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Iain Banks - Bedenke Phlebas

Klassiker Lesezirkel Juni 2014

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37 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Iain Banks - Bedenke Phlebas (10 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Das Buch insgesamt fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

  2. gut (6 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  3. durchschnittlich (2 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  4. mäßig (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Stil und Sprache fand ich:

  1. fantastisch (2 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  2. gut (7 Stimmen [70.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 70.00%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Story und Plot fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

  2. gut (4 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  3. durchschnittlich (4 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  4. mäßig (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Figuren und Charakterisierung fand ich:

  1. fantastisch (2 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  2. gut (4 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  3. durchschnittlich (4 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Setting und Hintergrund fand ich:

  1. fantastisch (4 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  2. gut (6 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Grundidee und Thema fand ich:

  1. fantastisch (3 Stimmen [30.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 30.00%

  2. gut (4 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  3. durchschnittlich (2 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  4. mäßig (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Das Buch ist meiner Meinung nach:

  1. actiongeladen (7 Stimmen [21.21%])

    Prozentsatz der Stimmen: 21.21%

  2. anspruchsvoll (4 Stimmen [12.12%])

    Prozentsatz der Stimmen: 12.12%

  3. brutal (4 Stimmen [12.12%])

    Prozentsatz der Stimmen: 12.12%

  4. düster (3 Stimmen [9.09%])

    Prozentsatz der Stimmen: 9.09%

  5. erotisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  6. gruselig (2 Stimmen [6.06%])

    Prozentsatz der Stimmen: 6.06%

  7. langweilig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  8. lustig (1 Stimmen [3.03%])

    Prozentsatz der Stimmen: 3.03%

  9. romantisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  10. ruhig (1 Stimmen [3.03%])

    Prozentsatz der Stimmen: 3.03%

  11. seicht (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  12. spannend (5 Stimmen [15.15%])

    Prozentsatz der Stimmen: 15.15%

  13. traurig (1 Stimmen [3.03%])

    Prozentsatz der Stimmen: 3.03%

  14. vulgär (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  15. zu Recht ein Klassiker (5 Stimmen [15.15%])

    Prozentsatz der Stimmen: 15.15%

  16. nichts von alledem (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Abstimmen Gäste können nicht abstimmen

#1 Trace

Trace

    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 29 Mai 2014 - 20:43

Ab 1. Juni lesen wir:
Eingefügtes Bild

Viel Spaß!

Bearbeitet von derbenutzer, 01 Juni 2014 - 20:29.
ASIN bei Cover-Einb. ergänzt :-)


#2 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 29 Mai 2014 - 21:07

Lieber Trace! Vielen Dank für das Erstellen des Threads & Umfrage!

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#3 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 30 Mai 2014 - 18:59

Ich lese aktuell nicht mit, da ich das Buch schon kenne. War aber so frei meine Meinung in die Abstimmung einfliessen zu lassen.

#4 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 30 Mai 2014 - 20:26

Ich lese aktuell nicht mit, da ich das Buch schon kenne. War aber so frei meine Meinung in die Abstimmung einfliessen zu lassen.


Steht Dir selbstverständlich zu, lieber Amtranik. Ich habe auch den Thread bewusst nicht bis zum 1. Juni gesperrt, da eh alle die Verfahrensweise kennen. Ich darf Dich aber erinnern, dass Wortmeldungen jeglicher Art zum Roman immer willkommen sein werden.

LG

Jalob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#5 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 01 Juni 2014 - 11:42

Ich darf bescheidenst voranschicken, für meine Wenigkeit ist die Lektüre von Bedenke Phlebas (Consider Phlebas) keine Premiere. Ich habe den Roman in Deutsch und auch in Englisch schon ca. zehnmal gelesen. Aber ich werde mich natürlich bemühen objektiv zu wirken und ebenso darauf achten, ja nicht versehentlich zu spoilern ... Eingefügtes Bild

Der Beginn. Zwei Zitate sind zu lesen. Eines aus dem Koran, das andere aus T.S. Eliot -- Das wüste Land (The Waste Land), ein episches Gedicht. Kennt man dieses, könnte man es als Hinweis auf Elemente der Handlung des Romans auffassen. Daher lieber später mehr dazu.

Der Prolog:

Das verfolgte Kriegsschiff. Rasch realisiert man, dass da von sehr, sehr fortgeschrittener Technik die Rede ist. Schon jetzt ist klar: Große Bühne, Space Opera ...

Nach den paar Seiten entwickelt man regelrecht Mitleid mit dem "Baby" des Schiffes (im Original ein "Mind"), das im letzten Moment der Vernichtung entgehen kann. Von einem Planeten der "Toten" ist am Ende des kurzen aber sehr intensiven, dichten Abschnitts die Rede ... Das klingt ja schon mal interessant.

Beginn des ersten Teils. Bora Horza Gobuchul reicht die Schei... nicht nur sprichwörtlich bis über dem Hals Eingefügtes Bild ... Aha, er ist entlarvt worden. Er ist ein Gestaltwandler und wird gerade zu Tode gefoltert. Seine Lage scheint hoffnungslos. Ein Würdenträger und eine Agentin der "Kultur" treten auf. Banks schildert meines Erachtens die Situation und das innere Erleben Horzas sehr plastisch und schafft Neugierde. Ein besonderes Schmankerl an Ironie/Humor des Autors ist diese Kleinigkeit:

"... Nun, ich hoffe, wenigstens du hältst dein Versprechen, Balveda ..."

Balveda, die Agentin der Kultur, hat versprochen möglichst wenig zu essen bzw. zu trinken, um die Menge gewisser Substanzen, die auf Horza herabrieseln, zu mindern ... Eingefügtes Bild Typisch Banks.

Man gewinnt schon einen Hauch an Ahnung, was für ein Konflikt das sein könnte. Horzas Leiden endet mit einem im wahrsten Sinn des Wortes Knalleffekt. Danach geht es erst so richtig los. Action ist angesagt. Ein geglückter Anfang!

LG

Jakob


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#6 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 01 Juni 2014 - 16:30

Ich darf bescheidenst voranschicken, für meine Wenigkeit ist die Lektüre von Bedenke Phlebas (Consider Phlebas) keine Premiere. Ich habe den Roman in Deutsch und auch in Englisch schon ca. zehnmal gelesen.


Ich werde, so denke ich, in diesem Leben nicht mehr begreifen wie man es hinbekommt, so viele Werke zu kennen und es dann auch noch schafft Werke mehrfach zu lesen. Aber zehnmal ist der Hammer. ich glaube ja nicht, das ich je nochmal einen Roman erneut lesen werde. Ich hab einige PR-Romane mehrfach gelesen, das war aber noch zu der Zeit als ich beinahe ausschliessllich PR-Konsument war. Es kommen in jedem Jahr weit mehr Bücher heraus die mich interessieren als ich zu lesen vermögen würde und dabei bin ich nichtmal des englischen genug mächtig um dort zu wildern, bin also auf die Deutschen Übersetzungen angewiesen.

Von daher und weil es schon sicherlich 5,6 Jahre zurückliegt werde ich mich bei Bedenke Phlebas zurückhalten. Die Details sind mir doch inzwischen nicht mehr präsent.

#7 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 01 Juni 2014 - 16:44

Na ja, das ist immerhin über deutlich mehr als 10 Jahre verteilt gewesen. Bei jedem Buch mache ich das natürlich nicht. Iain Banks gehört aber zu meinen absoluten Lieblingsautoren.

Apropos Übersetzungen, die aktuelle deutsche Ausgabe wurde ganz behutsam bearbeitet. Frau Rosemarie Hundertmarck war eine exzellente Übersetzerin. Dennoch hat das Überarbeiten der jetzigen deutschen Fassung etwas mehr Frische verliehen.

Was Englisch angeht: Ich kann nur jedem raten: E-Book-Reader mit Wörterbuch und rein ins kalte Wasser! Nach paar Wochen bist du drinnen. Sorry für teils off-topic. Eingefügtes Bild

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#8 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 01 Juni 2014 - 17:18

Hallo Miteinander, die schon im Prolog erkennbare von Humor geprägte Erzählweise gefällt mir sehr. Da ich die deutsche Übersetzung der "50 Jahre SF bei Heyne" lese, weiß ich nicht, wie gut oder schlecht das am Original ist. Zum Prolog selbst: Jede Menge Fragen. Und beim Leser die Ahnung, dass das entkommene Gehirn zum Ziel unterschiedlicher Interessengruppen werden wird. Viele Grüße Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")

#9 Tanner Mirabel

Tanner Mirabel

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Geschrieben 02 Juni 2014 - 06:57

Ich lese ebenfalls diese neue Jubiläumsausgabe von Heyne und kann daher nichts zu den älteren Übersetzungen sagen. Stilistisch gefällt mir das Buch bisher aber ganz gut. Die Schreibweise ist halt relativ direkt formuliert. Da wird nicht groß etwas umschrieben, sondern die Szene auf den Punkt gebracht. Das kann Vorteile, aber auch Nachteile haben. Mal sehen, was das Buch diesbezüglich noch bringen wird. Der Prolog scheint erstmal eine gewisse Ausgangsbasis zu schaffen. Derzeit gehe ich mal davon aus, dass dieses Robothirn, welches zu Beginn in Sicherheit gebracht wedren soll, das zentrale Thema des Romans werden wird. Nach dem Prolog wird erstmal die Figur Horza vorgestellt, indem Banks den Leser direkt in die Handlung wirft. Diese Situationen zu Beginn sollen dem Leser wohl erstmal klar machen, wie Horza zur Kultur und zu dessem Kriegsfeind, den Idiranern, steht, und warum. Mir scheint, dass der Autor hier erstmal klar stellen wollte, welche Ansichten die Figur Horza antreiben, auch wenn der Autor diese Ansichten nicht unbedingt teilt. Die Figur der Kultur-Agentin Balveda scheint dabei eine Art Intimfeind für Horza zu sein. Informationen zu ihr bekommt der Leser auch erstmal nur Tröpfchenweise. Ob sich das im Laufe des Buchs noch ändert, weiß ich nicht, da ich den Roman zum ersten mal lese. Jedenfalls werden die ersten beiden Kapitel relativ plötzlich durch überraschende Wendungen beendet und Horza gerät direkt wieder in völlig andere Situationen. Es wird sich zeigen müssen, wohin das noch führen wird. Jedenfalls scheint die Story jetzt erst richtig loszugehen.

Bearbeitet von Tanner Mirabel, 02 Juni 2014 - 06:58.

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#10 Tanner Mirabel

Tanner Mirabel

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Geschrieben 04 Juni 2014 - 06:58

Ich habe inzwischen ein gutes Stück weitergelesen und bin mittlerweile nicht mehr ganz so begeistert von diesem Buch. Aber der Reihe nach. Nachdem Horza zweimal durch überraschende Wendungen seinen Standort verändert hatte, gerät er an die Freibeutertruppe um Kraiklyn. Nach einem sadistischen "Aufnahmeritual" stellt der Autor erstmal die Mitglieder dieser Freibeutergruppe vor. Das ist m.E. sehr trocken geraten und bleibt auch nicht wirklich im Gedächtnis hängen, da es einfach zuviele Namen mit zuvielen unterschiedlichen Charakteren sind. Ich mag es lieber, wenn die einzelnen Figuren innerhalb der Story nach und nach näher vorgestellt werden. Schließlich muss Horza mit dieser Gruppe in seinen ersten Einsatz, bei dem sie diesen Tempel des Lichts überfallen wollen. Doch das geht gründlich schief. Dieser Einsatz zeigt, dass die Freibeutergruppe nur ein willkürlich zusammengewürfelter Haufen ist, der jede Proffesionalität vermissen lässt. Und so kommt es auch zu ersten Todesfällen, die hier relativ knapp beschrieben werden. Danach heíßt es erstmal Wunden lecken. Währendessen entwickelt Horza ein romantisches Verhältnis zu einer der Damen unter der Besatzung. Der zweite Einsatz führt sie zu einem Orbital der Kultur, welches in der Beschreibung durch den Autor etwas von der Gigantomanie vermittelt, welche offensichtlich in der Kultur herrscht. Aber auch dieser Einsatz geht grandios schief, wobei aber immer wieder kurze Gedanken diverser Protagonisten eingefügt werden, die zeigen dass dieser Einsatz nur ein Vorwand von Kraiklyn war und er in Wahrheit hier auf dem Orbital etwas ganz anderes vorhat, was das "Katastropenspiel" genannt wird. Zumindest dieser zweite Einsatz endet in einer Katastrophe, bei der es auch wieder Tote gibt. Horza, dem die Flucht gelingt, beginnt sich Sorgen um seine Affäre zu machen. Schließlich strandet Horza auf einer Insel, auf der sich die "Fresser" niedergelassen haben und einer barbarischen Religion fröhnen. In diesem Kapitel kam mir zum ersten mal der Gedanke, dass ich das Buch evtl. abbrechen und nicht zuende lesen werde. Denn Gewaltszenen gehören sicherlich zu der einen oder anderen Geschichte dazu. Aber so detailliert beschriebene Szenen wie diese Opferung von Nummer 27 brauche ich wirklich nicht. Da reicht mir die Andeutung der Ereignisse vollkommen aus, da sich die Fantasie den Rest zusammenspinnt. Für meinen Geschmack hat Banks hier den Bogen überspannt. Ich habe bei diesem Kapitel aber auf die Zähne gebissen und es zuende gelesen. In der Hoffnung, dass solche Details nicht mehr in dieser Form auftauchen werden, werde ich das Buch zunächst mal weiterlesen. Unterbrochen werden die einzelnen Kapitel übrigens gelegentlich von Zwischensequenzen, die sich mit dem geflohenen Robotgehirn beschäftigen. Das führt dazu, dass der Leser diese Handlung nicht aus den Augen verliert. Denn nach wie vor scheint dies das eigentliche Thema des Buchs zu sein, obwohl inzwischen fast die Hälfte des Romans um und Horza noch immer nicht auf Schars Planet angekommen ist. Na ja, mal abwarten, wie es weitergehen wird.

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#11 Stefan9

Stefan9

    Temponaut

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Geschrieben 04 Juni 2014 - 11:18

Tja, so ist das mit Banks. Entweder man mag ihn oder nicht. Ich käme nie auf die Idee, ihn als einen guten Storyteller zu sehen. Das Lesevergnügen ereilt mich immer dann, wenn Banks beginnt zu fabulieren, er Esprit versprüht und mit guten Ideen oder Wendungen um die Ecke kommt. Der Weltenentwurf der Kultur mit seiner BU hält doch auch unserer dekadenten Gesellschaft grandios den Spiegel vor.Einfach Fabelhaft. Was die Gewalt angeht habe ich mich schon oft gefragt, warum er in so vielen seiner Werke (zB Azad, Der Algebraist, Krieg der Seelen usw.) diese so massiv in Szene setzt. Ich verbuch s mal unter: Wohl viel Licht ist, ist auch Schatten. Grüsse Stefan

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#12 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 04 Juni 2014 - 20:20

Hallo zusammen, Humor wie ich ihn mag, da steht jemandem im wahren Sinne des Wortes die Scheiße bis zum Hals (und dann noch höher). Und dann wird er a la Chandler gerettet, der mal sinngemäß gesagt, wenn du nicht weiß, wie eine Geschichte weiter gehen soll, dann lass zwei Kerle mit Kanonen in den Raum kommen. Hier sind es dann Iridaner. Leider bleibt mir Horza bei alledem (noch) recht fern. Viele Grüße Tobias
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#13 frankh

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Geschrieben 08 Juni 2014 - 07:31

Ich habe das Buch mit großen Erwartungen zu lesen begonnen und wurde anfangs auch nicht enttäuscht, denn das Setting und die Figuren sind sehr gut und anschaulich gestaltet und die Handlung spannend in Szene gesetzt. Dann aber versuchte der Autor wohl, auch jene Leser zu bedienen, die auf Horror-Effekte stehen und es wurde eklig und albern (Die Episode "Die Fresser" ist einfach nur überflüssig). Gleiches gilt für das endlos ausgewalzte action- und bluttriefende Finale, das ich teilweise sogar überblättert habe, weil die Effekthascherei unerträglich wurde. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich nicht schreiben, weshalb es zudem jeglicher Logik entbehrt. Fazit: Ein Buch mit guten, teilweise sogar großartigen Ideen, das aber mit zunehmender Länge in ärgerlicher Banalität und Effekthascherei versinkt und mir die Lust auf die Lektüre weiterer Banks-Werke nahm. Gruß Frank

#14 derbenutzer

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Geschrieben 08 Juni 2014 - 10:06

Um "nur" mal auf Banks Neigung zur sehr plastischen Schilderung von Gewalt einzugehen: Ja, er hatte manchmal eine Neigung dabei sehr ins Detail zu gehen und scheute nicht vor der Schilderung diverser grauslicher Sachen zurück.

Damit meine ich nicht die Schilderung von Raumschlachten etc.(da ist er meiner Meinung nach großartig), sondern Dinge, die auf eher persönlicher Ebene geschehen.

Allerdings sind solche Beschreibungen oft schon (meines Erachtens) so überzogen, dass sie etwas ins extrem, schwarzhumorig Groteske hinübergleiten.

In Der Algebraist (ist keiner der Kultur-Romane) hat ein so oder so (hundertprozentig absichtlich, will ich meinen) überzeichneter Bösewicht mit dem bezeichnenden Namen "Lusiferus" den abgetrennten Kopf (an ein Lebenserhaltungssystem angeschlossen) eines Intimfeindes mit dem Hals nach oben an die Decke seines Arbeitszimmers anbringen lassen: Er verwendet ihn als Punchingball, wenn ihm danach ist ...

Das ist -- wie erwähnt -- schon so skurril überdreht, dass zumindest bei mir, das eigentlich (zugegeben) Grauenhafte der Angelegenheit gar nicht mehr als zentraler Inhalt wirksam wird.

Wie immer kommen solche Details im Original besser rüber, UND es ist selbstverständlich auch Geschmackssache.

Bedenke Phlebas ist vermutlich nicht der beste Roman des Autors, ich darf jedem raten weiter Ausschau zu halten. Er/Sie wird sicher belohnt. Seine nicht SF-Romane sind ebenfalls eine klare Empfehlung.

Zu Bedenke Phlebas ist noch viel zu sagen ...

Bis bald!

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#15 Tanner Mirabel

Tanner Mirabel

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Geschrieben 12 Juni 2014 - 06:59

Inzwischen habe auch ich das Buch zuende gelesen. Bisher hatte ich von Banks nur die Bücher "Der Algebraist" und "Die Sphären" (auch eine Story aus dem Kultur-Zyklus) gelesen. An die Qualität dieser beiden kommt "Bedenke Phlebas" meiner Meinung nach aber nicht dran. Nachdem überflüssig brutalen Kapitel um die Fresser wurde die Handlung m.E. erstmal nicht wirklich besser. Wie sich z.B. jemand freiwillig (wenn ich das richtig verstanden habe) als Leben für einen Spieler bei diesem Katastrophenspiel melden kann, will mir nicht in den Sinn. Auch diese Flucht aus dem Kultur-Raumschiff scheint mir trotz der Dimensionen des Schiffs völlig überzogen, wenn man an die Geschwindigkeiten denkt, welche die CAT dabei gehabt haben dürfte. Und danach ist es mir ein Rätsel, wie der Rest der "Freibeuter" sich Horza unterstellen konnte, anstatt ihn hochkannt aus dem Raumschiff zu schmeißen, nachdem er ihr Leben derart aufs Spiel gesetzt hatte. Nachdem die Gruppe schließlich bei Schars Welt ankommt, wird deutlich Geschwindigkeit aus der Handlung genommen. Man merkt, dass Banks versucht hier die Handlung auf einen bestimmten Höhepunkt zuzusteuern. Im Vergleich zu den Kapiteln davor scheint mir das aber dann doch sehr in die Länge gezogen worden zu sein. Actiongeladen und brutal dürften das Finale schließlich am treffendsten beschreiben ohne zuviel spoilern zu wollen. Unter dem Strich fand ich das Buch eher durchschnittlich gut. Ein Problem meinerseits war u.a., dass ich mich zu keiner Zeit mit der Hauptfigur Horza identifizieren konnte. Ich empfand da eher Sympathien mit Balveda. So war es zwar interessant zu verfolgen, wie sich Horzas Entscheidungen auswirken würden, aber die Konsequenzen habe ich dann eher gleichgültig aufgenommen. Das Kultur-Universum gefällt mir eigentlich sehr gut und ich werde sicher noch weitere Romane aus dieser Reihe lesen. Aber "Bedenke Phlebas" hinterlässt erstmal einen zwiegespaltenen Eindruck bei mir.

Bearbeitet von Tanner Mirabel, 12 Juni 2014 - 07:00.

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#16 deval

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Geschrieben 12 Juni 2014 - 07:17

Ein Problem meinerseits war u.a., dass ich mich zu keiner Zeit mit der Hauptfigur Horza identifizieren konnte. I


Ist dir eine Identifikation mit der Hauptfigur so wichtig?
In gefühlten 50% aller von mir gelesenen Bücher kann ich das nicht. Hindert meine Lesefreude in der Regel aber nicht im geringsten. Solange der Charakter und seine Handlungen für mich nachvollziehbar (und relativ logsich) sind kann ich gut damit leben.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#17 Tanner Mirabel

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Geschrieben 12 Juni 2014 - 07:30


Ist dir eine Identifikation mit der Hauptfigur so wichtig?
In gefühlten 50% aller von mir gelesenen Bücher kann ich das nicht. Hindert meine Lesefreude in der Regel aber nicht im geringsten. Solange der Charakter und seine Handlungen für mich nachvollziehbar (und relativ logsich) sind kann ich gut damit leben.

Eine Identifikation mit der Hauptfigur ist m.E. nicht unbedingt so wichtig, kann das Leseerlebnis aber deutlich steigern, weil man einfach mehr mit der Figur mitfiebern kann. Ich habe auch schon Bücher gelesen, die mir richtig gut gefallen haben, obwohl ich mich nicht mit der Figur identifizieren konnte. Diesbezüglich gebe ich dir also absolut Recht.
Im Fall von "Bedenke Phlebas" habe ich das erwähnt, weil der Roman für meinen Geschmack ohnehin schon so viele Höhen und Tiefen hat, so dass ich mir nicht so Recht sicher bin ob er mir jetzt gut oder weniger gut gefallen hat. Und dieses kleine Detail hätte dann den Ausschlag geben können.

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#18 T. Lagemann

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Geschrieben 12 Juni 2014 - 09:18

Hallo zusammen, die Idee des "Katastrophenspiels" fand ich gut. Für die Spieler selbst ungefährlich, für die, die sich als "Leben" engagieren lassen, mit der Chance verbunden, zu gewinnen. Man schaue sich das Verhalten von Menschen/Soldaten im Krieg an und es ist klar, so ungewöhnlich ist es nicht, sich als "Leben" einsetzen zu lassen. Recht gelungen fand ich den Showdown a la James Bond unter den Hover Crafts. Sehr filmisch. Und die Fresser? Gerade das Gespräch zu Beginn zwischen Horza und der Kultur-Agentin hat für mich einen Schwerpunkt auf die Frage gelegt, warum man etwas tut. Und Religion ist da für viele ein ganz massiver Grund. Horza sagt an einer Stelle, glaube ich, dass er den Glauben der Iridaner bewundere. Bei der "Fressern" nun ist Glaube/Religiösität bis tief in den Irrsinn pervertiert und funktioniert doch noch! Die Gläubigen, obwohl am Verrecken, glauben weiter, verweigern die Nutzung der Fähre. Und auch die, die sich als Stellvertreter einer wie auch immer gestalteten höheren Macht, verstehen, glauben. Viele Grüße Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")

#19 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 21 Juni 2014 - 16:46

Hallo zusammen, mit Horza wurde ich nicht warm. Mir wurde wohl zu viel über ihn gesagt, als von ihm gezeigt. Ein wenig störend empfand ich zudem, dass er mir zu "fit" war. Okay, in dem Aufnahmeritus wird schon klar gemacht, dass er ein guter Kämpfer ist, selbst wenn er in der Gestalt eines alten Mannes gewandelt ist. War mir dennoch zu viel. Vor allem bei der Sauseschitt Flucht durch das sich stauchende Schiff (in einem Film würde sich das saugut machen!). Etwas nervig fand ich das Hin- und Herschneiden in der unterirdischen Bahn - ich weiß, so was erzeugt Spannung, aber gemessen am Anteil am Gesamtroman ist der Handlungsort zu umfangreich, um ihn mit den Cuts zu beschleunigen. Ganz großes Vergnügen hat mir das "Nachwort" von Banks bereitet! Unter'm Strich: Hat mir sehr gefallen. Ideenreich. Nicht ohne Humor. Mit einer durchaus subtil vorgetragenen Botschaft. Gerne mehr von Banks und der "Kultur". Viele Grüße Tobias
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#20 Trace

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Geschrieben 22 Juni 2014 - 20:23

Ich hatte das Buch schon mal vor einem Jahr oder so gelesen und nun gedacht ich könnte einfach mal mit lesen. Aber dafür hatte ich wohl doch nicht genug Motivation. Ich habe ein paar Kapitel überflogen aber ich habe es trotzdem nicht geschafft das Buch bis zum Ende zu lesen. Mir fiel aber wieder auf, dass mich insbesondere die Beschreibungen über die "Kultur" interessieren und ich die Stellen mit den Schiffs-KIs besonders mag. Irgendwie finde ich es faszinierend, dass diese unglaublich intelligenten KIs mit all diesen niederen und höheren Lebewesen gemeinsam leben und trotzdem eine gewisse Form von Eigenwilligkeit haben. Auch diese Selbstsicherheit der "Kultur"-Agentin Beleveda hat mir gefallen. Sie hat all diese Macht und trotzdem ist sie nicht gleich böse oder will andere bekehren.

#21 Trurl

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Geschrieben 23 Juni 2014 - 10:16

Ich habe Bedenke Phlebas gelesen, als der Roman zum ersten Mal auf Deutsch erschien und ihn im Großen und Ganzen in sehr guter Erinnerung. Deshalb interessiert es mich, wie der Roman heute auf mich wirkt. Ich merke allerdings beim Lesen, dass mich irgendwie die ganz große Lust, den Roman noch einmal zu lesen nicht packen will, obwohl ich Banks außerordentlich schätze. Das geht mir aber oft so, dass mich bei Romanen, die ich ein zweites Mal anpacke, zwischendrin die Lust verlässt, weil ich im Grunde schon weiß wie es ausgeht und die Neugier wie die Handlung weitergeht nicht mehr da ist.

Ich bin jetzt bei der Fresser-Episode und gespannt ob ich die Kritik nachvollziehen kann. Ehrlich gesagt habe ich inzwischen vergessen was sich da überhaupt zugetragen hat, aber Iain Banks hat durchaus eine morbide Art von Humor und ist was die detaillierte Schilderung von Gewaltszenen betrifft nicht unbedingt zimperlich.

Was mir aber wieder sehr positiv an Banks Stil auffällt, ist gerade seine detailgenaue, phantasievolle Sprache. Er macht sich die Mühe eine Szenerie auszugestalten und die Umgebung in der sich seine Protagonisten befinden genau zu beschreiben. Einen Aspekt den andere Autoren leider zu oft vernachlässigen. was ich dann sehr vermisse, weil man als Leser irgendwie im Regen stehen gelassen wird und sich alles selbst hinzudenken muss. Gerade in Erzählungen, die phantastische Umgebungen erfinden, ist es umso wichtiger, dass der Autor dem Leser eine Vorstellung vermittelt, wie es dort aussieht. Ich finde, dass bildhaftes und phantasiereiches Erzählen eine Kunst ist und zu den Hauptaufgaben eines Autors gehört. Gerade die Flucht Horzas vom Megaschiff und auch der anschließende Überlebenskampf auf der Fähre werden actionreich und in aller Genauigkeit geschildert. Dazu bedarf es Phantasie und das muss man einem Autor schon zu Gute halten.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 23 Juni 2014 - 10:17.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#22 Trace

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 21:31

Da es sich bei "Bedenke Phlebas" um den ersten Titel aus dem Kultur-Zyklus handelt, würde ich gern wissen wollen, wer durch dieses Buch Interesse am Kultur-Zyklus bekommen hat und warum. Als mein erstes Buch aus dem Kultur-Zyklus hatte ich "Exzession" gelesen und dann wollte ich mehr über die Kultur wissen, aber nach "Bedenke Phlebas" war mein Interesse dann doch nicht mehr so groß, um auch noch eine paar andere Bücher aus dem Zyklus zu lesen.

#23 derbenutzer

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 22:06

Ich! Es wird so ungefähr Mitte 2001 gewesen sein, da machte mich ein Kollege auf "neuere" SF hingewiesen (ich hatte damals gerade eine Phase, in der ich kaum SF las). Er borgte mir unter anderem "Consider Phlebas". Damit war ich "kulturell interessiert" und natürlich von Iain Banks sehr angetan. Mir gefiel einfach dieses Nebeneinander von "Minds" bzw "Drohnen" und "Menschen", das einfach flott geschildert wurde. Das Gesellschaftsystem ist für mich unterschwellig sehr gut geschildert. Im Prinzip eine fast anarchische, technisch enorm fortgeschrittene Gemeinschaft, geldlos, Ressourcen sind weiter kein Problem. Aber nicht nur das. In "Phlebas" schon haben mir die Beschreibungen der Habitate, der Riesenraumschiffe mit ihren witzigen Namen, dieser Hickhack in diesem Krieg und vieles mehr sehr gut gefallen. UND, es blitzt immer wieder großartiger Humor/Ironie auf. Schon im ersten Roman. Alles wirkte cool, selbstverständlich präsentiert und durchdacht ... Ich finde schon, dass die Kultur schon in "Bedenke Phlebas" gut ausgebreitet wird und auch Neugierde erweckt. LG Jakob

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#24 klox

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Geschrieben 03 Juli 2014 - 20:51

Hallo,

nach Welten, ist dies mein zweiter Banks. Auch ich hatte große Erwartungen, die nicht erfüllt werden konnten. Die wesentliche Punkte hat Frank Haubold gut zusammengefasst:

... Setting und die Figuren sind sehr gut und anschaulich gestaltet ...
... Horror-Effekte .. eklig und albern ...
... endlos ausgewalzte action- und bluttriefende Finale...


Ich werde erst mal keinen Banks mehr lesen. Ist einfach nicht mein Fall.


klox

#25 Trace

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Geschrieben 04 Juli 2014 - 16:44

...
Mir gefiel einfach dieses Nebeneinander von "Minds" bzw "Drohnen" und "Menschen", das einfach flott geschildert wurde. Das Gesellschaftsystem ist für mich unterschwellig sehr gut geschildert. Im Prinzip eine fast anarchische, technisch enorm fortgeschrittene Gemeinschaft, geldlos, Ressourcen sind weiter kein Problem.
...

Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass genau diese Punkte für mich auch ausschlaggebend waren, mehr über die "Kultur" zu erfahren aber irgendwie hat mein Interesse nach "Bedenke Phlebas" nicht gereicht um noch einen Band zu lesen.

#26 derbenutzer

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Geschrieben 04 Juli 2014 - 18:56

Wie immer: Geschmäcker sind verschieden. Dennoch bleibt festzuhalten, dass Banks "Culture" ein großartiger Entwurf bleibt. Die besten Romane aus diesem "Universum" bleiben Dir dann eben verborgen ... ;) :)

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#27 Mirage

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Geschrieben 05 Juli 2014 - 10:42

Habe das Buch vor 10 Jahren oder so gelesen und musste immer an Futurama denken.

#28 derbenutzer

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Geschrieben 05 Juli 2014 - 11:20

Habe das Buch vor 10 Jahren oder so gelesen und musste immer an Futurama denken.

Das ist eine interessante Assoziation. Ich finde Futurama genial, aber an Banks "Culture" bzw. umgekehrt erinnernd ...Eingefügtes Bild :)

Vielleicht der Humor ...

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#29 Trurl

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Geschrieben 05 Juli 2014 - 15:45

Als mein erstes Buch aus dem Kultur-Zyklus hatte ich "Exzession" gelesen und dann wollte ich mehr über die Kultur wissen, aber nach "Bedenke Phlebas" war mein Interesse dann doch nicht mehr so groß, um auch noch eine paar andere Bücher aus dem Zyklus zu lesen.

War bei mir völlig anders. Was hat dich denn konkret gestört?

Man muss vielleicht erwähnen, dass im Rückblick betrachtet, Bedenke Phlebas noch kein typischer Kultur-Roman ist.
Die Kultur - in Gestalt der Minds, der Drohnen und vor allem die BU-Agenten als Akteure - kommt hier nur am Rande vor. Es geht auch nicht, wie so oft in Space Operas, um den Bestand des Universums, sondern es wird nur eine kleine Agentengeschichte erzählt, die vor dem Hintergrund eines galaktischen Krieges, gerade mal eine Randnotiz wert ist.

Ich würde auch zugestehen, dass Bedenke Phlebas ein Roman mit ein paar Schwächen ist, der eine im Grunde ziemlich simpel gestrickte Story erzählt - ein kleines, etwas zu lang geratenes Thrillerdrama, das vor allem im letzten Drittel, im Tunnelsystem auf Schars Welt, einige Längen besitzt. Das zieht sich ein wenig. Aber viele kleine Dinge sind großartig erdacht und erzählt. Und dazu gehört noch nicht einmal der gesamte Hintergrund des Kultur-Universums, sondern kleine Handlungsdetails, die mit viel Phantasie und Akribie ausfabuliert werden. Zum Beispiel, wie das Katastrophenspiel beschrieben wird oder die Kollision des Megaschiffs mit dem Eisberg. Das kann man sich alles völlig bildlich vorstellen und läuft fast filmisch ab. Ich kenne kaum einen anderen SF-Schriftsteller der seine Welten derart plastisch und farbig beschreibt. Aber auch die Figuren sind psychologisch gut herausgearbeitet und ihre Motive nachvollziehbar. Selbst die der Idiraner.

Ich fand vor allem den von Banks in Bedenke Phlebas erstmals vorgestellten Hintergrund großartig und originell. Deshalb war klar, dass ich auch weitere Romane lesen würde, die Banks in diesem Universum ansiedeln würde. Im Laufe der Jahre hat Banks sein Kultur-Universum schrittweise immer detaillierter ausgebaut und in den nachfolgenden Roman aus verschiedensten Perspektiven, durchaus auch kritisch, beleuchtet. Da die Kultur-Romane inhaltlich und thematisch unabhängig voneinander sind und Banks auf wiederkehrende Protagonisten verzichtet, sind die Kultur-Romane irgendwelchen Abnutzungserscheinungen entgangen. Bis zuletzt ist es ihm weitgehend gelungen immer neue Facetten seines Universums herauszuarbeiten.

Banks Vision einer Gesellschaft in der Menschen und intelligente Maschinen symbiotisch zusammenleben ist erfrischend und faszinierend. Vor allem im Kontrast zum vorherrschenden Pessimismus in der SF-Literatur was die gesellschaftliche und technologische Entwicklung angeht.


Zum Thema Gewalt, die bei Banks kritisiert wurde. SF-Fans scheinen da etwas empfindlicher zu sein. Auf dem Krimi- oder Thriller-Sektor bin ich da durchaus härteren Sachen begegnet. In jedem modernen Krimi oder Thriller (vom Horror-Roman will ich gar nicht reden), der ein wenig härter zur Sache geht, kommen brutalere und teilweise expliziter geschilderte Gewaltszenen vor als bei Banks beschrieben. Man schaue sich nur mal die Metzel- und Folterszenen in Daniel Suarez ansonsten brillanten Cyberthrillern Dämon und Darknet an. Ich bin kein Gewalt-Fetischist. Ich brauche das nicht und Gewaltdarstellungen sind für mich auch kein literarischer Qualitäts-Maßstab. Weder im Positiven noch im Negativen. Wenn der Autor allerdings der Meinung ist eine Gewaltszene zur Illustrierung einer Aussage zu benötigen, dann akzeptiere ich das, wenn sie im Rahmen bleibt und nicht zum Selbstzweck wird. Was die Fresserepisode angeht, darf man nicht vergessen, dass hier ein extremer religiöser Kult beschrieben wurde, der quasi das äußere Ende des religiösen Wahns beleuchten sollte, dessen etwas rationalere und weltlichere Ausrichtung, der religiöse Fundamentalismus der Idiraner darstellt.


LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 05 Juli 2014 - 15:46.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#30 derbenutzer

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Geschrieben 06 Juli 2014 - 03:55

Trurl, Du schreibst mir wieder einmal aus der Seele. Banks' Space Operas sind zwar auch von renommierten Kennern der SF-Szene schon lange anerkannt und geschätzt. Dennoch scheinen sie die Leserschaft zu spalten, wobei "spalten" schon fast zu hart ausgedrückt ist. Vielleicht ist es eher ein irritiert verbleiben lassen ...

Interessant scheinen mir die angegebenen Gründe. Hier in dieser Leserunde wurde u.a. die Schilderung von ekliger oder so Gewalt angeführt. Das habe ich auch bei anderen Gelegenheiten als kritische Anmerkung zu den Romanen des Autors vernommen. Klar, man könnte vermelden, dass das auch Geschmackssache sei. Vielleicht ist es aber auch nichts anderes als das Zeigen der Grausamkeiten wie diese eben wirklich sind, eingebettet in Situationen, in denen brutale Gewalt stimmig ist.
Show, don't tell halt. Nix mit Euphemismen jonglieren ...
Wenn 's nicht plastisch vermittelt erschiene, würden die Leser weniger betreten reagieren. Könnte man auch so sehen, oder? Eingefügtes BildEingefügtes Bild


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