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Lesezirkel: "Zweimal langsamer wie du ..." von Dieter Rieken

Lesezirkel

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26 Antworten in diesem Thema

#1 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 20 Februar 2024 - 07:06

Hallo zusammen,

 

ich trommele mal einen Mini-Lesezirkel (weil das Werk kurz ist) zusammen fĂĽr folgende Story-Sammlung:

 

Dieter Rieken präsentiert in »Zweimal langsamer wie du …« drei seiner letzten Geschichten auf 148 Seiten als AndroSF 100. Erscheinungstermin wird Anfang März sein, der Preis liegt bei EUR 14,90. (Info hier)

 

Hier noch mehr Informationen auf der Autorenseite.

 

Klappentext:

 

Tine sucht Abstand. Abstand zu allem und jedem. Doch das Ferienhaus ihrer Kindheit in den italienischen Marken bietet ihr keine Zuflucht mehr. Denn Überschwemmungen und Dürren haben Italien in einen Ort des Schreckens verwandelt – und die nächste Katastrophe kündigt sich schon an ...

Wie gehen wir damit um, jeden Tag mit neuen Tragödien konfrontiert zu sein? Â»Zweimal langsamer wie du ...« erzählt in eindrĂĽcklichen Bildern, was uns bevorsteht, wenn es nicht gelingt, den Klimawandel aufzuhalten.

»Ich habe in der deutschsprachigen Science Fiction in den letzten Jahren nicht viele Storys gelesen, die besser geschrieben waren. Was der Autor darin stilistisch, sprachlich, beim Weltenbau und bei der Charakterisierung aufgefahren hat, ist für mich ganz großes Kino.« – Yvonne Tunnat

Weitere Erzählungen in diesem Buch: Jonas und der Held Terranovas und Die Schneekönigin

 

 

image.jpg

 

Wer macht mit?

 

Viele GrĂĽĂźe, Yvonne


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#2 Maxmilian Wust

Maxmilian Wust

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Geschrieben 20 Februar 2024 - 09:43

Bin dabei.


"Part Five: Boobytrap the stalemate button!"


#3 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 20 Februar 2024 - 09:47

Klasse, dann sind wir schon drei! (Ich habe noch eine Zusage via PN erhalten)


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#4 fancy

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Geschrieben 20 Februar 2024 - 10:21

Ja, das war ich und ich bin schon gespannt auf die Storys. 


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#5 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 20 Februar 2024 - 14:24

Habt ihr schon rausgefunden, was es mit dem Fehler im Titel auf sich hat?


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#6 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 20 Februar 2024 - 14:35

Nein, das ist kein Fehler, das ist Absicht

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#7 ShockWaveRider

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    verwarnter Querulant

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Geschrieben 20 Februar 2024 - 15:26

Ein Buch lesen, das bereits im Titel einen Grammatik-Fehler präsentiert?

 

fragt

Ralf 


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#8 fancy

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    Temponaut

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Geschrieben 20 Februar 2024 - 15:38

Man könnte sage, es wäre Dialekt ...


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#9 Helge

Helge

    Cybernaut

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Geschrieben 21 Februar 2024 - 09:46

Also Leute, bei einem so völlig vergurkten Deutsch in den nur 4 Worten des Titels ist doch klar, dass das Absicht ist.



#10 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 21 Februar 2024 - 12:00

Also Leute, bei einem so völlig vergurkten Deutsch in den nur 4 Worten des Titels ist doch klar, dass das Absicht ist.

 

Genau! Ich sehe das exakt wie Helge. Zumal der Autor ein totaler Grammatik-Monk ist (macht u. a. das Korrektorat fĂĽrs Weltenportal) und My. auch dafĂĽr bekannt ist, dass er ein sehr grĂĽndliches Korrektorat hat. 

Das ist ja nicht der Story-Titel von irgendeinem Fünfzehnjährigen, der den Titel vorher noch nie jemandem gezeigt hat.

 

 

Ich habe aber den Thread-Titel korrigiert, weil der Titel in AnfĂĽhrungszeichen steht (auch auf dem Cover, wie man sieht), so wird's vielleicht klarer.


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#11 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

    Temponaut

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Geschrieben 21 Februar 2024 - 19:56

Genau weil ich von Absicht ausging, fragte ich ja, was es damit auf sich hat. Offenbar weiĂź es (noch) niemand hier. 


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#12 Weltraumschrott

Weltraumschrott

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Geschrieben 21 Februar 2024 - 22:41

Genau weil ich von Absicht ausging, fragte ich ja, was es damit auf sich hat. Offenbar weiĂź es (noch) niemand hier. 

Wir sind genau so ratlos als du ...   ;-)



#13 ShockWaveRider

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Geschrieben 21 Februar 2024 - 23:58

Wir sind genau so ratlos als du ...   ;-)

... als WIE du!

So viel Pixel muss sein!

 

Größere Grüße als wie deine

Ralf


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#14 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 Februar 2024 - 06:50

Der Titel ist ein Dialogstück, genaueres kommt dann, während wir die Novelle lesen


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#15 Jol Rosenberg

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Geschrieben 22 Februar 2024 - 09:36

... als WIE du!

So viel Pixel muss sein!

 

Größere Grüße als wie deine

Ralf

:bighlaugh:  :rofl1:


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#16 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 26 Februar 2024 - 12:46

Erscheint direkt am 1. März, habe eben vorbestellt


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#17 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 02 März 2024 - 07:47

Dieser Band ist auch Opfer der Amazon-Aktion geworden, ein Ebook davon ist zurzeit dort nicht zu haben (siehe Thread hier). Bei Thalia klappt es aber. 


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#18 Maxmilian Wust

Maxmilian Wust

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Geschrieben 09 März 2024 - 16:09

Ah, Amazon. Der Tropus der Evil Corp., nur in echt – und doppelt so schlimm.

 

Dann fang ich einfach mal an:

 

 

Der Titel:

Ich habe die Debatte um den Titel "Zweimal langsamer wie du ..." leider nur am Rand verfolgt, eben weil: Dabei ist die kindliche Profilierungsparole "Immer zweimal mehr wie du!" gemeint, die anscheinend bereits vor den 1990ern existierte (Angaben ohne Gewähr) auch schon öfters zu Memes verarbeitet wurde. Und zu albernen Tassen. Ist also kein Fehler von Dieter, sondern eine Neuinterpretation.

 

 

Cover:

Das Cover finde ich grundlegend schön und angenehm plakativ, aber mir dann irgendwie doch zu schlicht. Mir hätte eine Malerei, beispielsweise mit verdünntem Öl oder verdünntem Acryl weit besser gefallen. Um allerdings Dieters Aussagen und Prämissen der Einheit im Ambivalenten mehr zu untermauern, wäre vielleicht sogar etwas Vollflächiges passend gewesen. Die Wahl von Rot gegen cyanhaltiges Dunkelgrau finde ich gut. Sie erzeugt dieses Gefühl des Apokalyptischen gepaart mit dem Diskursiven. Als Drohne hätte ich aber irgendein offensichtlich Science-fiction-artiges Gerät benutzt. So ist mir die Near-Future ein bisschen zu nah ;-)

 

Die Wahl der Schrift geht aus meiner Sicht gar nicht (das ist nicht einmal eine Helvetica Neue, sondern wirkt wie eine Arial) und passt nicht mit dem dreisten Titel überein. Ein etwas verspielterer Font, vielleicht sogar "nur" eine Roboto, hätte hier ein wenig für Lockerung gesorgt. Zudem: Gelb auf Orange-Rot? Wollt ihr unbedingt den Zorn der Kunstgöttin heraufbeschwören?

 

Und obwohl ich das Logo von p.machinery eigentlich hübsch finde, wären für solche Covers eine einfarbige Version hilfreich (gerade bei so einem Typo-Logo). Das Aktuelle bricht zudem mit der Hauptfarben-Regel.

 

Auf zwei Meter funktioniert das Cover allerdings gut und markant. 

 

 

Layout:

Funktioniert und das gut. Obwohl ich immer ein bisschen skeptisch bin, was lineare Serifenschriften betrifft, liegt sie hier gut an, macht den Text angenehm lesbar und lässt ihn zudem "Sci-Fi" wirken. Das Seitenformat passt auch gut zu der Kürze der Sammlung und lässt sie angenehm in der Hand liegen.

 

Auf den Fließseiten gelegentlich mit 4C zu drucken, verdient meinen Respekt. Leider hierbei ein bisschen schade: Auf Seite 50, wo die Originalfassung des Titelbilds liegt, erkennt man leichte Pixelbrüche. Vermutlich wurde das Foto von 150 oder 200 dpi auf 300 vergrößert. Hier hätte man vielleicht mit Illustrator nachhelfen können, es stört aber nicht wirklich. Die Fotos, bis auf das Letzte, sind keine Kunstwerke, untermalen aber Dieters oft ruhigen, erwachsenen Schreibstil.

 

 

Soviel dazu. Heute Abend beginne ich mit den Geschichten.


"Part Five: Boobytrap the stalemate button!"


#19 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 09 März 2024 - 17:07

Cool. Ich habe bisher nur das Nachwort gelesen. Das sollte man aber nicht lesen, bevor man die Storys kennt

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#20 Maxmilian Wust

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Geschrieben 09 März 2024 - 18:53

"Zweimal langsamer wie du ..."

 

Mir gefiel gleich zu Beginn, dass Dieter sich durchaus Zeit für seine Charaktere, seine Szenen und Gedanken lässt, aber dabei durchaus darauf achtet, dass die Geschichte auch vorankommen muss. Bevor es langatmig wird, geht es eigentlich schon weiter und das im gemütlichen Tempo. Einen KI-Assistenten als Assi zu bezeichnen, fand ich unfreiwillig witzig. Die aufgegriffenen Themen versprachen einen düsteren Tiefgang: Flüchtlings- und Umweltkrisen; Freunde, die unverzeihliche Sünden begangen haben – eine Welt aus Graustufen, was mir sehr gefällt. Es gibt keine richtige Antwort und das Schlimmste steht noch bevor. Das alles wird sehr nüchtern und mit wenig Action erzählt. Die Protagonistin Tine wird zusammen mit dem Leser zur Zuschauerin reduziert.

 

Dann allerdings:

Spoiler
 

 

Der Schluss-Schluss, gefiel mir dann aber wieder deutlich besser. Er zeichnet auch ein sehr dĂĽster-interessantes Bild von Fanatikern: Jede Untat ist in ihren Augen notwendig, ihre Opfer sind Feinde und diese sowieso nicht menschlich. Im heutigen Kontext sehen wir genau das ja mal wieder in mehrfacher AusfĂĽhrung.

 

 

Jonas und der Held von Terranova

Die Geschichte kannte ich bereits aus der NOVA, habe sie aber nochmal gelesen, so dass mir keine Bonus-Szenen oder größeren Änderungen entgingen.

 

Auf Terranova im nahen Tau Ceti-System flieht ein gealterter Held vor seinen Pflichten – und seiner Vergangenheit. Während einem grotesken Abenteuer entdeckt man zudem wie tief verletzt seine Seele ist. Diese Geschichte teilt sich zwar das Universum mit "Zweimal langsamer wie du ...", ist aber spürbar dichter erzählt. Drei Handlungsstränge (Jonas, die Agentin Yuma und die Vergangenheit) verlaufen parallel, während sich Ersterer sogar nochmal in zwei auftrennt. Die Übersicht verliert man dabei aber nicht. In jeder Szene ließ mir Dieter genügend Raum, um anzukommen.

 

Die Vorgeschichte erinnerte mich sehr an das Setting von "Outriders" oder der "Outer Worlds" (also Erde weg, Menschheit sitzt mit gekappter Nabelschnur auf einer neuen Welt fest), trennt sich aber schon bevor der Prolog erzählt wird, von seinen erzählerischen Cousins, um auf das Thema der Hoffnung einzugehen und es sehr treffend mit Religion zu verbinden. Als Kulisse für eine Abenteuergeschichte mit ebenso religiösen Symbolen, die dann sogar in biblische Vorarephilie geht. Weird stuff! Yuma war zudem ein sehr interessanter Charakter und passte auch zum Thema "Moral ist kompliziert".

 

Hat SpaĂź gemacht zu lesen und mich damals schon selbst zu einer Geschichte inspiriert.

 

 

Die Schneekönigin

Szenische Geschichte um einen (im wahrsten Sinne des Wortes) kalten Ăśberlebenskampf. Kurz, brutal, gnadenlos ... und angenehm einfĂĽhlsam. Hat mir SpaĂź gemacht. Die King of the Jungle-Analogie fand ich sehr treffend. Ich hätte "Die Schneekönigin" aber vielleicht eher an den Anfang gesetzt, so als kurze, blutige Intro. 

 

In der Basis erinnerte ich mich die Geschichte an "Last Of Us" (Winter und Schnee, Mann liegt mit Krankheit im Bett, Frau muss ihn verteidigen), hat aber damit nichts zu tun.

 

 

Nachwort

Was fĂĽr eine seltsame Geschichte. Ist das Nachwort nicht normalerweise der Teil, in dem der Autor sich bei irgendwelchen Personen bedankt, die der Leser nicht kennt und daher null interessieren?

 

 

Fazit:

Zweimal Climate-Drama und einmal Colony Sci-Fi mit Spurenelementen von Zelazny – kurz, knackig und öfters gemütlich, mit Tendenz in Richtung Tiefgang. Und gelegentlich ein bisschen planlos (aber nicht im schlimmen Sinne). War angenehm zu lesen und hat mich vier Bahnfahrten lang gut unterhalten.

 

Mir stellt sich allerdings die Frage: Wo will Dieter Rieken als Autor hin?


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#21 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 09 März 2024 - 20:52

Ich stecke jetzt in Geschichte 1 und was mir sehr positiv auffällt, ist, dass der Autor seine Figuren sehr gut kennt.
Dadurch sind sie plastisch.

Deutlich stärker als ich es sonst von Kurzprosa gewohnt bin

Mehr später

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#22 Maxmilian Wust

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Geschrieben 09 März 2024 - 21:10

Stimmt, gut analysiert.


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#23 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 10 März 2024 - 06:30

Bin wieder durch mit Story 1 (kannte zwei frĂĽhere Versionen) und poste nachher oder Anfang der Woche meinen Eindruck

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#24 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 10 März 2024 - 08:25

Okay, also folgendes: Ich habe einen Verdacht, was diesen Autor und "SchlĂĽsse" betrifft, aber dafĂĽr lese ich besser erstmal erneut Jonas und dann die dritte Story, die ich schlieĂźlich noch nicht kenne.

 

Disclaimer: Ich habe den Roman Land Unter nicht gelesen und habe auĂźerdem zwischen meinem ersten Lesen von Jonas und heute Whalefall gelesen, einen gut recherchierten und quasi-realistischen Roman darĂĽber, wie jemand von einem Wal verschluckt wird und wie er wieder rauskommt und warum das nicht "hinten raus" funktioniert. Wenn also hier jemand schreibt und jemand anderes liest, dann liegt auch immer viel bei der lesenden Person und selbst wenn's dieselbe ist, aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Leben, dann kann das unterschiedlich ankommen. 

 

However, erstmal zu "Zweimal langsamer wie du":

Wer auch immer die Dialoge dann gelesen hat, rafft sofort den Titel und sieht auch, wie authentisch die Sprache und die Ausdrucksweise von Holger und Warner und natĂĽrlich auch der Perspektivfigur Tine, auch wie sie miteinander sprechen, da ist unglaublich viel Backstory dabei, die aber nicht ausgefĂĽhrt wird: Und auch nicht muss.

Ich genieĂźe es sehr, dass der Autor seine Figuren so gut kennt, das spĂĽre ich beim Lesen und das finde ich toll!

Zudem ist die Sprache angenehm, oft sogar mehr als angenehm. Was Ausdruck, Stil und Sprache betrifft, spielt Rieken in den oberen 5% unserer Szene, wenn nicht eher in den oberen 2%, ĂĽberboten nur von Profis wie Iwoleit und Mira, die vermutlich noch mal ganz andere MĂĽhen in ihre Sprache stecken als die meisten anderen.

 

Ja, die Story ist gemĂĽtlich, es ist keine rasante Action, aber der Autor kennt seine Welt, alleine schon so Details wie das mit dem Wasser der Dusche und den FlĂĽchtlingen, das ergibt ein komplexes und sehr glaubhaften Bild.

 

Kommen wir dann mal zum Schluss, der womöglich die Achillesferse dieser Story ist - oder auch nicht, je nachdem. Dazu muss ich spoilern:

 

Spoiler

 

Falls meine Theorie Unfug ist, wäre der Schluss aus meiner Sicht immer noch nicht wirklich gelungen. Dann müssten wir mal über Schlüsse sprechen, weil ich bei Jonas ein ähnliches Problem sehe. Aber ich kenne ja diese Version noch nicht!

 

Möge der Autor uns aber erstmal zu Ende lesen lassen!


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#25 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 10 März 2024 - 10:56

Jonas und der Held von Terranova

 

Okay, das weist DEUTLICHE Verbesserungen im Vergleich  zu der NOVA-Version auf. Der Rassismus ist viel weniger plakativ (viel subtiler), nur verstehe ich noch immer nicht, warum ĂĽberhaupt. Ja, klar es ist das eine oder andere zwischen jenen, deren Vorfahren aus Europa stammen und jenen, deren Vorfahren aus asiatischen Ländern stammen, vorgefallen, es gibt einiges an Vorurteilen (Stichwort rohes Fleisch / roher Fisch, Krankheiten), die auch einigermaĂźen plausibel sind.

Was mich aber trotzdem nervt: Wenn es anfänglich eh nur ca. fünfzig Sieder auf Terranova gab, warum sind die Leute nicht sowieso längst so durchmischt, dass jede Person Europa und Asien gleichermaßen in sich trägt? Und selbst wenn: Wieso ähnelt der Rassismus auf Terranova so sehr dem der in unserer jetzigen Welt?

Ist phantastische Literatur nicht super geeignet zum Verfremden - warum ist das dann nicht verfremdet? Es muss ja nicht gleich so mega genial wie bei The Expanse sein, aber ein wenig mehr erhoffe ich mir dann doch.

 

Yuma ist gegenĂĽber der NOVA-Version deutlich plastischer geworden. Jonas kommt mir leider immer noch nicht sehr nah. Klar, seine Interaktion mit Anne ist ganz cool, nimmt aber ja nicht so viel Raum ein. 

Wenn man die Auflösung schon kennt, macht die erste Szene mehr Spaß.

 

Die Prämisse ist einfach und klar, aber kaufe ich die große Rede am Ende (in ihrer wirklich überraschenden Einfachheit) und die Reaktion des Publikums? Klar, schön wär's ja, aber auch naiv. Nein, das kaufe ich nicht. Wenn Rassismus so einfach zu besiegen wäre ...

 

Ich kenne eine Menge Leute, mich selbst eingeschlossen, die sich mit ihrem eigenen Rassismus und dem strukturellen Rassismus beschäftigen, teilweise seit Jahrzehnten, und den kriegen wir nicht so einfach aus uns raus. Nicht mal ich aus mir persönlich. Das ist super-komplex. 

Insofern taugt die Botschaft der Story fĂĽr mich nichts, jedenfalls nicht, wenn ein erwachsener Mensch so etwas schreibt. 

 

 

Die Szene mit dem Waldarm ist zwar noch immer nice, aber beim zweiten Lesen frage ich mich dann doch: Wieso nicht mehr Details?

Abgesehen mal davon, dass ich seit meiner Lektüre von Whalefall weiß, warum es unmöglich ist, aus dem Darm zu entkommen (aber drücken wir mal alle Augen zu), wenn ich schon eine Szene im Enddarm eines Wals verfasse mit lauter Walbreikacke, dann könnte ich mich doch dort auch richtig austoben, mit allen Sinnen, oder? Warum nicht zwei, drei Seiten verwenden, um diese durchaus ungewöhnliche Situation sinnlich erlebbar zu machen und auch noch zwei, drei Tonnen Spannung draufzuwerfen.

Wird es eng? Hat er Angst im Dunkeln? Wird er gequetscht? Kriegt er was in Nase, Ohren, Augen, Mund? Wie hält er den Gestank aus? Wie fühlt sich das an?

 

Leute, wirklich, solche Szenen kann man doch auskosten! Es muss  ja nicht gleich bis hin zu den marmorierten Körpern der Maden sein (siehe Der Bahnhof von Plön), aber ein wenig mehr erwarte ich dann doch.

 

Diese Story hätte noch immer mehr Zuwendung gebraucht, denke ich, wenn ich auch beeindruckt bin von der Verbesserung seit der NOVA-Version. Sowohl die Welt als auch die meisten Figuren haben deutlich mehr Profil gewonnen.


Nachtrag: Ach ja, und ein gewisser G. Giordano wurde auch schon in die Jonas-Story eingebaut, offenbar eine Hommage an einen deutschsprachigen Autor. 


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#26 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 10 März 2024 - 14:37

So, bin fertig!

 

Die Schneekönigin

 

Obwohl diese Story eigentlich dem Kanon der postapokalyptischen Storys nicht wirklich etwas inhaltlich Neues hinzufügt, finde ich sie am Besten in dieser Sammlung. Schöne, blutige, sehr authentische Details. Die Hauptfigur agiert eigentlich nur mit einem Hund und Widersachern. Tolle Szene, als sie sich auf den Schneethron setzt.

Plus: Das perfekte Ende

(Das zerschießt meinen Plan, dem Autor zu unterstellen, er tue sich grundsätzlich mit Enden schwer, dieses hier hat mir ausnehmend gut gefallen)

 

Als Prämisse würde ich so etwas in diese Richtung sehen: Kämpfe um dich und deine Lieben, dann siehst du die Sonne.

(Ja, alle Prämissen klingen banal, wenn man sie ausformuliert)

 

Fand ich richtig gut, die Story. Ich finde auch gar nichts zu Meckern.  :ph34r:


Jonas und der Held von Terranova

 

Abgesehen mal davon, dass ich seit meiner Lektüre von Whalefall weiß, warum es unmöglich ist, aus dem Darm zu entkommen (aber drücken wir mal alle Augen zu),

 

Okay, ich rudere zurück, da das ja kein irdischer Wal ist, ist ja hier alles möglich, also vergesst diesen Einwurf, sorry


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#27 Pastorius

Pastorius

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Geschrieben 14 Mai 2024 - 11:19

Hallo zusammen! Es ist schon ziemlich spannend (und aufregend!), hier eure EindrĂĽcke und Interpretationen zu verfolgen.
Mittlerweile sind zwei Rezensionen erschienen, die ihr vielleicht interessant findet. Ich habe mich jedenfalls sehr darĂĽber gefreut.
- In der Augsburger Allgemeine (hier der Link zum PDF): http://www.spbonline..._Allgemeine.pdf
- In Sarahs (Sarah Lutters) Lesereise: https://sarah83sbook...mer-wie-du.html


  • • (Buch) gerade am lesen:Bottini: Einmal noch sterben
  • • (Buch) als nächstes geplant:Mira: Proxi
  • • (Buch) Neuerwerbung: (SuB gibts bei mir nicht)
  • • (Film) gerade gesehen: Deadpool & Wolverine
  • • (Film) als nächstes geplant: Alien - Romulus



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