Hallo zusammen,
ja, sehr unterhaltsam, teils sehr witzig. Aber mir fehle ansonsten die Linie, also die, die dem Thema folgt. Irgendwie habe ich nicht herausgefunden, worum es geht, daher habe ich mich damit begnügt, den Roman als Darstellung einer Welt der nahen Zukunft zu lesen. Was sich aber letztlich auch als nicht ausreichend erwies, um bei mir Begeisterung zu wecken. Es gibt nette Ideen (Essen drucken, Biotech), aber mehr auch nicht. Und die verschwinden mir viel zu sehr in einer dürftigen Verschwörungsstory bzw. Krimihandlung. Da mag auch die mir arg konfus erscheinende Action am Ende nichts mehr zu retten. Überhaupt, konfus, die Hauptfigur kam mir eben so vor, arg konfus. Da ich einen Programmierer kenne und weiß, wie er ist, wenn er nicht programmiert, passt das schon. Aber, sorry, da bemerkt der Held, dass Daten manipuliert wurden, und er gibt sich lieber der körperlichen Liebe hin, als mit der Wahrheit herauszurücken? Und auch dieses "Moment, die Daten wurden abends manipuliert, da kann es nur XY gewesen sein" erscheint mir sonderbar, da ja zuerst der Tag im Visier lag ... Ja, da wird man als Leser mitgenommen auf dem Weg zur Verdächtigen, aber braucht es das? Überhaupt, die Vereächtige, kaum konfrontiert man sie mit den Vorwürfen, schon gesteht sie.
Die sich andeutende Fortsetzung würde ich höchstwahrscheinlich trotzdem kaufen, weil der Ton so wunderbar witzig ist. Allein die Speisekarten und die Beschreibung des Essens, köstlich :-) Und nimmt man das Außer-Gefecht-Setzen der Bösen Buben als Maßstab für den Grad an "Realität", dem man dem Roman beimessen solle, lande ich eh bei Slapstick. Und da ist vieles von dem, was ich oben bemäkelt habe, ohne Relevanz. Da bleibt dann vor allem übrig, dass es mir an "dem" Thema fehlt.
Viele Grüße
Tobias