Der Roman ist zäh. Liegt vielleicht auch am Präsenz. Der Firmenhandlungsstrang nervt ungemein.
Warum Uche das Zeug nicht einfach anonym einsendet oder gleich am Anfang entsorgt hat, erschließt sich mir nicht.
Der eigentlich interessante Handlungsstrang auf Kallisto findet kaum statt. Diese Vermischung aus Planetenabenteuer und Wirtschaftsthriller reizt mich bisher nicht sonderlich.
Der Roman ist zäh. Liegt vielleicht auch am Präsenz. Der Firmenhandlungsstrang nervt ungemein.
Warum Uche das Zeug nicht einfach anonym einsendet oder gleich am Anfang entsorgt hat, erschließt sich mir nicht.
Der eigentlich interessante Handlungsstrang auf Kallisto findet kaum statt. Diese Vermischung aus Planetenabenteuer und Wirtschaftsthriller reizt mich bisher nicht sonderlich.
Also leider soll es ja in Drogenkreisen so zugehen, wenn du jemanden bescheißt, bist du dran, egal, ob du das absichtlich gemacht hast oder nicht (das ist zumindest das Klischee, warum der Boss das macht verstehe ich auch nicht, denn die Droge soll ja selten sein, aber vermutlich hat er hochkarätige Kunden und will seinen Ruf nicht verlieren und eventuell seine Freiheit, wenn sich herausstellt, warum seine Kunden gestorben sind. ich denken es geht vor allem um die Beweise zu vernichten, angeblich trauen Drogenbosse niemandem zu, eine Geheimnis zu bewahren und die beiden Zwischenhändler waren somit gefährlich. Uche läßt das Zeug untersuchen, vermutlich in der Hoffnung, dass nichts gefunden wird, dann hätte er eine saubere Weste und seine Vermutung würde sich nicht bestätigen, dass die Droge schuld war. ob ihm das was geholfen hätte, weiß ich nicht.
Uche läßt das Zeug untersuchen, vermutlich in der Hoffnung, dass nichts gefunden wird, dann hätte er eine saubere Weste und seine Vermutung würde sich nicht bestätigen, dass die Droge schuld war. ob ihm das was geholfen hätte, weiß ich nicht.
Meine Deutung ist, dass er das Zeug untersuchen lässt, um Gewissheit zu haben, dass es tatsächlich einen Zusammenhang gibt. Menschen rechtfertigen sich ja gerne vor sich selbst.
Er hätte auch zu den Behörden gehen und sich Amnestie heraushandeln können. Das macht er aber nicht, sondern setzt alles auf die geringe Wahrscheinlichkeit, aus der Sache herauszukommen. Passt natürlich zur menschlichen Irrationalität.
Mir hätte die Geschichte gefallen, wie Uche, der keine Drogen konsumiert und ein ganz cleverer Kerl zu sein scheint, die Flucht nach vor, also zu den Behörden angetreten hätte - da hätte sich bestimmt etwas so biegen lassen, dass Antoine Ärger bekommt und Uche als Held und Entdecker der Sensation eine Prämie kriegt - oder zumindest Amnesie und ein wenig Gelf als Dankeschön.
Momentan (Bin auch so um Seite 180 herum) sind seine Handlungen noch relativ geradlinig, wie man sie in einem Thriller erwarten würde.
Also leider soll es ja in Drogenkreisen so zugehen, wenn du jemanden bescheißt, bist du dran, egal, ob du das absichtlich gemacht hast oder nicht (das ist zumindest das Klischee, warum der Boss das macht verstehe ich auch nicht, denn die Droge soll ja selten sein, aber vermutlich hat er hochkarätige Kunden und will seinen Ruf nicht verlieren und eventuell seine Freiheit, wenn sich herausstellt, warum seine Kunden gestorben sind. ich denken es geht vor allem um die Beweise zu vernichten, angeblich trauen Drogenbosse niemandem zu, eine Geheimnis zu bewahren und die beiden Zwischenhändler waren somit gefährlich. Uche läßt das Zeug untersuchen, vermutlich in der Hoffnung, dass nichts gefunden wird, dann hätte er eine saubere Weste und seine Vermutung würde sich nicht bestätigen, dass die Droge schuld war. ob ihm das was geholfen hätte, weiß ich nicht.
Na ja, ich habe keine Drogen-Thriller gelesen und kenne die Gepflogenheiten dieses Genres nicht.
Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll zu wissen,
Spoiler
wer Antoine und Bogdan umgebracht hat und warum es getan wurde.
Ansonsten hätte das auch weggelassen werden können, weil es für die Handlung weder wichtig ist noch Sinn ergibt.
Na ja, ich habe keine Drogen-Thriller gelesen und kenne die Gepflogenheiten dieses Genres nicht.
Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll zu wissen,
Spoiler
wer Antoine und Bogdan umgebracht hat und warum es getan wurde.
Ansonsten hätte das auch weggelassen werden können, weil es für die Handlung weder wichtig ist noch Sinn ergibt.
hattest du meine Antwort gelesen, die ich als Spoiler untergebracht hatte? ich glaube schon, dass die Antwort auf deine Spoilerfrage im Buch erkennbar ist. Aber ich denke, dass das alles völlig unwichtig ist und lediglich hilft einen detailreichen hintergrund auf der Erde zu schaffen, durch alle Schichten der Gesellschaft.
Meine Deutung ist, dass er das Zeug untersuchen lässt, um Gewissheit zu haben, dass es tatsächlich einen Zusammenhang gibt. Menschen rechtfertigen sich ja gerne vor sich selbst.
Er hätte auch zu den Behörden gehen und sich Amnestie heraushandeln können. Das macht er aber nicht, sondern setzt alles auf die geringe Wahrscheinlichkeit, aus der Sache herauszukommen. Passt natürlich zur menschlichen Irrationalität.
Mir hätte die Geschichte gefallen, wie Uche, der keine Drogen konsumiert und ein ganz cleverer Kerl zu sein scheint, die Flucht nach vor, also zu den Behörden angetreten hätte - da hätte sich bestimmt etwas so biegen lassen, dass Antoine Ärger bekommt und Uche als Held und Entdecker der Sensation eine Prämie kriegt - oder zumindest Amnesie und ein wenig Gelf als Dankeschön.
Momentan (Bin auch so um Seite 180 herum) sind seine Handlungen noch relativ geradlinig, wie man sie in einem Thriller erwarten würde.
Aber Kathleen beschreibt eine Gesellschaft, in der Uche keine Chance hat, in der das Recht käuflich ist, und was hat er denn gegen den Boss in der Hand? ich sag ja ist eben immer in diesen Drogengeschichten so. Wenn sie in den Zeugenschutz kommen, sind die Gangster so clever sie zu finden oder es ist ein bestechlicher Polizist dabei oder so. Also haben sie mehr Angst vor dem Gangster als Vertrauen zur Polizei. Uche hat ja schon Angst, dass die Spur aufgenommen werden könnte, wenn die ERgebnisse aus dem Labor bekannt werden. Sympathischer macht es ihn nicht.
ich lese ja auch keine Thriller , habe aber eine Zeit lang amerikanische Serien geschaut, bis ich die Nase voll hatte von dem immer gleichen brutalen Zeug und vor allem von der Darstellung der Polizei. Also wenn in den USA noch jemand Vertrauen zur Polizei hat wundert mich das sehr.
Habe momentan leider wenig Zeit zu lesen. Muss mich immer neu einlesen. Eine Art Abkürzungsverzeichnis täte dem Buch da gut. Nach ein paar Tagen weiß ich einfach nicht mehr, wer eigentlich die ESB, EASF oder sonstwas ist.
Bis jetzt finde ich die Geschichte sehr berechenbar und unspannend. Aber vielleicht kommt ja noch was...
ich sag ja ist eben immer in diesen Drogengeschichten so. Wenn sie in den Zeugenschutz kommen, sind die Gangster so clever sie zu finden oder es ist ein bestechlicher Polizist dabei oder so. Also haben sie mehr Angst vor dem Gangster als Vertrauen zur Polizei. Uche hat ja schon Angst, dass die Spur aufgenommen werden könnte, wenn die ERgebnisse aus dem Labor bekannt werden.
Ja, das ist definitiv richtig. In Frankreich oder anderswo hätte er sich vielleicht in ein Zeugenschutzprogramm aufnehmen lassen können.
Ich lese gerne Politthriller - da gibt es natürlich auch Polizisten und Co., die sadistisch, ungerecht und kriminell sind, aber die "einfachen" Agenten und Polizisten werden dort meistens positiv dargestellt, im Gegensatz zu den Entscheidern. Da ist es dann eher so, dass die Gangster den Flüchtigen erwischen und Jahrzehnte später ihre Rache ausüben.
Bin durch und für mich ist es wieder so ein Roman, der mich ärgert, weil einiges drinsteckt, das mich interessiert, mir aber die Umsetzung nicht gefällt.
Die Ich-Perspektive verlangsamt den Erzählfluss, die Sätze und besonders die Dialoge wirken auf mich oft künstlich. Eher, als wären sie für die Bühne oder für den Bildschirm gedacht - große Worte, perfekt ausgeleuchtet, mehr für das Publikum, als zwischen den Figuren.
Dabei steckt viel Wahres drin, über Menschen und Verhalten, viel Lebenserfahrung. Andererseits extrem wenig Science und den Entwurf der zukünftigen Welt finde ich nicht glaubwürdig - einige Gadgets (Spaceworker, Raumfahrt) sind 2094, die meisten Dinge könnten technisch und sozial im Heute spielen. Da ich die bunten, bis ins Detail durchdachten Romane von Hillenbrand und Suarez sehr schätze, holt mich das natürlich nicht ab. Neben der Wissenschaft ist dort auch die Psychologie viel dicher, obwohl ähnlich viele Figuren mitmischen.
Spoiler
Die Auflösung hat mich dann natürlich enttäuscht. Abgesehen davon, dass sie recht schnell abgehandelt wurde, steht die Mikrobiologie natürlich auf extrem dünnem Eis und das wird auch nicht runder, dass die Autorin das in der Danksagung zugibt.
Wenn ich mir hierzu einen Roman von Weise wünschen dürfte, dann wahrscheinlich einen, in dem Uche direkt mit der Mission zu tun hatte - als Techniker oder wasweißich -, in dem Sam auf der Station wie der Marsiander ums Überleben kämpft und nachforscht, und in dem man Laures Schicksal hautnah mitbekommt.
Also, das langweilige Firmengeschachere weg, die Space Worker nicht nur als Miner, sondern auch als Unterstützungskräfte der Forscher im All, und viel mehr Sense of Wonder.
Für mich hat auch das Timing nicht gepasst. Manche Dinge sind lange auserzählt, andere werden viel zu schnell abgehandelt, um zu wirken. Vor allem die 19 Monate, in denen die Rettungsmission unterwegs ist, da bekommen wir keinerlei Einblick in Sams Entwicklung - es wird alles nachgelagert schnell erzählt.
Überhaupt gibt es meiner Ansicht nach zu viele Informationen, die man nicht aus den Handlungen herausliest, sondern die einem erzählt werden. Bsp: Sam handelt nicht schnell wie ein Soldat, es wird erzählt, dass er als Soldat ja in einer solchen Situation dies und das tut und seine Reflexe so und so sind. Das nimmt viel Tempo raus.
Vielleicht hätte es dem Roman gut getan, wie Hillenbrand vermarktet zu werden? Nicht als SF, sondern nur mit dem Aufdruck "Roman" oder "Zukunftsroman" und einem anderen Cover im allgemeinen Programm und allgemeinen Regal? Als Einstieg ins Genre für Allesleserinnen, die bislang noch keine Berührung mit SF hatten.
Es gibt ein Abkürzungsverzeichnis, ein Glossar und eine Liste der Personen hinten im Buch.
Danke, habe es gerade entdeckt. War nicht da, wo ich es erwartet habe.
Habe die Hälfte durch und bis jetzt ist noch nichts wirklich fesselndes, überraschendes oder spannendes passiert.
Was mich immer wieder etwas verwirrt, ist die Mischung aus dem nüchtern-schnörkellosen Erzählstil, der mehr zu einem Krimi passt, mit romantischen Begriffen, wie z.B. "Schoß" für das All.
Ich breche ab. Das Buch hat zuviele langweilige Handlungsstränge, die Erzählweise im Präsenz nervt, zumal ständig Zeiträume zusammengefasst werden oder biographische Rückblenden erfolgen, die für mein Stilempfinden im Präsenz einfach gräslich klingen.
@ Narrania: ich muss gestehen, ich schreibe nur Rezis, wenn ich die Bücher gestellt bekomme - also, wenn ich muss, sozusagen. Sooo große Freude habe ich nicht daran, leider. Es fällt für mich unter "Arbeit" ... ohnehin bin ich reichlich schreibfaul geworden, dieser Tage!
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 26 März 2021 - 18:22.
Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an! jottfuchs.de
• (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
• (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln
Im letzten drittel wurde es doch noch "etwas phantastisch". Das Buch leidet meiner Meinung nach unter der fehlenden Atmosphäre und der Plot ist zu berechenbar. Die Figuren bleiben farblos. Man hat nicht das Gefühl, dass sich die Geschichte im Weltraum und in der Zukunft abspielt.
Keine der Ideen im Buch habe ich nicht schon anderswo gelesen.
ich habe zwar nicht bei der Leserunde mitgemacht, aber den Roman gelesen. Und mir gefiel er. Warum? Weil eine Krise, die weitab ist WirmüssendieErderetten, WirmüssendieMenschheitretten, WirmüssenirreSuperschurken stoppen, Menschen dazu zwingt, sich entscheiden zu müssen. Für den Konzernboss verschärft sich der Kampf um den Chefsessel, ein Ex-Astronaut sieht sich mit den Folgen einer kleinen Schmuggelei konfrontiert, eine Mutter setzt alles daran, ihr Kind zu finden (tot oder lebendig) und der letzte Überlebende der Expeditionscrew kämpft darum, nicht wahnsinnig zu werden.
Und es wird eben nicht der dritte Hilfskoch des Weltraummüllsammlers Wasteland zum Held, in "Der vierte Mond" gibt es schlichtweg keine Helden.
Das ist wunderbar gegen den Strich geschrieben, für mich darf es in der Art gerne mehr geben.
Andrerseits denke ich dann, dass ein Roman wie dieser kaum Nachahmer finden wird. Denn die Reaktionen hier fallen ja teils gänzlich anders aus. Aber warten wir ab, was die Verkaufszahlen sagen. Denn so wie ich den Roman verstanden habe, kann es eine Fortsetzung geben. Ich hoffe, dass der Mut von Autorin und Verlag belohnt wird!
Ach so, wenn in einer Schachpartie der König fällt, geht nicht alles den Bach runter. Der König fällt, weil zuvor alles den Bach runter gegangen ist.
Und: Ach, 19 Monate Hinflug, 19 Monate Rückflug?
Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter." "Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub' Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
Ich habe den Roman nicht schlecht bewertet und ich denke es geht auch nicht darum, dass es keine Helden gibt, sondern einfach, dass vieles sinnlos erscheint. Interessant es so zu sehen, nur die Entscheidungen zu lesen. Ich fand sie eben leider sehr "normal" in jeder Drogengeschichte gibt es die gleiche Handlung wie hier. Die Firmenintrigen sind auch nicht neu. Beides wird schön erzählt, die Stimmung ist gut eingefangen und die Charaktere sind sehr natürlich, und haben alle ihre differenzierte Struktur. Erzählerisch finde ich das Buch sehr gut. Neu ist die Geschichte auf dem Planeten, die gefällt sicher allen, auch die Entscheidungen, die da getroffen werden. Aber mir fehlte der Zusammenhang, die Geschichten werden nebeneinanderher erzählt. Das erste SF Buch von Kathleen fand ich super. Da geht es um die Familie eines Astronauten, die Situation vor dem Flug und ich fand das fantastisch erzählt. Aber es war auch kompakt.
Übrigens war es keine kleine Schmuggelei, sonst wäre der "Boss" nicht so ausgerastet. Es war für die Reichen und schönen eine Luxusdroge mehr zum Angeben als zum Ablenken.
Ich finde es toll ,Tobias, dass du dich hier eingeklinkt hast, denn für eine Leserunde fand ich die Diskussion ziemlich mau. Ich bin da anders gewöhnt. Vielleicht stößt du nochmal an!
Ich fand den Anfang ganz toll, wie sie da Uche und seine Lebensart vorstellte, war Klasse. Aber dann kam das öde Firmenzeug und hier erwies sich für die Erzählform als Multiplikator der Langeweile.
Die Autorin hätte wesentlich öfter zum Mond wechseln müssen, um mich bei der Stange zu halten.
ist die Drogengeschichte wirklich klassisch erzählt? Ja, auf den ersten Blick wirkt es so, aber da die Geschichte voller Leerstellen ist, sind wir es, die durch Füllen dieser Leerstellen die Geschichte klassisch werden lassen. Wir sehen die Elemente ja weitestgehend aus subjektiver Perspektive, hinter dem sich der unzuverlässige Erzähler geschickt zu verstecken weiß. Wir glauben zu wissen, aber wie die Figuren wissen wir nur das, was die Figuren zu wissen glauben. Das wird ganz gut an der auf die Rettung wartenden Figur demonstriert. Ist das, was geschieht (Ausfall der Energieversorgung, verschwundene Gegenstände), beginnender Wahnsinn? Und denke mal an Norwegen ... ;-) Oder an den Tod des Sicherheitschefs ...
Es kann natürlich auch sein, dass ich viel zu kompliziert denke, vielleicht ist es kein geschickter Kunstgriff, vielleicht ist es nur erzählerische Schwäche. Aber Spaß beiseite, von einer Absolventin eines Literaturinstituts erwarte ich, dass sie weiß, was sie tut.
Zum Nebeneinander-Erzählen: Döblin, Dos Passos, Faulkner oder Brunner ... Auch bei ihnen erscheint manches sinnlos, aber der Sinn ist da, er ergibt sich beim Betrachten des ganzen Bildes. Bei Texten wie diesen denke ich immer an kubistische Bilder ;-)
Ja, die Firmenintrige liest sich sehr bekannt, aber die Funktion im Text, so zumindest habe ich sie gelesen, besteht weniger in Intrige-Intrige-Intrige, als in der Darstellung der (möglichen) Auswirkung von (teils durch simple Egoismen/Eitelkeiten gefällten) Entscheidungen in Chefetagen auf den "kleinen" Mann. Okay, das auf dem Mond verbliebene Expeditionsmitglied ist nicht gerade ein kleiner Mann, aber letztlich doch ein verdammt arme Socke. Er selbst kann sich nicht retten. Er ist völlig abhängig von den Entscheidungen der Firma, der ESA und auch der NASA und letztlich auch davon, wer dort beim Schwanzlängenvergleich gewinnt ... Das kehrt die in ja nicht gerade wenigen SF-Romanen anzutreffende Erzählweise um, in der der Nobody die Konzerne vorführt ...
Mhm, Luxusdroge? Was ist an dem Wasser eigentlich Droge? Ist das nicht eher so'n reines Luxusding wie die Chinesischen Eier? Und so ganz, muss ich gestehen, habe ich die Reaktion des Bosses nicht verstanden ... Die Kunden dürften entweder verstorben sein oder aber eine Metamorphose durchgemacht haben (letzteres ist aber unwahrscheinlich, da es dafür offenbar ja gewisse Voraussetzungen geben muss). Warum also reagiert er so angepisst? Ja, es sind "wichtige" Kunden, aber wer von denen wird wissen, dass er das "Wasser" vermittelt hat? Die Kunden sind wahrscheinlich tot ... Und warum überhaupt wollen die Kunden dieses Wasser haben? Nur auf das Wort hin, dass es sich um Mondwasser handelt, öhm, wird kaum jemand Geld abdrücken. Da schwächelt für mich die Logik. Ich habe auch nicht verstanden, wie das "Wasser" nach der Expedition von Bord des Raumschiffs geschmuggelt worden sein könnte ...
Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter." "Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
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"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub' Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
Also für mich ist sie klassisch, deshalb auch unlogisch, denn immer in diesen Drogengeschichten ist es so, dass der Boss meint, er muss nachweisen, dass man ihn nicht bescheißen darf. Dann werden sinnlos die Mittelsmänner umgebracht. Im Kleinen bei dem Jungen und im Großen bei dem Zulieferer. Mitwisser müssen immer ausgelöscht werden.
Ich mag diese Plots nicht und hätte mich gefreut, wenn es hier anders gewesen wäre. Immerhin ist die Wissenschaftlerin hier n icht in der Lage für sich was abzuzwacken um weiter zu forschen. So wird erst mal niemand weiter von dieser Entdeckung erfahren.
Es wurde doch deutlich erzählt, dass drei Kunden verstorben sind. Der Vergleich mit den chinesischen Eiern ist nicht so schlecht. Es wird auch im Buch so geschrieben (oder habe ich das im Kopf hinzugefügt?) dass es um die Eitelkeit geht, Wasser von einem entfernten Planeten zum Kühlen der Drinks zu nehmen. Wenn nun drei Kunden sterben hat der Boss Angst es könnte jemand den Zusammenhang erkennen und Leute mit Geld könnten ihm schon gefährlich werden.
Dein ganzer erster Absatz bezieht sich auf die Situation auf dem Planeten und die Entscheidungen dort. Das ist auch das Spannende an dem Buch.
Ich habe fast das Gefühl, es soll wirklich einen weiteren Teil geben, denn irgendwann muss ja rauskommen, was dort passiert ist und dass es eine Form von Leben dort gibt. übrigens, dass die Geheimnisse nicht irgendwelche Außerirdischen sind, sondern dass von der Crew noch jemand lebt, das war zu vermuten. Ich habe nur nicht verstanden, warum sie sich nicht gemeldet haben aber immer wieder zum Raumschiff gekommen sind.
@ Narrania: richtig, genauso war das mit dem Wasser ... pure Dekadenz. Gibt es ja öfter, dass etwas die Leute anmacht, nur weil es rar und selten ist - aber mir fehlt dazu total der Draht.
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• (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
• (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln
So, hatte die letzten Wochen wenig Zeit, und bin jetzt doch erstaunt, wie unterschiedlich der Roman wahrgenommen wird. Wer noch nicht fertig mit lesen ist, könnte gespoilert werden, also lieber erstmal nicht hier weiterlesen!
@lapismont: Schade, dass du abgebrochen hast, in der zweiten Hälfte gibt es viel, viel mehr Space und Kallisto etc. ... ich denke, die wird dir besser gefallen.
Mir war das in der ersten Hälfte auch etwas zu zäh, zu viel Konzernpolitik, zu viel hin und her. Aber mir haben die meisten Figuren gefallen und das hat mich bei der Stange gehalten. In der zweiten Hälfte war es dann phantastischer und ich fand die Szenen aus Kallisto sehr atmosphärisch und eindrücklich, insbesondere Sams Einsamkeit, die sich immer weiter verlängert, weil auf der Erde alle ihre eigenen Ziele verfolgen ... die Wendung am Ende war vorauszuahnen, ich fand sie trotzdem gelungen, auch wenn diese Turboevolution für mich als Biologin nicht glaubwürdig war. Aber Schwamm drüber, da ich auch gerne SF mit Fantasy lese, kann ich drüber hinwegsehen, weil es von den Figuren wieder gut dargestellt war.
Mir hat das Buch vor allem wegen der Charaktere sehr gefallen, die waren für mich menschlich und fehlerhaft und letztlich wird aufgrund dieser menschlichen Fehlerhaftigkeit eine der größten Entdeckungen verschwiegen. Das fand ich durchaus glaubwürdig. Gerade die Mutter-Tochter-Beziehung fand ich sehr stark
Und mir hat die Darstellung der Spaceworker-Kolonie auf der Insel gut gefallen, das fand ich auch glaubhaft, dass die da quasi abgestellt werden. Der Konzern tut gerade genug, damit es keine große Revolte gibt und keine Geheimnisse ausgeplaudert werden, es wird quasi Schweigegeld gezahlt und die verbrauchten, kaputt gearbeiteten Menschen werden auf eine Insel abgeschoben, sodass sich niemand mit den Konsequenzen der Arbeit im All auseinandersetzen muss.
Fand es schade, dass es zwischen "gut" und "fantastisch" nicht gibt. Ich fand nämlich manches mehr als "gut", aber eben nicht "fantastisch", was für mich eine 1 mit Stern wäre *g* ... (also mehr als "sehr gut", von meinem Empfinden her).
“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)
Auch ich bin recht froh, das Buch gelesen zu haben. Von allen Buchsparten gehen ausgerechnet die Neuerscheinungen in der SF schon mal an mir vorbei. Wie bereits erwähnt, gefielen mir die Spaceworker und ihre Kultur. Die Parallelen zu Bergleuten waren schon augenfällig. Vermutlich könnte sich diese Arbeit in Zukunft tatsächlich so gestalten.
Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an! jottfuchs.de
• (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
• (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln
Und mir gefiel er. Warum? Weil eine Krise, die weitab ist WirmüssendieErderetten, WirmüssendieMenschheitretten, WirmüssenirreSuperschurken stoppen, Menschen dazu zwingt, sich entscheiden zu müssen. Für den Konzernboss verschärft sich der Kampf um den Chefsessel, ein Ex-Astronaut sieht sich mit den Folgen einer kleinen Schmuggelei konfrontiert, eine Mutter setzt alles daran, ihr Kind zu finden (tot oder lebendig) und der letzte Überlebende der Expeditionscrew kämpft darum, nicht wahnsinnig zu werden.
Das sind, meine ich aus dieser Leserunde herauszuhören, die Punkte, die bei uns allen gut ankommen. Die Umsetzung passt dann für mich nicht zu meiner Erwartungshaltung. Die ganze Zeit über ist da dieses Gefühl, etwas zu lesen, das ganz großartig werden könnte - und sich nicht entfaltet.
Ich lese durchaus auch literarische Werke - viele davon mag ich nicht und breche sie ab. Oft verstehe ich aber, was für andere Leser an diesen Werken die Faszination ausmacht, das Neue und Besondere ist, obwohl es mich nicht erreicht oder langweilt.
"Der Vierte Mond" wirkt auf mich leider unausgeglichen. Vielleicht einer dieser Romane, die etwas mehr (Reife-)Zeit gebraucht hätten und einen zu frühen Abgabetermin hatten, wer weiß. Ist mir selbst auch schon öfter beim Schreiben passiert. Und wie gesagt denke ich, dass ein anderes Cover und eine Einordnung im allgemeinen Romanprogramm möglicherweise passender gewesen wären. Cover und Klappentext lassen mich einen Roman in der Art von Baxter, Suarez, Schätzings Limit und Co. erwarten.
Bei mir spielt aber auch sicherlich eine Rolle, dass ich mit Weises Stil als Leserin nicht gut kann. Zu kühl zu distanziert. Für mein Empfinden. Das ging mir vor 10 Jahren mit "Blutrote Lilien" schon einmal so, aber ich dachte, ich probiere es noch einmal ganz unvoreingenommen.
Mir hat das Buch vor allem wegen der Charaktere sehr gefallen, die waren für mich menschlich und fehlerhaft und letztlich wird aufgrund dieser menschlichen Fehlerhaftigkeit eine der größten Entdeckungen verschwiegen. Das fand ich durchaus glaubwürdig. Gerade die Mutter-Tochter-Beziehung fand ich sehr stark
Und mir hat die Darstellung der Spaceworker-Kolonie auf der Insel gut gefallen, das fand ich auch glaubhaft, dass die da quasi abgestellt werden. Der Konzern tut gerade genug, damit es keine große Revolte gibt und keine Geheimnisse ausgeplaudert werden, es wird quasi Schweigegeld gezahlt und die verbrauchten, kaputt gearbeiteten Menschen werden auf eine Insel abgeschoben, sodass sich niemand mit den Konsequenzen der Arbeit im All auseinandersetzen muss.
Das sehe ich ebenfalls als große Stärken an. Mich hat da die Schwimmhalle ganz stark mitgenommen, diese kleine Rettungskapsel für die Versehrten, die aus dem Blick der allgemeinen Welt gerückt werden.
Vielleicht sehen wir den Roman ja eines Tages als 6-teilige Serie und all die kleinen Stärken bekommen mehr Raum - mich würde es freuen. ;-)