Ab dem 1. Juni wird hier
Philip K. Dick mit Schachfigur im Zeitspiel
gelesen und darüber diskutiert.
Ich wünsche allen viel Spaß.
Geschrieben 30 Mai 2020 - 13:13
Ab dem 1. Juni wird hier
Philip K. Dick mit Schachfigur im Zeitspiel
gelesen und darüber diskutiert.
Ich wünsche allen viel Spaß.
Geschrieben 05 Juni 2020 - 05:38
Hallo,
meine Exemplar ist da.
Habe mal bis Seite 27 gelesen (dann fielen mir die Augen zu).
Zuerst dachte ich, ja, der Titel ist toll egwählt. Aber da das Original "Dr. Futurity" heißt, war der Gedanke schnell ausgelöscht.
Irgendwie ist Parsons Hineinplatzen in eine andere (zukübnftige) Welt wie die einer Schachfigur. Er weiß eben nicht, was ihm geschieht, er findet sich plötzlich in einer anderen Umgebung wieder. Wie ein Bauer, den es von e2 nach e4 transportiert. Oder noch etwas passender: Ein Bauer erreicht die gegnerische Grundlinie. Nun wird er umgewandelt und kann mit gänzlich anderen Zugmöglichkeiten in das Spiel eingreifen.
Zur Plausibilität: Nein, ich kann nicht nachvollziehen, weshalb Parsons sich ohne große Verzweiflung auf die neue Zeit einlässt. Auch die Konfrontationen mit den - aus seiner Sicht - arg sonderlich agierenden Menchen machen nicht sonderlich viel mit ihm.
Es ist lange, lange her, dass ich Dafoes Crusoe gelesen habe, aber ich kann mich noch daran erinnern, dass sein Stranden auf der einsamen Insel nicht sein erster Schiffbruch war, er also bereits wusste, wie es ist, wenn man alles hinter sich verliert und sich irgendwie durchschlagen muss.
Parsons verliert alles (seine Zeit, Frau, Haus, Auto), aber das schert ihn nicht sonderlich.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 05 Juni 2020 - 09:44
Genau so weit habe ich gestern auch gelesen, und mir fielen auch die Augen zu.
Ich kann das nachvollziehen, was Du geschrieben hast, so habe ich es auch empfunden.
Komisch finde ich: irgendjemand muss Parsons ja "transferiert" haben.
Wieso empfängt dieser Jemand ihn dann nicht?
Geschrieben 05 Juni 2020 - 13:00
Hallo Fox,
Genau so weit habe ich gestern auch gelesen, und mir fielen auch die Augen zu.
Ich kann das nachvollziehen, was Du geschrieben hast, so habe ich es auch empfunden.
Komisch finde ich: irgendjemand muss Parsons ja "transferiert" haben.
Wieso empfängt dieser Jemand ihn dann nicht?
nun ja, Parsons wird sich wohl als Schachfigur (im Zeitspiel) erweisen (sonst macht der deutsche Titel keinen Sinn), also kann ihn niemand erwarten. Dieser Jemand nutzt Parsons aber anzunehmenderweise als Figur für Züge (im Zeitspiel). Wird er dagegen rebellieren? Oder lässt er sich auf seine Rolle ein ...?
Ganz gespannt bin ich darauf, ob die Coverillustration inhaltlich Erfüllung findet. Leichtbekleidete Menschen, muskulös und üppig dekolletiert. Ein fliegender Teppich. Dazu ein Messer (Kurzschwert?)! Scheint mir eher zu Alan Burt Akers zu passen.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 05 Juni 2020 - 16:43
Geschrieben 06 Juni 2020 - 13:32
Geschrieben 06 Juni 2020 - 18:21
Hallo,
faul gewesen ...
Seite 51.
Ja, es geht verdammt schräg zu. Heilung als Perversion. Und Sterben Erfüllung.
Es ist offenbar mächtig lange her, dass ich den Roman gelesen habe, denn ich erinnere mich an nichts. Entsprechend viel Spaß bereitet mir die Lektüre bislang. Etwas mager bislang nur die Figurenzeichnungen. Kommt mir sehr oberflächlich vor. Andrerseits ist die zukünftige Welt so raffiniert ausgestaltet, da ist mir das mit den Figuren erst mal egal.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 07 Juni 2020 - 10:37
Ich bin durch und mir hat der Roman gut gefallen. Ich warte mal auf euch bevor ich was dazu schreibe.
Geschrieben 08 Juni 2020 - 09:39
Hallo zusammen,
Seite 98.
Parsons ist bei denen, die ihn haben wollten. Aber jemand anderes, hat auch Wegweiser ausgelegt.
Und dann der Pfeil.
Ja, es wird mit der Zeit gespielt, aber es spielen auch Unbekannte mit.
Ja, das geht gut ab.
Amüsant: Es gibt dumme Maschinen, also wirklich dumme. as ist ja nun doch etwas untypisch für Dick.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 08 Juni 2020 - 09:49
Geschrieben 09 Juni 2020 - 09:38
Hallo Miteinander,
sooo, auch durch. Ja, der Titel passt, das Titelbild überhaupt nicht.
Parsons ist lange Zeit eine Schachfigur in einem Zeitspiel voller überraschender Züge, ehe er zuletzt selbst die Initiative zu ergreifen - aber Obacht!
Mir hat der Roman wesentlich besser gefallen, als "Irrgarten des Todes".
@Mammut Als Schachspieler beobachte ich momentan das Gedonner rund um LCZero und andere neuronale netzwerkbasierte Schach-Engines. Die trainieren sich selbst. Und sind damit inzwischen so stark geworden, dass nur noch ein Programm (Stockfish) gegenhalten kann. Das ist wohl nicht wirklich künstliche Intelligenz, aber die Selbstlernfähigkeit ist beeindruckend.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 09 Juni 2020 - 10:14
Geschrieben 09 Juni 2020 - 14:39
Hallo Michael,
Ich hatte meine Eindrücke hier gepostet: http://defms.blogspo...-zeitspiel.html Schreibe aber noch mal was hier rein, wollte aber auf Fox warten. Das die Maschinen beeindruckend sind wollte ich auch noch nicht abreden. Aber trotzdem bleiben sie dumm, oder?
sie werden nicht dumm bleiben.
Unabhängig davon ist die Frage, was Intelligenz ist, vielleicht noch nicht beantwortet.
In Gustafssons "Das Seltsame Tier aus dem Norden" wurden ja Lebensformen angedacht, die uns jetzt nicht als Leben auffallen würden.
Ein weites, ein tolles Feld nicht nur für die Science-Fiction.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 09 Juni 2020 - 14:56
Hallo Michael,
sie werden nicht dumm bleiben.
Unabhängig davon ist die Frage, was Intelligenz ist, vielleicht noch nicht beantwortet.
In Gustafssons "Das Seltsame Tier aus dem Norden" wurden ja Lebensformen angedacht, die uns jetzt nicht als Leben auffallen würden.
Ein weites, ein tolles Feld nicht nur für die Science-Fiction.
Viele Grüße
Tobias
Eine gewagte These. Bisher sind alle Maschinen Maschinen. Auch wenn bei neuronalen Netzen mehr raus kommen soll als reingeht ist das m.E. kein gegenteiliger Beweis.
Ich würde das auch nicht unbedingt am Begriff Intelligenz festmachen. Selbstlernend ist da eher das passende, und da kann man sich trefflich darüber streite, ob das was man heutzutage unter K.I. versteht, als selbstlernend definiert werden kann.
Da hatte ich mit meinen Kollegen schon heiße Diskussionen und wir sind da im direkten Gespräch schon auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen, da ist das in Schreibform noch schwieriger.
Wenn aber eine Maschine wirklich "intelligent selbstlernend" wäre...das Ergebnis will ich mir nicht vorstellen.
Geschrieben 11 Juni 2020 - 16:27
Ich hab das engl. Original nun doch früher gesandt bekommen als erwartet, und hab schon die ersten paar Seiten geschafft - erster Eindruck ist positiv. Schön, wieder Dicks Schreibe "mittdendrin" zu erleben.
/KB
Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?
Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.
Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.
Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.
(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)
Geschrieben 11 Juni 2020 - 16:39
Hallo Michael,
Eine gewagte These. Bisher sind alle Maschinen Maschinen. Auch wenn bei neuronalen Netzen mehr raus kommen soll als reingeht ist das m.E. kein gegenteiliger Beweis.
Ich würde das auch nicht unbedingt am Begriff Intelligenz festmachen. Selbstlernend ist da eher das passende, und da kann man sich trefflich darüber streite, ob das was man heutzutage unter K.I. versteht, als selbstlernend definiert werden kann.
Da hatte ich mit meinen Kollegen schon heiße Diskussionen und wir sind da im direkten Gespräch schon auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen, da ist das in Schreibform noch schwieriger.
Wenn aber eine Maschine wirklich "intelligent selbstlernend" wäre...das Ergebnis will ich mir nicht vorstellen.
bei den Kurzgeschichten von Dick werden wir es auch mit den Maschinen zu tun bekommen, die selbstlernend intelligent sind.
Im Schach funktionieren die Neuronalen Netzwerke wirklich extrem gut. Die lernen sauschnell. Frage mich aber bitte nicht, wie die das machen. Im ersten Monat konnte ich die noch schlagen, seitdem nicht mehr. Das bemerkenswerte ist, dass die durchaus anders Schach spielen, als die Engines, die nach von Menschen vorgegebenen Parametern etc. spielen.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 15 Juni 2020 - 11:17
So, bin auch durch..
Weiß nicht, ich bin mit der Thematik nicht so ganz warm geworden. Dicks relativ knapper Erzählstil hat mir dagegen gut gefallen. Es wird eben nicht alles erklärt, manchen Erzählsprung muss man mitmachen.
Alles in allem eher nicht so mein Fall, werde bei Dick eher weiter zu den Kurzgeschichten greifen.
@Tobias Obwohl ich kein Schach spiele (ich kann es zwar rudimentär, aber es packt mich nicht) würde mich interessieren, woran Du das festmachst, dass die NN-trainierten Engines anders spielen?
Geschrieben 15 Juni 2020 - 18:52
Hallo zusammen,
abschließend möchte ich mich Fox anschließen. Ja, ein relativ knapper Erzählstil. So ganz anders als die oftmals ausladend beschreibenden Romane von Größen des SF-Marktes.
@Fox Zuletzt habe ich eine Partie verfolgt, in der ein früher von mir als Schwarzer gerne gespieltes System (Modernde Verteidigung/Ufimzev) gründlichst zerlegt wurde. Die mit Weiß spielende NN-Engine hat sich nicht gescheut, den eigenen König zu entblößen - Bauern nach vorn. Später ein Qualitätsopfer auf Stellung gebracht. Letzteres dürften auch andere Engines finden, aber der Bauernvormarsch wider der Regeln, die man als junger Spieler in sich aufsaugt, war schon krass. Und die Nicht-NN-Engines haben eben viele dieser Regeln als Bewertungskriterien intus (in diesem Fall: die eigene Königssicherheit). NN-Engines kennen solche "Regeln" bzw. letztlich einschränkende Parameter nicht - die haben im Training für sich "gelernt", wann ein Entblößen des eigenen Königs nicht nur ungefährlich, sondern auch für den gegnerischen König gefährlich ist.
Beim TCEC gibt es demnächst das "Superfinale" zwischen Stockfish und LCZero. Stockfish ist das mit Abstand spielstärkste "herkömliche" Schachprogramm, LCZero die beste NN-Engine. Das "Superfinale" geht über 100 Partien - das wird spannend.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 16 Juni 2020 - 11:52
@Tobias
Danke für die Erklärung zum Schach. Hört sich sehr interessant an, als Laie kann ich es nur rudimentär nachvollziehen. Interessant, das die NN-Engine so untraditionell spielen....
Das Superfinale scheint schon zu laufen, habe die Website dazu erstmal offen.
Geschrieben 16 Juni 2020 - 12:30
Hallo Fox,
@Tobias
Danke für die Erklärung zum Schach. Hört sich sehr interessant an, als Laie kann ich es nur rudimentär nachvollziehen. Interessant, das die NN-Engine so untraditionell spielen....
Das Superfinale scheint schon zu laufen, habe die Website dazu erstmal offen.
nein, das ist noch nicht das Superfinale. Das aktuell laufender Turnier ist gewissermaßen Unterhaltung - da spielt LCZero (nicht auf GPU, sondern CPU) gegen Teilnehmer der gerade abgeschlossenen Premier League.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 19 Juni 2020 - 08:34
Hallo zusammen,
als Ergänzung zu KI, Intelligenz und Dummheit der Verweis auf den bei den 44. Tagen der deutschsprachigen Literatur von Jörg Pieringer gelesenen Text "kuzushi". Es geht auch um die Frage nach "Kreativität" von Maschinen. https://bachmannprei...tories/3053821/
Viele Grüße
Tobias
Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0