Diskussionsstart am 01.04.
Viel Spaß.
Geschrieben 26 März 2015 - 19:54
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Viel Spaß.
Geschrieben 26 März 2015 - 19:57
Da es in diesem Thread schon Sonderausstattung gibt, werfe ich den anderen mal weg. Danke, Trace.
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
Geschrieben 01 April 2015 - 14:25
Ich habe das Buch in der Heyne 8211 Version vorliegen. Bisher habe ich nur das Vorwort von Carl Amery gelesen. Das macht allerdings keine Lust auf den Roman. Aufgeblasenes Geblubber meiner Meinung nach.
Aber immerhin erfährt man, das es sich bei "Lobgesang auf Leibowitz" um drei zusammenhängende Novellen handelt.
Hat auf jeden Fall den Hugo gewonnen, da kann ich ja direkt das entsprechende Buch von Hardy Kettlitz parallel betrachten. Hier das Ergebnis des Hugos:
http://www.thehugoaw...61-hugo-awards/
Geschrieben 02 April 2015 - 10:07
Eines meiner Lieblingsbücher, ein absolutes "One-Hit-Wonder" eines seltsamen Autors.
Vor allem die Idee und das Setting finde ich grandios.
@ Trace: So habe ich auch abgestimmt. Idee, Setting fantastisch, Stil/Sprache, Figuren gut.
Ich tue mich immer ein bisschen schwer mit dem Superlativ, und die große sprachliche Diskrepanz zwischen fantastisch und gut ist ja gewollt, um eindeutig Position zu beziehen.
Bearbeitet von leibowitz, 04 April 2015 - 10:06.
Geschrieben 03 April 2015 - 09:16
Zu erst noch etwas Formales. In einem der letzten Lesezirkel wurde es für gut befunden, dass nicht einfach nur abgestimmt wird, sondern auch ein paar Zeilen mit den eigenen Eindrücken zum Buch geschrieben werden. Da jetzt schon zwei abgestimmt haben und ich annehme eine Stimme ist von leibowitz und das die andere Stimme sicherlich nicht von Mammut ist, jedenfalls nicht nach seinem ersten Post zu urteilen, wäre es toll wenn die Person die ebenfalls schon an der Abstimmung teilgenommen hat, etwas über seine Eindrücke schreibt. Danke.
Ich lese eine englische Ausgabe aus dem Jahr 1988 von Bantam Spectre Books. Diese Ausgabe umfasst 313 Seiten.
Ich bin jetzt auf Seite 50 (Teil 1, Beginn von Kapitel 5).
Der Anfang war etwas holprig. Das mag am ungewohnten Setting liegen und an den mir nicht bekannten englischen Wörtern. Ab Seite 30 hat die Geschichte dann doch etwas Fahrt aufgenommen. Es wurden ein paar Details zur Vergangenheit erklärt und in welchem gesellschaftlichen Rahmen sich die Handlung abspielt.
Ich muss immer etwas schmunzeln, bei den Geschichten die von Entdeckungen handeln und die Entdecker fast alles falsch interpretieren, z.B. die Raketenabschussrampe mit dem Dorf darum, die jetzt ein Teich zum Fischen ist und in dem ein Dämon oder Monster lebt.
Das was ich bis jetzt vom Setting kenne gefällt mir recht gut. Ich hatte schon Geschichten die im Untergang / Niedergang einer Zivilisation gespielt haben aber noch keine bei der der Untergang schon erfolgt ist. Außerdem finde ich es recht interessant und auch irgendwie realistischer, wenn die Überreste einer vor Jahrhunderten untergegangen Zivilisation ver- und zerfallen sind und diese von den Nachfolgenden rekonstruiert werden müssen. Das ist echt mal ein großer Unterschied zu Geschichten die im "Halo-Universum", im "Ring-Welt-Universum" oder im "Gateway-Universum" spielen.
Das einzige was mich etwas stört sind die vielen lateinischen Begriffe, da hätte ich mir übersetzte Fußnoten gewünscht.
Geschrieben 03 April 2015 - 12:44
Ich werde mich diesmal nicht an der Abstimmung beteiligen, weil ich das Buch aktuell nicht lesen kann (aus zeitlichen Gründen v.a.), aber ich möchte ein paar Worte dazu verlieren.
Als ich den "Leibowitz" das erste (von vier oder fünf Malen) gelesen habe, lebte ich noch in Düsseldorf, ging zur Schule und graste die Düsseldorfer Stadtbibliotheken nach allem ab, das bei "Achtung! SF!" nicht auf den Baum ging. Der Roman hat mich seinerzeit - daran erinnere ich mich sehr gut - ganz, ganz schwer beeindruckt, weil die Geschichte in ihrer Generationen bzw. Zeitalter übergreifenden Weise ein Weltbild erschaffen hat, das mir als jungem Kerl damals aufzeigen konnte, wie sich auch heute noch Dinge aus lange zurückliegenden Zeiten auf unser Leben auswirken können, und wie wir heute entscheiden, mit dem was wir tun oder unterlassen, was in weit entfernter Zukunft mit unseren Nachkommen geschehen wird.
Für mich war der "Leibowitz" lange Zeit ein ausgesprochener Kultroman, und auch heute noch würde ich ihn auf meine persönliche Top-Ten-Liste meiner All-time-SF-Favourites setzen.
My.
Geschrieben 03 April 2015 - 19:28
Ich lese eine englische Ausgabe aus dem Jahr 1988 von Bantam Spectre Books. Diese Ausgabe umfasst 313 Seiten.
Ich bin jetzt auf Seite 50 (Teil 1, Beginn von Kapitel 5).
Der Anfang war etwas holprig. Das mag am ungewohnten Setting liegen und an den mir nicht bekannten englischen Wörtern. Ab Seite 30 hat die Geschichte dann doch etwas Fahrt aufgenommen. Es wurden ein paar Details zur Vergangenheit erklärt und in welchem gesellschaftlichen Rahmen sich die Handlung abspielt.
Ich bin jetzt auf Seite 40 und so richtig gepackt hat mich der Roman noch nicht. Aber deine Worte lassen mich noch hoffen.
Geschrieben 03 April 2015 - 21:03
Geschrieben 04 April 2015 - 20:05
Geschrieben 04 April 2015 - 20:26
Bin auf Seite 112 gelandet. Wenn es dem Autor darum ging, zu zeigen, wie langweilig Repoduktionstechniken sind, so ist ihm das gelungen.
Du darfst nicht immer indische Weisheiten zum Vergleich heranziehen
Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 05 April 2015 - 10:55
Geschrieben 10 April 2015 - 07:31
Ich habe den zweiten Teil durch und der ist spannender und lesbarer als der erste. Die drei Teile sind wohl alle absolut unterschiedlich, so steht es in dem HUGO Buch von Kettlitz.
Insgesamt geht es um die Folgen der Wissenschaft und ihre moralische Verantwortung sowie das generelle Spannungsfeld zwischen Religion und Wissenschaft, was auch des öfteren auf die Schippe genommen wird.
Ich bin gespannt, was der dritte Teil zu bieten hat.
Liest noch jemand mit?
Geschrieben 10 April 2015 - 08:19
Ich bin dieses Mal etwas langsam. Tut mir leid.
Ich bin jetzt auch mit dem ersten Teil fertig und mich beschleicht das Gefühl das es sich hier um drei Kurzgeschichten handelt, die lose miteinander verbunden sind. Mal sehen.
Den ersten Teil fand ich auch nicht so spannend. Einerseits passiert nicht wirklich viel, da werden einfach so zwischen mal ein paar Jahre übersprungen und andererseits hatte für mich manche Beschreibungen so ihre Längen.
Ich bin schon etwas enttäuscht über das Ende vom ersten Teil. Ich dachte nun, geht es mit der Geschichte los und ich fahre mehr über die Karte und die Funde in der Schutzkammer - aber nein Zack, aus die Maus. Schon etwas enttäuschend.
Geschrieben 10 April 2015 - 08:43
Ich bin dieses Mal etwas langsam. Tut mir leid.
Ich bin jetzt auch mit dem ersten Teil fertig und mich beschleicht das Gefühl das es sich hier um drei Kurzgeschichten handelt, die lose miteinander verbunden sind. Mal sehen.
Den ersten Teil fand ich auch nicht so spannend. Einerseits passiert nicht wirklich viel, da werden einfach so zwischen mal ein paar Jahre übersprungen und andererseits hatte für mich manche Beschreibungen so ihre Längen.
Ich bin schon etwas enttäuscht über das Ende vom ersten Teil. Ich dachte nun, geht es mit der Geschichte los und ich fahre mehr über die Karte und die Funde in der Schutzkammer - aber nein Zack, aus die Maus. Schon etwas enttäuschend.
Ja, der zweite Teil ist unabhängig, wenn er auch mit dem ersten verbunden ist. Er ist auch etwas anders erzählt, aber man muss wohl bis zum Ende durchhalten, um das alle in seiner Gesamtheit zu bewerten.
Geschrieben 10 April 2015 - 20:56
Liest noch jemand mit?
so sehr es mich auch interessiert, ich schaffs leider nicht.
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Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 10 April 2015 - 21:36
Liest noch jemand mit?
Ich. Bin aber wieder langsamer als Andere - Ende Kap. 7. Werde mich zum Ende des 1. Teils melden.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
Geschrieben 12 April 2015 - 19:03
Bin jetzt beim 22. Kapitel also kurz vor dem Ende von Teil 2.
Teil 2 war wirklich etwas interessanter. Die Grundidee vom Spannungsfeld von Wissenschaft und Religion erinnert mich ein wenig an Asimov's Foundation-Trilogie. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob Benjamin wirklich so alt ist, wie er gerne behautet.
Geschrieben 13 April 2015 - 12:22
so sehr es mich auch interessiert, ich schaffs leider nicht.
Geht mir ähnlich. Irgendwann hol ich die Lektüre nach.
Geschrieben 14 April 2015 - 08:25
Ich wollte mich schon länger einklinken, bin aber leider nicht dazu gekommen ...
Bisher habe ich nur das Vorwort von Carl Amery gelesen. Das macht allerdings keine Lust auf den Roman. Aufgeblasenes Geblubber meiner Meinung nach.
Vorweg: Ich kenne Carl Amerys Vorwort nicht, da ich nur die ältere Ausgabe (Heyne, Bibliothek der Science Fiction Literatur, 1986) beziehungsweise eine englische Version (Orbit, 1997) habe.
Allerdings halte ich es für fatal, einen Text von Amery als "Geblubber" abzutun. Der Mann war nicht nur eine wichtige Gestalt der deutschen Literaturlandschaft, sondern bekanntermaßen auch sporadischer SF-Autor - die deutsche Veröffentlichung von Lobgesang auf Leibowitz war für ihn nach eigener Aussage Antrieb, die "Fingerübung" (O-Ton Amery) Der Untergang der Stadt Passau fertigzustellen und Heyne zur Veröffentlichung anzubieten; beide Romane haben ja auch einige Gemeinsamkeiten. Amery war aber auch Katholik und Kirchenkritiker - wer wäre besser geeignet, ein Vorwort zu Millers Buch zu schreiben?
Was er zur Fortsetzung (Ein Hohelied für Leibowitz, Heyne, 2000) auf knappen dreieinhalb Seiten zu sagen hat, enthält in meinen Augen auf jeden Fall eine ganze Menge schlüssiger und lesenswerter Ausführungen ...
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Geschrieben 16 April 2015 - 20:10
Ich bin mit dem Buch durch und ich muss zu geben, dass ich mit dem Buch nicht richtig warm geworden bin.
Mir fehlt irgendwie ein Spannungsbogen, die drei Teile könnten fast auch eigenständige Geschichten sein. Etwas drastisch formuliert, die drei Teile werden bald mehr von den Geiern (ja, in meiner englischen Version steht buzzards und das bedeutet wohl Bussarde aber rein vom Zusammenhang passt für mich Geier besser) und ab und an von dem Wort Leibowitz zusammen gehalten als von einer tragenden Handlung. Oder über sehe ich da zu viel?
Im dritten Teil kam bei mir ein Gefühl von Spannung erst auf als der Abt mit dem Doktor verhandelte. Ab da wurde für mich die Geschichte etwas interessanter. Die ganzen folgenden Stellen (die Sache mit der verstrahlten Frau und dem Kind, die Auseinandersetzung mit der Polizei und das mit der Frau mit den zwei Köpfen) waren wirklich mitreisend und hatten auch eine gewisse Tiefe.
Nur war ich, als Leser, total sauer, dass ich kurz vor dem Ende noch diesen Brocken mit der Frau im Beichtstuhl und dem Abt unter dem Schutthaufen hingeknallt bekommen habe. Ich mag es überhaupt nicht, wenn plötzlich was Neues eingeführt wird und dann fast alles offen bleibt.
Es wurde auch nicht aufgelöst was es mit dem jüdischen Eremit Benjamin auf sich hat. Schade.
Gut finde ich die Beschreibung der Figuren, insbesondere die Äbte haben auf mich immer einen passenden weisen Eindruck gemacht. Die Figuren haben alle ein paar Kanten und Ecken und das gefällt mir.
Aber irgendwie ist das Buch für mich kein Klassiker, aber ich kann es nicht wirklich begründen. Es fehlt halt irgendetwas. Als Verfallsgeschichte würde ich dann wohl doch das Buch "Die letzten der Menschheit" von Walter Tevis diesem hier vorziehen.
Ich habe gerade noch mal die Einträge in diesem Thread überflogen und den von My. gelesen. Ich bin recht erstaunt über den Unterschied der Sichtweisen. Ich verspüre nicht, dass Bedürfnis das Buch noch zwei oder drei Mal zu lesen. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon etwas verwöhnt bin, was Bücher angeht. wer weiß!?
Viel, viel interessanter finde ich aber den Hinweis auf das Problem "was wir den folgenden Generationen zurücklassen", da ich ja zu einer der folgenden Generationen gehöre. Auch wenn mir nicht die Reste eines Atomkriegs hinterlassen wurden, haben wir eine Welt in der es einige Regionen auf diesem Planeten gibt, an denen die Menge von radioaktiver Strahlung alles übersteigt, was es vor 100 Jahren auf diesen Planeten gab. Mmhh ...
Das erinnerte mich auch an eine kleine Anekdote, wo es darum ging das sich in 50 oder 100 Jahren Menschen bei Ausgrabungen wundern werden, was es mit diesen silbern oder dann wahrscheinlich durchsichtigen runden Plastikscheiben auf sich hat und sie werden wohl auch keine Erklärung finden was wir damit gemacht haben und warum es davon an manchen Stellen so viele gibt.
Kann mich noch jemand darüber aufklären, welche Teile es noch gibt und ob die lesenswert sind? Danke, wäre echt super.
Bearbeitet von Trace, 16 April 2015 - 20:23.
Geschrieben 17 April 2015 - 15:08
Ich kämpfe mich gerade noch durch den dritten Teil, kann dir im Prinzip aber nur zustimmen. Das Buch hat bisher ganz interessante Seiten, aber irgendwie packt es mich nicht und es ist eher eine Auseinandersetzung mit der Kirche als ein SF Roman.
Geschrieben 17 April 2015 - 15:34
Ich hab seit einigen Tagen den 1. Teil durch & finde, der ist nicht nur eine Auseinandersetzung mit der kath. Kirche. Zum Einen sind da Themen wie herausragende Trivialität des Handelns des Protagonisten, allgem. Sinngebung nach einer globalen Katastrophe & v.a. der absurde Gang des Lebens drin.
Außerdem ist die (Original-) Schreibe des Autors eine nicht zu unterschätzende Wucht. Man ist erstaunt über deren Vielseitigkeit, & die Mischung von Umgangs- mit archaischer Sprache. Auch gibt es wahrscheinlich eine Fülle von kulturellen Anspielungen an die Zeit als der Roman heraus kam - s. z.B. dreimaliges* Auftauchen des Idioms "girding his loins" als der alte fast nackte Mann zum 1. Mal in der Wüste auftaucht. Das ist eigentlich altes Englisch aus den Minnesänger-Jahrhunderten, aber war evtl. vor 40+ Jahren gerade "in". Und wird fast penetrant - als Sprachwitz? - wiederholt.
Ich fand's bisher ganz interessant & öfter humorvoll. Dass Leibowitz nicht so recht was für seine späte Anerkennung kann - & seine Frau wohl auch nicht - ist die schön absurde Untermauerung von allem.
Die Charakterzeichnung insbes. von Bruder Francis - dem reich beschenkten Unschuldigen vor dem Herrn - fand ich sehr gut. Auch das vermittelte "Weltgefühl" der verbrannten Erde nach einem Atomkrieg, allgemein. Das Bild der einsamen Abtei in der Wüste prägt sich ein.
Angenehm fand ich auch das Zusammenspiel dieser Vision der kath. Kirche mit der in Pavane von Keith Roberts - die Kirche als Bremser & gleichzeitig Wahrer technischen Durchblicks.
Auf zum 2. Teil - better late than never!
(* wenn ich richtig mitgezählt hab)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 17 April 2015 - 15:39.
/KB
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(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
Geschrieben 19 April 2015 - 16:40
...Außerdem ist die (Original-) Schreibe des Autors eine nicht zu unterschätzende Wucht. Man ist erstaunt über deren Vielseitigkeit, & die Mischung von Umgangs- mit archaischer Sprache. Auch gibt es wahrscheinlich eine Fülle von kulturellen Anspielungen an die Zeit als der Roman heraus kam - s. z.B. dreimaliges* Auftauchen des Idioms "girding his loins" als der alte fast nackte Mann zum 1. Mal in der Wüste auftaucht. Das ist eigentlich altes Englisch aus den Minnesänger-Jahrhunderten, aber war evtl. vor 40+ Jahren gerade "in". Und wird fast penetrant - als Sprachwitz? - wiederholt.
...
Die Charakterzeichnung insbes. von Bruder Francis - dem reich beschenkten Unschuldigen vor dem Herrn - fand ich sehr gut. Auch das vermittelte "Weltgefühl" der verbrannten Erde nach einem Atomkrieg, allgemein. Das Bild der einsamen Abtei in der Wüste prägt sich ein.
...
Hm, Englisch aus dem Minnesänger-Jahrhundert ... ist mir wohl irgendwo entgangen. Aus welchen Sci-Fi Buch stammt denn dieses Wissen?
Deinem Punkt mit dem vermittelten "Weltgefühl" kann ich zustimmen. Da kommt im zweiten Teil noch eine schöne Stelle in einem Essenssaal, als die Abtei gerade Besuch von einem weltlich Wissenschaftler hat.
Geschrieben 19 April 2015 - 20:11
Aus welchen Sci-Fi Buch stammt denn dieses Wissen?
Hm, Vielleicht Malorys Morte d'Arthur? Oder vielleicht die teils gesammelten Gor-Werke des Mr. Norman? (Alle inzwischen wieder los geworden... )
/KB
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(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
Geschrieben 02 Mai 2015 - 21:23
Bevor ich den Aufruf für den nächsten Klassikerlesezirkel starte, wollte ich mal fragen, ob Mammut noch einen kurzen Abschlusspost schreibt, auch wenn es nur ein: "Ich habe das Buch zehn Seiten vor dem Ende in die Ecke geworfen." ist und wie weit yip gekommen ist.
Also noch irgendwelche Gedanken zum Buch dann nur her damit! Mich würde schon interessieren, ob ihr es als Klassiker einstufen würdet.
Geschrieben 02 Mai 2015 - 23:03
Ich bin etwas festgefahren mitten im mittleren Teil & muss gerade gleichzeitig den parallelen Lesezirkel - Priests Space Machine - bedienen indem ich letzteres Buch in den nä. Tagen abschließe. Vielleicht bin ich so um den Dreh Mitte Mai mit Leibowitz fertig.
Klassikerträchtig ist für mich auf jeden Fall die Schreibe (im Original). Vokabularisch & idiomatisch ein Genuss. Allerdings kein "page turner", & das ist eher ein Kontraindiz.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 02 Mai 2015 - 23:04.
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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
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Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
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Geschrieben 12 Mai 2015 - 13:07
Ich habe den Rest jetzt auch durch. Ein ambivalenter Leseeindruck. Stellenweisen begeistert einen die Schreibe von Miller, stellenweise liest es sich zäh wie Kaugummi und insgesamt ist es doch schwafelig. Ich habe es nicht bereut das Buch gelesen zu haben, aber vom Hocker gerissen hat es mich auch nicht. Vielleicht wäre das Buch interessanter gewesen, wenn ich "Der Untergang der Stadt Passau" nicht vorher schon gelesen hätte, das wohl ( ist schon was her seit ich das Buch gelesen habe) ähnlich ist, wenn auch deutlich kürzer.
Ist auf jeden Fall kein typischer SF Schinken, sondern schon "besondere Kost".
Geschrieben 13 Mai 2015 - 17:22
Ich habe den Rest jetzt auch durch. Ein ambivalenter Leseeindruck. Stellenweisen begeistert einen die Schreibe von Miller, stellenweise liest es sich zäh wie Kaugummi und insgesamt ist es doch schwafelig. Ich habe es nicht bereut das Buch gelesen zu haben, aber vom Hocker gerissen hat es mich auch nicht. Vielleicht wäre das Buch interessanter gewesen, wenn ich "Der Untergang der Stadt Passau" nicht vorher schon gelesen hätte, das wohl ( ist schon was her seit ich das Buch gelesen habe) ähnlich ist, wenn auch deutlich kürzer.
Ist auf jeden Fall kein typischer SF Schinken, sondern schon "besondere Kost".
Da wäre es wohl bald besser, wenn die drei Teile als selbstständige Erzählungen verkauft würden.
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