Ab dem 5.02.2024 wird hier
Qual von Greg Egan
gelesen und darüber diskutiert.
Ich wünsche allen viel Spaß.
Geschrieben 28 Januar 2024 - 19:02
Ab dem 5.02.2024 wird hier
Qual von Greg Egan
gelesen und darüber diskutiert.
Ich wünsche allen viel Spaß.
Geschrieben 05 Februar 2024 - 12:55
Nachdem ich Quarantäne gelesen und genossen habe, den Autor hatte ich in einer Nova Ausgabe kennen gelernt, konnte ich mit Teranesia nicht viel anfangen bzw. gebe offen zu, nicht über die ersten Seiten hinausgekommen zu sein.
Qual dagegen bietet einen sehr schönen Einstieg. Ein typisches Krimithema im SF Gewand. Ein Mann wurde ermordet und der asexuelle Bioethiker gibt die Untersuchung frei (wann genau der Autor immer Hie oder hein benutzt ist mir unklar) und so wird das Opfer wiederbelebt, obwohl tot und durchlebt die Situation, durch die er zu Tode gekommen ist.
Interessantes Szenario und man fragt sich, ob sowas denkbar wäre, also das Gehirn irgendwie in der Lage wäre, reaktiviert zu werden.
Ein spannender Einstieg, aus Sicht des Journalisten, der das alles mit der Camera (in seinen Augen?) aufzeichnet und später damit beginnt, die Aufzeichnung der Untersuchung auszuwerten, die widersprüchliche Ergebnisse zeigt. Was ist wahr und was nicht. Ein schönes Gedaneknexperiment.
Der Journalist bleibt auch in der Folge zentrale Person und ich bin gespannt wo die Reise hingeht.
Bearbeitet von Mammut, 05 Februar 2024 - 13:27.
Geschrieben 05 Februar 2024 - 12:58
Teranesia lese ich irgendwie auch nie, das liegt schon ewig ungelesen auf dem Kindle.
Die Anfangsszene in Qual fand ich auch stark!
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 Februar 2024 - 13:17
Ich habe inzwischen auch mit der Lektüre begonnen.
(wann genau der Autor immer Hie oder hein benutzt ist mir unklar)
Wieso? Immer dann, wenn die Person als asexuell definiert ist. Egan macht das auch bei künstlichen Intelligenzen, bei denen die Zuweisung eines Geschlechts ziemlich unsinnig ist.
Qual dagegen bietet einen sehr schönen Einstieg. Ein typisches Krimithema im SF Gewand. Ein Mann wurde ermordet und der asexuelle Bioethiker gibt die Untersuchung frei und so wird das Opfer wiederbelebt, obwohl tot und durchlebt die Situation, durch die er zu Tode gekommen ist.
Interessantes Szenario und man fragt sich, ob sowas denkbar wäre, also das Gehirn irgendwie in der Lage wäre, reaktiviert zu werden.
Klingt aber nicht so, als wäre es besonders hilfreich für die Untersuchung, sondern als würde es nur gemacht, weil man es halt machen kann.
Ich fand auch die genetischen Modifikationen der Reichen und Mächtigen sehr hübsch.
Mir gefällt das Buch bis jetzt sehr gut.
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 05 Februar 2024 - 13:19.
Geschrieben 05 Februar 2024 - 13:30
Wieso? Immer dann, wenn die Person als asexuell definiert ist. Egan macht das auch bei künstlichen Intelligenzen, bei denen die Zuweisung eines Geschlechts ziemlich unsinnig ist.
Das wurde einmal aus Sicht des Erzählers verwendet, der ist aber nicht asexuell. Vielleicht war es auch ein Übersetzungsfehler oder ich habe mich verlesen. Ich werde drauf achten und wenn noch so eine Stelle kommt, schreib ich es.
Geschrieben 05 Februar 2024 - 18:02
Geschrieben 05 Februar 2024 - 18:39
Ich habe jetzt die ersten fünf Kapitel gelesen. Die Sexszene, das ist fast zu albern, finde ich. Es ist witzig, aber es passt irgendwie nicht zum Rest.
Ansonsten finde ich die "Ruinen" von Sydney gelungen. Ist die Frage, ob sich das Leben tatsächlich derart in die Virtualität verlagern könnte, dass die wirtschaftlichen Zentren zu fast ungenutzten Geisterstädten werden. Allerdings, wenn man im Bus oder Zug beobachtet, welche Faszination ein kleiner Handybildschirm auslösen kann und wie wenig die Leute noch von der Realität mitkriegen ...
Geschrieben 05 Februar 2024 - 19:20
Ich habe jetzt die ersten fünf Kapitel gelesen. Die Sexszene, das ist fast zu albern, finde ich. Es ist witzig, aber es passt irgendwie nicht zum Rest.
Ansonsten finde ich die "Ruinen" von Sydney gelungen. Ist die Frage, ob sich das Leben tatsächlich derart in die Virtualität verlagern könnte, dass die wirtschaftlichen Zentren zu fast ungenutzten Geisterstädten werden. Allerdings, wenn man im Bus oder Zug beobachtet, welche Faszination ein kleiner Handybildschirm auslösen kann und wie wenig die Leute noch von der Realität mitkriegen ...
Geschrieben 05 Februar 2024 - 21:57
Geschrieben 05 Februar 2024 - 22:20
Unser erzählender Journalist ist schon eine Nummer. Der hat ja in all seiner mechanischen Besessenheit etwas von den Autisten, die er in seiner Reportage vorstellt.
Ja, das dachte ich mir beim Lesen des Interviews mit dem Autisten auch.
Das Ganze sechste Kapitel scheint mir ein wenig eine Zusammenfassung von Egans philosophischer Weltsicht zu sein.
Geschrieben 05 Februar 2024 - 23:12
Ich habe jetzt auch die ersten fünf Kapitel durch. Das ist doch ganz anders fesselnd als das dröge "Cloud Atlas", mit dem ich mich im Moment auch plage. Die Szene im ersten Kapitel ist wirklich krass - die Extrapolationen kommen so plausibel rüber, dass ich das fast für bare Münze nehmen könnte. Mal sehen, wie es weitergeht.
Viele Grüße, Helli
Immer cool bleiben.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 08:23
Das Ganze sechste Kapitel scheint mir ein wenig eine Zusammenfassung von Egans philosophischer Weltsicht zu sein.
Guter Punkt. Ich finde aber, der Autor enthält sich mit Wertung, stellt das doch recht offen da und zeigt verschiedene Seiten. Im Gegensatz zu manchem Text, der Sendungsbewusstsein hat, den ich die letzte Zeit gelesen habe.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 08:54
Guter Punkt. Ich finde aber, der Autor enthält sich mit Wertung, stellt das doch recht offen da und zeigt verschiedene Seiten. Im Gegensatz zu manchem Text, der Sendungsbewusstsein hat, den ich die letzte Zeit gelesen habe.
Da bin ich mir noch unsicher. Man muss natürlich die Position des Ich-Erzählers von Ansichten des Autors selbst trennen, aber zumindest der Ich-Erzähler geht zweifellos davon aus, dass die Lösung für jedes Problem einfach noch mehr Wissenschaft ist. Das merkt man spätestens bei seiner Reise nach Stateless (bis wohin gerade gelesen habe) und seiner Abneigung gegen Wissenschaftssoziologie und "Ignoranzkulte", die ja offenbar eine "Demut der Wissenschaft" einfordern.
Auch die beschriebene Welt ist ja im Grunde eine positive Traumwelt: Insbesondere durch Biotechnologie wurde im Prinzip jedes Problem gelöst bzw. zumindest entschärft, mit dem wir uns heute lebensbedrohlich herumschlagen. Er stellt negative Nebenaspekte dar, aber den richtigen Weg glaubt er schon zu kennen.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 09:44
Ich stecke gerade im 7. Kapitel fest und bin nur "Boah!".
Was der Mann in den 90er Jahren schon alles antizipiert - Wahnsinn!
Ja, die kurzzeitige Erweckung eines Mordopfers war schon schau.
Aber das zentrale Kapitel im Ersten Teil scheint mir das Interview mit dem partiellen Autisten zu sein.
Das zentrale Thema von "Qual" ist die Frage nach dem, was einen Menschen ausmacht, wenn man fast nach Belieben in seinem Hirn herummanipulieren kann. Welche Änderungswünsche sind reine Mode, welche sind medizinisch gerechtfertigt, welche sind "geht gar nicht!"?
Das wird an einem delikaten Gegenstand diskutiert: die Empathie bzw. die Fähigkeit von Menschen, sich interne Modelle von anderen Menschen zu schaffen und daran ihr Verhalten gegenüber dem realen Anderen abzugleichen. Die ganze Problematik wird leicht hingeworfen, betrifft aber grundsätzliche Überzeugungen vom Menschsein. Wenn man erstmal anfängt, darüber nachzudenken...
Mindgeblowte Grüße
Ralf
Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)
ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
Geschrieben 06 Februar 2024 - 11:41
Da bin ich mir noch unsicher. Man muss natürlich die Position des Ich-Erzählers von Ansichten des Autors selbst trennen, aber zumindest der Ich-Erzähler geht zweifellos davon aus, dass die Lösung für jedes Problem einfach noch mehr Wissenschaft ist. Das merkt man spätestens bei seiner Reise nach Stateless (bis wohin gerade gelesen habe) und seiner Abneigung gegen Wissenschaftssoziologie und "Ignoranzkulte", die ja offenbar eine "Demut der Wissenschaft" einfordern.
Auch die beschriebene Welt ist ja im Grunde eine positive Traumwelt: Insbesondere durch Biotechnologie wurde im Prinzip jedes Problem gelöst bzw. zumindest entschärft, mit dem wir uns heute lebensbedrohlich herumschlagen. Er stellt negative Nebenaspekte dar, aber den richtigen Weg glaubt er schon zu kennen.
Der Roman ist ja noch nicht zu Ende. Daher weiß ich nicht, ob das alles so positiv endet. Nimm doch den aufgerüsteten Journalist. Er dopt sich mit allen Konsequenzen, weiß, das ist nicht gut, und vertröstet sich selbst, das er in der Zukunft langsamer macht.
Er interviewt Autisten, will aber selbst nicht gescannt und untersucht werden, weil er wohl eine scheu hat.
Er brandmarkt die Autisten als "verbesserungswürdig", am Ende zeigt sein Interviewpartner aber eindeutig, dass das nicht unbedingt die absolute Wahrheit ist.
Also ich sehe das schon ausgewogen und neutral beschrieben. Ich sehe die auch noch nicht so positiv, die Welt, auch wenn sich es an mancher Stelle auch wie ein Werbeprospekt liest. Aber es kommen ja immer wieder Einschränkungen und Widersprüche.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 13:19
Er interviewt Autisten, will aber selbst nicht gescannt und untersucht werden, weil er wohl eine scheu hat.
Er brandmarkt die Autisten als "verbesserungswürdig", am Ende zeigt sein Interviewpartner aber eindeutig, dass das nicht unbedingt die absolute Wahrheit ist.
Ich habe ja ein bisschen den Verdacht, dass er selbst eine (besondere?) Art von Autist ist, so seltsam, wie er sich zu seiner Partnerin verhält.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 13:21
Ich habe ja ein bisschen den Verdacht, dass er selbst eine (besondere?) Art von Autist ist, so seltsam, wie er sich zu seiner Partnerin verhält.
So eine Art Asperger? Das kann gut sein. Wenn das so ist (oder so ähnlich), wird das im Laufe der Geschichte bestimmt noch Thema.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 13:46
So eine Art Asperger? Das kann gut sein. Wenn das so ist (oder so ähnlich), wird das im Laufe der Geschichte bestimmt noch Thema.
Genau meine Vermutung. Das wird auf jeden Fall noch einmal interessant.
Mindestens ebenso gespannt bin ich darauf, welche Rolle die Krankheit "Qual" noch spielen wird.
Angedeutet wurde ja bereits ein sozialer Hintergrund (die Reichen können sich Immunität leisten).
Ist womöglich "Qual" eine Waffe der Reichen im Kampf gegen die Armen?
fragt
Ralf
Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)
ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
Geschrieben 06 Februar 2024 - 15:10
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 06 Februar 2024 - 15:31.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 18:10
Das hat mich auch total weggehauen!!! Egal ob Auswirkungen des Internets, Glasfaser, pflanzliche Ernährung, Genderthemen, Klimaflüchtlinge... er hatte einfach schon damals alles auf dem Schirm, und dazu noch sehr präzise formuliert. Irre!!!Ich stecke gerade im 7. Kapitel fest und bin nur "Boah!".
Was der Mann in den 90er Jahren schon alles antizipiert - Wahnsinn!
Bearbeitet von Cybergnom, 06 Februar 2024 - 18:11.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 18:16
Und zusätzlich gibt es mal wieder Bonuspunkte für einen Satz, diesmal den letzten von Kapitel 7... ich mag so trocken-schrägen Humor einfach sehr...
Wobei natürlich der Protagonist nicht wie jemand rüberkommt, der zuviel lachen könnte, finde ich.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 18:46
Der sichtbare Mittelwert einer verborgenen Orgie der Komplexität
Herrlich!
Topologien und Zehn Dimensionen, da wird das Hirn aber ordentlich verknotet
Bearbeitet von Mammut, 06 Februar 2024 - 19:01.
Geschrieben 06 Februar 2024 - 19:57
Kapitel 10
Läuft wohl tatsächlich auf einen Kampf hinaus zwischen der aufrechten, nur der Wahrheit verpflichteten Wissenschaftlerin und religiösen Fanatikern, die Angst vor einer physikalischen Formel haben. Das ist schon sehr viel Klischee für meinen Geschmack.
Und Stateless ist anarchosyndykalistisch aufgebaut, erinnert einen das Schild am Flughafen. Utopia, wie schön.
Geschrieben 07 Februar 2024 - 08:06
Ich muss schon sagen, im Grunde ist das Buch mit Ideen und allen möglichen Konzepten bis obenhin vollgestopft, dass es fast zuviel wird (hat Mammut ja weiter oben auch schon festgestellt). Man könnte allein über die beiden Kapitel 11 und 12 endlos diskutieren, über die Inhalte der Pressekonferenz oder die Ursache für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf Stateless. Und das ist noch untertrieben, bereits die Frage nach dem Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft, die ihr ein Reporter stellt, und die schön formulierte Antwort, die Mosala darauf gibt (die m.E. vollkommen falsch ist), kann einen stundenlang beschäftigen.
Übrigens finde ich noch immer Frau Walsh als Antagonistin lächerlich gewählt. Ich habe es kürzlich schon mal an anderer Stelle gesagt: Es schadet einer Geschichte, wenn man die Gegenseite als jämmerliche Figur konzipiert. Was wäre James Bond ohne Blofeld, oder besser, ohne Goldfinger?
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 07 Februar 2024 - 08:51.
Geschrieben 07 Februar 2024 - 20:11
Kapitel 15
Das Konzept des partizipatorischen Universums ist schon eine witzige Idee.
Hier geht Egan wohl von Konzepten aus, wie sie etwa in diesem Artikel beschrieben werden (von einem Autor, der nicht viel davon hält).
Geschrieben 07 Februar 2024 - 22:08
Ich muss schon sagen, im Grunde ist das Buch mit Ideen und allen möglichen Konzepten bis obenhin vollgestopft, dass es fast zuviel wird (hat Mammut ja weiter oben auch schon festgestellt). Man könnte allein über die beiden Kapitel 11 und 12 endlos diskutieren, über die Inhalte der Pressekonferenz oder die Ursache für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf Stateless. Und das ist noch untertrieben, bereits die Frage nach dem Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft, die ihr ein Reporter stellt, und die schön formulierte Antwort, die Mosala darauf gibt (die m.E. vollkommen falsch ist), kann einen stundenlang beschäftigen.
Übrigens finde ich noch immer Frau Walsh als Antagonistin lächerlich gewählt. Ich habe es kürzlich schon mal an anderer Stelle gesagt: Es schadet einer Geschichte, wenn man die Gegenseite als jämmerliche Figur konzipiert. Was wäre James Bond ohne Blofeld, oder besser, ohne Goldfinger?
Geschrieben 07 Februar 2024 - 22:43
Kapitel 11+12 wirken aber ein wenig wie belanglosers Geschwätz. Da konnte mich der Autor an keiner Stelle packen.
Woran erkennt Andrew eigentlich die Asexuellen? Das wird leider unter den Tisch fallen gelassen.
Nun, es trägt nicht zur Handlung bei, aber ich finde es schon interessant. Das Verhältnis von Religion (Ethik) und Wissenschaft, die Grenzen der Erkenntnis, aber auch das Konzept einer Gesellschaft, die ohne einen Staat auskommt.
Was das Erkennen angeht, würde ich von kosmetischen Operationen ausgehen, oder von bestimmten Modestilen, mit denen die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe angezeigt wird. Das führt den Ausgangspunkt der Sache natürlich ad absurdum.
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 07 Februar 2024 - 22:44.
Geschrieben 08 Februar 2024 - 08:02
Nun, es trägt nicht zur Handlung bei, aber ich finde es schon interessant. Das Verhältnis von Religion (Ethik) und Wissenschaft, die Grenzen der Erkenntnis, aber auch das Konzept einer Gesellschaft, die ohne einen Staat auskommt.
Was das Erkennen angeht, würde ich von kosmetischen Operationen ausgehen, oder von bestimmten Modestilen, mit denen die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe angezeigt wird. Das führt den Ausgangspunkt der Sache natürlich ad absurdum.
Bearbeitet von Mammut, 08 Februar 2024 - 17:14.
Geschrieben 08 Februar 2024 - 08:29
Na, der Konflikt zwischen Ethik und Wissenschaft wird doch sehr plakativ beschrieben, das geht nicht in die Tiefe und wirkt eher etwas platt. Was ist denn daran gelungen? Wo wird z.B. mal angerissen, das Physik in diesem Bereich in die Philosophie geht und das Eis dort dünn wird?
Du hast natürlich Recht, das wird alles nicht angesprochen, man muss sich das selbst denken. Deswegen habe ich oben auch gesagt, das Mosalas Antwort zwar sehr schön formuliert, aber m.E. vollkommen falsch ist, das soll heißen, völlig am Problem vorbeigeht und m.E. konkret inhaltlich nicht richtig ist.
Die ganze Diskussion wirkt sehr plakativ. Zuerst hat mich das sehr geärgert, dass durchaus plausible ethische Gesichtspunkte lautstark herumkrakeelenden Ignoranzkulten in den Mund gelegt werden. Inzwischen halte ich es aber auch für möglich, dass Egan (völlig korrekt) damit die gegenwärtige gesellschaftliche Problembehandlung überspitzt in die Zukunft projiziert hat. Auf diese Art und Weise werden in Zukunft die gesellschaftlichen Streitthemen bearbeitet werden (der Pessimist in mir sagt: Wenn wir es denn überhaupt noch lange genug machen).
Das Konzept der Gesellschaft auf Stailess blieb mir zu vage, das kann aber an mir liegen.
Nein, das liegt nicht an dir. Das Konzept ist vage dargestellt. Ob aus Platznot oder weil er es überzeugend nicht konkreter hinbekommt, sei mal dahingestellt.
Das mit dem Erkennen ist halt Mutmaßung. Das stand nirgendwo, oder?
Nein, steht nirgendwo. Gina hat sogar bei ihrem Ausflug so etwas gesagt wie: "Da hätte ich das nicht vermutet." Da fragt man sich dann schon, wie das gehen soll: Die Person wirkt für sie nicht asexuell, aber sie erkennt trotzdem, dass es so ist.
Geschrieben 08 Februar 2024 - 08:44
Du hast natürlich Recht, das wird alles nicht angesprochen, man muss sich das selbst denken. Deswegen habe ich oben auch gesagt, das Mosalas Antwort zwar sehr schön formuliert, aber m.E. vollkommen falsch ist, das soll heißen, völlig am Problem vorbeigeht und m.E. konkret inhaltlich nicht richtig ist.
Die ganze Diskussion wirkt sehr plakativ. Zuerst hat mich das sehr geärgert, dass durchaus plausible ethische Gesichtspunkte lautstark herumkrakeelenden Ignoranzkulten in den Mund gelegt werden. Inzwischen halte ich es aber auch für möglich, dass Egan (völlig korrekt) damit die gegenwärtige gesellschaftliche Problembehandlung überspitzt in die Zukunft projiziert hat. Auf diese Art und Weise werden in Zukunft die gesellschaftlichen Streitthemen bearbeitet werden (der Pessimist in mir sagt: Wenn wir es denn überhaupt noch lange genug machen).
Hier geht es aber um eine wissenschaftliche Theorie (Vereinheitlichung der Grundkräfte). Wenn da beide Seiten agieren wie in einem bayrischen Bierzelt, da hätte er auch ein anderes Thema wählen können. Ich finde das nach wie vor unpassend. Aber da der Roman vorher sehr durchdacht und anregend war, liegt es nahe, dass deine Vermutung richtig ist und er diesen Wissenschaftsjournalismus und seine Gegner entsprechend persiflieren wollte. Passenderweise ist ja Andrew nur dahin, weil er Urlaub machen wollte und hat die Fachjournalistin völlig unnötig ausgestochen.
Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0