Ich lese zur Zeit etwas langsamer als sonst für mich üblich, da ich mich immer noch nicht hundertprozentig von meiner Grippe erholt habe und hinke dementsprechend hinterher. Ich bin bei einem Drittel angelangt, kann aber nicht wirklich viel mehr sagen, als ich bisher schon gesagt habe. Ansonsten sammle ich Eindrücke, mache hier und da Notizen usw. Das Buch werde ich jedenfalls zu Ende lesen, nen Schlussfazit gibt's dann auch, und zwischendurch klarerweise den ein oder anderen Kommentar. Nur eben nicht kapitelweise
Der Kommentar könnte glatt von mir sein.
Dank Grippe fallen mir alle 5 Seiten die Augen zu.
Liegt nicht am Buch !!
-------------------------------------------------------- It's all fun and game until someone loses an eye
[color=#0000ff;]Zum Beginn etwas Organisatorisches:[/color]
[color=#0000ff;]Ich habe die letzten Beiträge beginnend mit [/color]
[color=#000000;]Den [/color][color=#000000;]Seraph 2018[/color][color=#000000;] hat der Kanon schon gewonnen. Michael hat eine schöne Dankesrede gehalten (hab ich irgendwo im Netz gefunden) und den Vogel in die Kamera gehalten Herzlichen Glückwunsch! Und alles Gute und die Stärke für den Garten des Uroboros![/color]
[color=#0000ff;]Ich wollte nur schon mal etwas Struktur rein bringen, da sicherlich noch die ein oder andere Nominierung und evtl. Preis dazu kommen wird.[/color]
[color=#0000ff;]Daher auch meine Bitte an euch, weitere, gern gesehene, Beiträge dazu in dem anderen Thread zu posten.[/color]
[color=#0000ff;]Vielen Dank. [/color]
[color=#0000ff;]Trace[/color]
[color=#000000;][/color]
[color=#000000;]Nun zum Buch.[/color]
Ich bin aktuell auf Seite 470.
Auch wenn es schon ein paar Seiten zurück, wollte ich gern noch etwas zu der Stelle schreiben als Luxa (die Stehlampe)
Spoiler
im Bereich für verlorene oder nicht mehr vefügbare Weltraum-/Zeitreisekoordinaten ankommt. Das und auch die Szenen danach auf dem Planeten, haben mich ganz stark an Stellen aus dem Film "Per Anhalter durch die Galaxis erinnert". Verwaltungsbeamte für das "Fabric of the Universe" die gewißermaßen durch die 4. Wand gehen, finde ich immer sehr unterhaltsam. Dazu passt dann auch die Stelle als Cutter (manchen auch bekannt als "Ivi's Gärtner" ) in dem selben Bereich auftaucht und Sprecher mit klappernden Schlüssel runter kommt und sich der Beschwerde direkt annimmt. Super! Ich fühlte mich irgendwie an eine Stelle aus einem der Asterix-Filme erinnert, als auch mal jemand sich bei der Sprecher über sein Schicksal beschweren wollte, oder war es einer der Werner-Filme oder bei "Die Ritter der Kokusnuss" ... ?? Ungeachtet dessen, ist dieses Stelle super plastisch geschrieben!
Sehr trickreich vom Vorgehen her fand ich auch die Stelle, als den Reisenden plötzlich mit geteilt wurde, dass es wohl eingei Zeit benötigt bis die Zeitdilationsunterschiede ausgeglichen sein werden. Eine gute Taktik um den Reisenden den Rückweg zu versperren.
Ein Logikprobleme habe ich jedoch mit der Stelle als Aris
Spoiler
einfach so seine Hand aus dem Aquadroid steckt als sie auf der anderen Seite sind und dann auch gleich rausspringt. Selbst wenn Aris an anderen Stellen auch eine Tendenz von Undedachheit zeigt, war mir das an der Stelle etwas zu viel und wirkte unlogisch, da er ja erst vor ganz kurzer Zeit gesehen hat, was der Zeitbrand bei Ivi ausgelöst hat und ihn dies ja auch mitgenommen hat und er hat auch ausreichend technisches Verständnis um das Problem / die Gefahr zu verstehen, da er ja mit an der Modifikation des Aquadroids gearbeitet hat. Vielleicht besitzt er ja irgendeine Zusatzfähigkeit oder -information die jetzt noch nicht offengelegt wurde. Falls nicht wären für mich ein paar merh Tests mit technische Messgeräten, so wie es der Prof. dann auch macht, nachvollziehbarer.
Sehr schön finde ich es auch wenn die Reisenden unterwegs auf andere Figuren treffen, die etwas über die Welt wissen und es gern weitergeben oder sich selbst der Reise anschließen.
Luxas Episode fand ich auch klasse, ziemlich abgefahren
Cloggers Abenteuer ließen mich eher ratlos zurück, beim Ofen musste ich irgendwie an Frazetta denken.
Bei dieser 'Sidequest'-Struktur, wie sie in einem Interview genannt wurde, bin ich etwas unsicher. Ich hoffe, daß noch etwas daraus im späteren Verlauf des Romans auftauchen wird (und nicht erst im DLC ).
Was ansonsten echt auffällt: das Wörtchen meterlang und seine Variationen (-weit, -hoch, etc.). Taucht gefühlt auf jeder zweiten Seite auf...
Nachtrag: Ich frage mich, ob dies vielleicht am Buch liegt. Ist es einfach in einem Lesezirkel schwer zu besprechen?
Ich bin fertig.
Aber irgendwie wollen mir nicht die Worte für eine Abschlussbetrachtung einfallen.
Es gibt viele Stellen die super sind. Da ist der belebte Haustand von Ivi, der immer unterhaltsam ist; da ist der Prof, bei dem immer mal ein Speicherriegel verrutscht und dem dann für kurze Zeit die Fähgikeit gegeben ist, Gedichte wie von Lem zu rezitieren und es gibt noch andere Stellen, die wirklich super sind.
Beim Lesen war ich aber immer wieder beeindruckt von der Unmenge an Fantasie und deren Objekten die auftauchen und doch passt es. Es ist viel und divers und doch passt es und wirkt nicht fremd oder sprengt den Logikrahmen. Es ist alles stimmig.
Das finde ich wirklich erstaunlich.
Bearbeitet von Trace, 28 März 2018 - 08:13. Nachtrag eingefügt
Nachtrag: Ich frage mich, ob dies vielleicht am Buch liegt. Ist es einfach in einem Lesezirkel schwer zu besprechen?
Tja, schwierig.
Das Buch enthält ja einerseits unheimlich viele philosophische und wissenschaftliche Details, aber andererseits sind sie, hm, fein gestreut, sodaß diese Aspekte eher zum Gesamtbild beitragen, als zur szenen- oder kapitelweisen Diskussion.
Außerdem ist meiner Meinung nach der stärkste Aspekt des Buchs - die Präsentation der Figuren - sehr konstant, da kann man ja nicht dauernd drüber reden
Ich komme allerdings zur Zeit immer noch schlecht voran, was jetzt hauptsächlich an den für mein Empfinden (Ich bin da möglicherweise überempfindlich) grausigen Inquits liegt, die immer häufiger werden und die mich immer wieder rausreißen und ein "Abtauchen" in das eigentlich tolle Buch verhindern. Und das ist im Sinne des Lesezirkels auch nicht ganz so förderlich
Ich habe die Lektüre unterbrochen, weil ich 1. eine Zeit lang viel Stress auf der Arbeit hatte, so dass der Kopf nicht frei für die Lektüre war und 2. ein anderes, geliehens Buch für den DSFP dazwischengeschoben habe.
Dieses zwischengeschobene Buch werde ich aber heute beenden. Ab morgen habe ich dann wieder den "Kanon" am Wickel.
ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
• (Buch) gerade am lesen:I. Bachmann, M. Frisch "Wir haben es nicht gut gemacht. Briefwechsel"; G. Egan "Diaspora"
Außerdem ist meiner Meinung nach der stärkste Aspekt des Buchs - die Präsentation der Figuren - sehr konstant, da kann man ja nicht dauernd drüber reden
...
Das ist doch schon mal ein guter Punkt. Es ging mir ja auch nicht anders, irgendwie war da nicht viel zum Diskutieren und ich habe mich halt gefragt, liegt es an mir, ist es die Grippewelle oder ...
Das ist zwar ein Frage die sich etwas von Buch, eher vom Inhalt, weg bewegt und vielleicht auf etwas auf der Meta-Ebene fragt.?!? Wollte das nur mal anschneiden ...
Vielleicht braucht man als Leser auch eine zweite Runde...? Mal sehen wie der Rest sich äußert, wenn er durch ist.
Ich weiß nicht, wie ich über den Roman diskutieren soll. Es hat mir alles supergut gefallen und ich hatte viel Spaß beim Lesen. Eine Welt-Rettungs-Geschichte, die mir gefällt und die ohne Klischees auskommt - das macht Spaß.
Einige Sätze hab ich aufgeschrieben zur späteren Verwendung im Alltag. Wenn mich nächstens jemand rügt, weil ich nichts getan habe bzw. irgendetwas getan habe, das nicht verstanden wird, dann sage ich "Ich bin nicht die Agitatorin, sondern folge nur morphogenetischen Feldern und Schicksalsmeridianen."
Die folgende philosophische Weisheit gefiel mir sehr: "Nimm von fremden Göttern keine süßen Realitäten an und steige nie zu ihnen ins Universum." Gilt natürlich für alle Götter und auch für als Wissenschaftler getarnte Götter.
Außerdem würde ich gerne wissen, wo man eine Putzgrundel ausleihen kann.
Cutter/Thanatos begibt sich zum Orakel der Ganglion-Avatare, um sich eine Richtlinie bzw. einen Rat für sein weiteres Vorgehen einzuholen. Aber das Orakel lässt ihn genussvoll auflaufen. Niemand nimmt ihm die Verantwortung für seine Entscheidungen ab.
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Auch wenn ich mich nicht an der Leserunde beteiligt habe, weil ich mit dem "Kanon" schonf rüher angefangen hatte, nutze ich mal diesen Thread, um meine Eindrücke zu schildern. Wenn es sich ergibt, steige ich ab jetzt auch mit in die Diskussion ein.
Ich bin seit "Lord Gamma" ein großer Fan von allem, was Michael Marrak schreibt und habe den "Kanon" vorbestellt, sobald es möglich war. Die Novellen aus "Nova" hatte ich da noch nicht gelesen und habe es auch bewusst gelassen. Als mich der Wälzer erreichte, war die Vorfreude also wirklich groß und wurde zumindest anfangs alles andere als enttäuscht. Nachdem ich den Roman nun ausgelesen habe, bin ich aber in meinem Fazit etwas zwiegespalten. Der "Kanon" ist ein durch und durch verschwenderisches Werke. Beinahe auf jeder Seite gibt es eine irre, wunderbare Idee, die zahlreichen, ungewöhnlichen Figuren sind allesamt so lebendig und liebenswert, dass ich sie gerne wiedertreffen möchte, die Schauplätze wundervoll und alles durchzieht ebenso einen steten Sense of Wonder wie einen feinen Humor. Alles schreit danach, dass nachträglich über die eine oder andere Szene gemeinsam zu schwelgen.
Aber ich bin trotzdem nicht vollends begeistert. Nach dem großartigen Beginn verlor mich das Buch im Mittelteil immer mehr. Die Figuren stolperten zwar über immer mehr Absonderlichkeiten und reagierten darauf, die eigentliche Handlung verliert der Roman aber immer mehr aus dem Fokus. Dabei fehlt ihm auch etwas, was die einzelnen Bestandteile zusammenhalten könnte: z.B. Spannung. Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass Ideen um der Ideen Willen eingebaut wurden - verschwenderisch halt. Erst mit der Tauchfahrtbegann mich der Kanon wieder zu fesseln und mit dem Ende bin ich sehr versöhnt. Es bleibt aber der Eindruck, dass der Roman (als Gesamtpaket) auf mich 100 bis 200 Seiten zu lang wirkte. Im Mittelteil etwas gestrafft, dadurch etwas weniger verschwenderisch hätte es wirklich ein absolut großartiges Werk werden können. So ist "Der Kanon mechanischer Seelen" ohne Frage der Roman der letzten Monate in der deutschsprachigen Phantastik, aber ich bin mir sicher, dass er trotzdem alle Anlagen schon in sich trägt, noch besser sein zu können.
Auch wenn es schon ein paar Tage her ist, manchmal dauert es bei mir etwas länger.
... Nach dem großartigen Beginn verlor mich das Buch im Mittelteil immer mehr. Die Figuren stolperten zwar über immer mehr Absonderlichkeiten und reagierten darauf, die eigentliche Handlung verliert der Roman aber immer mehr aus dem Fokus. ...
Ja, das ist schon irgendwie ein Problem. Als Ivi auf den verletzten Wind-Auguren traff und sie für ein Heilmittel eine 7 tägige Reise hätte machen müssen, hab ich mir kurz gedacht, "orr, wenn ich jetzt lesen muss wie Ivi 7 Tage durchs Gelände stappft, wird das doch nichts.". Aber es wurde ihr zum Glück eine Abkürzung offenbart.
Auch die Stellen rund um das Chronouniversum und den Prof. waren manchmal halt weit weg von der eigentlichen Handlung und mit einer Menge anderer Dinge gefüllt.
Ich muss aber auch einräumen, dass bei all diesen Ausflügen/Ausreißern immer etwas mitgenommen wurde, was später auch in die Haupthandlung miteingebunden wurde und ich hatte nie den Eindruck, dass dies zu gewollt war.
Ein bisschen wie früher bei den Indiana Jones PC Spielen, da musste man auch immer mal an alle möglichen Orte und mal den ein oder anderen Gegenstand holen und die konnte oder musste man dann später auch mal richtig kompinieren und einsetzen. All die Ausflüge haben schon etwas für sich aber auch ich hatte im Mittelteil machmal mit mir zu kämpfen, um nicht gleich ein paar Seiten weiterzublättern.
Mich verwunderten diese Questen im Roman auch etwas. Aber als alter RPGler hatte ich daran mächtigen Spaß.
... .. oh ja es waren Nebenquests, man könnten den Endgegner vielleicht auch ohne die errungenen Erfahrungspunkte und gefundenen Gegenstände besiegen aber es wäre viel, viel schwieriger. Das ist für mich eine recht treffende Bezeichnung.
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• (Buch) gerade am lesen:I. Bachmann, M. Frisch "Wir haben es nicht gut gemacht. Briefwechsel"; G. Egan "Diaspora"
Aber ich bin trotzdem nicht vollends begeistert. Nach dem großartigen Beginn verlor mich das Buch im Mittelteil immer mehr. Die Figuren stolperten zwar über immer mehr Absonderlichkeiten und reagierten darauf, die eigentliche Handlung verliert der Roman aber immer mehr aus dem Fokus. Dabei fehlt ihm auch etwas, was die einzelnen Bestandteile zusammenhalten könnte: z.B. Spannung. Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass Ideen um der Ideen Willen eingebaut wurden - verschwenderisch halt. Erst mit der Tauchfahrtbegann mich der Kanon wieder zu fesseln und mit dem Ende bin ich sehr versöhnt. Es bleibt aber der Eindruck, dass der Roman (als Gesamtpaket) auf mich 100 bis 200 Seiten zu lang wirkte. Im Mittelteil etwas gestrafft, dadurch etwas weniger verschwenderisch hätte es wirklich ein absolut großartiges Werk werden können. .
Mittlerweile auch gelesen, erlaube ich mir lieber Felix, dich zu zitieren weil Du so treffend schreibst was auch mein Eindruck beim lesen gewesen ist. Darüberhinaus darf ich noch anmerken im Gegensatz zu den meisten Zirkellesern hier kein großer Freund von Fantasy und Märchenstoffen zu sein. Da dessen Anteil am vorliegenden Roman durchaus beträchtlich ist konnte ich mich nicht immer richtig auf die Welt einlassen die der Autor beschrieb und das muss man, will man einen Roman so gänzlich genießen und für gut befinden. Letztlich ist das für mich eine Frage des Lesegeschmackes. Die von den anderen hier geschilderten Eindrücke kann ich dabei teilweise durchaus auch bestätigen, einzelne Szenen die unheimlichen Spaß gemacht haben, die Opulenz, die teilweise atemberaubend ist. Der Detailreichtum, fast schon zu viel des guten und zu lasten des berühmten "roten Fadens" gehend. Daher kann ich auch sehr gut nachvollziehn das viele Leser deren Geschmack ich mittlerweile auch gut zu kennen glaube von diesem Roman hier im Zirkel so begeistert sind, ohne das aber letztlich teilen zu können. Sprechende Standuhren, Elementargeister, Haushaltsinventar etc pp. ist a bit too much for me. Alles in allem habe ich den Roman gern gelesen wenn ich mich auch stellenweise durchkämpfen musste ( siehe Statement Felix ) Manchmal habe ich während der mannigfaltigen "Einzelqueste" wohl ein wenig den Faden verloren. Erstaunlicherweise war auch für mich die Tauchfahrt so eine Art "Hallo wach" Moment im Roman. Genau wie oben von Felix beschrieben.
Mittlerweile auch gelesen, erlaube ich mir lieber Felix, dich zu zitieren weil Du so treffend schreibst was auch mein Eindruck beim lesen gewesen ist. Darüberhinaus darf ich noch anmerken im Gegensatz zu den meisten Zirkellesern hier kein großer Freund von Fantasy und Märchenstoffen zu sein. Da dessen Anteil am vorliegenden Roman durchaus beträchtlich ist konnte ich mich nicht immer richtig auf die Welt einlassen die der Autor beschrieb und das muss man, will man einen Roman so gänzlich genießen und für gut befinden. Letztlich ist das für mich eine Frage des Lesegeschmackes. Die von den anderen hier geschilderten Eindrücke kann ich dabei teilweise durchaus auch bestätigen, einzelne Szenen die unheimlichen Spaß gemacht haben, die Opulenz, die teilweise atemberaubend ist. Der Detailreichtum, fast schon zu viel des guten und zu lasten des berühmten "roten Fadens" gehend. Daher kann ich auch sehr gut nachvollziehn das viele Leser deren Geschmack ich mittlerweile auch gut zu kennen glaube von diesem Roman hier im Zirkel so begeistert sind, ohne das aber letztlich teilen zu können. Sprechende Standuhren, Elementargeister, Haushaltsinventar etc pp. ist a bit too much for me. Alles in allem habe ich den Roman gern gelesen wenn ich mich auch stellenweise durchkämpfen musste ( siehe Statement Felix ) Manchmal habe ich während der mannigfaltigen "Einzelqueste" wohl ein wenig den Faden verloren. Erstaunlicherweise war auch für mich die Tauchfahrt so eine Art "Hallo wach" Moment im Roman. Genau wie oben von Felix beschrieben.
Ich kann deine und Felix Einwände nachvollziehen und habe mir Anfangs Notizen zu den einzelnen Kapiteln gemacht, um den roten Faden nicht zu verlieren.
Aber es störte mich nicht wirklich, ich war glücklich mal wieder so ein völlig haltlos phantasiegeschwängertes und überbordendes Werk zu lesen.
Dann habe ich die Robotermärchen von Lem gelesen und lese gerade den Kanon zum zweiten Mal.
Aber: Sprechende, "beseelte" Gegenstände sind nun einmal Fantasy und nicht SF.
Wobei ja auch nicht explizit "SF" auf dem Buch draufsteht - also alles in Ordnung.
Als es noch Novellen waren und sie nahezu unverändert zum Roman in NOVA veröffentlicht wurden, war es noch SF, für die du dich sogar persönlich stark gemacht hast (Laßwitz-Preis, DSFP, etc.) - und jetzt, als die gleichen Texte im Rahmen eines Romans erschienen sind, ist es plötzlich keine SF mehr?
Interessant. Mit welchem Hintergedanken urteilst du hier?
Ich weiß auch nicht, gute Frage! Vielleicht ist beim zweiten Lesen (und das ist es ja streckenweise) meine Begeisterung nicht mehr so groß wie sie es damals zweifellos war. Die Menge der Ideen ist immer noch toll, und sie wirken immer noch herrlich frisch (vor allem im Vergleich zu altbackenem Bla, das sonst viel gedruckt wird). Aber: Weniger Begeisterung, mehr klare Gedanken ;-)
In der Tat hab ich beim ersten Lesen gar nicht darüber nachgedacht, dass die offenbar nur wenigen Personen gegebene Fähigkeit des Beseelens bzw. die "Fluxbegabung", ich bin gerade etwas durcheinander, aber ich meine, genau der Begriff fällt im Prolog - schlicht Magie ist. Oder zumindest jetzt so auf mich wirkt. Und Magie ist eben Fantasy, auch wenn die Geschichte in der Zukunft spielt und andere Elemente durchaus SFig sind. "Shannara" ist aus ähnlichen Gründen fast 100% Fantasy. Shadowrun ist Fantasy und SF. Der Kanon in meinen Augen mehr Fantasy als SF. Moderne Fantasy, wohlgemerkt, altbackene les ich nicht
Edit: Noch eins fällt mir ein. Im Prolog wird eine Expedition zu einer großen Mauer beschlossen. Da kann ich nicht anders, ich muss an Game of Thrones denken. Das kannte ich beim ersten Lesen noch nicht. Auch dieses Element stellt also in meinem Kopf eine Verbindung zur Fantasy her.
Hintergedanken? Wieso? Das hier ist ein Lesezirkel, da äußert man seine Eindrücke. Wenn ich sage, es ist für mich mehr Fantasy (was meine Vorredner ja auch schon so ähnlich anmerkten), sagt ja kein Admin "ach so, dann hat dieser Thread im SF-Netzwerk nix zu suchen" und drückt Löschen
Der Kanon ist ein Roman der sich zweifelos einer eindeutigen Einordnung entzieht. Ist das schlimm? Nein. Manchen, gefällt gerade das. Jedenfalls hatte ich das bpsw damals bei der Bewertung der Novellen/KG so empfunden. Für mich zwar nachvollziehbar, aber ich teilte das nie. Für mich persönlich wäre der Roman als Preisträger des Seraph ( was er ja geschafft hat. Gratulation von hier aus.) oder des Phantastik Preises passender als beim KLP oder beim DSFP. Jedenfalls habe ich nie ein Geheimnis daraus gemacht, das ich ( das war zuletzt letztes Jahr mit A. Eschbachs Teufelsgold der Fall ) im Falle zweier mir gleich gut gefallender Romane, denjenigen mit aus meiner subjektiven Sicht höheren oder eindeutigeren SF Anteil höher bewerte, da schon unser Preis das SF im Namen trägt und meiner Meinung nach dem Rechnung getragen werden sollte. Das ist aber eine Einzelmeinung. Ich weiß viele Komiteekollegen sehen und handhaben das ganz anders. Die Novellen anders zu bewerten als den späteren Roman in dieser Hinsicht, obwohl das Gerüst des Werkes aus diesen Zusammengesetzt ist, finde ich merkwürdig inkonsequent.
[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Der Kanon ist ein Roman der sich zweifelos einer eindeutigen Einordnung entzieht. Ist das schlimm?[/color]
Du hast die richtige Antwort ja schon gegeben
[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Die Novellen anders zu bewerten als den späteren Roman in dieser Hinsicht, obwohl das Gerüst des Werkes aus diesen Zusammengesetzt ist, finde ich merkwürdig inkonsequent.[/color]
Würde ich die Novellen ein zweites Mal lesen, würde möglicherweise das gleiche geschehen. Ich beurteile also nicht Novellen und Roman unterschiedlich, sondern ersten und zweiten Lese-Durchgang
Vielleicht ist es aber auch gerade der Prolog, der mit zwei, drei Textstellen das Ganze für mich einen Tick anders verortet. Den Prolog gab es ja damals nicht, die Novellen standen für sich, man wurde einfach reingeworfen. Jetzt begründet der Prolog Ninives Wanderung ganz explizit als eine klassische Queste, und auch das wirkt wie ein starkes Fantasy-Element. Insofern liegen doch einige Unterschiede zwischen Novellen und Roman vor, die eine unterschiedliche Einordnung zumindest für mich rechtfertigen.
Was aber, und darauf weise ich nochmal missverständnissevermeidend hin, dem Lesevergnügen insgesamt keinen Abbruch tut. Das Werk verdient Lob und Aufmerksamkeit, und ich hoffe für Dich, Michael, dass sich das auch in den Verkaufszahlen niederschlägt.
(...) Fähigkeit des Beseelens bzw. die "Fluxbegabung", ich bin gerade etwas durcheinander, aber ich meine, genau der Begriff fällt im Prolog - schlicht Magie ist.
Ist sie nicht. Wenn ich jetzt aber verraten würde, wie das Ganze mit dem Sublime aus "Lord Gamma" zusammenhängt (was nicht die einzige Verbindung beider Romane ist), würde ich ein Teil des Plots verraten. In den letzten Buchkapiteln des "Kanon" wird es aufgelöst, was der Flux und was das Ganglion ist. Vielleicht war das jetzt schon zuviel Hinweis, aber na ja ...
Ist sie nicht. Wenn ich jetzt aber verraten würde, wie das Ganze mit dem Sublime aus "Lord Gamma" zusammenhängt (was nicht die einzige Verbindung beider Romane ist), würde ich ein Teil des Plots verraten. In den letzten Buchkapiteln des "Kanon" wird es aufgelöst, was der Flux und was das Ganglion ist. Vielleicht war das jetzt schon zuviel Hinweis, aber na ja ...
Hast Du, aber das hatte ich mir eh schon gedacht.
Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass der Text (auch ohne Erklärungen am Schluss) unbedingt gleich Fantasy ist. Entscheidend zur Genreeinordnung ist (für mich) das in einer Erzählung vermittelte Weltbild: Ist es metaphysisch/magisch, dann ist es Fantasy, ist es rationalistisch, dann ist es SF. Soll heißen, wenn die beschriebenen Phänomene eine rationale, aus dort geltenden Naturgesetzen hergeleitete konsistente Erklärung haben, dann ist das eher SF.
Deshalb ergibt sich für mich die Zuordnung von z.B. "Perdido Street Station" zur SF.
Würde ich die Novellen ein zweites Mal lesen, würde möglicherweise das gleiche geschehen. Ich beurteile also nicht Novellen und Roman unterschiedlich, sondern ersten und zweiten Lese-Durchgang
Beim dritten Lesen wären es womöglich auf einmal Märchen, beim vierten magischer Realismus, beim fünften Mal surreale Grotesken ...