...ein paar Comicseiten
2016; Manifest Destiny
5) Mad Max
Autoren: Diverse, angegeben wird als solcher natürlich George Miller†¦
Mad Max war für mich einer der Film-Überraschungen des vergangenen Jahres! Insofern war ich auch neugierig auf den Comic-Band, der von dem Regisseur zumindest abgesegnet wurde und in den Zusammenhang mit dem letzten Mad Max Film passt: Es werden die Vorgeschichten der Figuren erzählt, also von Furiosa, von Nux und Immartan Joe, von Max natürlich auch.
Ja, ist nicht übel, aber irgendwie halt doch nicht so fesselnd. Denn es ist nicht die Story, die an Fury Road fasziniert, das sollte man sicher ehrlicher Weise zugeben. Solche Stories sind daher beliebig und austauschbar; okay, gut gemeint†¦
Gezeichnet sind sie gut, halt nicht sonderlich aufwändig oder innovativ. Guter Durchschnitt.
7 / 10 Punkte
.
6) Neil Gaiman und J.H. Williams III: Sandman, Overtüre, 2 Bände
Wow! Wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow.
Mehr muss man hier nicht sagen. Okay, Story ist egal (habe ich auch nur ansatzweise nachvollziehen könne was der Autor mir damit sagen will; aber mal ehrlich: Wie soll man die Dinge schildern, die waren vor allen Dingen; wo doch nur alles geträumt wird?). Aber die Bilder: Ein Traum! Eine wahre Farben- und Formenpracht, psychedelisch, bizarr, ideenreich = ein Traum (sollte nicht verwundern, denn Hauptheld ist Dream!).
11 / 10 Punkte
7) R. Albuquerque & M. Johnson: „ei8ht. gestrandet“
Geniales Teil! Hier fasziniert erst mal die Story, die sich zwischen verschiedenen Zeit- und Raumebenen abspielt und in klassischer Manier mit Zeitparadoxa spielt. Grafisch ist es vielleicht nicht so der Hit, obwohl das jetzt etwas gemein ist, denn die Grafiken sind zwar bewusst einfach, fast skizzenhaft gehalten, aber sehr treffend, ausdrucksstark und dynamisch. Damit erinnert das Comic fast so ein bisschen an die 50er Jahre. Was aber tatsächlich ein grafischer Clou ist, ist die Verwendung der flächigen Hintergrundfarbe, denn die wird nicht zufällig und beliebig eingesetzt: Jede Farbe hat ihre zeitliche Bedeutung - Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und: Meld - das ist „etwas völlig Anderes“.
Der Comic entstand wohl als Online-Comic eines brasilianischen Zeichners. Finde aber gut, dass es hier in Buchform vorliegt. Und ich bin natürlich auf Fortsetzungen gespannt, obwohl hier in Band 1 schon so viel passiert und im Grunde auch eine Hauptaufgabe erfüllt wird, nämlich die Tötung eines Nazi-Offiziers, der aber in dem mysteriösen Meld eine andere, wenn auch nicht bessere Rolle spielt.
Nee, ich verrate hier nichts groß vom Inhalt oder Plot, denn damit würde ich einen Großteil der Faszination des Comics potentiellen Lesern rauben. Also, wirklich, so ein knackige, tolle, ich denke mal auch stimmige SF-Story habe ich lange nicht mehr gelesen.
10 / 10 Punkte
.
8) Manifest Destiny 2. Insecta & Amphibia
von Chris Dingess, Matthew Roberts, Owen Gieni
Im Grunde genommen sagt der Untertitel schon alles über den 2. Band der Entdeckerserie aus. Diesmal also aggressive und überdimensionierte Insekten und Frösche. Allesamt sehr lebensgefährlich. Leider gibt es nicht viel mehr zu berichten. Hmm, möglicherweise läuft sich die Serie schon mit Bd. 2 tot? Ein 3. Band ist auch gar nicht angekündigt (?)†¦
6 / 10 Punkte
9) Tsuina Miura, Takahiro Oba: „High Rise Invasion“
High Rise - ja geht um Hochhäuser. Mich hat das Cover zum Kauf bewogen: So eine Mischung aus Watchmen und Halloween versprach es mir. Es soll auch Horror sein - ist es auch. Aber die Manga-Erzählweise ist mir irgendwie zu schnell und dann auch zu langsam. Man wird schnell - mit der Protagonistin, einem Oberschulmädchen mit knappem Rock - in eine Parallelwelt geschleudert. Dass es eine „Parallelwelt“ ist, vermutet sie eigentlich nur: Sie findet sich in einer Hochaussiedlung wieder, deren Straßen menschenleer sind und deren Boden man auch nicht betreten kann, nur vom Dach kann man stürzen. So ein Dachsturz ist dann auch der Ausweg aus dem Dilemma, ansonsten von maskierten Männern ermordet zu werden. Tja, und mehr Story gibt es schon fast gar nicht. Warum, weshalb = erst einmal Fehlanzeigen; befürchte, das braucht 10 Bände, um so etwas wie eine Ahnung davon zu bekommen, was dieses Horror-Experiment soll. Ob ich so lange durchhalte?
Zeichnungen sind gut. Die „Einblicke“ sind offensichtlich für ein jugendliches Jungenpublikum gedacht, die da was Anzügliches neben ihrer Splatter- und Horrorkost bekommen. Als älterer Zeitgenosse fühlt man sich da schon mal peinlich berührt. Na ja†¦
6 / 10 Punkte