Fanzine-Austausch - die Fortsetzung (2)
BWA
Irgendwie hatte ich mich an den regelmäßigen Fanzine-Austausch gewöhnt. Na ja, damals stockte der Austausch bereits und wurde mit einer massiven Heft-Lieferung wieder aufgenommen. Danach war dann aber für fast ganz 2020 Ruhe. Leider, möchte ich hinzufügen. Aber nichts ist für die Ewigkeit.
Ich weiß auch gar nicht, warum es erst mal endete. Vielleicht gibt es da so ein Ungleichgewicht. Ja, unser NEUER STERN hat selten so viele Seiten wie BWA. Andererseits wird der Platz schon unterschiedlich genutzt.
Inhaltliche Gründe vielleicht? Wir haben ja weniger Perry bei uns (also, gar keinen, um ehrlich zu sein). Auch schaffen wir es eher selten auf regelmäßig 1 Heft pro Monat, was BWA seit gefühlten Jahrhunderten schafft. Dafür: Alle Achtung! Aber wie ich gern betone: Es soll ja nicht in Arbeit ausarten†¦
Doch kurz vor Weihnachten - vielleicht liegt†™s ja an der besonderen Zeit, wo man gern an andere Menschen denkt, an Geschenke, an Freude bereiten - da meldete sich mein Fanzine-Tauschpartner und ich bekam 2 Hefte zugesandt (für die ich mich bereits revanchiert habe). Freude! Ja, habe mich sehr darüber gefreut!
Gleich mal untern Weihnachtsbaum gesetzt und geschmökert.
BWA ist jetzt schon bei den Nummern 446 und 447 für 11 & 12 / 2020. (Auch das werden wir vom NEUEN STERN niiiiie aufholen!). Beide Hefte mit buntem Covern, aber das seht Ihr ja†¦
Eine erste kleine Überraschung für mich: Eine Autorin kam quasi hier bei den BWAlern dazu, die ich bereits ein bisschen bei „uns“ vermisst habe. Na, vielleicht hat sie hier eine neue Heimat gefunden? (Als Selber-Herausgeber macht man sich natürlich Gedanken, vielleicht sogar Sorgen. Hmm, mag es an der Leserbriefe-Sparte liegen, die wir nicht haben und bei der sie sich dort rege beteiligt? Ja, vielleicht†¦)
Schauen wir mal in die Hefte.
Ein paar Gedanken zu den Äußerlichkeiten: Letzens wurde auf der Facebook-Seite der Clubs vermeldet, dass Corona-bedingt das erste Mal das Heft komplett am PC erstellt wird. Nanu, dachte ich, wird es das sonst nicht? Auf jeden Fall erklärt sich so, dass die Seiten ziemlich unterschiedlich aussehen. Es sind wohl die Zuarbeiten der Autor*innen, die Seite für Seite montiert werden. Durchgehende Seitennummern gibt†™s aber trotzdem. Muss ja doch am Bildschirm zusammengesetzt worden sein, oder?
Die Arbeitsweise erklärt dann auch, warum nach einem Artikel mitunter viel Platz (der Rest der Seite) frei bleiben muss. - Als Selber-Fanzine-Macher fällt mir das halt auf.
Inhaltlich:
Im November...
gefiel mir der Nachruf auf Thomas R.P. Mielke von Karl-Ulrich Burgdorf ganz besonders. Sehr informativ und schön geschrieben! Macht echt Laune, selber mal wieder was von Mielke zu lesen!
Ein paar Sachen, die Leserbriefe zum Teil, aber auch eine Quasi-Fortsetzung eines Artikels zu Terry Goodkind von Angelika Herzog, beziehen sich auf Artikel vorhergehender Hefte. Da fehlte mir der Anschluss. Aber gut. Angelika outet sich als Leserin, die nicht so gerne Endlosserien liest. Da haben wir was gemeinsam! Allerdings ziehe ich schon den Hut, wenn sie nach 10 Teilen eine Serie abbricht, also doch so lange durchgehalten hat. Ich bin ja bei solchen Serien froh, wenn sie verfilmt wurden, wie das ja hier auch der Fall war (Legend of the Seeker) - und an die TV-Serie erinnere ich mich gern!
Uwe Lammers schrieb wieder das Vorwort. Darin erzählt er sehr ausführlich von seinen OSM-Schreib-Abenteuern. Okay, ich denke mal hier muss man schon ein bisschen Fan der Serie sein. Das ist insofern vielleicht ein clubinternes Ding. Seine Rezis waren mir da informativer und die habe ich auch mit großem Vergnügen gelesen. Mir macht es auch nix aus, wenn sie von 2016 sind; ein Aktualitätsfanatiker bin ich auf jeden Fall nicht!
Diesmal war auch recht wenig Perry Rhodan drin. Ein Interview mit Kurt Kobler, das Alexandra Trinley mit ihm führte, über dessen ersten Roman der Perry-Fan-Roman-Serie. Allerdings eine Übernahme aus dem PRFZ-Newsletter.
Und Dezember?
Noch dicker, noch mehr Nachrufe, noch mehr Stories. Das Heft hat satte 80 Seiten. Diesmal gibt es auch 2 Stories, eine von Uwe Lammers, der seine Leser mal wieder in seine schier unendliche Zyklenwelt entführt. Ich muss hier „seine Leser“ betonen, da es mir als Außenstehenden absolut nicht gelang, dort einzutauchen. Allein die zahlreichen Fußnoten haben mir die Lektüre vergällt. Sorry, Uwe. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann bitte Solo-Geschichten, ohne deinen 30jährigen Schaffensbackground.
Die zweite Story ist von Sabine Seyfarth und ist wie ein Brief an die verstobene Gro0mutter formuliert. Die Autorin (des fiktiven Briefes) macht sich Gedanken über Weihnachten, den Sinn und Zweck des Festes und darüber, ob das nicht abgeschafft gehört. Nun, da es sich um SF handelt, sind das keine gegenwärtigen Gedanken.
Sabine packt da - könnte ich mir vorstellen - Gedanken und Diskussionsergebnisse hinein, die sie als Mensch interessieren, jenseits der Idee zu dieser kleinen Geschichte. Wir kennen die Debatte vielleicht auch aus unserem Erfahrungskreis: Warum feiern wir Nicht-Christen überhaupt noch Weihnachten? Dürfen wir das? Hat das noch Sinn? - Müsste ich mich in einer Abstimmung verhalten, dann wüsste ich schon, auch als Atheist, wo ich das Kreuzchen setze.
Zu 2 Personen gibt es 3 Nachrufe; 2 zu Sean Connery und 1 für den eher unbekannten SF-Autor Richard Lupoff. Der war für mich gleich so gut, dass ich erst mal alle auf Deutsch verfügbaren Romane des Autors bestellt habe. Danke dafür! Mehr brauche ich zu dem Text gar nicht schreiben, oder?
Insgesamt finde ich diese Tradition der etwas ausführlicheren und auch persönlich gehaltenen, trotzdem überaus informativen Nachrufe sehr gut! Na ja, wenn nur die Anlässe nicht wären†¦
Uwe rezensiert wieder einen Cussler, wie auch im Novemberheft. Jedesmalig sind es Kooperationen, die wohl entsprechend Kooperationspartner ausfallen; diesmal wohl besser als letztes Mal.
Seine Rezi zu Bradbury Marschroniken war aber sehr wohltuend, ein Genuss! Vielen Dank dafür, auch wenn es ja ein allgemein bekanntes Werk ist. Aber die persönliche Note, die er da einbringt, macht das Lesen der Rezi zu mehr als einer bloßen Information.
Diesmal ist auch etwas mehr Perry drin, von daher†¦
So, genug um den heißen Brei herumgeschrieben. Wer mehr will, bitte an die SF-Freunde in BW wenden:
http://www.science-f...uerttemberg.de/