Gelesen im September 2015
Attack on Titan;
Nach dem wirklich erhellenden Vortrag von Rainer Mausfeld, „Warum schweigen die Lämmer?“, über die Macht der Beeinflussung musste ich ergänzend dieses Standardwerk für Public Relations mir auch zu Gemüte führen. - Nun, von dem Vortrag hatte ich mehr...
OK, ist wohl so ein erstes Werk, in dem der Autor aus Sicht eines „Propagandisten“, also eines Menschen, der für die Werbung von... tja, eben allen, die Werbung brauchen, also Industrie, Vereine, Parteien - völlig egal... verantwortlich ist und einfach wissen muss, dass Werbung, PR, Propaganda unvermeidlich ist, um in einer modernen Gesellschaft Ziele, Interessen zu artikulieren und durchzusetzen. Nicht mehr, nicht weniger. Aber wirklich „ungeheuerliche“ Dinge konnte ich nicht entdecken.
- Ohne Wertung -
Comic 15) Attack on Titan, Bd.e 5 & 6
Wieder 2 geschafft; na ja, ist ja kein großer Akt, Text ist überschaubar. Die Zeichnungen werden mitunter besser, detaillierter, z.B. in den Stadtansichten. Aber - das habe ich jetzt gelernt - Mangas liest man nicht unbedingt wegen der tollen grafischen Kunst, oder?
In den beiden Bänden werden noch mehr Rätsel um die Titanen aufgehäuft; sie sind (nicht alle) hirnlose, sture Menschenfresser. Es kulminiert in der Begegnung des Außen-Teams mit einem weiblichen Titan; sie ist zumindest gerissen, wenn nicht gar richtig klug, dazu superschnell und damit eine noch größere Gefahr. Sie schient es gezielt auf Armin und natürlich Eren Jäger abgesehen zu haben. Töten will sie sie aber nicht. Tja, Rätsel über Rätsel...
Es bleibt spannend, was ich gar nicht gedacht hätte; denn wie schnell kann sich so eine Srie totlaufen...
wieder 10 / 10 P., da das Fieber noch nicht abgekühlt ist.
29) Shiden Kanzaki: „Black Bullet“ Bd. 1
...und wir bleiben noch etwas in Japan...
Nachdem ich nun gelernt habe, dass es für Manga-Fans auch Romane gibt, die Light Novel, wollte ich neben „All You Need Is Kill“ auch mal schauen, was es sonst noch so gibt; dieser hier schien mir vielversprechend. Und: ist es auch!
(Komischer Weise erinnert das Setting dann etwas an Attack on Titan: Unerklärliche Monster bedrohen die Menschheit, rotten sie fast aus; Rest-Menschheit versucht zu überleben und hat sich erst mal hinter Mauern bzw. hier Monolithen zurück gezogen.)
Die Menschheit ist am A. Ein Virus verwandelt andere Tiere und Menschen in Monstren, die4 Gastrea. Diese haben 2031 die Welt erobert; die Menschheit musste sich hinter Monumenten aus einem komischen Material / Metall zurück ziehen, das einzig dazu in der Lage ist, die Gastrea zu töten und abzuschrecken. Hat also was von Knobloch und Weihwasser. Im Buch heißt das Zeug Baranium, im Film komischer Weise Veranium. Aus diesem schwarzen Metall werden die Black Bullets geschmiedet, die von den Promotern verschossen werden. Das sind junge Wachleute, so was wie Söldner-Polizisten der nahen Zukunft; an deren Seite junge Leute kämpfen, die Initiatoren, die sich aus den „verfluchten Kindern“ rekrutieren. Als die Handlung einsetzt, sind diese Kinder maximal 10 Jahre alt, sie sind nach dem Auftreten der Gastrea geboren und haben den Virus in sich, der aber nicht richtig in ihnen ausgebrochen ist. Aber er verschafft ihnen übermenschliche Eigenschaften - und ist der Grund dafür, dass die anderen Überlebenden in erster Linie Angst vor ihnen haben...
Es geht also um den Kampf dieser besonderen Wachleute gegen die Gastrea und gegen die Vorurteile und Diskriminierung der normalen Gesellschaft, und das, obwohl sie die einzige Chance im Kampf gegen die Monster sind.
Unser Promoter/Imitatorin-Paar ist dann noch ein ganz besonderes. Etwas nervig und - hmm, seltsam - mutet mir die Art ihrer Beziehung an; also das Initiatoren-Mädchen ist etwas sehr frühreif, was ihrem Kampf-Partner allerdings auch nur auf die Nerven geht. Warum das so sein musste? Keine Ahnung. Der Promoter jedenfalls ist auch ein besonderer Mensch, ein Produkt eines Versuches, Supersoldaten herzustellen. Damit ist er einem ebenfalls aus der damaligen Versuchsreihe hervorgegangen, maskierten Superschurken durchaus gewachsen.
Insgesamt handelt es sich um eine schnell erzählte, rasante Abenteurerstory am Rande des Wahnsinns.
7 / 10 Punkte
29) Shiden Kanzaki: „Black Bullet“ Bd. 2
O.K., die Luft ist raus. Es ist nun ein Buch für Jugendliche. Die leicht sexuellen Anspielungen, die Liebelei zwischen den Protags, die relativ einfachen Konfliktstrukturen, all das macht das Buch sicher für Jugendliche attraktiv; ich kann dem jetzt nicht mehr so viel abgewinnen. Na, mein Problem, ansonsten ist es wieder eine schöne, abenteuerliche Story um die beiden Privatwächter die nun zu Leibwächtern der Herrscherin über Tokyo aufgestiegen sind, aber in Intrigen verwickelt werden.
5 / 10 Punkte
30) Peter Reich: „Der Traumvater“
Auf das Buch war ich langer scharf. Es ist schwer, mitunter nur teuer zu kriegen, ich musste drei Tickets bei Tauschticket „bezahlen“ (und konnte es kaum fassen, dass es da zu kriegen war). Und: bereut? Nein, das war es mir Wert, auch wenn ich nach wie vor nicht sagen kann, was nun an der Geschichte dran ist...
Wer hat Angst vor Wilhelm Reich? heißt eine Doku über diesen Psychologen. Und es gibt da diesen Film mit Klaus Maria Brandauer, über die letzten Jahre Reichs. Der Film und das Buch beschreiben den gleichen Zeitraum, die gleichen Umstände in Reichs Leben.
Na ja und dann gibt es da den Titel und das Video von Kate Bush, wo Donald Sutherland mitspielt, ein altes Video (aus der Zeit, als Videos noch eine Bedeutung hatten), das ich lange Zeit - Unwissender - als phantastische Parabel sah.
So ein bisschen scheue ich die Diskussion, daher will ich gar nicht auf den Inhalt groß eingehen und auch nicht auf die Frage, ob Reich (zum Schluss) nur ein Spinner war, sich was zusammen fantasierte oder ob was dran ist an seiner Theorie von der seltsamen Lebensenergie Orgon.
Sein Sohn Peter hat in dem Buch sich lange mit dem Über-Vater beschäftigt, stand sicher lange in seinem Schatten und ist sicher im Grunde sehr verunsichert gewesen. Für meine Begriffe stellt er zu wenig in Frage, was er als Kind erfahren und davon behalten hat in seinem Gedächtnis. Da ist dann auch von UFOS die Rede, aber eben auch von der Verfolgung durch Behörden. Warum, wenn er nur ein Spinner war? Ah, nee, wollte ja nicht...
Das Buch habe ich verschlungen, auch wenn es mir am Ende doch keine Fragen beantwortet hat, daher:
9 / 10 Punkte
Seit Ralph Doeges Regenmacher bin ich auch von Wilhelm Reich fasziniert.