Warrior
Wer noch Zweifel hegt, ob der künftige Gegenspieler des Dunklen Ritters genügend Charisma besitzt einen würdigen Gegner abzugeben, sollte sich diesen Film ansehen. Angesichts der bedrohlichen physischen Präsenz, die Tom Hardy bereits hier, in dieser Rolle als Ex-Marine und Mixed Martial Arts Fighter der UFC entwickelt, muß man sich fast um den Flattermann Sorgen machen.
UFC? Das sind doch die brutalen Free Fight Kämpfe, bei denen es (angeblich) keine Regeln gibt. Das stimmt zwar so nicht, brutal sind sie dennoch und die TV-Übertragung in Deutschland (wahrscheinlich zu Recht) verboten. Aber. Warrior ist kein dumpfer Hau-Drauf Film, sondern überzeugt, neben furios inszenierten (wenn auch brutalen) Martial Arts Szenen im UFC Oktagon, als feinfühlig inszeniertes Familien-Drama. Der desillusionierte Irak-Krieg Heimkehrer Tommy (Tom Hardy) und sein alkoholkranker Vater Paddy (großartig: Nick Nolte), ein ehemaliger Box-Trainer, sind einander bereits seit Jahren entfremdet. Tommy, der an dem mit über 1 Millionen Dollar dotierten UFC Titelkampf unbedingt teilnehmen will, überwindet seine Verachtung dem Vater gegenüber und bittet darum ihn für den Kampf fit zu machen. Hinzu kommt noch die problematische Beziehung zu Tommys älterem Bruder Brendan (Joel Edgerton), einem Physiklehrer und Ex-Amateur Fighter. Dem steht das Wasser inzwischen bis zum Hals, da die Herztransplantation seiner Tochter alles Geld aufgebraucht hat, das Haus überschuldet und er selbst vom Schuldienst suspendiert ist, da er aus Geldnot an einem zwar legalen, aber moralisch fragwürdigen Amateur-Fight teilgenommen hatte. Um seine familiäre Existenz zu sichern, nimmt Brendan trotz Widerstand seiner Frau an dem UFC-Turnier teil. Wie der Vater-Söhne, Bruder-Bruder Konflikt schließlich in dem End-Fight kulminiert ist großartig inszeniertes Hollywood-Kino.
(Eine ausführlichere und professionellere Kritik als meine gibt es
hier)
LG Trurl
Bearbeitet von Trurl, 04 Februar 2012 - 00:55.
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem
Kyberiade