Am dem 1. Juni lesen wir Der Friedenskrieg von Vernor Vinge.
Ich wünsche uns allen eine unterhaltsame Lektüre und eine angeregte Diskussion.
Geschrieben 28 Mai 2017 - 20:19
Am dem 1. Juni lesen wir Der Friedenskrieg von Vernor Vinge.
Ich wünsche uns allen eine unterhaltsame Lektüre und eine angeregte Diskussion.
Geschrieben 01 Juni 2017 - 13:13
Der Einstieg ist recht stimmungsvoll. Zunächst lernen wir mit Captain Allison Parker eine recht muntere Erkunderin der US Air Force kennen. Da das Kapitel mit Rückblick überschrieben ist, scheint sich dieser Handlungsstrang in der Vergangenheit abzuspielen.
Das nächste Kapitel führt weit in die Zukunft und scheint eine postapokalyptsche Ordnung, mehrere Jahrhunderte nach einer Katastrophe, zu beschreiben. Santa Ynez liegt im nördlichen Kalifornien und den Einwohnern des Marktfleckens gehts ganz gut. Dass es auch Gegenden mit schlechteren Lebensbedingungen gibt, sehen wir an Wili, einem Jungen der sich ganz alleine durchschlagen muss.
Macht Laune bisher.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
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Geschrieben 01 Juni 2017 - 18:04
Die Welt, in der die Geschichte spielt, verwirrt mich noch. Exotische Produkte wie Äpfel, aber alle spielen irgendwelche elektronischen Spiele. Sie spielen ein Spiel über die Raumfahrt, aber das Friedensamt unterdrückt diese. Sonderlich friedlich scheint die welt auch nicht zu sein, die da das Friedensamt schützt, wenn man nach Wilis Erinnerungen und Ansichten geht. Was macht Naismith so wichtiges, dass er einen Lehrling braucht?
Wir werden sehen...
Geschrieben 02 Juni 2017 - 06:43
Geschrieben 02 Juni 2017 - 09:09
Ich habe jetzt auch angefangen. Fängt ja ganz schön zäh an.Ich merke schon, Vinge ist einfach nicht mein Autor.
Flugzeugabsturz, Messestecherei - wenn Du das als zäh empfindest, solltest Du auch bei Fast'n'Furious pennen können.
Wili's Bekehrung fand ich jetzt etwas mau, aber Vinge will wohl die Figur aufbauen. Mal gucken, wohin dieses Technomagierzeugs hinführt.
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Geschrieben 02 Juni 2017 - 09:33
Ja, aber er hat einen Stil, der an eingeschlafene Füße erinnert.
Geschrieben 02 Juni 2017 - 10:55
Ja, aber er hat einen Stil, der an eingeschlafene Füße erinnert.
Oh, fiel mir jetzt nicht auf. Bei keinem seiner Bücher bisher.
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Geschrieben 02 Juni 2017 - 14:28
Du bist halt hart im Nehmen.
Gegen die Tiefen-Romane ist das hier doch sehr fluffig erzählt. Vielleicht liegts aber auch an der Übersetzung.
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Geschrieben 02 Juni 2017 - 15:16
Den Stil finde ich ok. Weltaufbau und die Motivation der Figuren schwächeln ein wenig.
Wilis Bekehrung hat mich auch nicht überzeugt.
Trotzdem bleibt die Geschichte interessant: Wilis Krankheit wird entdeckt, parallel dazu kommt das abgestürzte Raumschiff aus seiner Zeitblase? Fragt sich nur wann. Vorausblick?
Geschrieben 02 Juni 2017 - 16:03
Geschrieben 02 Juni 2017 - 17:56
Geschrieben 02 Juni 2017 - 20:33
Ich bin auf Seite 30 und die Welt ist recht interessant. Ich bin auch gespannt, wie sich das mit dem Technik-Magie-Zeugs weiter entwickelt.
Geschrieben 03 Juni 2017 - 10:26
Bin inzwischen auf S.120 meiner Bücherbund-Ausgabe.
Ich finde die Sicht des Buches bisher zu Schwarz-Weiß. Selbst wenn die Geschichte aus Sicht des Friedensamtes erzählt wird, wird deutlich, dass es von Anfang an ein Mittel zur Unterdrückung gewesen ist und wahrscheinlich sogar den letzten biologischen Krieg darum mit Absicht vom Zaun gebrochen hat.
Gerade bei der Idee des Friedensamtes bietet es sich jedoch geradezu an, zunächst einmal von guten Absichten auszugehen, um dann zu zeigen, dass diese Art von unkontrollierbarer Macht einfach korrumpieren muss.
Außerdem finde ich es ein wenig unglaubwürdig, dass dieser Abgrund in den Machtverhältnissen sich in dieser Bürokratie eines Amtes niederschlagen würde. Durch den technologischen Abgrund wären der Unterschied eher so wie zwischen Menschen und Göttern, und nachdem die Erde fast entvölkert worden ist, würde ich deshalb eher einen religiösen Überbau erwarten.
Geschrieben 03 Juni 2017 - 21:08
Die Bekehrung hätte wirklich von ein paar mehr Sätzen in Form eines inneren Monologs begleitet sein können. Aber so sollte vielleicht die überragende Intelligenz von Wili unterstreichen werden, so konnte gezeigt werden, dass er große intellektuelle Sprünge dieser Art machen kann.
@Michael Böhnhardt: Die technologischen Fähigkeiten des Friedensamtes sind nicht ganz so "ausgewogen", als das es sich Göttern gleich aufführen könnte.
Manchmal entsteht Furcht, Respekt und Macht auch nur weil alle glauben, dass diese und jene Fähigkeit besessen wird, obwohl sie schon seit Jahren nicht mehr zum Einsatz kam. Da hilft eine Menge magisches Denken auf Seiten der weniger technologisch entwickelten Organisationen und eine Menge Unwissenheit, die dann noch mit mehr Magie und Märchen gefüllt wird.
@Mammut: Deine Kritik am Stil kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Für mich liest sich das recht flüssig und auch an manchen Stellen spannend. Vinge gibt sich keinen Ausschweifungen hin und hat auch nicht irgend ein Thema angeschnitten, was nicht nach kurzer Zeit Teil der Handlung ist.
Geschrieben 03 Juni 2017 - 21:52
Geschrieben 03 Juni 2017 - 22:34
@Michael Böhnhardt: Die technologischen Fähigkeiten des Friedensamtes sind nicht ganz so "ausgewogen", als das es sich Göttern gleich aufführen könnte.
Manchmal entsteht Furcht, Respekt und Macht auch nur weil alle glauben, dass diese und jene Fähigkeit besessen wird, obwohl sie schon seit Jahren nicht mehr zum Einsatz kam. Da hilft eine Menge magisches Denken auf Seiten der weniger technologisch entwickelten Organisationen und eine Menge Unwissenheit, die dann noch mit mehr Magie und Märchen gefüllt wird.
Damit widersprichst du mir aber nicht wirklich. Hier würde m.E. tatsächlich ein eher religiöser Überbau zu erwarten sein.
Wie dem auch sei, es geht spannend weiter. Die Einführung von Della Lu beim Schachturnier fand ich sehr gelungen. Es ist immer schön, wenn der Leser mehr weiß als die Figuren. (Um Himmels Willen, sie will doch jetzt nicht wirklich in den Keller gehen...)
Das "absichtliche Verlieren" jedoch hat Wili ein wenig meiner Sympathie gekostet. Ihm scheint nicht klar zu sein, was die anderen riskieren, um sein Leben zu retten. Ich hoffe, er weiß es jetzt nach dem Zugriff des Friedensamtes.
Geschrieben 04 Juni 2017 - 15:37
Damit widersprichst du mir aber nicht wirklich. Hier würde m.E. tatsächlich ein eher religiöser Überbau zu erwarten sein.
...
Ja, ich sehe wie mein Argument deine Sichtweise stützt.
Aber wir sehen das Amt nur aus dem Blickwinkel von Menschen die sich mit technischen Dingen auskennen. Für sie hat das Amt keine magischen Fähigkeiten und einige dieser Leute gehören noch zu der Generation, die aus Zeiten stammt, als es das Amt noch nicht gab. Es gibt auch keine Anzeichen als würde das Amt irgendwelche Deutungshoheiten für sich beanspruchen oder Erlösungsversprechen zur Sicherung seiner Macht brauchen. Es kann dies einfach durch den Einsatz seiner Technologie und Waffen erreichen. Es scheint dem Amt auch egal zu sein, was die meisten machen, solange sie nicht bestimmte Technologien entwickeln oder eine Rebellion gegen das Amt planen. Daher ist eine bürokratische Form für mich schon noch plausibel.
Die Wahrnehmung des Amtes auf der Ebene der einfachen Arbeit kann dagegen schon ganz anders aussehen, Wili spricht ja auch von Zombies oder Geistern. Und es besteht die Möglichkeit, das es einfach nur noch mal 50 Jahre braucht bis die Anfänge vergessen sind und das Amt sich wirklich einen religiösen Überbau geben würde.
Geschrieben 05 Juni 2017 - 10:54
S. 192
"Christian war ein sehr viel fähigerer Mensch, als er sich den Anschein gab, aber von Jahr zu Jahr wurde es schwieriger, seine Juwelen, seine Harems, seine ... Exzesse zu ignorieren. Wenn die Alten nicht mehr waren, würde er sich dann zum Kaiser ausrufen lassen - oder gleich zum Gott?"
Warum tolerieren ihn dann die Alten, wenn sie seine Methoden missbilligen?
Übrigens entwickelt Wili inzwischen auch gottähnliche Fähigkeiten, was mir den Jungen nicht wirklich sympathischer macht.
Dafür mag ich Della Lu. Eine skrupellose und gerissene Agentin nach meinem Geschmack.
Geschrieben 05 Juni 2017 - 19:43
Geschrieben 06 Juni 2017 - 06:47
Ich bin feiertagsbedingt erst auf Seite 125
Sehr viel Worldbuilding. Das Friedensamt als ehemaliges Labor. Mal eine schön schräge Idee. Wili ist jetzt nicht so die spannende Figur, aber Vinge gibt sich große Mühe, ihn mit einem Charakter und einer Geschichte zu versorgen.
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Saramee
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Geschrieben 06 Juni 2017 - 16:30
Das Friedensamt als ehemaliges Labor. Mal eine schön schräge Idee.
Eine ähnliche Idee hat ja "Men In Black". Da wird die Behörde von den Leuten gebildet, die als erste an der Landestelle des ersten Ufos sind. Auch diese Behörde hat keine offizielle Zuständigkeit. Und sie erhält wie im Friedenskrieg eine unvorstellbare Macht, auf die Geschehnisse dieses Planeten einzugreifen.
Geschrieben 06 Juni 2017 - 19:20
Das hatte ich schon wieder vergessen. Aber MIB war auch cool. ;D
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Saramee
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Geschrieben 07 Juni 2017 - 06:15
Stand Seite 194
Doch ne Menge passiert. Die Möglichkeiten der Bastler erscheinen mir auch recht gewaltig, zwar lässt Vinge Della kurz darüber reflektieren, warum das Friedensamt so weit hinterherhinkt und vom Bastler Know How nix mitbekam, aber diese Konfliktkonstellation finde ich doch arg an den Haaren herbeigezogen.
Eigentlich passiert ja immer eine Assimilation. Man schnappt sich die besten Hacker und lässt sie für sich arbeiten. Man killt sie eher nicht.
Recht dramatisch las sich Wilis Versuch, den Verrat aufzudecken. Das ist schon ein cooler, sehr dramatischer Effekt. Mal sehn, wie das ausgeht.
Della ist mir aber ein bisschen zu smart. Ich hoffe, Vinge gelingt es, dieser weiblichen Figur etwas mehr Leben einzuhauchen. Bisher ist sie ja dieser typische Agent mit Brüsten. Allison spielt leider kaum mit.
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Saramee
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Geschrieben 07 Juni 2017 - 06:23
Geschrieben 07 Juni 2017 - 06:38
Mal gucken. Da Vinge bereits zwei Figuren von Rache faseln lässt und auch die Friedensamtjagd nach Paul eine persönliche Sache zu sein scheint, wird Logik eher wenig Platz in der Handlung erhalten. Vermute ich mal.
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Geschrieben 07 Juni 2017 - 18:33
So, ich bin durch.
Sauber inszenierter Showdown. Hat mich trotzdem ein wenig kalt gelassen.
Das Buch insgesamt: Durchwachsen. Manchmal riß es mich mit (die Verfolgungsjagd durch LA etwa), doch die Figuren bleiben einfach zu blass. Die Philosopie dahinter ist mir, wie gesagt, zu Schwarz-Weiß, auch wenn Della Lu des Öfteren den Standpunkt des Friedensamtes aus positivem Blickwinkel zeigen durfte.
Trotzdem: Es hat mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Geschrieben 07 Juni 2017 - 20:02
Ich bin auch durch.
Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Für mich war alles nach dem Wili wieder bei Paul war recht spannend. Viele Probleme die an die Bastler gestellt wurden, konnten durch nachdenken gelöst werden und die Lösungen waren recht plausibel. Die Verbindung von Wili mit den Prozessoren / Jill hat mich irgendwie an die Schiff-KIs von Banks erinnert.
Super, fand ich wie sich im Laufe der Geschichte die Nutzung der Blasen verändert hat. Mag sein, dass die Bastler ein wenig zu mächtig wirken, aber das Amt hat ja "eingestanden" die falsche Gruppe ausspioniert zu haben.
Die Darstellungen einiger Charaktere haben mir schon gefallen, da wären Rosas, Della Lu, der dicke Schachspieler, die Verwaltungsräte und der Oberst.
Geschrieben 09 Juni 2017 - 06:12
Geschrieben 09 Juni 2017 - 08:07
Ich lese am Montag weiter. Ist ja noch jede Menge Juni da.
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