SF-Treffen in Jena, 12. Mai 2012 - Der Beginn...
TES
Wie es bei Neugeburten so üblich, war das erst mal was Kleines. - Um ehrlich zu sein: Ich bin der Meinung, dass dieses SF-Treffen nicht so unendlich viel größer werden sollte. Allerdings, ein paar mehr Besucher können noch kommen.
So war es eine überaus gemütliche Runde, die sich in einer Jurte auf dem „Camping-SPACE in Jena Ost“ einfand. In der Mitte des Zeltplatzes steht ja noch ein großes Tipi, das wurde dann aber gar nicht benötigt.
Einen Büchertisch gab es sogar. Ein paar Bücher sind über ihn gewandert. Selber habe ich auch 2 Mal zugeschlagen: „Götterdämmerung. Die Gänse des Kapitols“ von Frank W. Haubold und die 2. Fräulein Schmidt-Geschichte, „Fräulein Schmidt und die Suche nach Atlantis“ von Wilko Müller jr. Letzteres ist ja wirklich ganz taufrisch: Vom Dienstag dieser Woche...
Gegen Mittag trudelten die Besucher aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ein, trotz der eher bescheidenen Wetteraussichten. Die wurden dann allerdings bei weitem übertroffen: Es blieb trocken und die Sonne kam raus, so dass von Eis-Heiligen an diesem Nachmittag gar nichts zu spüren war. Absolutes Kaiserwetter!
Leider war der Bratwurstbrater noch nicht so weit (das müsste im nächsten Jahr besser klappen).
Ab 14 Uhr gab es in Doppelblöcken 3 Leserunden. Jeder Autor hatte so ca. eine halbe Stunde. So aus der Nach-Sicht muss ich sagen, dass das eine optimale Zeit war: Nicht zu kurz, nicht zu lang.
Die Abwechslung ließ keine Langeweile aufkommen. Hier die Lese-Liste:
Frank Haubold. Er las aus seinem neuen Roman und der Laßwitz-Preis-Geschichte. Die bot Einblicke, allerdings wäre sicherlich noch schöner, wenn es ein zusammen hängender und abschließender Text gewesen wäre. Ich bin auf jeden Fall auf seinen Roman dolle gespannt!
Wilko Müller jr. Es gab was aus dem neuen Roman (siehe oben). Der Ausschnitt lässt wieder auf tolle komische Situationen hoffen. Diesmal hat er sich in erster Linie Lovecrafts Cthulhu vorgeknöpft.
Peter Schünemann hatte Manuskriptseiten mitgebracht. Es handelt sich um SF-Stories und -Vignetten. Nun, die ließen sich hervorragend in so einer Runde präsentieren. Ich muss sagen, sein Beitrag hat mir am besten an diesem Tag gefallen. Erscheinen sollen die Texte zum ElsterCon, also auch sehr bald, unter dem Titel „Erddämmerungen“. Herrlich z.B. „Der Waschtag“, eine Humoreske auf die Zuteilungsstiuation und Engpass-Verwaltung der DDR-Wirtschaft, extrapoliert in eine fiktive DDR-Zukunft, die wir nun so nie erleben müssen. Die Lacher waren auf seiner Seite!
Heidrun Jänchen las auch 2 Stories, eine pointierte, die eine ...ähm .. Lösung für das Problem liefert, was man mit den zurück gebliebenen Originalen beim Beamen so machen kann. Die 2. Story bezeichnete sie selbst als melancholisch. War sie auch und zeigte eindrucksvoll die Folgen der Globalisierung und dem damit einhergehenden Aussterben regionaler Traditionen.
Axel Wolf kannte ich bisher gar nicht. Vor der Jurte stand er mir als Lektüreberater freundlich und kompetent zu Seite, auch meinem Sohn, der in den Bücherkisten kramte. Nun erfuhr ich, dass ich von ihm sogar mal was gelesen hatte: In „Der lange Weg zum Blauen Stern“, der Debütanten Anthologie aus dem Verlag Neues Leben, von 1990. Na gut, da habe ich seinen Namen also vergessen... Werde ich mir jetzt aber merken. Er las aus einer Future History. Würde mich mal interessieren, ob man die irgendwie und -wo lesen kann. Zum Vorlesen war das etwas trocken, zumal völlig ohne relevante Figuren und ohne Dialog. Ist das eventuell ein Exposé für einen Roman?
Detlef Köhler las aus seiner „Interstellaren Odyssee“. Diesmal hat er mich auch mehr gepackt durch die Auswahl der Textstellen.
Unterm Strich war es ein gelungenes Unterfangen. Dank an Gerd-Michael und den Campingplatz-Wart!
Daher: Bis nächstes Jahr im Parallelweltzelt!
Peter