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David Brin - Sonnentaucher

Lesezirkel

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8 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 02 Juni 2012 - 17:54

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Sonnentaucher
Uplift-Zyklus, Band 1
David Brin

Eine Reise ins Feuer der Sonne.
Hat einst eine hochentwickelte Spezies die Erde besucht und die Vorfahren der Menschen genetisch »geliftet«, ihnen die Entwicklung von Intelligenz ermöglicht ? Weshalb haben sie sich danach nie mehr sehen lassen ? Diesem Geheimnis soll das Projekt Sonnentaucher auf die Spur kommen. In einer Höhle des Merkur, geschützt vor der mörderischen Sonnenstrahlung, wird eine Expedition vorbereitet, wie es sie noch nie zuvor gegeben hat: die Suche nach der Bestimmung des Homo sapiens.


Beginn: 20.6

#2 Kopernikus

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Geschrieben 20 Juni 2012 - 21:25

Ich habe schon mal einen Schnellstart hingelegt und mir gestern die ersten ca. 80 Seiten genehmigt, die mir auch gleich recht gut gefallen haben. Ein Potpourri fremdartiger Außerirdischer, ein kompliziertes Beziehungs- und Abhängigkeitsgeflecht durch das "Upliften" und viele Details über das Leben auf der Erde - Viel Input, aber sehr locker und unterhaltsam erzählt, so das dass ganze nicht zu einem reinen Infodump degeneriert. Einziger Wermutstropfen sind die Szenen, in denen die Menschen Umgang mit Kommunikationstechnik haben, da merkt man dem Buch sofort sein Alter recht deutlich an.

#3 derbenutzer

derbenutzer

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Geschrieben 21 Juni 2012 - 09:41

Da geht es mir sehr ähnlich wie Dir. Der Roman beginnt wirklich originell und wirkt absolut nicht alt. Man merkt, dass der Autor wirklich schreiben kann. Wenn da etwa der Anblick eines Außerirdischen mit einem "Riesenbroccoli" verglichen wird, erzeugt das (auch) eine heitere Note, ohne aber albern zu wirken. Noch will ich - bin gerade im zweiten Kapitel und warte auf die anderen Teilnehmer - nicht zu sehr ins Detail gehen, außer: Deine Anmerkung:

Einziger Wermutstropfen sind die Szenen, in denen die Menschen Umgang mit Kommunikationstechnik haben, da merkt man dem Buch sofort sein Alter recht deutlich an.



Richtig erkannt, andererseits:

"... tippte er einen Code auf den Bildschirm des Teli ..."


(erstes Kapitel, S. 15)

Klingt doch stark nach Smart-Handy ... :-)


LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#4 Seti

Seti

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Geschrieben 22 Juni 2012 - 19:38

Ich habe mittlerweile den ersten Teil (bzw. die ersten drei Kapitel) gelesen. Der Anfang mit dem Delfin erinnerte mich stark an "Ein vernunftbegabtes Tier" von Robert Merle. Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, als der erste Außerirdische und im weiteren Verlauf noch einige andere Rassen ins Spiel kamen. Gefällt mir sehr - zumal ich sowieso mal nach Buchempfehlungen fragen wollte, bei denen nicht die Menschen die einzigen Protagonisten sind, aber die Aliens auch mehr als eine bloße Bedrohung der Erde darstellen. Allgemein präsentiert Brin zu Beginn wirklich ein Füllhorn an Ideen. Seien es die "Häute" oder die Konföderation der Technokraten. Manches wirkt zwar etwas seltsam, wie bspw. ein Wissenschaftszweig, der sich auf Erich von Däniken beruft (ich kann mich noch an die Fernsehwerbung vor circa 15 Jahren erinnern, bei der man die gesammelten 'Lehren' EvDs als Videokassetten bestellen konnte). Andererseits ist es in dem geschilderten Szenario durchaus nachvollziehbar, dass seine Forschung als renommierte Wissenschaft angesehen wird. Nur an einigen Stellen bezüglich Jacobs Vergangenheit strauchele ich noch ein wenig, da ich mich frage, ob bei der "Wasser-Sphinx" oder dem "Ecuador-Zwischenfall" Bezug auf vorhergehende Romane genommen oder später nochmal genauer darauf eingegangen wird. Was mir auch noch auffiel: Da ich mich bei der Lektüre der "Foundation-Trilogie" (zu der ich am Wochenende noch ein ausführliches Fazit schreiben werde) schon einmal gefragt habe, wie weit Asimovs Einfluss auf die SF reicht, finde ich es interessant, dass auch in "Sonnentaucher" die mächtigste Organisation der Galaxie eine Bibliothek ist. Summa summarum ist der Einstieg sehr gelungen und macht Lust auf mehr. Seti

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#5 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 26 Juni 2012 - 18:28

Stand: Ende Kapitel 12 Meine Faszination wächst langsam aber sicher, geupliftete Schimpansen, die Raumschiffe steuern, immer neue Facetten im komplizierten Beziehungsgeflecht der Patrone und ihrer Sprösslinge, wobei sich auch langsam andeutet, das nicht alles ganz so eitel Sonnenschein ist wie man zunächst vermuten könnte und vor allem die wieder deutlich vor Augen geführte Fremdartigkeit der Außerirdischen, aber spannenderweise in beide Richtungen. Brin gelingt es gut, zu beschreiben, das die Aliens die Menschen nicht minder absonderlich in vielen Beziehungen finden, wie umgekehrt. Ich bin bis jetzt sehr zufrieden mit dem Buch.

#6 Amtranik

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Geschrieben 26 Juni 2012 - 19:43

Leute, ich muß sagen das ich wirklich gern mitgemacht hätte bei diesem Lesezirkel. Leider krieg ich das zeitlich einfach nicht auf die Reihe. Schade. Eventuell hol ich den Roman irgendwann nach und schreib meinen bescheidenen Senf dazu.

#7 Seti

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Geschrieben 27 Juni 2012 - 22:59

Ich bin jetzt am Ende des 18. Kapitels und fühle mich sehr gut unterhalten.

Mir gefielen die Schilderungen, die Brin bei den Sonnentauchfahrten gab, ausgesprochen gut. Ich glaube, da merkte man einerseits seinen Physiker-Background, aber ebenso, dass er auch gut schreiben kann. Die Sonnenoberfläche und deren Veränderungen in mehreren Absätzen zu schildern, ohne dass es redundant wirkt, verlangt schon einiges an Können. Ähnlich ging es mir vor einiger Zeit, als ich Solaris gelesen habe - Lem konnte auch scheinbar mühelos den Ozean und die wechselnden Sonnen beschreiben, ohne dass es langweilig wurde.

Ansonsten ist alles dabei, was das SF-Herz höher schlagen lässt: die Idee des Uplifts und die damit verbundenen diplomatischen Verwicklungen finde ich wirklich originell, der Plot hielt bisher einige Überraschungen bereit (Stichwort: die Sache mit dem Schimp Jeffrey) und die Schilderungen der Sonnentauchfahrt samt Begegnung mit den "Einheimischen" waren beeindruckend. Ach ja, außerdem gibt es noch Sabotage und eine mögliche Verschwörung (es sei denn, die Solarier sind an allem schuld). Was will man mehr... Eingefügtes Bild

Seti

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

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#8 Kopernikus

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Geschrieben 07 Juli 2012 - 08:41

So, endlich bin ich mal wieder zum weiterlesen gekommen (Schlechte Idee, mehrere Sachen gleichzeitig zu lesen, wenn man eh schon kaum Zeit für nur ein Buch hat...). Negativ aufstoßen tut mir der hohe Anteil an Metaphysik, da hatte ich etwas mehr HardSF erwartet (Auch wenn Brin versucht dem ganzen Telepathie-Zeug einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben). Unfreiwillig komisch wirken natürlich heutzutage Szenen, in denen sich der Protagonist in der Dunkelkammer eines Fotolabores versteckt, da fehlt mir etwas das visionäre, in den frühen achtzigern hätte man als SF-Autor durchaus auf die Idee kommen können, das es irgendwann eine wie auch immer ausgestaltete Möglichkeit zur Bildverarbeitung am Computer geben wird. Das passt irgendwie nicht zum Rest, wo dann schon fast übernatürlich anmutenden Technologien wie das Sonnenschiff auftauchen. Gut gefallen hat mir die Auflösung um das handeln des Bibliotheks-"Eaties" und seinem Motiv an der Mission teilzunehmen, eine logische Konsequenz der Überheblichkeit der Patrone.

#9 Seti

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Geschrieben 10 Juli 2012 - 22:25

Mein Abschlussfazit zu "Sonnentaucher": Mir hat der Roman sehr gefallen. Eine tolle Erstkontaktgeschichte voll schrulliger (außerirdischer) Charaktere, die nie langweilig wurde, gut geschrieben war und mit überraschenden Wendungen aufwarten konnte. Besonders beeindruckt hat mich die Tatsache, dass es Brin gelungen ist, mit Culla einen Alien zu erschaffen, der nicht einfach nur (wie so oft) das personifizierte Böse darstellte, sondern dessen Verrat nachvollziehbar, ja eigentlich sogar verständlich war. Es mag zum Teil daran gelegen haben, dass Culla lispelte - das gab ihm eine sympathische, menschliche Note, auch wenn er sich ansonsten radikal von einem Menschen unterschied. Ich hätte mir am Ende allerdings gewünscht, mehr über die Solarier zu erfahren. Nachdem der Kontakt einmal hergestellt war, fand ich es schade, dass man von den Berichten der Sonnenwesen über die Progenitoren nur ganz am Rande des letzten Kapitels erfährt. Doch alles in allem war "Sonnentaucher" durchaus lesenswert. Seti

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