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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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November 2010

Geschrieben von T.H. , in Meine Empfehlung, Subjektive Eindrücke 01 Dezember 2010 · 1.016 Aufrufe
Meine Leseliste 2010, Kracht
Christian Kracht: "Ich werde hier sein im Sonnnschein und im Schatten"
Habe das Buch erst kürzlich für mich entdeckt, jetzt - 2010 - da die Taschenausgabe bei dtv erschien. Wie ich lesen konnte, scheiden sich die Meinungen zu dem Buch.
Mich hat es begeistert! Gerade die wohlformulierte Knappheit der Schilderungen, die Andeutungen, die übrigens mehr aussagen, als mancher Rezensent behauptet, haben mich fasziniert. Warum soll alles genau erklärt werden? Stück um Stück wird dieses alternative Welt entblättert; am Ende kann man sich ein sehr gutes Bild davon machen.
Da hat also Lenin die Schweiz einst nicht verlassen. Es gab in der Schweiz eine Revolution und die Gründung der Schweizerischen Sozialistischen Republik. Die SSR wurde zu einem mächtigen Imperium mit Einflusssphären in Afrika. Dummerweise herrscht in Europa seit 96 Jahren Krieg, das heißt, der Roman spielt im Jahre 2013. Den Milieu-Schilderungen zu Folge hat sich aber seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts kaum etwas getan. Wirkt alles ziemlich antiquiert.
Die politischen Konstellationen klingen abenteuerlich, aber irgendwie stimmig. Insbesondere Afrika spielt eine größere Rolle, wenn auch eher als Quelle für nachwachsende Soldaten. Der Held der Geschichte, die in der Schweiz spielt, ist ein Afrikaner - und glühender Sozialist und „Kommissär“.
Er jagt einen Abtrünnigen, den er in einer gewaltigen unterirdischen Bergfeste in den Schweizer Alpen findet. Diese Reduit gibt es wohl wirklich, wenn auch nicht so gewaltig wie hier beschrieben. Der Gesuchte hat so was wie eine telepathische Sprache entdeckt, die irgendwie auch mit der evolutionären Weiterentwicklung des Menschen zu tun hat. In der Wirkung erinnert das an "Dune"...
Als Wendepunkte in der Geschichte, die zu einem anderen Verlauf führte, als wir ihn kennen, ist wohl der Tunguska-Vorfall. Dieses Ereignis hat in dem Buch zur Folge, dass fast ganz Russland zerstört wurde und sich auch nicht wieder erholte.
Allerdings ist auch die USA als Weltmacht ausgeschieden, es wird nur noch von den „Amexikanern“ gesprochen.
Deutschland und England sind faschistische Staaten, die sich mit der SSR einen erbitterten Krieg liefern. Irgendwo habe ich in einer Rezi gelesen, dass dies vielleicht nur eine propagandistische Behauptung sei, dass Deutschland faschistisch ist. Es gibt aber eine Stelle im Buch, da treten deutsche „Partisanen“ auf, und kommen bei Leibe nicht gut weg.
Was auffällt, ist auch die Schweizerische Schreibweise von Wörtern, die im Deutschen mit „ß“ geschrieben werden; das gibt es wohl in der Schweiz nicht, wie ich erst durch dieses Buch erfuhr. Ist schon komisch, aber so ist da halt: Andere Länder...
Das Ende ist dann noch mal etwas komisch - messianisch sozusagen. Das kommt etwas unvermittelt. Ich nehme aber auch an, dass der Autor sein Buch nicht so ernst nimmt. Zumindest kommt er in Interviews ziemlich cool rüber; hat wohl einen sehr trockenen Humor: Man höre sich nur mal an, was er jetzt in Argentinien, wo er zur Zeit wohnt, so vor hat...
Tolles Buch, aber vielleicht schon etwas sehr kurz...
9 / 10 Punkte

Richard Dawkins: „Der Gotteswahn“ - Hörbuch (4 CDs)
Eine Wertung muss hier subjektiv ausfallen, vielleicht mehr als sonst. Dawkins ist auf meiner Welle - unterm Strich. Für meine Begriffe ist er zu sehr Biologist (gibt es das Wort?), ein zu strenger Darwinist, der gnadenlos auf alle Phänomene der menschlichen Gesellschaft eine Analogie zur (unbewussten) Tierwelt anbietet. Ich zweifle, ob das so einfach geht, wir sind ja auch Kultur-, Psycho- und Gefühlswesen...
Ich weiß nicht, ob es einem Gläubigen Menschen etwas nützt zu erfahren, dass sein Glaube rein rational - gelinde gesagt - nicht notwendig ist, ob das überzeugt? Trotzdem...
9 / 10 Punkte

... nun folget eine Reihe russischer, ukrainischer Bücher, die sich bei mir angesammelt haben. Gleich das erste aus der SUB-Reihe hat es mir angetan, so dass einfach die Lust zum Weiterlesen in den östlichen Gefilden in mir entfacht wurde.
Der Autor des folg. Buches ist übrigens in den russ. Literaturbetrieb als Herausgeber eingestiegen, was ich erst nach der Lektüre erfuhr: Er bringt Christian Kracht in Russland raus..

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Sergej Minajew: "Seelenkalt" - erschien in der Heyne Hardcore Reihe. Ob das Buch dorthin gehört, bezweifle ich etwas. So "hard" ist es nicht, weder Horror, noch pornografisch, auch nicht kriminell.
Es ist die Reflexion der "verlorenen Genaration" in Russland, der um 1970 Geborenen, in der UdSSR sozialisiert, mit der "Wende" konfrontiert und darin auf ihre Weise Fuß fassend.
Der Protagonist, ein Double des Autors, hat es materiall geschafft im postsozialistischen Moskau. Geld, leichte Frauen, Drogen und natürlich Alkohol gibt es in rauen Menge. Dazu viel Ödnis. Absolut hohl das Leben dieser Yuppies. Daher der Titel Seelenkalt.
Doch trifft es nicht auf den "Helden" zu, der daran zweifelt, vielleicht sogar verzweifelt.
Der echte Typ, also der Autor, hat ja den Ausstieg geschafft, hat seine verdienten Millionen genommen und macht jetzt auf Schriftsteller und Talk-Show-Master - keine Drogen, kein ALk mehr.
Plot ist ein Betrugsgeschäft, auf das der Protagonist reinfällt; nun, deshalb braucht man das Buch nicht lesen, aber wenn man in die Seele des modernen Russen schauen will, ist das Buch einfach genial!
Interessant am Rande: In einem Kapitel wird eine illustre Literatenrunde geschildert, die sich am Ende auch nur besäuft, die sich um ein Web-Portal gruppiert: litprom.ru. Im Buch wird die Truppe recht kritisch vorgeführt: Als Mischung aus Alt-Kommunistisch und Neu-Rechts (nationalbolschewistisch a lá Limonow) Nun, die Site gibt es wirklich. Und wie man schnell raus bekommt, ist Minajew einer der Gründer der real existierenden Seite...
9 / 10 Punkte

PREDATORS. Die offizelle Vorgeschichte zum Film. diverse Autoren.
Dieses Werk hat mich nicht so dolle begeistert, es treibt den sozialdarwinistischen Kriegs-Egoismus ziemlich auf die Spitze. Auf dem Band steht daher auch 16+ drauf; ist auch gerechtfertigt. Vielleicht weniger der blutigen Szenen, als vielmehr der Ideologie wegen, die ziemlich hart ist.
Es sind 2 Geschichten enthalten, wobei mir die 2. besser gefiel. Sie kommt sogar ohne Predator aus und widmet sich einem der "Helden", die dann später auf den Jagdplaneten ausgesetzt werden. Er hat noch sowas wie ein Gewissen, das ihm aber doch nicht im Wege steht, die Leute zu killen...
In der ersten Story erleben wir, wie ein Frischling auf dem besagten Planeten sich durchboxt; er hält auch eine Weile durch...
5 / 10 Punkte

Serhij Zhadan: "Depeche Mode" - ein ukrainischer Road-Movie-Roman über ein paar verwahrloste Jungen, die erst mal nur Alkohol suchen, dann in eine alte Fabrik einbrechen, um eine Bronzebüste zu klauen, danach einen Kumpel suchen, um ihm mitzuteilen, dass sein Stiefvater sich die Rübe weggeschossen hat.
Ziemlich übel das Ganze, es wird gesoffen und gekotzt. Punks sind sie ja nicht, dafür gibt es einen antisemitischen Juden. Da geht schon was ab in UKR.
Ach ja, es gibt noch eine seltsame Nachtreportage über die irischen Volksmusikanten Depeche Mode, die man wohl kaum ernst nehmen kann. Als dann aber die bekifften Chaoten bei dem Sender anriefen, ist der komische Moderator am Ende auch sprachlos.
8 / 10 Punkte

Serhij Zhadan: "Anarchy in the UKR" - kein Roman, irgendwie sowas wie Mischung aus Stories und Essays, auch Lebenserinnerungen, z. B. an die 80er. Nun, da ich gerade den Roman gelesen hatte, war das Ganze mehr zur Wiederholung und Festigung, daher etwas langweilig. Der erste Teil über eine Recherche an geschichtsträchtigen Orten der Ukraine, die Auskunft ueber die kurze Phase der anarchistischen Gesellschaftsversuche geben sollen, aber halt nicht viel hergaben, war noch der beste Teil
6 / 10 Punkte

Mike Grell: "Warlord. Skartaris" Band 1 bei Cross Cult erschienen.
Großartige Haudrauf-Fantasy - mit SF-Elementen, ein verdammtes Abenteuergarn, mit viel Testosteron und befremdlicher Ideologie. Hat aber Spaß gemacht, daher...
8 / 10 Punkte

Michel Houellebecq: "Die Möglichkeit einer Insel" - Hörbuch; nun, so lässt sich H. ertragen: häppchenweise, vorgelesen. War ok. Der Autor hat wohl wirklich Probleme mit sich, seinen Mitmenschen, seiner Sexualität, seinem Überdruss. Sein Protagonist und dessen Retortennachkomme in 2000 Jahren sind auf der Suche nach Liebe. Sie finden sie wohl nur zu einem Hund, na ja...
6 / 10 Punkte

Michel Houellebecq: "Elementarteilchen" - Hörspiel / Hörbuch, u.a. mit Blixa Bargeld (der auch Musik beisteuerte)
Kann es sein, dass H. immer dsa gleiche Buch schreibt? Geht wieder um die gleichen Themen wie in "Die Möglichkeit...", ist sozusagen auch dessen direkte Vorgänger. Also wieder ein Lehrstück in Kultupessimismus und Misanthropie.
6 / 10 Punkte

Lese gerade den neuen Cord Hagen, zieht sich etwas, was aber nicht am Buch liegt sondern wohl eher an mir. Lese daher so ein bisschen herum...



...u.a. die neuen Hefte aus der Avanger-Marvel-Reihe THE SIEGE. Die Belagerung. Erschienen sind bisher ein Special und der erste von vier Bänden.
...und zwei olle TERRA ASTRAHefte, auf dem Flohmarkt erstanden:

Murray Leinster: "Monstren und andere Zeitgenossen"
Clifford D. Simak: "Die Kristallkäfer"

Insgesamt konnten mich die alten Stories nicht vom Hocker reißen, snd doch schon ziemlich angestaubt.


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Lieblingsbücher

Geschrieben von T.H. , in Statistik, Meine Empfehlung, Subjektive Eindrücke 18 November 2010 · 854 Aufrufe
Da war doch mal was...
Im Horror-Forum darf man jetzt seine "All-Time-Favs" eintragen. Habe ich getan, und das will ich mal hier auch tun Eingefügtes Bild
Was für eine schwere Frage: All Time Favs!!! ????
Hmm, weiß ich ja noch gar nicht, will ja noch in Zukunft was lesen, und wer weiß, was mir da noch begegnet? - Aber versuchen kann ich es ja mal...

1. Dan Simmons: „Ilium / Olympos“, auch „Hyperion“ & „Das Ende von Hyperion“; die beiden Nachfolger rauschten etwas vorbei an mir; also gelesen habe ich sie, habe aber nicht dasselbe Kick-Erlebnis dabei gehabt wie bei den ersten beiden Bänden. Alle vier Bücher sind der Art, für die ich Simmons einfach nur liebe: Etwas für den sense of wonder, großartige moralische Verwerfungen, faszinierende Ideen und Figuren.
2. Dietmar Dath: „Am blinden Ufer“ & „Die Ehre des Rudels“ - die frühen Werke von Dath haben mir gezeigt, wie man Phantastik mit allem Anderen mischen kann und zu einem wahrlich relevanten Gedankenbrei mixen MUSS. Dann ist er ja ein Zeitgenosse und hat ein ähnliches Weltbild wie ich, ich fühle mich in seinen Büchern sehr gut aufgehoben.
3. Tim Powers:“ Die kalte Braut“; interessanter Weise nicht „Tore zu Anubis Reich“, was auch nicht übel ist, aber eben nicht den Knalleffekt in mir auslöste, wie die Kalte Braut.
4. Cormac McCarthy: „Die Straße“ - aber eigentlich ALLES von ihm. Dank des Forums hier erst kürzlich entdeckt und voll infiziert mit dem southern gothic virus. Danke Forum!
5. Poppy Z. Brite: „Verlorene Seelen“ - ist das Kitsch? Mir egal! Das Buch habe ich während einer Krankheit, die mich ans Bett fesselte, gelesen - das erste Mal, dass ich irgendwie froh war, krank zu sein...
6. Ray Bradbury: „Der illustrierte Mann“
7. Dan Simmons: „Das leere Gesicht“ - hat mich echt berührt.
8. David Mitchell: „Der Wolkenatlas“ - seine Panoptika berührender Geschichten, die alle zu einer Meta-Story verschmelzen, ohne sich in die Quere zu kommen, finde ich einfach genial.
9. James Morrow: „Das Gottesmahl“ (u.a. alle anderen Romane, vor allem noch „Die eingeboren Tochter“)
10. Strugazkis: Die Maxim-Kammerer-Trilogie
11. Ursula K. LeGuin: „Planet der Habenichtse“ - viel gelernt aus dem Buch...
12. Lansdale: „Drive Inn“, „Die Wälder am Fluss“ - zwei Bücher, die sicher den Rahmen von L.s Å’uvre abstecken.
13. China Mieville: "Perdido Street Station"

Von Autoren wie Borges, Lovecraft, Dick, Jeffrey Thomas kann ich nicht so recht einen Einzeltitel nennen, obwohl ich sie gerne als Lieblingsautoren nenne.

Und dann gibt es noch die „alten“ Lieblingsbücher, sozusagen aus der Jugendzeit (12 - 20 Jahre alt war ich da)
1. Hugh Lofting „Doktor Dolittle und seine Tiere“
2. Franz Fühmann: „Die dampfenden Hälse der Pferde zu Babel“
3. Jakob Wassermann: „Alexander in Babylon“
4. Gustave Flaubert : „Salammbô“
5. Waldtraud Lewin: „Federico“

edit 21.11.2010: Menschenskind, da habe ich doch glatt den guten China vergessen; dabei muss der unbedingt mit rein!!!


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Oktober 2010

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 30 Oktober 2010 · 2.811 Aufrufe
Meine Leseliste 2010, Glukhovsky

Dmitry Glukhovsky: "Sumerki - Dämmerung" - mein Fazit aus dem Lesezirkel im Horror-Forum, Oktober 2010:
Das Buch versprach mir mehr, als es am Ende gehalten hat. Ähnlich wie in METRO 2033 nutzt der Autor seinen Roman, Splitter seiner Weltanschauung und Lebensauffassung an den Leser zu bringen. Das finde ich im Grunde gut, aber die Art, wie dies hier geschieht, ergibt für mich im Zusammenhang mit dem jeweils Erzählten keinen richtigen Sinn, ist mir zu aufgesetzt. Hier haben mich die Exkurse des homo sovieticus eher in die Irre geleitet (auch wenn der Protagonist die UdSSR gar nicht mehr so richtig mitbekommen hat, wie der Autor, so sieht er sich in deren Lebensumfeld eingebunden), diese Schilderungen spielten keine Rolle für das Buch an sich.
Die Wirkung, die die Stadt Moskau auf einen Menschen von heute hat, die fiebergetränkten Verirrungen durch diesen Moloch waren dagegen durchaus wichtig für das Buch und hätten nach meinem Geschmack sogar mehr ausgebaut werden können; so habe ich jedenfalls das Leninmausoleum noch nicht gesehen (als Maya-Pyramide)!
Was kann ich mit dem Ende, der Auflösung des Rätsels anfangen? Echt, mich befriedigt es nicht. Ich will nicht zu viel verraten. Doch das Buch arbeitet ja auf diese Überraschung zu, und dann das...
Der Autor betonte damals auf dem AndyCon, was er alles nicht kannte (The Fountain, Emmerichs 2012, Dämmerung von Meyer - russ. = Sumerki), als er am Manuskript arbeitete, ob er Pincher Martin von Golding und A. Bierce Eulenflussgeschichte auch nicht kannte?
Nachdem mich Metro 2033 auch nicht so vom Hocker riss, ich deshalb Metro 2034 gar nicht las, was aber dem Einvernehmen nach ganz anders ist als sein Vorgänger, wollte ich dem Autor mit diesem gänzlich anderen Stoff eine Chance geben.
Und es fing ja auch gut an, die Stimmung, des Setting, altes Manuskript, praekolumbinanische Geheimnisse, die bis in unsere Zeit hinweisen, so ein eigentlich sympathischer Nerd, der etwas haarscharf am normalen Leben vorbei schrammt, das hat alles was.
Doch was mich von Anfang an nervte, waren die blöden "Dass"-Sätze in dem fiktiven Manuskript, dieser Text, nur aus Nebensätzen bestehend. Ich konnte mich nicht daran gewöhnen. Und die Auflösung vom Ganzen war dann auch kein Hit.
7 / 10 Punkte

 

Neil Gaiman: "Coraline" - Hörbuch, gelesen von Anna Thalbach.
Hmm, weiß nicht. Hatte den Film mit Sohn gesehen seinerzeit. Den fand ich nicht übel. Das Buch schob ich vor mir her. Dann also das Hörbuch, das ich mir bei Tauschticket holte. Anna Thalbach ist Profi, keine Frage, dennoch fand ich ihre Lesung nicht hundertprozentig gelungen. So überbetonte sie die Nebensätze "sagte sie" etc. für meinen Geschmack. Andererseits konnte sie ihre Stimme bei krächzenden Passagen wunderbar einsetzen.
Insgesamt hat mich das Teil auch inhaltlich nicht überzeugt.
6 / 10 Punkte

 

Uwe Post: „Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes“
Wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Endlich, der neue Post ist da! Durch seinen Roman „Symbiose“ bin ich Fan geworden, seine Fantasy-Parodie a la Pratchett; „Zweiland“ fand ich auch amüsant.
Und nun weiß ich gar nicht, woran es lag: An „Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes“ kam ich nicht ran.
Ja, das Buch ist urkomisch, die Dialoge sind astrein. Ein Gag jagt den nächsten. Das ist alles supergut. Doch was ist mit dem Plot, was mit der Romanhandlung? Irgendwie ging sie an mir vorbei. Auch den Personen gingen mir nicht nah. All das mag mit mir zu tun haben, denn ich denke, dass der neue Roman nicht schlechter ist als der erste, von dem ich so begeistert war. Vielleicht ist das ja auch das Problem? Es geht halt so weiter, wie „Symbiose“ aufgehört hat.
Zudem drängte sich in mir ständig der Vergleich zu James Morrows grandiosen Roman „Das Gottesmahl“ auf, da war es ja gleich der gesamte Leichnam Gottes, der im Meer schwamm, nicht nur ein Finger im Erdorbit. Natürlich kann man beide Romane nicht vergleichen, aber was soll man gegen die Meme machen, die sich in einem festgesetzt haben?
OK, für mich war es diesmal also nichts; werde mir den Roman aber hinlegen und vielleicht mal wieder danach greifen, wenn ich in der richtigen Stimmung bin.
6 / 10 Punkte

 

B.U.A.P. - Die Warnung - graphic novel aus dem Hause Cross Cult; war wieder mal Kult!!
Der Beginn einer Trilogie, die Schlimmes ahnen lässt für meine Lieblingshelden.
10 / 10 Punkte

 

Stieg Larsson: "Verblendung" - ein Bestseller, als Hörspiel. 3 CDs, Hmm, na ja, also ich weiß nicht ....
Adler-Olsen ist besser! Aber vielleicht brachte es ja das Hörspiel nicht. Doch die Mischung aus politischen Hintergründen, etwas Sex und Gewalt, durchaus interessanten Ermittlern, die mir aber irgendwie nicht ans Herz wuchsen, riss mich nicht vom Hocker. Erschien mir ziemlich durchschnittlich. Warum ist das so erfolgreich?
6 / 10 Punkte

 

Karl Schroeder: "Säule der Welt" Virga 2 - was für ein Titel, was für eine Enttäuschung für mich, war leider nichts. Ein Roman über kleinstaatliches Intrigenspiel, greift leider kaum was vom ersten Band auf.
4 / 10 Punkte

 

Massimo Carlotto: „Arrivederci amore, ciao“
Produziert wurde das Hörspiel in 2 Teilen vom WDR und SWR, als Hörbuch erschien es bei Hoffmann und Campe, 2007. Geliefert werden 2 CDs.
Auch wen ich nun schon Buch und Film kannte, so konnte ich dem Tauschticket-Angebot nicht widerstehen. Und habe es nicht bereut! Das Hörspiel lehnt sich noch mehr an das Buch an als der Film. So im Vergleich konnte ich gut erkennen, dass der Film sehr viel verschenkt hat; hier kommt der Egoismus des falschen Helden zum Ausdruck, der seinerseits nur den vom Autor unterstellten Idealen der „besseren“ italienischen Gesellschaft nacheifert und deren Vorrechte und Lebensideale für sich einfordert und so zu ihrem Spiegel wird.
Der ehemalige rote Terrorist, der mit wehenden Fahnen in den Klassenkampf zog und nun nicht nur seine Ideale und seine „Kameraden“ verrät, scheint kein Einzelfall zu sein. Und er kommt durch mit seiner Masche, ist am Ende rehabilitiert, auch wenn er dabei über Leichen geht, und nicht zu knapp. Selten so was Zynisches gelesen (oder gehört).
10 / 10 Punkt

 

Angélica Gorodischer: „Im Schatten des Jaguars“, Golkonda, Berlin, 2010.
6 / 10 Punkte

 

Cord Hagen: "Der Schlund"
8 / 10 Punkte




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Fu Manchu landet in München not...

Geschrieben von T.H. , in Meine Empfehlung, Subjektive Eindrücke 13 Oktober 2010 · 642 Aufrufe

...bevor es verwüstet wird.

Mike Mignola, John Arcudi, Guy Davis
B.U.A.P. - Band 8 - Die Warnung

Ein B.U.A.P.-Band pro Jahr, darauf muss man sich als Fan und Leser wohl nun einstellen.Also gut. Allerdings wird nun das Warten doppelt schwer, denn dieser neue Band ist der Beginn einer Trilogie.

Muss ich Welt und Figuren vorstellen? Hmm, wahrscheinlich würde dies nicht viel bringen, denn wie ich schon zu Band 7 feststellte: Quereinsteigern wird es relativ schwer gemacht sich einzulesen. Zu viele Bezüge, zu viele Anknüpfungspunkte aus vorherigen Teilen werden aufgegriffen. Nur der Umstand, dass es tatsächlich sozusagen der Beginn eines Mini-Zyklus ist, könnte auch Interessierten Zugang zum Hellboy-Universum gewähren, die bisher nichts davon kannten. Aber gibt es solche Leute überhaupt? - Andererseits: Wer die Hellboy-Filme kennt, wird erst Recht in die Irre geleitet, denn die Figuren der Graphic Novels sind doch anders angelegt, als im Film. Den gravierendsten Unterschied stellt Ape Sapiens dar, der im Film eher der zurückhaltende Intellektuelle, in den gezeichneten Abenteuern aber immer mehr der harte Durchgreifer ist. Ape ist hier auch der Chef, nicht Johann Kraus, wie im Film.

Weil ich gerade bei den Parallelen bin: Natürlich ist ein Generalthema des Hellboy / B.U.A.P.-Universums der Umstand, dass die Protagonisten, also die Mitglieder der Behörde, die paranormale Phänomene aufklärt und bekämpft, selber solche „paranormalen Phänomene“ verkörpern, also Teil des Problems sind, das sie bekämpfen. Hellboy war immer der größte Kämpfer - und das größte Problem. Nunmehr kommt dieser Part Liz Sherman zu, die in ihren Träumen einem Magier begegnet, der ihr eine bestimmte Rolle im Fortlauf des Weltgeschehens offeriert. So wie einst Rasputin bei Hellboy; auch sie wehrt sich natürlich dagegen, doch am Ende dieses neuen Bandes sehen wir, was auf sie, auf alle, zukommen kann. Die Bilder gleichen sich; vielleicht ist dieses retardierende Moment nicht unbedingt eine richtig gute Idee, um das Leseinteresse wach zu halten, konsequent ist es allemal.

Band 8 setzt dort fort, wo Band 7 endete. Johann Kraus, der ja aus Indonesien einen seelenlosen menschlichen Körper mitbrachte und diesen gerne in Besitzt genommen hätte, um sein Dasein als ektoplasmische Projektion zu beenden, kann den Körper erst mal nicht benutzten, da er Unzulänglichkeiten aufweist. Der knallharte Zombie-Offizier Ben Daimio entpuppte sich als Wer-Tier, der in der Schneewüste Colorados einem Wendigo folgte. Die Suche nach ihm wird fort gesetzt. Der Geist des Lobster Johnson ergriff Besitz von Johann Kraus; in einer Seance, geführt von der wiederbelebten ägyptischen Mumien-Dame Panya, enthüllt der Geist den Namen des Magiers, der Liz peinigt. Und natürlich: Panya kennt ihn. Dieser mysteriöse Kerl hat was von Dr. Fu Manchu, das war von den Machern durchaus beabsichtigt, wenn man dem Nachwort Glauben darf.

In der ersten Hälfte des achten Bandes wird sehr dicht, Schlag auf Schlag erzählt. Die Schauplätze und Zeitebenen wechseln sich schnell ab. In der zweiten Hälfte dagegen wird ein infernalisches Schlachtengemälde ausgebreitet, eigentlich passiert da nicht mehr viel, dafür wird der Leser und Betrachter förmlich mit Farben und Formen erschlagen.

Die Agenten trage allesamt ihre eigenen Geister-Welten, ihre Geheimnisse aus vormaligen Leben mit sich, in die nun ihre Kollegen mit hineingezogen werden. Im Falle von Liz wird es richtig brenzlig. Die Spur führt nach Deutschland, München, in die nicht vollendeten U-Bahn-Tunnel. Dort treffen wir Wesen aus den ersten Bänden der Serie wieder, den Proto-Menschen aus der Hohlen Erde.Sie sehen sich einer riesigen Armee gegenüber, die ihr unseliges Tun zunächst in München entfesselt.

Tja, das war auch erst die Warnung; was wird nun aus unserer Welt? Welche Rolle spielt Liz Sherman dabei? Der Gegner scheint übermächtig zu sein, kann er aufgehalten werden? Die Antworten kriegen wir wohl erst nach 2 Jahren.


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Ich gebe es zu...

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei..., Subjektive Eindrücke 03 Oktober 2010 · 1.305 Aufrufe
Däniken

Ich gebe es zu... ich war bei Erich v. Däniken. Am Samstag war er in Halle und stellte sein aktuelles Programm vor: "Däniken total".
Noch immer ist er ein Publikumsmagnet, das muss der Neid ihm lassen. Der Saal war brechend voll.
Nun ist er 75 Jahre alt, mit seinem Elan wird er hoffentlich nicht als Muster für die Erhöhung der Rentenzeit herangezogen, denn er absolvierte seinen eineinhalb stündigen Vortrag mit Bravour; er redete wie aufgezogen, vorher und nachher gab er Autogramme; unermüdlich. Und immer noch in seinem blauen Jackett; ich denke mal, das ist mittlerweile so ein Markenzeichen von ihm, obwohl er ja mit seinem markanten Gesicht und der nicht weniger markanten Stimme sich auch gut einprägt.

 

Nun ja, bei ihm möchte ich gerne sagen: Ich will ja glauben! Aber kann ich es auch? Allerdings betont er ja, dass er es nicht mit dem Glauben hält, ihm geht es um Wissen - Beweise. Am Ende kam übrigens auch wieder sein Hinweis, dass er auf keinen Fall einen Kult oder gar eine Religion mit seinen Theorien stiften möchte. Also, das glaube ich ihm gerne!

 

Was mich nervte:
Er präsentiert sich immer noch in der Rolle des Missverstandenen. Die seriöse Wissenschaft will ihn nicht. Jetzt hat er wohl eine Referenzperson des öffentlichen Interesses gefunden; er ist sozusagen der Sarrazin der Prä-Astronautik.
Seine Argumente sind ja mitunter nicht übel, allerdings kann man als Laie so ad hoc nicht nachvollziehen, ob all das, was er als Geheimnisse und Unaufgeklärtes der Vergangenheit darstellt wirklich so unaufgeklärt ist. Aber vielleicht hat er ja sogar Recht, dass die Erklärungen der Archäologen auch nur Ideen sind, die noch eine Beweisuntermauerung benötigen.
Einige Beweise und Überlegungen kamen mir komisch vor. So hat er sich auch - ganz aktuell - mit dem Maya-Kalender und dem Datum Ende 2012 beschäftigt. Hier stellt er die Frage, ob man sich auf das Datum verlassen kann und meint, dass unser christlicher Kalender ja auch nicht so genau stimmt. Da das Geburtsdatum Christi nicht verbürgt ist, ist ja die Jahreszählung eher fiktiv. Allerdings geht mir da nicht auf, was das mit dem Mayakalender zu tun hat, denn die Mayas haben sich sicher nicht um die Geburt eines Bewohners der Mittelmeerküste geschert. Und unser Kalender stimmt natürlich, auch wenn das Anfangsdatum doch nur willkürlich gesetzt wurde.

 

Ich staune, wie er seinen Weg geht, nach wie vor, wie er tatsächlich die Leute fasziniert. Als ich ihn vor ca. 15 Jahren sah, war er unerbittlicher gegen seine wissenschaftlichen Gegner; mittlerweile räumt er bei sich auch Fehler ein und wird dadurch angespornt, exakter zu arbeiten. Ob man mal eines seiner neueren Bücher lesen sollte?




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Vampire Earth - zum Dritten...

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke, Meine Empfehlung 11 September 2010 · 1.071 Aufrufe
Subjektive Eindrücke zur Lektüre
E.E. Knight
Donnerschläge
Vampire Earth Band 3

Heilige S... ! Das ist doch mal ein Cliffhanger!
Der dritte Band der Vampire Earth-Serie spielt ein paar Jahre nach dem 2. Die gefährliche Mördertruppe, die unter dem Hakenkreuz agierte, wird nicht mehr erwähnt. Die sind sozusagen Geschichte.
Direkte historische Bezüge blendet der Geschichtsprofessor Knight diesmal mehr oder weniger aus. Es gibt ein paar Halbsätze zur Geschichte des Bürgerkrieges in den USA und natürlich Anklänge an die Piraten-Ära in der Karibik. Denn dorthin verschlägt es die „Katze“.
Als Geheimagent des Kommando Süd, einer von den Kur befreiten Zone in den ehemaligen USA, hat er sich als Offizier in der Armee des Feindes etabliert und kann sich so in den Besitz eines umgebauten Eisbrechers bringen, eines Schiffes, das die karibische See beherrscht ob seiner Größe und Bewaffnung.
Die Kur, lernen wir, haben es nicht so mit dem Wasser, zumindest die meisten. So ganz kann man sich auf solche Aussagen nicht verlassen, wie die Protagonisten des Romans erleben müssen. Zudem gibt es auch einen abgefallenen Kur, einer, der gelernt hat, dass die Gier nach den Lebensauren verwerflich ist und der ganz gut mit den Menschen zusammen leben kann.
Das ist eines der großen Pluspunkte für mich in dieser Romanreihe: Knight malt nicht schwarz-weiß, seine Welt ist vielschichtig, die Grenzen zwischen Freund und Feind sind fließend, durchlässig und keineswegs geradlinig. Somit ist immer für Überraschung gesorgt.
Und natürlich begegnet er in der Karibik einer menschlichen Gesellschaft, die an die Traditionen der Piraten dieser Region anknüpft; dass sie teilweise auch so wie ihre geistigen Ahnen im 18. Jahrhundert aussehen, ist ein bisschen albern, aber man möge dies dem Autor verzeihen. - Ach ja, eine dufte Piratenbraut gibt’s auch...
Was will David Valentine eigentlich dort? Er sucht eine Waffe, der der Ruf vorauseilt, mit den Schlächtern, den Avataren der Kur, fertig werden zu können. Nun ja, er findet sie; was er da findet, ist dann schon eine Überraschung. Aber wie er diese Waffe dann in seine Heimat bringt, bzw. was ihm dann am Ende des Romans noch zustößt, hat den Leser schon etwas um. Was da passiert, kann ich hier natürlich nicht schreiben. Auf alle Fälle müsste ich jetzt gleich weiter lesen, eigentlich...
Neben der wieder recht spannenden, aktionsreichen Handlung, die aber keineswegs als zu anspruchsvoll bezeichnet werden kann – es ist halt ein unterhaltsamer Sonntagnachmittagsroman – zeigt der Autor wieder ein paar Aspekte dieser postapokalyptischen Welt auf.
Ich muss es nochmal betonen: Der Roman ist nicht gruslig, hat nur wenige düstere Aspekte. Eher ist er eine Mischung aus epic fantasy und etwas military sf, wenn man so will. Auch wenn der Titel der Reihe in eine andere Richtung weist, hat die ganze Sache kaum was mit der gerade abflauenden Vampir-Welle zu tun.
Was für Aspekte meine ich?
Da gibt es diesmal mehr über die Grogs, die von den Kur mitgebrachten Kreaturen zu lesen. Sie bilden keine einheitliche Art, sondern gehören verschiedenen Spezies an. Der Entwicklungssand der einzelnen Arten ist auch unterschiedlich. Die Relgion der Goldenen hat sogar Aspekte, die nicht uninteressant sind. Einer der Goldenen ist Davids engster Begleiter und Freund.
Ein Kur auf einer karibischen Insel, genannt Papa Legba (es gibt natürlich auch viele Bezüge zu Voodoo), erzählt auch aus Sicht der Kur, was da mal passierte, was die Weltenweber und Kur einst trennte, dass auch die Kur keine homogen Masse waren und sind.
In der Schlussphase des Romans treffen wir noch auf Kreaturen, die den Labors der Kur entsprangen, die sich gerne Wesen züchten, deren Auren sie trinken können und die ihnen auch sonst zur „Hand gehen könnten“ - die Schlächter sind ja solche Experimentalprodukte. Aber da ging wohl auch was schief und es wird die Erde punktuell von neuen Arten bewohnt. Auch hier steckt wieder viel Potential, das der Autor vielleicht sogar zu wenig nutzt. Aber die Reihe ist ja noch lang...
Daher muss ich wohl weiter lesen, den nächsten Band auf alle Fälle. Mal sehen, wie lange ich durchhalte.


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Als es noch Menschen gab

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 15 August 2010 · 993 Aufrufe
Dietmar Dath, Simak
Clifford D. Simak: "Als es noch Menschen gab"
Endlich habe ich es geschafft! Das Buch ruhte bereits Jahre in meinem Regal, war sozusagen ein gutes Fundament meines SUB.
Dank des SF-Netzwerk-Forums und einer begonnenen Klassikerleserunde rückte das Buch in meinen Fokus. Dafür übermittle ich dem Forum meinen Dank! Denn das Buch hat es ja tatsächlich verdient, gelesen zu werden.

Es gibt ja SF-Bücher, auf die man - sobald man erkennt, ein Fan dieser Literatur zu sein -
quasi zwangsweise gestoßen wird. Das sind die Klassiker, die immer wieder in einschlägigen Publikationen, Fanzines etc. als Vorbilder, richtungsweisend und unbedingt zu lesen benannt werden. Simaks CITY gehört unzweifelhaft davor. Lange bevor ich die reale Chance hatte, das Buch in die Hände zu bekommen, wusste ich davon und wusste auch, dass ich es lesen muss. Na ja, habe es mir dann auch mal antiquarisch gekauft und ins Regal gestellt, weil da u.a. viele andere Klassiker standen, die das gleiche Recht hatten und haben gelesen zu werden.

Nun, die Klassikerleserunde im Forum erging sich leider hauptsächlich (bisher, 15.8.2010) in Erörterungen, welche deutsche Buchausgabe die bessere sei. Hey, meine abgegriffene TB-Ausgabe ist von 1964, ergo genau so alt wie ich... Doch wie das so mit Klassikern ist: Vielleicht sind sie einfach zu bekannt, als dass man sich inhaltlich noch zu ihnen äußern muss. Ich will auch gar nicht zu viel verraten, denn potentiellen Lesern will ich nicht die Überraschung nehmen, die ich z.B. bei der Lektüre hatte.
Warum Ãœberraschung?
Obwohl so bekannt, habe ich bisher nicht viel über den Inhalt gewusst. Nur der Ausgangspunkt wird immer wieder kolportiert: Hunde sitzen am abendlichen Feuer und erzählen sich Geschichten über Wesen, die einst Menschen genannt wurden. Und es gibt Roboter, die sie begleiten. Doch was wird denn da über die Menschen erzählt? Wann spielen diese Geschichten? Gehts nur um die Menschen oder doch auch um die offensichtlich intelligenten Hunde?

Jetzt bin ich klüger - und staune, wie ein kleines Buch, bestehend aus wenigen Erzählungen mit Rahmenhandlung, ein wahres Epos hervorzuzaubern vermag. Das Buch ist ein Phänomen! Es umreißt eine mehrtausendjährige fiktive Zukunftsgeschichte, zeigt, wie ein posthumane Evolution verlaufen kann, wie eine Gesellschaft, bestehend aus intelligent (heute würde man sie sicher geliftet nennen) gewordenen Tieren funktionieren kann und was aus uns werden kann. Beruhigend für mich war, dass hier - nicht wie so oft in der SF beschrieben - eine Intelligenz die andere rücksichtslos verdrängt; die Menschen verschwanden, aber auf eine Weise, die nicht übel ist.
Es entsteht eine Gemeinschaft aller höheren Lebewesen der Erde, die zu Verstand gekommen sind und sich auf einen pazifistischen Gesellschaftsvertrag einigen konnten. Um die Frage den Fressens und Gefressenwerdens wird aber gekämpft, denn es ist nicht einfach wider die Natur zu leben.
Nebenbei möchte ich nun auch vermuten, dass das Werk von Dietmar Dath, "Die Abschaffung der Arten", durch Simak beeinflusst wurde. Diesbezüglich habe ich aber bisher keinen Verweis gefunden; auf dem Waschzettel zum Buch stehen nur Namen wie Voltaire, Morus, Wells, Verne, Mary Shelley, King und William Gibson, und Darwin natürlich. Tja, was soll man dazu noch sagen?

Zurück zu Simak.
Der Autor verquickt mühelos eine Future history mit space opera- und Parallelwelt-Elementen und pflegt seinen rührend, melancholischen Stil, aus dem die Sehnsucht nach dem Vergangenen und Verlorenen spricht, aber gleichzeitig auch die Größe und Schönheit des Neuen gepriesen wird. - Reife Leistung! So gesehen, ist das voll zu Recht ein Klassiker! Ich bin tief berührt und schlicht und einfach begeistert.


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Enthüllung: Hellboys Mutter bekannt!

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 22 Juli 2010 · 1.089 Aufrufe
Hellboy;, Mignola;
HELLBOY 10: WILDE JAGD
von Mike Mignola und Duncan Fegredo


A5, Hardcover, vierfarbig, ca. 210 Seiten
ISBN: 978-3-941248-81-6

Happy Birthday, dear Hellboy!

Seit 20 Jahren jagt er nun schon paranormale Erscheinungen, Ungeheuer, Monstren, Geister der Weltgeschichte und bereichert damit die US-amerikanische Comic-Kultur. Und seit 10 Jahren widmet sich der rührige deutsche Verlag Cross Cult dem sympathischen Dämon.

Anlässlich des Jubiläums erschien die Tage der 10. Band bei Cross Cult. - Wer jetzt mitrechnet, sieht, dass immer nur ein Band pro Jahr im Durchschnitt erschienen ist. Das ist für Fans schon eine schwierige Situation; ich persönlich hätte mir da eine höhere Erscheinungsfrequenz gewünscht. Doch will ich mal nicht undankbar sein, zumal gerade dieser neue Band meine große Erwartungshaltung voll und ganz erfüllte!

Es gibt ein kleines Interview mit dem Schöpfer der Figur, Mike Mignola. Darin deutet er an, dass es bereits eine Idee für das Ende der großen Geschichte um Hellboy gibt; es ist aber noch nicht absehbar, wann das passiert. Fest steht aber, dass es große Veränderungen geben wird.

Nun ja, ich denke, die Veränderungen deuten sich nunmehr schon an. Der neue Band erzählt eine durchgehende Geschichte, ähnlich wie der vorherige. Die Macher, als Autor Mignola und nunmehr hauptamtlicher Zeichner Fegredo, konzentrieren sich sozusagen auf die „Meta-Geschichte“ um die Rolle Hellboys für die Geschichte seiner Welt.

Das war von Anfang an so: Hellboy ist eine Ausgeburt der Hölle, da beißt die Maus keinen Faden ab. Er will das nicht sein, und sägte sich seine teuflischen Hörner ab. Aber immer wieder deutet sich an, dass er Teil des Problems ist, das er bekämpft. (Eine Plot-Tradition, die sich auch in der B.U.A.P.-Reihe fortsetzt.)

Die finsteren Mächte, Typen aus der Mythenweltgeschichte (Griechenland, Russland, Japan, Irland†¦) suchen einen Weg, Hellboy auf ihren Weg zu bringen; er soll der Herrscher der Welt nach ihrem Untergang sein. Nunmehr - im 10. Band - konzentrieren sich die Erzähler und ihre Figuren darauf, die End-Schlacht vorzubereiten. Dazu wird auf Material aus den vorherigen Bänden zurück gegriffen, Hekate steht wieder auf als Kriegsgöttin; Hellboy trifft alte Bekannte wieder; es gibt immer wieder Bezüge zu Stories vor allem der (deutschen) Bände 4 und 7.

Riesen suchen England heim. Hellboy wird in einen Kampf mit ihnen hineingezogen und flippt dabei aus. Diese Schlacht entpuppt sich im Laufe der Erzählung als Knackpunkt für die Entwicklung des Plots. Hier wissen die Erzähler geschickt ihr Garn zu spinnen.

Eine sehr interessante Nebenfigur, die bereits zuvor (Band 9) auftrat, wird hier näher vorgestellt: Eine Art Wildschwein, mit „bürgerlichem“ Namen: Gruagach von Lough Leane; auch bei solchen Nebenfiguren machen sich die Autoren die Mühe, sie interessant und vielschichtig zu schildern - hier: eine tragische Gestalt.

Und es gibt Enthüllungen - die ich hier nicht verrate. Hellboy hat interessante Ahnen†¦ Mignola schreckt vor nichts zurück, wenn es darum geht, Mythen und Sagen zu verarbeiten. Und das tut gut; er kann dies nämlich auf eine Art und Weise, die nicht nervt. - Mal ehrlich, wer will schon noch einmal den x-ten Band über Trolle und Zwerge, oder Artus†˜ Tafelrunde lesen? Ja, ich weiß, es gibt da Interessenten; zu denen gehöre ich aber nicht. Aber in diesem Rahmen nehme ich auch die klassischen Stoffe gerne an.

Der „neue“ Hellboy-Zeichner hat sich etabliert. Das ist gut so; schon Band 9 war ja ein Augenschmaus. Fegredo kombiniert hervorragend seinen mit dem Stil Mignolas. Er kann sich anpassen, ohne sich zu verleugnen. Ich kannte den Zeichner vorher nicht; lediglich eine Hellboy-Zeichnung in einer Galerie in einem Vorgängerband stammte von ihm. Da sah „sein“ Hellboy ganz anders aus als jetzt. In den Galerien, die zunächst in den HB-Bänden am Ende angehängt waren, durften internationale und deutsche Zeichner ihre Version des großen roten Jungen präsentieren. Da sah er dann entsprechend auch jedes Mal anders aus; halt auch der von Fegredo.

Mignola ist jedenfalls sehr zufrieden mit Fegredos Arbeit. Und ich auch! Seine Figuren sind auf jedenfalls dynamischer als die von Mignola, aber der leicht reduzierte, auf das Wesentliche konzentrierte Stil wird gekonnt fortgeführt. Einen Kritikpunkt hätte dann doch: Mehr als sonst gibt es Wiederholungen, zumeist zu Kapitelangfang. Diese sind sicher dem Umstand geschuldet, dass die „Kapitel“ ursprünglich eigenständige Hefteditionen waren, zwischen deren Erscheinungen einige Zeit lag. Den Heft-Lesern wird dadurch der gedankliche Anschluss erleichtert, aber in diesem Kompendium wirkt diese Verfahrensweise redundant.

Der 10. Band könnte ein Wendepunkt sein. Hellboy kommt seiner höllischen Mission näher; alles ist wieder offen. Ich habe auch den Eindruck, dass die Erzählung düsterer wird(mitunter wirken die Bilder fast zu dunkel). Leider werden nur neue Knoten geknüpft, aber kaum welche gelöst; es bleibt also spannend. Insofern ist es Schade, dass man jetzt wohl wieder ein Jahr warten muss†¦


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Stammtischgeflüster: "In diesem Universum ist nichts harmlos."

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 11 April 2010 · 387 Aufrufe

Neulich war mal wieder SF-Stammtisch in Halle/Saale. Da werden ja auch immer wieder olle Kamellen gewälzt, also in den Erinnerungen gekramt. Wie das so ist bei "alten Männern".
Irgendwie kamen wir auf BLADERUNNER zu sprechen. Da hatte ich doch mal was gelesen, und für SOLAR-X was geschrieben. Da ich mich selbst kaum noch richtig erinnern konnte, habe ich den alten Artikel ausgekramt. Hier ist er.
Es ist eine Art vergleichender Rezension - zwischen dem Buch von Dick, dem Film von Ridley Scott und den Buchfortsetzungen von Jeter.

"In diesem Universum ist nichts harmlos." (S. 228)
K.W. Jeter:
Blade Runner. Die Rückkehr (Deckards Weg / Die Nacht der Replikanten)
Heyne 06/6468

Wäre ich zu dem Zeitpunkt, da ich sie gesehen hatte, nicht schon längst SF-Fan, dann wären es zwei Filme, die mich dazu gemacht hätten: "Blade Runner" und "Alien". Beide bekanntlich vom selben Regisseur; und der Film, der mich vollends für das Thema Vampire eingenommen hat, wurde von dessen Bruder gedreht ("Begierde"). Was für eine Familie! Wahrscheinlich wurde "Alien" weit mehr kommerziell und inhaltlich ausgebeutet als "Blade Runner" - Fortsetzungsfilme, Bücher, Romane, Comics, Merchandising, Spielzeug, doch "Blade Runner" wurde wahrscheinlich unter seinen Fans in weit größerem Umfang diskutiert.
Eine Internetrecherche gab mir schnell darüber Auskunft und machte meinen Plan, die Herausgabe der nun zusammen in einem Band gesammelten Jeter†™schen Fortsetzungen des Stoffes zum Anlass zu nehmen, mal ordentlich in die Mottenkiste zu greifen und das Blade-Runner-Universum auszuleuchten, zunichte. Es scheinen alle Fragen beantwortet! Und für die Neueinsteiger und Leute, die immer die gleichen Fragen stellen, gibt es eine FAQ-Seite in mehreren Sprachen, die genau die Fragen sammelt und beantwortet, auf die wahrscheinlich jeder stößt, der Film und Buch von Dick genossen hat. Also was soll†™s?
Nun, so ganz will ich es nicht lassen: Als Dick seine Geschichte schrieb - "Träumen Androiden von elektrischen Schafen" (1968) - gab es interessanterweise die Bezeichnung "Blade Runner" noch gar nicht. In der deutschen Buchausgabe, die mir vorlag, wird diese Bezeichnung aber kräftig verwendet; Jeter macht es natürlich auch. Der Titel stammt von einem gewissen Alan Edward Nourse (1929 - 1992), der damit einen Roman über Schmuggler illegaler medizinischer Gerätschaften betitelte (1974). Kein geringerer als William S. Burroughs (1914 - 1997) machte daraus 1979 ein Filmskript "Bladerunner (A Movie)". Scott kaufte den Titel, verwandte ihn aber dann ganz anders. Komische Genesis eines so populären Namens. Jeter greift diese Problematik übrigens auf: Sein kleiner Exkurs in die Entstehungsgeschichte der Replikanten und ihrer Produzenten leitet den Namen aus dem Deutschen ab, da wurden sie nämlich das erste Mal gebaut und hießen "Bleibruhiger" (S. 177), und waren demnach selber Replikanten, die andere, außer Kontrolle geratene "Artgenossen" zur Strecke bringen, also ruhig stellen - in den Ruhestand versetzten - sollten. Und weil das so ähnlich klang, heißen sie jetzt halt Bladerunner ... Vielleicht macht sich Jeter damit etwas lustig über die real passierte seltsame Namensfindung?
Im NETZ herrscht übereinstimmend die Meinung vor, dass Dicks Buch und Scotts Film eigentlich nicht viel gemein haben. Dies kann ich nach Lektüre und Ansehen beider Quellen nicht unbedingt bestätigen. Viele Details finden sich im Buch und Film, so z.B. das Testverfahren, mit dem Blade Runner Replikanten/Androiden überführen. Die Dick†™schen Figuren findet man im Film wieder, wenn auch unter anderen Namen und teilweise mit verändertem Charakter. Keine Ahnung, warum die Replikanten im Film teilweise anders heißen als die Androiden in Dicks Buch. So heißt Leon Kowalski (im Film der erste Replikant, dem der Zuschauer begegnet, den Holden nach seiner Mutter befragt und als Antwort eine Kugel in die Brust abbekommt) in Dicks Buch Polokov, entspricht aber dem literarischen Original. Vielleicht war Scott und seinen Drehbuchautoren Polokov zu russisch? Pris, die zwar ihren Namen im Film behält, ist aber äußerlich eine ganz andere (siehe weiter unten).
Die Schlangentänzerin des Films war eine Opernsängerin. Der Roy Batty bei Dick bleibt Roy Batty (in der Ausgabe von Dicks Buch, die mir vorliegt, wird er aber nur mit einem "t" geschrieben, und hat eine Frau, wie Deckard übrigens auch - wieder ein Mosaiksteinchen in der immer währenden Frage nach den Unterschieden zwischen Menschen und Nicht-Menschen?).
Und warum hat Scott die Handlung eigentlich von San Francisco nach L.A. verlegt? Die Film-Welt ist dunkel und verregnet; doch die des Dick†™schen Buches eigentlich viel trüber, auch wenn da mal die Sonne durchkommt. Nach einem Weltkrieg fällt täglich nuklearer Niederschlag, so gut wie alle Fauna ist ausgerottet - als erstes starben die Eulen - da bekommt die Eulenszene im Film eine ganz andere Wirkung und tatsächlich wirkt es dann auch wesentlich stärker, wenn Deckard im Buch auf die Frage, ob die echt ist, zunächst ein "Ja!" als Antwort erhält. Im Film wird das regelrecht abgeschwächt, da scheinen künstliche Tiere ohnehin wichtiger als natürliche zu sein. Bei Dick sind sie nur ein preiswerter Ersatz, und der Besitzt eines Tieres, eines echten!, ein absolutes Statussymbol, für das sich der volle Einsatz lohnt.
Der Buchtitel bei Dick bekommt da auch eine doppelte Bedeutung, denn von etwas träumen bedeutet ja auch, es zu begehren. Und da die Menschen übermächtig vom Wunsch nach echten Tieren beherrscht werden, könnte jemand, der unbedingt ein "elektrisches" Schaf haben will, ja kein Mensch sein. Nun ja, wer es gelesen hat: Deckard hat zunächst ein Kunstschaf auf dem Dachboden zu stehen ...
Komischerweise erhält irgendwie das viel ältere Buch (1969) eine Rückwirkung vom Film (1982): Da reflektiert Isidore, der Tierklinikmitarbeiter, über seine erste Begegnung mit Deckard, dem Blade Runner: "In dem unsicheren Licht erschien ihm der Prämienjäger als ein mittelgroßer, nicht sonderlich eindrucksvoller Mann. Rundes, glatt rasiertes Gesicht wie ein Büroangestellter, pflichtbewusst und freundlich; nach außen hin wirkte er ganz anders, als Isidore ihn sich vorgestellt hatte." (Dick: "Blade Runner", Heyne SF 3969, S. 171) Ich möchte hinzufügen: anders, als man ihn sich nach dem Film vorgestellt hatte. Tatsächlich ist Deckard bei Dick ein der Gesellschaft aufgeschlossener, konformer und loyaler Mann, der zunächst den uns komisch anmutenden Idolen seiner Welt nacheifert wie jeder normale Mensch seiner Welt auch. Er wird langsam zum Zweifler, aber nicht mal vollends. Im Film ist er von vornherein ein desillusionierter, abgebrühter Aussteiger, dem immer mehr Zweifel an seinem Tun kommen und den der Zuschauer bereits nach seiner Karriere als Blade Runner kennen lernt. Beide Deckards haben übrigens eine Affäre mit Rachael, der Replikantin.
Isidore aus Dicks Buch erscheint als Sebastian im Film; beide wohnen jeweils im riesigen, verlassen Haus mit den selbstgebastelten Freunden und nehmen die Andys/Replikanten auf. Isidore ist er aber ein geistig Minderbemittelter (oder anders Begabter, denn als Jugendlicher konnte er die Zeit zurück laufen lassen und damit Tote wieder beleben, was ihm aber ausgetrieben wurde), Sebastian ist im Film der hochbegabte Biotechnologe mit Methusalemsyndrom. Bei Jeter tauchen dann beide Figuren wieder auf! Auch Sebastian, den man vielleicht tot wähnt, aber er hat überlebt und zog mit seinen "Freunden" und seiner geliebten Pris, die auch nicht vollends tot war, in die zerstörten Vorstädte von L.A. Er hat als Biotechnologe Pris wieder so weit zusammengeflickt, dass sie existieren kann, doch hat sie Schäden zurückbehalten, sowohl seelische, als auch physische: Sie gleicht einem Zombie - Im Verlauf der Handlung wird noch einmal auf sie geschossen - in den Kopf, aber danach kraucht sie immer noch weiter und es bleibt unklar, ob sie nun tot ist oder nicht. Isidore hat bei Jeter die Tierklinik (für künstliche und echte Tiere; die nun natürlich auch in L.A. ist ...) von seinem inzwischen toten Chef übernommen und führt die erstaunlich gut, dazu auch eine Art Hilfsdienst für entflohene Replikanten. Ein interessanter personeller Spagat, den Jeter da betreibt; aber warum nicht? So richtig ernst muss man die Sache ja nicht nehmen. Jeters Isidore bringt übrigens eine interessante Härte ins Spiel, die allerdings leider nicht weiter verfolgt wird: Er vergleicht die Blade Runner mit den deutschen Nazis (S. 74 und 78).
Die Pris bei Dick war übrigens aus derselben Baureihe wie Rachael, glich ihr also aufs Haar, was natürlich zu Komplikationen und Konflikten führte, die Jeter auf seine Weise verstärkt mit anderen Personen wieder aufgreift: Rachael ist nämlich nach dem Vorbild der Nichte des Tyrell-Chefs konstruiert worden, und diese, Sarah, holt Deckard aus seinem Exil, um ihm einen neuen Auftrag zu erteilen. Des weiteren erscheint das Original, nach dem der Replikant Roy Batty (im Film Rutger Hauer in seiner wohl besten Rolle?) entstand, der einem Verschwörungswahn (Regierungsverschwörung gegen die Blade Runner Garde) verfallen ist, ebenfalls etwas mit Sarah Tyrell zu tun hat und den seit einem Jahr schwer verletzt in der Klinik liegenden Holden quasi reanimiert, ihm künstliche Körperteile und Innereien in einer Replikanten-Reperaturwerkstatt verpassen lässt, um ihn vor seinen Karren spannen zu können. Ja, da gibt es mannigfaltige Verwirrungen, die in Gänze hier aufzuzählen müßig wäre. Davon lebt der Roman Jeters. Zusätzlich von dem Spiel, das er mit dem Leser betreibt, indem er immer wieder Bilder des Filmes heraufbeschwört, um sie dann in einem anderen Licht erscheinen zu lassen. Wir erfahren z.B., warum die Tyrell-Pyramide so gebaut ist, wie sie gebaut ist. Dies hat eine destruktive Funktion, die auch zum Zuge kommt.
Ein paar dieser Film-Bilder werden aber auch regelrecht verunglimpft (aus meiner Sicht), so das von der Taube, die Roy bei seinem Tod in den Himmel steigen lässt; Jeter beschreibt die Taube als schmutzige Ratte der Lüfte ...
Jeter scheint sich wirklich sehr genau mit dem Stoff auszukennen, denn einige der Fragen, die in oben erwähnter Fragen-Antwort-Sammlung aufgegriffen werden, auch Fragen hinsichtlich bestimmter Unstimmigkeiten im Film, greift er auf und löst sie im Handlungsgewebe. So z.B. die Frage, warum Holden Leon nicht als Replikanten bereits erkannte, bevor er ihn testet, denn Bryant hatte Deckard ja Bilder von ihm, Roy und den anderen gezeigt. Holden etwa nicht? - Bei Jeter wird dieser Baustein in die Verschwörung eingebaut, der sich die Blade Runner gegenüber sehen ...
Sogar der Aufhänger in Jeters Roman ist ja ein solcher Fehler im Film: Da erwähnte Bryant, der ständig besoffene Chef der Blade Runner, dass sechs Replikanten unerlaubt L.A. erreicht hätten. Das war einfach ein Fehler im Skript; ursprünglich waren es wohl tatsächlich sechs, doch eine Person wurde gänzlich aus dem Film entfernt, aber in der Szene, wo Bryant das erwähnt, hatte man nicht aufgepasst. Und genau dieser sechste wird nun gesucht. Ob er auch gefunden wird? Und wer kann das sein? Jeter hält den Leser hin: Immer wieder sollen Zweifel darüber entstehen, wer denn nun Mensch oder Replikant ist. Dieses Thema wird so sehr strapaziert, dass es eigentlich egal wird. Im Grunde könnte jede® eine® sein. Pris entpuppt sich z.B. als Mensch, die zu einer religiösen Gruppe gehört, die so tun als wären sie Replikanten, sich diesen auch anschließen, um dann genau wie diese um Anerkennung in der menschlichen Gesellschaft und eine längeres Leben zu kämpfen. Als Deckard sie erschoss (im Film), hatte er ja den Test nicht durchgeführt, wusste also nicht wirklich, was sie nun ist. Daher wird ihm jetzt ein Mord an einem Menschen angehängt und er ist deshalb ein Outlaw.
Außerhalb des Gesetztes stehen quasi alle Protagonisten und ihre wahren Ziele haben am Ende kaum etwas mit dieser Frage zu tun, weder bei Sarah, noch bei Holden, Batty oder Deckard. Es wird viel verfolgt, gegrübelt, einander vorgeworfen, Leute getötet (u.a. Bryant, der Vorgesetzte Deckards) und geflucht. Jeter gelingt es leider nicht, die überzeugende, dunkle Stimmung aus Scotts Film zu beschwören, auch wenn er sich noch so viel Mühe gibt. Seine Dialoge sollen an den Film im Besonderen und den film noire im Allgemeinen erinnern, sind aber oft redundant und manchmal auch einfach trivial. In seinen Beschreibungen schießt Jeter sogar mitunter über das Ziel hinaus und wird unfreiwillig komisch, wenn er z.B. eine Uniform als "Kanonenstiefel-Ensemble" (S. 122), oder" "Ihre Toleranzen (als) ... nur so groß wie die Vorhaut einer Mücke" (S. 173) umschreibt. Solche seltsamen Bilder verwendet er zu gerne.
Am Ende - tatsächlich auf der letzten Seite des ersten Romans - gibt es noch eine ordentliche Überraschung, die die große Liebe Deckards betrifft, seine Rachael. Was wie ein happy end aussieht, ist dann doch ein guter Grund für eine Fortsetzung. Roman 2 beginnt ..., nein, nicht da wo der erste Roman endet, sondern direkt mit einer Szene aus dem Film: Als die Schlangentänzerin zur Strecke gebracht wird, Leon sich Deckard schnappt und Rachael ihren neuen Freund rettet. Was das soll? Ist tatsächlich ein Filmdreh - Deckard ist als "technischer Berater" zu der Billigproduktion bestellt und ist entsetzt, zum einen, weil alte Erinnerungen hochkommen, aber zum anderen weil echte Replikanten dabei tatsächlich zu Tode kommen - wegen des Realismus ... Und nicht nur Replikanten, sondern auch ein nun alter Bekannter aus dem ersten Roman: Holden, der Deckard einen sprechenden Koffer aushändigen soll - der Koffer enthält: Batty ...
Da wären also wieder die üblichen Verdächtigen. Und nicht nur das, irgendwie kann man nun ein Erzählschema erkennen: Eingangs wird eine alte (verbrauchte) Hauptperson umgebracht, ein Rätsel steht im Raum, von einer neuerlichen Verschwörung ist gar wieder die Rede. Es gibt eine konspirative Verbindung zwischen Replikanten und den Rep Symps, den Menschen, die mit den Replikanten sympathisieren, wie uns bereits bekannt bei Pris. Noch ein Schema F: Totgeglaubte stehen wieder auf, hier im übertragenen Sinne: Die Tyrell-Coorp. ist nicht vernichtet, sondern existiert nach wie vor, allerdings ihr Schatten (-Imperium). Der Roman widmet sich entsprechend hauptsächlich der Familiengeschichte der Tyrells, wir erfahren die "ganze Wahrheit" über Rachael-Sarah. Dabei bemüht Jeter einen interessanten SF-Trick: Das alte Raumschiff, das letzte, das eine private Raumreise unternommen hatte und scheiterte, liegt auf einer Art Friedhof für Raketentriebwerke, die dadurch vor unbefugten Gebrauch gesichert sind, indem sie in einer Art Zeitfeld gefangen sind; die Zeit scheint still zu stehen. Dort findet sich dann auch (die wahre) Rachael - als Kind, aufgezogen vom Bordcomputer der Salander 3.
Da die Handlung in eine Story zu einem Filmdreh eingebettet ist, kommt eine gewisse Distanz zum Erzählten auf; das kann ja mitunter helfen, hier stört es eher. Dieser Roman konnte mich weniger fesseln als der erste, da Jeter immer wieder dieselben Muster einsetzt. Um diese Romane genießen zu können, muss man den Film gesehen haben und sich der Personen und Handlung noch recht gut bewusst sein, ansonsten ist die Lektüre sinnlos. Jeter versteht es recht gut, die Filmhandlung in seinen Plot einzuweben und dabei direkt die Erinnerungen des Zuschauers zu reaktivieren, allerdings kann das auch etwas langweilen auf Dauer. Jeters Sprache ist eigentlich dann am schönsten, wenn er sich direkt auf den Film bezieht, seine eignen Parts fallen dagegen irgendwie ins Triviale ab.

Blade Runner - The Edge Of Human / Blade Runner - Replicant Night © 1995, 1996 by Philip K. Dick Trust, 2004 d. dt. Ausgabe by W. Heyne Verlag, München, Deutsche Übersetzung von Michael Nagula, 688 Seiten, ISBN 3-453-87918-X


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Dath's abenteuerlicher Dadaismus

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 27 März 2010 · 904 Aufrufe
Dietmar Dath
Dietmar Dath
"Deutschland macht dicht.
Eine Mandelbaumiade"

Suhrkamp 2010

So macht ein Dath-Buch Spaß! Einmal das Äußerliche: Ein aus dem Rahmen fallendes Format, ein Paperback, fast quadratisch. Es lädt zum Schmökern, zum Blättern ein. Zudem zahlreich illustriert. Nun macht gerade dieser äußerliche Eindruck eine Nähe zur Kinderbuchliteratur auf, aber das täuscht. Diese Täuschung mag im Kalkül des Autors und / oder Verlages liegen. Denn es ist keine Kindergeschichte und sie ist auch nicht so harmlos, wie sie beginnt. Die Bilder von Piwi sind, wie sich beim Lesen herausstellt, 1:1-Umsetzungen des Textes. Damit werden sie kurios und sozusagen surrealistisch, denn der Text ist es auch.

Wer den Autoren kennt, weiß, dass er kaum ein Buch schreibt, in dem er nicht selbst vorkommt, in einer mehr oder weniger verfremden Form. Nunmehr hat er seine Zeit im Feuilleton bei einer führenden, großen Tageszeitung verarbeitet. Wenn hier im Text Anspielungen auf diese Zeit enthalten sind, so lassen sie sich sicher nicht so einfach erschließen, denn wer von seinen Lesern war mit dabei, um das bewerten zu können?

Aber man kann auch ohne diesen möglichen Zusammenhang das Buch genießen, sogar sehr gut. Aber nur, wenn man sich auf absurde Ideen einlassen möchte.

Ähnlich wie in „Phonon“ (Dath hat da seine Erfahrungen bei einer Musikzeitschrift mit kulturpolitischem Anspruch verarbeitet; damals noch sehr vordergründig, also geschrieben für „seine Fans“, die ihn kannten - mehr oder weniger), wo er eine bundesdeutsche Realität durch SF-lastige Ideen verfremdet und überhöht hatte, so hat er dies auch hier in „Deutschland...“ gemacht. Da gibt es z.B. halb-intelligente Tiere, die als billige Hilfskräfte verwendet werden, Affen und Delfine. Das erinnert natürlich sofort an David Brins geliftete Tiere. Einige Menschen sind ebenfalls anders als die Mehrheit, irgendwie unvollständig, dafür billig. Ihre Gesichter sind nicht vollständig, sie erscheinen skizzenhaft, verwaschen, unscharf.

Zum Inhalt der Story gehört, dass sich das Geld auflöst. Das ist natürlich ein direkter Bezug zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation. Der Autor nimmt es wörtlich, das Geld verschimmelt, wird weich.

Mit Deutschland passiert etwas Unglaubliches, das Land verfällt einem Prozess der Involution, also einer invertierten Revolution, was hier aber nicht nur politisch, sondern auch physikalisch zu verstehen ist. Grenzen können nicht mehr überschritten werden, alle geografischen Bezüge gehen verloren, was zu kuriosen Konstellationen kommt. Außerdem entsteht eine Art Wunderland, dass momentan (Anfang 2010) sehr an einen gerade im Kino laufenden Film gemahnt („Alice im Wunderland“). Das mag nun aber Zufall sein. Dath gibt seinem Affen Zucker und wagt fast einen Ausflug in den Dadaismus, zumindest in den verbalen Surrealismus. Das ist ein Fest!

So kommt aber der Leser in den Genuss, rock-musizierende Waldbäume, einen intelligenten Käse, gespickt mit Dynamit und terroristischen Ambitionen zu erleben, der sich konsequent auch gerne selber opfert und daher Kamikäse heißt. Ach ja, und dann greifen Vampirkatzen einen Bundeskanzler an: davon gibt†™s her aber auch gleich mehrere, also von den Bundekanzlern.

Wie mit den SF-Ideen, so greift Dath auch auf einen weiteren bewährten Topos zurück; Die Coming of age-Story. Seine Protagonisten sind ja oftmals Heranwachsende, die schon abgeklärt und „cool“ genug sind, um nicht kindergleich mit staunenden Augen alles zu ertragen, aber noch nicht so fertig mit der Welt sind, dass sie nichts mehr angeht. Ob nun die kleine Dreier-Liebesgeschichte dabei den Leser wirklich fesselt, will ich mal in Frage stellen, aber bitteschön, es stört auch nicht.

Dafür gibt es noch eine richtig handfeste Queste der sich gefundenen Abenteurer-Gruppe, zu der auch der älteste Kommunist Deutschlands, ein Stoffhase und ein Kunstwerk Ohne Titel gehören, um das Zentrum der Krise aufzusuchen und das Leben wieder ins Lot zu bringen; um nichts weniger als die Rettung der Welt geht es ja. Das Alles ist eine spielerische, leichte Persiflage auf das Dilemma, in dem wir gerade stecken. Ob man mit der Lektüre nun klüger wird und das Alles besser versteht, vage ich anzuzweifeln, aber man kann sich köstlich amüsieren.

Unterm Strich war dies nach „Abschaffung der Arten“ und „Das versteckte Sternbild“ für mich ein wohltuendes Lektüre-Erlebnis der Dath'schen Art.


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Neil Gaiman kann es immer noch!

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 14 März 2010 · 657 Aufrufe

Neil Gaiman: "Zerbrechliche Dinge. Geschichten & Wunder"
Klett-Cotta-Verlag, 2010

Bei Neil Gaiman kann man sich über mangelnde Publikationen eigentlich nicht beschweren. Er ist ein Tausendsasa, in allen oder zumindest vielen Medien aktiv und präsent. Wer ihn nicht als Autor anspruchsvoller Graphic Novels kennt, hat aber sicher schon einmal einen Film von ihm gesehen. Inzwischen sind auch seine Prosawerke, vor allem die Romane „American Gods“ und „Ansanasi Boys“ Bestseller, ähnlich wie seine Bücher für ein eher jüngeres Publikum. Vor nicht allzu langer Zeit ist eine Musik-CD erschienen, auf denen Musiker insbesondere aus dem alternativen Pop-Genre Lieder veröffentlichten, die durch Geschichten des Autors inspiriert wurden („Where's Neil when you need him?“)

Fragt man mich, was mir von ihm am allerbesten gefällt - also, ich frage mich das jetzt einfach mal selbst - so muss ich antworten: seine Erzählungen. Davon gibt es allerdings nicht allzu viele. Ich kannte bisher nur die Sammlung „Die Messerkönigin“. Nun ja, auch wenn dies natürlich völlig überzogen klingt, aber dieses Taschenbuch genießt kultische Verehrung bei mir. Davon wollte ich mehr! Und jetzt habe ich es bekommen.

„Zerbrechliche Dinge“ ist nicht so umfangreich wie „Die Messerkönigin“ - dies ist aber auch schon der einige Nachteil zu dem Vorgänger. Ansonsten findet man in dieser neuen Sammlung genau die Stimmung und die Art von Stories wieder, die man in dem Vorgänger so lieben gelernt hat.

Was ist das Besondere an Gaimans Geschichten? - Da ist zunächst seine besondere Erzählweise, der Ton in seinen Texten. Wobei er auch fremde Stile nachahmt, um anderen Autoren seine Hochachtung auszudrücken; im vorliegenden Band ist z.B. eine Hommage an Ray Bradbury enthalten. Wie ich meine, hat er den Ton und die feine Melancholie Bradburys sogar übertroffen. Und es ist immer ein persönlicher Bezug vorhanden; man kann schnell den Eindruck bekommen, Gaiman schreibt meistens über sich selbst. Sicher stimmt das so hundertprozentig nicht, denn das wäre dann schon sehr bedenklich und unheimlich, sind es doch mitunter ausgemachte Gespenstergeschichten, die er zum Besten gibt. Aber diese Art zu erzählen bindet den Leser unweigerlich an den Text. Nicht nur durch den persönlichen Ton, sondern auch durch die Lebensweisheiten, die der Autor in seine unterhaltsamen Geschichten integriert, bekommt man ein Gefühl von Relevanz und Bedeutsamkeit vermittelt. Genau das ist es, was mir an den Texten so gut gefällt. Zudem spricht er stark den sense of wonder an, den der Fan phantastischer Erzählungen in dem Genre sucht.

Ein Mittel, seine Stories authentisch wirken zu lassen, ist, sie nicht richtig enden zu lassen. Dies erklärt er quasi auch eingangs als Programm. Und tatsächlich, einige Geschichten entlassen den Leser unverrichteter Dinge. Aber so ist ja das Leben, da haben die Geschichten auch nicht immer ein Ende, schon gar kein gutes...

Doch so wirken die Stories nach, bleiben haften. Sie enden nicht mit einer Auflösung, die im Kopf des Lesers dazu führen kann, dass er das Gelesene nach dessen „Auflösung“ aus dem Gedächtnis tilgt.

Was erwartet den Leser konkret? - Es beginnt mit einer (scheinbar) persönlich erlebten Geistergeschichte. In der zweiten Story versucht ein fiktiver Autor eine realistische Geschichte zu schreiben, wobei er parallel dazu noch andere Probleme lösen muss. Interessant ist hier, dass das, was wir als Realität und Phantastik ansehen, umgedreht wird.

In der dritten Story geht es auch um einen Wechsel, diesmal schlüpft ein Mann in die Rolle eines flüchtigen Bekannten, den er auf einer Reise traf, eines Anthropologie-Professors auf dem Weg zu einer Konferenz.

Weiter geht es mit der Schilderung eine besonderen Beziehung, eines 11jährigen Jungen zu einem Kontrabass. - Es ist schon enorm, Gaiman schreibt über belanglose Dinge, aber man ist einfach fasziniert als Leser, denn was er schreibt besitzt Tiefe und Weisheit und vermittelt ein Gefühl für das Wichtige und Richtige.

Ein pubertierender Junge macht seine ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Ein Freund hat ihm erklärt, Mädchen seien keine Wesen vom anderen Stern, aber genau hier wird ein ganz anderer Eindruck vermittelt.

„Eine Studie in Smaragdgrün“ ist eine Holmesiade. Zunächst wurde ich als Leser auf eine falsche Fährte gelockt, denn der Ich-Erzähler ist ein englischer Afghanistan-Veteran, der dort Schlimmes erlebt und erduldet hat. Wer denkt dabei nicht an die Gegenwart? Aber die Geschichte spielt in den 80ern des 19. Jahrhunderts. Das London hier erinnert sehr an Kim Newmans London in „Anno Dracula“, Gaiman lässt so ganz nebenbei auch alle einschlägig Bekannten auftreten, Vlad Tepes, Jack the Ripper. Dass es sich bei den Protagonisten um Dr. Watson und Sherlock Holmes handelt, wird nie erwähnt, doch wer soll es dann sein? Den Fall löst „Holmes“ nicht gänzlich, na, vielleicht it er's ja doch nicht...

Toll waren auch „Die wahren Umstände im Fall des Verschwindens von Miss Finch“. Hier suggeriert der Autor wieder sehr intensiv, dass es sich um einen Episode aus seinem Leben handeln könnte. Aber ich will das mal lieber nicht annehmen. Der Ich-Erzähler wird von einem Pärchen zur Abendunterhaltung eingeladen, die noch eine Dame erwarten, besagten Miss Finch, eine Exzentrikerin wie sie wohl nur in Old England existieren kann. Man geht zu einem komischen Horror-Zirkus und in der letzten Nummer wird der Wunsch (nicht der Alptraum) eines Gastes verwirklicht. Das endet nicht gut...

Anderer Exzentriker haben sich zu einem Orden zusammen geschlossen, die halt mal alles essen wollen. Die gibt es wohl schon recht lange und sind maßgeblich am endgültigen Aussterben so manchen Geschöpfs schuldig. Doch was passiert, wenn sie den Sonnenvogel essen, den wir auch als Phönix kennen und der bekanntlich aus der Asche immer wieder aufersteht?

Es gibt dann noch eine Story um das Essen und dann erlebt der Leser die Wirkungsweise eines Virus mit. Und und und... insgesamt sind es 14 Texte, wobei der längste eine Geschichte aus dem American Gods-Universum um den göttlichen Helden Shadow ist und der kürzeste (eine Seite) die biblische Geschichte des Sündenfalls umgekehrt erzählt.

Nun, ich hoffe, nicht zu viel verraten zu haben, aber doch so viel um Geschmack auf dieses wunderbare Buch zu machen. Doch was bedeutet die Lektüre nun für mich? Wieder ca. 10 Jahre warten? Bitte lieber Neil Gaiman und liebe deutsche Verlage: Das könnt ihr nicht mit mir machen! (Am liebsten ruhig Klett-Cotta, denn das Buch macht auch äußerlich was her, sehr schöner Umschlag, schöne Satzgestaltung.)


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Februar 2010

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 06 März 2010 · 900 Aufrufe
Meine Leseliste 2010 und 1 weitere...
Der Februar war für mich wieder durchwachsen was die Lektüreerlebnisse anbelangt...

Romane:

Jussi Adler-Olsen: "Erbarmen" - einer TV-Empfehlung folgend las ich also mal einen "Spiegel-Bestseller" (Etikett auf dem Umschlag). Und was soll ich sagen: Der Krimi ist astrein!
Warum der nun ERBARMEN heißt, mag sicher an den Einwort-Titeln anderer Skandinavien-Thriller/Krimis liegen, die derzeit in den Bestsellerlisten auftauchen; der Originaltitel "Kvinden i buret" würde ja wörtlich übersetzt "Frau im Käfig" heißen, was viel eher auf den Inhalt zutrifft; ansonsten ginge noch "Kein Erbarmen", denn darum geht es sehr stark in dem Roman.
Ausgangspunkt ist eine ziemliche Katastrophe: Ein Kriminalistenteam wird übern Haufen geschossen, ein Mann stirbt, einer wird sehr schwer verletzt und wird wohl lebenslang beschädigt bleiben, der Dritte, Carl Morck, ist danach psychisch einfach fertig.
In seiner Dienststelle herrscht permanentes Mobbing, also versucht man ihn abzuschieben. Da kommt eine politische Offensive gerade recht, die eine Kommission einrichten möchte, die sich alter, ungeklärter Fälle widmen soll, die viel öffentliches Interesse erregten, aber halt kein Ergebnis zeigten.
Ziemlich lustlos lässt sich Morck da einspannen, ist zunächst nur daran interessiert, die Zeit tot zu schlagen. Sein Assistent, der mehr Handlangerarbeiten erledigen soll, ist ein Syrer, der sich aber als etwas anderes entpuppt, als er vorgibt; sein ganzes Geheimnis wird aber noch nicht enthüllt.
Wie auch immer, man widmet sich dem Fall des Verschwindens einer attraktiven Politikerin von vor 5 Jahren. Und tatsächlich bekommt das "Sonderdezernat Q" heraus, was damals passierte....
Der Roman lässt den Leser ein Wechselbad der Gefühle erleben, man fiebert mit dem blitzgescheiten und gescheiterten Helden mit, lässt sich von seiner Melancholie gefangen nehmen und freut sich über jeden neuen Schritt zum Ziel. Ein Happy End gibts und gibts auch nicht. - Ich war sehr angetan und bin auf weitere Abenteuer des Sonderdezernat Q gespannt!
9 / 10 Punkte

Oliver Plaschka: "FAIRWATER oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew" - bin ich froh, dass ich das Buch nicht rezensieren "muss"... Wahrscheinlich hätte ich mich völlig verrannt. So wie der Autor - meiner Meinung nach.
Es war ja nicht schlecht, manchmal auch ein bisschen spannend, allemal ganz toll formuliert - Supersprache !!! - aber eben auch zerrig, zu sehr auf Innerlichkeit getrimmt. Die seitenlangen Zustandsbeschreibungen von Personen, die mir leider dadurch nicht näher kamen, können auch nerven. Ich fand, darunter litt die Story insgesamt.
Obwohl es vielversprechend anfing: Eine fiktive amerikan. Stadt im Osten, die wie eine Kopie Venedigs wirkt, ist Anziehungspunkt für alle möglichen Freaks, UFO-logen, Hippies und so weiter und so fort . auch für melancholische Selbstmörder. Dann gibt es eine mächtige Familie und viele rätselhafte Mordfälle. Dazu kommen mehr oder weniger "normale" Protagonisten und ein ziemlich dolle Verrückter UND Außerirdische Rgenmäntelträger! Was für eine Mischung!!! Aber was kam am Ende dabei heraus?
6 / 10 Punkte

Oliver Plaschka: "Die Magier von Montparnasse" - sein 2. Roman, nun bei Klett-Cotta, da hat er's wohl geschafft! Das sei ihm gegönnt, keine Frage. Ist ja wohltuend mal unter den deutschen Phantastik-Stars einen Autor zu finden, der nicht von Trollen und Zwergen oder romantischen Vampirabenteuern für die Mädels erzählt.
Allerdings konnte ich mich mit dem Roman wieder nicht richtig anfreunden. Er ist einfach nicht spannend, obwohl Setting und Figuren es her gäben. Die Sprache ist wieder ober-toll, da möchte man sich jeden Satz auf der Zunge zergehen lassen. Aber wenn man das tut - so ist es mir ergangen - fragt man sich nach einer gewissen Zeit: Worum geht's hier eigentlich? Wenn der Autor das noch hin bekäme - also so eine Frage beim Leser nicht aufkommen zu lassen, dann wäre ich sein größter Fan :-) (ja ja, ich weiß, das braucht er nicht wirklich...)
6 / 10 Punkte

Alfred Bester: "Die Rache des Kosmonauten" -( auch bekannt als "Der brennende Mann" oder "Tiger! Tiger!"); mir war mal nach dem Klassiker. Ist schon erstaunlich, wie ein Klassiker auf relativ wenigen Seiten so viele Ideen verbrät. Das ist ja ein Feuerwerk, das den sense of wonder ordentlich anheizt.
8 / 10 Punkte

Karl Schroeder: "Planet der Sonnen" . So richtig tolle SF.
Eine moderne Hohlwelt-Geschichte, leider mit Cliffhänger (weiter gehts erst im September... oh je). Eine Welt voller Wunder und dazu Luftschiff-Schlachten, Piraten, einer geheimnisvollen "Über-Welt", deren Rolle noch nicht klar wurde (die Künstliche Natur)...
9 / 10 Punkte

Graphic Novels:

Neil Gaiman: "Sandman. Das Puppenhaus" - graphic novel. Der 2. Band.
Wieder großartig. Die Stories sind teilweise sehr packend; die seltsame TraumWelt des Autors faszinieren nach wie vor. Mitunter könnte man sich packendere Zeichnungen wünschen (vielleicht wie bei Spawn - die Serie verfolge ich derzeit auch mit steigender Begeisterung). Aber ich bleibe am Ball, das ist tatsächlich eine große Sache!
9 / 10 Punkte

Morrison / McKean: "Batman. Arkham Asylum" - graphic novel. Ach, herrlich! Ich glaube, ich habe einen neuen Lieblingszeichner: Dave McKean!!!! Habe bei SANDMAN gar nicht so mitgeschnitten, wer die tollen Vorsatz-Grafiken (Foto-Montage-Grafiken) geschaffen hat; sein Name steht auch nur im kleingedruckten Impressum; aber hier hat er halt einen ganzen Comic-Band gestaltet. Und nicht den ersten! Verdammt, was das wieder kosten wird...
Hier herrscht der Wahnsinn und Held Batman mittenmang. Die Idee mit dem Bleistift als Waffe könnte aus diesem Comic stammen, auch wenn es nur erwähnt wird und sich als Finte herausstellt. Aber so gut kenne ich mich mit den Batman-Comics noch nicht aus, vielleicht kommt das ja woanders auch schon mal vor?
Die Grafiken sind allesamt Gemälde, ein Fest fürs Auge!
10 / 10 Punkte

...und sonst:

Jean-Christophe Grangé: "Das schwarze Blut" - Hörbuch, 6 CDs, gelesen von Joachim Kerzel.
Na ja...
Der Autor ist ja recht berühmt und sicher seit den "Purpurnen Flüssen" auch sehr populär. Aber das Buch hier, das ich mir während meiner Autofahrten vorlesen ließ (seit Januar), hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. Da gibt es den Journalisten, der ziemlich viel Pech im Leben hatte und immer wieder mit dem Tod konfrontiert wurde. Jedesmal, wenn ein ihm nahe stehender Mensch auf gewaltsame Weise stirbt, fällt er in ein Koma.
Hmm, irgendwie gibt es da zu viele Zufälle; das macht schon mal stutzig.
Dann gibt es den raffinierten Serienmörder, der lange Zeit unfassbar war und nun in einem fernöstlichen Knast einsitzt. Der Journalist widmet sich dem Über-Mörder und enthüllt dessen Motive, die mal wieder - irgendwie erinnerte mich das an die Purpurnen Flüsse - so was wie Rituale sind.
Die Recherche des Journalisten gefährdet ihn natürlich, aber dann doch anders las man als Lese denken soll; aber tatsächlich hat mich der Schluss nicht überrascht...
Also eine 0815-Story um einen Serienmörder und das Zelebrieren raffinierter Arten, Menschen zum Tode zu bringen; ich befürchte, sowas gibt es derzeit zu viel auf dem Markt....
5 / 10 Punkte

Dietmar Dath: "Rosa Luxemburg" - eine kleine Biographie, in der Reihe Suhrkamp BasisBiographie als Band 35 erschienen. Hab es in erster Linie gelesen, weil es von Dath ist. War aber wirklich gut, erfrischend...
8 / 10 Punkte


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September & Oktober

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 03 November 2009 · 915 Aufrufe
T.H. Leseliste 2009, Dietmar Dath
September
Dietmar Dath: "Die Abschaffung der Arten" - dieses Buch erhält dieses Jahr den Kurt-Laßwitz-Preis für das beste deutschsprachige SF-Buch.
"Endlich!" dachte ich, als ich davon erfuhr, dieser Autor hat den Preis m.M.n. schon lange verdient!
Nun habe ich das Buch gelesen - und bin enttäuscht.
Die Ideen des Buches sind phänomenal, das ist sozusagen Biopunk per excellence, eine wirklich innovative SF, in der die Gentechnik auf der Erde soweit fortgeschritten ist, dass der Mensch von intelligenten Tieren verdrängt wurde und die Unterscheidung von Tier-Arten hinfällig wurde. Auch die Beschreibung der nun existierenden Gesellschaft (die Gente) und viele Details sind großartig.
Aber der Autor frönt hier seinem Spleen, abzuschweifen was Zeug hält. Da mögen sicher viele mathematische u.a. wissenschaftliche Theoreme verarbeitet worden sein, doch leider führt dies bei mir als Leser zur Konfussion, so dass ich nach einigen Zeilen - immer wieder - den Faden völlig verliere und mich frage, was ich denn da gerade gelesen habe.
Na ja, mag an mir liegen, aber für mich war das kein Genuss.
4 / 10 Punkte

Sergej Dowlatow: "Der Koffer" - nun was ganz einfaches: geradlinig erzählte Storis aus der Sowjetunion, von einem Emigranten erzählt. Das Ganze hat was Schwejkhaftes. Allerdings konnten mich die lustig-tragischen Geschichtchen um den Inhalt des einen Koffers, den ein Mensch, der die SU verlassen musste oder durfte, mitnehmen konnte, nicht vom Hocker reißen. Irgendwie war mir das zu einfach gestrickt...
5 / 10 Punkte

Ray Bradbury: "Löwenzahnwein" - den sentimental-melancholischen Klassiker goutiert, um das Ende des Sommers zu zelebrieren. Hat mal wieder gut getan!
8 / 10 Punkte

Matthias Hirth: "Angenehm" - Also, ich habe es versucht. Das kann ich mir nicht vorwerfen lassen: Ich habe es versucht!
Ich war mörderisch gespannt; habe das Buch dann sogar bei Tauschticket ergattert, mich dolle gefreut. Na, wenn ich schon so anfange... Wo habe ich da ein Problem?
...weiter gehts hier .
6 / 10 Punkte

Stephen King: "tot." - Der Dunkle Turm, zum Dritten. Macht immer noch Laune. Jetzt ist Jake wieder mit dabei und die superschnelle, rätselliebende und todessehnsüchte Eisenbahn ist auch bestiegen.
8 / 10 Punkte

David Brin / Scott Hampton: "The Life Eaters" - graphic novel par Excellenz! Das scheint ja richtig gemalt zu sein; das es so was noch gibt... Na ja, gibts ja im ernsten Comicbereich durchaus des öfteren...
Ist eine großartige Story, eindrucksvoll umgesetzt. Ich war begeistert (und schreibe noch eine Rezi dazu...) Edit 5/10/2009: die Rezi im buchrezicenter
9 / 10 Punkte

Oktober:
Shock 1 - Das Magazin für exklusive Alpträume - Nicht zuletzt durch das Horror-Forum aufmerksam geworden, wollte ich mir die alten Hefte mal reinziehen. Habe eine Weile danach gesucht und bin dann bei tauschticket.de fündig geworden. War ein Glücksfall, denke ich. Ist ja eigentlich ein Krimi-Mag, enthält aber soviel Phantastisches und Horror-Elemente, das es hier durchaus eine Erwähnung Wert ist. Ansonsten habe ich hier mal ein paar Worte drüber fallen lassen: hier
10 / 10 Punkte

Shock 2 - Das Magazin... - Hat mir insgesamt wieder gut gefallen,wenn auch nicht so wie die 1. Ausgabe. Der Sekundär-Text-Anteil dürfte diesmal größer gewesen sein, leider aber nicht so... weiter gehts hier
8 / 10 Punkte

Cormac McCarthy: "Verlorene" - Das Buch war wieder ein Hammer! Diesmal waren die Protagonisten Obdachlose, Penner, Alkoholiker in einer mittelgroßen Stadt der USA, so ca. 50er Jahre. Meistens drehte es sich um die Beschreibung ihres Alltags, aus der Sicht von 2 Haupt-Akteuren, die ihr Leben nicht in den Griff bekommen. Die Sprache ist wieder gewollt angepasst ans Milieu. Aber dazwischen gibt es Kapitel / Passagen, die in episch-poetischer Landschaftsbeschreibung schwelgen, auch die Träume eines Mannes während einer schweren Krankheit am Rande des Todes sind Wort-Gemälde, die im schärfsten Kontrast zum Dreck und Elend des übrigen Textes stehen.
9 / 10 Punkte

Uwe Post: "Zweiland" - ein Fantasy-Roman. Na ja, ich mag ja eigentlich keine Fantasy so sehr... aber ich habe mit "Symbiose" Uwe Post für mich entdeckt. Und da war ich recht angetan, als ich merkte, da gibt es noch einen Roman von ihm, im Book On Demand-Eigenverlag.
Auch das Buch ist ein Hit! Tolle Einfälle, tolle Story, tolle Dialoge, komische Käuze, lustig, spannend, unterhaltsam. Der Mann hat's drauf! Ich denke, Pratchett kann's nicht besser.
Der Autor hat z.B. ein feines Gespür für Sprache: So hat er die irdisch-menschliche Sitte, Begrüßungsformeln abzukürzen (statt: "Ich wünschen einen guten Tag!" kommt ja mitunter nur noch: "Tach!") in seine Fantasywelt übertragen. Erst mal stutzte ich beim Lesen, aber dann ging mir dies auf...
10 / 10 Punkte

Stefan T. Pinternagel: "365 plus Bonus" - ohne Wertung, ein paar Worte hier.

Alfred & Olivier Ka: "Warum ich Pater Pierre getötet habe" - Graphic Novel. Der Versuch eines als Kind von einem Priester und Freund der Familie Mißbrauchten, der nach Jahrzehnten merkt, dass er dieses Erlebnis eines zerstörten tiefen Vertrauensverhältnisses nicht aufarbeiten kann, durch diese Erzählung nun doch noch damit fertig zu werden, geht ganz schön unter die Haut. Grafisch vor allem als expressiv-naive Zeichnungen, dann auch mit Mitteln des Foto-Romans umgesetzt.
8 / 10 Punkte

Shock. Das Magazin für exklusive Alpträume. Nr. 3 - Ist das nun die letzte Ausgabe? In der Vorschau in diesem Heft wird ja das nächste Heft im "internationalen Magazinformat" angekündigt... Aber gab es dann dieses Heft auch?
Dieses war jedenfalls wieder recht amüsant. Die Originalstory zum SF-"Klassiker" "Rollerball" hat mich nicht wirklich überzeugt, aber die Story von Robert Bloch war gut und die über misslungene Selbstmorde auch.
7 / 10 Punkte


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Shock 3

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 29 Oktober 2009 · 636 Aufrufe

So, nun habe wohl alle vorhandenen Ausgaben des...

"Magazin für exklusive Alpträume"

... durch. D.h., so richtig weiß ich das immer noch nicht, auch in den unendlichen Weiten des Internet, wo ja eigentlich alle Fragen beantwortet werden, die ich nie wagen würde zu stellen, konnte ich nichts ausmachen, was mir darüber Aufschluss erteilt.
Am Ende des Heftes wird angekündigt, dass die nächste Ausgabe im "internationalen Magazinformat" erscheinen wird. Is sie nu oder nich?
Nach mal sehen, was in No. 3 drin steht:
Den Opener liefert Mr. Robert "Psycho" Bloch mit "Jahrmarkt der Bestien". Nach ein paar Bloch-Stories komme ich zu dem Urteil, dass viele seiner Stories auf eine Pointe hingeschrieben wurden; hat man die einmal geschnallt, verliert die Story ein wenig an Reiz... Na ja, ist ja mein subjektiver Eindruck. Hier geht es um einen rauen Typen, der in Hollywood sozialisiert wurde und seine Rache an einen Nebenbuhler mit der Möglichkeit des Gelderwerbs im Schaustellergewerbe verbunden hat.
Interessant der lange Bericht über Charles Bronsen; als Schauspieler fand ich den nie gut, aber wenn man so liest, wie er zu dem wurde, wie man ihn kennt, bin ich echt beeindruckt.
Die französische Ikone des Absurden (aber von Geburt ein Rumäne), Eugene Ionesco, erklärt lang und breit sein „Nein!“ zum Leben. So richtig weiß ich nicht, aber er das ernst meinte, oder...
Sicher als Highlight war die Story von William Harrison gedacht. Er schrieb die Vorlage zum SF-Film-Klassiker „Rollerball“; wie man nachlesen kann, schuf er auch das Drehbuch zum Film.
So richtig dolle gefallen konnte mir die lange Story nicht. Vielleicht kennt man so was einfach schon zu gut und bietet keine Überraschung mehr. Das letzte Mal habe ich das Thema bei Christian v. Asters „Armageddon TV“ gelesen, sogar besser als hier...
Astrein war die makabere Einbrecherstory „Nacht-Besucher“ von Michael Zuroy; da wird es unbedarften Landeiern zum Verhängnis im Großstadtdschungel in eine Nobelvilla einzubrechen, deren Bewohner ein nettes Hobby haben: Sie sammeln Skalpe.
Nett auch wieder der Beitrag von Woody Allen, aber nicht so toll wie der in Heft 1 von ihm. Diesmal ging es um wirtschaftliche u.a. Aspekte des organisierten Verbrechens in den USA.
Dann gab es ein paar kleine Stories zum Thema Schwarzmarkt, Prostitution und das Testament eines römischen Gewaltherrschers; ein Haufen schwarzhumorige Karikaturen (u.a. von Tomi Ungerer), ominöse Nachrichten, Rezensionen etc.
Insgesamt wieder eine kurzweilige und rabenschwarze Mischung, die mich wiederum zu der Frage animiert: Warum gibt es so was heute nicht mehr?


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Immer wieder gerne: Dresden im Herbst

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 13 September 2009 · 1.064 Aufrufe
Ich war dabei...
Das war's mal wieder: Der Penta-Con zum Dresden, 11. bis 13. September 2009.Selber weilte ich nur am Samstag dort. Das bürgert sich (wohl nicht nur bei mir ) so ein, dass ein Wochenend-Con auf den Samstag reduziert wird. Etwas Schade ist das schon, gerade am Sonntag fanden wohl noch interessante Veranstaltungen der SF-"Urgesteine" Erik Simon und Karlheinz Steinmüller statt, die ich gerne... Aber na ja, es ist vorbei...

Zu viele Leute waren nicht da, das kann man sicher nicht behaupten - wieder ein "leider". Dies hatte aber den Vorteil, dass man bei den Veranstaltungen immer einen Platz fand und an der Theke nie lange warten musste. Der Ort des Geschehens (»Palitzschhof«) war wieder ideal, wie ich finde, da haben die Dresdner immer ein gutes Händchen: Gemütlich, angemessen wissenschaftlich, prima preisgünstige gastronomische Versorgung, Genug Platz zum Zusammensitzen.

Habe mal wieder "alte Bekannte" getroffen (im Umkehrschluss: Man kann da immer die "üblichen Verdächtigen" antreffen..), vor allem Leute aus dem ostdeutschen SF-Fandom. Aber natürlich auch ein paar Veranstaltungen besucht:

Konnte mal wieder Rolf Krohn lesend erleben: Eine neue SF-Story, die zu einem Band gehört, der gut zur Hälfte fertig ist. Neben seinen historischen Krimis kann man also in hoffentlich naher Zukunft auch mal wieder SF aus seiner Feder lesen. Da drücke ich doch die Daumen!

Es wurde auch der Laßwitzpreis vergeben - ist ja auch schon eine gute Tradition, dass dies in Dresden geschieht. Es waren sogar recht viele Preisträger anwesend: Charles Stross (ausl Roman), Dietmar Dath (dt. Roman), Heidrun Jänchen (Story), Bodo Traber (Hörspiel), Wolfgang Both (Sonderpreis) und die Witwe von Ernst Vlcek.
War schon etwas bewegend, wie sie auf die Preisverleihung reagierte.

Überhaupt stand der Con im Zeichen der Erinnerung: Es waren 13 der wohl mal 150 Mitglieder des St. Lem-Clubs anwesend, der vor 40 Jahren in Dresden gegründet wurde, und ein paar Jahre später zwangsweise zugemacht wurde. Erik Simon als einer der Damaligen las vor, berichtete über und sprach mit den anderen Betroffenen. War sehr interessant!

Erik stellte dann abends noch einen russischen, einen deutschen Film und ein russisches Buch vor, die allesamt belegen, dass nicht die Amerikaner zuerst auf dem Mod waren. Habe mir lediglich die Sache mit dem russischen Film angesehen, woraus Erik kommentiert Szenen zeigte. Das Ganze ist wie eine Dokumentation aufgemacht und soll belegen, dass schon 1938 die Sowjetunion einen Mondexpedition startete und was aus dem 1. Kosmonauten wurde... Der Film stammt wohl aus dem Jahre 2005; wäre mal interessant, ihn in Gänze und wenigstens deutschen untertiteln sehen zu können.

Unterm Strich: War dufte!






Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
„Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Neueste Kommentare

Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
♦ Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
♦ Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
♦ Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
♦  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
♦ Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
♦ Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
♦ Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
♦ Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
♦ Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
♦ N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
♦ Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
♦ Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
♦ Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
♦ Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
♦ Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
♦ Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
♦ Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
♦ Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
♦ Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
♦ Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
♦ Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
♦ Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
♦ Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÃœCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

â– 
Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
♦ Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
♦ Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
♦ Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
♦ Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
♦ Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
♦ Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
♦ Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
♦ Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
♦ Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
♦ C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
♦ Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
♦ Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
♦ G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Ãœbersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
♦ M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
♦ Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
♦ Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
♦ Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
♦ Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
♦ Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
♦ Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
♦ Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
♦ Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
♦ "Saramees Blut", Atlantis 2012
♦ M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
♦  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
♦ Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
♦ Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
♦ Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
♦ Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
♦ IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
♦ Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
♦ Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

♦ Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

♦ Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
REISSWOLF S5, 2024
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CD-Cover
♦ The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
♦ Syngularity: The Four Horsemen; 2000
♦ Gothica: Within A Dream; 2000
♦ Gothica: Into The Mystic; 2000
♦ The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
♦ Gothica, Workbook 1995, 2003

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