Jennifer Foehner Wells - Die Frequenz
#31
Geschrieben 19 Januar 2016 - 21:39
#32
Geschrieben 20 Januar 2016 - 01:42
Sehr schön, die Diskussion in einer Leserunde lockt Interessenten herbei, gut so ...
Ich habe es schon erwähnt, aber nochmals: Beim Lesen des Buchs spielte meine Erwartungshaltung eine vielleicht etwas zu große Rolle. Dieser Roman hatte wirklich gute Promotion.
Die Rezensionen bei Amazon, Goodreads & Co zeigen gute Bewertungen, es sind viele.
Nach den Beschreibungen erwartete ich mir so etwas wie eine Mischung aus H. D. Kleins spannenden Googol-Romanen ( .. da draußen im Sonnensystem geschieht was Geheimnisvolles) kombiniert mit deutlich Zwischenmenschlichkeit, wie das meinetwegen Ann Leckie in ihren letzten Romanen auch, und das gar nicht ungeschickt, eingebaut hat.
Stattdessen knarzt und knirscht es in Wells Geschichte, wenn (etwas technische aber nicht "hard" zu nennende) Near-Future-Science-Fiction auf "Romance" trifft. So etwas kann ungemein unterhaltsam sein, wenn es gelingt. Aber es gelingt im konkreten Fall eben nicht besonders gut.
Wenn man unbelastet so etwas für eine längere Bahnfahrt oder einen Flug mit nimmt und eher beiläufig durchliest, kann das vielleicht ganz nett sein. Glaubt man aber, dass man einen Geheimtipp, eine Neuentdeckung vor sich hat: eher nicht. Ich hatte auf Letzteres gehofft -- vielleicht war ich von den vielen positiven Überraschungen der letzten ca. 2 Jahre etwas verwöhnt.
Dass die Lektüre anderen Lesern Spass macht, freut mich. Ich meine das bitte nicht ironisch.
LG
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#33
Geschrieben 20 Januar 2016 - 06:48
Sehr schön, die Diskussion in einer Leserunde lockt Interessenten herbei, gut so ...
Ich habe es schon erwähnt, aber nochmals: Beim Lesen des Buchs spielte meine Erwartungshaltung eine vielleicht etwas zu große Rolle. Dieser Roman hatte wirklich gute Promotion.
Die Rezensionen bei Amazon, Goodreads & Co zeigen gute Bewertungen, es sind viele.
Nach den Beschreibungen erwartete ich mir so etwas wie eine Mischung aus H. D. Kleins spannenden Googol-Romanen ( .. da draußen im Sonnensystem geschieht was Geheimnisvolles) kombiniert mit deutlich Zwischenmenschlichkeit, wie das meinetwegen Ann Leckie in ihren letzten Romanen auch, und das gar nicht ungeschickt, eingebaut hat.
Stattdessen knarzt und knirscht es in Wells Geschichte, wenn (etwas technische aber nicht "hard" zu nennende) Near-Future-Science-Fiction auf "Romance" trifft. So etwas kann ungemein unterhaltsam sein, wenn es gelingt. Aber es gelingt im konkreten Fall eben nicht besonders gut.
Wenn man unbelastet so etwas für eine längere Bahnfahrt oder einen Flug mit nimmt und eher beiläufig durchliest, kann das vielleicht ganz nett sein. Glaubt man aber, dass man einen Geheimtipp, eine Neuentdeckung vor sich hat: eher nicht. Ich hatte auf Letzteres gehofft -- vielleicht war ich von den vielen positiven Überraschungen der letzten ca. 2 Jahre etwas verwöhnt.
Dass die Lektüre anderen Lesern Spass macht, freut mich. Ich meine das bitte nicht ironisch.
LG
Jakob
Ist klar - sei Dir auch unbenommen. Ich habe deinen Standpunkt eigentlich schon verstanden gehabt und auch akzeptiert. Allerdings bringst Du jetzt hier zb Leckie mit rein wo ich Dir absolut widersprechen würde. ( Googol kenne ich leider nicht da kann ich nicht mitreden, wobei ich das Argument mit der Erwartungshaltung auch gut finde und viel mit anfangen kann denn das habe ich auch schon öfter so emfpunden bei anderen Romanen. ) Wenn das was Leckie macht, in deinen Augen gelungen eingebaute zwischenmenschlichkeit ist boah...ne das schmerzt mich.. Die Aussage würde allerdings gut die unterschiedliche Wahrnehmung von "Die Frequenz" erklären.
Bearbeitet von Amtranik, 20 Januar 2016 - 11:23.
#34
Geschrieben 20 Januar 2016 - 08:18
Na ja, Leckie habe ich deswegen als Beispiel genommen, weil da im ersten Band der Trilogie (eher am Anfang) schon einige Szenen vorkommen, wo das gar nicht so übel eingebaut ist. Wobei die space-opera-hafte (was für ein Adjektiv ...) sonstige Handlung einen guten Kontrast liefert.
Aber Du hast schon recht, ein ideales Beispiel ist das nicht gerade. Ein besseres (für Nebeneinander) solches wäre die neue, sehr empfehlenswerte "The Red" Trilogie von Linda Nagata. Dabei handelt es sich um einen ausgesprochen originellen Mix aus Military-SF, Near-Future-Polit-Thriller mit sehr viel cyperspacigen Beimengungen. Nagata baut erotische Schilderungen vollkommen zwanglos und unverkrampft und vor allem nicht aufgesetzt ein. Timing und Dosierung sind dabei sehr gelungen.
Wird sicher übersetzt, keine Sorge. Es kann bei "Die Frequenz" auch sein, dass ein gediegenes Lektorat die Sache mehr als deutlich verbessert hätte. Obwohl die First-Contact-Thematik (eigentlich second, von wegen der Sache in den Vierzigern) der älteste SF-Hut aller Zeiten ist, sind durchaus gute Ansätze da. Aber (für mich) hapert es dennoch gleich auf mehreren Ebenen.
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#35
Geschrieben 20 Januar 2016 - 08:40
OFFTOPIC!
@derbenutzer
Das [color=#808080;]Ich und mein SUB[/color] in der Signatur habe ich gerade zum erstenmal angeklickt.
Frage: Echt jetzt? Respekt!
Und ich dachte vor dem Klicken, da würde jemand seine Festplatte in die Kamera halten.
πάντα ῥεῖ
Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi .. .A I N
#36
Geschrieben 20 Januar 2016 - 08:53
Übrigens, wenn jemand Interesse an dem Buch hat, ich gebe es gerne ab, vielleicht im Tausch gegen ein anderes.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#37
Geschrieben 20 Januar 2016 - 14:03
OFFTOPIC!
@derbenutzer
Das [color=#808080;]Ich und mein SUB[/color] in der Signatur habe ich gerade zum erstenmal angeklickt.
Frage: Echt jetzt? Respekt!
Und ich dachte vor dem Klicken, da würde jemand seine Festplatte in die Kamera halten.
OFF-TOPIC
Alles echt, allerdings handelt es sich bei den abgebildeten Regalen nur um den Platz für den Bibliothekskatalog. Der eigentliche Lesestoff ist nur auf Satellitenbildern zu überblicken ...
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#38
Geschrieben 20 Januar 2016 - 17:53
So. Ich bin nun durch. Ich bleibe dabei das ich nicht nachvollziehn kann das da überbordende nervende Beziehungsduselei vorkäme. Es kommt vor ja, aber alles im Rahmen. Einige schwächen hat der Roman sicherlich. Die Autorin ist augenscheinlich nicht sehr Technik Affin. Die von Benutzer angesprochene ausgelutsche Sache mit Area 51 sehe ich auch als nicht sehr vorteilhaft und hat mich etwas genervt. Die an und für sich durchaus epische hintergrundstory ist dann doch etwas dünn angerissen da wäre mehr drin gewesen aber die Idee und Storyline fand ich durchaus erfrischend und wandelt auch nicht unbedingt so eng entlang ausgelutschter Pfade was mir den Roman sehr kurzweilig machte.
Kein Meisterwerk aber ein gut lesbarer Roman. Entsprechend positiv habe ich auch abgestimmt.
PS. Die 2,5 Sterne bei Amazon hat der Roman dann aber doch nicht verdient. Ok 2 davon beziehn sich im Grunde auf die Übersetzung wobei mir dann wieder mal auffällt das ich in dieser Kategorie gsd nicht so empfindlich bin. Wenn man sich jetzt auch noch allenthalben über die Übersetzungen ärgern müsste käme man vermutlich nie mehr zu einem zufriedenstellenden ergebnis. Aber offenbar habe da so einige ebenfalls Probleme mit der Romanze. Scheint wohl eben doch für Jungs nicht so der Bringer zu sein. Mir jedenfalls hats gefallen. Sieht ja so aus als hätte das mal wieder eine Fortsetzung... seufz.
Bearbeitet von Amtranik, 20 Januar 2016 - 18:00.
#39
Geschrieben 20 Januar 2016 - 20:03
Das klingt jetzt doch gar nicht mehr so negativ. Aber ich habe mich schon geistig von dem Buch
verabschiedet und werde es wohl doch nicht mehr lesen. Mein SUB ist noch recht hoch und die
neuen Bücher warten auch schon.
Ich habe mir jetzt Peter Hamiltons Der Abgrund jenseits der Träume als Reziexemplar bestellt.
Hat das schon jemand gelesen?
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#40
Geschrieben 20 Januar 2016 - 23:50
2,5 Sterne, wobei diese Skalen-Bewertungen eh immer nur ein Kompromiss bleiben, empfinde ich als etwas zu positiv. 2 Sterne könnte ich gerade noch nachvollziehen.
Etwas lustig ist die amazonische Bewertung der US-Ausgabe mit 4,2. Gut, bei Amazon erreicht auch echter Schrott ("Frequenz" ist noch kein extrem schlimmer solcher!) manchmal hohe Wertungen. Über die Aussagekraft dieser Bewertungen haben wir irgendwo Threads, Ich lass das Erwägen hier mal sein, aber mit einer Ausnahme:
Die heftigen Bewertungs-Ohrfeigen für vermeintlich oder tatsächlich schlechte Übersetzungen nerven mich, denn der Autor kann absolut nichts dafür. Im Regelfall hat sie/er keinerlei Einfluss auf die Wahl des Übersetzers.
Zu der Qualität der Übersetzung von "Frequenz" etwas zu sagen, ist mir (fair) nicht möglich, da ich nur paar Seiten der englischen Leseprobe kenne.
Es wird =OT opisch:
@Vallenton & Hamilton (fein, das reimt sich )
Der Roman ist nicht übel, mir gefiel er gut. Es gibt die bei Hamilton üblichen Dinge zu beachten.
Man sollte das Commonwealth-Universum (Reihung der Werke, Neben-Zyklen etc) schon zumindest teilweise kennen, die Verlagsaussage (Super-Einstieg ... labberlabber ... blabla) dazu ist irreführend, sonst wird es anstrengend.
Viele Handlungsstränge, viele Protagonisten, fast schon fantasyhafte Elemente ... Wer Hamilton mag (wie ich), wird vermutlich nicht enttäuscht werden. Dass er ein begnadeter Zeilenschinder ist, denn man das verzeiht, weiß eh jeder, der seine Bücher schätzt ...
LG
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#41
Geschrieben 21 Januar 2016 - 00:22
Die heftigen Bewertungs-Ohrfeigen für vermeintlich oder tatsächlich schlechte Übersetzungen nerven mich, denn der Autor kann absolut nichts dafür. Im Regelfall hat sie/er keinerlei Einfluss auf die Wahl des Übersetzers.
Bearbeitet von Pogopuschel, 21 Januar 2016 - 00:25.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#42
Geschrieben 21 Januar 2016 - 04:05
Das ist für den Autor bedauerlich, aber noch bedauerlicher für ihn ist natürlich eine wirklich schlechte Übersetzung. Wenn die Übersetzung nichts taugt, und man das beim Lesen merkt, sollte man es auch erwähnen (so, wie es auch toll ist, wenn mal eine gute Übersetzung erwähnt wird), da die deutschen Kauf- und Leseinteressenten ja die Übersetzung kaufen.In diesem Fall kann ich es natürlich nicht beurteilen, da ich das Buch noch nicht gelesen habe, aber die Diskussion hier hat mich doch neugierig gemacht.
Das hat natürlich auch was für sich.
Allerdings bin ich bei manchen Amazon-Wortmeldungen, die etwas von wegen schlechten Übersetzungen vermelden, eher vorsichtig und bilde mir (schon die Leseprobe kann einen Eindruck vermitteln) lieber meine eigene Meinung.
Im konkreten Fall ist schon einige Male Kritik am Übersetzer geübt worden, die sich allerdings regelmäßig auf Flüchtigkeitsfehler gestützt hat. Mir ist bei Herrn Winkelmann bei den paar Übersetzungen (J.F. Wells: Frequenz , R. Morgan: Skorpion , Adam Roberts: Sternennebel, Chapell, Phillips: Konzertgitarre für Dummies), die ich von ihm kenne, nichts an Schrecklichkeiten aufgefallen.
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#43
Geschrieben 21 Januar 2016 - 08:24
Ärgerlich ist halt wenn das Buch dann aufgrund der Übersetzung bewertet wird. In der Kritik erwähnen das einem die Übersetzung mißfiel ( idealerweise aber bitte mit Beispielen!) ist ja ok aber dann die Bewertung darauf stützen ist irreführend.
#44
Geschrieben 21 Januar 2016 - 09:05
Finde ich nicht. Man bewertet ja das (deutschsprachige) Buch als Gesamtpaket. Dazu gehört die Übersetzung, sofern sie tatsächlich zu einem schlecht lesbaren Text führt: Ich meine jetzt nicht jene Ungenauigkeiten, die man nur merkt, wenn man den Originaltext danebenlegt, sondern Sachen, die einfach den Lesefluss behindern.
Mir hat auch die schlechte Übersetzung von "Entwicklungskrieg" den Rest gegeben.
#45
Geschrieben 21 Januar 2016 - 09:13
Mir hat auch die schlechte Übersetzung von "Entwicklungskrieg" den Rest gegeben.
DAS war echt der Hit! Bei dem dicken Brocken sich durch so einen Text zu quälen war für mich auch nicht möglich, obwohl ich die Geschichte gern gelesen hätte. Und sogar in der Neuauflage vom letzten Jahr gibts keine neue Übersetzung. Wäre deutlich sinnvoller gewesen als jene zum Wüstenplanet.
Was nicht in mein Regal passt: Booklooker
- • (Buch) gerade am lesen:Tiefraumphasen
#46
Geschrieben 21 Januar 2016 - 09:21
Ich hab's komplett gelesen, die Neuauflage. Aber bis auf die Rechtschreibung haben die nichts daran getan. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Foehner-Wells so eine schlechte Übersetzung bekommen hat.
#47
Geschrieben 21 Januar 2016 - 09:35
nein, kann ich auch nicht bestätigen. Natürlich kenne ich das Original nicht, aber der Text ist insgesamt doch flüssig zu lesen und mir sind keine Patzer aus der Richtung aufgefallen bzw im Gedächtnis geblieben.
Was nicht in mein Regal passt: Booklooker
- • (Buch) gerade am lesen:Tiefraumphasen
#48
Geschrieben 21 Januar 2016 - 11:46
Das hat natürlich auch was für sich.
Allerdings bin ich bei manchen Amazon-Wortmeldungen, die etwas von wegen schlechten Übersetzungen vermelden, eher vorsichtig und bilde mir (schon die Leseprobe kann einen Eindruck vermitteln) lieber meine eigene Meinung.
Im konkreten Fall ist schon einige Male Kritik am Übersetzer geübt worden, die sich allerdings regelmäßig auf Flüchtigkeitsfehler gestützt hat. Mir ist bei Herrn Winkelmann bei den paar Übersetzungen (J.F. Wells: Frequenz , R. Morgan: Skorpion , Adam Roberts: Sternennebel, Chapell, Phillips: Konzertgitarre für Dummies), die ich von ihm kenne, nichts an Schrecklichkeiten aufgefallen.
Das ist natürlich ein Problem. Vielen Lesern ist gar nicht klar, wie eine Übersetzung funktioniert, und dass man nicht einfa 1:1 übersetzen kann, oder die meinen vermeintliche Übersetzungsfehler entdeckt zu haben.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#49
Geschrieben 22 Januar 2016 - 08:07
πάντα ῥεῖ
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#50
Geschrieben 24 Januar 2016 - 17:55
Ärgerlich ist halt wenn das Buch dann aufgrund der Übersetzung bewertet wird. In der Kritik erwähnen das einem die Übersetzung mißfiel ( idealerweise aber bitte mit Beispielen!) ist ja ok aber dann die Bewertung darauf stützen ist irreführend.
Da waren Flüchtigkeitsfehler drin, der Name von Bergen wurde öfters mit Berg verwechselt, aber einen solchen Mist wie den vorliegenden Roman dem Übersetzer anzukreiden hat was von übler Nachrede. Der Roman hat 1 Stern verdient (für den verheißungsvollen Anfang) und das ist schon mehr als er eigentlich verdient hat.
Mein Gott, die sind in einem Raumschiff, kommunizieren mit dem Schiff und am Ende (also da wo ich aufgehört habe zu lesen) dreht sich alles nur um die Gefühle der beiden Besatzungsmitglieder miteinander. Das ganze ist dermaßen unrealistisch dargestellt, da ist ja das Dschungelcamp die reinste Hochliteratur dagegen.
Und die Dame soll sich im Busch durchgeschlagen haben. Aber wahrscheinlich hat es mit ihrer speziellen Hirnstruktur zu tun, die ja auch ihr Talent für Sprachen ermöglicht, sodaß sie im Handumdrehen jede Sprache lernt. Was für ein Schmarrn...
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#51
Geschrieben 01 Februar 2016 - 21:12
Ich habe es nun beendet. Es soll ja unterschiede in den Eindrücken geben, wenn man ein Buch direkt nach der Lektüre oder etwas später beurteilt. Mache ich es also jetzt:
Die oben diskutierten Schwächen zeigt der Roman allemal, zumindest nach meinem Dafürhalten. Geschmackfrage sicherlich, ob man die vielen raumnehmenden Beziehungspossen in dieser Geschichte benötigt oder nicht. Daneben entwickelt Wells allerdings eine durchaus interessante Situation, bestehend aus dem Evolutionsbild ihres Universums, der Verquickung mit der "Anipraxia" genannten Gedankensprache und ihren Möglichkeiten und der Situation, auf die Hinterlassenschaften einer technisch so überlegenen Zivilisation zu stoßen und auch noch uneingeschränkten Zugang dazu zu erhalten. Es liest sich quasi im Ausklang wie eine Art Perry-Rhodan-Szenerie, angelehnt an dessen Entscheidungen im Angesicht der Möglichkeiten, die ihm die arkonidische Technik bot. Auch Wells postuliert die Tatsache, dass der Finder ein größeres Verständnis für die Verwendung des Neuen aufbringt als die Regierungen, und sich darum abseits stellt.
Das ist allerdings reichlich spärlich gestreutes Gut in der Geschichte, die ihrerseits oftmals Spannung missen lässt und in für mein Empfinden übertriebenen zwischenmenschlichen Beziehungsproblemen zerfasert. Erst in den letzten Kapiteln strafft Wells den Fluss, führt zur endgültigen Erkenntnis und lässt das Ende seicht ausplätschern. Offen für ein ganzes Universum an Abenteuergeschichten.
Was nicht in mein Regal passt: Booklooker
- • (Buch) gerade am lesen:Tiefraumphasen
#52
Geschrieben 31 Mrz 2017 - 22:07
Mit rund einem Jahr Verspätung habe ich das Buch nun auch gelesen. In meinen Augen handelt es sich um einen flott geschriebenen Erstkontakt-Roman, der sicherlich kein Meisterwerk, aber nette Unterhaltung ist. Dass der Roman, wie hier offensichtlich hauptsichtlich kritisiert wurde, viele nervende und raumeinnehmende Beziehungsduselei enthält kann ich so nicht nachvollziehen. Es gibt solche Sequenzen, das ist richtig, die bleiben aber im Rahmen und sind im Verhältnis zum Hauptplot nur nebensächlich und vernachlässigbar. Ich hatte den Eindruck, dass sie die eigentliche Story kurz etwas auflockern sollten. Gewöhnungsbedürftig fand ich diesbezüglich eher die eine oder andere Ausdrucksweise, was aber evtl. auch an der Übersetzung gelegen haben könnte. Denn diesbezüglich gab es schon die eine oder andere etwas holprige Stelle.
Was man meiner Meinung nach eher kritisieren könnte ist die minimal vorhandene Technikbeschreibung. Aber es ist ja häufiger so, dass in Space Operas die Technik eher zweitrangig beschrieben wird. Hier scheint das auch so zu sein. Denn gemessen an der großen Background-Story, die sich nach und nach erschließt, scheint es sich hier auch um eine Space Opera zu handeln, die gegen Ende hin sehr viel Platz für Fortsetzungen bietet.
Unter dem Strich fand ich den Roman nicht schlecht. Wirklich genervt hat mich auf Dauer nur der Charakter des Dr. Alan Bergen, der vielleicht ein wenig zu eifersüchtig dargestellt wurde. Aber sonst bot die Story nette Unterhaltung, bei der das Tempo mal anzieht und mal in ruhigen und seichten Gewässern schwamm. Man wird sehen, ob die Autorin in Zukunft in der Lage sein wird sich weiter zu steigern.
Mein persönliches Buchhighlight 2019: Ursula Poznanski - Die Vernichteten
- • (Buch) gerade am lesen:Hugh Howey - Silo
- • (Buch) als nächstes geplant:Ann Leckie - Die Mission
-
• (Buch) Neuerwerbung: Marie Grasshoff - Cyber Trips
#53
Geschrieben 01 April 2017 - 04:26
.
Aber Du hast schon recht, ein ideales Beispiel ist das nicht gerade. Ein besseres (für Nebeneinander) solches wäre die neue, sehr empfehlenswerte "The Red" Trilogie von Linda Nagata. Dabei handelt es sich um einen ausgesprochen originellen Mix aus Military-SF, Near-Future-Polit-Thriller mit sehr viel cyperspacigen Beimengungen. Nagata baut erotische Schilderungen vollkommen zwanglos und unverkrampft und vor allem nicht aufgesetzt ein. Timing und Dosierung sind dabei sehr gelungen.
Ha.
Mittlerweile habe ich den ersten Teil von Nagata auch gelesen. Konnte den von Dir hier postulierten erotischen Anteil irgendwie aber in Teil 1 nicht finden. Oder kommt das noch?
#54
Geschrieben 01 April 2017 - 08:26
Ha.
Mittlerweile habe ich den ersten Teil von Nagata auch gelesen. Konnte den von Dir hier postulierten erotischen Anteil irgendwie aber in Teil 1 nicht finden. Oder kommt das noch?
Der Anteil ist nicht gerade riesig. Shelley wacht gerade im Krankenhaus auf. Zuerst glaubt er zu träumen, aber seine Freundin Lissa besucht ihn tatsächlich ...
Irgendwo auf (ca.) 21% ("Postion im Buch" des E-Book-Readers ) *seufz* ... was mach ich nicht alles für Dich ...
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#55
Geschrieben 01 April 2017 - 13:42
Ich erinnere mich vage. War aber wirklich nur die eine Stelle oder? Da hab ich mir schon anderes drunter vorgestellt. Aber nichts für ungut, es fiel mir einfach nur ins Auge beim nochmaligen nachlesen des threads.
#56
Geschrieben 01 April 2017 - 21:12
Ich erinnere mich vage. War aber wirklich nur die eine Stelle oder? Da hab ich mir schon anderes drunter vorgestellt. Aber nichts für ungut, es fiel mir einfach nur ins Auge beim nochmaligen nachlesen des threads.
Jep, ist wirklich nur eine Stelle.
LG
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#57
Geschrieben 23 Mrz 2018 - 01:01
Was man meiner Meinung nach eher kritisieren könnte ist die minimal vorhandene Technikbeschreibung. Aber es ist ja häufiger so, dass in Space Operas die Technik eher zweitrangig beschrieben wird. Hier scheint das auch so zu sein. Denn gemessen an der großen Background-Story, die sich nach und nach erschließt, scheint es sich hier auch um eine Space Opera zu handeln, die gegen Ende hin sehr viel Platz für Fortsetzungen bietet.
Das finde ich eine sehr nette Umschreibung für: Das Buch hört genau dort auf, wo andere erst mal anfangen zu schreiben.
Am Schluß bleiben nur Verwirrung und Fragen übrig.
#58
Geschrieben 23 Mrz 2018 - 13:00
@ Erwin: herzlich Willkommen im Forum!
- • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
- • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln
#59
Geschrieben 23 Mrz 2018 - 19:13
Ich glaub, letztes Jahr hieß es auch mal, man hörte von Folgebänden ... Wäre aber nichts für mich.
Was nicht in mein Regal passt: Booklooker
- • (Buch) gerade am lesen:Tiefraumphasen
#60
Geschrieben 23 Mrz 2018 - 19:24
Ich glaub, letztes Jahr hieß es auch mal, man hörte von Folgebänden ... Wäre aber nichts für mich.
Ich denke ich würde zugreifen.
Auch mit einem oder mehreren dieser Stichwörter versehen: Lesezirkel, Neuerscheinungen, Januar 2016, Jennifer Foehner Wells, Die Frequenz
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