Emily Poschner: Lye
In einer Dystopie versucht eine reiche Familie über die titelgebende Droge noch mächtiger zu werden und geht dabei über Leichen.
Thematisch spricht mich das überhaupt nicht an. Hier kommt eine starke Vereinfachung hinzu, die den gesamten zweiten Teil doch arg unglaubwürdig werden lässt (Arbeitskräfte töten?).
Den Einstieg in die Story fand ich ganz gut, stilistisch gab es diverse Holperer und Yvonne ist infodumptechisch arg abgebrüht scheint mir, aber auch hier erklären sich die Figuren wieder beständig Dinge, die sie kennen.
Meiner Meinung nach hätte die Kurzgeschichte mit dem Tod Skips und den Selbstvorwürfen enden müssen. Der Rest ist eine andere Geschichte, die mit etwas mehr Weltlogik und interessanteren Szenen funktionieren könnte.
Die Autorin beweist Lust am Erzählen, da steckt für mich großes Potential drin.
Ich habe jetzt mal verblüfft meine Rezension dazu rausgesucht, um zu prüfen, ob ich geschrieben hatte "kein Infodump" oder so, aber offenbar hatte ich mich dazu gar nicht geäußert. Vielleicht heißt "nichts zu Infodump sagen" schon, dass es weniger davon gab. :-)
Das Potenzial sehe ich auch. Falls die Autorin entsetzt mitliest: Weitermachen. Am liebsten in unserer Schreibwerkstatt mitmachen. :-)
Ich versichere außerdem aufrichtig, dass ich mit neunzehn solche Storys eher selten bis nie hingekriegt habe.