Mein Lese-Sommer 2010
Meine Leseliste 2010 Dietmar Dath
Suhrkamp beginnt eine neue Reihe: NEWGOTHIC. Hg. von niemand Geringerem als Dietmar Dath.
Auf satten 570 Seiten beschreibt der Autor in seinem Erstlingswerk (war vorher wohl eher als Rezensent auf dem phantastischen Sektor tätig) die Tage vor Weihnachten 1990 im kalten Boston. Ein weiblicher Succubus nistet sich in einem Mietshaus ein und rüstet sich zum Kampf gegen eine andere Fraktion höllischer Vertreter. Hier gibt es also keinen mythischen Kampf zwischen Gut und Böse vor einer modernen Kulisse (urban Fantasy), sondern ein mythischer Kampf zwischen Böse und Böse.
Zum Zwecke ihrer Stärkung tötet die Succuba Männer, vornehmlich im Liebesrausch.
Auch die Anderen bedienen sich der Menschen und machen aus ihnen Werkzeuge. Da Ganze findet vor dem Alltag einiger Personen statt, die der Leser kennen und lieben lernt. Das kann der Autor nämlich: Er erzählt so, dass man gerne mit den Leuten mitfiebert, die ihre eigenen Höllen in sich tragen, oftmals mit dem Schicksal hadern, nun aber noch zusätzlich in Rollen gedrängt werden, die sie vor allem psychisch überfordern
So richtig blutrünstig wie das Backcover verspricht, ist der Roman dann aber doch nicht, dafür lebt er von seiner großartigen Atmosphäre und den Personen.
Das Buch war für mich eine große Entdeckung. Da freue ich mich auf ein nächstes, an dem der Autor laut Vorwort von Dietmar Dath bereits schreibt.
10 / 10 Punkte
Terry Pratchett und Neil Gaiman: "Ein gutes Omen"
Das war für mich eine typische Sommerurlaubslektüre. Dabei muss ich sagen, dass ich gar kein Urlaubs-Leser bin. Es gibt ja da diese seltsame Gruppe von Menschen, die sich vornimmt, jetzt im Urlaub mal endlich die "dicken" Romane zu lesen, zu der sie sonst keine Zeit hat. Ich habe diese mir fremde Menschenart nicht eingehend studiert und weiß gar nicht, ob sie auch ihr Vorhaben zu Ende führen. Ich vermute mal, da dieses Unterfangen einen zu großen Unterschied zu ihrem "normalen" Leben darstellt, geben sie schnell auf; kann mich aber täuschen...
Bei mir gehört das Lesen zum normalen Leben; ohne kann ich gar nicht mehr. Außer im Urlaub. Da bin ich tatsächlich so abgelenkt, dass ich da eher wenig lese - und wenn, dann lieber was, was nicht zu sehr beansprucht.
Da kam mir dieses Buch gerade Recht. Habe es ja schon mal vor 18 Jahren oder so gelesen, war damals nicht sonderlich angetan, und bin es jetzt immer noch nicht. Was finden die Leute nur an Pratchett? Eine ketzerische Frage, sicherlich.
Na ja - war hinreichend lustitsch... Aber mehr irgendwie eben nicht, davon kann man aber gerne immer mal ein paar Seitchen so zwischendurch lesen.
5 / 10 Punkte
Mignola und Fegredo: Hellboy 10- einfach nur großartig
10 / 10 Punkte
Robert Quint: "Der Erbe der Macht"- Terranauten, Heft 1
Nach einigen Taschenbüchern nun also mal Heft No. 1 aus der Kult-SF- Serie. Na ja, ist halt ein Heftroman, so dolle hat es mich nicht überzeugt, war aber gut. Da sitzt das Herz noch auf der linken Seite (Anatom. Inkorrekt ausgedrückt), was ich durchaus als angenehm empfand. Die telepathisch begabten Treiber erinnern ja doch sehr an einen anderen Klassiker der SF, aber was solls....
Die Aktionen und Reaktionen der Personen sind dann auch etwas einfach - um es mal so zu formulieren. Ich weiß nicht, ob ich da bis zum Schluss durchhalte mit dem lesen, mal sehen....
6 / 10 Punkte
Clifford D. Simak: "Als es noch Menschen gab"
12 / 10 Punkte
Joe R. Lansdale: "Akt der Liebe"
8 / 10 Punkte
Lukas Kollmer: "Anomia"
Schwerer, dystopischer, teilweise beklemmender, teilweise auch fast lustiger Stoff. BIn mal auf den Autor gespannt, der Leipzig zum ElsterCon besuchen wird.
- ohne Wertung -