Ab dem 1. März wird hier
Elisabeth Klar mit Es gibt uns
gelesen und darüber diskutiert.
Ich wünsche allen viel Spaß.
Geschrieben 20 Februar 2023 - 18:22
Ab dem 1. März wird hier
Elisabeth Klar mit Es gibt uns
gelesen und darüber diskutiert.
Ich wünsche allen viel Spaß.
Geschrieben 03 März 2023 - 10:30
Na, ich habe bislang getrödelt - musste noch den letzten Uhtred auslesen. Ich liebe das Zeug ... Aber wo seid ihr alle?
Definitiv fange ich morgen an!
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 03 März 2023 - 10:30.
Geschrieben 03 März 2023 - 10:57
Uff, geht schon los? Ich bin gerade mitten im Scalzi, aber ich lese dann parallel ...
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 03 März 2023 - 18:30
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 04 März 2023 - 16:42
Uff, geht schon los? Ich bin gerade mitten im Scalzi, aber ich lese dann parallel ...
Welchen Scalzi?
Geschrieben 04 März 2023 - 16:48
Bearbeitet von Rezensionsnerdista, 04 März 2023 - 16:49.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 04 März 2023 - 16:50
Ist ja ein schmales Büchlein. Ich habe es schon halb durch ... finde es schräg, aber durchaus von Interesse. Hat allerdings etwas von Philip K. Dick ....
Geschrieben 04 März 2023 - 16:53
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 März 2023 - 10:12
Hallo zusammen,
arbeitsbedingt komme ich erst jetzt zu einer ersten Wortmeldung ...
Ja, es ist kompliziert. Denn wir haben es mir einer Tragödie zu tun. Allein der Begriff und die Bedeutung des Begriffes bzw. wie Tragödien zu sein haben, kann Gegenstand höchst wissenschaftlicher Auseinandersetzungen sein. Was z.B. hat es mit dem "Bock" im Bocksgesang auf sich? Die Frage hat natürlich nicht wirklich etwas mit "Es gibt uns" zu tun, aber - wie eingangs geschrieben - wir haben es natürlich dennoch mit einer Tragödie zu tun. Und hier mit einer im (griechisch)-klassischen Sinn verfassten Tragödie. Und es gelten eben auch sonst die Stilmittel und sonstigen Charakteristika einer Tragödie (bishin zu schuldlos schuldig). Und - zurück an den Anfang - das macht das Buch so kompliziert. Wir sind eben inzwischen nicht mehr an klassische Erzählmuster gewöhnt und wissen vielleicht gerade noch etwas mit Namen wie Titania und Oberon anzufangen ... Ha, und schon wackelt die Bildung, denn Titania taucht zwar bei Shakespeare auf, aber hat nichts mit den Titanen der griechischen Sagenwelt zu tun. Und Oberon? Jaaaa, Zelazny ... Aber auch wieder nicht griechisch, aber wie Shakespeares Titania elfisch - nämlich ein Elfenkönig. Und, ja, beide sind Namen von Monden des Uranus. Und Uranus? Ja, ist als Uranos volle Lotte griechische Mythologie ...
Was hat das Namedropping mit dem Buch zu tun? Nun ja, was bleibt von uns bzw. unserer Kultur, wenn eine Katastrophe so gut wie alles vernichtet? Dem Buch nach: Mythen. Zeremonien. Und damit auch Namen. Dass die Zeremonien erstarrt sind im regelhaften? Passt gerade deshalb. Dass die Wesen, die diese Namen haben, nun nichts mit den Personen/Wesen gemein haben, denen sie entliehen worden sind, passt auch. Denn, hey, wie funktioniert Karneval? Und wie Weihnachten? Ostern? Wenn sich auch Details ändern und es manchmal gar Bedeutungserweiterungen ergeben, die fast schon einer Umkehr gleichkommen, die "Geschichte" bleibt. Und die Geschichte, die in dem Roman behandelt wird, eben diese Feier in Anemos, ist ja die Wiedererzählung einer tragischen Geschichte. Sie bleibt. Mhm, da ich erst auf Seite 64 bin, weiß ich natürlich nicht, ob sie bis zum Ende des Buches so bleiben wird ...
Und wenn ich mir jetzt die Welt betrachte - so weit sie überhaupt erkennbar ist - in der "Es gibt uns" spielt, dann empfinde ich es als überaus positive Aussage, dass inmitten all der Mutationen, die die Katatstrophe nach sich gezogen hat, eines vom Menschen geblieben ist: Das Erzählen von Geschichten. Und dann ist ja auch noch die Lust an Sinnesfreuden, die in dem Buch immer wieder aufflammt. Oberons Tod ist ja auch die Folge solcher "Freuden", da ist ein "Spiel" zu weit gegangen. Uhps, kein Safeword. Und das trotz einer überaus lebensfeindlichen Umwelt.
Ja, es ist kompliziert. Denn natürlich kann man all das auch auf eine Weise erzählen, die besser zu unserern Erwartungen an "Erzählungen" passen, also z.B. via der Figur des dritten Hilfsschraubers einer schrottigen Eisfrachters, der mal eben die Erde, die Menschheit, das Universum rettet ... Man kann. Aber das kann man nicht mit einer so rhythmischen Sprache tun, wie es Elisabeth Klar in "Es gibt uns" macht. Echt, ich würde das Buch gern verhörspielt hören. Ich denke in dem Zusammenhang auch an Raul Schrotts Neuübersetzung der Odyssee. Die Sprache reißt mich mit. Bei Schrott und bei Klar. Und wo gibt es das in unseren "modernen" Zeiten noch ...
Mir gefällt das Buch bisher sehr!
Und, ach ja, das Buch ist voller queerer Figuren. Und scheint - so Stand jetzt - eine positive Dystopie zu sein. Uijuijui ... Hope Punk auf, ja, saukompliziert.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 05 März 2023 - 11:30
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 06 März 2023 - 11:32
Hallo Yvonne,
Okay klingt nicht so, als würde ich noch weiterlesen
ich hatte mich ja schon durchaus gewundert, dass du mitgelesen hast. Die Leseprobe auf der von mir - beim Vorschlag - verlinkten Verlagsseite zum Roman gab ja die Richtung vor, in der sich der Roman bewegt. Und wenn dir schon Jennifer Egan irgendwie zu schräg war ...?!?
Naja, wie auch immer, dann kann ich ja jetzt im Off - und schneller - weiterlesen. Selma ist ja schon durch und hat ihr Fazit gleich mitgeliefert. Ich sehe zwar nirgends auch nur annähernd irgendwelche Ähnlichkeiten zu Dick, aber wenn Selma das so sieht, dann sieht sie das so.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 06 März 2023 - 12:03
Ich hatte die Leseprobe nicht gelesen, weil mir klar war, dass ich an den Roman eh so rankommen kann.
Ach ja und von Egan habe ich schon zwei Kurzgeschichten durch und glaube, ich kaufe und lese den Roman doch. Grins.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 März 2023 - 18:21
T. Lagemann möge mir verzeihen, ich kenne nur den Galaktischen Topfheiler. Seitdem habe ich ein Trauma, grins.
Das in Rede stehende Buch habe ich bewusst nur halb gelesen, damit die Gruppe aufschließen kann. Der Rest folgt am Wochenende. Das wäre ja sonst ein arg dünnes Fazit ...
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 07 März 2023 - 18:23.
Geschrieben 09 März 2023 - 18:38
So, bin dann doch schon heute durch. Und ja, es hat mir gefallen. Ich hätte jetzt auch gern etwas Intelligentes dazu gesagt, aber Lagemann nimmt mir die Worte aus dem Mund. Etwas ver-queer ist die Geschichte aber schon. Für meinen Geschmack wird auch zu viel geleckt und zu wenig gelacht. Aber das ist jetzt nur Gemecker auf hohem Niveau. Wie allerdings der Riesen-Hallimasch Müxerls Mutter befruchtete, erschloss sich mir nicht so ganz. Aber, okay ... wenns schee macht.
Das Leben findet halt immer einen Weg!
Geschrieben 15 März 2023 - 11:34
Hallo Zusammen,
ja, "Es gibt uns" würde ich gerne mal auf der Bühne sehen oder (ich wiederhole mich da gerne) als Hörspiel hören. Auch und gerade weil es im Hinblick auf szenische Beschreibungen ja ein sehr dürftig gehaltener Text, dafür aber auf eine wundersame Weise überaus vielstimmig ist. Eine Art Kammerspiel. Entsprechend haben Worte Gewicht. Viel Gewicht. Und wie dann - ich versuche nicht zu spoilern - das Müxerl entscheiden darf über Wohl und Wehe. Obwohl, entscheidet das Müxerl? Oder wird es geschickt überredet? Worte haben Macht, in dem Roman vor allem als Gegengewicht gegen überaus miese Zeiten. Das Theater bzw. der Ritus als Trost. Und eben im Kleinen, wenn verhandelt wird, wie es mit dem Müxerl weitergeht. Auch ist der Roman ein schönes Beispiel dafür, wie Überleben auch aussehen kann. In einer lebensfeindlichen Welt, in der alles mutiert, klammert man sich an die Reste dessen, was das Überleben noch irgendwie sichern kann. Dabei erschafft man nichts neues, weiß aber das bewährte einzusetzen (Stichwort: Bakterien). Wenn auch die "Menschen" in dem Roman weit, weit von dem entfernt sind, was wir heute sind, sie haben sich viel Menschlichkeit bewahrt. Sie wollen leben, sie wollen Spaß, sie wollen Geschichten.
Hope Punk?
Nee, natürlich nicht, aber ein Roman, der Hoffnung macht.
Viele Grüße
Tobias
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