Fanzine-Report 3 - 3 x Fanzine als Erinnerungsspeicher
Jörg Herbig
als da wären:
Zum Ersten: Jörg Herbigs „KNÖ!“
Jörg Herbig ist Horror- und Phantastik-Fan, also zumindest in einem seiner Leben. Weil er das ist, haben wir auch unseren lockeren Kontakt. Aber Jörg kann auch anders, nämlich Punk! Ob ich ihn als solchen auch kennen gelernt hätte?
Jedenfalls widmete er seine neueste Publikation seinem Punk-Dasein. Er war und ist noch Mitglied der Formation UNGUNST. Kennt ihr nicht? Ich auch nicht, d.h., jetzt schon. Die gibt es aber schon ein Weilchen und ist so independent und underground, dass ich sie allein wohl eher nicht entdeckt hätte.
Zugegebenermaßen ist das auch nicht meine Art der musikalischen Fluchtwelten. Für Jörg aber ist es schon ein großes Ding, und das kommt auch gut in seinen Texten rüber, die ihn und uns Leser an die Zeiten in den Clubs und Übungsräumen erinnern sollen.
Die Texte sind durchnummeriert - was ein bisschen wie ein Manifest wirkt - und in Strophenform gesetzt - was wie eine lange Ballade wirkt. Aber keine Bange, sind nicht gereimt. Diese Form wirkt aber: Man sieht genauer hin.
Für mich war das dann auch ein guter Grund im Netz nach der Band zu suchen; und man findet auch was. Insgesamt ein interessantes Teil - und für mich als Jörg-Herbig-Komplett-Sammler ein Muss.
(24 Seiten; DIN A 5, Kontakt: Kann ich gen vermitteln; ich weiß gar nicht, ob Jörg noch hefte hat, an wen er sie so rausgibt, oder ob überhaupt†¦)
Knö? - Steht im Heft.
Zum Zweiten: TERRAsse. Das Begleitheft zum PentaCon 2021
Das kleine Zine ist das †¦, ach, steht ja im Titel. Man kann es daher als Erinnerung an den Con, den letzten PentaCon zu Dresden, der Anfang November 2021 im Kulturzentrum „Palitzschhof“ stattfand, betrachten. An den Con erinnere ich mich gerne, denn er war gut - besser als ich zuvor dachte. Warum? Na ja, es haben sich bestimmte Dinge eingeschliffen, die zu wenig Überraschung bei mancher Ausgabe dieses Cons führte. Aber diesmal waren es recht viele Besucher und Besucherinnen, die Themen waren vielseitig und die Referenten und -innen auch: jung und älter, weiblich, männlich. Nun, soll hier kein Con-Report werden. Danach war ich jedenfalls echt traurig, dass es nun aufhörte und es keinen PentaCon mehr geben wird.
Das Heft dazu ist nicht sehr umfangreich. Es wird durch 2 Texte dominiert. Zum einen eine Rezi zu einem fiktiven Buch, die Karlheinz Steinmüller verfasste; ganz im Sinne Lems. Darin nimmt er Bezug zu seinem Referat, das er auf dem Con gehalten hat. Er befasst sich mit der Möglichkeit des Sterbens. Na ja, kein listiges Thema, wie es scheinen mag. Aber wer die Vorträge von KHS auf diversen Cons kennt, weiß, dass es wieder unterhaltsam war. Der Text ist es auch!
Der 2. stammt von Wolfgang Köhler. Die Story „Das zweite Ich“ beginnt in der Studentenzeit in Dresden in der DDR. Also ein direkter Bezug zum Ort des Con-Geschehens, zu Dresden und dem hiesigen SF-Club. Na gut, dachte ich, das wird so ein Traditions-Ding.
Aber es wurde noch spannend, denn am Ende dreht es sich um eine ganz besondere Form der Alien-Kontaktaufnahme. Hat mir gefallen.
Eriks Simon und Clubchef Ralf P. Krämer unterhalten noch mit Kürzest-Texten. Ach ja, und eine Zeichnung von mir wurde auch genutzt; da bin ich jetzt mal stolz drauf.
(24 DIN A 5 Seiten, Kontakt: ralf-p-kraemer[ at ]t-online.de
Zum Dritten: SF-Notizen #798. Bundesdeutsche Fandomania Teil 5
Weiß gar nicht, ob ich alle 4 vorherigen Teile auch (gelesen) habe, einige auf jeden Fall. Daher war ich sehr erfreut, als Kurt S. Denkena mir anbot, diesen 5. Teil mal wieder gegen einen NEUEN STERN zu tauschen. Wer KSD und das Fanzine NEUER STERN kennt, ahnt vielleicht, welche Ausgabe er sich wünschte: Klar, die mit und über Edgar Rice Burroughs. Übrigens: Die ist nunmehr vergriffen; also, nur falls Fragen kommen.
Wir lesen in den SF-Notizen über die SF-Notizen von 1984/85 und über die SF Times aus dem gleichen Zeitraum, die damals ihr 25. Bestehen feierte. (wow!) Also, das ist dann mal auf jeden Fall pure Erinnerungsarbeit.
MannOhMann, war ja janz scheeen wat los bei Euch da drüben! Es ist von einer Parteigründung die Rede (im Perry Rhodan-Umfeld), von kleinen und größeren Palastrevolutionen, die aber wahrscheinliche außerhalb des Fandoms niemanden interessierten.
Aber das ist nur eine Seite, diese Politik, andererseits lese ich sehr viel von Dingen, die damals erstmalig im Fandom da waren, bzw. besprochen wurden. Ist schon faszinierend.
Die SF-Notizen sind echt zu empfehlen. Kontakt Kurt.Denkena[ at ]superkabel.de