Auch fertig.
Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, auch wenn es sicher nicht ohne Schwächen war.
Die Handlung ist größtenteils sehr spannend; die schrittweise Übernahme von Cory durch Donovan fand ich sehr eindringlich beschrieben. Aus Corys Perspektive mitzuerleben, wie dieser irgendwann nur noch Zuschauer und "Passagier" im eigenen Körper ist, war wirklich gruselig.
Der Haken dabei: Wie es schon mehrfach angeklungen ist, hätte man einfach noch viel intensiver mitgefiebert, wenn die Hauptfigur nicht so dermaßen unsympathisch wäre. Er hätte ja auch ganausogut als ein netter aber übereifriger Forscher beschrieben werden können, der irgendwann leider die Kontrolle über sein gut gemeintes Experiment verliert. Aber warum muss er ein solch unangenehmer Zeitgenosse sein, der alle Leute in seiner Umgebung schlecht behandelt? Das geht ja über die bloße Verbissenheit eines besessenen Forschers hinaus ... er hat einfach einen miesen Charakter.
So denkt man dann halt oft: Selbst Schuld, Blödmann!
Auch mit Janices Charakterisierung war ich nicht zufrieden. Zwar zeigt sie doch letztlich eine gewisse Art von Stärke, aber leider nicht so sehr aus eigener Überzeugung, sondern doch wieder mehr aus Abhängigkeit von Cory. Und so schlecht, wie er sie die ganze Zeit behandelt hat, ist das nun mal schwer nachzuvollziehen.
Die Motivation von Donovan, nun um jeden Preis Wiedergutmachung an diesem Todeskandidaten betreiben zu wollen, kam mir auch nicht so richtig glaubwürdig vor.
Fazit: Die Figuren konnten mich nicht überzeugen. Setting, Spannungsbogen und Atmosphäre hingegen schon.
Um also noch mal auf den ursprünglichen Grund zurückzukommen, aus dem ich den Roman lesen wollte: Er war kein Meisterwerk, der zwingend den Retro-Hugo für 1943 hätte gewinnen müssen. Im Vergleich zum tatsächlichen Gewinner ("Utopia 2300" von Heinlein) fand ich ihn aber definitiv um Klassen besser.