Ab dem 1. März geht es in diesem Thread um
Kai Meyer mit Die Krone der Sterne.
Ich wĂĽnsche allen einen angenehmen und unterhaltsamen Lesezirkel.
(Das Buch hat auch schon einen eigenen Thread .)
Geschrieben 01 März 2017 - 19:00
Ohne den Zirkel hätte ich mir wohl kein Buch von Kai Meyer gekauft. Habe vor etlichen Jahren mal zwei gelesen und war nicht so angetan. Aber dieses hier geht richtig flott los: so eine "Kathedrale" würde sich auch fantastisch auf der Kinoleinwand machen.
Geschrieben 02 März 2017 - 15:17
Das Buch beeindruckt schon, wo andere nur weiĂźes Papier zeigen: Die Illustrationen bringen mich als Leser in die rechte Vorfreude-Stimmung.
Schon nach wenigen Seiten werden dann die anonym maskierten Schergen des Bösen durch einen simplen Taschenspielertrick an der Nase rumgeführt und es wird fleißig in den Lüftungsschächten eines museumsreifen Raumschiffs rumgeklettert, um am Ende von Kapitel 1 in einen Cliffhanger zu münden, der einem das Gefühl vermittelt, in einem Pageturner gefangen zu sein. (Der Cliffhanger ist aber selbst ein Taschenspielertrick, denn das nächste Kapitel beginnt ja direkt mit dem nächsten Satz).
Die Zielgruppe wird begeistert applaudieren. Ich gehöre zwar nicht dazu, lese aber trotzdem interessiert weiter.
Geschrieben 02 März 2017 - 15:22
Ich finde, man darf die literarische Bedeutung von Lüftungsschächten nicht unterschätzen!
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, fĂĽr Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
Geschrieben 02 März 2017 - 16:21
Ebensowenig wie jene von weiten Umhängen, unter denen man Waffen verstecken kann, auch wenn weite Kleidung gelegentlich andere bedeutsame Elemente zu verdecken droht.
Geschrieben 02 März 2017 - 17:29
Hey, lest nicht so schnell. Bin gestern im ersten Kapitel eingeschlafen (lag aber nicht am Buch, sondern am Wein).
Aber, da am WE nichts anliegt hole ich dann vielleicht auf.
Geschrieben 03 März 2017 - 08:32
Keine Sorge. Ich hatte schon vor einiger Zeit angefangen, aber nach Kapitel 1 pausiert, um hier im richtigen Tempo dabei sein zu können.
Geschrieben 03 März 2017 - 09:43
um am Ende von Kapitel 1 in einen Cliffhanger zu münden, der einem das Gefühl vermittelt, in einem Pageturner gefangen zu sein. (Der Cliffhanger ist aber selbst ein Taschenspielertrick, denn das nächste Kapitel beginnt ja direkt mit dem nächsten Satz).
Die Zielgruppe wird begeistert applaudieren. Ich gehöre zwar nicht dazu, lese aber trotzdem interessiert weiter.
Hm. Der Satz mit dem Taschenspielertrick erschließt sich mir nicht, wieso darf ein Autor seine Leser nicht zum Weiterlesen motivieren? Ein Cliffhanger am Ende eines Kapitels ist doch legitim und in Ordnung?! Wieso konnotierst Du durch das Wort "gefangen" das Wort Pageturner negativ? Das habe ich noch nie gehört, dass das Wort jemand in einen negativen Zusammenhang stellt.
Geschrieben 03 März 2017 - 17:30
Ich habe ein wenig Probleme mit dieser ach so groĂźen Liebe zwischen Iniza und Glanis. Ist so ein biĂźchen Iny Lorenz - aber die Space Opera drumherum finde ich toll.
Geschrieben 03 März 2017 - 17:46
[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Der Satz mit dem Taschenspielertrick erschlieĂźt sich mir nicht, wieso darf ein Autor seine Leser nicht zum Weiterlesen motivieren? Ein Cliffhanger am Ende eines Kapitels ist doch legitim und in Ordnung?![/color]
Es war nicht negativ gemeint. Ich mache es selbst manchmal so. Aber es gibt schon eine Besonderheit: Das nächste Kapitel schließt inhaltlich unmittelbar an. Quasi mit dem nächsten Satz. Rein erzähltechnisch ist der Kapitelsprung unnötig, weil weder die Handlungsebene noch -Ort oder -Zeit wechseln. Man könnte den Kapitelsprung daher als "künstlich" bezeichnen und somit auch die dadurch geschaffene Spannung. Das ist nicht verwerflich - und doch irgendwie ein Taschenspielertrick
[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]Wieso konnotierst Du durch das Wort "gefangen" das Wort Pageturner negativ?[/color]
Ich finde es nicht negativ, sich in einem Pageturner gefangen zu fĂĽhlen. Es fĂĽhlt sich in etwa so an, wie in einem Spiel wie Civilization "nur noch eine einzige Runde" zu spielen. Und zwar die ganze Nacht.
Da gibt es nichts zu bereuen...
Bearbeitet von Uwe Post, 03 März 2017 - 17:49.
Geschrieben 03 März 2017 - 20:15
Ich habe ein wenig Probleme mit dieser ach so groĂźen Liebe zwischen Iniza und Glanis. Ist so ein biĂźchen Iny Lorenz
Was meinst Du damit?
Die Hintergründe werden ja noch beleuchtet, aber diese Beziehung ist ja Setting. Find ich besser, als das große Verlieben während der Handlung.
Ăśberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 04 März 2017 - 14:59
Hm, mir sind Bücher ohne "großes Verlieben" halt lieber. Bin nicht sonderlich romantisch veranlagt, leider. Ich habe jetzt auch weitergelesen (S. 140) und finde immer noch, es ginge auch ohne Glanis ... Iniza könnte dann mit dem vernarbten, zynischen Kranit die Antigrav-Matraze strapazieren ... Sorry. Trotzdem gefällt mir die Geschichte, das sind jetzt nur Details.
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 04 März 2017 - 15:03.
Geschrieben 06 März 2017 - 01:15
Ich hab erst gestern (Samstag) damit angefangen, weil mein Buchladen (Otherland) es am Wochenende davor nicht mehr da hatte. (Ausverkauft!) Bekam den Wälzer also erst gestern in die Hand...
Die erste Freude an den Zeichnungen der 1. Seiten hinterm Buchdeckel ging ein wenig verloren, als "Koryantum" vorkam. Da kam mir vorĂĽbergehend das Ganze wie ein Versuch ein dt. $tar War$ in Buchform zu beginnen, durch heftiges Hommagieren/Assoziieren (Brackett-Widmung). Auch die ersten Seiten wirkten ein wenig so.
Dann fiel mir ein, dass ja auch SW eine Hommage ist. GutmĂĽtigerweise ( ) nehme ich also einfach an, SW liegt auf einem anderen Strahl derselben gĂĽldenen SF-Quelle. Bin also nach ca. 5 Seiten gespannt was noch auf diesem Strahl hier zu finden ist...
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 06 März 2017 - 01:29.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere WĂĽnsche erfĂĽllen,
dann wĂĽnschen wir einfach mit Willen
die WĂĽnsche-ErfĂĽllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller WĂĽnsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
Geschrieben 06 März 2017 - 09:00
Übers Wochenende "gönnte" ich mir weitere Portionen des Buches (b. S. 250). Das bunte Getümmel gefällt immer noch, allerdings irritiert
Geschrieben 06 März 2017 - 09:05
Solange ich keine Leiche sehe, ist der nicht tot!
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Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 06 März 2017 - 09:08
@ lapismont: Vielleicht weiĂźt du ja mehr - aber "Feuerball"????
Geschrieben 06 März 2017 - 09:19
@ lapismont: Vielleicht weiĂźt du ja mehr - aber "Feuerball"????
Ich weiĂź gar nix, bin aber voller Hoffnung.
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Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 06 März 2017 - 11:56
Übers Wochenende "gönnte" ich mir weitere Portionen des Buches (b. S. 250). Das bunte Getümmel gefällt immer noch, allerdings irritiert
SpoilerDas erinnert an meine Probleme mit Kais frĂĽheren Werken ... eindeutig habe ich hier einen harmoniebedĂĽrftigen Autor vor mir.
Da melde ich mich mal kurz zu Wort. Olfur tut, was er tut, nicht fĂĽr Shara, sondern fĂĽr die Muse. Das sagt er ja auch recht deutlich und es passt - jedenfalls in dem Bild, das ich von ihm habe - zu der langen Zeit, die er mit der Muse verbracht hat. (Und, so der Plan, in Band 2 erfahren wir, dass dies nicht das erste Opfer war, das er fĂĽr sie gebracht hat.)
Geschrieben 07 März 2017 - 17:57
@ Kai Meyer: Lieb, dass du dich einschaltest. Natürlich stehst du zu deinen Spannungsbögen! Aber jeder von uns AutorInnen hat eben sein eigenes Temperament. Vermutlich passen wir zwei beiden nicht so gut zusammen. Dennoch: das Buch gefällt mir immer noch. Tolle Ideen!
Geschrieben 07 März 2017 - 19:18
(Notiz an selbst: Kais Posts noch NICHT lesen - sind zu weit vor meinem Lesepunkt im Buch vom Rückdeckel betrachtet. -- Und: Ich befinde mich "unter AutorInnen" im Zirkel; versuche mich, den scheinbar letzten Normalleser im Zirkel, also zitternd zu behaupten im Abtausch über mehr oder weniger blühenden Stil & Wort-Span-Bögen und so... )
/KB
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Geschrieben 08 März 2017 - 14:07
@ ja, yip, du musst ganz tapfer sein! Ich habe das aber jetzt mal nur so nachgeplappert, weil es hier so oft behauptet wird. Man bekommt auch durchaus diesen Eindruck.
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 08 März 2017 - 14:33.
Geschrieben 09 März 2017 - 08:40
Die Story entwickelt sich mit Spannung und Tempo weiter. Freilich ist der Waffenmeister dafür eine sehr "praktische" Figur, sagt er doch ständig Dinge wie:
...statt seine Pläne klar zu kommunizieren, was freilich die Spannung nehme würde. Er führt die Hauptfigur und so den Leser mehrfach in die Irre, zum Beispiel auch, als er plötzlich (um Inizas Aufmüpfigkeit zu bremsen?) behauptet,
Die Rettungsaktion wirkt ein bisschen undurchdacht. Dass...
Jede Menge bunte Ideen, die man als Leser freilich nicht allzu sehr hinterfragen sollte. Auch...
...das sind alles mittelalterlich-märchenhafte Versatzstücke, aus denen sich ein opulentes Abenteuer schmieden lässt, und genau das tut der Autor mit Erfolg. Es geht hier vor allem um coole, kinoreife Showeffekte. Sagte ich schon "opulent"?
(Sind inzwischen alle in Kapitel 4 angekommen? Die vielen Spoiler-Tags machen das Schreiben hier etwas umständlich.)
Geschrieben 09 März 2017 - 11:49
(Es reicht - mir - völlig wenn du am Anfang deines Posts kurz notierst wo* du gerade bist, Uwe. Ich stehe kurz vor der 100. Seite - werde bei Erreichen heute abend was dazu schreiben.
* Da wir alle das genau gleiche Buch lesen, reicht hier die Seitenzahl, denke ich...)
@Selma: Ich bin ja der, der das mit SFN=AutorInnen-Board öfter behauptet. Keine Sorge, ich piekse da nur ein wenig... Und helfe Autoren - anderswo im Board - dran zu denken, dass hier auch - potenziell ihre - "echte" Leser mitlesen.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 09 März 2017 - 11:53.
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Geschrieben 10 März 2017 - 10:55
Eingangs Kapitel 5 schimmert kurz durch, woher der Autor kommt: Die beiden ersten Absätze könnten wortwörtlich aus einem Fantasy-Roman stammen, wie auch der Name Share Bitterstern. Diese Frauenfigur wird nicht nur geschickt eingeführt, nämlich direkt mit einem Konflikt an der Backe und über einen Dialog mit einer ebenfalls interessanten Nebenfigur (dem Sohn des Schergen): Indem sie in eine klassische Männerrolle schlüpft (Schürfer: man denkt sofort an den Wilden Westen, alles männliche Männer!), gerät sie automatisch als androgyne, "starke" Figur.
(Ein klitzekleiner Fehler scheint mir auf Seite 87 passiert zu sein: Dort und auch später ist immer von vier Bewaffneten die Rede, in einem Satz steht aber "sechs".)
Bis zum Ende von Kapitel 7 verflechtet der Autor geschickt die Handlungsstränge. Und, ja, ein wenig neige ich inzwischen dazu, Selma zuzustimmen: Inizas Verlangen nach Glanis nervt ein bisschen, obwohl es sicher plausibel ist. Wir alle waren mal jung und haben uns nach einer Person des anderen Geschlechts verzehrt. Ich denke, dass eine Lesergruppe jüngeren Alters überhaupt kein Problem mit diesen Motiven hat. Und, ganz ehrlich: Wir alle WOLLEN, dass ein SF-Buch eine solche Gruppe erreicht
Das einzige, das mir bislang fehlt, sind Aliens, und seien es semiintelligente Haustiere oder wenigstens eine Fauna. Nicht einmal, als Shara durch die Landschaft Nurdenmarks wandert, finden wir so etwas wie eine einheimische Alien-Tierwelt vor. Dieser anthropozentrische Ansatz, dass die ganze Gegend nur von Menschen bewohnt wird, behagt mir einfach nicht. Die ansonsten farbige Welt tröstet bisher einigermaßen darüber hinweg, und vielleicht kommt ja auch noch was, ich bin ja erst bei einem Fünftel des Buchs.
Geschrieben 10 März 2017 - 12:30
Doch, Shara ist auf jeden Fall äußerst interessant. Und so ein paar urige Ureinwohner wären auch nicht schlecht ... obwohl: Hexenorden! Die habe die garantiert geno-zensiert ...
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 10 März 2017 - 12:32.
Geschrieben 11 März 2017 - 12:35
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 11 März 2017 - 18:15.
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Geschrieben 11 März 2017 - 19:39
Kapitel 8 hat mich erstmal ein bisschen stutzen lassen. Und zwar an der Stelle, wo Shara die Wachposten aus dem Weg räumt. Anscheinend haut sie die einzeln (steht jedenfalls da) bewusstlos, zieht sie in eine Ecke und schneidet dort den Bewusstlosen eiskalt die Kehle durch (dass sie das nicht an Ort und Stelle tut, schließe ich daraus, dass explizit gesagt wird, dass sie kein Blut hinterlässt, aber wer schonmal jemandem die Kehle durch... äääh, wer schonmal ein paar Folgen Game of Thrones geschaut hat, weiß, dass das Aufschlitzen des Halses... eine ziemliche Sauerei ist). Lange Rede usw.: In diesem Kapitel zeigt das bis dahin eher bemitleidenswerte Opfer sein wahres Gesicht, nämlich das einer Teilzeit-Psychopathin. Das ist auch so eine geschickte Wendung, die den Autor auszeichnet. Spätestens jetzt dürfte jeder Leser begriffen haben, dass ein Leben in dieser Gegend des Weltalls nicht viel wert ist. Die Frage ist, ob das auch Hauptfiguren zu spüren bekommen. Ich bin gespannt.
Was die Laserbolzen angeht - über die bin ich auch gestolpert. Dann fiel mir wieder ein, dass da irgendwo "Fantasy" auf dem Buch steht. Sowas kann man unter dieser Prämisse dann ganz gut "erdulden" Auf einen Preis für physikalische Korrektheit oder philosophischen Tiefgang hat der Autor es jedenfalls nicht abgesehen - aber das verlangt ja auch keiner.
Geschrieben 11 März 2017 - 21:42
Lichtbolzen & Co; zu der geschilderten "Physik" im Roman:
"... Ich will den Leser emotional packen, ihn ein märchenhaftes All erleben lassen, wie wir es uns vorstellen, wenn wir nachts hinauf in den Sternenhimmel schauen. Ich pfeife auf Astrophysik, genau wie Hamilton, und male stattdessen den Kosmos in bunten Farben und als Abenteuerspielplatz."
Zitat aus:
http://www.scifinet....ndpost&p=351148
Immerhin ein geradliniges Statement des Autors. Die Tücke liegt aus meiner Sicht darin, dass man möglicherweise sehr leicht eine Schwelle überschreitet, die den Roman -- selbst ohne geringste Spuren von Hard-SF-Anspruch -- unlogisch wirken lässt.
Mit wissenschaftlich Nachdenken auf OFF und Weiterlesen geht's dann wieder irgendwie. Ich hab mir das bei manchen neueren SF-Filmen angewöhnt.
Apropos Film: Das Lesen lauft bei mir ausgeprägt filmhaft ab. Dauernd tauchen vor dem inneren Auge Stücke aus Star Wars und vielen anderen Filmen auf. Gut, die Troopers haben rote Rüstungen, die Sternenfestungen sind in ultra-mega-giga-manieristischen Spätbarock gehalten, so what?.
Auch so ein Tentakel-Viehzeug (der einzige Alien?) kommt vor. Halt nicht im Inneren eines Asteroiden, dafür zu Füßen irgendwelcher riesenhaften Säulenheiliger, die auf einem Schiff herumstehen. Bene Gesserit gibt's auch, sie heißen nur anders und sind eher eine getunte Variante.
Der Millenium Falke ist noch ausgeprägter sichelförmig (ein goldfarbenes Kipferl) und war einmal ein Bordell: das gefällt!
Das Buch macht SpaĂź!
Austriae Est Imperare Orbi Universo
Geschrieben 11 März 2017 - 22:00
Juhuu, noch ein Nicht-Autor stößt zum Zirkel! Willkommen, Jakob!
@Uwe: Ich finde Shara ist keine Psychopathin - sie ist inzwischen nur verzweifelt unterwegs den Schietplaneten zu verlassen, der sie Jahre lang malträtiert hat. Sie ist eine Soldatin und musste eine Entscheidung treffen, also: Viererabmurks. Dass die vier das evtl. nicht verdient haben, ist ein Gedanke der ihr nicht (mehr) kommt. -- Gegen die gewissenlose Abmurkserei allerorts im TV und in Comics heuer (um 2 Beispiele zu nennen) gibt's da vom Kontext viel mehr nicht zu mögen. Und Shara ist ja noch keine "Heldin" des Stücks... P.S. zu Lasern & so: Laser haben wenig mit Astrophysik zu tun. Aber natürlich weiß ich, dass es inzwischen "normal" ist, dass eine Strahlenhandwaffe einen möglichst hell-farbigen sichtbaren Strahl von sich geben muss in allem StarWars-/Trek-Nahen... Aber dann gibt's da ja noch den schmucken stimmaktivierten Laserring der Prinzessin - da wird es richtig beschrieben. Hier und in vielen Serien fehlt sowas wie "physics continuity" - ob man/ich damit vielleicht auf ältere Tage Geld mit verdienen könnte? (Aber um das zu wiederholen: Ich halte das mit den Physikpatzern für eine Kleinigkeit.)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 11 März 2017 - 22:01.
/KB
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[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere WĂĽnsche erfĂĽllen,
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Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller WĂĽnsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
Geschrieben 13 März 2017 - 17:33
Spaß macht das Buch auf jeden Fall, ich behalte es. Noch ein wenig "Mecker auf hohem Niveau": schon sehr typisch, dass die Masse an Gewaltszenen mit so gut wie keinem Sex ausgeglichen wird. Dabei weiß man doch, dass Testosteron und Todesgefahr das S-Ding befördern. Iniza hat etwas viktorianisches, so verlobt ...
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 13 März 2017 - 17:39.
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