Ich grüße erst einmal alle recht Herzlich.
Bin der neue und muss gestehen, dass Leviathan erwacht der erste Roman ist, den ich überhaupt in meinem Leben gelesen habe und ich bin begeistert von dem Buch. Natürlich, das könnte daran liegen, dass ich keine Referenzen haben, aber mit dem Thema Sci Fi bin doch sehr Vertraut. Bin definitiv ein Fan jedes Alien-Films und habe andere, aber bei weitem nicht so umfangreiche Bücher gelesen, die sich so ungefähr immer um das Thema fremde Spezies oder allgemein einfach Zukunft, oft in Verbindung mit Weltall und Weltraum drehten.
Ich denke nämlich erkannt zu haben, dass der Autor mitten im Buch sehr geniale Anspielungen auf unser heutiges Leben verwendet hat. Deshalb ist es so "langweilig" in dem Punkt, wenn es darum, abgefahrene Persönlichkeiten mit einfließen zu lassen. Es sind immer noch Menschen und genau dieses Gefühl hatte ich, vor allem die Phase in der Miller völlig in seine Traumwelt abgleitet ist sehr Menschlich. Dennoch gibt sehr gut herausgestellte Details, wie die, wie ich finde nachvollziehbare Haltung der Gürtler gegenüber den Menschen in der Schwerkraftsenke.
Holden und Miller, Naomi und wie sie alle heißen wurden eindeutig getrieben, von Dingen, die man vielleicht als normaler Mensch für Zweitrangig hält, aber im Weltraum ist es eben anders. Ich finde es nicht gut, diese Geschichte mit anderen zu vergleichen, denn sie steht auch von allein auf einem sehr gutem Fundament. Die einfache Ausstattung, der Schiffe und Stationen, lässt mich eher darauf schließen, dass eben die gewaltigen Ressourcen nicht für schnöden Luxus ausgegeben wurden, sondern wirklich fast zu Sparsam eingesetzt wurden, da eben andere Dinge ( Asteroiden in Drehung versetzen/ die Himmelsmechanik) viel Energie beansprucht haben.
Ja, ich schreibe eine Verteidigung für dieses Buch, weil es mir enorm gut gefallen hat. Natürlich, auch ich bin Detailversessen, aber das ist mein Problem und nicht das des/der Autoren. Die Geschichte hatte einige sehr brutale Wendungen, besonders zu Beginn hat mich das richtig gefesselt. Berechnungen von Umlaufgeschwindigkeiten hätten mich auch ehrlich gesagt enorm gelangweilt, deshalb bin ich froh, dass die Kraft des Buches tatsächlich in seiner vollen Schönheit erstrahlt, wenn man gar nicht erst versucht darüber nach zu Denken, auf was man persönlich in bestimmten Situationen in der Geschichte geachtet hätte oder man überhaupt irgendetwas getan hätte, darauf kommt es nicht an.(Schließe nie von dich auf andere)
Es ist mir auch absolut Rätselhaft, wie man den Charackteren mangelnde Gründe unterstellt, überhaupt so etwas auf sich zu nehmen Beispiel Miller´s Gedankengang, als Schaddid, seine (schon nicht mehr) Chefin die Menschen aus der Luftschleuse katapultierte "
Jetzt gibt es Pogrome. Schneidet noch einmal hundert oder tausend Menschen die Kehle durch, dann zehntausend und dann sind wir frei". Wer so denkt, wie Miller, der hat einen Antrieb, der stärker ist als der Epstein-Antrieb. Auch oder vor allem seine Verbindung zu Julie Mao ist in Verbindung mit seiner Wertvorstellung mehr als genug Antrieb,
für mich persönlich wäre es genug Antrieb.
Der Captain des Wasserstransporters hatte genug Gründe, seine toten Kameraden zu "Rächen" oder zumindest heraus zu finden, warum sie so scheinbar Sinnlos sterben mussten. Wenn man das als Mensch nicht nachvollziehen kann, dann tut mir der Mensch leid, der so denkt, nicht das Buch.
Im großen und ganzen könnte ich Stundenlang nur über das Buch sprechen, es sind Aussagen darin und Gedankengänge, die mich wirklich sehr Beeindruckt haben, sie alle auf zu zählen und im richtigen Kontext erscheinen zu lassen nimmt hier aber leider zu viel Platz weg. Etwas mehr Details hätte ich dann aber doch noch gern gehabt, z.B. über die Gürtler und vor allem über die Erde und die Marsianer, die Beschreibungen waren doch sehr Plump, aber dennoch halten sie die Geschichte dadurch nicht auf, sondern lassen dem Leser die Möglichkeit, sich auf das wesentliche zu konzentrieren, nämlich auf die Handlungen und die sind, ich möchte es gerne noch einmal erwähnen, absolut nachvollziehbar, wenn auch nicht auf den ersten Blick zu verstehen ...
Damit und mit dem Zitat "Im Weltall gibt es kein Gesetz" (sollte man bei seiner Rezension unbedingt berücksichtigen) schließe ich mal meine "Verteidigung" eines der besten Bücher zu diesem Thema, dass ich jeh gelesen habe. Ich hatte erst die Befürchtung, es würde sich zu sehr nach Voyager oder Star Trek richten, tat es in keinem einzigem Satz, schon allein deshalb bin ich eigentlich durchweg Positiv zu diesem Meisterwerk eingestellt.
Das soll es erst einmal gewesen sein. Viel Spaß noch bei allem, was ihr sonst so macht^^
Bearbeitet von cashpunker, 23 Juni 2012 - 23:42.
"Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt. Religion ist, wenn man trotzdem stirbt."