Beverly schrieb am 16.10.2010, 12:31:
Das spielt überhaupt keine Rolle, weil "grenzenlos" noch lange nicht "unendlich" ist.Allgemein und abstrakt impliziert jede "Grenze" etwas "jenseits der Grenze".
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 13:03
Beverly schrieb am 16.10.2010, 12:31:
ZITAT(Beverly @ 16.10.2010, 11:29)
there is no limit!
Allgemein und abstrakt impliziert jede "Grenze" etwas "jenseits der Grenze". Somit ist das Setzen einer Grenze der Anfang von ihrer Überschreitung. In der Phantastik ist das eine seit Jahr und Tag übliche Praxis. So gilt seit Einstein die Lichtgeschwindigkeit als oberste Grenze - in der SF wird sie ständig überschritten.
Neue Sciencefiction: www.svenklöpping.de
Mein Verlag: www.sternwerk.pmachinery.de
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 13:04
Beverly schrieb am 16.10.2010, 12:31:
Aber solche Probleme manchen die Unendlichkeit zu einem nie versiegenden Quell der Inspiration, auch, weil sie sich jeder Determiniertheit entzieht.
Neue Sciencefiction: www.svenklöpping.de
Mein Verlag: www.sternwerk.pmachinery.de
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 14:16
Frank schrieb am 16.10.2010, 06:45:
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es nur zwei große Themen in der Literatur gibt:
1) Jemand geht auf Reisen
2) Jemand Fremdes kommt in die Stadt
Ein interessanter Ansatz, wie ich finde ... Denn was ist wirklich NEU?
Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 14:28
Zitat
Nun ja. Ist doch was dran! Die Szenarien mögen sich ändern, aber die menschlichen Schicksale bleiben die gleichen ... Diesbezüglich beutet sich Herr Iwoleit übrigens von Novelle zu Novelle selber aus ... "Selbst-Exploitation" sozusagen ...Man kann auch alles zutode reduzieren
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 14:39
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 14:54
molosovsky schrieb am 16.10.2010, 15:39:
ein Wort für einen Teil des Kerns der Iwoleit'schen Thesen zu sprechen: dass nämlich die Stangenware sprachlich eintönig, gleichförmig ist.
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 15:08
Bearbeitet von Clauss-Hausen, 16 Oktober 2010 - 15:10.
Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 15:20
"Michael Iwoleit" schrieb
Und da stimme ich ihm so ungefähr zu.Problematisch ist dabei, daß eine Tendenz zur Exploitation meist einhergeht mit einer stilistischen Verarmung, einer Neigung zu allzu großer Glätte und Eingängigkeit und oberflächlichen Effektion statt zu Nuancen und Individualität, Qualitäten zumindest, die mir bei einem Schriftsteller wichtig sind.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 16:02
Zitat
Ganz ehrlich: Ich finde das einen recht brauchbaren Ansatz! Es gibt so eine Faustregel: Schreibe das Kernthema deiner Story/deines Buchs in 3 Sätzen hin! Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich DIESE - nun - Zusammenfassungen - bei Exploitation-Literatur aller sehr sehr ähneln ... also nicht Stil, sondern INHALT, PERSONEN, PLOT!Ist auch was dran, dass Menschen meist fuenf Finger pro Hand haben smile.gif
Jemand reist nach Amerika, oder zum Mars, oder macht eine mehr geistige Entwicklung durch, auch ne Reise... irgendwie, oder irgendwas anderes hininterpretiertes.
Noch weiter reduziert koennte man sagen, dass Buecher in deutscher Sprache immer aus einer Aneinanderreihung von Buchstaben bestehen. Potzblitz smile.gif
Ist schon irgendwie interessant, das mal zu reduzieren, aber es bringt halt nix
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 18:24
Frank schrieb am 15.10.2010, 20:45:
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es nur zwei große Themen in der Literatur gibt:
1) Jemand geht auf Reisen
2) Jemand Fremdes kommt in die Stadt
Ein interessanter Ansatz, wie ich finde ... Denn was ist wirklich NEU?
Geschrieben 16 Oktober 2010 - 18:42
Frank schrieb am 17.10.2010, 04:02:
Ganz ehrlich: Ich finde das einen recht brauchbaren Ansatz! Es gibt so eine Faustregel: Schreibe das Kernthema deiner Story/deines Buchs in 3 Sätzen hin! Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich DIESE - nun - Zusammenfassungen - bei Exploitation-Literatur aller sehr sehr ähneln ... also nicht Stil, sondern INHALT, PERSONEN, PLOT!
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Geschrieben 16 Oktober 2010 - 18:45
Ronald schrieb am 17.10.2010, 06:24:
Ich kenn noch eins: Boy Meets Girl. (Oder ist das in 2. schon drin?
)
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Geschrieben 16 Oktober 2010 - 22:05
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Geschrieben 16 Oktober 2010 - 22:33
Geschrieben 17 Oktober 2010 - 11:04
Geschrieben 17 Oktober 2010 - 12:03
molosovsky schrieb am 16.10.2010, 15:39:
In dem Sinne traue ich mich auch mal wieder ein Wort für einen Teil des Kerns der Iwoleit'schen Thesen zu sprechen: dass nämlich die Stangenware sprachlich eintönig, gleichförmig ist. Vergessen wir nicht, dass es schon lange eine Tradition gibt, dem Erfolgsrezept erfolgreicher Romane auf die Schliche kommen zu wollen, und dass Verlage, Schreibtrainer, Agenturen ect. solchen Rezepten zu folgen trachten.
Ich will gar nicht bezweifeln, dass eine gewisse Glätte, Leicht-Bekömmlichkeit &-Zugänglichkeit des Stiles fein ist, wenn es gilt, einfach nur eine flotte Geschichte zu erzählen. Aber damit engt man das Wirkungsspektrum dessen, zu was Literatur im Stande ist, eben für den Zweck der Flutschigkeit ein.
Grüße
Alex / molo
Geschrieben 18 Oktober 2010 - 06:10
Ronald schrieb am 16.10.2010, 19:24:
Ich kenn noch eins: Boy Meets Girl. (Oder ist das in 2. schon drin?
)
Bearbeitet von Frank W. Haubold, 18 Oktober 2010 - 06:15.
Geschrieben 18 Oktober 2010 - 06:15
Frank W. Haubold schrieb am 18.10.2010, 07:10:
Wenn man den Weltraum erobert, bleibt keine Zeit mehr für Fortpflanzung.In der deutschen SF treffen die Boys keine Girls und wenn doch, ist die Mehrzahl der Leser peinlich berührt.
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Geschrieben 18 Oktober 2010 - 07:36
Beverly schrieb am 17.10.2010, 13:03:
Was da "flutschig" sein soll, ist mir in den letzten Jahren nur zu oft im Halse stecken geblieben. Ich kann daraus nur schließen, dass solche Bücher für eine Zielgruppe geschrieben werden, zu der ich nicht gehöre.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
Geschrieben 18 Oktober 2010 - 09:53
Frank W. Haubold schrieb am 18.10.2010, 07:10:
In der deutschen SF treffen die Boys keine Girls
Frank W. Haubold schrieb am 18.10.2010, 07:10:
und wenn doch, ist die Mehrzahl der Leser peinlich berührt.
molosovsky schrieb am 18.10.2010, 08:36:
Aber zum Thema: ich denke nicht, dass man auf fruchtbare Weise einen Blick auf dieses (unglücklicherweise) ›Exploitation‹ genannte Phänomen ›flutschiger‹ SF-Erfolgsware werfen kann, wenn man lediglich seinen eigenen Geschmack als Messlatte anlegt. †” Man sollte sich vielleicht eher ganz Leibnizisch fragen, ob dies eben doch die beste mögliche populäre SF-Literatur ist, die das derzeitige Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte (Ambition der Autoren, Positionierung der Verlage, Nachfrage der Kunden) hergibt. (Und wie auch bei Leibzig kann man dann diese ›beste aller möglichen Welten‹-These schön anzweifeln und auf die kleinen, verdrängten Nebenwelten deuten.
Grüße
Alex / molo
Bearbeitet von Beverly, 18 Oktober 2010 - 10:22.
Geschrieben 18 Oktober 2010 - 15:02
Frank W. Haubold schrieb am 18.10.2010, 07:10:
Das habe ich früher auch mal gedacht - aber inzwischen arbeite ich zu lange im schreibenden Gewerbe und muss sagen, die Tatsache, dass man die Freude des Autors an seiner Arbeit oder etwas in der Art am Erfolg oder an der Rezeption oder an sonst einem messbaren Ergebnis merkt, ist eher eine Legende. Dazu habe ich im Laufe der letzten zehn Jahren zu viele Hintergründe mitbekommen und zu oft erlebt, wie eher lustlos geschriebene Bücher zu großen Erfolgen wurden und mit viel Herzblut geschriebene Herzensanliegen von Autoren später in den Lesermeinungen nur unter "halt das Übliche" abgelegt wurden. Was nicht heißt, dass die "geschäftsmäßig konstruierten Auftragsbücher" immer am besten ankommen - es kommt halt mal so, mal so, und man sieht es den Werken im Durchschnitt wirklich nicht an, was der Autor beim schreiben so "gefühlt" hat.Im übrigen bin ich Ralfs Ansicht, was die "Innere Notwendigkeit" eines Textes anbetrifft. Man sollte als Autor einen Grund haben, eine Geschichte zu schreiben, oder sogar die Notwendigkeit dazu verspüren. Fehlt diese, merkt man das dem Resultat meistens an.
Beverly schrieb am 18.10.2010, 10:53:
Nun ja, sehr schlecht, wie man weiß.wie vermehren sich die Deutschen?
Geschrieben 18 Oktober 2010 - 17:28
Lomax schrieb am 18.10.2010, 16:02:
Zitat
Nun ja, sehr schlecht, wie man weiß.ZITAT(Beverly @ 18.10.2010, 10:53)
wie vermehren sich die Deutschen?
Lomax schrieb am 18.10.2010, 16:02:
Und die SF-Szene stirbt ja sogar aus. Darüber wird hier auf dem Board ja ständig geklagt.
Bearbeitet von Beverly, 18 Oktober 2010 - 17:28.
Geschrieben 18 Oktober 2010 - 18:08
Beverly schrieb am 18.10.2010, 18:28:
Hm, wenn man das so ansieht, stellt man ja fest, dass die großen Zuwachsraten vor dem Aufstieg der SF als Genre lagen. Und da sieht man erst so richtig, wie sehr die Geburtenrate seither gefallen ist.Um das Jahr 1000 lebten in Deutschland 6 Milionen Menschen, um 1500 waren es 15 Millionen und um 1848 noch 37 Millionen. Heute sind es 82 Millionen.
Geschrieben 18 Oktober 2010 - 18:13
Lomax schrieb am 18.10.2010, 19:08:
Ich suche immer noch nach einem geeigneten Buchtitel, um diese demographische Erkenntnis gebührend auszuschlachten (neudeutsch: zu exploiten). "SF - der demographische Untergang des Abendlandes"?
Bearbeitet von UdoTascher, 18 Oktober 2010 - 20:38.
Geschrieben 18 Oktober 2010 - 20:22
Beverly schrieb am 18.10.2010, 18:28:
Warum strömen zu den CSD's der Schwulen und Lesben die Massen und warum jammern andere - Polit-Fundamentalisten, hier die SF-Szene - das zu ihnen keiner kommt?
Geschrieben 19 Oktober 2010 - 06:51
Geschrieben 19 Oktober 2010 - 09:59
Naut schrieb am 19.10.2010, 07:51:
Ach, na ja, Naut, ein bisschen Dummschwätzen zwischendurch gehört schon dazu. Außerdem ist das Thema, glaube ich, soweit ausdiskutiert. Jetzt fehlt höchstens noch MKIs Antwort an Andreas Eschbach.Sagt mal, so richtig ernsthaft kann man mit Euch ja nicht diskutieren, oder?
Trotzdem danke an Lomax, Frank Böhmert, Molo, Ralf, Frank W. H. und natürlich Andreas Eschbach, die sich bemüht haben, hier noch etwas substantielles beizutragen. Da konnte man etwas lernen!
Ich bin dann raus.
Bearbeitet von Frank Böhmert, 19 Oktober 2010 - 10:04.
Geschrieben 19 Oktober 2010 - 14:46
leibowitz schrieb am 18.10.2010, 21:22:
Zitat
Ja, jetzt bin ich ja mal auf deine Antwort gespannt ... die Frage tönt reichlich rhetorisch ...(Beverly @ 18.10.2010, 18:28)
Warum strömen zu den CSD's der Schwulen und Lesben die Massen und warum jammern andere - Polit-Fundamentalisten, hier die SF-Szene - das zu ihnen keiner kommt?
Bearbeitet von Beverly, 19 Oktober 2010 - 14:51.
Geschrieben 20 Oktober 2010 - 10:13
Beverly schrieb am 19.10.2010, 15:46:
2. Unter dem Label SciFi wird oft Schund verbraten, verglichen damit waren sie bei Perry Rhodan schon zu Zeiten der "Meister der Insel" hochintellektuell. Dem steht am anderen Ende nicht Anspruch, sondern Abgehobenheit gegenüber. Die SF ist heute weder visionär noch kritisch - wer braucht sie da eigentlich?
3. Große Teile des Fandoms scheinen sich sowohl von der Vision besserer Zukunftswelten als auch der seit den Tagen von Wells und Samjatin, Huxley und Orwell üblichen harschen Kritik an einer miesen Gegenwart, die sie zu einer Horrorzukunft extrapolieren, verabschiedet zu haben.
Andreas Eschbach schrieb am 11.10.2010, 20:37:
Anbei: Wenn wir darauf bestehen, dass nur der SF-Roman mit einer noch nie dagewesenen Idee "gültig" ist, dann können wir den Laden sowieso zumachen, denn spätestens Stanislaw Lem hat jede Idee schon gehabt.
Bearbeitet von UdoTascher, 20 Oktober 2010 - 12:44.
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