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Armin schreibt



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Get on up

Geschrieben von Armin , in Film 13 Oktober 2014 · 472 Aufrufe

James Brown, der „Godfather of Soul“, gilt als einer der einflussreichsten Sänger in der Geschichte der Rock- und Popmusik. Unter der Regie von Tate Taylor („The Help“) kommt jetzt seine Lebensgeschichte auf die Leinwand: „Get on up“ ist ein mit viel Musik gefüllter Film, der mit mitreißenden Konzertszenen glänzt, aber leider auch Leerstellen offenbart, als scheue er sich, allzu kräftig am Sockel eines Denkmals zu rütteln. Der Film bleibt zwar immer spannend, auch weil Browns Leben nicht chronologisch, sondern in vielen Rückblenden erzählt wird, allerdings wirkt es am Ende so, als seien ein paar Puzzleteile verloren gegangen, sodass das Ergebnis nicht richtig stimmig erscheinen will.

James Brown (als Kind von Jamarion und Jordan Scott dargestellt, später großartig von Chadwick Boseman) landet nach einer von Armut geprägten Kindheit als jugendlicher Kleinkrimineller im Knast. Einen Ausweg bietet ihm die Musik: Die Gospeltruppe „Starlighters“ um Bobby Byrd (Nelsan Ellis), der zu seinem langjährigen Wegbegleiter wird, nimmt ihn als Sänger auf. Aus bravem Gospel wird Rhythm†™n†™Blues und Funk, die Band heißt bald „The Famous Flames“ und die Plattenfirmen werden aufmerksam. Für den Vertrag mit King Records und dem bekannten Promoter Ben Bart (Dan Aykroyd) muss der Sänger dann eine undankbare Entscheidung treffen: Man will James Brown, den Solokünstler, engagieren, die Band bleibt auf der Strecke, nur Bobby Byrd agiert weiter an seiner Seite. Browns kometenhafter Aufstieg beginnt, mit ihm einher gehen aber auch Probleme wie Steuerschulden, Scheidungen und Größenwahn.

Der Film zeigt James Brown als den sehr widersprüchlichen Menschen, der er wohl auch war. Leider drückt er bei den problematischeren Themen viel zu oft ein Auge zu: Browns Drogenmissbrauch ab Mitte der 80er Jahre wird fast gänzlich ausgeblendet, sein Hang zur Gewalttätigkeit wird lediglich in einer einzigen Szene gezeigt, auch sein nicht immer einfaches Privatleben spielt nur am Rande eine Rolle: Heirat, Scheidung oder der Tod seines ersten Sohns werden nur bruchstückhaft gestreift. Diese Vorgehensweise lässt das Bild, das von der Person Brown gezeichnet wird, eher oberflächlich erscheinen und passt nicht so recht mit der Ausführlichkeit zusammen, mit der „Get on up“ seinen musikalischen Weg dokumentiert. So wirkt der Film nicht völlig rund - sehenswert (und vor allem hörenswert) ist er aber dennoch.


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The Equalizer

Geschrieben von Armin , in Film 12 Oktober 2014 · 1.261 Aufrufe

Die US-amerikanische Fernsehserie „Der Equalizer - Der Schutzengel von New York“ brachte es in den achtziger Jahren auf 88 Folgen und war auch in Deutschland zu sehen. Nun kommt die Geschichte um einen ehemaligen Geheimdienstagenten, der Menschen in Not beschützt und die Fahne der Gerechtigkeit hochhält, als „The Equalizer“ auf die Leinwand. Regie führt Antoine Fuqua (unter anderem „Training Day“ und „Olympus has fallen“), das Drehbuch schrieb Richard Wenk („The Expendables 2“) und in der Hauptrolle ist Denzel Washington zu sehen - die Bühne für einen unterhaltsamen Actionfilm ist also bereitet.

Robert McCall (Denzel Washington) führt ein wenig prickelndes Leben als Baumarkt-Angestellter, der in seiner Freizeit mit einem Buch und einer Tasse Tee im Café sitzt. Das ändert sich erst, als er anfängt, am Schicksal der jungen Prostituierten Alina (Chloë Grace Moretz) Anteil zu nehmen: Nachdem sie einen Kunden verärgert hat, wird sie von ihrem Zuhälter Slavi (David Meunier) krankenhausreif geschlagen. McCall nimmt das Gesetz in die eigene Hand und plötzlich erinnert nichts mehr an den netten Mann aus dem Baumarkt, der allen gegenüber so hilfsbereit ist. Er tötet Slavi und seine Kumpane, was nicht nur die russische Mafia befürchten lässt, dass ein Bandkrieg ausgebrochen ist. Mafia-Chef Vladimir Pushkin (Vladimir Kulich) schickt seinen besten Mann: den ebenso skrupellosen wie psychopathischen Teddy (Martin Csokas).

„The Equalizer“ ist ein Film der vergebenen Möglichkeiten: Leider schaffen es die Macher nicht, die anfangs sehr stimmige, leicht mysteriöse Atmosphäre über die gesamte Dauer aufrechtzuerhalten. Je mehr der Zuschauer über die Vergangenheit der Hauptfigur erfährt, desto gewöhnlicher (und langweiliger) wirkt der anfangs noch so interessante Held. Ähnliches gilt für seinen Feldzug gegen das organisierte Verbrechen: Die erste Aktion, als McCall den Zuhälter und seine Männer ausschaltet, fällt noch in die Rubrik großes Kino. Das wird dann aber leider nicht mehr getoppt, sondern durch recht beliebige Standardware unterboten. Und auch die Spannung geht leider nach und nach flöten. Schade.


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Who am I - Kein System ist sicher

Geschrieben von Armin , in Film 29 September 2014 · 497 Aufrufe

Internet, Hacker, Cyberspace und vor allem Cybercrime – spannende Themen mit hoher Aktualität. Daraus lässt sich sicher auch ein mitreißender Film stricken. Allerdings nur, wenn man die Themenpalette nicht so verschnarcht-bieder wie Regisseur Baran bo Odar in der deutschen Produktion „Who am I – Kein System ist sicher“ angeht. Das liegt nicht nur an der vorhersehbaren Handlung, die erst gegen Ende mit halbwegs überraschenden (so aber auch schon gesehenen) Wendungen aufwartet, sondern vor allem an den zwei absolut farblosen Hauptpersonen, dem jungen Hacker und der dänischen Polizistin, die als Cybercrime-Spezialistin ermittelt. Beide sind leider so uninteressant, dass sie dem Zuschauer komplett egal bleiben.

Benjamin Engel (Tom Schilling) fühlt sich selbst als Niemand, unsichtbar für seine Umwelt. Er wohnt bei seiner Oma, fährt Pizzas aus und zitiert Sprüche aus Superman-Comics. Doch am Computer offenbart er ungeahnte Talente. Die Schwärmerei für seine ehemalige Mitschülerin Marie (Hannah Herzsprung), die ihn zwar ebenfalls nicht beachtet, der er aber die Prüfungsaufgaben vom Uni-Server organisieren will, bringt ihm fünfzig Sozialstunden ein. Dabei lernt er den coolen Max (Elyas M’Barek) kennen, der für Benjamins Talent das richtige Betätigungsfeld parat hat. Gemeinsam mit Stephan (Wotan Wilke Möhring) und Paul (Antoine Monot Jr.) werden sie zur Hacker-Truppe „Clay“ (Clowns laughing @ you), die nacheinander eine Neonazi-Gruppierung, einen Pharma-Konzern und einen Radiosender, der einen schicken Porsche verlost, gehörig foppen. Plötzlich bekommen diese vergleichsweise harmlosen Streiche aber einen ernsten Hintergrund, als nämlich eine Verbindung zur russischen Cyber-Mafia entsteht. Das bringt auch Europol-Ermittlerin Hanne Lindberg (Trine Dyrholm) auf den Plan.

Leider ist Hauptfigur Benjamin nerdiger als der schlimmste Nerd. Er kriegt den Mund nicht auf, druckst herum und schaut hilflos aus der Wäsche. Das macht es, gelinde gesagt, schwer, auch nur einen Hauch von Sympathie für ihn zu entwickeln. Und als er dann plötzlich doch seine Hilflosigkeit ablegt und aktiv wird, ist das leider einfach nur unglaubwürdig. Ein ähnlich kalter Fisch ist sein Gegenüber auf Polizei-Seite, Hanne Lindberg, der Benjamin im Verhör rückblickend seine Geschichte erzählt – speziell die Szenen, in denen beide gemeinsam am Tisch sitzen, erstarren geradezu vor Ereignislosigkeit. Da helfen auch die besseren Einfälle des Films nicht: Dass die Hacker bei ihren Aktionen vor Ort gehen und nicht im stillen Kämmerlein am Computer herumwursteln, sorgt nämlich durchaus für willkommene Abwechslung. Und auch in Sachen Humor ist die eine oder andere gute Szene (zum Beispiel auf der Nazi-Versammlung oder mit Wotan Wilke Möhrings Solo-Tanz-Szene) dabei. Unterm Strich reicht das aber nicht für einen guten Film – was hier als „Thriller“ auf die Leinwand gebracht wird, kann so mancher 08/15-Krimi im Fernsehen locker überbieten.


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Sin City 2 - A Dame to Kill for

Geschrieben von Armin , in Film 20 September 2014 · 1.197 Aufrufe

„Sin City“ war 2005 kein „normaler“ Film, sondern der durchaus gelungene Versuch, einen Comic praktisch eins zu eins auf die Leinwand zu übertragen, und zwar mit menschlichen Darstellern und nicht in animierter Form. Robert Rodriguez und der ebenfalls als Regisseur aufgeführte Comic-Autor Frank Miller (sowie Quentin Tarantino, der als Gast in einer Szene Regie führt) haben damals mit ihrem innovativen, visuell ebenso überzeugenden wie verblüffenden Film für Aufsehen gesorgt. Neun Jahre später kommt die eigentlich schon viel früher geplante Fortsetzung endlich doch noch auf die Leinwand. Den ganz großen Überraschungseffekt gibt es wegen der ähnlichen Machart dieses Mal nicht, sehr positiv wirkt sich allerdings der Einsatz der 3D-Technik aus, die im bewusst reduzierten Schwarzweiß-Stil für spannende Kontraste sorgt.

Im Mittelpunkt der vier Episoden (von denen Frank Miller zwei extra für den Film verfasst hat) stehen zwei Frauen: Die Femme fatale Ava Lord (Eva Green), die ihren ehemaligen Geliebten, den Privatdetektiv Dwight McCarthy (Josh Brolin), dazu bringen will, ihren millionenschweren Mann Damien Lord (Morton Csokas) zu töten. Tänzerin Nancy Callahan (Jessica Alba) befindet sich derweil auf ihrem persönlichen Rachefeldzug gegen Senator Roark (Powers Boothe), der den Tod von John Hartigan (Bruce Willis, der dieses Mal nur wenige kurze Auftritte als Geist absolviert) zu verantworten hat. Roark, der größte und mächtigste Verbrecher der Stadt, muss sich auch noch mit dem gewitzten Spieler Johnny (Joseph Gordon-Levitt) herumärgern, der ihn beim Poker um eine große Summe erleichtert hat. Zusammengehalten werden die einzelnen Episoden unter anderem durch Marv (Mickey Rourke), eiskalter Killer, aber auch Sympathieträger, dessen Stammbar Kadie’s immer wieder Schauplatz des Geschehens ist.

Inhaltlich wird ebenfalls die Linie des Vorgängers fortgesetzt: Auch „Sin City 2“ ist ein düsterer, stellenweise brutaler Film noir im Comic-Look, der seine Figuren auf eine wilde, emotionale Achterbahnfahrt zwischen Rachsucht, Hass und Leidenschaft schickt. Manchmal wirkt das etwas beliebig und nur mäßig motiviert, letztlich fügt sich aber alles in den Gesamtkontext der Geschichten aus der „Stadt der Sünde“ ein. Das ist definitiv nichts für zarte Gemüter, wer am ersten Teil Gefallen gefunden hat, wird aber auch jetzt wieder auf seine Kosten kommen.


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Sex Tape

Geschrieben von Armin , in Film 16 September 2014 · 391 Aufrufe

Schon der Titel verspricht weder schön- noch tiefgeistige Unterhaltung. Stattdessen bekommt man mit „Sex Tape“ dann auch prompt eine zotige Komödie, die sich vor allem an Teenager und Spätpubertierende wendet, aber nie so richtig spritzig wird. Regisseur Jake Kasdan schickt dafür mit Cameron Diaz und Jason Segel wieder die Hauptdarsteller seines ähnlich motivierten Vorgängers „Bad Teacher“ (2011) auf die Leinwand. Das Ergebnis ist auch dieses Mal eher derb und peinlich als frech und lustig.

Das Liebesleben von Annie (Cameron Diaz) und Jay (Jason Segel) liegt nach zehn Jahren Ehe weitgehend auf Eis. Die zwei Kinder, die Jobs – Gründe finden sich genug, warum es nicht mehr so richtig prickeln will. Und auch als die Kinder endlich mal über Nacht aus dem Haus sind, haben die beiden ziemliche Anlaufschwierigkeiten. Erst Annie hat die zündende Idee: Mit Jays neuem iPad drehen sie ihren eigenen kleinen Schmuddelfilm, das titelgebende „Sex Tape“. Das funktioniert auch prächtig und beflügelt das Pärchen. Blöd nur, dass Jay hinterher „vergisst“, die Datei, wie von Annie gewünscht, wieder zu löschen. Stattdessen lädt er sie versehentlich auf sämtliche iPads, die er zuvor an alle möglichen Leute verschenkt hat: an Freunde, die Schwiegermutter, den Postboten – und an Konzernchef Hank Rosenbaum (Rob Lowe), der eigentlich gerade beschlossen hatte, Annies Internetblog zu kaufen, dabei aber auch die familiären Werte betont, für die sein Unternehmen steht.

„Sex Tape“ ist eine Komödie mit (wenigen) Aufs und (vielen) Abs. Unnötig beispielsweise: Die Dialoge zwischen Jay und Annie werden immer wieder unnötig vulgär, als wollten sich zwei Teenager beweisen, welch schlimme Wörter sie schon kennen. Auch das Ende kann man getrost vergessen: Da wird plötzlich alles so zurechtgebogen, dass die heile Welt wieder in Ordnung kommt. Warum nur?, fragt man sich. Gut ist dagegen der Ausflug in Hank Rosenbaums Haus gelungen, der mit seinem anarchistischen Humor fast schon wie ein Einschub aus einem völlig anderen Film wirkt – im Vergleich dazu ist der Rest, allen ein- und zweideutigen Anzüglichkeiten zum Trotz, kreuzbrav und bieder ausgefallen – gewollt, aber nicht gekonnt. Insgesamt wirkt vieles unstimmig, sodass auch die vereinzelten gelungenen Gags den Streifen nicht retten können.


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Hercules

Geschrieben von Armin , in Film 08 September 2014 · 446 Aufrufe

Hercules, die Zweite: Nachdem im Frühjahr bereits „The Legend of Hercules“ über die Leinwände flimmerte, ein wenig unterhaltsames Action-Spektakel, kommt jetzt der zweite Film über den Halbgott aus den griechischen Sagen, dieses Mal in 3D, unter der Regie von Brett Ratner („X-Men: Der letzte Widerstand“) und mit dem Wrestler Dwayne „The Rock“ Johnson in der Hauptrolle. Inhaltlich gibt es zwar einige Unterschiede, das Niveau ist jedoch ähnlich: Auch Ratner, dessen Film auf dem Comic „Hercules: The Thracian Wars“ basiert, legt den Schwerpunkt auf Action, Schlachtengetümmel und Kampfszenen, vergisst dabei aber leider, dem Zuschauer eine wenigstens halbwegs interessante Handlung anzubieten. Stattdessen soll es wohl ein augenzwinkernder Humor richten, der gelegentlich für etwas Auflockerung sorgt.

Die Heldentaten des Hercules (Dwayne Johnson), die zwölf Aufgaben, die er der Sage nach zu erfüllen hatte, stehen nicht im Mittelpunkt der Handlung, allerdings erinnert der Geschichtenerzähler Iolaus (Reece Ritchie) gleich zu Beginn daran, und das vor allem, um die Feinde zu beeindrucken – was auch wunderbar funktioniert. Hercules ist nämlich keinesfalls der strahlende Held, sondern ein Söldner, der gemeinsam mit seinen Gefährten, zu denen auch sein alter Freund Autolycus (Rufus Sewell), der reichlich furchteinflößende Tydeus (Aksel Hennie), die Amazone Atalanta (Ingrid Bolsø Berdal) und Seher Amphiaraus (Ian McShane) gehören, durch die Lande zieht. Der neuste gut bezahlte Auftrag führt sie nach Thrakien, wo sie für König Cotys (John Hurt) in den Krieg gegen dessen Widersacher Rhesus (Tobias Santelmann) ziehen sollen. Und dann ist da auch noch König Eurystheus (Joseph Fiennes), der in Hercules’ Vergangenheit eine nicht unwichtige Rolle gespielt hat.

Ist Hercules nun wirklich ein Halbgott und Held oder doch nur ein Mensch, der seinen glorreichen Ruf einer geschickten Propaganda verdankt? Brett Ratner lässt die Frage lange offen, was für die interessanteren Momente des Films sorgt, nur um sich im großen Finale dann leider selbst zu widersprechen. Ansonsten fällt alles ein wenig bieder aus: Die Kampfszenen sehen ganz nett aus, mehr aber auch nicht, immerhin wird auf allzu drastisches Blutvergießen verzichtet. Die Handlung schleppt sich dagegen eher müde dahin und hat genau eine mehr oder weniger überraschende Wendung anzubieten – ansonsten geht alles seinen erwarteten Gang. Das ist dann ebenso wenig aufregend wie die eher überschaubaren darstellerischen Leistungen der Schauspieler oder die 3D-Effekte, die auf Sparflamme daherkommen. Insgesamt kein Film, den man unbedingt gesehen haben muss.


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Guardians of the Galaxy

Geschrieben von Armin , in Film 31 August 2014 · 6.788 Aufrufe

Nach den Superhelden-Abenteuern von Iron Man, Hulk, Captain America und Thor machen die Marvel Studios einen mutigen Schritt: Mit einem waschechten Science-Fiction-Film samt Außerirdischen, Raumschiffen und fremden Welten geht es plötzlich ab in den Weltraum. Dort erleben die „Guardians of the Galaxy“ unter der Regie von James Gunn ein herrlich abgedrehtes Abenteuer, das neben jeder Menge gut gemachter Action auch ausgelassenen Humor und nostalgische, aber perfekt zur Atmosphäre des Films passende Musik auffährt.

Peter Jason Quill (Chris Pratt), einst als Kind von der Erde entführt und heute als charmanter Gauner unter dem großspurigen Namen Star-Lord unterwegs, hat ein seltsames Objekt in seinen Besitz gebracht. Hinter dem „Orb“ sind auch noch einige weitere Leute her, zum Beispiel die Killerin Gamora (Zoe Saldana) oder der von Quill übers Ohr gehauene Yondu (Michael Rooker), der prompt ein Kopfgeld auf ihn aussetzt. Das bringt das ungleiche Duo Rocket und Groot ins Spiel: ein kleiner Waschbär mit großer Klappe und einer Vorliebe für noch größere Waffen sowie ein wandelnder Baum, der wenig redet (nämlich nur den Satz „Ich bin Groot“), aber dafür umso verblüffendere Fähigkeiten offenbart. Dass auch Bösewicht Ronan (Lee Pace), vom Titanen Thanos (Josh Brolin) beauftragt, hinter der Kugel her ist, führt schließlich noch Drax (Dave Batista) zur Truppe, der endlich seinen Rachefeldzug gegen Ronan erfolgreich abschließen will. Die vom Zufall zusammengeführten Gefährten brechen erst aus einem Weltraum-Gefängnis aus, versuchen dann, den Orb für eine gigantische Summe an den geheimnisvollen Collector (Benicio del Toro) zu verscherbeln, und wollen schließlich auch noch die Galaxis (oder zumindest den Planeten Xandar) retten.

James Gunns Weltraum-Abenteuer ist ein irrer Spaß, der ohne Atempause von der ersten bis zur letzten Sekunde bestens unterhält. „Guardians of the Galaxy“ überzeugt mit tollen Bildern, einer rasanten Handlung und einer ganzen Menge flotter Sprüche. Auch das Personal trägt seinen Teil dazu bei: Trotz der Fülle an Figuren kommen alle dank vieler liebenswerter Details zu ihrem Recht. Natürlich ist hier der komplett computeranimierte Waschbär Rocket ein Favorit auf den Titel des Publikumslieblings, gerade weil sein „süßes“ Äußeres so überhaupt nicht zu seiner rauen Art passen will. Aber auch seine Kollegen haben alle ihre großen Momente. Lediglich am finsteren Ronan gibt es etwas zu meckern: So ganz ernst nehmen kann man diesen zu überzeichneten Bösewicht nur schwerlich. Das ist dann aber letztlich Jammern auf hohem Niveau. Schön, dass auch die Einbettung ins 2008 gestartete „Marvel Cinematic Universe“ bestens funktioniert: dank dem Collector, der ja bereits am Ende des zweiten Thor-Films einen der sechs Unendlichkeitssteine (den Äther) in seinen Besitz bringen konnte. Auch dieses Mal lohnt es sich übrigens, beim Abspann sitzen zu bleiben.


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Can a Song save your Life?

Geschrieben von Armin , in Film 30 August 2014 · 398 Aufrufe

Kann ein Lied die Welt verändern? Oder zumindest das Leben eines Menschen? In der nüchternen Realität geht die Macht der Musik leider eher selten so weit und reicht höchstens für Momentaufnahmen, deren Zauber dann auch rasch wieder verfliegt. Doch in märchenhaften Geschichten und natürlich vor allem im Film kann ein Lied ganz sicher eine außergewöhnliche Wirkung entfalten. Regisseur John Carney (sein Film „Once“ gewann 2008 einen Oscar für den besten Song) liefert dafür mit der romantischen Komödie „Can a Song save your Life“ ein überzeugendes, überraschend unkitschiges und wirklich sehenswertes Beispiel.

Musikproduzent Dan Mulligan (Mark Ruffalo) ist am Ende: Er lebt getrennt von seiner Frau Miriam (Catherine Keener), seine Tochter Violet (Hailee Steinfeld) hält ihn für einen Versager, er hat seit Jahren keine vielversprechende Band mehr entdeckt und sein Kompagnon Saul (Mos Def) setzt ihn beim einst gemeinsam gegründeten Label vor die Tür. Stark alkoholisiert und bereit, sich vor die U-Bahn zu stürzen, landet Mulligan in einer Musik-Bar. Dort greift eher unfreiwillig Sängerin und Songschreiberin Gretta (Keira Knightley) zu Mikrofon und Gitarre. Sie hat soeben ihren langjährigen Freund Dave Kohl („Maroon 5“-Sänger Adam Levine) verlassen, einen Pop-Musiker, der gerade einen kometenhaften Aufstieg erlebt und sie mit seiner Produzentin betrogen hat. Mulligan erkennt das Potenzial ihres Songs und fängt richtiggehend Feuer, stößt aber bei seinem alten Label auf taube Ohren. Das führt zu einer verrückten Idee: Mulligan will ein ganzes Album mit Grettas Liedern aufnehmen, und zwar an den verschiedensten öffentlichen Plätzen in ganz New York.

Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmt, das ist ganz entscheidend dafür, dass der Film so gut funktioniert: Mark Ruffalo („The Avengers“) liefert eine famose Leistung ab und kann der Figur des charmanten Verlierers zahlreiche Facetten abgewinnen. Keira Knightley („Fluch der Karibik“) lässt ihre Gretta lange verletzlich und zurückhaltend wirken, dann aber zunehmend an Stärke gewinnen – als ungewöhnliches Filmpaar, das nur durch die Musik verbunden wird, ergänzen sie sich perfekt. Die Geschichte, die John Carney mit den beiden erzählt, bleibt allen Klischees zum Trotz immer unterhaltsam, ergänzt durch eigentlich harmlose, in diesem Kontext aber stimmige Songs. So gelingt Carney ein liebenswertes Plädoyer für die Macht der Musik – fast unnötig ist dann, der Musikindustrie am Ende noch explizit unter die Nase zu reiben, welche Fehler sie in den vergangenen Jahren gemacht hat. Das hat wohl auch vorher schon jeder verstanden.


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Storm Hunters

Geschrieben von Armin , in Film 25 August 2014 · 1.151 Aufrufe

Erinnert sich noch jemand an „Twister“? Das war 1996, also vor fast zwanzig Jahren, und erst jetzt kommt mal wieder ein ähnlich spektakulärer Film auf die Leinwand, der sich ebenfalls der Jagd nach Tornados widmet. Bei „Storm Hunters“ handelt es sich jedoch um mehr als einen bloßen Neuaufguss: Zwar geht es auch in Regisseur Steve Quales Film vor allem um den Versuch professioneller Sturmjäger, ein möglichst mächtiges Unwetter aufzuspüren und zu dokumentieren. Richtig spannend wird das aber durch den sogenannten „Found Footage“-Stil: Zahlreiche Figuren des Films haben gute Gründe, das turbulente Geschehen per Kamera zu verfolgen, sodass der Zuschauer immer ganz nahe an der Action dran ist – da zumeist Profis am Werk sind, muss man glücklicherweise auch kaum verwackelte Handkameraaufnahmen über sich ergehen lassen.

Sturmjäger-Veteran Pete (Matt Walsh) hat mit seinem „Titus“ zwar ein hochmodern ausgerüstetes Fahrzeug, äußerlich fast ein Panzer, doch er jagt jetzt schon seit über einem Jahr vergeblich Tornados hinterher. Die Schuld gibt er vor allem seiner Meteorologin Allison Stone (Sarah Wayne Callies), die recht neu im Team ist und der es seiner Ansicht nach am nötigen Instinkt mangelt. Und prompt scheint es wieder so zu kommen: Während alle anderen Sturmjäger an der richtigen Stelle auf den neusten Tornado warten, sind Pete und seine Leute auf Allisons Rat im verschlafenen Nest Silverton, wo zunächst gar nichts passiert. Das ändert sich dann aber schlagartig, wie auch der stellvertretende Direktor der örtlichen High School, Gary Morris (Richard Armitage), und seine beiden mit Videokameras ausgestatteten Söhne Trey (Nathan Kress) und Donnie (Max Deacon) feststellen müssen. Richtig Spaß an der heraufziehenden Katastrophe haben die beiden Chaoten Donk (Kyle Davis) und Reevis (Jon Reep), die davon träumen, mit einem Youtube-Video reich und berühmt zu werden.

„Storm Hunters“ ist vor allem dank der „Found Footage“-Herangehensweise weit mehr als ein „Twister“-Plagiat. Dass es inhaltlich an Originalität mangelt, dürfte dank dieser hier absolut passenden und sogar erfrischenden Art der Präsentation kaum einen Zuschauer stören. Zudem ist der Film in Sachen Spannungsaufbau intelligent gestrickt: Zwischen den spektakuläreren Szenen bleiben genügend Atempausen, sodass Ermüdungserscheinungen glücklicherweise Fehlanzeige sind. Und obwohl relativ viele Figuren an wechselnden Schauplätzen agieren, finden alle ausreichend Leinwandzeit, um nicht zu eindimensional rüberzukommen. Erst gegen Ende schleichen sich in die Dialoge ein paar peinlichere Zeilen ein, vor allem wenn es um Opferbereitschaft und den anstehenden Wiederaufbau nach der Katastrophe geht. Bis dahin ist der Film aber überraschend gute Unterhaltung.


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The Expendables 3

Geschrieben von Armin , in Film 24 August 2014 · 549 Aufrufe

„The Expendables“ (auf gut deutsch „Die Entbehrlichen“) zum Dritten: In bewährter Manier hat Sylvester Stallone wieder eine ganze Reihe alter Haudegen um sich versammelt, um dem klassischen Action-Film der achtziger Jahre Tribut zu zollen. Das hat in den ersten beiden Filmen, 2010 und 2012 im Kino zu sehen, gut funktioniert, auch ohne Tiefgang oder eine originelle Handlung. Viel Spektakel, flotte Sprüche und jede Menge Ballerei sorgten in Verbindung mit den bekannten Gesichtern der Altstars wie Dolph Lundgren, Jet Li oder Jean-Claude Van Damme für prima Unterhaltung mit Nostalgiefaktor. Leider funktioniert das im dritten Film, diesmal unter der Regie von Patrick Hughes, nicht mehr so gut wie zuvor – er ist der mit deutlichem Abstand schwächste der Reihe.

In Somalia haben die „Expendables“ um ihren Anführer Barney Ross (Sylvester Stallone) gerade ihren alten Kollegen Doc (Wesley Snipes) aus dem Gefängnis befreit. Ziel ist, einen Waffenhändler zur Strecke zu bringen. Doch dabei handelt es sich überraschenderweise um einen weiteren alten Bekannten, den eigentlich tot geglaubten Conrad Stonebanks (Mel Gibson), der dann auch prompt entkommen kann. CIA-Mann Max Drummer (Harrison Ford) gibt Ross den Auftrag, Stonebanks zur Strecke zu bringen. Der Expendable-Chef trennt sich nach der vorangegangenen Pleite von seinem bewährten Team und stellt eine deutlich jüngere Truppe zusammen. Beim großen Showdown sind aber natürlich trotzdem alle wieder vor Ort, auch Drummer und der unvermeidliche Trench Mauser (Arnold Schwarzenegger).

Es läuft leider so einiges schief: Die fast schon panische Anhäufung von noch mehr gut und weniger bekannten Darstellern tut „The Expendables 3“ überhaupt nicht gut, jedem Einzelnen bleibt zu wenig Leinwandzeit, kaum einer kann auch nur ansatzweise glänzen. Nachdem Teil zwei an den US-amerikanischen Kinokassen floppte, hat man jetzt zudem auf eine niedrigere Altersfreigabe hingearbeitet, was sich bei vielen Actionszenen sehr nachteilig bemerkbar macht – mit angezogener Handbremse wirkt das Geballer nur noch halb so unterhaltsam. Und an den Spezialeffekten wurde sichtlich gespart, sodass einige Szenen leider ziemlich billig aussehen. Während auch der Auftritt von Harrison Ford nicht sonderlich denkwürdig, sondern eher gezwungen-routiniert ausfällt, kann zumindest ein weiterer Neuzugang gefallen: Antonio Banderas liefert als permanent quasselnder Ex-Soldat die witzigsten Momente des Films. Das reicht aber leider nicht: In dieser Form sind die „Expendables“ tatsächlich entbehrlich.


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Drachenzähmen leicht gemacht 2

Geschrieben von Armin , in Film 28 Juli 2014 · 1.006 Aufrufe

2010 kam „Drachenzähmen leicht gemacht“ in die Kinos und wurde zu einem großen Erfolg. Dem Animationsfilm der beiden Regisseure Dean DeBlois und Chris Sanders, lose basierend auf den Büchern von Cressida Cowell („Hicks, der Hartnäckige Wikinger“), folgten mehrere Kurzfilme, die Fernsehserie „Die Drachenreiter von Berk“ und jetzt auch die erste Kino-Fortsetzung. Ein dritter Film auf der großen Leinwand ist für 2016 bereits in Arbeit. Zunächst einmal sorgt aber Teil zwei für großes Vergnügen: mit noch fantastischeren Bildern, vielen originellen Einfällen und, trotz einer Menge Humor, auch ernsten Ansätzen.

Hicks ist erwachsen geworden: Fünf Jahre, nachdem die Bewohner von Berk die Drachen zähmen konnten, erkundet der junge Mann zusammen mit seinem Drachen Ohnezahn die Gegend. Sie treffen auf den Drachenjäger Eret, der sie auf die Spur des Bösewichts Drago bringt, der zuerst über alle Drachen und dann auch über die Menschen herrschen will. Hicks stellt sich ihm gemeinsam mit der nicht lange geheimnisumwitterten Valka und seinen Freunden entgegen.

Regisseur Dean DeBlois („Croods“-Schöpfer Chris Sanders ist nicht mehr mit an Bord) nutzt die technische Entwicklung seit dem ersten Teil für noch ausgefeiltere und beeindruckendere Animationen: Speziell in der 3D-Fassung gibt es zahlreiche Aha-Effekte, wenn die Drachen mit ihren menschlichen Reitern durch die Lüfte sausen – ob beim Quidditch-ähnlichen Wettbewerb (allerdings mit Schafen statt mit Bällen) oder bei echten, dann umso wilderen Verfolgungsjagden. Der Humor ist familientauglich, die Dialoge amüsieren aber auch den erwachsenen Zuschauer. In das Fantasyspektakel gesellt sich aber auch eine ernste Komponente: Beim Kampf zwischen Gut und Böse werden die Bilder sichtlich düsterer, auch ein Thema wie der Tod wird nicht ausgespart. Und trotzdem wird es letztlich nicht so ernst, dass man kein Vergnügen am Film haben könnte. Der ist insgesamt wieder eine sehr unterhaltsame Angelegenheit für die ganze Familie.


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Transformers - Ära des Untergangs

Geschrieben von Armin , in Film 22 Juli 2014 · 1.276 Aufrufe

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: Da jedermann weiß, dass Michael Bay sehr wohl in der Lage ist, höchst beeindruckende Bilder auf die Leinwand zu bringen, könnte ja doch mal einer seiner Filme mehr als nur sinnfreies Spektakel sein und die visuelle Wucht mit einem Ansatz von inhaltlicher Tiefe verknüpfen. Das Warten geht aber wie befürchtet leider weiter: „Transformers – Ära des Untergangs“ bewegt sich auf exakt der gleichen Schiene wie die drei Vorgängerfilme (2007 bis 2011) und produziert nicht mehr als simpel gestricktes Popcorn-Kino. Eher sogar weniger. Das ist bei einem Streifen über Action-Spielzeuge, die sich im Handumdrehen aus monströsen Robotern in schicke Autos verwandeln, natürlich nicht weiter verwunderlich. Schade ist es aber trotzdem, wenn man über die Möglichkeiten nachdenkt, die hier leichtfertig verschwendet werden. Und wenn man nach 165 zähen Minuten gelangweilt und völlig ernüchtert aus dem Kino kommt.

Die abstruse Handlung ist nicht dazu gedacht, tiefer als bis ins Kurzzeitgedächtnis vorzudringen: Grob geht es darum, dass eine geheime CIA-Einheit nicht nur auf der Suche nach den bösen Decepticons ist, sondern auch die guten Autobots einkassiert – das Unternehmen von Joshua Joyce (Stanley Tucci) baut daraus neue Riesenroboter, die allerdings dummerweise bald vom wiedererweckten Megatron kontrolliert werden. Autobot-Chef Optimus Prime hat sich derweil in einen alten Truck verwandelt, der bei Tüftler Cade Yeager (Mark Wahlberg) landet. Gemeinsam mit seiner Tochter Tessa (Nicola Peltz) und deren Freund Shane (Jack Reynor) lässt er sich bereitwillig in die Auseinandersetzung verwickeln. Die Spur der Verwüstung führt von Texas bis Hongkong, wo dann auch noch ein paar Dinobots vorbeischauen, um das Durcheinander zu komplettieren.

Dass die Macher gegenüber den drei ersten Filmen das komplette menschliche Personal ausgetauscht haben, spielt eigentlich keine Rolle: Zwar kam Shia LeBeouf doch sympathischer rüber als der talentfreie Mark Wahlberg, dessen Figur zudem auch nie wenigstens ansatzweise glaubwürdig wird, letztlich sind die Menschen aber ohnehin nur Beiwerk, das die kurze Wartezeit bis zur nächsten Transformer-Prügelei überbrückt. Symptomatisch Nicola Peltz: Die dient dem Regisseur ebenso wie ihre Vorgängerinnen Megan Fox und Rosie Huntington-Whiteley lediglich dazu, seine voyeuristischen Phantasien in den Film einzubauen. Das könnte fast schon unfreiwillig komisch wirken, wären da nicht die vielen dümmlichen Dialoge, die jegliche Heiterkeit rasch wieder ersticken. Dass der vierte Transformers-Film nicht wenigstens aus optischer Sicht überzeugt, liegt am dramaturgisch ungeschickten Aufbau: Nach zähem Beginn gibt es irgendwann nur noch Action satt, ein Spezialeffekt reiht sich an den nächsten, die Zwischentöne fehlen, es kommt nichts Neues mehr, das immer Gleiche wird scheinbar ewig wiederholt. Das ist langweilig.


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Nachtrag: Mädelsabend

Geschrieben von Armin , in Film 22 Juli 2014 · 433 Aufrufe

„Mädelsabend“ – das klingt, als gehe hier für die entsprechende Zielgruppe die perfekte Alternative zur derzeit laufenden Fußball-WM an den Start. Allerdings passt zum einen der Originaltitel „Walk of Shame“ viel besser zum Inhalt des Films (vom völlig irreführenden deutschen Untertitel „Nüchtern zu schüchtern“ einmal ganz zu schweigen); darüber hinaus entpuppt sich der Film als durchaus lustige Komödie, die zwar wenig Originalität, aber dafür eine ganze Menge Situationskomik bietet.

Nachrichtenmoderatorin Meghan Miles (Elizabeth Banks) erlebt ihren ganz persönlichen Alptraum: Den ersehnten Job bei einem großen TV-Sender bekommt sie um Haaresbreite nicht, ihr Freund gibt ihr den Laufpass und nimmt beim Auszug auch gleich noch die Möbel und den Hund mit. Meghans Freundinnen Rose (Gillian Jacobs) und Denise (Sarah Wright Olsen) wollen sie mit einem feucht-fröhlichen Abend vom Kummer ablenken und stecken sie ins partytaugliche, knallgelbe Kleidchen. Meghan beweist ein seltenes Talent für ungeschicktes Verhalten: Erst sperrt sie sich aus dem Nachtclub aus, landet dann zwar in der Wohnung und im Bett des sehr charmanten Schriftstellers Gordon (James Marsden), erfährt dort, dass sie den begehrten Job doch noch bekommen kann, wenn sie rechtzeitig wieder im Studio auftaucht – und sperrt sich erneut aus. Ohne Auto, Geld und Telefon beginnt für sie ein langer Marsch durch Los Angeles, auf dem sich eine Panne an die andere reiht.

Regisseur Steven Brill macht das ganz gut: Er verzichtet auf allzu derben Klamauk, der unter die Gürtellinie geht, und fährt in Sachen Humor eine insgesamt eher brave Linie, was aber überhaupt nicht verkehrt ist. Denn das Tempo ist hoch, die meisten Dialoge sind keineswegs flach und die Figuren, deren Pfade Meghan auf ihrer Odyssee kreuzt, sind teils absurd schräg. Vorteile und Missverständnisse sind der Motor und verhindern, dass der „Walk of Shame“ früher endet. Und so macht diese Komödie dann auch überraschend viel Spaß.


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Edge of Tomorrow

Geschrieben von Armin , in Film 02 Juni 2014 · 900 Aufrufe

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ trifft auf „Starship Troopers“. Das mag abwegig klingen, ergibt aber im Fall von „Edge of Tomorrow“ tatsächlich eine sehr gelungene Mischung. Regisseur Doug Liman („Die Bourne Identität“) hat nach einem Roman des japanischen Autors Hiroshi Sakurazaka („All you need is kill“, 2004) einen spannenden Science-Fiction-Film geschaffen, dessen Hauptperson denselben Tag immer und immer wieder erleben muss. Doch anders als einst für Bill Murrays gelangweilten Wetterreporter geht es um weitaus mehr, als nur dem drögen Einerlei eines Provinzkaffs zu entfliehen. Denn im Angesicht einer Invasion von Außerirdischen steht nicht weniger als das Schicksal der ganzen Menschheit auf dem Spiel.

Major Bill Cage (Tom Cruise) hilft im Krieg gegen die bösen Aliens, „Mimics“ genannt, auf seine Art: Der Werbefachmann rührt in Talkshows die Trommel, damit sich weiter fleißig Soldaten rekrutieren lassen. Nach dem Streit mit einem General landet er als Deserteur plötzlich selbst an der Front: Ohne jegliche Kampferfahrung ist er beim großen Angriff auf die Außerirdischen nicht mehr als Kanonenfutter. Cage stirbt – und erwacht wieder, um 24 Stunden in der Zeit zurückversetzt. Er erlebt Vorbereitung und Kampf noch mal vorne, wieder und wieder. Erst Rita Vrataski (Emily Blunt), knallharte Soldatin mit Heldenstatus, kann ihm erklären, warum er in der Zeitschleife feststeckt. Zudem macht sie ihm deutlich, welch große Rolle er im alles entscheidenden Konflikt spielt. Gemeinsam suchen sie nach Möglichkeiten, die Erde vor den „Mimics“ zu retten.

Natürlich bringen die Kämpfe jede Menge Action mit sich – wenn die Soldaten in ihren schweren, futuristischen Rüstungen auf die gut animierten Außerirdischen treffen, bietet der Film hohe Schauwerte. Trotzdem erinnert die Invasion am Strand der Normandie nur kurz an die Dramatik von „Soldat James Ryan“. Denn gerade in der ersten Hälfte hat „Edge of Tomorrow“ auch jede Menge Humor auf Lager – wenn der bemitleidenswerte Protagonist sich zum x-ten Mal abmüht, im um ihn herum immer gleichen Geschehen alles richtig zu machen. So amüsant das auch ist, vermeidet der Film dann mit einer rechtzeitigen Wendung, dass sich die Zeitschleifen-Idee abnutzt, und schlägt den Pfad in Richtung dramatisches Finale ein. Tom Cruise agiert solide, Emily Blunt („Looper“) hat einige großartige Momente, vor allem, wenn sie ohne zu zögern wieder einmal den Reset-Knopf drückt. Insgesamt ein Film, der gut unterhält.


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X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

Geschrieben von Armin , in Film 26 Mai 2014 · 1.911 Aufrufe

Als Chris Claremont und John Byrne 1980 den Comic-Zweiteiler „Days of Future Past“ in der Marvel-Reihe „The Uncanny X-Men“ veröffentlichten, haben sie wohl nicht im Traum daran gedacht, dass diese beiden Hefte über dreißig Jahre später als inhaltlicher Kern eines Kino-Blockbusters dienen würden. Wer auch immer die Idee dafür hatte, darf sich beglückwünschen lassen: Bryan Singer, der schon bei den beiden ersten X-Men-Filmen Regie führte, ist mit „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ ein rasanter, höchst unterhaltsamer Streifen gelungen, der darüber hinaus auch noch die Fanherzen höher schlagen lassen wird. Denn hier sind sowohl viele der Helden aus der ersten Trilogie (zwischen 2000 und 2006 im Kino zu sehen) versammelt als auch ihre jüngeren Alter Egos (die 2011 in „X-Men: Erste Entscheidung“ auftraten). Dazu gesellen sich noch zahlreiche neue Gesichter, sodass für Abwechslung gesorgt ist, ohne dass das Geschehen, das sich auf zwei Zeitebenen abspielt, deshalb allzu verwirrend wäre.

In einer düsteren Zukunft sind die X-Men genannten Mutanten fast schon Geschichte. Gejagt von den „Sentinels“, mächtigen Robotern, kämpfen ihre letzten Vertreter ums Überleben. Eine kleine Gruppe entzieht sich den Angriffen mit einem besonderen Trick: Kitty Pryde (Ellen Page) schickt das Bewusstsein von Bishop (Omar Sy) um einige Tage in die Vergangenheit und dort in seinen eigenen Körper – so kann er den Rest der Truppe warnen und bis die Angreifer auftauchen, sind die X-Men längst verschwunden. Professor X (Patrick Stewart) und Magneto (Ian McKellen) wollen die Gabe nutzen, um die ganze Entwicklung ungeschehen zu machen: Kitty soll Wolverine (Hugh Jackman) ins Jahr 1973 schicken. Damals hat Gestaltwandlerin Raven (Jennifer Lawrence) den „Sentinel“-Schöpfer Bolivar Trask (Peter Dinklage) getötet – erst danach war Präsident Nixon (Mark Camacho) von der Notwendigkeit überzeugt, die Roboter tatsächlich bauen zu lassen. Um Raven zu stoppen, braucht Wolverine die Hilfe der jüngeren Ebenbilder des Professors und Magnetos. Doch Charles Xavier (James McAvoy) und Eric Lehnsherr (Michael Fassbender) haben in dieser Zeit ihre ganz eigenen Probleme.

Die zukünftige Zeitebene ist für die Actionszenen zuständig und zeigt beeindruckende, bildgewaltige Kämpfe zwischen Mutanten und Robotern. Hier nutzen die Macher geschickt den großen Fundus an interessanten Fähigkeiten, um das wirklich originell zu gestalten. Sogar spannender ist allerdings die Vergangenheit: Das Siebziger-Jahre-Flair wirkt überzeugend und die Ambivalenz der Figuren wird einfach klasse transportiert. Hier gibt es kein simples Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Charles Xavier, Magneto, Raven – sie tragen allesamt beides in sich, handeln, wie sie glauben, es tun zu müssen, um das aus ihrer Sicht beste Ergebnis erzielen. Dazwischen ist immer wieder für großartige Momente gesorgt: Wenn der superschnelle Quicksilver (Evan Peters) seine Umgebung zur Zeitlupe erstarren lässt, die Flugbahn von Patronen korrigiert und die Angreifer sich gleich noch selbst ausschalten lässt, ist das einfach grandios in Szene gesetzt. Für die X-Men-Reihe bedeutet die Handlung zudem ungeahnte Möglichkeiten: Wenn man die Vergangenheit so vergleichsweise einfach korrigieren kann, verliert auch der Tod so mancher beliebten Figur vielleicht seine Gültigkeit – wie gegen Ende zu sehen. Im nächsten Film (X-Men: Apocalypse ist für 2016 geplant) soll trotzdem zunächst einmal wieder die „Erste Entscheidung“-Truppe zu sehen sein.


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Das magische Haus

Geschrieben von Armin , in Film 26 Mai 2014 · 359 Aufrufe

Der belgische Regisseur Ben Stassen hat mit „Sammys Abenteuer“ (2010) und der zwei Jahre später folgenden Fortsetzung bewiesen, dass optisch ansprechende und gleichzeitig erfolgreiche Animationsfilme nicht unbedingt aus Hollywood kommen müssen. Auch sein neuster Streich, „Das magische Haus“, bietet Pixar und Co. frech die Stirn. Besonders auffallend: Stassen bemüht sich, die Möglichkeiten des 3D-Kinos voll auszureizen – und das, ohne dass sich die Effekte dabei abnutzen.

Kater Thunder wird ausgesetzt, findet aber rasch im Haus des Zauberers Lawrence ein neues Zuhause. Zwar sieht er sich Anfeindungen der bisherigen Platzhirsche, des Hasen Jack und der Maus Maggie, ausgesetzt, doch die anderen Bewohner, ein Haufen verzauberter Haushaltsgeräte und Spielsachen, freundet sich schnell mit dem Kater an. Er erweist sich dann auch gleich als Trumpfkarte gegen Lawrence’ fiesen Neffen Daniel: Der will einen Krankenhausaufenthalt seines Onkels nutzen, um das alte Haus gewinnbringend zu verkaufen. Thunder ist ihm dabei nicht nur wegen seiner Katzenallergie lästig. Der freche Kater hat auch allerlei Ideen, um die Kaufinteressenten zu vertreiben.

Natürlich darf man sich an „Toy Story“ erinnert fühlen, wenn Küchengeräte und Spielzeug vermenschlicht werden, aber das macht ja nichts. Denn die Gegenstände werden mit derart viel Liebe zum Detail zum Leben erweckt, dass sie allesamt sehr originell daherkommen. Die Handlung fällt im Vergleich eher brav und bieder aus, größere Überraschungen gibt es leider nicht. Dafür ist das optisch toll gemacht, sehr rasant erzählt und mit vielen Slapstick-Szenen gewürzt. Vor allem Kinder dürften ihren Spaß haben.


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Godzilla

Geschrieben von Armin , in Film 17 Mai 2014 · 1.178 Aufrufe

Sechzig Jahre hat das Monster „Godzilla“ inzwischen schon auf dem Buckel. Die japanische Filmindustrie hat ihm in dieser Zeit unzählige Streifen gewidmet, früher im Deutschen oft sinnfrei übersetzt (statt „Godzilla“ tauchten gerne Frankenstein oder King Kong im Titel auf). Aktuellere Filme wie „Godzilla gegen Destoroyah“ (1995) oder „Godzilla vs. Megaguirus“ (2001) waren hierzulande nicht mehr im Kino, sondern meist sofort auf DVD zu sehen. Hollywood versucht jetzt zum zweiten Mal, dem Phänomen „Godzilla“ gerecht zu werden. Wo Roland Emmerichs Version von 1998 aus heutiger Sicht vor allem unfreiwillig komisch wirkt – und sich im bislang letzten Film der japanischen Macher („Godzilla: Final Wars“, 2004) auch noch kräftig verspotten lassen musste –, will nun also Gareth Edwards („Monsters“) an den Urfilm von 1954 anknüpfen.

Die Katastrophe in einem japanischen Kernkraftwerk beschäftigt den Wissenschaftler Joe Brody (Bryan Cranston) auch 15 Jahre später noch. Gemeinsam mit seinem Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson), Bombenspezialist der US-Armee, stellt er verblüfft fest, dass es im betroffenen Gebiet keine Spur mehr von radioaktiver Verstrahlung gibt. Die Erklärung liefert der etwas mysteriös daherkommende Ichiro Serizawa (Ken Watanabe): Ein gigantisches Urzeitmonster, das man gefangen hält und „Muto“ getauft hat, labt sich an der Strahlung. Es bricht dann auch gleich aus und macht sich auf den Weg nach Nevada, wo das passende Weibchen wartet. Das Militär bekämpft beide zwar mit allen Mitteln, erweist sich aber als hilflos. Verhindern will die Zusammenkunft der Ungeheuer ausgerechnet Godzilla, der sich aus irgendwelchen Gründen zum Wächter der Erde aufgeschwungen hat.

Edwards‘ Film hat im Kern ein ganz ähnliches Problem wie sein Hollywood-Vorgänger: Sämtliche menschlichen Figuren bleiben vollkommen uninteressant – und das trotz Star-Besetzung: Am ehesten sorgt noch Bryan Cranston („Argo“) als verzweifelter Wissenschaftler für halbwegs interessante Momente. Aaron Taylor-Johnsons („Kick-Ass“) Soldat bleibt unglaubwürdig, auch Ken Watanabe („Inception“) vermag überhaupt nicht zu überzeugen. Sie alle verblassen im Schatten der Monster, die den Film eindeutig dominieren. Doch obwohl die Viecher wirklich riesig sind, bleibt auch hier das echte Prickeln aus. Die beiden „Mutos“ sind lächerlich schlecht animiert, jeder B-Horror-Streifen fährt liebevoll gestaltetere Ungetüme auf. Godzilla selbst ist da immerhin schon eher ein Hingucker. Inhaltlich hat der Film leider nicht viel mehr als Zerstörungsorgien zu bieten, der Ansatz, die Fukushima-Katastrophe mit leicht erhobenem Zeigefinger mahnend einzubinden, will auch nicht so recht fruchten. Und so schwankt „Godzilla“ zwischen durchaus eindrucksvollen Bildern, wenn etwa San Francisco zerlegt wird, und jeder Menge Langeweile, wenn die Monster dann wieder ein Ruhepäuschen einlegen.


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3 Days to Kill

Geschrieben von Armin , in Film 11 Mai 2014 · 358 Aufrufe

Es ist eine merkwürdige Mixtur, die Joseph McGinty Nichol, bekannt vor allem unter seinem Kürzel „McG“, da zusammenrührt. Der Regisseur von Filmen wie „Terminator: Die Erlösung“ und „Drei Engel für Charlie“ kombiniert eine absolut unglaubwürdige Agenten-Story, die unentschlossen zwischen dem Inszenierungsstil der siebziger Jahre und modernem Action-Kino pendelt, mit einer ebenso oberflächlich angelegten wie rührseligen Vater-Tochter-Geschichte. Das zwiespältige Ergebnis ist „3 Days to Kill“, ein Film zum angespannten Mitfiebern im einen Moment, dann wieder zum verärgerten Kopfschütteln oder gar gelangweilten Davonlaufen. Großer Pluspunkt: Altstar Kevin Costner, der sich mit einer famosen Leistung durch das Wirrwarr kämpft.

Ethan Renner (Kevin Costner) hat lange Jahre für den US-amerikanischen Geheimdienst CIA als Killer gearbeitet. Als sich nach einem letztlich fehlgeschlagenen Einsatz die vermeintliche Grippe, die ihn quält, als tödliche Krankheit entpuppt, wird er mit ein paar warmen Dankesworten in den Ruhestand geschickt. Er beschließt, dass es an der Zeit ist, sich in seiner Wahlheimat Paris um seine zum Teenager herangewachsene Tochter Zooey (Hailee Steinfeld) zu kümmern, die er seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hat. Deren Mutter Christine (Connie Nielsen) hatte einst von ihm gefordert, seine Arbeit von der Familie fernzuhalten. Prompt kontaktiert ihn sein ehemaliger Brötchengeber aber auch in Paris: Agentin Vivi Delay (Amber Heard) will zwei bei Ethans letztem Einsatz entkommene Terroristen zur Strecke bringen, den „Wolf“ (Richard Sammel) und den „Albino“ (Tómas Lemarquis). Ethan soll ihr helfen, sie verspricht ihm im Gegenzug ein experimentelles Medikament, das seine Krankheit heilen soll.

Kevin Costner ist der Kitt, der die nicht sonderlich kompatiblen Einzelteile zusammenhält. Ihm ist es zu verdanken, dass der Film allen Schwächen zum Trotz unterhalten kann. Zu den besseren Szenen gehören die Action-Einsprengsel, vor allem eine turbulente Verfolgungsjagd quer durch Paris samt wilder Schießerei. Für ein Schmunzeln sorgt der skurrile Einfall, dass sich in Ethans Pariser Wohnung während seiner Abwesenheit eine vielköpfige afrikanische Familie illegal einquartiert hat – dieser eigentlich sympathische Nebenstrang zeigt aber leider auch, wie unstrukturiert die Geschichte erzählt wird. Völlig unpassend: Agentin Vivi, als graue Maus eingeführt, die dann in immer surrealeren Szenen eine Metamorphose zur klassischen Femme Fatale durchmacht. Und völlig aufgesetzt wirken Ethans Bemühungen, ein guter Vater zu sein – die wesentlich interessantere Agentenhandlung wird dadurch immer wieder ausgebremst.


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Bad Neighbors

Geschrieben von Armin , in Film 10 Mai 2014 · 332 Aufrufe

Mit den Nachbarn ist das so eine Sache: Man kann sie sich nicht aussuchen, lebt trotzdem oft genug mit ihnen dicht aufeinander und das führt natürlich nicht selten zu Reibereien und Streit. In den seltensten Fällen passiert das aber glücklicherweise so extrem wie in der Komödie „Bad Neighbors“ von Regisseur Nicholas Stoller („Männertrip“): Hier prallt die heile Welt eines Ehepaars, das gerade samt neu geborenem Töchterlein im frisch bezogenen Eigenheim sesshaft werden will, auf das wilde Partyleben einer Studentenverbindung, die sich im Nachbarhaus aufs Heftigste austobt.

Mac (Seth Rogen) und Kelly (Rose Byrne) versuchen es erst einmal auf die lässige Tour: Um zu beweisen, wie cool sie sind, feiern sie mit den neuen Nachbarn bis in den frühen Morgen. Die frisch besiegelte Freundschaft mit Verbindungs-Präsident Teddy (Zac Efron) wird aber schon am nächsten Abend auf die Probe gestellt, als die Bitte um weniger Krach schlicht ignoriert wird. Entgegen seinem Versprechen alarmiert Mac schließlich doch die Polizei, was von Teddy und seinem Anhang als Kriegserklärung aufgefasst wird. Damit geht es erst richtig los: Zac setzt den Keller der Nachbarn unter Wasser, die kontern, indem sie die Airbags aus seinem Auto klauen und in verschiedenen Sesseln neu installieren – wenn diese dann auslösen, sorgt das mit für die besten Lacher des Films.

Wie in Teenie-Komödien üblich geht natürlich auch in „Bad Neighbors“, das gerne ein bisschen erwachsener wäre, ein großer Teil der Gags unter die Gürtellinie. Mal ist das lustig, mal fällt es aber auch ziemlich peinlich aus – es hält sich ungefähr die Waage. Was dagegen überhaupt nicht funktioniert, ist die eher aufgesetzt wirkende ernstere Komponente, die immer angedeuteten Schwierigkeiten von Kelly und Mac, plötzlich nicht mehr jung zu sein und auch noch ein Kind zu haben. Dieser Konflikt wird jedoch nur sehr oberflächlich behandelt und am Ende auch nicht sonderlich zufriedenstellend gelöst. Das sorgt für unnötige Längen und eine insgesamt immer noch lustige, aber irgendwie auch unbefriedigende Mischung.


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The Legend of Hercules

Geschrieben von Armin , in Film 07 Mai 2014 · 405 Aufrufe

Herkules, als griechischer Halbgott auch unter dem Namen Herakles bekannt, den später die Römer ebenfalls verehrten, hat gemäß der Mythologie allerhand Wundertaten vollbracht: von der Erlegung des Nemëischen Löwen, dessen Fell ihn beinahe unverwundbar machte, über das Einfangen des Kretischen Stiers bis hin zum erfolgreichen Kampf mit Kerberos, dem Wachhund der Unterwelt. Das ist natürlich Stoff für großes Kino und lustigerweise gibt es Herkules in diesem Jahr sogar gleich zweimal auf der Leinwand zu sehen: im September „Hercules“ unter der Regie von Brett Ratner mit Dwayne Johnson in der Titelrolle und bereits jetzt „The Legend of Hercules“, ein 3D-Film, für den Regisseur Renny Harlin (unter anderem „Cliffhanger“) verantwortlich zeichnet. Sein Action-Spektakel ist allerdings wenig unterhaltsam geraten.

Es sind die üblichen Zutaten aus der griechischen Sagenwelt: Weil König Amphitryon (Scott Adkins) ein echter Tyrann ist, wendet sich seine verzweifelte Gattin Alcmene (Roxanne McKee) an die Götter. Zeus erbarmt sich und schenkt ihr ein Kind: Alcides (Kellan Lutz), den seine Mutter Hercules nennt. Zwanzig Jahre später eskaliert die schon immer latent angespannte Situation: Weil des Königs ältester Sohn Iphicles (Liam Garrigan) sich mit der kretischen Prinzessin Hebe (Gaia Weiss) verloben soll, in die sich auch Hercules verguckt hat, wird Letzterer auf eine Mission nach Ägypten und in eine Falle geschickt: Hercules landet in der Sklaverei und muss sich als Kämpfer verdingen, verliert aber sein Ziel, noch vor der Hochzeit von Hebe und Iphicles wieder in die Heimat zurückzukehren, nicht aus den Augen.

Das Beste am Film sind noch die Kulissen: Vor allem die Arenen, in denen der Held zum Kampf antreten muss, sehen richtig schick aus. Damit können leider weder Handlung noch Darsteller mithalten. Die Leistungen der Schauspieler sind mit zweitklassig noch höflich umschrieben. Kellan Lutz („Twilight“) hat nur Muskeln, aber null Charisma, sein Gegenspieler Liam Garrigan kommt sogar noch blasser daher – man kann Prinzessin Hebe schon verstehen, dass sie sich für ihn nicht begeistern kann. Ansonsten setzt der Film auf großes Pathos, angesichts der oft dürftigen Umsetzung immer ganz nah an der Peinlichkeit, und natürlich auf eine Unmenge von Prügeleien, die, sichtlich von Zack Snyders „300“ inspiriert, gerne auch mal in Zeitlupe dargeboten werden. Das sind dann noch die halbwegs sehenswerten Momente des Films; insgesamt ist das aber deutlich zu wenig.






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Griff nach der Macht
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Die Verschwörung
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Das vergessene Portal

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Das vergessene Portal
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Entheete

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Entheete
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216 Seiten
ISBN 3-938065-16-8
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Andrade
2. Roman aus dem Argona-Universum
Wurdack Science Fiction Band 9
Taschenbuch
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Armin Rößler
Argona
3. Roman aus dem Argona-Universum
Wurdack Science Fiction Band 13
Taschenbuch
ISBN 978-3-938065-30-3

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