Querbeetleseliste für September 2011
Meine Leseliste 2011 Moorcock Michael Moorcock Bukowski
Das ist der zweite Roman, den ich von C.B. lese. Nun,wäre es der erste gewesen, hätte sich meine Bukoskwi-Begeisterung eher nicht entwickelt.
Irgendwie ist das ein Abfallprodukt. Das gibt der Autor am Ende auch zu: Er durfte mal ein Drehbuch schreiben, der Film hieß dann „Barfly“. Darin säuft sich ein Alter ego des Autors durch die Kneipen L.A.s. Also, ganz normal für Mr. Bukowski, der hier Henry Chinaski heißt. Da den Haupthelden Mickey Rourke spielt, sollte ich mir den Film auf alle Fälle mal anschauen!
Bukowski schrieb also die Anekdoten über seine Zusammenarbeit mit „Hollywood“ auf. Dabei säuft er wieder - viel, was sonst. Der ganze Ton, das, was er erzählt,ist alles sehr seicht. Ganz anders als in seinen Short Stories oder in seinem letzten Roman (den ich als ersten begeistert las). Es plätschert dahin; irgendwie merkt man, dass B. überhaupt keine Lust hatte, da mitzumachen. Ich musste mich regelrecht etwas quälen, bis zum Schluss durchzuhalten, aber bei ca. 200 Seiten ist das nicht so schlimm. - Mal sehen, wie es mit mir und Bukowski weiter geht...
5 / 10 Punkte
Uwe Schimunek: „Das Thüringen-Projekt“
8 / 10 Punkte
2012. Jahr der Apokalypse. Band 1
Hubert Haensel: "Botschaft aus Stein"
Wer hätte das gedacht: Hofmann goes Trivial Book... Also, versucht habe ich es ja immer wieder mal und bei "Schattenreich" bin ich ja in die Vollen gegangen. Aber das war kein typischer Heftroman.
Jetzt also: Auf 12 Ausgaben limitiert, interessanter Aufmacher (bin bisher nicht so konfrontiert worden mit der 2012-Weltuntergangshysterie; bisher hat mir Dänikens Variante am beten gefallen: Da kommen die Außeridrischen und holen uns ab!)
Ich fand den ersten Roman gut. Maddrax und Die Abenteurer kenne ich nicht, die Bezugspunkte werden aber schnell deutlich, schließlich gibt es das Internet.
Was mir beim Einstieg missfiel, war die erste Schlägerei im Flugzeug: Was sollte das? Action um der Action Willen? Muss m.M.n nicht sein. Doch das Thema wie gesagt, die archäologischen Bezugspunkte, das Unheimliche, das aus der Vergangenheit in die Zukunft zeigt, hat mir gefallen.
Gleich im 1. Roman sterben 'ne Menge Leute. Seinen Weg pflastern Leichen; damit geht der Archäologie recht gleichmütig um; warhscheinlich ist er schon einiges gewöhnt aus der Zeit Der Abenteurer vor 20 Jahren.
7 / 10 Punkte
2012. Jahr der Apokalypse. Band 2
Christian Schwarz: "Der 'Mann in Weiß'"
Diesmal wurde viel gemeuchelt, auch in einer anderen Zeiteben (die 80er), der Mann in Weiß scheint was metaphysisches an sich zu haben, was er ist und warum weiß man danach aber immer noch nicht.
Ich war etwas enttäuscht, da keine wirklich neuen Aspekte zum Rätsel um die gefundenen Maya-Artefakte hinzu kamen.
5 / 10 Punkte
Nicolai Lilin: "Freier Fall"
Ein hartes Buch. Von einem Autor, der kein Schriftsteller ist. Doch kaum hat mich ein Kriegsbericht so gefesselt und in seinen Bann gezogen. Lilin hat seinen Grundwehrdienst im Tschetschenien-Krieg absolviert. Als kriminell Vorbelasteter und Fastkriegsdienstverweigerer hatte er die Wahl: Knast oder Front.
Er kam zu einer speziellen Truppe, die „Saboteure“ genannt werden. Als Scharfschütze. Seine Truppe agiert vornehmlich hinter der feindlichen Linie.
Es werden am laufenden Band Gefechte, Massaker, Grausamkeiten geschildert. Mitunter fast distanziert, so distanziert, wie man wohl drauf ist, wenn man drei, vier Tage am Stück im Kampfeinsatz ist.
Was man da liest, ist fast unglaublich.
Dazu kommt eine nüchterne Sicht auf die politischen Dinge, man erkennt, dass es für die russische Armee ein fließender Übergang von Afghanistan nach Tschetschenien war, dass sie dieselben Feinde („die Araber“) antrafen, die dort, aber auch in Jugoslawien kämpften. Dazu gibt es das falsche Spiel der Generalität und politischen Führung, die auch vor dem bewussten Verheizen der eigenen Soldaten nicht zurück schreckt, um eigene Unzulänglichkeiten und dunkle Geschäfte zu bemänteln.
10 / 10 Punkte
Michael Moorcock: "Das Buch Corum"
Das 1000-Seitenbuch hat mich doch ziemlich lange gefesselt. So sehr, dass ich immer mal was kurzes dazwischen schob. Nun bin ich durch.
Hach, war toll!
Der Empfehlung von Alfred folgend, aber auch weil ich nun Moorcock für mich entdeckt habe, griff ich zu diesem Helden der traurigen Sorte. Die Melancholie, der Bedauern über den Untergang besserer Zeiten, dazu die Multiversum-Exkurse (die ja eher schon SF sind), die anschaulichen Schlachten haben mir rundum gefallen.
10 / 10 Punkte
Comics:
"Graphic Classics. H.P.Lovecraft" -diverse Autoren / Zeichner widmen sich den Stories Lovecrafts
Sehr abwechslungsreiche Sammlung, sehr unterschiedliche "Handschriften" werden präsentiert.
9 / 10 Punkte
Reinhard Kleist: "Das Grauen im Gemäuer. Neue Lovecraft-Geschichten"
Sehr kontrastreiche S/W-Zeichnungen, Mischung aus ernsten und komischen Grafiken, toller Stil; Lovecrafts Stories wurden modifiziert und modernisiert; unter Mitweirkung von Tobias O. Meißner.
9 / 10 Punkte