Dietmar Dath - Pulsarnacht
#1
Geschrieben 31 Dezember 2012 - 23:26
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
#2
Geschrieben 01 Januar 2013 - 09:17
#3
Geschrieben 03 Januar 2013 - 02:58
#4
Geschrieben 03 Januar 2013 - 11:55
Bearbeitet von Trurl, 03 Januar 2013 - 13:24.
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#5
Geschrieben 04 Januar 2013 - 00:02
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#6
Geschrieben 04 Januar 2013 - 00:24
Hat mich erst auch irritiert. Da werden die Akteure erst ausführlich vorgestellt und dann ... aber lass dich überraschen.Auch am Start.
Etwas verwirrend.
Kaum ist die Besatzung eingeführt, schon isse hin...
Erst wird sich nach Kräften gewehrt, dann gehen wir friedlich mit auf die Regierungswelt...
In modernen SF-Romanen muss nicht jeder der stirbt, gleich für immer tot sein ...
LG Trurl
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#7
Geschrieben 04 Januar 2013 - 10:07
Hat mich erst auch irritiert. Da werden die Akteure erst ausführlich vorgestellt und dann ... aber lass dich überraschen.
In modernen SF-Romanen muss nicht jeder der stirbt, gleich für immer tot sein ...
LG Trurl
Was im übrigen ( ich bin auch erst am Anfang des 2. Teiles ) soweit ich mich entsinne im 1. Teil des Romanes ausdrücklich thematisiert wird. Dachte mir schon das dies seinen Grund haben wird.
Bislang..überraschend. Mein erster Dath und ich hatte anderes erwartet als eine SO. Man hört und liest ja dann doch so einiges - von daher hätte ich alles erwartet aber keine SO. Allerdings muss ich bislang Trurl beipflichten. Das sieht nach einem groß gespannten Bogen und viel Sow aus. Für mich nach dem bisher gelesenen ein klarer Kandidat für den Deutschen SF-Preis.
#8
Geschrieben 04 Januar 2013 - 12:26
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
Verlag das Beben
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#9
Geschrieben 04 Januar 2013 - 13:21
- bisher mein liebster Dath.
Echt? ....auch den anderen Meldungen muss ich entnehmen, dass das Buch gut ist, da muss ich wohl....
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus
(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#10
Geschrieben 04 Januar 2013 - 15:09
Ja, das Buch ist sehr gut und du wirst wohl oder übel müssen.Echt? ....auch den anderen Meldungen muss ich entnehmen, dass das Buch gut ist, da muss ich wohl....
Ich stehe jetzt vor dem abschliessenden letzten Teilabschnitt und je länger ich an dem Buch lese um so besser gefällt es mir. Während des ersten Teils war ich mir noch etwas unschlüssig, wie sich die Handlung entwickeln würde und ob ich das gut finden soll. Aber inzwischen hat mich der Roman völlig überzeugt. Es ist in der Tat das bislang Beste an Space Opera, was in Deutschland erschienen ist (und ich gelesen habe). Der Roman scheint mir fast so etwas wie die Erfüllung eines heimlichen Jugendtraums zu sein: einmal eine epische Space Opera zu schreiben.
Das mit der verschwurbelten Sprache, was Jakob angesprochen hat, kann ich teilweise bestätigen. Manchmal formuliert Dath Sätze, die ich zwei mal lesen musste, um sie zu verstehen. Aber das sind Ausnahmen. Ansonsten ist die Sprache erstaunlich flüssig und es gibt einige sehr effektvoll inszenierte Actionszenen. Toll.
Und was mir ebenfalls total gut gefällt, ist die wissenschaftliche Basis seines Universums, die Dath in perfektem Wissenschafts-Slang zu simulieren versteht. Ein Höhepunkt auch der kryptische Dialog der Admiralin Schemura in Teil 5, mit dem ausserirdischen Quallenwesen, der Skyphe, wo vordergründig über Kosmologie philosophiert wird, aber konkrete historische und politische Dinge gemeint sind, in einer Art geheimem Code, den man erst entschlüsseln muss, um ihn zu verstehen. Das ist echt großes Kino. Ein intellektueller Spaß (d.h. nicht, dass ich diesen Dialog völlig verstanden hätte).
Kann ich mir vorstellen. Und ich habe auch eine Vermutung auf was diese Wendung hinausläuft. Aber ich lasse mich lieber überraschen.Wahnsinnig gerne würde ich die Schlusspointe über dieses Universum verraten, die nicht nur etwas bestätigt, was wahrscheinlich alle spätestens auf der Hälfte des Romans vermuten werden, sondern noch eine Wendung draufsetzt. Toll, wenn am Ende eines Buches eine Idee steht, die die ganze Geschichte noch einmal in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt und trotzdem absolut glaubwürdig wirkt.
LG Trurl
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#11
Geschrieben 05 Januar 2013 - 11:05
Kann ich mir vorstellen. Und ich habe auch eine Vermutung auf was diese Wendung hinausläuft. Aber ich lasse mich lieber überraschen.
LG Trurl
Gib am Ende mal Bescheid, ob du richtig gelegen hast! Den relativ offensichtlichen Teil der Antwort hatte ich erraten, aber eine andere Sache hat mich fast völlig unvorbereitet getroffen ...
R. Scott Bakker
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#12
Geschrieben 05 Januar 2013 - 12:46
Ich bin seit gestern durch und das Ende des Romans ist nicht ganz so wie ich das erwartet habe. Vor allem habe ich das eigentliche Geheimnis nicht erraten. Und mir ist nicht klar, wie ich den Schluß interpretieren soll. Ein paar Fragen sind da für mich noch ungelöst. Was ja Absicht sein kann, um Raum für Spekulation zu lassen.
Gib am Ende mal Bescheid, ob du richtig gelegen hast! Den relativ offensichtlichen Teil der Antwort hatte ich erraten, aber eine andere Sache hat mich fast völlig unvorbereitet getroffen ...
(Warnung! Das Folgende bitte erst lesen, wer schon das Buch gelesen hat. Hier wird alles verraten. Und das wäre schade.)
In der Summe ist "Pulsarnacht" eine sehr schön ausgearbeitete Space Opera, die mir Spaß gemacht hat, vor allem auch deshalb, weil sie sich nicht völlig den Konventionen unterworfen hat, die man erwartet und gewohnt ist und man angenehm von überraschenden Wendungen der Geschichte überrumpelt wird. Sehr gut auch die Charakterzeichnungen der Hauptpersonen, die allesamt sehr differenziert ausgearbeitet sind. Immer wieder wird das Tempo aus der Geschichte herausgenommen, um eingehender auf die Personen einzugehen, ihre Motivlage auszusondieren, ohne dass dabei das Interesse an der Geschichte nachlässt. Ich habe auch diese eher meditativen Abschnitte, wie zum Beispiel die Rekonvaleszenzphase César Dekarins, wo er nicht mehr weiß, was er eigentlich tun soll und sich eingehender Naturbeobachtung widmet, bis ihn Daphne aus der Lethargie reißt, gerne gelesen.
LG Trurl
Bearbeitet von Trurl, 05 Januar 2013 - 12:51.
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#13
Geschrieben 05 Januar 2013 - 16:14
Hab schon angefangen... eines kann ich schon sagen: Gefällt mir auf jeden Fall besser als "Die Abschaffung der Arten"! Nicht ganz so schwer verständlich geschrieben, weniger zur halben Seite aufgeblähte Schachtelsätze, einfach mehr Space Opera!
Ja, Das kann ich jetzt auch von mir sagen, habe endlich mit der Lektüre begonnen.
Ich bin gerade bei den Personen-Beschreibungen und von diesen sehr, sehr angetan. Das macht der Autor richtig gut. Neben den Charaktereigenschaften der Personen wird auch deren Beziehungen zueinander vorgezeichnet und viel zur "Beschaffenheit" des Dath'schen Universums erklärt. ... na ja, macht richtig Laune!
Phantastische Grüße,
Thomas
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#14
Geschrieben 05 Januar 2013 - 17:00
Bearbeitet von Amtranik, 05 Januar 2013 - 17:02.
#15
Geschrieben 05 Januar 2013 - 17:16
Phantastische Grüße,
Thomas
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#16
Geschrieben 05 Januar 2013 - 18:35
Ja, zu solchen Monstersätzen mit vielen Fremdwörtern neigt D. Dath immer mehr. Mitunter macht er es seinen Lesern überhaupt nicht einfach.
Einfach ist doch langweilig Ich stehe ja auf Satzmonster, solange der Autor weiß, was er da tut, und nicht nur meint, unfähigerweise den Kant raushängen lassen zu müssen
Bearbeitet von paliato, 05 Januar 2013 - 18:35.
#17
Geschrieben 05 Januar 2013 - 19:09
#18
Geschrieben 05 Januar 2013 - 20:36
Geheimnis? Laut dem zweiten Teil und damit deutlich vor der Hälfte des Buches, sind sie weitaus intelligenter als gedacht. Dazu kommt noch:Mir gefallen bisher eigentlich die Szenen mit den Exilanten am Besten, bin auch gespannt, ob das Geheimnis der Dims gelüftet wird...
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#19
Geschrieben 05 Januar 2013 - 21:58
#20
Geschrieben 07 Januar 2013 - 13:53
Und mir ist nicht klar, wie ich den Schluß interpretieren soll. Ein paar Fragen sind da für mich noch ungelöst. Was ja Absicht sein kann, um Raum für Spekulation zu lassen.
LG Trurl
Ich habe den Roman auch heute morgen beendet und reihe mich mal hinter Dir ein. Was soll mir der Schlussatz jetzt sagen? Wer mich erhellen kann möge das bitte tun wenn alle soweit durch sind. Ich tappe da ein wenig im dunklen.
Ganz allgemein zum Roman, bin ich dann nach Kenntnis des ganzen ein wenig Zwiegespalten. Eine Epische Geschichte, eine sehr gute Idee auf der einen Seite, kontrastieren bei mir mit einer Sprache die nicht ganz die Meine ist und dazu führte dem Geschehen etwas reserviert gefolgt zu sein. Mir persönlich fehlte um den Roman richtig gut zu finden eine etwas emotionalere Atmosphäre, die sich leider nicht einstellen wollte. Zu akademisch, nüchtern, an der einen, zu abstrakt abgehoben an manch anderer Stelle für meinen Geschmack, so daß ich leider zu selten das Gefühl hatte, mitten im Geschehen zu sein und mir darüberhinaus manchesmal vermittelte ( was auch den teilweise nötigen Wiederholungen des Textes geschuldet sein mag ) irgendwo etwas überlesen oder entscheidendes verpaßt zu haben. Die Auflösung indes ist vielleicht nicht verblüffend, aber doch gut. So tendiert dann auch mein Urteil in der Umfrage zwischen gut und befriedigend.
#21
Geschrieben 07 Januar 2013 - 21:47
#22
Geschrieben 08 Januar 2013 - 10:31
Gut. Was die Sprache angeht, das ist wohl Geschmacksache. Da gibt es Autoren, die stilistisch gefälliger schreiben. Aber ich muss sagen, dass mir Daths akademischer Stil, hier gar nicht mal so schlecht gefallen hat, gerade weil er ihn nicht auf die Spitze getrieben hat. Seine distanzierte, eher intellektuelle Herangehensweise, und dass er seine Geschichte weniger von der Handlungsseite her aufgezogen hat (denn eigentlich passiert wenig, das meiste findet in Dialogen und gedanklichen Reflexionen statt, selbst der groß angekündigte Höhepunkt, die Pulsarnacht, geht dramatechnisch unter), sondern dass er sie um einige wenige Protagonisten herum aufbaut, deren persönlich-schuldhafte Verstrickungen in historische Auseinandersetzungen aufgedröselt werden, fand ich originell und eine, für eine Space Opera, erfrischend andere Herangehensweise. Ich habe daher nicht das Gefühl gehabt, eine schon hundert Mal erzählte Geschichte in abgewandelter Form erzählt zu bekommen, wie das gerade bei Space Operas so stereotyp vorkommt. Insofern bin ich sehr froh, dass mal ein anderer, frischerer Wind durch die (Ausnahmen wie Brandhorst gibt’s ja auch noch) in ihren Schematismen verkrustete deutsche Space Opera Landschaft (gemeint sind PR und seine Klone, auch die eigenen) rauscht, der sogar etwas intellektuellen Glanz verbreitet, vermeidbares Geschwurbel hin oder her.Ganz allgemein zum Roman, bin ich dann nach Kenntnis des ganzen ein wenig Zwiegespalten. Eine Epische Geschichte, eine sehr gute Idee auf der einen Seite, kontrastieren bei mir mit einer Sprache die nicht ganz die Meine ist und dazu führte dem Geschehen etwas reserviert gefolgt zu sein. Mir persönlich fehlte um den Roman richtig gut zu finden eine etwas emotionalere Atmosphäre, die sich leider nicht einstellen wollte. Zu akademisch, nüchtern, an der einen, zu abstrakt abgehoben an manch anderer Stelle für meinen Geschmack, so daß ich leider zu selten das Gefühl hatte, mitten im Geschehen zu sein und mir darüberhinaus manchesmal vermittelte ( was auch den teilweise nötigen Wiederholungen des Textes geschuldet sein mag ) irgendwo etwas überlesen oder entscheidendes verpaßt zu haben. Die Auflösung indes ist vielleicht nicht verblüffend, aber doch gut. So tendiert dann auch mein Urteil in der Umfrage zwischen gut und befriedigend.
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#23
Geschrieben 08 Januar 2013 - 11:30
Schön wenn sie den Lesern gefällt.
Ich schreibe weil es meine Art ist sich auszudrücken, weil ich Zustände kritisieren, weil ich Welten entstehen lassen kann. Für mich, für andere.
Ich schreibe nicht weil ich viel Geld und Ruhm scheffeln will - Anerkennung aber schon. Ich hätte auch nichts dagegen davon leben zu können!
U.M.
http://www.umo.kulturserver-nrw.de
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#24
Geschrieben 15 Januar 2013 - 15:01
R. Scott Bakker
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#25
Geschrieben 15 Januar 2013 - 15:49
#26
Geschrieben 15 Januar 2013 - 16:02
Bearbeitet von molosovsky, 15 Januar 2013 - 16:10.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#27
Geschrieben 15 Januar 2013 - 16:34
Ich muss ja gestehen, dass ich in der Mitte des zweiten Teils (»Paradies«) feststecke. Bis dorthin bin ich ziemlich flott gekommen, aber allein so ein offensiver ›Kunstgriff‹ wie den Namen des ›wichtigen Mannes‹ und seiner zwei Mit-Exilanten nicht zu nennen, treibt mich auf die Palme.
Das kann aber wirklich nur ganz kurz gewesen sein, ich kann gar nicht erinnern, länger als ein paar Seiten nicht gewusst zu haben, um wen es gerade geht.
Seltsamerweise empfinde ich das Buch (wie die meisten Sachen von Dath) gerade als das Gegenteil von moralisch; ich wüsste zumindest keine einzige Lektion, die ich aus dem Buch ablesen könnte, und Ernst kommt mir "Pulsarnacht" auch nur insofern vor, dass der Autor die Themen, über die er schreibt, ernstnimmt. Aber den Stil, in dem er sie bearbeitet, finde ich wunderbar lustig, verspielt und offen.
Falls du weiterliest und auf ein gutes Beispiel für moralische Lektionen oder für allzu ernstes Vortragen findest, postest du es dann hier? Mich würde interessieren, warum ich da einen so gegensätzlichen Eindruck habe.
R. Scott Bakker
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#28
Geschrieben 15 Januar 2013 - 17:09
#29
Geschrieben 15 Januar 2013 - 18:10
Die Vorstellung in Begeisterungsstürme auszubrechen bei Büchern wie der Pulsarnacht befremdet mich ein wenig. Ich fand die Leseerfahrung sehr interessant, aber die Vorstellung einen Roman zu prämieren, der unter anderem auch aus selbstverliebtem schnörkel bis hin zu ganz offensichtlicher Angeberei besteht, welche im übrigen meiner Ansicht nach auch auf Kosten der Geschichte und des Lesers geht, nicht gut.
Amen.
Eigentlich hatte die Story ja alle Grundzutaten um eine richtig tolle Veranstaltung zu werden. Aber das Geschwurbel, die Satzmonster, die einem flüssigen Lesen doch arg im Wege stehen und der komische Schluß, ja das nebenher Abhandeln des titelgebenden Phänomens haben mir die Lektüre doch einigermaßen vergällt.
"Bazinga!"
#30
Geschrieben 15 Januar 2013 - 18:30
Die Vorstellung in Begeisterungsstürme auszubrechen bei Büchern wie der Pulsarnacht befremdet mich ein wenig. Ich fand die Leseerfahrung sehr interessant, aber die Vorstellung einen Roman zu prämieren, der unter anderem auch aus selbstverliebtem schnörkel bis hin zu ganz offensichtlicher Angeberei besteht, welche im übrigen meiner Ansicht nach auch auf Kosten der Geschichte und des Lesers geht, nicht gut.
Das ist halt wieder die berühmte Geschmackssache ... was dir als Selbstverliebtheit erscheint, erscheint mir als künstlerische Redlichkeit. Schon klar, dass Dath es nicht darauf anlegt, für jeden absolut zugänglich zu sein. Das ist für mich aber auch nicht der Maßstab eines guten Buches. Ich finde es viel naheliegener, sich für Sachen zu begeistern, mit denen gerade nicht jeder etwas anfangen kann, denn es haben ja nicht alle Leser die gleichen Lesebedürfnisse.
Ein absolut gefälliger Stil (wie z.B. Eschbach ihn meines Erachtens hat) ist zum Beispiel gar nichts für mich, da habe ich immer ein bisschen das Gefühl, dass der Autor sich selbst nicht die Zügel fahren lassen will. Das mag ich bei Dath: Da habe ich bei jedem Buch, auch bei denen, die mir nicht gefallen, immer den Eindruck, dass er genau das schreibt, was er schreiben will, was ihn bewegt und womit er sich herumschlägt. Entweder das macht für einen als Leser Klick oder nicht.
Ich finde auch nicht, das ein Buch, um preiswürdig zu sein, die "Geschichte" nach vorne stellen muss. Ein Buch kann auch wegen toller Sprache, toller Abschweifungen (Neal Stephensons Anathem!) oder eines tollen Kosmos-Entwurfs preiswürdig sein.
EDIT: Insofern finde ich auch nicht, dass man sagen kann, die Verschnörkelung ginge auf Kosten des Lesers. Gerade Daths Stil gehört zu den Dingen, bei denen ich als Leser voll auf meine Kosten komme.
Bearbeitet von Jakob, 15 Januar 2013 - 18:32.
R. Scott Bakker
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Auch mit einem oder mehreren dieser Stichwörter versehen: Lesezirkel, Neuerscheinung, Januar 2013
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