Bücher angefangen und nicht beendet bisher, dazu ein paar Comics (meine neue Entdeckung: DEADPOOL - cooool!), die Bücher, die ich sogar geschafft habe (mitunter schon hier kurz vorgestellt) in der Übersicht:
13) Martin v. Arndt: „Oktoberplatz oder Meine großen dunklen Pferde“
„Keine Lehrmittelsammlung. Nur meine Geschichte.“ - einige der letzten Worte des Romans und so was wie ein Motto: Der Roman eines Deutschzüngigen über das alte und neue Weißrussland ist nicht dozierend, belehrend, sondern eine Geschichte. Eine Geschichte der sexuellen und/oder Liebesbeziehungen des Erzählers zu seinen Tanten und auch eine Mordgeschichte.
Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass das Buch mir mehr über Weißrussland und über Ungarn nach der „Wende“ erzählt, wo es auch zum Teil spielt, hätte gerne mehr erfahren über diese seltsame Welt zwischen Diktatur und diesem wilden Kapitalismus. Gut, dafür wird man aber durch eine sehr schöne direkte Erzählweise beehrt. Liest sich richtig gut, ist spannend, die Figuren sehr interessant. Tolles Buch!
9 / 10 Punkte
14) Iain Banks: „Der Algebraist“
Irgendwann war ich mal Banks-Fan. Dann hat mich anderes abgelenkt und ich habe den Anschluss verloren. Seine Bücher machen es einem aber auch nicht einfach, werden immer umfangreicher. Das hier ist nun bei weitem nicht sein aktuellstes.
Nach dem eher lauen „Die Spur der toten Sonne“ und dem mir als angenehm in Erinnerung gebliebenen „Blicke windwärts“ hat mir dieser hier recht gut gefallen.
Was aber macht Banks hier? Zum einen lässt der Roman etwas an Komplexität vermissen, die man (ich) sonst bei ihm gewohnt bin und oftmals konzentriertes Lesen erfordert. Hier fabuliert er einen eher geradlinige Story mit viel Redundanz daher. Vorteil: Man kann dem Plot gut folgen. Wird aber mitunter etwas lau. Dafür entschädigt er durch ganz tolle Aliens.
Und dann habe ich mich aber gefragt, ob das Ganze eher satirisch gemeint war: Da werden Alien-Gesellschaften konstruiert, die mal schlappe 10 Milliarden Jahre Zivilisation hinter sich haben. Ist so was vorstellbar? Also - „vorstellbar“? Kann man überhaupt einen Hauch von Ahnung davon haben (mit unseren mal großzügig angesetzten 5000 Jahren Zivilisation, von denen wir die meiste Zeit aber auch nur auf dem terranischen Boden herumwerkelten), wie solche Typen ticken, wie sie organisiert sind? Da machte es sich der Autor m.M.n etwas einfach: Mitunter wirken die Dweller, die uralten Bewohner von Gasplaneten, wie übermütige Kinder, die nichts ernst nehmen (was wieder rum glaubwürdig ist, denn: was die schon alles gesehen, erlebt haben..).
Die Kurzlebigeren, also auch die Menschen, haben sich ebenso ziemlich weit entwickelt. Nun befinden sie aber in einer Nachkriegsphase, in der die Wurmlöcher-Portale zerstört wurden und die galaktische Zivilisation dadurch enorm gehemmt wurde. Insgesamt ist diese Zukunftswelt diesmal nicht so fortschrittlich, wie sonst bei Banks. Es gibt auch einen oberbösen Diktator, dessen Auftreten und Darstellung mich auch an eine Satire denken lässt. Schon er Name: Lusiferus, ist ja Programm. Auch wenn er ziemlich gemein und brutal auftritt, hat er was Operettenhaftes, was ich irgendwie nicht ernst nehmen konnte. Nun ja...
Held ist aber ein Mensch, der offiziell Kontakt zu den Dwellern unterhalten darf und zufällig in den Besitz eines großen Geheimnisses und damit in den Fokus aller galaktischen Mächte gerät. Das Geheimnis würde das Wumlochproblem lösen. Der Schlüssel sind natürlich die übermächtigen, albernen Dweller.
Die KIs, die in der Kultur Banks’ eine große Rolle spielen, haben hier einen Krieg verloren und werden von staatlicher, offizieller Seite aus verfolgt. Natürlich gibt es sie noch und das mit dem „Krieg verloren“ liest sich dann auch etwas anders.
Die 800 Seiten machen Laune, hat mich tatsächlich auf den space opera-Pfad geführt.
8 / 10 Punkte
15) James Blish: "Der Tag nach dem jüngsten Gericht“
10 / 10 Punkte