Die APA, neu und alt
APA FAN F.A.N. Futurian Amateur News
Was FAN sein soll? Die Frage stellte ich mir auch schon mal 1995. Aber warum jetzt wieder? Na ja, das kam so:
FAN ist ja eine Sammlung der Beiträge (quasi Ego-Zines) der Mitglieder der Amateur Press Assoziation „Futurian Amateur News“ - kurz FAN. Ein „Ordentlicher Herausgeber“ - OH - bündelt die Beiträge und verschickt sie an die Mitglieder und Warteleistler - UND an Interessenten!!!!
Deshalb nerve ich hier mal... Also, wer Interesse hat, nur melden, denn nachdem nun Armin Möhle die OH-schaft abgegeben hat, übernehme ich. Mal sehen, ob ich das auch so gut wie er hinbekomme.
Ich hatte ja schon mal - früher. War schon mal der OH. Und auch damals hatte ich eben schon mal geworben für das Medium.
Nehme mal an, das wird heutzutage nicht einfacher, bei Internet, Foren, FB... Mal sehen, wie es weiter geht, ein Versuch ist es Wert.
Gerade in der Hektik der Netz-Welt ist so ein Diskussionsforum, das im 3-Monate-Takt funktioniert, erholsam; kann es zumindest sein. Es gibt genug Platz für ausführliche Gedanken. Man kann sich Zeit nehmen, kann Erwiderungen im Affekt vermeiden, auch Ideen vorstellen und zur Diskussion anbieten, braucht sich nicht, dem Netz geschuldet, kurz zu fassen (echt mal: Wer liest schon lange Texte am Bildschirm... na ja, die Tablets machen es mitunter einfacher, dennoch...)
Das Bild hatte ich hier in den Phantastischen Ansichten schon mal (2012); ist Teil des TiBi zur 100. Ausgabe, das ich machen durfte.
Habe ich also in Erinnerungen gekramt. Und im SOLAR-X vom Januar 1995 stieß ich auf das hier:
F. A. N. - Futurian Amateur News
Eine deutschsprachige APA (Amateur Press Assoziation)
Kurz vorgestellt von Thomas Hofmann
Was hat die zahnmedizinische Versorgung mit Science Fiction zu tun? Gab es vernunftbegabte Raubsaurier? Welche Musik hört ein Liebhaber der Romane Malzbergs? Was haben Gustav Meyrink, Frank Tovey, Murray Leinstner und ein "Pionier der deutschen Raumschifffahrt" gemein? Nichts? Doch, sie alle sind Gegenstand in einem Fanzine, das gar keines ist!
Die APA als Diskussionsforum der Science Fiction Fans ist so alt wie das Genre selbst; schon der Meister der schwarzen Phantasie, Lovecraft, schrieb in einer APA mit. In ihr tobte er sich ideell aus, diskutierte mit anderen Mitgliedern dieser seltsamen Form eines Fanzines seine und andere Theorien und tauschte Gedanken aus. Genau das geschieht in dieser deutschsprachigen APA noch immer. Die Mitglieder verfassen ihre eigenen Zines, schreiben über Dinge, die sie bewegen, wobei dies nicht nur die SF sein muß, aus deren Fandom die APA eigentlich stammt, schicken ihre Beiträge in erforderlicher Stückzahl zum Ordentlichen Herausgeber, der alle Beiträge bündelt und die so fertiggestellte APA an die Mitglieder und Interessierten schickt, woraufhin diese sich ans Werk machen können, den Diskussionsfaden aufzugreifen und weiterzuspinnen.
Zum BärCon im Herbst 1991 wurde F.A.N. aus dem Reich der Scheintoten zurückgeholt - von zwei Mitgliedern F.A.N.s, die bereits in den 80er Jahren dabei waren - um erneut ein Podium für verbalen Streit, angeregte Diskussionen und ambitionierte Beiträge, die vielleicht in "normale" Fanzines nicht hineinpassen würden, zu liefern.
Worin liegt nun der Vorteil einer APA? Leserbriefe kann ich doch auch zu anderen Fanzines schicken! Doch kann ich nie gewiß sein, ob sie auch unzensiert abgedruckt werden; auf eine Reaktion darauf habe ich erst Recht keine Garantie. In der APA ist dies aber grundlegender Inhalt. Der Aufwand für den Fanzinegestalter bleibt dabei in einem verträglichen Rahmen, ist wesentlich geringer als bei einem eigenen, selbständigen Fanzine.
Natürlich gibt es Spielregeln, so sollte jedes Mitglied pro Jahr wenigstens acht Seiten beitragen, jeder Interessierte (auf der Warteliste) zwei Leserbriefe pro Jahr schreiben.
Was bisher im wiederbelebten F.A.N. diskutiert wurde, bestimmten allein die Mitglieder: Gewalt in den Medien, SF und Religion, "persönliche Vergangenheitsbewältigung" (klar, bleibt bei einem Ost-West-Gemisch nicht aus), prähistorische Vernunft (reine Spekulation), satirische Beiträge, Musik und SF, viel Persönliches (Menschliches, Allzumenschliches), Conberichte, Grafiken und und und...
Die Form der Beiträge variiert vorn maschinegeschriebenen "Brief an alle" bis zum durchgestylten, computerlayouteten Egozine; von einer "Zwei-Seiten-Anregung" bis zum "52-Seiten-Tagebuchauszug", vom saloppen Plauderton bis zum engagierten Essay, für jeden ist Platz!
Zur Zeit sind noch Plätze frei auf diesem Schlachtfeld der Worte, Interessierte sind immer willkommen! Lust bekommen?
Tja, inhaltlich könnte ich heute etwas anderes schreiben, bin aber erstaunt, denn vieles stimmt nach wie vor. Auch das mit den freien Plätzen