Fu Manchu landet in MĂĽnchen not...
Mike Mignola, John Arcudi, Guy Davis
B.U.A.P. - Band 8 - Die Warnung
Ein B.U.A.P.-Band pro Jahr, darauf muss man sich als Fan und Leser wohl nun einstellen.Also gut. Allerdings wird nun das Warten doppelt schwer, denn dieser neue Band ist der Beginn einer Trilogie.
Muss ich Welt und Figuren vorstellen? Hmm, wahrscheinlich würde dies nicht viel bringen, denn wie ich schon zu Band 7 feststellte: Quereinsteigern wird es relativ schwer gemacht sich einzulesen. Zu viele Bezüge, zu viele Anknüpfungspunkte aus vorherigen Teilen werden aufgegriffen. Nur der Umstand, dass es tatsächlich sozusagen der Beginn eines Mini-Zyklus ist, könnte auch Interessierten Zugang zum Hellboy-Universum gewähren, die bisher nichts davon kannten. Aber gibt es solche Leute überhaupt? - Andererseits: Wer die Hellboy-Filme kennt, wird erst Recht in die Irre geleitet, denn die Figuren der Graphic Novels sind doch anders angelegt, als im Film. Den gravierendsten Unterschied stellt Ape Sapiens dar, der im Film eher der zurückhaltende Intellektuelle, in den gezeichneten Abenteuern aber immer mehr der harte Durchgreifer ist. Ape ist hier auch der Chef, nicht Johann Kraus, wie im Film.
Weil ich gerade bei den Parallelen bin: Natürlich ist ein Generalthema des Hellboy / B.U.A.P.-Universums der Umstand, dass die Protagonisten, also die Mitglieder der Behörde, die paranormale Phänomene aufklärt und bekämpft, selber solche „paranormalen Phänomene“ verkörpern, also Teil des Problems sind, das sie bekämpfen. Hellboy war immer der größte Kämpfer - und das größte Problem. Nunmehr kommt dieser Part Liz Sherman zu, die in ihren Träumen einem Magier begegnet, der ihr eine bestimmte Rolle im Fortlauf des Weltgeschehens offeriert. So wie einst Rasputin bei Hellboy; auch sie wehrt sich natürlich dagegen, doch am Ende dieses neuen Bandes sehen wir, was auf sie, auf alle, zukommen kann. Die Bilder gleichen sich; vielleicht ist dieses retardierende Moment nicht unbedingt eine richtig gute Idee, um das Leseinteresse wach zu halten, konsequent ist es allemal.
Band 8 setzt dort fort, wo Band 7 endete. Johann Kraus, der ja aus Indonesien einen seelenlosen menschlichen Körper mitbrachte und diesen gerne in Besitzt genommen hätte, um sein Dasein als ektoplasmische Projektion zu beenden, kann den Körper erst mal nicht benutzten, da er Unzulänglichkeiten aufweist. Der knallharte Zombie-Offizier Ben Daimio entpuppte sich als Wer-Tier, der in der Schneewüste Colorados einem Wendigo folgte. Die Suche nach ihm wird fort gesetzt. Der Geist des Lobster Johnson ergriff Besitz von Johann Kraus; in einer Seance, geführt von der wiederbelebten ägyptischen Mumien-Dame Panya, enthüllt der Geist den Namen des Magiers, der Liz peinigt. Und natürlich: Panya kennt ihn. Dieser mysteriöse Kerl hat was von Dr. Fu Manchu, das war von den Machern durchaus beabsichtigt, wenn man dem Nachwort Glauben darf.
In der ersten Hälfte des achten Bandes wird sehr dicht, Schlag auf Schlag erzählt. Die Schauplätze und Zeitebenen wechseln sich schnell ab. In der zweiten Hälfte dagegen wird ein infernalisches Schlachtengemälde ausgebreitet, eigentlich passiert da nicht mehr viel, dafür wird der Leser und Betrachter förmlich mit Farben und Formen erschlagen.
Die Agenten trage allesamt ihre eigenen Geister-Welten, ihre Geheimnisse aus vormaligen Leben mit sich, in die nun ihre Kollegen mit hineingezogen werden. Im Falle von Liz wird es richtig brenzlig. Die Spur führt nach Deutschland, München, in die nicht vollendeten U-Bahn-Tunnel. Dort treffen wir Wesen aus den ersten Bänden der Serie wieder, den Proto-Menschen aus der Hohlen Erde.Sie sehen sich einer riesigen Armee gegenüber, die ihr unseliges Tun zunächst in München entfesselt.
Tja, das war auch erst die Warnung; was wird nun aus unserer Welt? Welche Rolle spielt Liz Sherman dabei? Der Gegner scheint übermächtig zu sein, kann er aufgehalten werden? Die Antworten kriegen wir wohl erst nach 2 Jahren.