Vampire Earth - zum Dritten...
Subjektive Eindrücke zur Lektüre
Donnerschläge
Vampire Earth Band 3
Heilige S... ! Das ist doch mal ein Cliffhanger!
Der dritte Band der Vampire Earth-Serie spielt ein paar Jahre nach dem 2. Die gefährliche Mördertruppe, die unter dem Hakenkreuz agierte, wird nicht mehr erwähnt. Die sind sozusagen Geschichte.
Direkte historische Bezüge blendet der Geschichtsprofessor Knight diesmal mehr oder weniger aus. Es gibt ein paar Halbsätze zur Geschichte des Bürgerkrieges in den USA und natürlich Anklänge an die Piraten-Ära in der Karibik. Denn dorthin verschlägt es die „Katze“.
Als Geheimagent des Kommando Süd, einer von den Kur befreiten Zone in den ehemaligen USA, hat er sich als Offizier in der Armee des Feindes etabliert und kann sich so in den Besitz eines umgebauten Eisbrechers bringen, eines Schiffes, das die karibische See beherrscht ob seiner Größe und Bewaffnung.
Die Kur, lernen wir, haben es nicht so mit dem Wasser, zumindest die meisten. So ganz kann man sich auf solche Aussagen nicht verlassen, wie die Protagonisten des Romans erleben müssen. Zudem gibt es auch einen abgefallenen Kur, einer, der gelernt hat, dass die Gier nach den Lebensauren verwerflich ist und der ganz gut mit den Menschen zusammen leben kann.
Das ist eines der großen Pluspunkte für mich in dieser Romanreihe: Knight malt nicht schwarz-weiß, seine Welt ist vielschichtig, die Grenzen zwischen Freund und Feind sind fließend, durchlässig und keineswegs geradlinig. Somit ist immer für Überraschung gesorgt.
Und natürlich begegnet er in der Karibik einer menschlichen Gesellschaft, die an die Traditionen der Piraten dieser Region anknüpft; dass sie teilweise auch so wie ihre geistigen Ahnen im 18. Jahrhundert aussehen, ist ein bisschen albern, aber man möge dies dem Autor verzeihen. - Ach ja, eine dufte Piratenbraut gibt’s auch...
Was will David Valentine eigentlich dort? Er sucht eine Waffe, der der Ruf vorauseilt, mit den Schlächtern, den Avataren der Kur, fertig werden zu können. Nun ja, er findet sie; was er da findet, ist dann schon eine Überraschung. Aber wie er diese Waffe dann in seine Heimat bringt, bzw. was ihm dann am Ende des Romans noch zustößt, hat den Leser schon etwas um. Was da passiert, kann ich hier natürlich nicht schreiben. Auf alle Fälle müsste ich jetzt gleich weiter lesen, eigentlich...
Neben der wieder recht spannenden, aktionsreichen Handlung, die aber keineswegs als zu anspruchsvoll bezeichnet werden kann – es ist halt ein unterhaltsamer Sonntagnachmittagsroman – zeigt der Autor wieder ein paar Aspekte dieser postapokalyptischen Welt auf.
Ich muss es nochmal betonen: Der Roman ist nicht gruslig, hat nur wenige düstere Aspekte. Eher ist er eine Mischung aus epic fantasy und etwas military sf, wenn man so will. Auch wenn der Titel der Reihe in eine andere Richtung weist, hat die ganze Sache kaum was mit der gerade abflauenden Vampir-Welle zu tun.
Was für Aspekte meine ich?
Da gibt es diesmal mehr über die Grogs, die von den Kur mitgebrachten Kreaturen zu lesen. Sie bilden keine einheitliche Art, sondern gehören verschiedenen Spezies an. Der Entwicklungssand der einzelnen Arten ist auch unterschiedlich. Die Relgion der Goldenen hat sogar Aspekte, die nicht uninteressant sind. Einer der Goldenen ist Davids engster Begleiter und Freund.
Ein Kur auf einer karibischen Insel, genannt Papa Legba (es gibt natürlich auch viele Bezüge zu Voodoo), erzählt auch aus Sicht der Kur, was da mal passierte, was die Weltenweber und Kur einst trennte, dass auch die Kur keine homogen Masse waren und sind.
In der Schlussphase des Romans treffen wir noch auf Kreaturen, die den Labors der Kur entsprangen, die sich gerne Wesen züchten, deren Auren sie trinken können und die ihnen auch sonst zur „Hand gehen könnten“ - die Schlächter sind ja solche Experimentalprodukte. Aber da ging wohl auch was schief und es wird die Erde punktuell von neuen Arten bewohnt. Auch hier steckt wieder viel Potential, das der Autor vielleicht sogar zu wenig nutzt. Aber die Reihe ist ja noch lang...
Daher muss ich wohl weiter lesen, den nächsten Band auf alle Fälle. Mal sehen, wie lange ich durchhalte.