Habe den Erzählstrang Adriana-Miguel zu Ende gelesen, der auch den Epilog umfasst. Damit ist die Geschichte eigentlich aus. Aber ich bin natürlich neugierig, was die anderen Protagonisten noch erleben.
Geschrieben 09 Mai 2019 - 14:47
Habe den Erzählstrang Adriana-Miguel zu Ende gelesen, der auch den Epilog umfasst. Damit ist die Geschichte eigentlich aus. Aber ich bin natürlich neugierig, was die anderen Protagonisten noch erleben.
Geschrieben 09 Mai 2019 - 18:48
In Kapitel 40 hat mich die Unterhaltung zwischen Hippolyt und Jermain abgehängt. Wie genau ziehen die beiden die Verbindung aus dem, was sie ausgebuddelt haben, und der ewigen Wiederkehr? Was sie ausgegraben haben, ist ein absoluter Knüller, aber wie sie das mit dem aktuellen weltbewegenden Problem in Verbindung bringen, habe ich nicht mitbekommen.
Ich kann dann später auch Hippolyts Entsetzen vor der Vorstellung einer ewigen Wiederkehr nicht nachvollziehen. Wenn man nicht religiös ist, muss man das Leben im Grunde als sinnlos ansehen. Kein Modell der Zukunft des Universums spendet da besonders viel Zuversicht. Ob das, was mir gerade passiert, als ewiger Kreislauf immer wieder passiert, oder nur ein einziges Mal, kann mir hier und jetzt vollkommen egal sein.
Geschrieben 11 Mai 2019 - 10:04
Am Anfang von Kapitel 54, an dem ich gerade angelangt bin, steht dann ein Satz, der noch einmal zentral das Unbehagen an der ewigen Wiederkehr zusammenfasst:
EDIT: Spoiler-Tag hinzugefügt
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 13 Mai 2019 - 18:25.
Geschrieben 11 Mai 2019 - 12:50
Am Anfang von Kapitel 54, an dem ich gerade angelangt bin
Michael, was hältst du davon, mit der Spoilerfunktion zu arbeiten? Manche Leser sind vielleicht noch nicht bei Kapitel 54, aber lesen hier mit - und würden es eventuell gerne spoilerfrei tun.
Geschrieben 11 Mai 2019 - 14:03
Michael, was hältst du davon, mit der Spoilerfunktion zu arbeiten? Manche Leser sind vielleicht noch nicht bei Kapitel 54, aber lesen hier mit - und würden es eventuell gerne spoilerfrei tun.
Ich finde nicht, dass mein Posting inhaltlich mehr Information enthält, als der Beitrag von lapismont weiter oben, bei dem du selbst gesagt hast, dass sein Spoiler eigentlich unnötig sei.
EDIT: Nachdem ich den Rest des Buches gelesen habe, habe ich oben doch einen Spoiler-Tag gesetzt.
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 13 Mai 2019 - 18:27.
Geschrieben 13 Mai 2019 - 18:30
Habe das Buch heute zu Ende gelesen. Für eine Gesamteinschätzung muss ich wohl noch mal etwas in mich gehen.
Geschrieben 13 Mai 2019 - 18:57
Bin fertig und habe die Geschichten nachwirken lassen und bin einigermaßen ratlos, was ich davon halten soll.
4 parallele Erzählstränge, die wenig miteinander zu tun haben. Sie laufen alle auf EIN Ereignis hinaus, das ist es aber auch schon. Auf jeden Fall wissen wir nun, von wem die gesamte Menschheit abstammt.
Die Chebal-Geschichte hat mir am wenigsten gesagt. Die anderen drei waren unterhaltsam, wobei die Personen alle irgendwie blass daherkamen. Alle mehr oder weniger reaktiv am Geschehen beteiligt, aber ohne wirkliche Handlungsfreiheit. Aber darum ging es ja letztendlich. Alles Pappkameraden in einer riesigen Simulation, auf deren Inhalt und Struktur niemand wirklich Einfluss hat - außer Pangalé. Dieser ist vielleicht zu jung um eine überlegte Entscheidung zu treffen.
Warum der Raramuri-Schamane unbedingt dauernd besoffen sein bzw. sich meistens grenzdebil benehmen musste, hat sich mir allerdings nicht erschlossen.
Die Landschafts- und Wetterbeschreibungen waren super. Ebenso die Beschreibungen wie sich die Protagnisten durch die Umgebungen durchquälen mussten.
Geschrieben 14 Mai 2019 - 16:27
Ich habe den Roman nun auch beendet und kann abschließend sagen, dass der Roman mir richtig gut gefallen hat.
4 parallele Erzählstränge, die wenig miteinander zu tun haben. Sie laufen alle auf EIN Ereignis hinaus, das ist es aber auch schon. Auf jeden Fall wissen wir nun, von wem die gesamte Menschheit abstammt.
Genau dieser Aspekt hat mir gerade gut gefallen. Das ständige Überlegen, ob es Zusammenhänge gibt oder es im Grunde vier unterschiedliche Stränge sind, macht für mich eine Besonderheit des Roman aus. Die Anspielungen zu verfolgen, ob oder inwiefern zwischen z.B. Pachana oder Isuame eien Verbindung besteht, sind ein Teil des Spannungsbogens.
Die Kapitel im Falaise de Bandiagara sind für mich die stärksten. Besonders angetan hat es mir der rätselhafte Ambara. Die Natur-, Landschaftsbeschreibungen sind m.E. auch richtig gut. Genauso die mystischen und fantastischen Stellen, wenn es um alte Erzählungen und Geister geht. Ein toller Schmöker!
Einziger Kritikpunkt: Gegen Ende des Roman sind die Kapitel mir extrem kurz vorgekommen. Da hätte der Autor sich m.E. mehr Zeit lassen können, genauere Beschreibungen von Gedankengängen, usw.. Irgendwie wird es mir dann alles zu hektisch. Aber bestimmt gefällt gerade das auch vielen Lesern.
Bearbeitet von Wrong, 14 Mai 2019 - 16:28.
Geschrieben 14 Mai 2019 - 20:10
Ich habs mir auch grad auf den Nachttisch gelegt - bei diesem Umfang muss ich leider mal fragen:
Michael, wieviele Anschläge schreibst du so am Tag?
witzbold
Geschrieben 14 Mai 2019 - 20:13
Warum der Raramuri-Schamane unbedingt dauernd besoffen sein bzw. sich meistens grenzdebil benehmen musste, hat sich mir allerdings nicht erschlossen.
Das ist mit freundlicher Genehmigung der Anthropologen Dr. Claus Deimel und Dr. Evelyne Puchegger-Ebener, denen ich meinen Text vor Drucklegung auch zur Prüfung geschickt hatte (siehe Danksagung), im Grunde fast 1:1 aus von ihnen aufgezeichneten und dokumentierten Reportagen über die Maisbierfeste der Raramuri-Indianer übernommen. Und ich habe die ganze Geschichte sogar noch ein wenig entschärft, denn die Feste sind weitaus derber als von mir geschildert. Gewisse Dinge sind bei indianischen Kulturen nunmal wie sie sind. Und es gibt viele Maisbierfeste bei den Raramuri.
Und bevor du dich jetzt auf meine Aussage stürzt: Ich habe die in den Dokumentationen geschilderten Geschehnisse während der Feste übernommen, nicht die Texte selbst.
Bearbeitet von Marrak, 14 Mai 2019 - 20:33.
Geschrieben 14 Mai 2019 - 20:28
Ich habs mir auch grad auf den Nachttisch gelegt - bei diesem Umfang muss ich leider mal fragen:
Michael, wieviele Anschläge schreibst du so am Tag?
Ganz ehrlich? Oft gar keine. In den vergangenen 15 Jahren haben sich - vor allem während meiner Zeit, in der ich in der Computerspielefirma angestellt war - sehr viele Texte angesammelt, die ich nun nach und nach fertigstelle. Insgesamt waren, bevor ich den KANON veröffentlicht habe, fünf unvollendete Romane in der Pipeline. Jetzt sind es noch drei - den neuen KANON-Roman nicht mitgerechnet. Der UROBOROS war lange vor dem KANON nahezu fertig. Es fehlten nur vier Kapitel. Es hat nach dem KANON mit der VÖ aber etwas länger gedauert, weil ich a) den vierten Handlungsstrang wieder eingepflegt habe und dafür die gesamte Kapitelreihenfolge neu ordnen und ergänzen musste, und B) noch die Novelle für Dublin dazwischengekommen war.
Bearbeitet von Marrak, 14 Mai 2019 - 20:31.
Geschrieben 14 Mai 2019 - 20:41
Das ist mit freundlicher Genehmigung der Anthropologen Dr. Claus Deimel und Dr. Evelyne Puchegger-Ebener, denen ich meinen Text vor Drucklegung auch zur Prüfung geschickt hatte (siehe Danksagung), im Grunde fast 1:1 aus von ihnen aufgezeichneten und dokumentierten Reportagen über die Maisbierfeste der Raramuri-Indianer übernommen. Und ich habe die ganze Geschichte sogar noch ein wenig entschärft, denn die Feste sind weitaus derber als von mir geschildert. Gewisse Dinge sind bei indianischen Kulturen nunmal wie sie sind. Und es gibt viele Maisbierfeste bei den Raramuri.
Und die sind trotz solcher (und häufiger) Sauf-Exzesse so gute Langstreckenläufer?
Wenn ja, dann ist das beeindruckend. Wie hoch ist deren durchschnittliche Lebenserwartung?
Geschrieben 14 Mai 2019 - 20:54
Und die sind trotz solcher (und häufiger) Sauf-Exzesse so gute Langstreckenläufer?
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Der "westlich" kultivierte Mensch betrachtet sich gerne als das Maß der Dinge, ohne die Gabe, sich mental in die Riten, Bräuche, Routinen und das Leben eines Kulturvolkes hineinversetzen zu können. Sic transit gloria mundi.
Geschrieben 14 Mai 2019 - 21:11
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Der "westlich" kultivierte Mensch betrachtet sich gerne als das Maß der Dinge, ohne die Gabe, sich mental in die Riten, Bräuche, Routinen und das Leben eines Kulturvolkes hineinversetzen zu können. Sic transit gloria mundi.
Offensichtlich ist das so. Vielleicht braucht man auch Erfahrungen vor Ort, um eine andere Kultur verstehen zu können.
Geschrieben 14 Mai 2019 - 23:18
Offensichtlich ist das so. Vielleicht braucht man auch Erfahrungen vor Ort, um eine andere Kultur verstehen zu können.
Die Antropologin hatte mir dereinst geschrieben, ich dürfe dürfe aus ihrer Repotage zitieren und selbige für den Roman nutzen, sofern ich die Raramuri respektvoll behandle und beschreibe ("respektvoll" hatte sie dabei in Großbuchstaben geschrieben, mit drei Ausrufezeichen). Ich hatte ihr damals geantwortet, dass es eine Gratwanderung sei, die Indianer wahheitsgetreu UND respektvoll zu beschreiben, gerade in Bezug auf die Maisbierfeste und das Dauerdelierium der Beteiligten. Sie antwortete (ich zitiere mal aus ihren E-Mails): "Ich verstehe das Dilemma - nur ist es ja nicht immer ganz so wüst. Ich erbitte auch keine 'Schönfärberei', sondern einfach ein Verstehen. Vergleich: Bierzeltfeste in Bayern oder Österreich - auch hier gibt es Abstufungen, aber hier werden interessanterweise die Exzesse (meist als 'Ausrutscher' gesehen) nicht so sehr fokussiert. Es ist mir wichtig, Völker wie die Raramuri terminologisch unterm Strich nicht in die Nähe von 'wild' und 'unbedarft' zu rücken, sondern sie einfach als Indégenas (indigene kultur) zu beschreiben, DAS meinte ich mit Respekt."
Geschrieben 15 Mai 2019 - 07:40
"Ich verstehe das Dilemma - nur ist es ja nicht immer ganz so wüst. Ich erbitte auch keine 'Schönfärberei', sondern einfach ein Verstehen. Vergleich: Bierzeltfeste in Bayern oder Österreich - auch hier gibt es Abstufungen, aber hier werden interessanterweise die Exzesse (meist als 'Ausrutscher' gesehen) nicht so sehr fokussiert. Es ist mir wichtig, Völker wie die Raramuri terminologisch unterm Strich nicht in die Nähe von 'wild' und 'unbedarft' zu rücken, sondern sie einfach als Indégenas (indigene kultur) zu beschreiben, DAS meinte ich mit Respekt."
Ob bei Bierzeltfesten in Bayern auch bayerische Schamanen mitmachen, müsste überprüft werden. Pfarrer wahrscheinlich schon.
Aber Pfarrer kann man wohl schwerlich mit Schamanen in einen Topf werfen.
Geschrieben 15 Mai 2019 - 11:03
Ob bei Bierzeltfesten in Bayern auch bayerische Schamanen mitmachen, müsste überprüft werden. Pfarrer wahrscheinlich schon.
Aber Pfarrer kann man wohl schwerlich mit Schamanen in einen Topf werfen.
Nach drei Maß wird jeder Pfarrer zum Schamanen.
Geschrieben 22 Mai 2019 - 06:56
Bin jetzt auch durch. Zum Ende hin wirds rasant, stimme Wrong zu, dass es etwas zu schnell wurde, aber letztlich passt das Tempo zu einem solchen Finale. Muss zugeben, dass ich dann doch nicht damit gerechnet habe, dass
Der Archäologen-Teil war etwas mehr von Beziehungskram geprägt und baute einiges auf, das später nicht mehr relevant wurde. Etwa die Uniprobleme.
Großartig sind die Naturbeschreibungen. Oft konnte man Feuchtigkeit und Düfte irgendwie beim Lesen spüren.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 22 Mai 2019 - 09:16
Ich habe den Roman auch heute beendet. Leider viel später, als ich gehofft hatte, aber eine Grippe hat mich zwischendurch ziemlich rausgehauen.
"Uroboros" zeugt enmal mehr, von Michael Marraks Erzählerqualitäten, aber auch von seiner offenbar immensen Recherchewut. Letzteres bremst leider die Handlung stellenweise arg aus und auch im Rückblick bin ich mir weiterhin nicht sicher, ob es jede weitere Erklärung und jeden Monolog von Seiten der wissenschaftlichen Figuren gebraucht hätte. Ich glaube, dass in diesen zwei Erzählsträngen dem Roman eine Straffung und etwas stärkere Handlungs- statt Erklärensfixierung gut getan hätte. Gerade die Mythos-Stränge und auch das gesamte Ende enthalten aber große, erstklassig erzählte, sinnlich erfahrbare Szenen, dir mir vermutlich noch eine Weile im Gedächtnis bleiben werden, und erzählen von einer wunderbar exotischen Welt.
Wenn man ehrlich ist, dann beschränkt sich die phantastische Literatur trotz ihrer prinzipiellen Grenzenlosigkeit doch in der Regel auf wenige Szenarien, "Uroboros" wie auch der "Kanon" setzen sich davon ab und gehen in wunderbarer Weise eigene Wege. Das macht das Lesen natürlich anstrengender, weil man gewohnte Bahnen verlassen muss. Ich zumindets hätte jedoch gerne mehr davon!
Geschrieben 22 Mai 2019 - 09:39
Vom Autor der Wanderdüne hätte ich gerne mehr, der hat eine ähnlich abgefahrene Fantasie.
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Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 22 Mai 2019 - 10:15
Vom Autor der Wanderdüne hätte ich gerne mehr, der hat eine ähnlich abgefahrene Fantasie.
Der arbeitet daran, ist aber echt langsam und hat ansonsten keine guten Ausreden.
Geschrieben 22 Mai 2019 - 11:08
Vom Autor der Wanderdüne hätte ich gerne mehr, der hat eine ähnlich abgefahrene Fantasie.
Mir scheint, da ist mir was entgangen. Wer ist der Autor? Wenn er eine abgefahrene Fantasie hat, dann ist das sicher auch was für mich.
Geschrieben 22 Mai 2019 - 11:50
Mir scheint, da ist mir was entgangen. Wer ist der Autor? Wenn er eine abgefahrene Fantasie hat, dann ist das sicher auch was für mich.
Bearbeitet von Herr Schäfer, 22 Mai 2019 - 11:53.
Geschrieben 22 Mai 2019 - 20:13
4 parallele Erzählstränge, die wenig miteinander zu tun haben. Sie laufen alle auf EIN Ereignis hinaus, das ist es aber auch schon.
ich hatte auch erwartet, dass die Handlungsstränge irgendwann irgendwie zusammenlaufen.
Man findet im Buch just das, was der Klappentext besagt: Drei (resp. vier) nahezu unabhängig voneinander stattfindende Begebenheiten, die auf ein gemeinsames Ereignis hinauslaufen, die Apokastastasis. Drei Betrachtungs- bzw. Erfahrungsebenen des gleichen kosmischen Prozesses, ähnlich wie in "Barfuß über Glas" von Iain Banks. Nur, dass die Erzählebenen bei Banks noch unabhängiger voneinander sind. Im mystischen Pangale-Strang wird erzählt, was diese Wesenheiten ursprünglich bezwecken wollten und was sie sich von der Apokatastasis erhofften. Im Chebal-Strang erfährt man, wer diese Wesen sind, wer sie einst waren und woher sie kamen. Im Krispin-Handlungsstrang wird deutlich, wo die drei Konfluenzpunkte der vier Ur-Entitäten liegen und welche Komplikationen Fehler in der Apokatastasis-Matrix bewirken können (Riesen, etc), und im astronomisch-philosophischen HS um Miguel und Adriana werden die Auswikungen geschildert - und eine der Anomalien gezeigt, welche für die von den Initiatoren (Aliens) nicht vorhersehbare "Fehler" in der Apokatastasis verantwortlich sind (unterirdischer Detektor).
Bearbeitet von Marrak, 22 Mai 2019 - 20:13.
Geschrieben 22 Mai 2019 - 21:48
Man findet im Buch just das, was der Klappentext besagt: Drei (resp. vier) nahezu unabhängig voneinander stattfindende Begebenheiten, die auf ein gemeinsames Ereignis hinauslaufen, die Apokastastasis. Drei Betrachtungs- bzw. Erfahrungsebenen des gleichen kosmischen Prozesses, ähnlich wie in "Barfuß über Glas" von Iain Banks. Nur, dass die Erzählebenen bei Banks noch unabhängiger voneinander sind. Im mystischen Pangale-Strang wird erzählt, was diese Wesenheiten ursprünglich bezwecken wollten und was sie sich von der Apokatastasis erhofften. Im Chebal-Strang erfährt man, wer diese Wesen sind, wer sie einst waren und woher sie kamen. Im Krispin-Handlungsstrang wird deutlich, wo die drei Konfluenzpunkte der vier Ur-Entitäten liegen und welche Komplikationen Fehler in der Apokatastasis-Matrix bewirken können (Riesen, etc), und im astronomisch-philosophischen HS um Miguel und Adriana werden die Auswikungen geschildert - und eine der Anomalien gezeigt, welche für die von den Initiatoren (Aliens) nicht vorhersehbare "Fehler" in der Apokatastasis verantwortlich sind (unterirdischer Detektor).
Gute Erklärung, aber nicht ganz so offensichtlich, für mich. Pangale und Chebal vermischten sich für mich auch immer wieder. Das mit den Riesen als Fehler muss ich überlesen haben, Und Auswirkungen sieht man doch in allen drei Strängen.
Aliens allerdings gab es doch nur bei Pangalé - mhm. Vermutlich muss man den Roman erneut lesen, um auf Kongruenzen zu achten.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 22 Mai 2019 - 22:16
Aliens allerdings gab es doch nur bei Pangalé - mhm. Vermutlich muss man den Roman erneut lesen, um auf Kongruenzen zu achten.
Nein, hauptsächlich im Chachapoya-Strang. Die ganzen Fischwesen sind Nachkommen von ihnen. Und ihr altes Raumschiff steht da ja auch noch rum. Das kann man doch gar nicht überlesen.
Geschrieben 24 Mai 2019 - 16:19
Danke für den Werbeblock! Jetzt aber zurück zum Thema.
Gute Erklärung, aber nicht ganz so offensichtlich, für mich. Pangale und Chebal vermischten sich für mich auch immer wieder. Das mit den Riesen als Fehler muss ich überlesen haben, Und Auswirkungen sieht man doch in allen drei Strängen.
Aliens allerdings gab es doch nur bei Pangalé - mhm. Vermutlich muss man den Roman erneut lesen, um auf Kongruenzen zu achten.
Deine Erklärungen sind wirklich erhellend, Michael. Das habe ich in dieser Klarheit, ehrlich gesagt, nicht mitbekommen, sodass es mir offenbar ganz wie Ralf (Zitat) ergangen ist. Vielleicht lohnt wirklich eine zweite Lektürerunde ...
Geschrieben 01 Juni 2019 - 11:48
Josefson hat den UROBOROS für die SF-Rundschau des Standard rezensiert, und einige seiner Kritikpunkte decken sich mit euren: https://derstandard....r-Welt?_slide=2
Auf meiner Facebook-Autorenseite habe ich dazu einige Sätze geschrieben und copypaste die mal hier mit rein: "Ich stimme Josefson voll und ganz zu, dass der UROBOROS nicht an den KANON heranreicht. Er erhebt aber auch gar nicht den Anspruch, dies zu tun oder zu wollen. Just das war letztlich der Grund, weshalb ich damals, obwohl der UROBOROS bereits nahezu fertig war, den KANON für das "Comeback" vorgezogen hatte. Und die Kritik veranschaulicht auch gut, was ich hier und da in Foren oder bei Lesungen in Sachen "alte Schreibe" (UROBOROS) und "neue Schreibe" (KANON) erzählt oder geschrieben habe.
Ein Hauptaspekt in Sachen "neuen Schreibe" ist das Ungezwungene und die allgemeine Levelsteigerung. Im UROBOROS stammt viel aus Büchern und Reportagen, im KANON im Grunde alles aus dem Kopf. Der UROBOROS ist relativ realitätsgebunden, der KANON völlig frei und fast gänzlich losgelöst von unserer Welt. Im UROBOROS ist nur manches möglich, im KANON alles. Im UROBOROS gibt es noch die Zwänge der Wirklichkeit, im KANON nicht mehr.
Ein weiterer Grund, weshalb er das KANON-Level nicht erreicht, ist der langen Fertigstellungszeit geschuldet. Die ersten UROBOROS-Kapitel entstanden ja bereits 2003 oder 2004.
Bearbeitet von Marrak, 01 Juni 2019 - 11:50.
Geschrieben 03 Juni 2019 - 09:10
Hi Michael,
ich finde, das klingt ein bisschen wie eine Entschuldigung, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das nötig ist - im Vergleich zu sehr vielen anderen Werken ist UROBOROS sicher trotzdem überragend, der KANON ist ja eine sehr hohe Messlatte ;-)
Da ich die Rezension, aber leider noch nicht das Buch gelesen habe, erlaube mir eine andere Frage: Wie kommentierst Du den Befund, dass das Buch mit vergleichsweise unsinnigen Elementen der Esoterik spielt?
Geschrieben 07 Juni 2019 - 15:32
Hi Michael,
ich finde, das klingt ein bisschen wie eine Entschuldigung, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das nötig ist - im Vergleich zu sehr vielen anderen Werken ist UROBOROS sicher trotzdem überragend, der KANON ist ja eine sehr hohe Messlatte ;-)
Da ich die Rezension, aber leider noch nicht das Buch gelesen habe, erlaube mir eine andere Frage: Wie kommentierst Du den Befund, dass das Buch mit vergleichsweise unsinnigen Elementen der Esoterik spielt?
Was soll er darauf antworten? Er als Autor hat diese Prämisse für das Buch gewählt. Offensichtlich fand er die Idee klasse. Für mich klingt Deine Frage so, als ob Du eigentlich fragen wolltest: Machst du jetzt auf Däniken? Glaubst du dran?
Ich halte es für völlig legitim, auch mit obskuren Weltbildern zu spielen. Der Großteil der SF hat einen ewig dauernden Kapitalismus als Prämisse. Für mich ähnlich schräg.
Davon unbenommen, halte ich die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Apokatastasis im Uroboros auch nicht für gelungen. Die Idee ist schon cool, die Bearbeitung der Störer und ihrer Queste wunderschön zu lesen, aber zum Schluss fehlt etwas. Als ob sich Micha hier nicht schlüssig war, in welche Richtung er das Buch drehen wollte.
Gäbe es etwa eine Alientechnik-Auflösung, läse sich der roman komplett anders, oder?
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
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