Kurzbericht: Penta-Con 2011
Ich war dabei...
Ja, der Termin war wohl nicht günstig: Perry Rhodan WorldCon, ein langes, sonniges familienfreundliches Wegfahrwochenende. Dazu keine oder kaum Werbung im Fandom (vielleicht hab ich das auch nur nicht mitgekommen?)... Unterm Strich waren es wohl nicht mal 30 Leute, die sich nach Dresden verirrten.
Allerdings kamen ein paar, die dort noch nie waren: Zum Beispiel Uwe Post, der sich seinen Laßwitz-Preis abholte und die Zuhörer mit Auszügen aus dem Sieger-Roman und nicht weniger komische Stories und seinem ausdrucksstarken Vortrag erfreute. - Wenn ich die Gerüchteküche richtig brodeln hörte, so wird er im nächsten Jahr noch mal in den Osten fahren müssen – nach Leipzig, zum ElsterCon. Gut so! Ich freue mich schon mal!
Apropos „ausdrucksstark“: Die anderen Vorlesenden waren das auch. Jetzt beschleicht mich der Verdacht, dass man als Autor auch Entertainer-Qualitäten mitbringen muss, denn die Latte wurde hoch gelegt.
Tommy Krappweis ist z.B. ausgewiesener Maßen Entertainer. Dem Eintrag in der Wikipedia zu seinem Namen kann man entnehmen, was er alles so machte und macht. (2 Stichworte: „Samstag Nacht“ und „Bernd das Brot“).
Bevor seine Lesung begann, hat er schon die Leute köstlich unterhalten.
Nun ist er also auch noch Jugendbuch-Fantasy-Autor (all age). Dabei sollte es mal ein Drehbuch werden. „Mara und der Feuerbringer“ ist jetzt schon mal eine Trilogie. Die Heldin ist ein 14jähriges Mädchen, dass sich durch die germanische / nordische Mythologie kämpfen muss. Was und wie er daraus vorlas, zeigte deutlich, dass er aus dem komischen Fach kommt. Die Dialoge sind filmreif.
Neben dem Unterhaltungswert legte er Wert auf historische Richtigkeit. So hat er seine Edda studiert, hatte einen Wiener Professor an der Hand, der in den Geschichten verarbeitet wurde; so sehr, dass dieser sich darin wieder fand und nicht nur auf historische Richtigkeit hin lektorierte, sondern auch Anmerkungen machte, wenn „sein“ Charakter irgendwie nicht „richtig“ dargestellt wurde (ein Wiener trinkt keinen löslichen Kaffee...).
Zwei Verlage durften sich vorstellen: Projekte-Verlag und Wurdack.
Wilko Müller jr. erzählte kurz was zum SF&F-Programm des Verlages und brachte einen Autor mit: Ralph Llewellyn. Der Mann ist bisher eher im Sachbuchbereich tätig gewesen. Doch er hat ein Problem: Er ist alleinerziehender Vater einer 15jährigen.
Das will erst mal verarbeitet werden. Er tat es ebenfalls mit einem Fantasy-Roman, der nun schon in die 2. Runde geht. Dass das Buch seiner Tochter auch bestimmte Dinge zeigen sollte, konnte es noch nicht erfüllen, da sie es nicht liest.
Der Autor jedenfalls konnte auch überzeugen, durch seine Eloquenz, seinen trockenen, lakonischen Humor.
Heidrun Jänchen stellte kurzweilig den Wurdack-Verlag vor. Die Konzernzentrale liegt in Nittersdorf und hat dort genau 1 Mitarbeiter. Na, immerhin. Dann gibt es noch die 3 freien Redakteure, die sich im Ost-West-Dialog auch über rechtschreibliche Probleme austauschen (wird nun Küken mit oder ohne „ck“ geschrieben?) und deren Zuständigkeiten genau aufgeteilt sind. Dies hat eine Zuhörerreaktion ausgelöst, von Karlheinz Steinmüller, den ich hier zitieren darf: „Es ist sehr sinnvoll, dass die Neue Deutsche Rechtschreibung von der Logik getrennt ist.“
Familie Steinmüller las übrigens auch. Ihre neuen Stories („Gott und der Virus“) atmen den Geist der Futurologie; sind aber dennoch sehr eindrucksvoll.
Ich habe nicht alle Programmpunkte erlebt, da ich abends wieder nach Halle zurück fuhr. Sonntag war ja auch noch was. Nur befürchte ich, dass da noch weniger Leute waren.
Fazit: Der Con war gut. Das nächste Mal bitte auf das timing achten und die Werbetrommel rühren.