Ab dem 1. April lesen wir gemeinsam:
Kindred von Octavia E. Butler
Ich wünsche allen viel Spaß und gute Unterhaltung.
Ach und ... das ist kein Aprilscherz!!!
Geschrieben 28 März 2019 - 17:06
Ab dem 1. April lesen wir gemeinsam:
Kindred von Octavia E. Butler
Ich wünsche allen viel Spaß und gute Unterhaltung.
Ach und ... das ist kein Aprilscherz!!!
Geschrieben 01 April 2019 - 14:06
Ich habe die Ausgabe von 2016. Im Vorwort wird die Thematik der Schwarzen angesprochen und im Vorfeld wurde die Schwarze Community eingeladen darüber zu diskutieren, ob man das Wort Nigger verwenden soll, oder es durch N - Wort ersetzen. Die Mehrzahl der Meinungen hat dann entschieden, die ungeschminkte Wahrheit zu präsentieren. Das finde ich persönlich sehr gut. Wenn es sich um in Teilen gewalttätige Szenen handelt, sollte da nichts beschönigt werden, man kann aber die Diskussion verstehen.
Das Buch selbst liegt schön in der Hand, gut verarbeitet und hat einen angenehmen Satz.
Dana wird in die Vergangenheit versetzt, ungefragt und ohne das sie sich wehren kann und landet im Jahr 1815 in den Südstaaten, da sie das Kind eines Plantagenbesitzers retten muss.
Man sieht schon nach wenigen Seiten, das ist nicht unbedingt ein Spannungsroman, aber spannend und packend erzählt ist es auf jeden Fall. Lapismont, da scheinst du mir einen guten Vorschlag ausgepackt zu haben.
Ist aber auf jeden Fall kein Buch für Zartbesaitete, bin auf Seite 70 und das Buch nimmt einen da schon emotional mit wie ich finde.
Geschrieben 02 April 2019 - 09:43
Bisher habe ich nicht viel mehr als das Vorwort gelesen und das - vielleicht für mich als Linguisten in besonderer Weise - ist wirklich spannend. Zwischenzeitlich hatte ich dabei die Befürchtung, dass die Übersetzung durch die gezielte gesellschaftlich-politische Positionierung verfälscht oder den Lesefluss stören würde. Nach den ersten Seiten hat sich das aber ganz und gar nicht gezeigt. Der Stil ist flüssig lesbar und macht Lust auf das Buch.
Dies ist wirklich mal eine engagierte Publikation, wie ich sie in dieser Form vermutlich noch nie abseits von Fach- und Sachtexten in den Händen gehalten habe, und das nötigt mir durchaus Respekt ab. Ich bin gespannt.
Geschrieben 02 April 2019 - 16:33
Lesestand: Seite 98
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Das Vorwort v.a. bezüglich des positionierten Schreibens / Übersetzens hat mich auch tief beeindruckt. Wieviele Gedanken sich da gemacht werden, um bei diesem Anliegen den "richtigen" Ton zu treffen. Sehr aufschlussreich.
Den Inhalt betreffend, überzeugt mich v.a. der Spannungsaufbau, wenn z.B. bestimmte Personen aufeinandertreffen. Der Text liest sich dadurch sehr flüssig. Was aber etwas stört sind die Dialoge von Dana und Kevin im Anschluss nach den bestimmten Ereignissen. Reagiert man so, wenn einem etwas derartiges passiert? Setzt man nicht eher alle Hebel in Bewegung, um dieses Phänomen aufzuklären? Da hätte ich mir gewünscht, dass diese Stellen des Textes vielleicht etwas surrealer / oberflächlicher beschrieben werden, stattdessen denkt Kevin darüber nach, zusammen auszugehen. Hat mir nicht so gefallen.
Ansonsten habe ich den Roman aber bis jetzt sehr gerne gelesen, obwohl ich gestern Abend überlegte, ob er sich als Bettlektüre eignet, da man doch sich über dieses Kapitel der amerikanischen Geschichte ärgern muss, es einen traurig stimmt und man einfach nur wütend über diese Unmenschlichkeiten wird.
Bearbeitet von Wrong, 02 April 2019 - 16:34.
Geschrieben 02 April 2019 - 19:01
In der Tat, das Vorwort ist sehr überraschend. Mal sehen, ob die Umsetzung funktioniert.
Die ersten Seiten lesen sich spannend, aber ich stimme Wrong zu, der erste Dialog mit ihrem Mann war schräg. Kam mir sehr falsch vor.
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Saramee
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Geschrieben 02 April 2019 - 21:26
Ih lese die w_orten & meer Ausgabe von 2016.
Das mit dem Vorwort gefällt mir. Als Leser der gerne auch mal ältere Werke liest, finde ich es immer super wenn es gleich im Werk eine Einordnung in den historischen Kontekt, eine eventuell dazu statt gefundene Debatte usw. gibt. Ich will mir nicht immer erst eine Lektürehilfe dazu kaufen müssen. Gut finde ich auch, dass wirklich Position bezogen wird. Obwohl mir dabei auch bewusst wird, dass ich in gewisser Weise auch ein WASP bin und meine Sprache auch mit unterschwelliger Unterdrückung durchzogen ist.
Ich aber auch gespannt, ob der Roman lesbar ist und nicht mit Sternen, Unterstrichen, -innen usw. durchzogen ist.
Nach der ersten Zeitreise habe ich mich gefragt, ob sie sich auf die Herausfoderungen vorbereiten wird. Wird sie Kampfsport lernen? Etwas über die Menschen in der Zeit und historische Geschehnisse? Schon die einfache Maßnahme der Wiederbelebung ist etwas, was zu dieser Zeit jenseits aller Vorstellung war.
Aber sicherlich wäre auch dies Teil der Ünterdrückung. Sie wäre nicht nur Schwarz, eine Frau sondern sie würde auch noch Taten vollbringen, die hinreichend technologisch fortschrittlich sind, dass sie von Magie nicht zu unterscheiden wären. Ich schätze mal, dass zu diesen Zeiten und ich dieser Gegend Menschen schon für weniger umgebracht wurden.
Geschrieben 04 April 2019 - 14:39
Lesestand: Seite 196
Das ich für meine Verhältnisse schon so weit in dem Roman vorgestoßen bin, hängt besonders damit zusammen, dass der Roman unheimlich spannend geschrieben ist. Er lässt sich nur schwer weglegen. Die Entwicklung der Geschichte ist durch die Phänomene dermaßen schnell, so dass ich gestern das Lesen kaum beenden wollte.
Aber das ist m.E. auch gleichzeitig eine Schwäche des Romans. Die Autorin nimmt sich doch recht wenig Zeit für ihre Figuren. Größtenteils entsprechen sie den Erwartungen der Leser_innen. Die „Lady“ des Hauses oder die versklavte Frau in der Küche. Irgendwie kennt man die Charaktere schon sehr lange aus vielen anderen Geschichten und Filmen. Butler legt ihren Schwerpunkt auf die Handlung und auf ihre Hauptperson. Das ist O.K., aber auch etwas kurzweilig. Eine ähnliche Erfahrung habe ich vor kurzem auch mit „Krieg der Welten“ gemacht. Auch in der Ich-Perspektive geschrieben, war der Roman dann doch recht schnell zu Ende gelesen. Liegt es an der Art der Perspektive, in der andere Figuren nur von der Hauptperson wahrgenommen werden. Habe ich mich schon so an den auktorialen Erzähler gewöhnt?
Ich bin mir auch noch nicht so sicher, ob der Roman mich thematisch weiterbringt und nachhaltig wirkt. Ich weiß, Vergleiche sind immer unseriös, aber den Roman „Sula“ von Toni Morrison habe ich seit zwei Jahren immer noch im Kopf.
Geschrieben 05 April 2019 - 08:25
Ich bin jetzt auf Seite 136 und schließe mich im Prinzip Wrong an. Liest sich flüssig, aber irgendwie kennt man die ganze Thematik ja zu genüge und so richtig SF-Gefühl kommt da nicht auf. Also so richtig gepackt hat mich die Geschichte noch nicht. Wobei ich grundsätzlich auch nix zu meckern habe.
Geschrieben 05 April 2019 - 08:46
Nach etwa 100 Seiten hoffe ich darauf, dass die Handlung richtig in Gang kommt. Bisher gab es zwar einige Szenen, in denen die Unterdrückung der Schmwarzen Menschen durch die Weißen dratsisch dargestellt wird, worauf das in dem Roman hinauslaufen soll, bleibt mir bisher aber unklar. Stilistisch liest sich bisher alles ausreichend flüssig, sodass ich weiter am Ball blieben werde.
Geschrieben 06 April 2019 - 12:55
Ich bin auf Seite 136.
Liest jemand das englische Original?
Gerade auf den letzten Seiten wurde angemerkt, dass Dana weißer spricht als ein Weißer. Wie im Vorwort angemerkt, lässt sich das sicherlich nicht ins Deutsche übersetzen. Wobei mich interessiert, wie oder ob überhaupt die wirklich gesprochene Sprach zu dieser Zeit in diesem Gebiet beschaffen war. Es gibt ja keine Tonbänder mit denen man Menschen während ihrer täglichen Verrichtungen aufgezeichnet hat. Es bleiben dann nur Schriftauzeichnungen und ich bezweifle mal, dass jemand Sprachstudien gemacht hat und die Aussagen 1:1 mitgeschriben hat.
Für mich fehlt es schon ein wenig, dass der Unterschied im Wortschatz, dem Gebrauch der Grammatik und der Konstruktion der Gedanken und Sätze bei den Unterhaltungen nicht dargestellt werden kann.
So bleiben die Personen bei den Gesprächen auf einer Ebene. Oder ... es wird nicht so deutlich wie groß der Unterschied zwischen den Ebenen ist, auf denen sich die drei unterschiedlichen Gruppen (Weiße, Schwarze und Zeitreisende) befinden.
Geschrieben 06 April 2019 - 13:15
Trace, da gebe ich dir Recht. Es wird zwar immer beschrieben das die anders sind, aber so richtig erleben kann man das als Leser nicht. Ich finde auch das Kevin und Dana sich irgendwie ignorant verhalten. Die werden in eine Zeit katapultiert, in denen eine Schwarze rechtelos ist, dazu eine Frau, und die verhalten sich mehr oder minder so als wären sie auf einer Kostümparty und das wäre alles nur halb ernst zu nehmen.
Mir scheint auch unglaubwürdig das Dana aktuell sowas wie Welpenschutz hat und ihre Andersartigkeit so hingenommen wird. Aber vielleicht ändert sich das auf den nächsten Seiten.
Geschrieben 07 April 2019 - 21:39
Ich bin jetzt etwa bei der Hälfte und habe zunehmend den Eindruck, dass man den Roman unbedingt im zeitgeschichtlichen Kontext seiner Entstehung sehen sollte. Die Figuren reisen ja nicht aus unserer Gegenwart (schon gar nicht der deutschen Gegenwarte von uns - ich nehme an - weißen Lesern) in die Zeit der Sklaverei. Ich nehme an, dass sich an diesem Buch deutlich abbildet, dass sich die Welt mal in guter Hinsicht weitergedreht hat oder wir eine andere Position und Welterfahrung haben als eine Schwarze Autorin in den USA der 1960er, das selbst noch (mehr) voller Diskriminierung war. Vieles von dem, was Butler ihre Hauptfiguren über Diskriminierung/Rassismus/Sklaverei erklären lässt, ist aus unserer (meiner) heutigen, nicht betroffenen Perspektive möglicherweise noch so viel klarer und selbstverständlicher als in den 1960ern. Ich vermute aber, dass diese Art der Darstellung damals schon genügte, um aufrüttelnd und schockierend zu sein, wir heute, natürlich auch aufgrund anderer Medienrezeptionserfahrungen, drastischere Darstellungen und eine engere Figurenbindung bräuchten, um ähnliche Effekte zu erreichen. Ich zumindest habe das Gefühl, dass mir das Buch sehr vehement etwas vermitteln will, wovon ich aber schon längst überzeugt bin. Das ist engagiert, aber vielleicht aus heutiger Perspektive nicht mehr das richtige Mittel.
War das zumindest einigermaßen verständlich? Was haltet ihr davon?
Ich finde es übrigens sehr schade, dass im doch sehr interessanten Vorwort nicht auf den Entstehungskontext und die Rezeption der Erstausgabe eingegangen wird.
Bearbeitet von Felix, 08 April 2019 - 05:46.
Geschrieben 08 April 2019 - 06:08
Geschrieben 08 April 2019 - 08:45
Seite 100
Das ist ein Buch, zu dessen Lektüre ich mich zwingen muss. Ich mag keine Geschichten, in denen ich Angst um die Hauptfigur haben muss. Über die Brutalität von Sklaverei weiß ich schon lange genug, um sie schlimm zu finden und Haufarbe war für mich noch nie Aspekt um Menschen zu beurteilen. Diese Lektionen muss ich nicht mehr lernen. Insofern ist Kindred für mich als Lektüre eine Qual.
Natürlich lese ich weiter. Aber erst morgen.
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Saramee
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Geschrieben 08 April 2019 - 15:23
Ich habe den Roman heute beendet.
@ Felix: Durch deinen Beitrag habe ich den Roman etwas anders gelesen. Danke dafür. Scheinbar ist es die Hauptintention des Textes der amerikanischen Gesellschaft der 60er und 70er Jahre zu zeigen, seht `mal her, dieses System war so menschenverachtend, dass sogar eigentlich "normale" Typen (Rufus, Tom) zu Mord und Verbrechen an schwarzen Mitmenschen in der Lage waren. Bestimmt war es zu Butlers Zeit so, dass viele amerikanische Weiße die Meinung vertraten, natürlich hätte es schlimme Sklavenbesitzer gegeben, "aber die meisten unserer Vorfahren haben so etwas nicht gemacht". So ähnlich wie bei "Fakeln im Sturm", die guten und die schlechten Sklavenbesitzer. Und Butler sagt an dieser Stelle, nein, so war es eben nicht. Das System ließ in seiner menschenverachtenden Struktur keine gewaltlose Beziehung zu und natürlich waren die Abhängigkeiten in fast jeder Beziehung zwischen weißen und schwarzen dermaßen abstoßend wie von ihr geschildert. Ein gesellschaftlicher Spiegel des amerikanischen Südens zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Natürlich kennt den heute jeder gebildete Mensch, aber für die Autorin war es wohl zu der Zeit ein großes Anliegen, daraus einen Roman entstehen zu lassen. Vielleicht sollten wir das einfach aus heutiger Sicht akzeptieren und den Text auch nur diesbezüglich bewerten. Dann ist er auch ein (mutiger) Klassiker der amerikanischen Literatur, der wahrscheinlich v.a. viele junge Leser und Leserinnen ansprach, gegen die obige Meinung aktiv vorzugehen.
Beste Grüße,
Christof
Bearbeitet von Wrong, 08 April 2019 - 15:24.
Geschrieben 10 April 2019 - 16:13
Geschrieben 10 April 2019 - 16:42
Ich war bis gestern in Urlaub. Das Buch hatte ich mitgenommen und auf der Rückfahrt - ich finde es mal wieder arg dünn - in einem Rutsch gelesen. Die Lektüre war recht angenehm, doch einige Zweifel blieben. So empfinde ich das Buch weder als SF noch als Fantasy - warum und wie Dana reist, bleibt schlicht ungeklärt. Bestenfalls wird angedeutet, dass es um ihre Vorfahren geht. Warum sollten die plötzlich nicht mehr zusammen kommen? Schließlich fehlt das (wie Connie Willis es so genial gestaltet) verrückte Wissenschaftlerteam, welches an der Zeitlinie herumschraubt. Die Zeitreise dient also nur als Mittel zum Zweck, was mich ein wenig verärgert hat.
Geschrieben 11 April 2019 - 11:06
Dann ist er auch ein (mutiger) Klassiker der amerikanischen Literatur, der wahrscheinlich v.a. viele junge Leser und Leserinnen ansprach, gegen die obige Meinung aktiv vorzugehen.
Ich bin jetzt auch durch und nehme an, dass man das Buch genau so, wie du es ausdrückst, auffassen sollte. Leider hat sich der Verlag für einen anderen Publikationsansatz antschieden, als ich es mir im Nachhineinen gewünscht hätte. Vor diesem engagierten Ansatz habe ich enormen Respekt, aber statt das Buch in seinen Entstehungskontext zu stellen (als bedeutsamen Klassiker) wird es durch die gewählte und ausführlich kommentierte Übersetzungspraxis aktuallisiert und mit sehr aktuellen Diskursen belegt, die vermutlich in dieser aktuellen Weise noch nicht in dem Roman angelegt sind. Und diese Übersetzungspraxis hätte ja nicht verändert werden brauchen, wenn es einfach noch ein Nachwort gegeben hätte. Ganz im Gegenteil: Ich gehe davon aus, dass "Kindred" eine wirklich spannende Rezeptionsgeschichte hat, begeistert aufgenommen wurde und zugleich stark angeeckt ist. Das würde mich sehr interessieren und hätte die Neuauflage meines Erachtens wunderbar abgerundet.
Geschrieben 12 April 2019 - 08:58
Ich habe das Buch jetzt auch durch. Es war unterhaltsam und gut geschrieben, aber die "Science Fiction" Idee, also "Person in Gegenwart" tritt auf "Gegebenheit in der Vergangenheit" fand ich hatte Potenzial das nicht genutzt wurde. Wenn der Fokus der Autorin nur darin lag, die Situation im frühen 19 Jahrhundert darzustellen ist das m.E. gut gelungen, aber ich als Leser hätte mir da mehr erwartet. So ist es halt eine der vielen Geschichten über die Sklaverei, auch wenn die Story an sich sehr lesenswert ist.
Geschrieben 14 April 2019 - 16:38
Ich gebe Mammut recht und möchte noch einmal den Tipp mit Toni Morrisson unterstreichen. Personen, denen die Thematik am Herzen liegt, sollten hier zugreifen. Ein weiterer Tipp von meiner Seite wäre Alice Walker. Hoffe, das sprengt jetzt nicht den Thread.
Geschrieben 14 April 2019 - 17:17
Im Gegenteil. Passende Tipps, ist doch super.Ich gebe Mammut recht und möchte noch einmal den Tipp mit Toni Morrisson unterstreichen. Personen, denen die Thematik am Herzen liegt, sollten hier zugreifen. Ein weiterer Tipp von meiner Seite wäre Alice Walker. Hoffe, das sprengt jetzt nicht den Thread.
Geschrieben 14 April 2019 - 20:35
Ich bin auf Seite 250. Vielleicht schaffe ich es diese Woche noch bis zum Ende.
Viel Sci-Fi Elemente gibt wirklich nicht. Es nütz ihr herzlich wenig, dass sie aus der "Zukunft" (einer anderen Zeit) kommt.
Geschrieben 16 April 2019 - 13:37
170
Ich quäl mich weiter. Ist wie so eine Schulpflichtlektüre über ein längst durchgekautes Thema. Mit Dana werd ich auch nicht warm, zwar leide ich mit ihr, aber als Figur interessiert sie mich überhaupt nicht, ihr Mann noch weniger.
Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 22 April 2019 - 16:24
Ich bin ebenfalls durch. Ich stimme den Ansichten, die schon geäußert wurden, zu. Das Potenzial des sci-fi Elementes der Zeitreise wurde nicht genutzt. Für mich würde das Buch auch funktionieren, wenn Dana sich auf die Suche nach ihren Vorfahren begeben hätte und dabei in Archiven usw. geforscht hätte und dann die Szenen in der Vergangenheit als Traum erlebt hätte. Passend zur Erscheinungszeit auch unter der Zuhilfenahme von psychoaktiven Substanzen oder einfach als Vivid Dream Erfahrung. Auch wird die Chance vertan, "allgemeinere" Fragen und Herausforderungen zu entfalten, zB wie schwierig es ist als Mensch nichts Böses zu wollen, wenn das gesamte System, in das man eingebunden ist, total verdorben ist. Es werden zwar die Greultaten der Nazis erwähnt und auch das die weißen aus Südafrika, die um die Zeit 1976 lebten, sich im amerikanischen Süden im 19 Jhd. richtig wohl gefühlt hätten. Aber es bleibt halt nur bei Erwähnungen. Hinzukommt, das für uns, die wir die deutsche Übersetzung gelesen haben, die sprachlichen Unterschiede zwischen Dana und den Menschen im Süden nicht darstellbar ist und somit ein wichtiges Element fehlt. Daher komme ich zu dem Schluß, dass ich nicht wirklich zur Zielgruppe diese Buches gehöre. Die Grausamkeit und die Ausweglosigkeit aus diesem System ist für mich nur zu einem geringen Teil Warnung und nicht wirklich eine Aufforderung zur Handlung oder zum Überdenken der "dunklen" Stellen des geschichtlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhanges in dem ich aufgewachsen bin und lebe. Teil dieses kulturellen Erbes ist bereits die erschreckende Erkenntnis mit welcher anscheinenden Leichtigkeit schreckliche Grausamkeiten gegen Menschen begangen werden können, die einfach nur, ein wie auch immer geartetes Zeichen, von "Andersartigkeit" zeigen / zu geschrieben wird. ( Ohne klare Definition der In-Group keine Out-Group.) Im Buch fehlt aber die Darstellung, dass dies überall, zu jeder Zeit und in viellerei Gestalt wieder passieren kann. Daher ist es für mich kein Klassiker und eigentlich auch nicht wirklich Sci-Fi.
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