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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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Farbe bei Hofmann? - Ja, gibt's mitunter

Geschrieben von T.H. , in Phantastische Grafik 31 Dezember 2024 · 129 Aufrufe

Farbe? Ich doch nicht! Eigentlich… Aber manchmal muss es wohl sein. Und nun merke ich, dass ich wohl immer irgendwie dieselben Farben nutze. Da zeichnet sich ein Muster ab. Zeit, die Welle zu beenden. Zeit für ein Resümee, für mich auch ein Hinweis – wenn es schon farbig sein muss – mal was anderes zu probieren. Na ja, dunkel, sternenbehimmelt, irgendwie kosmisch weit, fledermausflügelig und voller Monster werden die nächsten dann sicher auch.
Insofern: Freue mich auf 2025 (und wünsche allen auf diesem Wege alles Gute im neuen Jahr!)
Drei Buchcover – alle für die tollen Buchproduktionen von Eric Hantsch, CL und Dunkelgestirn, entstanden – sind hier zu sehen, dazu die Originalbilder, plus ein weiteres Bild, auch in der Dunkel-Blau-Grün-Färbung, das dann wohl 2025 eine Rolle spielen wird.

 

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Ein Jahr in Heften - der NEUE STERN 2024

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 23 Dezember 2024 · 390 Aufrufe
Peter Schünemann, Nils Wiesner und 1 weitere...

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Es sind in 2024 tatsächlich 12 Hefte geworden, zwar nur 10 Ausgaben, aber halt die 99 als Doppelheft, plus der 3. STERNENSPLITTER.
Hat wieder Spaß gemacht, dabei gewesen sein zu dürfen. Kann gern so weitergehen. Nehme an, wird auch so weitergehen, wobei die 12 absolut keine heilige Zahl ist. Mal schauen, was wird. Aber es wird.
In 2024 hatte der NEUE STERN 2 Sonderthemen. Zum einen "Frauen in der SF" (sehr weites Thema, nur mal so ein bisschen angekratzt, die vielen Aspekte dieses Themas; da haben die zwei Hefte im Grunde auch nicht für gereicht) und der 35. Geburtstag des ANDROMEDA SF Clubs Halle. Das Thema wurde auch auf zwei Hefte verteilt und u.a. zum Anlass genommen, eine Rückschau auf die SF der gerade absterbenden DDR, der "Wendezeit" zu nehmen, als der ASFC sich gegründet hatte.

 

In meiner Berichterstattung zum Rundbrief hatte ich hier bisher gar nicht die letzten beiden Ausgaben erwähnt. Die sind dann auch kurz hintereinander noch fertig geworden.
In der 106 kam - wie gewohnt - unser Gemeinschaftsbericht zum diesjährigen ElsterCon. Wieder recht ausführlich.

 

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106
Liebe Leser, Thomas Hofmann - Coverinnenseite
Paul Scheerbart: Rixráx, der Sonnenbruder - S. 1
REZI: Bechthold & Elbracht: Der Schrei der Schmättterlinge, von Andreas Giesbert - S. 2
Paul Scheerbart: Der Frack-Komet - S. 5
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Der 17. ElsterCon zu Leipzig, es berichten Peter, Bernd & Thomas - S. 6
ElsterCon-Lektüren - S. 25
REZI: C. Robert Cargill: Robo sapiens, von Peter Schünemann
REZI: Edward Ashton: Hagerstown, von Bernd Wiese
REZI: Edward Ashton: Mickey 7, von Bernd Wiese
REZI: Adrian Tchaikovsky: Im Krieg, von Bernd Wiese
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REZI: Ambrose Bierce zum 110. Todestag, Beitrag von Bernd Wiese - S. 32
STORY: Nils Wiesner: Mars' Burg - S. 35
Aus alten Bücherschränken - S. 39
REZI: William Le Queux: Invasion von 1910, von Bernd Wiese
REZI: Jenseits der Träume, von Bernd Wiese
REZI: Walter Mehring: Die Nacht des Tyrannen, von Thomas Hofmann
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Nachrichten aus dem Herzen der Finsternis - S. 45
REZI: KA-TZETNIK 135633: SHIVITTI. Eine Vision, von Thomas Hofmann
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REZI: Colin Wilson: Der Stein der Weisen, von Bernd Wiese - S. 49
REZI: Pat Murphy: Die Geisterseherin, von Peter Schünemann - S. 52
REZI: Phillip P. Peterson: Janus, von Volker Adam - S. 54
REZI: Phillip P. Peterson: Vakuum, von Volker Adam - S. 55
REZI: Herbert W. Franke: Cyber City Süd, von Peter Schünemann - S. 59
REZI: Karsten Kruschel: Raumsprünge, von Volker Adam - S. 60

 

107
KRAMPUS: Vom Wiener Nikola Markt - Coverinnenseite
Liebe Leute! von Thomas Hofmann - S. 2
STORY: Clemens Nissen: Am Ende der Geduld - S. 4
Die Alex-Garland-Akten, Teil 2, von Thomas Hofmann - S. 8
… Filmrezi: CIVIL WAR
… Stephen Marche: Aufstand in Amerika
… J.C.Vance: Hillbilly-Elegie
STORY: Peter Schünemann: Gefährliche Liebschaften - S. 18
BERICHT: Silbersalz-Festival 2024 - S. 23
… von Bernd Wiese
… von Thomas Hofmann
REZI: Über den Wolken und andere Geschichten, von Volker Adam - S. 27
REZI: Andreas Fieberg: Im All ist immer Mitternacht, von Ellen Norten - S. 29
Aus Alten Bücherschränken, von Bernd Wiese - S. 33
… Dreimal Arthur Sellings
… Hans Daub: Im Luftschiff über den Ozean
In Erinnerung an Johannes Weinberger, von Thomas Hofmann - S. 45
Rezis von Peter Schünemann - S. 47
… Stephen King: Ihr wollt es dunkler
… Dean Koontz: Jonah und die Stadt
… Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek




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Hofmanns Leseliste 2024. Die Abrechnung

Geschrieben von T.H. , in Statistik, Leseliste ab 2013 22 Dezember 2024 · 254 Aufrufe

Nicht mal 50 Bücher „geschafft“? Ja, so gesehen ist das eine ärmliche Bilanz. Wie kommt’s? Eine Ausrede: Einige Titel angefangen und bisher nicht beendet:
Remarque: „Der schwarze Obelisk“ (der erste Remarque, der mich nicht vom Hocker reißt)
Anthologie: „Unsterblichkeit. Slawische Variationen“ (bietet zu viele Ansätze, woanders weiter zu recherchieren und um mich herum zu lesen)
C. G. Jung: „Geheimnisvolles am Horizont“ (zu langatmig, werde ich wohl nicht weiter verfolgen)
Clemens J. Setz: „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ (was für ein Brocken! Der Umfang lähmt mich; vielleicht lege ich ihn doch beiseite und greife zu einem anderen Clemens)
Helmut Krausser: "Melodien" ( die Zweitlesung in neuerer Fassung sollte meine Sommerlektüre sein, doch irgendwie war der Sommer kürzer als das Buch)
Mark Fisher: "Sehnsucht nach dem Kapitalismus" (die aufgezeichneten Seminare, das erste Stück hab ich geschafft, dann hat mir das Buch meine Frau aus den Händen gerissen)
Joseph Campbell: "Der Heros in tausend Gestalten" (den großen Wurf spüre ich noch nicht, ist mir zu anekdotisch, will aber nicht aufgeben)
Die andere Ausrede? Habe relativ viel in der ersten Hälfte des Jahres gezeichnet (BESTIARIUM; Angst im Empire). Das kostete Freizeit. Ist aber okay. Jetzt bin ich übrigens „frei“ – keine anliegenden „Verpflichtungen“, also keine laufenden Projekte (die ja ohnehin rein hobbymäßig und freiwillig wären; aber natürlich möchte ich die Kumpel nicht hängen lassen). Das lässt mich aufatmen und auf Neues hoffen. Ich nehme mir vor, in 2025 wieder einfach so für mich was zu machen – was dann vielleicht in einem 4. STERNENSPLITTER münden kann. Ja, irgendwie freue ich mich darauf.
Aber zurück zur Leseliste. Hier kommt die Hitliste. Das wenige, was ich las, mundete mir zumeist.
Ach, da fällt mir auf, dass ich einen Titel nicht erwähnt habe: Die Geschichten von Petra Hartmann zu dem gemeinsamen Buchprojekt „Das galaktische Bestiarium“. Das liegt aber daran, dass die Stories ja Stück um Stück reinkamen und ich davon nur einige in diesem Jahr lesen konnte. War halt ein Langzeitprojekt – das übrigens abgeschlossen ist und in Bälde erscheinen wird (ja, Daumendrücken kann trotzdem nicht schaden!).

 

Also hier, die Liste. Und meine Lieblingsbücher in 2024 waren – mit 11 von 10 Punkten:
Birgit Schmidt: „Wenn die Partei das Volk entdeckt. Anna Seghers, Bodo Uhse, Ludwig Renn u.a. Ein kritischer Beitrag zur Volkfrontideologie und ihrer Literatur“, Unrast-Verlag Münster, 2002
Leo Perutz: „Der Meister des jüngsten Tages“

 

Weitere mit voller Punktzahl, also super gut gefallen
Emma Braslavsky: „Erdling“ 10 / 10 Punkte (in dem Jahr sogar 2-mal gelesen)
Yvan Goll: „Sodom und Berlin“ 10 / 10 Punkte
Georgi Demidow: „Fone Kwas oder Der Idiot“ 10 / 10 Härtepunkte
„Kolonialgeschichten“ – Arbeitstitel, Manuskript in der Edition Dunkelgestirn, Ende 2024 erschienen unter dem Titel „Angst im Empire“ 10 / 10 Punkte
John Higgs: „Einstein, Freud & Sgt. Ppper“ 10 / 10 Punkte
Gabriel Heim: „Wer sind Sie denn wirklich, Herr Gasbarra?“ 10 / 10 Punkte
Michel Tournier: „Der Wind Paraklet“ 10 / 10 Punkte
Michel Tournier: „Die Familie Adam“ 10 / 10 Punkte
[E.D’M.A] KA-TZETNIK 135633: „SHIVITTI. Eine Vision“ 10 / 10 Punkte
Warren Ellis: „Gun Machine“ 10 / 10 Punkten
Johannes Weinberger: „Vérité“ 10 / 10 Punkte
Leo Perutz: „St. Petri Schnee“ 10 / 10 Punkte
Ka-Tzetnik 135633: „Das Haus der Puppen“ 10 / 10 Punkte
Daniel Kehlmann: „Über Leo Perutz“ 10 / 10 Punkte
Bodo Uhse: Söldner und Soldat“ 10 / 10 Punkte

 

Auch wunderbar, empfehlenswert, mit Genuss gelesen:
Vincent Voss und Constantin Dupien: „Das Vermächtnis: Ruf der Dunkelheit“ 9 / 10 Punkte
Jan Weiss: „Das Haus der tausend Stockwerke“ 9 / 10 Punkte
Julia A. Jorges: „Symbiose“ 9 / 10 Punkte
Konrad Heiden: „Hitler rast“ 9 / 10 Punkte
Walter Mehring: „Die Nacht des Tyrannen“ 9 / 10 Punkte
Arnolt Bronnen: „Tage mit Bertolt Brecht“ 9 / 10 Punkte
Ahmed Saadawi: „Frankenstein in Bagdad“ 9 / 10 Punkte.
Tatjana Tolstaja: „Rendezvous mit einem Vogel“ 9 / 10 Punkte
Bodo Uhse: „Wir Söhne“ 9 / 10 Punkte
Ferenc Herczeg: „Sirius“ 9 / 10 Punkte
Bechthold & Elbracht: „HERMIT, der Froschbarbar. Der Schrei der Schmättterlinge“ 9/10

 

Hier mache ich für mich schon ein paar Abstriche, aber insgesamt trotzdem für mich sehr gute und wichtige Bücher:
Wolfgang Harich: „Kommunismus ohne Wachstum?“ 8 / 10 Punkte
Anthologie: „Mängelexemplare 5. Am Ende der Zeit“ 8 / 10 Punkte.
Friedrich Nietzsche: „Ecce Homo“ 8 / 10 Punkte
Constantin Dupien: „Der Spuk auf Lakewood Manor“ 8 / 10 Punkte
Claude Cueni: „Weißer Lärm“ 8 / 10 Punkte
Felix Gasbarra: „Schule der Planeten“ 8 / 10 Punkten
Leo Perutz: „Die dritte Kugel“ 8 / 10 Punkte
Octavia E. Butler: „Dämmerung“ 8 / 10 Punkte
Stephen Marche: „Aufstand in Amerika“ 8 / 10 Punkte
Alex Garland: „Der Strand“ 8 / 10 Punkte
Stefan Zweig: „Sternstunden der Menschheit“ 8 / 10 Punkte

 

Weiter geht’s mit …
László F. Földényi: „Die Orte des lebenden Todes“ 7 / 10 Punkte
DROMMETENROT, hg. v. Tobias Reckermann 7 / 10 Punkte
Emma Braslavsky: „Aus dem Sinn“ 7 / 10 Punkte
Yvan Goll: „Der Mitropäer“ 7 / 10 Punkte
Wolfgang Brunner: In seinen Händen mein Leben wie zerbrochenes Glas“ 7 / 10 Punkte
J. D. Vance: „Hillbilly-Elegie” 7 / 10 Punkte
Jan Schomburg: „Die Möglichkeit eines Wunders“ 7 / 10 Punkte
Johannes Weinberger: „Aus dem Beinahe-Nichts“ 6 / 10 Punkte

 

Bei einem Buch möchte ich keine Punkte vergeben, war mehr so ein Nachschlagewerk, auch wenn diese Form eher Vorwand für eine Art polit. Sachbuch darstellte:
Thomas Urban: „Lexikon für Putin-Versteher“




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Leseliste am Ende des Jahres

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 22 Dezember 2024 · 319 Aufrufe
Ina Elbracht, Daniel Bechthold und 5 weitere...

Mein Leselistenabschluss für 2024; die Gesamtübersicht nach Punkten gibt’s aber noch. Beim Lesen der Einträge (und Suchen nach Fehlern, ja ein paar habe ich gefunden, die noch drin sind, nicht) fiel mir jetzt auf, dass meine Gedanken zu den Büchern ziemlich persönlich geraten sind. Ich hoffe, das stört nicht weiter. Ich merke, dass ich immer mehr nach Relevanz für mich persönlich in der Lektüre suche, nach Bestätigungen und In-Frage-Stellungen alter Überzeugungen.

 

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Daniel Kehlmann: „Über Leo Perutz“
Was für ein feines Büchlein! Bin ja erst kürzlich (gemessen an meiner Lese-Karriere) auf Leo Perutz gestoßen. Jetzt weiß ich, was das für ein großartiger Schriftsteller war und habe ihn gleich in den Kreis meiner Lieblingsautoren aufgenommen. Dort befindet sich Kehlmann ja schon ein Weilchen. Und nun beide Namen unter einem Buchdeckel! Was dann auch kein Wunder ist, denn wenn man sich mit Perutz beschäftigt, stößt man auf die Verfilmungen seiner Bücher von dem Vater Daniel Kehlmanns.
Perutz gehörte fest zum Hausrat der Kehlmanns, Daniel ist sozusagen damit aufgewachsen. Er ist zeit seines Lebens Fan des Autors, auch wenn der von der Literatur-Kritik etc. quasi vergessen wurde. Ob sich das mit dem „Über…“-Buch von Kehlmann jetzt ändert?
Das Büchlein hier jedenfalls bemüht sich sehr, Perutz aus dem Vergessen zu zerren. Wobei sehr wenig über das Leben des Autors bekannt ist und Kehlmann sich daher stark auf Inhaltswiedergaben einiger Titel von Perutz, insbesondere und sehr ausführlich auf „Nachts unter der steinernen Brücke“ stürzt. Insgesamt hat das Kehlmann-Buch nur 100 Seiten, also so richtig viel erfährt man dann auch nicht. Wer Angst vor Spoiler-Alarm hat, sollte es jedenfalls nicht lesen. Andererseits offenbart Kehlmann, dass man so manchen Text von Perutz bei einem ersten Lesen gar nicht verstehen kann, weil sich bestimmte Bezüge in einem Roman erst am Ende offenbaren – sofern man sich an Details vom Anfang auch noch am Ende des Lesens erinnern kann. Da hilft wohl nur – mindestens – eine Zweitlesung. Ja, auch ein guter Tipp!
10 / 10 Punkte

 

Jan Schomburg: „Die Möglichkeit eines Wunders“
Die fiktive Biografie des (mir bis dato un-) bekannten „Geister-Barons“ Albert Schrenck-Notzing. Ich hatte mir mehr drunter vorgestellt. Mehr von der Münchner Bohème um 1900, mehr Enthüllungs-Material zu den parawissenschaftlichen und -psychologischen Experimenten, mehr von dem auf dem Buch-Umschlagrücken versprochenen „okkulten Auswüchsen des deutschen Faschismus“.
Dass die erzählte Biografie des Protagonisten so gut wie gar nicht stimmt, habe ich dann erst im Nachgang beim (oberflächlichen) Recherchieren gemerkt. Ist aber okay, ist dann halt ein gut erzählter Roman. Ja, ist gut erzählt, obwohl mir zu viel nur angerissen und angedeutet erschien.
Dabei gibt es da so viele tolle Themen, die den Phantasten in mir triggerten: Parapsychologie und sogar Voodoo auf Haiti (war der echte Albert je auf Haiti?).
7 / 10 Punkte

 

Alex Garland: „Der Strand“
Im Rahmen meiner Alex-Garland-Gesamtlesung und meiner Alex-Garland-Gesamtschau nun also sein Roman-Erstling. Der verfilmt wurde, mit Leonardo DiCaprio & Tilda Swinton. Den Film hatte ich mir dann auch noch gleich angeschaut. Klar, gibt wieder Unterschiede.
Und was ist besser, Buch oder Film? Also, auch wenn das Buch meiner Meinung nach Längen aufweist, ist es doch besser.
Warum? Weil es bestimmte, für mich interessante Elemente, verstärkt darstellt, im Vergleich zum Film. Z.B. die „Apokalypse Now“- Stimmung, oder – noch extremer – das Abgleiten des Protagonisten Richard in den Wahnsinn, der sich durch seine traumartigen „Begegnungen“ mit dem toten Duffy Duck manifestiert. Kommt im Film nur sehr vorsichtig vor, im Roman ist das ein wichtiger und lang erzählter Teil. Sogar so intensiv, dass man vielleicht erst mal gar nicht merkt, dass Richard sich hier mit einem Toten unterhält.
Auch den Wahnsinn Richards angehend, wird sein Verhältnis zu Tot und Töten intensiver dargestellt. Könnte aber eindeutiger sein. Im Film ist sein „Totmachen-Handeln“ ja eher ein Akt der Erlösung für den Betroffenen und es bleibt auch bei dem einen, nicht wie im Buch.
Dafür kommt im Buch m.M.n. das utopische Element der Insel-Gemeinschaft nicht so zum Tragen.
Tja, lohnt das nun für einen 3. Teil meiner „Garland-Akten“ im NEUEN STERN? Hmm, sicher dann doch erst zum 3. Teil seiner Zombie-Filmreihe.
8 / 10 Punkte

 

Tatjana Tolstaja: „Rendezvous mit einem Vogel“
Boah, was für eine Poetin! Ich kann leider nicht sagen, dass ich alles komplett verstanden hätte, aber ich muss gestehen, dass ich von der Sprache und den Bildern, und vor allem von den Gefühlen, die sie erzeugen, komplett überrannt wurde.
Es mag an der Zeit liegen, es gibt so viele Dinge, die (nicht nur) mich endlos traurig machen, und ich daher beim Lesen fast Heulen musste.
So etwa bei „Peters“ – über einen unansehnlichen, dicken Jungen / jungen Mann, der auch sonst kaum Wesenszüge besitzt, die ihn für andere Menschen attraktiv machen. Er vereinsamt und leidet darunter. Hat Selbstmordgedanken. Erfüllung im Leben scheint ihm verwehrt, aber er entscheidet sich doch für das Leben und am Ende, als Alter, ist er sowas wie glücklich (?), jedenfalls sind die letzten Worte der Story ein euphorisches Hoch auf das schöne Leben. Boah – wie wundervoll – traurig!
Oder: Die Titelstory. Über eine erste Liebe, eines Jungen, der Liebe sucht. Sie – existiert sie überhaupt? Bin mir da nicht sicher, ob nur in seiner Phantasie (?) – ist exaltiert, sprüht vor Phantasie. Sie weiht ihn in ihre geheimnisvolle (Parallel-) Welt ein, in der bestimmte Vögel eine Rolle spielen.
Das alles passiert, als der Opa im Sterben liegt, vielleicht ist dies alles eine Metapher auf den Wechsel von Tod & Leben?
Sie schenkt ihm ein Ei, das seinem Besitzer „ewige Schwermut“ verleiht, und dennoch zum Sucht-Ankerpunkt wird. Boah… okay, ich wiederhole mich.
„Der Fluß Okkerwil“ – über eine Frau, die wohl mal sowas wie ein Popstar war, eine begnadete Sängerin und nun in die Jahre gekommen ist.
Eine Story, die mir gerade zu passe kommt, wo ich alternde Popstars beobachten kann – die aus meiner Sicht sehr unterschiedlich (gut) gealtert sind: Jeff Lynne und Robert Smith, die sich gerade beide auf unterschiedlichem Wege aus ihrem Popstarleben verabschieden. Ja, was bleibt vom alten Zauber? Wie hätte ich die Story gelesen, als sie rauskam und ich noch jung war (in den 80ern)? Damals war es mir unvorstellbar, dass die mal genau so alt sein können, wie meine Eltern damals waren. Aber doch, das geht.
„Sonja“ – hat sogar einen eigenen Wiki-Eintrag auf Deutsch. Auch hier ist die Protagonistin eher ein Aschenputtel, wie in „Peters“. Sie wird zudem von einer anderen, die sich als schön und unwiderstehlich wähnt, gehänselt und auch ziemlich arg an der Nase herumgeführt (die andere schreibt scheinbar Liebensbriefe als Mann an Sonja). Während der Leningrader Blockade rettet Sonja der anderen, bösen Kontrahentin das Leben und stirbt selbst. Schon heftig.
Zu jeder Story kann ich hier so eine Zusammenfassung gar nicht schreiben. Würde nur etwas ratlos wirken. Aber ich glaube, ich muss mir da keine Gedanken machen; die Autorin betont immer wieder, dass sie ihre Geschichten so offen und unklar anlegt. Wahrscheinlich ist das Leben so – unklar?
9 / 10 Punkte

 

Bodo Uhse: „Wir Söhne“
Noch so ein „Hobby“ von mir: Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihre verrückten, komplizierten, „unentschiedenen“ Charaktere und Protagonisten. Hatte mir da ja schon „vorgenommen“: Arnolt Bronnen, Felix Gasbarra und zuletzt auch Franz Fühmann. Den ersten und dritten sogar in den STERNENSPLITTERN. Wir sind ja heute gern geneigt, falsche Entscheidungen von damals zu verurteilen. Ich versuche aber immer noch dahinter zusteigen, wie diese Zeit „funktionierte“ und was da wirklich passierte – auch in den Köpfen der Betroffenen.
Mit Bodo Uhse hat es dann auch noch den persönlichen Hintergrund, dass er zu den Lieblingsautoren meiner Mutter gehörte. Konnte ich damals gar nicht nachvollziehen. Aber nun stolperte ich wieder über ihn, mit der Lektüre von „Erdling“ von Emma Braslavsky – wo er nicht auftaucht, aber sein Umfeld und bei Recherchen stieß ich halt wieder auf diesen Namen – und nun vor allem bei der Lektüre von Jens Biskys „Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934“, zu dessen Präsentation in Leipzig ich war und das ich jetzt aktuell lese (halt mit Unterbrechungen, wie dieser hier) und das ja thematisch komplett ins Volle bei mir traf.
Bodo Uhse ist in der DDR irgendwann angekommen, aber das dauerte und er hatte „seine Geschichte“, die ihn vom Kapp-Putsch-Unterstützer in die Redaktion einer faschistischen Tageszeitung führte, ihn dort mit der Landvolk-Bewegung und auch mit kommunistischen Funktionären konfrontierte, was ihn noch vor 1933 veranlasste, von der NSDAP zur KPD zu wechseln.
Man findet schnell etwas über ihn und sein Umfeld; will ich jetzt hier nicht vertiefen. Aber das weckte nun meine Neugier auf seine Literatur, die er selber verfasste (nicht die über ihn).
Dieser Roman beschreibt aus der Ich-Erzähler-Perspektive eines Sohnes eines Offiziers der kaiserlichen Armee eine coming-of-age-Story von Realschülern am Ende des 1. Weltkrieges. Das ist ein Roman über Freundschaften, erste Liebe, über weltanschauliche Entwicklungswege, über erste Lebensentscheidungen – die vor dem historischen Hintergrund des Untergangs des Deutschen Kaiserreichs und des verheerenden Krieges, Armut und Hungerjahre und ideologische Indoktrination und dann auch vor dem Hintergrund revolutionärer Entwicklungen – schon ziemlich weittragend sind. Wo die jungen Leute „rauskommen“, wird dann wirklich erst ganz zum Schluss deutlich.
Stilistisch? Na ja, Uhse ist kein Remarque. Trotzdem las ich es mit Genuss und Spannung; auch wenn das nun kein Abenteuerroman ist, gibt es richtige Cliffhanger und Andeutungen, die das Interesse auf das Folgende wecken sollen.
Ideell hat es mich gepackt, als der Protagonist sich abschottend von seinem Umfeld auf die Suche nach seinem Platz in der (Ideen-) Welt suchte, sich aufmachte auf eine Reise zwischen Blauer Blume und dem Verheißungen der Insel Orplid, der über „krause Wege … die über Sehnsüchte und in sinnlos widrige Abenteuer führten“, begab. (S. 53)
9 / 10 Punkte

 

Birgit Schmidt: „Wenn die Partei das Volk entdeckt“
Anna Seghers, Bodo Uhse, Ludwig Renn u.a. Ein kritischer Beitrag zur Volkfrontideologie und ihrer Literatur
Unrast-Verlag Münster, 2002
Was der Titel mit dem Inhalt zu tun hat, hat sich mir nicht erschlossen. Macht aber nichts, denn ich griff bewusst zu diesem Buch, weil es mir im Zusammenhang mit dem Thema immer wieder empfohlen wurde, mit dem ich mich gerade beschäftige. Welches Thema? Na, ich lese z.B. Bodo Uhse; sein „Söldner und Soldat“ liegt nun auch bereit für die Lektüre.
Es sind diese Typen, die so zwischen den Fronten jonglierten, durchaus als Protagonisten – als Täter und auch als Opfer. Über die wir heute so gern den Stab brechen und sie verurteilen, weil wir wissen, wie „das alles“ ausgegangen ist. Ja, damals aber nicht. Und übrigens nützt dieses Wissen offensichtlich auch nicht so viel, wenn man sieht, in welchen Entwicklungen wir heute stecken.
Bodo Uhse und Ludwig Renn sind solche Autoren und Funktionäre, die aus einer reaktionären Ecke stammen, sich dann aber umentschieden haben, die „dazugelernt“ haben – um dann aber, wie dieses Buch hier sehr eindringlich darstellt, sich wieder auf den Holzweg begaben.
Die Autorin beleuchtet die sog. Volksfront-Strategie der Kommunistischen Partei Deutschlands. Über die habe ich im DDR-Unterricht natürlich auch viel erfahren. In Frankreich war sie ziemlich erfolgreich, konnte eine rechte Regierung verhindern. Und Deutschland? Dort scheiterte sie. Allerdings war sie auch ganz andersausgerichtet als z.B. in Frankreich, so die Autorin.
Jetzt kommt kein Geschichtsvortrag. Ich habe aber diese Lektüre regelrecht aufgesogen. Sie eröffnete mir komplett neue Aspekte und Sichtweisen. Ich bin erschüttert und begierig, da mehr drüber zu erfahren.
Dabei geht es oft um die historischen und politischen Begebenheiten, aber immer noch viel stärker um die erzählende Literatur, die dies Politik begleitete, transportieren sollte (wirklich wirksam wurde sie gar nicht, da viele Romane etc. ihre Zielgruppen dann gar nicht mehr erreicht haben).
Die Autorin räumt – bei mir – mit Überzeugungen und Vor-Urteilen auf. Diese Literatur, die sich dann in der DDR fortsetzte, ist wohl keineswegs fortschrittlich, progressiv, wie sie gern erscheinen wollte oder auch (von der DDR-Literaturwiss.) dargestellt wurde. Da gibt die Autorin ziemlich harsche und vernichtende Urteile.
Vielleicht sieht sie ja alles aus ihrem Blickwinkel. Die Arbeit scheint einen wissenschaftlichen Anspruch zu haben, aber sie liest sich einfach auch gut, erscheint mir dann an vielen Stellen gar nicht akademisch, sondern griffig und bildreich.
Für mich klare 11 / 10 Punkte (mein Buch des Jahres 2024?)

 

Stefan Zweig: „Sternstunden der Menschheit“
Nachdem ich endlich mal den Film, „Vor der Morgenröte“, über die letzten Jahres von Stefan Zweig, gesehen habe, der mich ziemlich anrührte, wollte ich auch – endlich mal – sein Buch lesen, das ich bereits als Geschichtsstudent besitze, aber eben doch nie gelesen habe. Vielleicht, weil ich dachte, es bringt mir nichts an Wissenszuwachs? Wobei ich schon sah, dass da Themen angesprochen wurden, mit denen ich mich bisher nicht befasst hatte; insofern hätte es auch Wissenszuwachs gebracht.
Na gut, wie auch immer, dann eben jetzt. Ich habe es mir als Hörbuch gegönnt. Gelesen von Jürgen Hentsch.
Nach dem Hören weiß ich, dass ich Stefan Zweig mehr zu verdanken habe, als ich dachte. Viele seiner Gedanken und Sichtweisen zu historischen Figuren und Ereignissen, bis hin zu konkreten Formulierungen, kamen mir im Nachhinein ziemlich bekannt vor. Warum? Na ja, meine erste Leidenschaft – als Kind, Jugendlicher – war nicht die Phantastik, sondern die Geschichte, vor allem alte Geschichte, griechisch-römische Antike, Mittelalter, aber auch z.B. die Großen Geografischen Entdeckungen. Und mein wichtigster „Geschichtslehrer“ war mein Vater. Er war wirklich Lehrer, aber ich hatte bei ihm keinen Unterricht, aber zuhause hörte ich ihm gern zu. Er prägte meine Gedankenwelt, keine Frage, und bestimmte Schlagwörter, „Urteile“ usw., die ich von ihm quasi geerbt habe, habe ich hier bei Zweig wiedergefunden. Er muss das Buch gelesen – und quasi aufgesogen haben.
Das ist alles lange her.
Die Texte sind, anders als ich vermutet hatte, viel mehr Essays als Short Stories. Dabei sicher subjektiv, schwelgerisch, pathetisch mitunter. Aber warum nicht? Zweig liebte die europäische Zivilisation; so sehr, dass er sich das Leben nahm, als sie durch die Nazis vernichtet wurde.
Für mich bot dieses Buch also einen Ausflug in alter Erinnerungen, aber auch neue Eindrücke; wie z.B. über den US-Präsidenten Wilson und seinen Weltfriedensplan, der nicht zündete, oder über den Schweizer in Kalifornien.
Ein paar Helden der Geschichte fand ich auch langweilig, wie Händel. Aber das ist Geschmacksache, denke ich. Da konnte ich halt auch wirklich nichts Neues erfahren, deshalb fand ich es langweilig und viel zu ausufernd erzählt. Dabei müsste ich als Waldtraut-Lewin-Fan ja auch Händel-Fan sein, oder? Aber das ist eine andere Geschichte.
8 / 10 Punkte

 

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Ferenc Herczeg: „Sirius“
… und sechs weitere phantastische Erzählungen. Hg., teilweise ins Deutsche übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Lars Dangel. DvR, Lüneburg 2024
Was für eine faszinierende Entdeckung, die wir – also erst einmal ich hier – Lars Dangel zu verdanken haben! Ich wünsche dem Buch mehr Aufmerksamkeit. Ein ungarischer Schriftsteller, der nach dem II. Weltkrieg in Vergessenheit geriet. Warum, erklärt Lars in seinem sehr umfangreichen Nachwort ausführlich.
Sein Nachwort stellt die Fragen, ob es sich bei Herczeg um den ungarischen H.G. Wells handelt. Gerade die Titelstory, in der es um Zeitreise mittels Zeitmaschine geht, lässt diese Vermutung ja zu. Die Story entstand übrigens vor Wells! Das macht die Sache noch interessanter, oder?
Lars beantwortet die Frage aber auch gleich selbst; man kann es sich aber auch beim Lesen der Story selbst beantworten: Die „Zeitreise“ hier hat mehr von Jules Verne, weniger von Wells. Die Idee dahinter ist die, dass bei genügend hoher Geschwindigkeit des Flugzeugs, mit dem man um die Erde entgegen der Rotation der Erde fliegt, Tage, Wochen, Jahre „einsparen“ kann, bzw. halt die Zeit zurückdrehen kann.
Ob das physikalischer Unsinn ist, ist dem Autor aber egal. Ihm geht es um die Frage, was passiert, wenn man seinen eigenen Vorfahren begegnet und es dazu kommen würde, dass ein unmittelbarer Vorfahre vorzeitig stirbt. Eine der grundsätzlichen Fragen von Zeitreisen hat damit der Autor schon auf die Agenda gebracht. Allein dafür gebührt ihm Aufmerksamkeit und Bekanntheit.
Die Stories sind durchaus unterhaltsam und allesamt handfeste SF-Stories; eine über einen Unsichtbaren dann wohl tatsächlich von Wells inspiriert, aber auch mit anderer Ausrichtung als bei Wells.
Ich habe den Band mit großem Vergnügen gelesen! 9 / 10 Punkte

 

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Bechthold & Elbracht:
„HERMIT, der Froschbarbar. Der Schrei der Schmättterlinge“
… als Buch! Gab’s ja schon mal in Kurzform im NEUEN STERN. Hier also die Langversion, der ganze Roman. Der erste einer Reihe? Hmm, wer weiß.
Habe mich jedenfalls riesig gefreut, das Werk nun endlich in den Händen halten zu dürfen. Okay, der Druck ist nicht optimal, der Bundsteg fast nicht vorhanden, die Schrift vielleicht ein bisschen zu groß, um gefällig zu sein.
Aber dafür: Die vielen, vielen, tollen Illustrationen. Fast ein Comic ist das ja. Daniel Bechthold hat sich die Seele aus dem Leib gezeichnet. Das macht echt Spaß bei der Lektüre. Dazu die vielschichtige Science Fantasy (?) Geschichte von Ina Elbracht. Eine fremde Welt – TREBORIA – mit „menschelnden“ Wesen, die auf der Erde eher als Insekten und Amphibien durchgingen, dazu irgendwie verloren gegangene Roboter. Etwas Irdisches hat sich dorthin auch verirrt. Wir haben humorige Szenen, seltsam-sexuelle Anspielungen (na ja, Insekten), aber auch handfeste Action und blutiges Geschlachte, wie in der „echten“ Fantasy üblich.
Das Genre wird nicht so ganz ernst genommen, was es mir einfacher machte einzusteigen. Bin ja nicht so der „echte“ Fantasy-Leser.
Ja, hat mir gefallen und ich möchte 9/10 Punkte vergeben; mehr Eindrücke gefällig? Ich verweise gern auf den Eintrag in den Zauberwelten, von Andreas Giesbert:
Hermit - Ein Froschbarbar schlägt zu - Der Schrei der Schmättterlinge - Zauberwelten-Online, der das Buch übrigens auch im NEUEN STERN ausführlich vorstellt.

 

Bodo Uhse: Söldner und Soldat“
Zum Ende des Jahres – ist ja fast mein letztes Buch in 2024; über die Feiertage komme ich erfahrungsgemäß eher weniger zum lesen – bin ich wieder in der deutschen Geschichte drin. So wie ich das Jahr angefangen hatte (mein erstes war eins von Wolfgang Harich).
Und ich habe mich wohl immer noch nicht komplett an dem Thema abgearbeitet – an dem Thema der gespaltenen, unentschlossenen historischen Persönlichkeiten, die zwischen den ideologischen Polen schwingen, die Täter und Opfer waren, die sich entwickelt haben, und über die in der Geschichtsschreibung und gesellschaftlichen Wahrnehmung mitunter schnell ein Urteil gefällt wurde, die aber auch so ambivalent wahrgenommen wurden, wie sie waren.
Hier ist es also Bodo Uhse, ein in der DDR verlegter Autor, dessen Bücher in meiner elterlichen Bibliothek zu finden waren. Ich weiß noch, wie ich die Bücher immer wieder in die Hand nahm, als Jugendlicher, aber sie nie gelesen hatte. Irgendwie ist meine Lektüre Bodo Uhses jetzt auch ein Stück Familien- und persönliche Geschichtsaufarbeitung (?); na ja, mit 60 darf man das wohl.
Diesen Roman schrieb der Autor mit so ca. 30 Jahren. Etwas früh für eine Autobiografie, die sie ja ist. Insgesamt ist er nicht alt geworden, aber wenn ich daran denke, was er auch noch nach diesen ersten 30 Jahren erlebte und machte, dann kann ich kaum glauben, dass er nicht mal 60 wurde. Er hat die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts „voll mitgenommen“ – alle Tiefen ausgelotet (Höhen gab es ja nicht wirklich), ist in alle politischen Extreme gefallen und hat sie auch ausgefüllt, ist also nicht nur einfach Mitläufer gewesen. Genau darum geht es in seinem Buch: Er war als junger Mensch in rechtsextremen Kreisen involviert und aktiv, vom „Bund Oberland“ zur NSDAP. Wobei er das mit dem „Sozialismus“ im Namen der faschistischen Partei sehr wörtlich und ernst nahm – und daher dort an Grenzen stieß. Es gab ja diesen nationalbolschewistischen Flügel innerhalb der NSDAP, um die Strasser-Brüder etc., die er auch selbst kennen lernte. Von der Position aus, quasi moderiert durch seine Konfrontation mit dem teilweise terroristischen Bauern-Widersand gegen staatliche Auflagen, der sich politisch auch sehr zwischen den polit. Extremen bewegte, gelangte er zum ihm zuvor verhassten Kommunismus. Das wird nur ganz zum Ende angedeutet; insgesamt schildert er sehr ausführlich, was diese Männern (ja, es waren ja eigentlich nur Männer) so attraktiv an einem nationalistischen, national-revolutionären und vor allem gewalttätigen „Kampf“ gegen die Weimarer Republik und die KPD fanden. Es geht um Saalschlachten, auch um seine Arbeit bei entsprechenden Zeitungen, die er zum Teil auch redaktionell leitete, und um den Kampf innerhalb der Nazi-Partei um die politische Ausrichtung.
In den Ausführungen von Birgit Schmidt (siehe weiter oben) wird ihm unterstellt, dass er sich mal von den einen, mal von den anderen instrumentalisieren ließ. So habe ich das zumindest verstanden. Als Aussteiger aus der rechten Szene hat er sich dann angeboten, anderen Ausstiegswilligen eine Brücke bauen zu wollen. Das sollte das Buch auch leisten – wirkungstechnisch kam es sicher eher selten dazu, denn es erschien im Exil und wurde höchsten nach Deutschland eingeschmuggelt; ich denke, eine große Verbreitung vor 1945 gab es nicht.
Für mich war dies ein Steinchen mehr für mein Verständnis dieser komplett unbestimmten Zeit und schwer fassbaren (Ideen-) Welt. Dazu mitunter mit sehr griffigen, fast poetischen Formulierungen. Für mich sind das 10 / 10 Punkte




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Tom Hillenbrand am 21.11.2024 beim FKSFL im Literaturhaus Leipzig

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 24 November 2024 · 745 Aufrufe
Tom Hillenbrand, FKSFL

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Foto (hab ich geschossen): Tom Hillenbrand im Gespräch mit Moderatorin Sabine Seyfarth vom FKSFL e.V.

 

Endlich! Endlich mal wieder ein volles Haus! Das haben die Leipziger (Freundeskreis Science Ficiton e.V.) aber auch verdient. Okay, bei DEM Namen vielleicht kein Wunder? Wie auch immer, es waren ca. 30 Leutchen, die sich am 21. November im Literaturcafé des Literaturhauses in Leipzig eingefunden haben, um Herrn Tom Hillenbrand zuzuhören, wie er von und aus seinem neuesten Buch erzählt.
Es geht um einen Lieferdienst in naher Zukunft in Neu-Berlin. Müsste eigentlich New-Berlin heißen, scheinbar nutzt man dann noch mehr Anglizismen als heute. Das macht der Autor übrigens auch, wenn er spricht. Darauf angesprochen, meint er, da müssen man mal mit seinen Kindern sprechen, da kommt er auch nicht mehr mit.
(Mein Gedanke dazu war dann nur: Wenn man auf die Idee kommt, das Buch ins Englische zu übersetzen, hat der Übersetzer jedenfalls nicht mehr viel zu tun.)

 

Eingefügtes Bild
Foto auch von mir: Der Autor liest, mit Verve und vielen englischen Wörtern

 

Aber kurz der Reihe nach. Also ein Lieferdienst. In naher Zukunft sind die die Hauptlieferanten für alles, was man so zum Konsumieren braucht, oder meint zu brauchen. Der Konkurrenzkampf unter den Lieferdiensten ist mörderisch; das kann man gern wörtlich nehmen.
Aber auch lustig; das Buch ist auch humorvoll. Das konnte man den kurzen Passagen, die der Autor aus seinem Werk las, durchaus entnehmen. Zwischendurch, im Grunde in der Hauptsache, sprach er aber mit der Moderatorin, Sabine Seyfarth. Sie war quasi prädestiniert für dieses Gespräch, denn sie führte es bereits schon ein Mal. Ich glaube zum ElsterCon 2016 (?). Ihr Aufhänger jetzt war das damalige Gespräch; sie konnte nun nachhaken, wie er denn bestimmte Sachverhalte heute sieht. Hat sich seine Meinung geändert?
Sabine machte da auch kein langes Federlesen, ging gleich in medias res. Es ging um Utopie und Dystopie im Zeichen heutiger „Herausforderungen“ (um nicht „Dauer-Katastrophen“ zu schreiben): Hat sich was verbessert, verschlechtert? Ist er optimistischer oder pessimistischer geworden? (Die Moderatorin meinte, in seinen Büchern, die er seitdem geschrieben hat, durchaus eine Tendenz zum Pessimistischen erkannt zu haben.) Wie siehst er es? Er hatte Antworten, Meinungen, denkt schon, dass wir technologisch gerüstet sind, um mit den Problemen fertig zu werden. Na ja, nur nutzt sie niemand, keine Regierung, keine Gesellschaft. Warum? Vielleicht, so die Moderatorin, liegt es am Gesellschaftssystem? Er dazu: Der Kapitalismus schafft die Probleme, aber in ihm liegt auch die Lösung. (Nicht ganz wörtlich) Ja, sehr salomonisch. Lassen wir es mal so stehen, ein bisschen Optimismus kann ja nicht schaden.
Auch zur allgegenwärtigen (gerade in der aktuellen SF) Frage der KI-Entwicklung hat er so seine Meinung. Er meint, dass sie die Kreativität der Kunst-Schaffenden nicht gefährdet. Ist sicher was dran, wer sich künstlerisch ausdrücken will (weil er „musss“) macht das auch weiterhin. Die Frage, ob man das dann professionell betreiben kann, bleibt jetzt mal offen, oder? (Wobei, wen ich mir anschaue, was eine angegammelte Banane auf Leinwand und in Panzertape so einbringen kann … (Möglicherweise kommt auf so eine Idee eine KI dann doch nicht, man muss – als Mensch – dann halt nur den Mut haben, das auch als Kunst zu verstehen.)
Auf jeden Fall ist für ihn Kunst nur interessant, wenn da auch Menschen involviert sind, wenn sie Menschliches transportiert. (Kann ich nur zustimmen!)
War jedenfalls ein interessanter und anregender Abend! Dank an den Autor, an Sabine und den FKSFL dafür!




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Aus alten Bücherschränken, Stand: 8. November 2024

Geschrieben von T.H. , in Statistik 08 November 2024 · 572 Aufrufe
Aus alten Bücherschränken und 1 weitere...

Oh je, fast vergessen!!!
Ein Fan der Rubrik und treuer Leser des NEUEN STERNs hat mich gerade drauf hingewiesen, dass da was fehlt. Und so kommt die aktualisierte Liste also erst jetzt; 1 Monat und 1 Tag nach der letzten (am 7. Oktober 2023).
Es ist nach wie vor unglaublich, welche Schätze Bernd Wiese da immer wieder findet und hebt - sie für uns liest und im NEUEN STERN vorstellt. Hin und wieder machen auch ein paar andere mit und mittlerweile werden auch Neuherausgaben alter Texte in den Fokus genommen. Da ist vor allem Lars Dangel zu nennen, der zum einen als Herausgeber Texte wieder entdeckt und in neue Buchform bringt, aber auch für uns solche rezensiert.
Wie auch immer, es sieht nicht so aus, als würden wir damit demnächst aufhören. Bin nur gespannt, ob ich den Termin ("regulär" der 1. Oktober) nächstes Jahr wieder verpenne.

 

Nachname -- | -- Vorname -- | -- Titel -- | -- Neuer Stern Ausgabe -- | --
A
Abdullah -- | -- Achmed -- | -- Furcht -- | -- 104 -- | --
Abel-Musgrave -- | -- Curt -- | -- Fräulein Eulalia’s gräßliches Abenteuer -- | -- 9 -- | --
Abel-Musgrave -- | -- Curt -- | -- Der Bacillenkrieg -- | -- 24 -- | --
Adams -- | -- G.H. und White, Eduard -- | -- Der Radium-Vulkan -- | -- 68 -- | --
Adlersfeld-Ballestrem -- | -- Eufemia -- | -- Die Dame im Gelb (Bernd und Lars Dangel) -- | -- 82 -- | --
Andro (Therese Rie) -- | -- L. -- | -- Das Tier im Walde -- | -- 99.2 -- | --
Anthologie -- | -- -- | -- Die Damen des Bösen (Rezi v. Peter Schünemann) -- | -- 83 -- | --
Anthologie -- | -- -- | -- Viktorianische Gespenstergeschichten (Rezi. V. Peter Schünemann) -- | -- 83 -- | --
Anton -- | -- Ludwig -- | -- Brücken über dem Weltenraum -- | -- 9 -- | --
Anton -- | -- Ludwig -- | -- Gift aus Amerika -- | -- 75 -- | --
Anzelewsky -- | -- Erich -- | -- Die Nachtmahr -- | -- 43 -- | --
Aragon -- | -- Jesus de -- | -- 40.000 Kilometer an Bord des Flugschiffs Phantom -- | -- 23 -- | --
Aragon -- | -- Jesus de -- | -- Nachts über der Verbotenen Stadt, -- | -- 23 -- | --
Askew -- | -- Alice & Claude -- | -- Aylmer Vance Ghost Seer -- | -- 90 -- | --
Asselineau -- | -- Charles -- | -- Die Hölle des Bibliomanen -- | -- 59 -- | --
Atlas -- | -- Martin -- | -- Titan -- | -- 98 -- | --
B
Babits -- | -- Mihaly -- | -- Der Storchkalif -- | -- 57 -- | --
Beljajew -- | -- Alexander -- | -- Der Luftverkäufer, TES, 2021 -- | -- 80 -- | --
Beljajew -- | -- Alexander -- | -- Professor Dowells Kopf, TES, 2018 -- | -- 59 -- | --
Beowulf -- | -- -- | -- Der deutsch-englische Krieg. Vision eines Seefahrers von Beowulf -- | -- 75 -- | --
Berg -- | -- Onno zum -- | -- Der Kaiser wieder in Deutschland -- | -- 13 -- | --
Bernede -- | -- Arthur -- | -- Belphegor - The Phantom of the Louvre -- | -- 95 -- | --
Bierce -- | -- Ambrose -- | -- Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen -- | -- 106 -- | --
Bierce -- | -- Ambrose -- | -- Horrorgeschichten -- | -- 106 -- | --
Bierkowski -- | -- Heinz -- | -- Die Welt ohne Schlaf -- | -- 88 -- | --
Bilz -- | -- F.E. -- | -- In hundert Jahren -- | -- 6 -- | --
Blackwood -- | -- Algernon -- | -- Der Zentaur -- | -- 79 -- | --
Bloch -- | -- Robert N. -- | -- Jenseits der Träume, Suhrkamp Phant. Bibliothek 224, 1990 -- | -- 106 -- | --
Blumenthal -- | -- Hermann -- | -- Gilgul - ein Roman aus dieser und jener Welt -- | -- 49 -- | --
Blunt -- | -- Charles & Rudolph Falb -- | -- Der Weltuntergang -- | -- 14 -- | --
Bonneau -- | -- Albert -- | -- Die Samurais unter der Purpursonne -- | -- 95 -- | --
Braun -- | -- Curt Johannes -- | -- Das Land der Finsternis -- | -- 34 -- | --
Braun -- | -- P. Hans-Fried -- | -- Die Expedition der Senta II -- | -- 57 -- | --
Bruhl -- | -- Leo am -- | -- Treibhaus des Grauens -- | -- 103 -- | --
Brust -- | -- Alfred -- | -- Eisbrand - Die Kinder der Allmacht -- | -- 40 -- | --
Bulwer-Lytton -- | -- Edward -- | -- Das Haus des schwarzen Magiers -- | -- 77 -- | --
Bulwer-Lytton -- | -- Edward -- | -- Das kommende Geschlecht -- | -- 95 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Die Prinzessin von Mars -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Die Götter des Mars -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Der Kriegsherr des Mars -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Thuvia, das Mädchen vom Mars -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Piraten auf der Venus -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Auf der Venus verschollen -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Krieg auf der Venus -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Odyssee auf der Venus -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Der Zauberer von der Venus -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Der sechste Kontinent -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Die Schachfiguren des Mars -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Der Krieger vom Mars -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Das Genie des Mars -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Rückkehr nach Pellucidar -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Tarzan am Mittelpunkt der Erde -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Tanar von Pellucidar -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Caprona -- | -- 76 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Das Mondmädchen -- | -- 95 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Die Mondmänner -- | -- 95 -- | --
Burroughs -- | -- Edgar Rice -- | -- Der rote Falke -- | -- 95 -- | --
C
Campbell -- | -- Gilbert, Sir -- | -- Die weiße Wölfin von Kostopschin (Rezi Lars Dangel) -- | -- 77 -- | --
Capek -- | -- Karel -- | -- R.U.R. -- | -- 66 -- | --
Capek -- | -- Karel -- | -- Fabeln und Kleingeschichten (Rezi v. David Staege) -- | -- 66 -- | --
Casares -- | -- Adolfo Bioy -- | -- Morels Erfindung (Rezi von Thomas Hofmann) -- | -- 64 -- | --
Collins -- | -- Gilbert -- | -- Das Tal der Träume -- | -- 13 -- | --
Condor -- | -- -- | -- Im Kampf um Südamerika -- | -- 36 -- | --
Conrad -- | -- Michael Georg -- | -- In purpurner Finsternis -- | -- 61 -- | --
Corrinth -- | -- Curt -- | -- Mo Marova, ein Legendenbuch aus dem Jahre 2010 -- | -- 56 -- | --
Cowles -- | -- Frederick -- | -- Der Schrecken von Abbot's Grange (Rezi Lars Dangel) -- | -- 77 -- | --
Crowley -- | -- Aleister -- | -- Sämmtliche Erzählungen (Festa) -- | -- 88 -- | --
D
Dangel (Hg.) -- | -- Lars -- | -- Abseits der Geographie -- | -- 98 -- | --
Dangel (Hg.) -- | -- Lars -- | -- Hinter dem Quecksilber -- | -- 53 -- | --
Dangel (Hg.) -- | -- Lars -- | -- Das sterbende Bild -- | -- 53 -- | --
Dangel (Hg.) -- | -- Lars -- | -- Das Elixier des Lebens -- | -- 59 -- | --
Dangel (Hg.) -- | -- Lars -- | -- Montezuma -- | -- 79 -- | --
Dangel (Hg.) -- | -- Lars -- | -- Das Seegespenst. Anthologie von Lars Dangel -- | -- 102 -- | --
Dangel (Hg.) -- | -- Lars -- | -- Kreuzspinne -- | -- 105 -- | --
Daumen -- | -- R.H. -- | -- Gefahr aus dem Weltall -- | -- 7 -- | --
de Camp -- | -- Lyon Sprague & Fletcher Pratt -- | -- Die beste aller Welte -- | -- 105 -- | --
Defontenay -- | -- C. I. -- | -- Star (Psi cassiopeia) -- | -- 14 -- | --
Delmont -- | -- Joseph -- | -- Erdbeben -- | -- 50 -- | --
Desberry -- | -- L. H. -- | -- Der blaue Strahl -- | -- 12 -- | --
Dickens -- | -- Charles -- | -- Der Schwarze Schleier -- | -- 64 -- | --
Doberer -- | -- Kurt u. Max Seydewitz -- | -- Todesstrahlen -- | -- 16 -- | --
Doyle -- | -- Sir A.C. -- | -- Der Tauchbootkrieg -- | -- 3 -- | --
Dressler -- | -- Hermann -- | -- Die Künste des Dr. Incubus (hg.v. Lars Dangel, rez. V. Ellen Norten) -- | -- 68 -- | --
Dressler -- | -- Hermann -- | -- Mondvögel -- | -- 69 -- | --
Dreyer -- | -- Harry -- | -- Kurier aus dem Weltall -- | -- 6 -- | --
E
Erhardt -- | -- Paul G. -- | -- Die letzte Macht -- | -- 99.1 -- | --
Ernst -- | -- Paul -- | -- "Sechs Geschichten -- | -- die sonderbare Stadt" -- | -- 35 -- | --
Ettlinger -- | -- Karl -- | -- Der erschossene Storch -- | -- 12 -- | --
Exzelsior -- | -- -- | -- Michael der Grosse -- | -- 28 -- | --
Eynatten -- | -- Carola von -- | -- Pereat Austria! : Geschichte einer Zukunftrevolution in Österreich-Ungarn -- | -- 73 -- | --
F
Faber -- | -- Otto -- | -- Krieg dem Frieden -- | -- 24 -- | --
Falb -- | -- Rudolph & Charles Blunt -- | -- Der Weltuntergang -- | -- 14 -- | --
Fernau -- | -- Friedrich -- | -- Die leuchtende Kugel -- | -- 86 -- | --
Fetz -- | -- August -- | -- Ein Blick in die Zukunft 2407 -- | -- 60 -- | --
Fieux, Chevalier de Mouhy -- | -- Carles de -- | -- Lamekis, Ou Les Voyages Extraordinaires d'Un Égyptien Dans La Terre Intérieure -- | -- 92 -- | --
Flammarion -- | -- Camille -- | -- Omega – Die letzten Tage der Erde -- | -- 101 -- | --
Frank -- | -- Emil -- | -- Im Ringen um das Luftmeer: -- | -- 52 -- | --
Freksa -- | -- Friedrich -- | -- Das Geheimnis des Inders Praschna -- | -- 99.1 -- | --
Frey -- | -- A.M. -- | -- Das Haupt der Gorgo -- | -- 98 -- | --
Frey -- | -- Alexander Moritz -- | -- Dunkle Gänge. Zwölf Geschichten aus Nacht und Schatten -- | -- 23 -- | --
Frey -- | -- Hans -- | -- Aufbruch in den Abgrund (Rezi von Clemens Nissen) -- | -- 64 -- | --
Frey -- | -- Hans -- | -- Fortschritt und Fiasko -- | -- 58 -- | --
Fröschel -- | -- Georg -- | -- Der Korallenthron -- | -- 73 -- | --
Fürth -- | -- Jacob -- | -- Phantasus : Moderne Märchen -- | -- 34 -- | --
G
Gabelentz -- | -- Georg von der -- | -- Geschehen aus jener andern Welt -- | -- 60 -- | --
Gail -- | -- Otto Willi -- | -- Der Herr der Wellen -- | -- 19 -- | --
Gilman -- | -- Charlotte P. -- | -- The Herland trilogy (Rezi: Volker Adam) -- | -- 88 -- | --
Götz -- | -- Wilhelm -- | -- Vor neuen Weltkatastrophen -- | -- 48 -- | --
Grassegger -- | -- W. -- | -- Der zweite Weltkrieg. Deutschland die Waffenschmiede -- | -- 52 -- | --
Griffith -- | -- George -- | -- Flitterwochen im Weltall (Honeymoon in Space) -- | -- 68 -- | --
H
Hach -- | -- Arno -- | -- Der Kopf des Maori -- | -- 35 -- | --
Hagen -- | -- Richard -- | -- Der brennende Kontinent -- | -- 9 -- | --
Hansen -- | -- Erik -- | -- Das verborgene Land -- | -- 4 -- | --
Hansen -- | -- Wilhelm -- | -- Die vierte Waffe -- | -- 13 -- | --
Hanstein -- | -- Otfrid v. -- | -- Der Fluch des Goldes -- | -- 15 -- | --
Hanstein -- | -- Otfrid v. -- | -- Das Licht im Osten -- | -- 9 -- | --
Hanstein -- | -- Otfrid v. -- | -- Der blonde Gott -- | -- 30 -- | --
Hantsch (Hg.) -- | -- Eric -- | -- Montezuma -- | -- 79 -- | --
Harbou -- | -- Thea von -- | -- Frau im Mond -- | -- 52 -- | --
Harrison Ainsworth -- | -- W. -- | -- Auriol oder Das Lebenselexier -- | -- 16 -- | --
Haugen -- | -- Christian -- | -- Die Reise nach dem Ken -- | -- 9 -- | --
Hauptmann -- | -- Hans -- | -- Wer bin ich? -- | -- 24 -- | --
Haushofer -- | -- Max -- | -- Planetenfeuer -- | -- 40 -- | --
Heinrichka -- | -- Max -- | -- 100 Jahre deutsche Zukunft -- | -- 47 -- | --
Helms -- | -- H. -- | -- Heinzens Flug zum Mond -- | -- 7 -- | --
Herrings -- | -- Josef -- | -- Die goldene Gefahr nach amerikan. Dokumenten, Briefen u. Depeschen -- | -- 52 -- | --
Herzl -- | -- Theodor -- | -- Altneuland -- | -- 5 -- | --
Heuer -- | -- Hans und Walther Keghel -- | -- Tiefsee -- | -- 6 -- | --
Heymann -- | -- Robert -- | -- Wunder der Zukunft: Romane aus dem dritten Jahrtausend -- | -- 18 -- | --
Hodgson -- | -- W.H. -- | -- Das Haus an der Grnze -- | -- 92 -- | --
Hodgson -- | -- W.H. -- | -- Geisterpiraten (Rezi v. Peter Schünemann) -- | -- 92 -- | --
Hoffmann -- | -- Arno -- | -- Silvester 2999 -- | -- 12 -- | --
Hoffmann von Vestenhof -- | -- A. -- | -- Der Mann mit den drei Augen -- | -- 20 -- | --
Holk -- | -- Freder van -- | -- Kim Roy - Der Herr der Zukunft (Rezi v. Ekkehardt Brux) -- | -- 57 -- | --
Horst -- | -- Walter -- | -- Der versunkene Erdteil -- | -- 37 -- | --
Howler -- | -- Big -- | -- Der Doppelkopf des Dr. Sorel -- | -- 60 -- | --
J
Jefremow -- | -- Iwan -- | -- Das Observatorium von Nur-i-Descht und Atoll Fakaofu -- | -- 20 -- | --
John -- | -- Nell -- | -- Roman einer Verjüngten von Benno Vigny -- | -- 18 -- | --
K
Kaibel -- | -- Franz -- | -- Professor GOTT. Eine Art Kriminalgeschichte -- | -- 89 -- | --
Keghel -- | -- Walther und Hans Heuer -- | -- Tiefsee -- | -- 6 -- | --
Kindermann -- | -- Eberhard Christian -- | -- Reise in Gedancken durch die eroeffneten allgemeinen Himmels-Kugeln -- | -- 11 -- | --
Kloepfler -- | -- Walter -- | -- Luzifers Ende -- | -- 15 -- | --
Kossak-Raytenau -- | -- Karl L. -- | -- Lermontow vernichtet die Welt -- | -- 48 -- | --
Kotze -- | -- Stefan von -- | -- Das Gift des Vergessens. Roman aus der Südsee -- | -- 52 -- | --
Kraft -- | -- Robert -- | -- Die Nihilit Expedition -- | -- 23 -- | --
Kraft -- | -- Robert -- | -- Aus dem Reich der Phantasie -- | -- 43 -- | --
Kraft -- | -- Robert -- | -- Die neue Erde -- | -- 43 -- | --
Kraft -- | -- Robert -- | -- Im Panzerautomobil um die Erde -- | -- 58 -- | --
Kraft -- | -- Robert -- | -- Im Aeroplan um die Erde -- | -- 99.1 -- | --
L
Laffert -- | -- Karl-August von -- | -- Gefährliche Wissenschaft -- | -- 22 -- | --
Lahrssen -- | -- Hermann -- | -- Unter der roten Fahne, Blätter aus dem Tagebuch eines Volksschullehrers -- | -- 17 -- | --
Le Rouge -- | -- Gustave -- | -- Der geheimnisvolle Dr. Cornelius -- | -- 90 -- | --
Levett -- | -- Oswald -- | -- Verirrt in den Zeiten -- | -- 22 -- | --
M
Machen -- | -- Arthur -- | -- Ein Fragment des Lebens -- | -- 98 -- | --
Machen -- | -- Arthur -- | -- Der Schrecken -- | -- 98 -- | --
Machen -- | -- Arthur -- | -- Der große Pan -- | -- 28 -- | --
Madsack -- | -- Paul -- | -- Tamotua - Die Stadt der Zukunft -- | -- 23 -- | --
Madsack -- | -- Paul -- | -- Die metaphysische Wachsfigur oder Auf Geisterfang mit Sir Arthur Conan Doyle -- | -- 35 -- | --
Malloch -- | -- G.R. -- | -- Schrecken der Luft -- | -- 104 -- | --
Marschall -- | -- Hanns -- | -- Der Mann, den die Welt nicht sah! -- | -- 91 -- | --
Martin -- | -- Rudolf -- | -- Der Weltkrieg in den Lüften -- | -- 16 -- | --
Masereel -- | -- Frans und Romain Rolland -- | -- Die Revolte der Maschinen -- | -- 57 -- | --
Matthiessen -- | -- Wilhelm -- | -- Das Totenbuch -- | -- 90 -- | --
Maurus -- | -- -- | -- Ave Caesar : Deutsche Luftschiffe im Kampfe um Marokko -- | -- 30 -- | --
Mayer -- | -- Theodor Heinrich -- | -- Rapanui – Der Untergang einer Welt -- | -- 37 -- | --
Mehring -- | -- Walter -- | -- Die Nacht des Tyrannen (Rezi. v. Thomas Hofmann) -- | -- 106 -- | --
Melchers -- | -- Gustav Adolf -- | -- Die Vergangenheit unserer Zukunft? Der Verfall unserer Vormenschen -- | -- 17 -- | --
Melchers -- | -- Gustav Adolf -- | -- Aus dem Jenseits: Aufzeichnungen eines Toten -- | -- 34 -- | --
Mentha -- | -- Willy -- | -- Hanslis seltsame Abenteuer -- | -- 89 -- | --
Merriman -- | -- Hohn -- | -- Die Marsmenschen kommen -- | -- 1 -- | --
Merritt -- | -- Abraham -- | -- Das Gesicht im Abgrund (Rezi v. Peter Schünemann) -- | -- 16 -- | --
Meyn -- | -- Nils -- | -- Die Reise zur Venus -- | -- 3 -- | --
Michaelis -- | -- Sophus -- | -- Das Himmelsschiff -- | -- 28 -- | --
Moy -- | -- Peter -- | -- Medusensteine -- | -- 37 -- | --
Münch -- | -- Paul Georg -- | -- Hindenburgs Einmarsch in London -- | -- 46 -- | --
Münch (Hrsg.) -- | -- Detlef -- | -- INITIO OVUM. Die Brutanstalt der eierlegenden Frauen (Rezi v. Lars Dangel) -- | -- 75 -- | --
N
Nelson -- | -- Heinrich -- | -- Ahasvers -- | -- 15 -- | --
Nesbit -- | -- Edith -- | -- Mannsgroß in Marmor (Rezi von Lars Dangel) -- | -- 77 -- | --
Niemann -- | -- August -- | -- Aetherio: eine Planetenfahrt -- | -- 8 -- | --
Noordung -- | -- Hermann -- | -- Das Problem der Befahrung des Weltraums -- | -- 12 -- | --
O
Ofner -- | -- Josef Friedrich -- | -- Der mehrfache Heldentod -- | -- 104 -- | --
Opree -- | -- Arthur -- | -- Der Unirdische -- | -- 46 -- | --
Opree -- | -- Arthur -- | -- Unter glühender Doppelsonne -- | -- 58 -- | --
P
Panizza -- | -- Oscar -- | -- Visionen der Dämmerung -- | -- 101 -- | --
Panizza -- | -- Oscar -- | -- Das Liebeskonzil -- | -- 101 -- | --
Passer -- | -- Arnold von der -- | -- Mene tekel! -- | -- 27 -- | --
Passon -- | -- Marga -- | -- Der rote Stern, ein Weltuntergangsroman -- | -- 11 -- | --
Pastingl -- | -- Günther -- | -- Die vier denkwürdigen Jahre... -- | -- 2 -- | --
Persius -- | -- Lothar -- | -- Der Zusammenbruch: die Seeschlacht zwischen Borkum und Helgoland -- | -- 57 -- | --
Pincher -- | -- Chapman -- | -- Die Pille -- | -- 70 -- | --
Pratt -- | -- Fletcher & Lyon Sprague de Camp -- | -- Die beste aller Welte -- | -- 105 -- | --
Primer -- | -- Fred W. -- | -- Die Erde bebt – Roman aus den letzten Tagen von San Franzisko -- | -- 91 -- | --
Puttkamer -- | -- Jesco von -- | -- Im Panzer-Automobil -- | -- 58 -- | --
R
Reck-Malleczewen -- | -- Fritz -- | -- Des Tieres Fall -- | -- 73 -- | --
Renker -- | -- Gustav -- | -- Ein Schiff steuert in die Urzeit -- | -- 20 -- | --
Requark -- | -- Emil Marius -- | -- Vor Troja nichts Neues -- | -- 88 -- | --
Reymond -- | -- Moritz von -- | -- An Bord des „Jules Verne” -- | -- 32 -- | --
Richter -- | -- Eugen -- | -- Sozialdemokratische Zukunftsbilder -- | -- 27 -- | --
Richter Frich -- | -- Oevre -- | -- Der rote Nebel -- | -- 36 -- | --
Rohmer -- | -- Sax -- | -- The Day the World ended -- | -- 10 -- | --
Rohmer -- | -- Sax -- | -- Das graue Gesicht -- | -- 22 -- | --
Roland -- | -- Otto -- | -- Das unheimliche Gesicht -- | -- 37 -- | --
Rolland -- | -- Romain und Frans Masereel -- | -- Die Revolte der Maschinen -- | -- 57 -- | --
Rosegger -- | -- H.L. -- | -- Der Golfstrom -- | -- 5 -- | --
S
Schede -- | -- Kurt -- | -- Schatten -- | -- 78 -- | --
Scheerbart -- | -- Paul -- | -- Ein skurriler Phantast -- | -- 19 -- | --
Scheff -- | -- Werner -- | -- Die wandernde Seele -- | -- 37 -- | --
Schertel -- | -- Ernst -- | -- Die Katakomben von Ombos -- | -- 20 -- | --
Schilit -- | -- Otto -- | -- Die Königin der Tigermenschen -- | -- 23 -- | --
Schmidt -- | -- Robert R. -- | -- Der fremde Magier -- | -- 105 -- | --
Schmidt-Kestner -- | -- Hans -- | -- Der fliegende Tod der Japaner -- | -- 24 -- | --
Schnack -- | -- Friedrich -- | -- Die goldenen Äpfel -- | -- 70 -- | --
Schoenaich -- | -- Paul v. -- | -- Die Peitsche des August Schmidt -- | -- 3 -- | --
Schraut -- | -- Max -- | -- An den Feuern der Ewigkeit -- | -- 26 -- | --
Schultzky -- | -- Otto -- | -- Im Saturnsystem -- | -- 69 -- | --
Seidel -- | -- Willy -- | -- Das älteste Ding der Welt -- | -- 17 -- | --
Selige -- | -- Kurt -- | -- Der neue Weltdiktator -- | -- 18 -- | --
Serviss -- | -- Garrett P. -- | -- Die zweite Sintflut -- | -- 91 -- | --
Severus -- | -- Severin -- | -- Ein Duell im Jahre 2000 -- | -- 19 -- | --
Seydewitz -- | -- Max u. Kurt Doberer -- | -- Todesstrahlen -- | -- 16 -- | --
Sixtus -- | -- Albert -- | -- Das Geheimnis des Riesenhügels -- | -- 17 -- | --
Sologub -- | -- Fedor -- | -- Totenzauber: eine Legende im Werden -- | -- 18 -- | --
Soyka -- | -- Otto -- | -- Im Bann der Welle -- | -- 19 -- | --
Spanner -- | -- E. F. -- | -- Der zerbrochene Dreizack -- | -- 11 -- | --
Stein -- | -- Leonhard -- | -- Das Ballett des Todes -- | -- 60 -- | --
Sternberg -- | -- A. v. -- | -- Das stille Haus -- | -- 56 -- | --
Stockton -- | -- Frank R. -- | -- Zum Nordpol und Erdkern -- | -- 6 -- | --
Strobl -- | -- Karl Hans -- | -- Eleagabal Kuperu -- | -- 2 -- | --
Strobl -- | -- Karl Hans -- | -- Die Eier des Basilisken -- | -- 13 -- | --
Suttner -- | -- B.v. -- | -- Der Kaiser v. Europa -- | -- 15 -- | --
Suttner -- | -- B.v. -- | -- Schach der Qual -- | -- 92 -- | --
Svensen -- | -- Victor -- | -- Die Uhr läuft ab -- | -- 25 -- | --
T
Taeschner -- | -- Titus -- | -- Atlantropa -- | -- 4 -- | --
Taeschner -- | -- Titus -- | -- Eurofrika -- | -- 61 -- | --
Teranus -- | -- V. E. -- | -- Der letzte Krieg -- | -- 25 -- | --
Thauß -- | -- Arno -- | -- Der Mann, der das Gas bezwang -- | -- 64 -- | --
Thorne -- | -- Guy -- | -- Als es dunkel war -- | -- 61 -- | --
Tropp -- | -- Emmerich M. -- | -- Der Januskopf -- | -- 75 -- | --
Tyss -- | -- P. -- | -- Gorgyra -- | -- 15 -- | --
U
Unbekannt -- | -- -- | -- Dr. Quartz (Rezi: Lars Dangel) -- | -- 88 -- | --
Unger -- | -- Hellmuth -- | -- Morells Milliarden -- | -- 13 -- | --
V
Valier -- | -- Max -- | -- Auf kühner Fahrt zum Mars -- | -- 59 -- | --
Vejdelek -- | -- Cestmir -- | -- Heimkehr aus dem Paradies -- | -- 34 -- | --
Venir -- | -- A. -- | -- Ein Blick nach vorn -- | -- 30 -- | --
Verne -- | -- Jules -- | -- 20000 Meilen unter dem Meer (Rezi v. Arnold Drabek) -- | -- 53 -- | --
Verne -- | -- Jules -- | -- Das Dorf in der Luft -- | -- 77 -- | --
Viereck -- | -- Georg Sylvester -- | -- Das Haus des Vampyrs -- | -- 24 -- | --
W
Wandrei -- | -- Donald -- | -- Tote Titanen, erwacht! (Rezi v. Peter Schünemann) -- | -- 78 -- | --
Weiss -- | -- Jan -- | -- Das Haus der tausend Stockwerke, gelesen von Thomas Hofmann -- | -- 102 -- | --
Wellman -- | -- Manly Wade -- | -- Die Kaltzeller -- | -- 92 -- | --
Wellman -- | -- Manly Wade -- | -- Insel der Tyrannen -- | -- 104 -- | --
Wellman -- | -- Manly Wade -- | -- Der Schattensee -- | -- 97 -- | --
Wells -- | -- H. G. -- | -- Die Welt des William Clissold -- | -- 22 -- | --
Wells -- | -- H. G. -- | -- Mr. Blettsworthy auf der Insel Rampole (Rezi von Thomas Hofmann) -- | -- 21 -- | --
Wells -- | -- H. G. -- | -- Tono-Bungay (Rezi von Thomas Hofmann) -- | -- 21 -- | --
Wells -- | -- H. G. -- | -- Im Jahre des Kometen (Rezi von Thomas Hofmann) -- | -- 21 -- | --
Wells -- | -- H. G. -- | -- Der Heilige Terror -- | -- 21 -- | --
Wells -- | -- H. G. -- | -- Kinder der Sterne -- | -- 21 -- | --
Wells -- | -- H.G. -- | -- Die Insel des Dr. Moreau (Rezi v. Thomas Hofmann) -- | -- 64 -- | --
Wells -- | -- H.G. -- | -- Der Besuch (Rezi von Peter Schünemann) -- | -- 97 -- | --
White -- | -- Eduard -- | -- Der Radio-Teufel -- | -- 68 -- | --
White -- | -- Eduard und Adams, G.H. -- | -- Der Radium-Vulkan -- | -- 68 -- | --
William -- | -- Le Queux -- | -- Invasion von 1910 -- | -- 106 -- | --
Winckelmann -- | -- Joachim -- | -- Gläserne Seelen. -- | -- 36 -- | --
Wittkop -- | -- Justus Franz -- | -- Gullivers letzte Reise. Die Insel der Vergänglichen -- | -- 32 -- | --
Woolrich -- | -- Cornell -- | -- Die Leiche der Jane Brown -- | -- 77 -- | --
Z
Ziese -- | -- Maxim -- | -- Der Film des Dr. Wharton -- | -- 8 -- | --
Zobeltitz -- | -- Hanns von -- | -- Die Jagd um den Erdball -- | -- 58 -- | --




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Der neue NEUE STERN (105)

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 25 Oktober 2024 · 704 Aufrufe

Na, ob es der NEUE STERN auf 12 Ausgaben im Jahr 2024 „schafft“? Wird knapp, aber nach dem September-ElsterCon-Heft (wo signifikant wenig zum Thema ElsterCon enthalten war; der kommt noch – aber erst in der 106) ist nun ziemlich zügig eine Oktober-Ausgabe da.
52 Seiten + die 4 Farbseiten des Umschlags, gefüllt mir Phantastischem, Zeug, das uns aus dem Andromeda SF Club so fasziniert.
Eine Story von Peter Schünemann, die uns diesmal in einen Ort führt, der dem einen oder der anderen Phantastik-Leserin nicht so ganz unbekannt sein dürfte. Ich sag nur: BLEIWENHEIM. (Hallo Ellen: Eine Überraschung, oder?)
Zwei Mal kommt der Name „Brunner“ vor – ein englischer Klassiker und ein deutscher Phantast teilen sich ihn.
Von mir kommt sozusagen eine Ankündigung. Da musste ich mal in eigener Sache drauf hinweisen. Ich bitte um Aufmerksamkeit.
Das galaktisch tolle Covermotiv stammt von dem kanadischen Grafiker Patrick Ennis. Ich bin sehr fasziniert von seinem Inner-/Outer-Space-Bildern. Mehr von ihm – siehe www.patrickennisart.com

 

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Das Bild: NEUER STERN auf rotem Grund, vor herbstlicher Kulisse.

 

Der Inhalt en détail:
105
Peter Schünemann: Leben, verloren. Eine Bleiwenheim-Geschichte
Rezi: von Bernd Wiese über Tim Curran: Ruinen des Wahnsinns
Rezi: von Bernd Wiese über Yerry Yulsman: Elleander Morning
Rezi: von Bernd Wiese über Jeff Strand: Allison
Michel Tournier. Beitrag von Thomas Hofmann
AUS ALTEN BÜCHERSCHRÄNKEN von Bernd Wiese
über: Kreuzspinne. Anthologie
über: Robert R. Schmidt: Der fremde Magier
über: de Camp & Pratt: Die beste aller Welten
Rezi: von Thomas Hofmann über Wolfgang Brunner: In seinen Händen mein Leben wie zerbrochenes Glas
Siebenmal John Brunner. Beitrag von Volker Adam
Werkstattbericht: von Thomas Hofmann über Das intergalaktische Bestiarium
Rezi: von Peter Schünemann über Stephen King: Briefe aus Jerusalem
Rezi: von Peter Schünemann über Nicola Griffith: Ammonit
Rezi: von Volker Adam über Jane Yolen: Eine Welt der Traurigkeit




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NEUER STERN 104 (erschienen auf dem ElsterCon)

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 03 Oktober 2024 · 1.406 Aufrufe
Peter Schünemann und 2 weitere...

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Der Beitrag der NEUER STERN-Autorenschaft zum ElsterCon? Naja, nicht wirklich. Offizielles Erscheinungsdatum war halt der ElsterCon, da konnten auch ein paar Hefte verteilt werden.
Ansonsten ist das mehr unsere Mischung, weniger ElsterCon-Stoff (da ging es ja um Künstliche Intelligenz in der SF und anderswo und um deren Folgen für unsere Wahrheitswahrnehmung – natürlich wird es einen ElsterCon-Bericht im NEUEN STERN geben, aber nicht in diesem hier)
Diesmal gibt es drei Stories – und von den Autoren waren fast alle auch zu Gast beim Con gewesen. Hier das Inhaltsverzeichnis der 52 und 4 Farb-Seiten:

 

NEUER STERN 104
Clemens Nissen: Die Herrschaft der Toten - Story
Rezi: Julia A. Jorges: Symbiose, eine gruslige Empfehlung von Thomas Hofmann
Christian Hoffmann: K in Space - Story
Rezi: Stephen Chbosky: Der unsichtbare Freund, gelesen von Bernd Wiese
Peter Schünemann: Hello, Weenie - Story
Rezi: Roland Topor: Der schönste Busen der Welt, gelesen von Thomas Hofmann
Rezi: Masasumi Kakizaki: Yomotsuhegui. Die Frucht aus dem Totenreich, gelesen von Thomas Hofmann
In alten Bücherschränken kramte Bernd Wiese, über:
… Josef Friedrich Ofner: Der mehrfache Heldentod
… Achmed Abdullah: Furcht
… G. R. Malloch: Schrecken der Luft
… Manly Wade Wellman: Insel der Tyrannen
Rezis: Fundstücke aus dem Paulusviertel, Volker Adam fand Dreimal Günter Teske
Rezi: Kir Bulytschow: Oktoberrevolution 1967, gelesen von Peter Schünemann
Rezi: Wolfgang Jeschke: Das Cusanus-Spiel, gelesen von Peter Schünemann
Rezis: Peter Schünemann zu Michael Shea: Demiurg & Fritz Leiber: Die Frau, die immer verschwand




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Tipp zwischendurch: Frankenstein in Bagdad

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 26 September 2024 · 516 Aufrufe

Ahmed Saadawi: „Frankenstein in Bagdad“

 

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Als ich zufällig auf dieses Buch stieß, dachte ich sogleich an meinen SF-Clubfreund Volker Adam. Er ist Islamwissenschaftler und für unseren Rundbrief NEUER STERN immer wieder auf der Pirsch nach phantastischen „Merkwürdigkeiten“ aus dem Orient. „Merkwürdigkeiten“ deshalb, weil uns in (West-) Europa der Kulturkreis gerade hinsichtlich phantastischer Literatur, also was Fantasy und Science Fiction anbelangt, eher komplett unbekannt ist. Wenn da mal was zu „uns“ rüberschwappt, ist man (ich) erst mal sehr überrascht, weil man damit gar nicht gerechnet hat. Ob es Phantastik aus Arabien oder Nordafrika jenseits von „Sindbad, dem Seefahrer“ überhaupt geben kann?
Ja, warum auch nicht?
Jedenfalls biss Volker gleich an, besorgte sich das Buch und las es. Ich kam natürlich mal wieder nicht hinterher. Wir wollten es gemeinsam rezensieren, im NEUEN STERN vorstellen. Seine Expertise in Sachen Orientalistik sollte da gute Dienste leisten. Mein Beitrag wäre dann eher so ein Kommentieren aus Sicht des Phantastik-Fans.
Mir liegt seine Rezension vor, doch habe ich sie bis dato, bis zu dem Moment, da ich diese Zeilen schreibe, noch nicht gelesen. Ich will mal unvoreingenommen rangehen; aber ich weiß jetzt aktuell auch gar nicht, ob und wie meine Ergänzungen zu seiner Darstellung aussehen können.
Ich hoffe, ich habe Euch, liebe Leser / Leserinnen meines Leselistenblogs jetzt hinreichend neugierig gemacht, um dann am Ende den NEUEN STERN in die Hand zu nehmen? Ich kann auf den verweisen und mich hier ja kurz halten.
Wir werden in den Alltag der irakischen Hauptstadt, kurz nach dem Sturz Husseins und der Besetzung durch US-Truppen versetzt. Es beginnt mit einer Explosion. Autobomben sind Alltag in dieser Stadt geworden. Explosionen spielen immer wieder eine Rolle in dem Roman. Wobei – ich müsste jetzt vielleicht zu viel verraten – aber es ist unklar, wann und wie viele Explosionen wir hier betrachten.
Ein Protagonist ist Hadi, ein Trödel-Händler, der auch gern im Teehaus Geschichten erzählt. Die Leute hören ihm zu, glauben ihm aber nicht; das gehört eher in die 1001-Nacht-Ecke.
In einer Geschichte geht es um einen Toten, den Korpus eines Mannes, der aus Stücken verschiedener Menschen zusammen gesetzt wurde. Ihn belebt die Seele eines Bombenopfers. Anders als beim Original-Frankenstein, ist hier die Quelle des künstlichen, neuen Lebens kein Produkt bewusster wissenschaftlicher Forschung, sondern das Nebenprodukt der negativen Auswirkung von Anwendungen wissenschaftlich-technischer Errungenschaften, die Bomben ja im Grunde darstellen. Der Hauch von 1001 Nacht hängt auch hier drüber, aber das ist okay, denke ich, denn Frankensteins Experimente sind ja auch fiktiv und keine Wirklichkeit gewesen.
Das neue Monster beginnt einen Rachefeldzug durch die Stadt. Es hat keinen Namen, wird der Soundso genannt und verbreitet Angst und Schrecken – und das in einer Stadt, in der täglich Bomben explodieren, Milizen und Banden ihr Unwesen treiben, Menschen entführt und getötet werden. Der Soundso ist nicht zu kriegen und nicht zu töten; ja, wie auch, der ist ja schon mal tot gewesen. Er nimmt sich von seinen Opfern auch immer mal wieder neue Teile, die seine wegfaulenden ersetzen.
Gewalt und Blut-Rache, Familien-, Clanfehden lodern nach dem Zusammenbruch des Regimes im Irak auf. Der Autor illustriert sehr eindrücklich, wie sich das anarchistische Leben in der irgendwie kaputt wirkenden Stadt anfühlt. Man kann leben, aber man weiß nicht, was gleich geschieht.
Es werden auch alte Rechnungen beglichen. Z.B. Rache an einem Mann der Baath-Partei, der einst junge Männer dem Wehrdienst zugeführt hatte (für den Krieg gegen Iran) und damit mittelbar den Tod der Männer verantwortete.
Es gibt natürlich auch Kriegsgewinnler, oder Leute, die sich an dem rechtsfreien Zustand bereichern wollen, wie einen Immobilienhändler, der sich irgendwie frei gewordene Häuser und Grundstücke aneignet. Der macht das einfach; scheint zu klappen, also, manchmal.
Der Soundso scheint all diejenigen bestrafen zu wollen, die den Tod derjenigen herbeigeführt haben – direkt und indirekt – aus deren Bestandteilen er sich zusammensetzt.
Ein Journalist wird aufmerksam, und so wie ein Polizist versucht er, dem Soundso auf die Schliche zu kommen. Was sie dabei erleben, Journalist und Polizist, sind noch mal ganz eigene Abenteuer. Da spielt dann auch Korruption eine Rolle und die Ausübung von Justiz in einem Nicht-Rechtsstaat eine große Rollen. (Da bin ich mal gespannt, was Volker dazu sagt in seinem Beitrag im NEUEN STERN.)
Ein paar Dinge haben mich dann auch noch überrascht, die das Leben in Irak betreffen. So spielt Alkohol eine sehr große Rollen, was ich in dem eher islamischen Land gar nicht vermutet hätte. Außerdem sind einige Figuren aus dem Roman überhaupt keine Moslems, sondern Christen. Sie können – zu diesem Zeitpunkt zumindest – ihrem Glauben durchaus folgen auch wenn es Anfeindungen gibt.
Ein vielschichtiges und interessantes sehr gut erzähltes, wenn auch nicht immer so superspannendes Buch, das auch noch eine durchaus überraschende Auflösung erfährt (bin mir nur nicht sicher, ob das so zeitebenen-mäßig und erzähl-technisch funktioniert). Für mich war das eine tolle Entdeckung und erhält 9 / 10 Punkte.

 

PS. Im Forum hier wird es zumindest mal erwähnt, ist also nicht gänzlich unerkannt geblieben.




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Leselistenbericht Sommer '24

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 20 September 2024 · 596 Aufrufe
Emma Braslavsky, Yvan Goll und 2 weitere...

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Der Sommer ist nicht mein Lese-Monat. Von wegen Urlaub und so. Bin nicht so der "Ich lese endlich mal im Urlaub"-Typ, eher genau das Gegenteil. Insofern ist der Stapel hier nicht sonderlich hoch. Und von dem obersten Schmöker habe ich sogar nur ein Drittel "geschafft" bisher. Dafür ist hier nicht zu sehen, was ich angefangen und erst mal liegenlassen habe.
Na, wie auch immer, hier meine kurzen Bemerkungen zum Gelesenen:

 

Ka-Tzetnik 135633: „Das Haus der Puppen“
Nach der LSD-unterstützten Aufarbeitung seiner KZ-Erfahrungen und vor allem -Traumata in „Shivitti“ nun der „anrüchige“ Roman zum Thema Holocaust des Autors mit dem sprechenden Pseudonym. Der Roman hat ja einen gewissen Ruf, den ich nach der Lektüre überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Art Spiegelman hat z.B. davon berichtet, dass dieses Buch für seine Sozialisation wichtig war, das es aber auch ob seines pornografischen Inhalts „falsch“ konsumiert wurde. Oder so ähnlich… Ich kann es nicht nachvollziehen.
Hier beschreibt der Autor die Erlebnisse und Erfahrungen eines Mannes und einer Frau, Bruder und Schwester, im Ghetto in einer polnischen Stadt und dann im Vernichtungslager der Nazis, in Auschwitz.
Die schöne Schwester wurde von den Nazis als Zwangs-Prostituierte missbraucht. Hier – so musste ich vorab vermuten, ob dessen, was ich über den Roman „hörte“ – wurden entgegen aller Gerüchte sexuelle Handlungen (Vergewaltigungen letztendlich) nicht in den Fokus gesetzt. Klar, es wird erwähnt, dass die Frauen im sog. „Puppenhaus“ sich von deutschen Wehrmachtsoldaten, die auf dem Weg zur Ostfront noch mal „etwas erleben“ sollten, wie Prostituierte ergeben sollten.
Dafür wurde die Grausamkeiten in dem KZ ziemlich hart und relativ ausführlich dargestellt. Und mehr noch die Angst, die Gefühle der Menschen, die im Ghetto und im KZ leiden mussten.
Was mich beim Lesen beschäftigte, war die Frage, warum sie sich das haben gefallen lassen? Man könnte ja denken, dass Menschen, die im Grunde nichts mehr zu verlieren haben, sich mit allem zur Wehr setzen, um ihren Peinigern Paroli zu bieten, sich aus der Situation selbst zu befreien.
Auf diese Fragen bekommt man hier wirklich Antworten… Ist beeindruckend. (Zum einen gab es Widerstand, bzw. die Absicht, sich zu wehren, zum anderen wird aufgezeigt, wie die Menschen sich von Hoffnung zu Hoffnung hangelten, bis jeder Ausweg unmöglich gemacht wurde.)
Auch interessant, dass der von den deutschen Besatzern eingesetzte Judenrat in den Ghettos von den dort angesiedelten Bewohnern überhaupt nicht gut angesehen wurde, dass deren opportunistisches Verhalten im Grunde mehr Unmut und Hass bei den Menschen erzeugte, als das Verhalten der Deutschen, das irgendwie – so kam es mir bei der Lektüre vor – wie eine nicht fassbare Naturgewalt betrachtet wurde. Moralisch und Faktisch verurteilt wurde aber das Verhalten des Rats. Und die Chefin im „Puppenhaus“ wird auch als Bestie charakterisiert. Eigentlich auch eine KZ-Inhaftierte, eine Kriminelle, die sich den Nazis als extrem bösartige und grausamen Aufpasserin andiente und hier wohl ihre Art von Vergnügen zog. Puh, echt fürchterlich!
Ein beeindruckendes Buch! Sehr emotional, sehr erhellend, da aus der Innenansicht eines direkt Betroffenen geschildert, eines normalen, unpolitischen Menschen, der eigentlich nur glücklich leben wollte, was ihm und den Seinen verwehrt wurde, der niemanden etwas getan hat und dennoch „bestraft“ wurde.
Die Schilderungen sind hier weit weniger spirituell im Vergleich zu „Shivitti“, insofern also eine interessante und wertvolle Ergänzung.
10 / 10 Punkte

 

Emma Braslavsky: „Aus dem Sinn“
Hörbuch, ungekürzte Autorenlesung von Emma Braslavsky & Alexander Magerl
Ihren Erstling wollte ich nun auch noch kennen lernen; zum Selberlesen hat’s da bei mir aber nicht gereicht. Also lass ich es vorlesen, und das gleich von der Autorin (mit Unterstützung).
Es geht um in die „Ostzone“, dann: DDR, umgesiedelte Sudetendeutsche aus der Tschechoslowakei. Für mich interessant war der Gedanke, dass sie auch eine, natürlich geheime, sudetendeutsche Organisation hatten, die durchaus politisch aktiv wurde, oder werden wollte. Gab es die sudetendeutschen Demonstrationen in Prag Ende der 60er Jahre? An denen auch Leute aus der DDR teilnahmen? Die dann natürlich in den Stasi-Knast wanderten…
Es ist eine Familiengeschichte, die in der frühen DDR spielt. Alle Leute haben Vergangenheit – das vergisst man ja bei nüchternen historischen Betrachtungen gern. Diese Vergangenheit in der Tschechoslowakei und auch nach dem Anschluss ans 3. Reich schimmert immer wieder durch.
Ich habe das Buch stückchenweise und über einen ziemlichen langen Zeitraum gehört. Dass tat ihm nicht gut, muss ich sagen. Mir fehlte der Fokus; Spannung konnte sich bei mir dadurch nicht aufbauen. Mag aber auch ein bisschen am Buch liegen? Es ist voller Figuren, deren Rollen ich kaum auseinanderhalten konnte, denn es gibt hier mehrere Protagonisten (?). Na ja, aber ich bin froh, es nunmehr zu kennen. Bin ich jetzt vollständig in meiner Braslavsky-Lektüre?
7 / 10 Punkte

 

Octavia E. Butler: „Dämmerung“
Erster Teil der XENOGENESIS-Trilogie. Nun wollte ich doch auch mal was von der viel gelobten Autorin lesen. Zuletzt gab es euphorische Rezensionen von Peter Schünemann im NEUEN STERN – über ihre PARABEL-Reihe, die Romane „Die Parabel vom Sämann“ und „Die Parabel der Talente“. Da nun die XENOGENESIS-Trilogie in einem fetten Band neu rauskam, schlug ich zu.
Und? Hmm, nun ja. War ja nicht übel, aber…
Restlos zufrieden oder stark begeistert bin ich nicht.
Eine Frau wacht – wohl nicht zum ersten Mal, aber nun dauerhaft – in einer ihr komplett fremden Umgebung auf. Was, warum, wieso: Sie weiß es lange Zeit nicht. Klar ist nur, dass sich die Menschheit auf der Erde (mal wieder) mit einem globalen Atom-Krieg ausgelöscht hat.
Wir erfahren, dass Aliens, die Oankali, sie gefangen hält und nach Bedarf in künstlichen Schlaf versetzt oder daraus erweckt. Unsere Heldin wurde von den Aliens eine Aufgabe zugeteilt. Sie soll im Grunde weitere Menschen auswählen und deren Erwachen begleiten, um den Kern einer Siedlergemeinschaft zur Neu-Urbarmachung der Erde aufzubauen.
Sie selbst kann sich auch nur schwer mit den Gedanken anfreunden, zum einen diese Aufgabe zu haben und auszufüllen, zum anderen überhaupt eine „normale“ Beziehung zu den doch arg fremdartigen Aliens aufzubauen. Die binden sie sogar in ihre Art von Familie ein.
Das Ziel der Aliens ist es, eine – quasi reformierte – neue Menschheit aufzubauen.
Das alles klingt nach einer SF-Utopie, wobei die Modalitäten eben nicht unbedingt realistisch klingen; mir wurde die Motivation den Aliens bis zum Schluss (des 1. Bandes) nicht plausibel.
Was mich aber ziemlich mit der Geschichte hadern ließ, war der Umstand, dass die gerade vom Tod auferstandenen, frisch vor der Ausrottung bewahrten Menschen schön weiter fremdenfeindlich, angstgesteuert und gewalttätig sind. Die haben gerade auf die harte Tour lernen müssen, wozu das führt, und können sich keinen Augenblick ändern, darüber konstruktiv nachdenken, auch wenn man ihnen die Chance dazu gibt! Das ist alles so ärgerlich! Aber vielleicht ist das in der ziemlich phantasievollen Geschichte der realistische Kern: Das ist die Art des Menschen.
Am Ende gibt es so eine Gruppe Wiedererweckter. Die glauben zum Teil noch nicht mal daran, dass es die überhaupt Aliens gibt, dass sie sich in einem Raumschiff und nicht auf der Erde befinden und sie haben Angst vor unsere Heldin, die schon zu nahe an den Fremdlingen ist.
Es endet in einem Blutbad – von dem ich immer noch dachte, dass es vermieden werden kann, von wegen Vernunft und so… Den Neustart für die Menschheit peitschen die Oankali aber durch. So kann es dann also weitergehen.
8 / 10 Punkte

 

Yvan Goll: „Der Mitropäer“
Mein 2. Roman vom Lyriker Yvan Goll. Der Vorname wird manchmal auch „klassisch“ Ivan geschrieben. Ich habe bisher nur die Bücher mit „Yvan“ erwischt (ein drittes wartet noch).
Hier treffen sich in den brisanten 20ern zwei Brüder, die sich bisher noch nie sahen, da sie zwar die gleiche Mutter, aber halt verschiedene Väter haben und auch 10 Jahre Altersunterschied aufweisen.
Einer ist sozialisierter Franzose, der Ich-Erzähler und Ältere „Mitropäer“, also Mitteleuropäer – im Grenzgebiet von Deutschland, Frankreich, Schweiz aufgewachsen.
Es gibt noch einen dritten Mann, einen (Exil-) Russen. Die drei verkörpern verschiedene Weltanschauungen, Lebensentwürfe; Charaktere sowieso. Alle drei werben um einen Frau. Dies ist der Kern der Erzählung. Ich griff zu dem Roman, weil ich mir davon versprach, dass die verschiedenen Welt-Entwürfe dieser Umbruchzeit (Revolution, Konterrevolution, aufkeimender Faschismus) in den Fokus gerückt wird, eben anhand der drei Figuren.
Na ja, so ganz konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Für Golls Nihilismus, der ihn wohl prägte, sollte ich dann doch noch ein anderes Buch lesen.
Aber es war kurz und kurzweilig, durchaus, auch wenn ich den damaligen Zeitgeist in den Zeilen nicht im gewünschten Maße vorfand.
7 / 10 Punkte

 

Wolfgang Brunner: "In seinen Händen mein Leben wie zerbrochenes Glas“
Pulptopia. Sonderausgabe Nr. 1
Der (sich selbst so betitelnde) „Fette Verleger“ haut ja ein Ding nach dem anderen raus. Sascha Lubenow scheint nach dem idealen Medium zu suchen, mit dem man den deutschen Literatur-Phantastik-Markt nachhaltig überschwemmen kann. Nach großartigen handgemachten Edel-Ausgaben nun also „SCHUND“ – Hommagen an die Groschenheft-Ära, in allen möglichen Formaten / Größen und jetzt also auch ein Magazin?
Vielleicht ist die Bezeichnung „Magazin“ hier etwas Etikettenschindel. Das Format passt, aber der Inhalt ist eben dieser eine Roman, der wahrscheinlich zu lang für die Schundheft-Auswertung war.
Der Autor schreibt auch keinen „Schund“ – wobei das die anderen auch nicht machen. Die, die ich bisher kenne, sind von leichter Hand, halt unterhaltsam. Das hier, von W. Brunner, scheint von anderem Kaliber.
Allerdings konnte es / oder er mich nicht wirklich überzeugen. Wir haben ein Post-Doomsday-Setting, das man nach modernen Zombie-Filmen und vor allem „Die Straße“ von McCormac ohnehin kaum noch toppen kann, aber die sich darin wiederfindenden Personen, zunächst ohne Gedächtnis, scheinen doch eher in einer Art Truman-Show zu stecken.
So richtig spannend ist das alles für mich nicht gewesen und die philosophische, ethische, emotionale Tiefe, die das Buch verspricht, konnte auch nicht – für meine Begriffe – eingehalten werden. Da wird viel zu viel besprochen – und also nur behauptet. Manche Auslassungen der Protags über Liebe & Leben sind mir zu flach und ihre emotionalen Verwicklungen kamen für mich nicht überzeugend genug rüber, packten mich nicht. Na, mag an mir liegen.
Ich las aber auf das Ende dann doch mit einer gewissen Spannung hin; wollte schon wissen, wie sich das Ganze auflöst, was dahinter steckt. Ja, es ist anders als es scheint, aber auch nicht sooo überraschend. Hat man schon mal irgendwo gelesen / gesehen…
Rezi dazu im NEUEN STERN. 7 / 10 Punkte

 

2 x Historische Auseinandersetzungen mit einem leider aktuellen Thema

 

Konrad Heiden: „Hitler rast“
Das Buch traf mich rein zufällig, als ich das hiernach vorgestellte las. Das passte wie die Faust aufs Auge, kam gerade zurecht und ich ließ mich drauf ein.
Heiden ist ein in Vergessenheit geratenen deutschen Publizist, der das Buch unter dem Pseudonym Klaus Bredow veröffentlichte und der sich schon früh mit faschistischen Entwicklungen in Deutschland befasste. Dieses Buch stellt seine Sicht auf den sog. Röhm-Putsch dar, inklusive Vorgeschichte dazu.
Das Buch ist lange nicht publiziert worden, auf dem Cover prangt ein Aufkleber: „Nach 90 Jahren wiederentdeckt“.
Für mich am erstaunlichsten war an dem Buch, dass es 1934 in Deutschland erschien, noch erscheinen konnte. Der Autor arbeitete auch für eine Zeitung, die SPD-nah und antifaschistisch auch noch 1934 arbeiten konnte. Die Gleichschaltung und das Verbot aller Nazi-Gegner erfolgte halt nicht abrupt und sofort 1933.
Leider argumentiert Heiden auch mitunter homophob; zumindest kreidet er den Hitler & Co. an, dass er/sie einerseits Homosexualität verurteilten und gleichzeitig die bekannte Homosexualität in der SA-Führung tolerierte. Zumindest bis zu dem Ereignis, in dem es in dem Buch geht. Dieses „Argument“ wird halt nach Belieben eingesetzt, wie so viele andere auch.
Ein großes Anliegen Heidens war es, Hitler und seinen Anhängern nachzuweisen, dass sie eben keine Interessen des Volkes vertraten. Ihren antikapitalistischen Ansatz hatten sie schon bald selbst verraten. Dabei gab es halt durchaus sozialistische Aspekte und Vertreter in der Nazi-Partei. Die wurden aber kaltgestellt, auch schon vor 1934. Dieser „Richtungskampf“ innerhalb der Nazi-Partei ist Teil des Erklärungsmusters, das der Autor hier bemüht. Dabei geht er in aller Kürze und bei seinem insgesamt knackig-prägnanten Berichtsstil durchaus differenziert vor.
Vielleicht kann Heiden uns heute über dieses Ereignisse nicht wirklich Neues erzählen, aber wie er das macht, macht das Buch – für mich – sehr interessant und lesenswert.
9 / 10 Punkte

 

Walter Mehring: „Die Nacht des Tyrannen“
Auf den Autor kam ich dank „Erdling“ von Emma Braslavsky. Wieder so eine tolle Inspiration aus diesem tollen Buch (das mir als Stichpunktgeber für eine Epoche, in der ich mich zurzeit ohnehin viel und intensiv bewege, dient und damit mir immer wertvoller wird).
Über den Namen „Mehring“ bin ich auch gestolpert, weil sein Namensvetter, Franz Mehring, mir als ehemaliger Geschichtsstudent durchaus geläufig war. Von Walter M. hatte ich aber bis dato gar nichts gelesen.
Dieses Buch ist 1937 geschrieben worden. Im Exil, ohne große Verbreitung. Auch wenn es zahlreiche Anspielungen und Parallelitäten zu damals aktuellen und tatsächlichen Ereignissen gab, so ist es doch eher ein phantastisches Buch, weil es in einem fiktiven südamerikanischen Land spielt und die geschilderten historischen Ereignisse auch fiktiv sind.
Mehring wollte wohl eher ein allgemeingültiges Buch zum Thema Tyrannei schreiben, nicht unbedingt eine Parodie auf die „Hitlerei“ (wie er sich wohl damals gern ausdrückte). Eher sollte es dem „Mythos Tyrann“ nachspüren, der Autor wählte dazu eher einen psychologischen Ansatz und brachte sich damit etwas in Widerspruch zu seinen antifaschistisch eingestellten Kollegen im Exil, die doch materialistischer an die Sache gingen.
Im Nachwort wird aber dargestellt bei wie vielen Punkten Mehring durchaus Parallelen zur Realität in Deutschland aufzeigt. Mir sind die beim Lesen nur sporadisch so direkt aufgefallen; es sind auch viele sehr allgemeine Punkte. Insofern hat der Autor vielleicht – bei mir – durchaus sein Ziel erreicht. Allerdings nahm er dadurch seinem Text die Brisanz.
Außerdem gewinnt der „Tyrann“ auch nicht, was leider nicht der Realität entsprach.
Was mir sehr stark wieder gefällt, ist die expressionistische Sprache des Textes; der Autor hat – wie viele seiner Generation – keine Scheu vor kräftigen Sprachbildern und poetischen Formulierungen Das ist – in der Kürze – sehr eindrucksvoll.
Zum Buch (-inhalt) lasse ich mich mal wieder mehr im NEUEN STERN aus – ja, ist ja im Grunde Phantastik, Alternative Historie (würde ich sagen); mythologische Fiktion (meint im Grunde der Nachwortautor Christoph Buchwald).
9 / 10 Punkte

 

Arnolt Bronnen: „Tage mit Bertolt Brecht“
Futter für meine Bronnen-Manie. Die hatte ich in meinem 2. STERNENSPLITTER (link) ausgelebt. Mein SF-Club-Kumpel Peter meinte während eines SF-Stammtischs, er hat ein Buch von Arnolt Bronnen, das er sehr gern gelesen hat. Ich war sogleich interessiert und er versprach, es mir mal auszuborgen.
Ich hatte das längst wieder vergessen, doch zum August-Stammtisch brachte er es tatsächlich mit. Ich war entzückt – und noch mehr, als er es mir schenkte. Warum? Er las es da aktuell gerade zum wiederholten Male. Auf seinem Weg zum Stammtisch ging er an einer der Halleschen Bücherzellen vorbei – und fand dort ein Exemplar genau dieses alten dialog-Büchleins aus dem DDR-Henschelverlag! Was? Gibt es solche Zufälle?
Als ich es zu lesen begann, war ich zunächst irritiert. Von wem stammt der Text? Scheinbar erzählt, schreibt da jemand über die Freundschaft zwischen Bronnen und Brecht zu Beginn der 20er Jahre, in der Zeit der Hyper-Inflation. Es brauchte tatsächlich ein Weilchen, bis ich checkte, dass hier Bronnen über sich selbst und Brecht schrieb – in der dritten Person.
Ja, Bronnen kann wohl nicht nicht außergewöhnlich.
Die anekdotische Erzählung von zwei sehr eigenen Persönlichkeiten, die auf jeden Fall ihre Leidenschaft zum progressiven Theater verband und die ziemlich aneinander hingen, was u.a. eingestreute Briefe beweisen, liest sich kurzweilig. Auch wenn es thematisch halt sehr um ihre Fortschritte und Niederlagen in Sachen Theaterstücke-Schreiben und -Aufführen geht, was ja fast schon ein Spezialthema ist (für das der Henschelverlag ja da war).
Die expressionistische Art, vor allem auch der Briefe von Brecht, fasziniert mich immer wieder. Auch wie sie mit ihrer Not, die auch durch die Inflation erzeugt wurde, in der ihre Entlohnung ja im Grunde schon bei der Auszahlung komplett wertlos war, umgingen, kann irgendwie Impuls für den Umgang mit eigenen Nöten (die aber den Götternseidank nicht so arg sind) geben.
9 / 10 Punkte

 

Stephen Marche: „Aufstand in Amerika“
Untertitel: „Der nächste Bürgerkrieg – ein Szenario“.
Nach dem Film „Civil War“ von Alex Garland und vor der Präsidentenwahl in den USA wollte ich mich doch etwas mehr mit dem Themenkomplex der aktuellen krisenbehafteten US-Gesellschaft beschäftigen. Dieses und ein weiteres Buch, das hier dann ja auch noch erwähnt wird, erschienen mir dafür richtig. Ob das so ist?
Der Gedanke, dass sich die USA auf dem Weg zu einem neuen Bürgerkrieg bewegt, kann auch als selbsterfüllende Prophezeiung verstanden werden, die genau die Kräfte befeuern, denen in dem vorliegenden Buch unterstellt wird, dass sie sich auf einen solchen vorbereiten. Ist also schon die Beschäftigung mit der „Idee des Bürgerkrieges“ Teil des Problems?
Nein, das weise ich von mir. Es muss ja möglich sein, dass man sich vorbehaltlos mit diesem gesellschaftlichen Narrativ beschäftigen kann, ohne es damit „herbei zu reden“.
Der Autor ist Kanadier und beobachtet sein Nachbarland. Er sieht die wachsende Spaltung der US-Gesellschaft und wie die politischen Kräfte damit umgehen und vor allem, wie die ideologisch ziemlich verhärteten Menschengruppen in den USA mit dieser Situation umgehen. Er zeichnet dabei durchaus ein recht auswegloses Bild.
Klar, irgendwie ist das Buch schon etwas „reißerisch“; allein der Titel. Die „Szenarien“, die laut Titel den Bürgerkrieg beschreiben, machen mitunter etwas anderes. Das alles ist sehr interessant und bilden möglicherweise in der Summe wirklich eine prekäre Situation.
Was mir gefällt, sind die historischen Bezüge. Der Autor fantasiert sich hier nichts zusammen und macht keine Prophezeiungen ins Blaue hinein, sondern schaut in die Geschichte der USA und zeigt auf, welche Konflikte in ihr bestehen, wie sie sich bereits entluden und wie sie sich nun weiterhin zu entladen drohen. Das alles wird nicht wissenschaftlich vertieft. Er hat mit Protagonisten des politischen und gesell. Lebens der USA gesprochen, sie interviewt, daraus seine Schlüsse gezogen. Klar, da hätte er mehr drauf eingehen können, die Quellen mehr zu Wort lassen können. So bleibt es bei dieser kurzen Anregung zum weiteren Nachforschen in den Untiefen der US-Gesellschaft.
8 / 10 Punkte

 

J. D. Vance: „Hillbilly-Elegie”
In Ergänzung zum “Amerikanischen Thema“ nun also das Buch der Tage. Zum Zeitgeist? Ja, ich gebe zu, hier wollte ich einfach mal wissen, wie die Trumpisten ticken. Wobei ich das gar nicht hier erkunden konnte, denn als Vance das Buch schrieb, war er kein erklärter Trumpist, eher sein Gegner. Aber der Kern sollte schon da sein, oder?
Ich mache es kurz: Es ist das Buch eines Aufsteigers, der die Schranken seiner Klasse (nein, so nennt er das natürlich nicht) durchbricht. Er kann sich aus der „Tradition“ seiner Familie, seines Milieus lösen, studiert an renommierter Universität und bleibt doch immer ein Sohn seiner Kla…, ach so, nein, so sagt er das ja nicht. Aber er bietet sich hier schon im Grunde als gebildeter Vertreter „seiner Leute“, als Volkstribun, an.
Was mich interessierte, war die Darstellung der Menschen, die im Rost Belt nun gerne Trump wählen, weil sie denken, er kann sie aus ihrem Elend befreien. Die Lage ist wohl schon verheerend. Die Hillbillys, Bewohner der Appalachen, die einst in die Industriegebiete der Arbeit wegen umsiedelten, die von schottischen Einwanderern abstammen und bestimmte religiöse, familiäre und soziale und gesellschaftliche Probleme und Bindungen etc. mitbrachten und weiterhin pflegten und die sie – so kann man es den Worten von Vance durchaus entnehmen – nicht zur intellektuellen Speerspitze der neuen US-amerikanischen Gesellschaft machten, sind nun noch durch den massiven Verlust der Arbeitsplätze in der Schwerindustrie betroffen und bedauern den Verlust ihres Amerikanischen Traumes. Die Familien zerrüttet, Drogenmissbrauch und Gewalt sind an der Tagesordnung, man bleibt seinem Milieu verhaftet.
Vance meint aber, man könnte, wenn man wollte, da raus. Er hat es ja geschafft. Staatliche Förderprogramme haben die Angelegenheit meist nur verschlimmert, auch wenn sie gut gedacht waren (was er durchaus einräumt). Aber man braucht Förderer und viel Glück, was er hatte. Na ja, halt so ein bisschen Ayn Rand für Anfänger, oder?
Insgesamt schreibt er aber sehr viel über seine Familie und sich selbst, was mich dann irgendwann nur noch wenig interessierte. Von Gesellschaftsanalyse ist prozentual sehr wenig im Buch enthalten. Hätte mich durchaus mehr interessiert, als die paar Schlagwörter und Kurzzusammenfassungen der Miseren seiner Welt.
So richtig gut erzählt ist das alles auch nicht, am Ende verstehe ich den Kult um dieses Buch nicht.
7 / 10 Punke




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Inhalt_103

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 25 August 2024 · 651 Aufrufe

Falls sich jemand gewundert hart, dass hier einfach so und kommentarlos das Inhaltsverzeichnis des 103. NEUEN STERNS aufgeführt wurde. Das war nur als Service-Leistung für die Leser des Heftes gedacht, die im Heft einen QR-Code vorfinden, der sie genau zu dieser Seite führt. Warum? Weil mal wieder der Redakteur des Hefts keinen Platz für das Inhaltsverzeichnis gelassen hat. Ach, warum macht der dann das? Und wer ist das? Na ja, zur letzten Frage: Wer das ist, wissen wir doch…
Und warum? Ja, weil das Heft wieder prall mit Inhalt gefüllt ist, da bleibt halt kein Platz für Inhaltsverzeichnis.
Wir haben wieder seltsame Sachen gelesen und auch in bisschen erlebt.
Zu den Erlebnissen berichten Peter Schünemann und Bernd Wiese.
Zu den gelesenen Seltsamkeiten – na, seht selbst ins Verzeichnis. Ich finde schon wir haben einen komischen Geschmack. Muss aber auch sagen: So macht Phantastik echt Spaß – man kann dolle Sachen entdecken.
Diesmal sind wir sogar ein bisschen aktueller als sonst. Sogar die beliebte Ecke „Aus alten Bücherschränken“ widmet sich einem Autor, der aktuell ziemlich viel erscheint – siehe Edition Dunkelgestirn.
So, noch das Bild vom Cover (von Gerd Frey) – und schon ist der Beitrag zum neuesten NEUEN STERN komplett – endlich.

 

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Inhalt NEUER STERN 103
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dass das Inhaltsverzeichnis nunmehr in jedem Heft enthalten ist. Aber dann kommt da immer dieser Inhalt dazwischen, hach...
Daher also hier:
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Mein Navi heißt jetzt Peter, Beitrag von Peter Schünemann - S.1
Maxime Weber: Das Gangrän, Rezi von Thomas Hofmann - S.4
Krzepkowski & Wójcik: Diskrete Zone, Rezi von Volker Adam - S.9
Kir Bulytschow: Der einheitliche Wille des gesamten Sowjetvolkes, Rezi von Peter Schünemann - S. 13
Handtuchtag im Planetarium Halle, von Bernd Wiese - S.16
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Leo am Bruhl: Treibhaus des Grauens, Rezi von Bernd Wiese - S.18
Leo am Bruhl, ein paar Worte von Lars Dangel - S.22
Das Urim von Kusch, Story von Leo am Bruhl - S. 23
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Steve Rasnic Tem: Das langsame Fallen von Staub an einem ruhigen Ort, Rezi von Ellen Norten - S.29
Jean-Pierre Andrevon. Eine Spurensuche von Thomas Hofmann - S.31
… Alphonse Brutsche: Der Totentanz
… Alphonse Brutsche: Tödliche Kälte
… über „Neutron und andere Visionen der Apokalypse“ - Beitrag von Bernd Wiese und Thomas Hofmann - S.36
Ak Welsapar: Kobra und der Herr Genosse Präsident, Rezi von Volker Adam - S.44

 

+++ Rezis +++ Rezis +++ und zudem sogar ziemlich aktuell
Ady Henry Kiss: Manhattan II, Rezi von Peter Schünemann - S.42
Valerie Martin: Im Haus des Dr. Jekyll, Rezi von Peter Schünemann - S.48
Graham Masterton: Der Höllenpanzer, Rezi von Lars Dangel - S.51
Ruedi Strese: Treibsand und andere seltsame Geschichten, Rezi von Lars Dangel - S.52
Andreas Brandhorst: Kinder der Ewigkeit, Rezi von Peter Schünemann - S.53
T. E. D. Klein: The Ceremonies, Rezi von Peter Schünemann - S.55
Octavia E. Butler: Die Parabel der Talente, Rezi von Peter Schünemann - S. 58




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Ein Sommer beim NEUEN STERN

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 17 Juli 2024 · 1.165 Aufrufe

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Der Sommer beim NEUEN STERN

 

… hat bereits begonnen. Nach den Jubel-Heften (100 und 100plus1) wieder ein „normales“ Heft, also kein Schwerpunkt-Thema, auch kein Übergewicht an Stories (genaugenommen ist diesmal gar keine Story enthalten), sondern einfach nur unsere übliche Schwärmerei zu phantastischen Büchern.
Wobei, es wird nicht nur geschwärmt, auch schon mal kritisiert, wo es der Autor für notwendig erachtet. Wie immer sind wir da überhaupt nicht aktuell, haben aber – wie ich als Redaktions-Alien meine – viele Oldies=Goldies herausgepickt. Aktuelles ist aber auch dabei. Und sogar ein Vorgriff auf die Zukunft (ich erzähle über ein Buch, das erst noch entsteht).

 

Hier das Inhaltsverzeichnis. Für Fragen & Hinweise stehe ich gern zur Verfügung.

 

NEUER STERN 102, 60 + 4 Farbseiten

 

Editorial von Thomas Hofmann
Volker Adam zu: Jol Rosenberg, Das Geflecht an der Grenze
Peters Daedalosarium:
... Daedalos 1994 – 2002
... Daedalos Nr. 14
... Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): Rückkehr nach Bleiwenheim
Lars Dangels Rezi-Ecke
... Robert N. Bloch: Eine Bildergalerie vergessener Phantasten
... Ramsey Campbell: Die letzte Offenbarung von Gla'aki
... Mary W. Shelleys Frankenstein, illustriert von Bernie Wrightson
Aus alten Bücherschränken
... Das Seegespenst. Anthologie von Lars Dangel, gelesen von Bernd Wiese
... BunTES Abenteuer, gelesen von Bernd Wiese
... Jan Weiss: Das Haus der tausend Stockwerke, gelesen von Thomas Hofmann
Interview mit Ludger Otten, unserem diesmaligen Titelbildschöpfer, geführt von Thomas Hofmann
Fundstücke aus dem Paulusviertel
... 2 x Josef Nesvadba, gelesen von Volker Adam
Werkstattbericht
... Projekt "Kolonialgeschichten" in der Ed. Dunkelgestirn, von Thomas Hofmann
Zur Sache:
... Joseph Silk: Zurück zum Mond, gelesen von Ellen Norten




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Leseliste 1.Mai bis Sommeranfang 2024

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 21 Juni 2024 · 1.145 Aufrufe
Leo Perutz, Team Feuerernte

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Emma Braslavsky: „Erdling“
Rekord: So schnell habe ich – als Erwachsener* – kein Buch wiederholt gelesen. Es ist kein halbes Jahr rum. Aber hier hatte ich natürlich einen Grund. Werde am 30. Mai eine Lesung der Autorin im Literaturhaus Leipzig, eingeladen vom Freundeskreis SF Leipzig moderieren / bzw. moderiert haben. Da muss ich mich doch vorbereiten. Ansonsten gilt, was ich damals geschrieben habe. Bin nach wie vor von dem Werk begeistert. Diesmal habe ich noch mehr auf die „Nebenfiguren“, also die ständigen und temporären Reisebegleiter von Emma Andreas geachtet. Wobei mir mehr als zuvor klar wurde, dass Hanns Heinz Ewers eigentlich keine Nebenfigur ist, sondern vielleicht sogar DIE Hauptfigur? Muss ich die Autorin mal fragen, warum sie denn nicht gleich eine Biografie des Schriftstellers geschrieben hat, der so viel mehr als „nur“ ein Schriftsteller war.
*) Als Jugendlicher hatte ich das schon drauf: Buch ausgelesen, umgedreht, gleich noch mal von vorn. Kam vor, ich erinnere mich da an einen Roman von Hugh Lofting über den mit den Tieren sprechenden Tierarzt Doolittle und an Fühmanns tolles Sprachbuch.

 

Leo Perutz:Der Meister des jüngsten Tages“
Endlich! So lange liegt er schon auf meinem SUB – und was habe ich da so lange verpasst! Das Buch ist einfach herrlich. Der Autor scheint insgesamt superinteressant, das wird hier garantiert nicht mein letzter Perutz gewesen sein!
Dabei habe ich ihn „nur“ gelesen, weil ich mich auf die Lektüre von „Drommetenrot“, einer Anthologie des „Teams Feuerernte“, vorbereiten wollte. Dazu dann gleich im Anschluss…
Was ist das für eine Geschichte? Ein Roman über Drogenmissbrauch? Die Erzählung eines „unzuverlässigen Erzählers? – Das wird oft kolportiert, aber ich muss gestehen, ich habe ihm, dem Baron, durchaus jedes Wort geglaubt. Als er dann wirklich abdrehte, war er ja nicht bei sich – um es mal so auszudrücken.
Oder ist es doch ein normaler Krimi und wir müssen herausbekommen, wer die vermeintlichen (?) Selbstmorde initiierte?
Den Inhalt käue ich hier nicht wider. Außerdem gibt es eine ziemlich gute Verfilmung, die übrigens vom Vater von Daniel Kehlmann stammt, der im Herbst ein Buch über den halbvergessenen Autor Leo Perutz veröffentlichen wird. Na, so ein Zufall! (Eine Nachricht, die meine Begeisterung über meine Entdeckung dieses Autors ins Unermessliche steigert und mich sehr auf den Herbst freuen lässt!)
Also, da gibt es eine Selbstmordrate, die den illustren, ansonsten gelangweilten Vor-Kriegs-Dekadenz-Zirkel in der K&K-monarchischen Idylle aufmischt. Es gibt Beschuldigungen und ein Geheimnis, das sich um einen Renaissance-Künstler, ein Buch aus der Zeit und ein geheimes Drogen-Rezept aus noch älterer Zeit dreht. Das Ganze ist spannend und flüssig erzählt, wirkt keineswegs angestaubt, aber auch nicht reißerisch. Bin begeistert, aber das sagte ich ja bereits.
11 / 10 Punkte

 

DROMMETENROT“, hg. v. Tobias Reckermann
Anthologie mit 3 Novellen und 1 Erzählung von
Christian Veit Eschenfelder, Felix Woitkowski, Tobias Reckermann & Erik R. Andara
Das Team Feuerernte. Da Gibt es noch mehr Anthologien, wobei die Zusammensetzung des Teams auch etwas wechselt. Dieser Band steht thematisch unter dem Einfluss des Romans von Leo Perutz, „Der Meister des jüngsten Tages“. Man sollte den Roman gelesen haben, sonst entgeht einem, was es mit diesem Rot-Ton auf sich hat.
Dieser Band ist, wie die anderen auch, im Blitz-Verlag erscheinen, allerdings in der Reihe „H.P.Lovecrafts Schriften des Grauens“. Warum? Keine Ahnung. Weiß auch nicht, warum dann nur dieser, die anderen aber nicht. So kommen wir aber in den zweifelhaften Genuss, dass in den ersten beiden Novellen zwischen den Absätzen das Portrait von Lovecraft erscheint. Warum nur bei den ersten beiden? Keine Ahnung. Zumal sie da für meine Begriffe am wenigsten passen, denn diese beiden Texte sind am weitesten vom „Geist HPLs“ entfernt – für meine Begriffe.
Die beiden ersten haben es mir als Leser auch nicht leicht gemacht. Hach, ich würde ja gern mehr zum Plot erzählen, möchte mich aber nicht outen als jemand, der den nicht so richtig verstanden hat.
Nee, die haben mir nicht gefallen. Und da ich Perutz noch so gut im Gedächtnis hatte, mich auch an seiner konkreten, fassbaren, spannenden Erzählweise erfreut hatte, konnte ich mit den kryptischen, fast experimentellen Texten weniger anfangen.
Felix Woitkowskis Story (mehr drei Stories in einer Novelle) war da noch am greifbarsten für mich. Sein Protagonist sucht und findet Geheimnisse in einer mysteriösen GaLerie (ja, mit großem Binnen-L), aber es geht nicht nur um die Wirkung von Bildern, sondern auch von Musik. Bei CVE ist es das Theater. Möglichweise das Dada-Theater? Weiß nicht…
Verwöhnt wurde ich dann durch den Beitrag des Herausgebers!
Das war stark! Dafür lohnt die Anschaffung dann durchaus. Formal lehnt sich seine Novelle, „Der Meister der Letzten Tage“, auch am meisten an Perutz an. Und holt den Stoff gekonnt in die Gegenwart, in die reale Welt eines bundesdeutschen Linken, dem eine Nähe zu terroristischen Kräften zum Verhängnis werden könnte. Der Protagonist ist so ein Mensch aus dem Kreuzberger Milieu. Seine Flucht, auf die er sich sicherheitshalber begibt, obwohl er eher nichts mit einem Anschlag auf ein Szene-Café zu tun hat (aber wer weiß – ist er der unzuverlässige Erzähler?) führt ihn über ein italienisches Kloster, das auch bei Perutz eine Rolle spielt, in die orientalische Wüste und eine Kommune, Sekte (?) von Kultur-Widerständlern, die sich dahin zurück gezogen haben, aber weiter aktiv bleiben, weltweit, mittels Hochtechnologie in Wüstenhöhlen. Sie kämpfen gegen die drohende Apokalypse, die ganz konkret und akut droht – gegen den sozialen und vor allem klimatischen Kollaps.
Ein Text, den ich zum Teil gleich mehrfach las. Großartige Formulierungen und Sprachbilder, die aber nicht vom Plot ablenken. So muss das! Ich bin ziemlich angetan.
Erik R. Andara hat den kürzesten Beitrag im Band. Macht aber nix. War eine sehr feine Erzählung! Über die Beziehung einer Entwurzelten zu einem apokalyptischen Gemälde in Drommetenrot. Sie ist die Erbin des Bildes und wir erleben, wie sie es wieder in ihren Besitz bringt – physisch und psychisch. Dies ist ihr persönlicher Reinigungsprozess – sowas wie eine positive Apokalypse?
Eines schafft der Band: Drommetenrot wird zum Symbol, Synonym für ein apokalyptisches Gefühl, einen besonderen Seelenzustand und im Grunde mit der „Blauen Blume“ der Frühromantiker vergleichbar. Sollte ich mir merken.
7 / 10 Punkte (für den gesamten Band; was mich nicht davon abhalten wird, auch die anderen Bände des Teams Feuerernte zu lesen – bald)

 

Johannes Weinberger: „Vérité“
Noch eine Zweitlesung. Hatte ich Anfang der Nullerjahre gelesen, als Geschenk von jemanden erhalten. Auch wenn ich nicht dachte, dass es „mein Thema“ ist – so war ich dann doch sehr überrascht. Fast würde ich schreiben, „freudig überrascht“ – nur kann man bei dem Stoff kaum wirklich Freude erfahren. Aber spannend, brillant geschrieben und am Ende und insgesamt sehr drastisch. Mehr Horror und auch Mystery, als man vermuten würde. Ist es aber.
Leier habe ich jetzt erst erfahren, dass der Autor 2022 verstorben ist. Geboren 1975 und jetzt schon tot! Ich wollte immer mal sehen, was er noch so… und nun das. Bin ziemlich erschüttert.
Deshalb habe ich das Büchlein aus dem Aarachne-Verlag (den es auch nicht mehr gibt) gelesen und war wieder ziemlich angetan. Schräge Sache, leider nicht komisch, wenn auch mitunter schwarzhumorig und mit einem Grinsen zu lesen, über so manche „komische“ Formulierung, aber nein, kein lustiges Buch, aber gut!
10 / 10 Punkte

 

Johannes Weinberger: „Aus dem Beinahe-Nichts“
Was ist das? Ein Prosagedicht? Eine Parabel-Reigen? Ein Märchen? Mich hat es dann doch nicht so überzeugt.
Der Wolf aus dem Beinahe-Nichts, einer Art Ur-Zeit-Welt, spielt eine viel zu kurze Rolle, finde ich. Es gibt ein paar dolle Bilder, die mit ihm zu tun haben. Das ja, aber am Ende ist das alles nur angedeutet. Es gibt auch andere Begegnungen, kaum mit „normalen“ Menschen. Den tieferen Sinn habe ich da nicht verstanden.
6 / 10 Punkte

 

Thomas Urban: „Lexikon für Putin-Versteher“
Eine LBM-Erinnerung. Ich war bei der Veranstaltung zum Buch und mit dem Autor in der „Runden Ecke“ während der Leipziger Buchmesse 2024. Und ich war recht beeindruckt von dem Journalisten, der viele Jahre u.a. auch in Russland verbrachte und das Land und sein politisches System quasi von innen kennen lernen durfte. Nun ist er sehr erpicht darauf, sein Wissen weiterzugeben.
Auch bei der Veranstaltung geizte er nicht mit seinem Wissen, mit Fakten und Hintergrundinfos, die man so kaum haben kann, ohne sich tiefer mit der Materie beschäftigt zu haben. Da knüpft diese Buch an. Es gibt vor, ein Lexikon zu sein und es enthält Artikel zu Stichpunkten, die alphabethisch geordnet sind. Ja, das schon, aber im Grunde nutzt der Autor solche Stichpunkte, um ein Thema und dessen Umfeld abzuklopfen. Die Informationsdichte ist dabei sehr hoch. Insofern ist es auch als Nachschlagewerk geeignet. Aber eines, das über den Inhalt zu vergleichbaren Schlagwörtern in der Wikipedia z.B., weit hinaus geht. Sehr erhellend. Vielleicht auch mit persönlicher politischer Sicht (die Ostpolitik der Sozialdemokratie gefällt dem Autor so gar nicht…), aber nach meinem Eindruck stark faktenbelegt.
Wertung gibt es hier nicht. Wie denn auch? Ob mir gefällt, was ich da lesen konnte? Das kann ja kaum ein Kriterium sein. Aber empfehlenswert ist es allemal aus meiner Sicht!

 

Leo Perutz: „Die dritte Kugel“
Wäre dies das erste Buch, dass ich von Perutz gelesen hätte, ich weiß nicht, ob ich Fan von ihm geworden wäre.
Dabei finde ich das Thema des Buches – die Eroberung Mexicos durch die Spanier unter Cortes – ziemlich spanend. Der Autor erweitert es noch durch einen ganz anderen Aspekt und verbiegt dabei die Geschichte ein wenig, opfert sie seinem Plot. (Möglicherweise ist das aber auch Stand der Geschichtsforschung der Zeit von Perutz?). Damit wird es quasi Alternativ-Historie – ein wenig zumindest. Hier ist der Knackpunkt der Tod des Montezuma.
Der zusätzliche Aspekt verhandelt das Schicksal deutscher, protestantischer Siedler auf dem Territorium des Aztekenreiches, die sogar – so der Autor – kurz vor der Ankunft des Cortez dort waren und sich friedlich mit den Azteken einigen konnten. Ihre Utopie von einem neuen Leben in der Neuen Welt haben die goldgierigen Spanier auch gleich noch mit zerstört. Und sie schwören Rache und dafür sollen die drei Kugeln dienen. Die „agieren“ dann aber anders, als gewünscht, weil sie verflucht wurden. Ach ja, der Teufel taucht (oder doch nur im Alkoholrausch?) auch als handelnde Person auf; aber mehr Phantastik ist nicht dabei…
Schwierig ist die Sprache, denn der Autor lehnt sie an die Sprache der Renaissance, des Frühbarock an. Das liest sich etwas kurios bis kompliziert. Aber ich konnte mich einlesen, bin aber nicht wirklich davon überzeugt.
8 / 10 Punkte

 

Julia A. Jorges: „Symbiose“
Das Buch liegt mir als Rezi-Exemplar für den NEUEN STERN vor. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich es auf diesem Wege kennen lernen durfte. Wahrscheinlich hätte es nicht gelesen. Aber das wäre ein ziemlicher Verlust gewesen.
Der Band enthält sechs Erzählungen der Autorin, die bereits an anderer Stelle publiziert wurden, allesamt in Zwielicht-Anthologien etc., hg. v. Michael Schmidt.
Die Geschichten sind Horror-Stories. Sie erfinden das Genre nicht neu. Im Vorwort der Autorin wird der Umstand hervorgehoben, dass es kaum Frauen im Horrorgenre gibt. Nun, ob die Stories hier eine „typisch weibliche“ Handschrift tragen? Kann ich nicht bestätigen; ist aber auch egal, wie ich finde.
Einige greifen recht tief in die Abgründe menschlicher Seelen; als Leser weiß ich nicht immer, ob das Geschilderte Erlebtes, Durchlittenes oder von den Protagonisten nur Erdachtes ist. Der Horror steckt halt in uns tief drin, unsere eigenen Ängste sind es, vor denen wir uns fürchten.
Ich war von dem Band recht angetan; mehr dazu in einem NEUEN STERN, wie schon erwähnt.
9 / 10 Punkte

 

Leo Perutz: „St. Petri Schnee“
Perutz ist Klasse! Hier wieder mehr als in dem historischen Roman über Cortez, bzw. über fiktive deutsche Gegner des Cortez im Aztekenreich. Der Roman war ja auch sein Erstling. Hier haben wir wieder so einen komplett unklaren, unzuverlässigen Erzähler, dem man nicht trauen darf und der uns dennoch so eine ziemlich verrückte Story erzählt.
St. Petri Schnee, was ist denn das? Wusste ich halt vorher nicht. Eine Bezeichnung für eine Getreidekrankheit, die auch viele andere Bezeichnungen weltweit hat. So infiziertes Getreide löst Wahnvorstellungen oder ähnliches aus. Also ein waschechtes Rauschgift. Ob das stimmt? Ich lass es mal so stehen.
Hier ist man sogar der Meinung, dass es den Glauben an Gott verstärkt, religiöse Gefühle (Wahn?) auslöst. Daher auch der andere Name dafür: Muttergottesbrand. Das kann – wie hier – durchaus erwünscht sein, allerdings geht ein damit durchgeführtes, geheimes Experiment etwas in die Hosen.
Oder auch nicht. Ob das alles überhaupt stattfand? Oder ob der Erzähler, der vorgibt, das erlebt zu haben, nicht doch die ganze Zeit ohnmächtig im Krankenhaus verbracht hat? Alles nur geträumt? Vo der großen Liebe, über das geheime Experiment?
Klingt ja kompliziert, ist es aber nicht. Der Roman liest sich flüssig und ist spannend. Ich bin mir nur nicht sicher, ob der Roman zum Entstehungszeitpunkt relevant für seine Zeit war, er liest sich wie aus der Zeit gefallen. Es klingt nach 19. Jahrhundert, vermeintlicher Landidylle, nicht nach Vorabend von Nazireich und 2. Weltkrieg. Oder doch?
Die Droge, die tiefe Religiosität erzeugen soll, erzeugt aber revolutionären Furor. Was steckt da für eine Aussage dahinter…
10 / 10 Punkte




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Eine rasante Reise, Literaturhaus Leipzig, 30. Mai 2024

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 01 Juni 2024 · 1.530 Aufrufe
Emma Braslavsky, FKSFL

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Fotounterschrift könnte lauten: Emma Braslavsky (links im Bild) ist voll in Fahrt; der Moderator (ich, rechts im Bild) lauscht gebannt (und kommt kaum mit). Bild © Volker Adam

 

An der Stelle erst einmal ein lautes: Wow! Für das Buch und vor allem für die Autorin!
Emma Braslavsky hat gut eineinhalb Stunden erzählt und gelesen aus ihrem Mega-Werk. Zusammen haben wir „herausgearbeitet“, dass das Buch sehr viele Ebenen besitzt. Ich darf mich mal aus meiner Moderation selbst zitieren; und die Autorin hat nicht widersprochen, eher im Gegenteil – es fehlen sogar noch Erklärungsebenen:

 

Ich weiß nach dem 2. Lesen von Erdling immer noch nicht, um was es sich genau bei diesem Buch handelt, ist es …

  • Roman oder ein als Roman getarntes Sachbuch über einen speziellen kulturhistorischen Aspekt der deutschen Literatur- und Ideengeschichte?
  • Krimi, Detektivgeschichte oder esoterische Weltraum-Reisebeschreibung?
  • Harte SF, Magischer Realismus oder Inner-Space-Selbstfindungs-Tripp?
  • Politische Satire?
Klar, ich wollte etwas provozieren, die Autorin herauslocken. Aber das brauchte ich gar nicht. Sie sprach sehr gern und ausführlich über ihre Beweggründe und über die ursprünglichen Anregungen, die zu diesem Parforce-Ritt durch den „deutschen Weltraum“ von der Kaiserzeit bis zum Heraufdämmern der faschistischen Diktatur führten.
Sie schwärmte von den farbigen, positiven utopischen Welten früher deutsch-sprachiger „Zukunftsromane“ und dem langsamen Abgleiten in Kriegs- und Untergangsphantasien; frühe (Gedanken-) Welten, erdacht von deutschen Autoren, die ein lichtes Bild auf den deutschen Geist werfen, im Gegensatz zu den späteren finsteren Entgleisungen.
Einer ihrer Begleiter („ihrer“ darf hier sehr wörtlich genommen werden, denn die Emma Andreas v. Erdling des Buches hat ja nicht rein zufällig einen Namen, der an die Autorin selbst erinnert) ist Hanns Heinz Ewers (ganz rechts im Bild – plus ein paar seiner Werke). Um den ging es mir in erster Linie, denn mir kam diese Nebenfigur im Roman fast wie ein Protagonist vor. Verdientermaßen, wenn es so wäre, denn der Mann bietet so viel für einen spannenden Abenteuerroman, den er selbst nicht geschrieben, aber gelebt hat.
Ja, wo bleibt der biografische HaHa. Ewers-Roman?, liebe Emma Braslavsky.
Wie und was und so weiter kann ich hier als Mitmachender nicht schreiben. Aber derzeit gibt es eine kleine Lese-Tour der Autorin. Bitte selber erleben!

 

Das war wieder einmal eine Veranstaltung des FKSFL.




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Hofmanns Leseliste von Ostern bis zum 1. Mai 2024

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 30 April 2024 · 949 Aufrufe
Michel Tournier, Gasbarra und 2 weitere...

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Michel Tournier: „Der Wind Paraklet“
Ein autobiografischer Versuch.
Endlich, meine Michel-Tournier-Lektürewiederholung (erweitert) beginnt! Habe ich die hinausgezögert. Warum? Weil ich mich etwas vor fürchtete, denn der Autor ist kein einfacher. Wer weiß, ob er mich noch oder wieder erreicht? Vielleicht finde ich ihn jetzt, nach all den Jahrzehnten, in denen ich ihn nicht gelesen habe, nur noch langweilig?
Ich kann mich beruhigen: Nein, ist nicht langweilig, sondern vielleicht sogar viel spannender als damals. Auf jeden Fall hat er mich wieder.
Ich lese ja gerade seinen Erzählungsband, den ich in den 80ern las. Parallel dazu seinen „autobiografischen Versuch“, den ich damals natürlich nicht zur Verfügung hatte.
M.T. steht ja, oder stand bei uns (DDR) im Ruf, ein Freund gewesen zu sein. Na ja, jetzt liest sich das etwas anders. Er war Freund alles Deutschen und „freute“ sich darüber, dass es nach 1945 zwei Mal Deutschland gibt. Ich nehme aber an, das war ironisch gemeint. In dem Buch hier zeigt er sich nicht unbedingt als Freund der sozialistischen Entwicklung dieses Teils Deutschlands, der seiner Meinung nach nur im drohenden Schatten der Roten Armee existiert (S. 113). Ja, das Buch erschien natürlich nicht in der DDR – andere schon.
Der Autor schreibt hier nicht nur über sich, sondern auch über seine Ansichten zu Gesellschaft, Literatur, Kunst, Sexualität auch. Und viel über den Entstehungsprozess und seine Gedanken, die ihn antrieben beim Schreiben seiner Romane und Erzählungen. Er liefert quasi Stoff zur Interpretation seiner Primärtexte. Find ich gut, war interessant. Wird mir vielleicht bei der Lektüre helfen.
Darüber hinaus schreibt er auch hier einfach sehr gut. Spannend, wohl formuliert, exakt und auf den Punkt, auch wenn seine philosophischen Themen zum Schwafeln einladen. Na, nicht alles war so interessant für mich, das meiste aber schon. Wieder so einer, dem man einfach gern „zuhört“, egal, worüber er erzählt / schreibt.
Natürlich war dieses Buch Inspirationsquelle für weitere. Es hört wohl nie auf…
10 / 10 Punkte

 

Claude Cueni: „Weißer Lärm“
Auf diese wohl komplett vergessene Dystopie hat mich ein Arbeitskollege aufmerksam gemacht. Ich war erst skeptisch; na ja, ich hatte nie von gehört und das, obwohl ich mich doch umfänglich in Sachen klassische Dystopien informiert fühlte. Aber vielleicht liegt es daran: Das ist keine Klassische, aber eine, die an einer bekannten Dystopie ansetzt – das ist eine Orwelliade, erschienen 1984. Sicher kein Zufall.
Es ist das Werk eines mir unbekannten Autors – der aber keineswegs so unbekannt ist. Der Mann schreibt Prosa, für das Theater, Hörspielen, Film- und Fernsehstücke. Das hier ist ein Frühwerk, da war er 24 Jahre jung – und hat so gelitten.
Sein Protagonist leidet unter Schmerzen. Hmm, wenn man auf Wikipedia schaut, kann man lesen, dass der Autor an Krebs erkrankt ist und damit laboriert; aber ob er das damals schon erahnen konnte? Ich habe mich beim Lesen gefragt, wieso ein so junger Mensch über ein Leben in Schmerz schreibt (schreiben muss)?
Aber nicht nur persönliche Leiden – Schmerz, Depression – ist das Thema und Problem des Protagonisten, der ein direkter Verwandter von Winston Smith ist. Die Gesellschaft hat sich in Westeuropa / BRD in Richtung Überwachungsstaat entwickelt. Ja, scheint dort auch denkbar gewesen zu sein. Nein, das beruhigt mich nicht. Viele Sachen, die man in den Buch lesen kann, erinnern tatsächlich an heute – zumindest an das, was möglich erscheint.
Allerdings wird die verdrehte westliche Welt auch mit Versatzstücken eines totalitären Staates – also entsprechende Behörden, Bürokratie etc. – gepaart. Der Protagonist glaubt, wenn er sich als IM rekrutieren lässt (nicht, dass man ihm da eine große Wahl gelassen hätte), könne er dem Druck und der Gefahr, selbst Opfer des Regimes zu werden, entgegen. Na ja, klappt so nicht.
Ist eine ziemlich trostlos-düstere Nah-Zukunfts-Vision, die gerade für einen nicht so erfolgreichen, einzelgängerischen, unter Krankheit und Schwerz Leidenden ein Leben bereithält, das kaum zu bewältigen ist.
Trotzdem liest sich das Buch flüssig. Der Autor hat sicher noch Reserven, aber die Dialoge, die unser Nicht-Held mit Vertretern der Behörden („Welche Behörde?“ – „Na, die zuständige Behörde!“) halten muss, sind einfach köstlich. Das hat auch viel von Kafka – na, passt ja in das Jahr.
8 / 10 Punkte

 

Michel Tournier: „Die Familie Adam“
Ein Wieder-Lesen nach über 30 Jahren. Ich hatte in den 80ern die DDR-Ausgabe gelesen und mir auch ein paar Stichpunkte zu den Erzählungen notiert. Dabei kann ich jetzt feststellen, dass in der DDR-Ausgabe ein paar Texte fehlten. Jetzt, nach dem erneuten und hier auch erstmaligen Lesen kann ich nicht mal sagen, warum die bei „uns“ fehlten. Vielleicht war es nur eine Lizenz- und Platzfrage? Eine Story jedenfalls, die nicht damals übernommen wurde, dreht sich um eine mehr oder weniger romantisch-melancholische Verklärung des Suizids; vielleicht war die zu heiß für die DDR-Zensoren, deren Staatslenker z.B. auch ungern über das Thema sprachen und keine Statistiken veröffentlichten; wenn ich das richtig erinnere.
Aber die Sammlung selbst ist so oder so großartig. Bizarre Texte, die oftmals zwischen Realität und Fantastik changieren, alte und neue Mythen erzählen und so wundervolle Passagen aufweisen. Deshalb gibt es auch eine ausführliche Buchvorstellung im NEUEN STERN, na klar, wo sonst.
10 / 10 Punkte

 

[E.D’M.A] KA-TZETNIK 135633: „SHIVITTI. Eine Vision“
Eine ganz besondere Form der persönlichen Trauma-Verarbeitung eines Auschwitz-Überlebenden. Er „reiste“ unter ärztlich verordneter und kontrollierter LSD-Einnahme zurück auf den „Planeten Auschwitz“. Ein brutaler Tripp, kann man wohl nicht anders sagen. Dem Autor und Patienten sollte es helfen. Half es? Wenn, dann nicht unmittelbar, denn es mussten erst noch einmal 10 Jahre vergehen, ehe er das Wieder-Erlebte als Text verarbeiten konnte.
Auch wenn es formal keine Phantastik ist, lasse ich mich im NEUEN STERN etwas darüber aus, unter einer neuen Spartenüberschrift: „Nachrichten aus dem Herzen der Finsternis“.
10 / 10 Punkte

 

Felix Gasbarra: „Schule der Planeten“
Ein Wieder-Lesen, sogar ein recht kurzfristiges. Hängt mit meiner Lektüre seiner Biografie zusammen. Unter dem Eindruck wollte ich mich selbst überprüfen, ob mit dem Wissen um die Person des Autors, die allein für einen Roman gut ist, sich auf meinen Eindruck zu dessen Roman auswirkt.
Ja, ein paar Bemerkungen im Roman verstehe ich erst jetzt. Z.B. gleich zu Beginn, wo Swift, sein Protagonist, „alle Setzer der Welt [mit] einem neuen schrecklichen Fluch belegen“ will (S.7). Das versteht man, wenn man weiß, wie sehr der Autor seien Job in Bozen hasste.
Oder Seite 17: „…war er nicht nur überzeugt, daß man aus Kochtöpfen mehr lernen könne als aus allen Büchern der Naturwissenschaft…“ – Er verbot seiner Tochter das Studieren…
Hier hatte ich kurz von meiner damaligen Lektüre berichtet:
Februar - alte (Lektüre-) Liebe aufgewärmt - SF-Netzwerk (scifinet.org)
Ausführlicher damals im Doppel-NEUEN STERN zu Jonathan Swift. Na ja, wer wissen will, was ich da… also, ich würde da jemanden kennen, der könnte… genug der Werbung.
Es bleibt bei 8 / 10 Punkten

 

Warren Ellis: „Gun Machine“
Noch ein Wider-Lesen! Auch kurzfristig. Was hat mich nur gepackt? Also hier hatte ich Sehnsucht nach New York, das man in dem Reißer auf verschiedenen Wegen „bereisen“ kann – auf den normalen, modernen Straßen, aber eben auch mit den Augen eines von amerikanischen Ureinwohner-Virus befallen Psychopathen, der die Wegen der Indigenen „sieht“ und ihnen folgen kann. Man lernt so nebenbei wie so oft bei dem Autor – viel über etwas – hier: über die Einwohner Manhattans vor der Ankunft der Europäer, bzw. während ihrer Invasion.
Die dritte Art von Wegen durch Manhattan ist die der Datenleitungen. Hier geht es nicht um Längen, Entfernungen in Metern, sondern um die Durchlaufgeschwindigkeit der elektronischen Daten, Informationen. Eine ganze andere Dimension, aber superwichtig für die kapitalistische markt-Stadt.
Auch der zynisch-abgeklärte, leider auch traumatisierte Detective hat es mir wieder angetan.
Hier mein kleine euphorische Replik dazu: Der Sommer ist vorbei in Hofmanns Leseliste - SF-Netzwerk (scifinet.org)
Na ja, so ganz euphorisch war ich diesmal nicht; dazu war mir der Inhalt doch noch zu gegenwärtig. Aber ich bleibe natürlich bei meiner Empfehlung und 10 / 10 Punkten

 

Ach so: Ohne weiteren Kommentar. Ist halt ... meine Leseliste. Diesmal viel Nostalgie.
Tournier soll mich noch weiter verfolgen - auch mit Büchern, die ich bisher gar nicht gelesen habe.
„Kaspar, Melchior und Balthasar“ dafür als (noch recht neues) Hörspiel genossen. Na, muss ich mich dann doch wieder im NEUEN STERN auslassen drüber...








Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
 Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÜCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

 "Angst im Empire", hg.v. Reinhard Klein-Arendt, Ed. Dunkelgestirn, 2024

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Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
 "Saramees Blut", Atlantis 2012
 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

 Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

 Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
REISSWOLF S5, 2024
â– 
CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

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Telefon: o345 77 64o 72
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