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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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...weiter geht's mit dem NEUEN STERN

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 20 August 2017 · 1.153 Aufrufe

...weiter geht's mit dem NEUEN STERN Das - nee - die neuen Hefte sind erschienen.
So muss Sommer: Ein Sommer-Doppel vom NEUEN STERN.







Inhalt haben wir auch:
#28, 32 Seiten
Lovecraft? Lovecraft:
Back in the U.S.A. Ein phantastischer Reisebericht von Thomas Hofmann
Das Buch der Toten Namen. Necronomicon
H. P. Lovecraft: Horror Stories. Das Beste vom Meister des Unheimlichen, von Bernd Wiese
Aus alten Bücherschränken von Bernd Wiese
- Arthur Machen: Der Große Pan
- Sophus Michaelis: Das Himmelsschiff
- Michael der Grosse: Eine Kaiserbiographie der Zukunft von Exzelsior
Brian Deatt: „Mind Watch“, Rezension von Thomas Hofmann
Peter Schünemann: Wieslers Wald, Story

#29, 32 Seiten
Ricardas Gavelis, Beitrag von Thomas Hofmann
Nachruf auf Waldtraut Lewin, Beitrag von Thomas Hofmann
Die Geschichte hinter dem Buch. Warum die Luxusausgabe der Schauermär „Meine Mutter, die Hex“ von Hanns Heinz Ewers acht Jahre lang nicht verkauft werden konnte.
Beitrag von Lars Dangel
Jörg Herbig: Der Leichnam des Titanen
William Hope Hodgson: Carnacki, der Geisterdetektiv, gelesen von Peter Schünemann
In der Kürze liegt die Würze:
- Fritz Weilandt - Schwarz surren Kastagnetten, gelesen von Arnold Drabek
- Sterne für den Stern von Uwe Schimunek


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Hofmanns Sommerlektüre 2017

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 11 August 2017 · 1.604 Aufrufe
Waldtraut Lewin, Brian Deatt und 1 weitere...
31 - Waldtraut Lewin & Miriam Margraf: „Märchen von den Hügeln“
Das Wiederlesen war nötig, und es war schön. Interessanter Weise habe ich eine Entdeckung gemacht (über etwas, was ich entweder zuvor nicht wahrgenommen hatte, oder es inzwischen wieder vergessen habe). bezüglicher einer handelnden Person (ist für die Kenner ja möglicher Weise ein alter Hut, aber ich hatte mich sehr erfreut über diese meine kleine „Entdeckung“).
Mehr als es mir in Erinnerung blieb, haben die beiden Autorinnen (Mutter & Tochter) ganz bewusst und direkt Bezug auf Tolkien genommen. Dass sie es taten, wusste ich ja noch, aber so viel und überdeutlich, war mir entfallen. DAS war sicher ungewöhnlich für DDR-Verhältnisse. Aber als das Buch 1985 in der DDR erschien, gab es dort bereits eine Ausgabe des „Kleinen Hobbit“, seit 1971 immerhin.
Nun, ich durfte die Tromba wieder einmal erschallen hören, erleben, wie aus dem Löwenfindelkind die lebenslustige Leontine wird, wie sich Halbelben und Zwerge doch noch irgendwie zusammen raufen und wie im Elb-Tal langsam der Sommer vergeht.
10 / 10 Punkte (etwas mehr - und auch über meine „Entdeckung“ in einem kommenden NEUEN STERN)

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32 - Brian Deatt: „Mind Watch“
Der Kurzfilmmacher und Fotostory-Erzähler mit dem sprechenden Pseudonym verdingt sich nun auch als Schriftsteller. Neben Stories aus seiner Feder gibt es einen Roman, der in der Tradition der großen Antiutopien steht. Neben dem glasklaren Warnhinweisen auf eine Verschärfung der gesellschaftlichen Spaltung und gleichzeitiger totalen Kontrolle und Manipulation bekommt der Leser knallharten Stoff um die Ohren geknallt. Pulp Fiction trifft 1984. Für meine Begriffe hätte es etwas ausführlicher sein können, manche Aussagen schienen dem Autor zu wichtig zu sein, um von ihnen durch erzählerische Staffage abzulenken.
Ach so: Man kann sich am 28. September 2017 in Leipzig dann selber ein Bild vom Autor, seinem Buch und dem dazugehörigen Kurzfilm machen. Weitere Infos folgen†¦
8 / 10 Punkte

33 - Ričardas Gavelis: „Friedenstaube“
Eine großartige Entdeckung für mich! Dabei ist das DER neue Autor aus Litauen. So richtig mit internationalem Renommee, aber leider schon tot, ist nur 52 Jahre alt geworden. Sein Hauptwerk gibt es auf Deutsch nicht. Dafür diesen kleinen Storyband. Stelle ihn im NEUEN STERN vor. Hier sei er nur wärmstens empfohlen. Es handelt sich um Phantastik; die stilistische, erzähltechnische Nähe zu Kafka wird bei ihm oft bemüht. Passt auch. Es sind Stories, die in der litauischen Umbruchzeit, nach Zerfall der SU, Aspekte des Lebens und Un-Lebens in Vilnius phantastisch, unwirklich, gespenstisch gar, umschreiben und auf den Punkt bringen. Na ja, ich war sehr angetan.
10 / 10 Punkte

34 - Tom Hillenbrand: „Drohnenland“
Hörbuch, gelesen von Uve Teschner.
Klassebuch! Keine Frage. Ob es den Laßwitz-Preis verdient hat (2015)? Na ja, meinetwegen. Ich fand das Buch nun auch sehr gut.
Es ist eine Art Near Future Politkrimi. Damit ist schon viel gesagt. Vielleicht noch, dass es eine sehr glaubwürdiges, nachvollziehbares, weil heute andeutungsweise schon existentes Background schildert. Ich fand die Beschreibung des Cyberspace hier sehr gelungen, nachvollziehbar, glaubwürdig, realistisch.
Ein Punkt erscheint mir diskussionswürdig, nämlich dann, wenn der Autor seine Figuren über die Möglichkeit und Unmöglichkeit von KI sprechen und nachdenken lässt. Da versagt ein wenig die ansonsten sehr ausgeprägte und fundierte prophetische Gabe des Autoren meiner Meinung nach.
Die kriminalistische Ermittlungsarbeit im realen und virtuellen Raum ist spannend, am Ende vielleicht nicht sooo überraschend. Aber gut.
Was die politische Entwicklung Europas und der Welt, die hier ziemlich konkret und ausführlich dargestellt wird, anbelangt, erscheint sie mir - leider - auch realistisch.
8 / 10 Punkte

35 - Marianne Sydow: „Affäre Interstar“
Dieser Zufallsflohmarktkauf entpuppte sich für mich als echter Glückstreffer! Das Heft hatte ich bereits vor Jahren mal erworben. Warum? Vielleicht, weil mir das Titelbild so gefiel? Eine Riesenkrabbe und ein grüner, muskelbepackter Humanoid kämpfen miteinander. Dazwischen ein Mann und davor ein Hinweisschild? Ähm, ja? - Was ich erst nicht wusste: Das Bild passt zum Inhalt.
Ich kannte bis dato nix von der Autorin, und war sehr positiv von ihrer Schreibe überrascht: Pointiert, kurzweilig, mit überraschenden Wendungen, liebenswerten Charakteren. Der 1. Eindruck stimmt.
Es beginnt fast wie im Film „Nachts im Museum“. Ein Detektiv wird inkognito als Nachtwächter angeheuert, da in einem Museum für außerirdische Artefakte seltsame Dinge in der Nacht abgehen. Die bisherigen Nachtwächter haben aufgegeben und sitzen meist in der Irrenanstalt.
Es entwickelt sich ein SF-Krimi-Plot, mit einer überschaubaren Anzahl von Verdächtigen und Mitwirkenden. Es bleibt im Grund bis zum Schluss spannend, auch wenn das Versprechen, man hat es ja schließlich mit einem außerirdischen Artefakt zu tun, irgendwie nicht eingehalten wird. Die Motivlage ist dann ziemlich „irdisch“, „menschlich“.
Ich fand diese 60seitige Novelle sehr gelungen und halte mal Ausschau nach weitern Romanen von Frau Sydow
9 / 10 Punkte

36 - Klaus Mann: „Treffpunkt im Unendlichen“
Nach seinem sehr speziellen Alexander-Roman, der im Untertitel etwas Utopisches verspricht, was ich so nicht eingehalten vorfand, nun also ein Buch mit einem Titel, der irgendwie auch einen SF-Fan ansprechen könnte. Aber das habe ich nicht wirklich erwartet, den SF-Bezug.
Es geht um junge Leute aus der oberen Mittelschicht, schon besser gestellte Leute, High Society im Deutschland zwischen 1929 und 1933. Der Roman hat viel Autobiografisches und Biografisches über die Bekannten und Freunde Manns, ohne eine Biografie sein zu wollen. Der Autor schöpfte lediglich aus seinem eigenen Erfahrungsschatz.
Die Bohème, Künstlerszene und Müßiggänger, die so eher in den Tag hineinleben, es sich gut gehen lassen, es aber nicht können, weil sie sich auch gern mal in ihren Liebelein und persönlichen Feindschaften gegenseitig aufreiben, sind auch nicht wirklich glücklich. Aber die Weltwirtschaftskrise, und auch die politischen Verwerfungen, erscheinen durch ihre Augen irgendwie wie ein Kunstwerk, wie eine Theaterinszenierung. Sie wollen nicht wirklich was, sie bringen nicht, tingeln durch die Welt (Paris, Nizza), telefonieren am liebsten, nehmen Drogen (ziemlich viel und ausführlich) und schwätzen herum.
Das ist kein Roman, der einen richtigen Plot hat, es entsteht keine Spannung oder so, es zeigt aber ein seltsames Lebensgefühlt sich wohl auch selbst als nutzlos erachtender Tunichtgute. Bin ich da zu streng mit der Bande?
Über lange Strecken fand ich das Ganze sehr interessant, auch wie sie so unbedarft mit den politischen Extremen ihrer Zeit (Faschismus, Kommunismus) umgehen, das alles wie ein Spiel betrachten, auch selber da mitspielen. - Da fällt mir ein Zitat aus einer anderen Geschichte zu ein: „Denn sie wissen nicht†¦“, na ja, kennt man ja.
Am Ende fand ich es etwas dürftig, auch wenn Klaus Mann seine verlorene Generation deutlich scheitern lässt - Selbstmorde†¦
7/ 10 Punkte


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Manifest Destiny, Bd.4

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 06 August 2017 · 1.029 Aufrufe
Manifest Destiny
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Nr. 8 auf meiner Comicleseliste
Dingess, Roberts, Gieni: „Manifest Destiny. Bd.4: Sasquatch“

Hier habe ich noch meine Überraschung ob der Wendung im vorherigen Band zum Ausdruck gebracht, und nun muss ich schreiben, dass es noch viel beeindruckender wird!
Die Wendung in Band 3 war nicht nur eine des Plots, sondern auch der Aussage. Wenn die Serie bis dahin bei mir den Eindruck einer eher harmlosen Abenteuergeschichte gemacht hatte, in der es auch mal splattert und in der gekonnt historische mit phantastischen Elementen verwoben werden, so bekam sie nun eine sozusagen anklagende Note.
Im 4. Band gehen die Autoren wiederum einen neuen Weg, der mich echt überraschte und beeindruckte! Dabei hatte ich beim Lesen und Betrachten die Finesse als solche anfänglich noch nicht mal erkannt. Mir fiel erst nur auf, dass die Story nicht linear erzählt wird, sondern mit Rückblenden und Vorgriffen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit†¦
Zudem kommt ein mysteriöser, metaphysischer Aspekt hinzu - der bei nüchterner Betrachtung auch einfach ein Ausdruck psychischer Überlastung eines Protagonisten sein kann.
Na, will nichts weiter verraten. Vielleicht noch, dass diesmal die Begegnung mit einer besonderen Form des Bigfoot im Mittelpunkt steht; der Untertitel des Bandes weist ja bereits darauf hin.
Was auch anders als in den anderen Bänden ist: Es geht gleich zu Beginn „zur Sache“, die fast schon schockierensten Elemente, die vor allem die Menschen in den Plot einbringen, werden den Lesern gleich zu Beginn übergeholfen. Puh, harter Tobak!
Noch mal 9 / 10 Punkte


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Manifest Destiny 3

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 06 August 2017 · 1.046 Aufrufe
Manifest Destiny
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Nummer 7 meiner Comic-Leseliste 2017
Dingess, Roberts, Gieni: „Manifest Destiny. Bd.3: Chiroptera & Carniformaves“


Der dritte Teil des historisch-phantastischen Comics aus Amerika mit dem sperrigen Titel. Die Expedition von Lewis und Clark in die unbekannten Weiten des nordamerikanischen Kontinents geht weiter. Sie werden von einem Haufen Männer unterstützt, die nichts zu verlieren haben, alles Männer mit Dreck am Stecken, auf die die feine Gesellschaft gern verzichten kann. Bei dieser Expedition geht es darum, das Hinterland, jenseits der Gebiete der noch frischen USA zu erforschen, Fora und Fauna und Indianer kennen zu lernen, das Land quasi in Beschlag zu nehmen.
Die ersten beiden Bände fand ich gar nicht übel. Der Zeichenstil ist ja eher franko-belgisch, nicht Superhelden-verwöhnt amerikanisch, also so eine Mischung als Funny und ernsthaft. Die Figuren haben etwas locker-komisches, nicht über-realistisch, aber die Szenen, in denen sie agieren, sind dagegen mitunter ziemlich drastisch.
Man begegnet ja durchaus gefährlichen Geschöpfen - natürlich ganz anderen, als man historischer Weise vermuten würde. In den beiden ersten Bänden waren es vor allem so eine Art Pflanzen-Zombie-Keime, die die Menschenbefallen und Riesenkröten.
Zudem liefern die kriminellen Typen der Expedition, die außer den beiden Leitern keine echte Motivation haben, an der Expedition überhaupt teilzunehmen, außer, dass sie nicht im Knast sitzen müssen, oder gar hingerichtet werden, genügend Konfliktpotential.
Diesmal sollte es so weitergehen: Man findet wieder so einen seltsamen, großen Bogen, der einfach so in der Landschaft steht. Diesmal besteht er aus†¦ äh†¦ Kot, also, aus äh†¦ Kacke†¦ ???
Ja, witzig. Die Kreatur, der man schmerzlich begegnet, ist eine Art Vogel-Bärchen, oder Affen-Vogel, also befedert, mit Schnabel, aber auch Zähnen, dessen Biss sich als giftig herausstellt.
Hmm, an der Stelle dachte ich mir: Das kann man beliebig fortsetzen, also immer wieder neue fremdartige Wesen aus dem Ärmel zaubern, deren sich die Männer erwehren müssen. Dass sie auf diesem Wege auch diese seltenen, unheimlichen, gefährlichen Tiere töten, hat mir noch nie geschmeckt, aber okay, man muss sich ja schützen.
Abwechslung brachte noch der Umstand, dass die Super-Indianerin die Grippe hat, aber eigentlich gern mitmischen würde, es aber nicht kann, und dass eine Meuterei droht, der man brachial entgegnen muss. Aber insgesamt wollte sich gerade Langweile breitmachen in mir.
Doch dann passiert was - Ungewöhnliches. Die Story bekommt so etwas von einer Lost-Race-Erzählung. Und als auch diese einen „normalen“ Verlauf nahm, gab es noch mal einen richtigen Knalleffekt! Ich war baff! Hier haben die US-amerikanischen Autoren mittels phantastischer Elemente eine grundsätzliche - sozusagen Ur-Sünde - der US-amerikanischen Geschichte thematisiert. Ganz lakonisch, fast ohne Wertung, einfach so ins Gesicht des Lesers geworfen.
Die Serie verliert ihre „Unschuld“, wird damit sehr interessant - bin gespannt, wie es weitergeht; der vierte Band liegt schon bereit.
9 / 10 Punkte


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Veröffentlichungs-Update: Frisch erschienen als eBook - mit TiBi von mir

Geschrieben von T.H. , in Meine Empfehlung 27 Juli 2017 · 731 Aufrufe
Uwe Lammers
Veröffentlichungs-Update: Frisch erschienen als eBook - mit TiBi von mir Hier als Hinweis in eigener Sache eine kurze Inhaltsbeschreibung (Verfasst von Uwe Lammers selbst) zu einem Werk aus der Wohl-Endlos-Serie „Oki Stanwer“.

Uwe Lammers
„Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1

Es gibt schlimme Geschichten über die „Wanderarbeiter“. So hört es der junge Farmerssohn William Taylor jr. auf der Kolonialwelt Hamilton. Er lebt in der kleinen agrarischen Enklave „Albert Hook“ und leidet unter akuter Langeweile. Das endet, als er durch einen Ausflug in direkten Kontakt mit dem „Wanderarbeiter“ Shush kommt. Er ist ein monströses Wesen - ein lebendes Skelett, einstmals Teil der LEGION, TOTAMS Untotenarmee, die für die Dienste des Bösen stritt. Aber die LEGION geht neue Wege, und Shush beteuert, er sei einfach nur ein guter Arbeiter.
Aber ist das tatsächlich alles, was er ist? Was er will?
Oder hat Williams Großvater Addison doch Recht, der schreckliche Erinnerungen mit den „Wanderarbeitern“ verknüpft, die man früher Totenköpfe nannte?
Näheres über die abenteuerliche Geschichte der Freundschaft zwischen William Taylor junior und seinem neuen Bekannten, dem Totenkopf Shush, erfahrt ihr ab sofort im aktuellen neuen E-Book „Mein Freund, der Totenkopf“, das im August und September 2017 in zwei Teilen als Band 6 der Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ erscheint. Vorkenntnisse aus der Lektüre der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) sind nicht zwingend notwendig, aber sicherlich hilfreich.

Referenz:
Mehr zu Oki Stanwer


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Phantastik-Mags CLN & IF - ein paar subjektive Eindrücke

Geschrieben von T.H. , in Meine Empfehlung, Subjektive Eindrücke 02 Juli 2017 · 1.347 Aufrufe

Ich habe die Wahl: Superhelden oder Geisterhäuser?
Oder Beides? Ja, warum denn nicht Beides?
Zwei Magazine - Fanzines ist ja fast schon untertrieben bei dem Format und der Aufmachung - also, 2 Fan-Magazine, die eher ohne kommerzieller Profi-Attitüde daherkommen, aber einen formidablen Eindruck beim Leser und Betrachter hinterlassen, goutierte ich.
Ja, da hat der Fan Recht, wenn er behaupte, der Hofmann ist der „Fanzine-Man“ (® by lapismont - hier). Na ja, das bin ich dann doch nicht, aber immer ein interessierter, neugieriger und dem gemeinen Fan-Erzeugnis ergebener Leser.
Was die neuen Medien aber auch so möglich machen: Dank des Onlinehandelsriesen kann man recht einfach und sogar kostengünstig sein eigenes Buch, oder eben auch Mag, raushauen. Und weil das Jede/r kann und macht, bin ich da eher skeptisch. Ein schönes Titelblatt macht noch keinen Frühling. Aber wenn Leutchen wie Eric Hantsch und Jörg Kleudgen, oder Tobias Reckermann etwas publizieren, dann darf man ruhig mal näher hinschauen.

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Die noch immer frische Ausgabe von Cthulhu Libria Neo widmet sich schwerpunktmäßig den Geisterhäusern in der phantastischen Literatur. Der geneigte Leser (die Leserin natürlich auch) findet überblickgebende Artikel, Rezensionen, auch Stories zum Thema. Schwerpunkt dieses Mags liegt auf dem Sekundärtext. Find ich gut. Die für mich besten Artikel, Beiträge waren das Interview mit Boris Koch und die sehr persönlichen Erinnerungen Uwe Sommerlads an Robert Bloch, anlässlich seines 100. Geburtstages. Der Artikel von und mit Boris Koch hat Jörg Kleudgen geschrieben. Interessanter Weise fügt er seine Interview-Ergebnisse in seinen Essay ein; eine Verfahrensweise, die mir schon früher aufgefallen und im Gedächtnis geblieben ist, als er noch in Gothic und Gothic Grimoire schrieb (eventuell heute noch? ich weiß es nicht, bin etwas weg davon).
Auch schön war Uwe Voehls Beobachtungen zu einem „Gespensterhaus“, auch sehr persönlich und subjektiv gehalten. Hey, Leute, diese persönliche Note - ich dachte ja, das wäre so ein „Alleinstellungsmerkmal“ den NEUEN STERNS! Also, ich mag das ja†¦ Apropos, „wir“ kommen in einem „100 Wörter Horror“-Block auch vor; danke, lieber Uwe, für die guten Worte!
Lars Dangel steuerte zwei wichtig-gewichtige Artikel bei; der eine über Bibliografien, der andere, der mich persönlich mehr ansprach, über Oscar Wilde und dessen erste Übersetzung ins Deutsche. Lars trug viele interessante Personalien zusammen; ich staune mal wieder über sein enormes fundiertes Wissen, das auf eine intensive Erforschung der phantastischen Materie beruht.
Noch ein Interview, diesmal mit Michael Siefener. Auch superinteressant - und an einer Stelle schockierend traurig. Nur das förmliche „Sie“ hat mich irritiert.
An Primärtexten gibt es was ganz Altes und was ganz Junges: Eine Wiederentdeckung von Lars Dangel: Isolde Kurz, die im 19. Jahrhundert auch Phantastik schrieb, und eine Neuentdeckung von Jörg Kleudgen und seiner Goblin Press: Max P. Richter, der nun wirklich zeigt, dass die Phantastik nicht ausstirbt und „die Jugend“ durchaus noch was damit am Hut hat. Der Mann ist 1996 geboren†¦ In der Goblin Press erschien ein Roman von ihm, der hier im Heft befindliche Text ist wohl ein Outtake daraus und zeigt, welche grusligen Gefahren in der skandinavischen Mythologie verborgen sind. (und ich habe so nebenbei dabei gelernt, dass „meine“ Nacht am 21. Dezember ist: Die Thomasnacht, der Beginn der Rauchnächte - am 12. Dezember habe ich Geburtstag†¦ hat das nun was zu bedeuten?)
Insgesamt bin ich ziemlich begeistert und möchte dies hier auch gern an Euch weitergeben.

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Cover: Erik R. Andara !!!!
„Superhelden“ - kennt man aus Film und Comic. Auch aus dem (nur) geschriebenen Wort? Oh ja, gibt es. Ich erinnere mich gern an Michael Bishop und Lansdale, z.B. Und es gibt im deutschsprachigen Phantastikraum auch ein paar aktuelle Beispiele, wo Superhelden kämpfen und siegen und ihr tragisches Dasein fristen, zum einen „Gladium“ aus dem Hause Kastenholz und aus Austria: „ASH - Austrian Superheroes“, mit denen ich mich bis dato kaum befasst hatte; denen begegnen wir im Heft gleich in Form einer Story und in einem Comic. Unterm Strich liegt mir „Gladium“ mehr; ich scheue nur die Serie und ihre vielen Folgen (von denen es bald noch mehr gibt) zurück; Im Heft haben wir aber den schönen Prolog, ein Text voller Andeutungen (na, bravo, muss ich jetzt doch alles lesen?).
Christian Weis, so scheint es mir, ist derzeit sehr aktiv (Exodus†¦). Seine Superheldenstory ist im „Milieu“ angesiedelt. Das erinnerte mich - auch wegen der Ernsthaftigkeit, an Michael Bishop. Toll!
Sprachlich am besten gefiel mir „Ground Ultra“ von Tobias Reckermann. Na ja, ich habe jetzt - btw. - seinen Erzählungsband „Venom & Claw“ liegen; kurze, ganz kurze und längere Stories. Ich freue mich echt drauf! In dem Text hier kann man wieder die große Stärke des Tobias Reckermann erkennen: Seine große Freude am Formulieren und Philosophieren; ich habe so den Eindruck, dass mir seine Art, schöne, interessante, wichtige Gedanken in vortrefflichen Worten und Wendungen wieder zu geben, derzeit am besten gefällt. (Nun muss sich noch erweisen, dass mir die Ideen dahinter auch so gut gefallen; viele schöne Worte können natürlich auch was überblenden†¦ na, bin gespannt)
„Ground Ultra“ also: Schon mal wieder völlig überraschend und irre, wie er ferne, dystopische, scheinbar völlig vom alltäglichen Erfahrungshorizont entfremdetes Setting mit sozial-ökonomischen, wirtschaftspolitischen Gedanken und Hintergründen verbindet. Wer macht sowas sonst noch? (na, China Miéville vielleicht, und sicher auch Dietmar Dath)
Ob die Stories wirklich Superhelden braucht? Die Welt, in der Tobias seine Story ansiedelt, ist ziemlich borderline; besondere Kräfte scheinen eher Teil des Problems, denn die Lösung zu sein.
Ich glaube, ich habe das richtig gemacht, als ich dachte, der Autor ist für die kurze Form noch besser als beim Romanschreiben. Sein „Gleismeer“ war ja schon eine Wucht, aber diese Art des Andeutens, damit Horizonte erweiternd, ist einfach großartig; ja, ich freue mich dann mal schon auf den†¦ ach, hatte ich ja schon erwähnt.
Lustig wird es in Frank Tumeles „Fliegenpeters Drehbuch“. Das ist keine Superheldenstory, sollte aber eine werden, also ein deutscher Film mit einem Superhelden. Das Drehbuch ist provinziell, also so, wie man es oft deutscher Kinokunst unterstellt. Es ist eine Satire. Hübsch, mit Lokalkolorit und etwas Schenkelklopferhumor. Aber - ein beabsichtigter Kunstgriff? - mit einer schönen Überleitung zu einem anderen deutschen Superhelden: Captain Berlin. Ha, den kannte ich ja vorher schon! Da gibt es die Super8-Filme und jetzt die Comics von Jörg Buttgereit. Feine Sache, schön trashig. Ein langes Interview mit ihm, danke dafür!
Noch mal richtig weird wird es in „Der Gutter sieht das Licht das niemals scheint“. Also, wenn man nicht weiß, was das heißt, ich weiß es nach dem Lesen auch nicht so recht. Dieses „Licht†¦“ ist übrigens ein Name. Es ist eine weird fantasy, würde ich mal sagen. Das Setting bleibt unkonkret, poetisch ummantelt, irgendwo zwischen amerikanischer Moderne und Zauberer von Oz (oder jedem anderen beliebigen Fantasy-Land). Stil und Plot könnte man - ich mach das jetzt mal einfach so - als Mischung aus Ligotti und Hack†™n†™Slash bezeichnen (???).
Da es sich um den 2. Teil (Kapitel) einer längeren Story, die mit diesem auch nicht abgeschlossen ist, brauche ich mir vielleicht auch keine Birne zu machen, wenn ich da nicht durchsteige. Aber der Stil ist toll; der erinnert dann auch an den von Tobias: New Weird par excellence.
Das Interview mit Laird Barron wurde leider nicht ins Deutsche übertragen; Schade. Am Schluss noch ein Mini-Manifest zum Magazin-Titel: IF.
Eine für mich weitestgehend runde Sache, die mir irgendwie zeigt, dass es weitergeht mit der Phantastik.


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Andeutungsweise Fortsetzung meiner Leseliste

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 24 Juni 2017 · 1.916 Aufrufe
Waldtraut Lewin, Unterwegs und 2 weitere...
27 - Laurynas Katkus: „Moskauer Pelmeni“
Kleine Schrift so zwischendurch, ein Essay über die Beziehungen zwischen Litauen und Russland, bzw. zw. Litauern und Russen in Litauen. Aus der Sicht eines Litauers. Wie die beiden Völker bis zur Perestroika zusammen lebten, wie der Autor, noch ein Kind damals, es erlebte, wie es zur Perestroika war und wie es haute ist. Dass es wohl immer Diskrepanzen und Konflikte zwischen die Menschen dieser unterschiedlichen Herkunft gab, gehört zu den (mir) unliebsamen Wahrheiten einer so verlorenen Welt, die im Nachgang immer mieser dasteht, als ich sie selber erlebte und wahrnahm. Ist halt so. Aber gut, dass der Autor, der natürlich Partei ergreift, nicht in platten Nationalismus verfällt und anmahnt, das die litauischen Führungspersonen heute offensichtlich die Fehler ihrer russischen Vorgänger (und polit. Feinde) wiederholen.
Außerdem gab mir die kleine Schrift Inspiration zum Weiterlesen†¦
8 / 10 Punkte

28 - Jack Kerouac: „Unterwegs“
Da gab es mal ein Gespräch zwischen mir und einem jetzt ziemlich erfolgreichen Phantastikautor, den ich sehr schätze. Ich gab zu, dass ich mit „Unterwegs“ nicht viel anfangen konnte, es nicht mal zu Ende las, als ich es las. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich mit DEM Klassiker der modernen Literatur, der z.B. besagtem Autor sehr wichtig war (ist) und bedeutsam erschien, so gar nichts anzufangen wusste und dessen Bedeutsamkeit nicht erkannte und erspürte.
Das Hörbuch, gelesen von Michael Hansonis, soll mir die Gelegenheit geben, mein Urteil zu revidieren. Und tatsächlich haben mich die ersten Minuten schon irgendwie angesprochen; ich hatte Blut geleckt. Die Recherche begann und schon hatte ich einen illustren Reigen an - sozusagen - Begleitmedien zusammengetragen:
Ginsberg: „Howl - das Gehaul“ - DAS große Poem der Beatnics
Comic-Adaption von „Howl“ von Ginsburg
„On The Road - Unterwegs“ Film, 2012
Ziemlich werksgetreu, hat mir den inneren Zusammenhang des Plots eher erschlossen als das Buch selbst.
„Howl - das Geheul“ Film, 2010
Über die Entstehung des Poems; mit kompletter Rezitation des Poems durch den Ginsberg-Darsteller, beeindruckend, wie ich finde.
„Kill Your Darlings - Junge Wilde“, Film, 2013
Daniel Radcliffe als junger Allan Ginsberg, der der ersten menschlichen Inspirationsquelle der Beatnics, dem wilden Lucien Carr, begegnete. Über die Geburts-Katastrophe der Beat-Generation, Verfilmung des erst vor kurzen posthum erschienenen Buches von W. Burroughs und Jack Kerouac über den (Ritual-?) Mord an David Kammerer. Im Grunde wiederholte sich in „Unterwegs“ vieles, da war es dann Dean Moriarty (real: Neal Cassady), der die Bande antrieb.
Also, was nun?
Na ja, im Grunde ist es ja eine kleine Gruppe, die die „Beat-Generation“ ausmachte, sie scheint viel kleiner zu sein, als die Bedeutung, die man ihr beimisst. Ihr Gründungsmythos kann heute meiner Meinung nach gar nicht mehr so richtig nachempfunden werden; also, inwieweit das so großartig anders gewesen sein soll, als das, gegen das sie revoltierten. Aber das war es wohl schon.
Was mich echt störte, war ihr Verhältnis zu Frauen (für die eher so Sex-Püppchen, die auch kochen und Kinder hüten durften) = ziemlich konservativ, gar nicht revolutionär; aber die Frauen - so stellen sie es jedenfalls dar - wollten diese Rolle auch ausfüllen, ausgenommen vielleicht Marylou. Das Unternehmen war in erster Linie ein Männer-Club, wobei die Männer auch teilweise homosexuell waren, und daher verständlicher Weise kein gesteigertes Interesse an Frauen hatten. Das Bekenntnis zur Homosexualität war natürlich damals noch eine ganz andere Hausnummer als es heute ist, keine Frage.
Außerdem waren die Typen sozusagen Kleinkriminelle, die die Freiheit, die so propagierten, durch Diebstahl fremden Eigentums realisierten. Hmm, auch nicht so pralle, wie ich finde†¦
Zu den Gründungsmythen der Beatnics gehörten auch Tötungen von Menschen; für mich ebenfalls eine „neue Erfahrung“, die ich nicht so einfach einordnen kann. Im Grunde haben die Beteiligten auch noch großes Glück gehabt bei der Strafverfolgung, das meiner Meinung nach nicht gerecht ist.
Nun gut, jetzt kenne ich das Ganze, finde tasächlich ansprechende, inspirative Stellen, aber so ganz und gar kann ich dem nach wie vor nichts abgewinnen. Was mir im Buch selbst sehr gut gefiel (was der Film dann aber nicht so toll transportieren konnte), waren die Beschreibungen der Musik und Kultur der Südstaaten und Mexicos. Hier schaffte der Autor durch seine Worte farbenprächtige Bilder in meinem Kopf; dafür bin ich ihm sehr dankbar.
7 / 10 Punkte

29 - Michael Kozyrew: „Die fünfte Reise Lemuel Gullivers“
Viertes Buch für das „Swift-Projekt" des NEUEN STERNS im Herbst. Ein klein wenige ausführlicher dann dort. So ausführlich aber auch nicht, da es mir nicht gefallen hat.
Ist eine Satire, die 1936 in Russland geschrieben wurde, sich vordergründig gegen die Zustände im III. Reich richtet, aber offensichtlich so viele Spitzen enthält, die auch auf das Stalinistische Regime zutrafen, dass es erst 1991 in Russland erscheinen konnte. Ansonsten eine 08/15-Gulliveriade, in der Gulliver vor der Verfolgung durch die Kirche per frisch erfundenem Luftschiff flieht und sich auf seine 5. Reise begibt. Sprache ist an die des Originals angelehnt. Eigentlich alles drin, was man von so einem Buch erwartet? Na ja, für mich war das jetzt mal einfach zu wenig.
6 / 10 Punkte

30 - Waldtraut Lewin: „Insel der Hoffnung“
Der Roman, den ich mir jetzt aus ihrem „neuen“ Oeuvre herausgepickt habe, bleibt auch beim Thema. Nun, „neu“ ist relativ; der Roman ist aus dem Jahre 1998. Es ist ein Jugendroman. Die Heldin ist eine junge Jüdin aus Spanien. Der Roman spielt am Ende des 15. Jahrhunderts - die Reconquista geht zu Ende, das Zeitalter der Großen geografischen Entdeckungen (und Eroberungen) beginnt; in Spanien geht dies einher mit einer Verfolgung der Juden. Das Mädchen flieht aus dem Land - an Bord des Schiffes von Kolumbus! Das wird im ersten Teil erzählt; der Roman „Insel der Hoffnung“ ist der zweite Teil. Esther ist - immer noch als Junge getarnt, auf einer der Kanarischen Inseln gelandet; dort hat sie die Santa Maria verlassen - und ihren Geliebten Christoph Kolumbus†¦
Nun, das ist natürlich ziemlich --- also, wie soll ich das schreiben --- vielleicht halt doch sehr auf ein junges weibliches Publikum gemünzt. Ich habe auch gleich zum 2. Teil gegriffen, weil die Geschichte dort auf den Kanaren eine andere Wendung bekommt. Dort lernt sie nämlich einen aus spanischer Geiselhaft geflohenen, eingeborenen Prinzen kennen. Von den hellhäutigen Eingeborenen dieser eigentlich sehr bekannten (heutigen Urlaubs-) Inselwelt weiß man (ich) ja eher sehr wenig. Auch wie sie mit den europäischen Einwanderern und Eroberer zurechtkamen, welches Schicksal sie ereilte, wie sie Widerstand leisteten gegen die Eroberer. In diesem Zusammenhang fand ich interessant, dass die Guanchen sich nicht als Sklaven eigneten, wie die Autorin schrieb. Sie hauten bei jeder Gelegenheit ab. Interessant, das hießt ja, dass andere Leute sich durchaus als Sklaven „eignen“†¦
Die Inseln sind von verschiedenen Europäern eingeheimst worden, Portugiesen, Spanier, Holländer u.a. Die Spanier haben sie ihrem Reich einverleibt und die eingeborenen Königreiche unterworfen.
Der historische Hintergrund tritt in dem Roman etwas zurück hinter der Liebes- und Lebensgeschichte Esthers und ihres neuen Mannes. Das mag für die jungen (empfohlen ab 12 Jahre) Leserinnen (vor allem?) gut sein, aber mich holte sie damit nicht so richtig ab. Für mich wirkte der Roman etwas „schaumgebremst“, was auf jeden Fall angemessen für das Zielpublikum ist. Finde ich gut; und ein wenig hatte ich durchaus das „Lewin-Lesevergnügen“. Es schlummert immer noch in mir und ich bin froh, dass es nun wieder entfacht ist. Zu spät? Nö, es ist nie zu spät!
8 / 10 Punkte

31 - Waldtraut Lewin & Miriam Margraf: „Märchen von den Hügeln“
Das Wiederlesen war nötig, und es war schön. Interessanter Weise habe ich eine Entdeckung gemacht (über etwas, was ich entweder zuvor nicht wahrgenommen hatte, oder es inzwischen wieder vergessen habe). bezüglicher einer handelnden Person (ist für die Kenner ja möglicher Weise ein alter Hut, aber ich hatte mich sehr erfreut über diese meine kleine „Entdeckung“).
Mehr als es mir in Erinnerung blieb, haben die beiden Autorinnen (Mutter & Tochter) ganz bewusst und direkt Bezug auf Tolkien genommen. Dass sie es taten, wusste ich ja noch, aber so viel und überdeutlich, war mir entfallen. DAS war sicher ungewöhnlich für DDR-Verhältnisse. Aber als das Buch 1985 in der DDR erschien, gab es dort bereits eine Ausgabe des „Kleinen Hobbit“, seit 1971 immerhin.
Nun, ich durfte die Tromba wieder einmal erschallen hören, erleben, wie aus dem Löwenfindelkind die lebenslustige Leontine wird, wie sich Halbelben und Zwerge doch noch irgendwie zusammen raufen und wie im Elb-Tal langsam der Sommer vergeht.
10 / 10 Punkte (etwas mehr - und auch über meine „Entdeckung“ in einem kommenden NEUEN STERN)


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Endlich, das neue Heft, der neue NEUE STERN!

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 20 Juni 2017 · 958 Aufrufe

Endlich, das neue Heft, der neue NEUE STERN! Endlich? Na ja, diesmal ging es für diesen Rundbrief an die Freunde des ASFC Halle ja blitzschnell. Nach dem Quasi-Doppelheft LOVE CRAFT Weird Star 2.1 & 2.2. nun schon wieder ein Sonderheft - zum EURO-Con, der vom 16. bis 18. Juni 2017 in Dortmund stattfand.
Das Heft enthält Stories, die es nicht mehr in das Con-Buch geschafft haben, wobei betont werden muss, dass sie es nicht aus qualitativen Gründen nicht geschafft haben, sondern weil keine Zeit (oder Leute, die das machen könnten) vorhanden war, um sie ins Englische zu übersetzen, denn das Con-Buch erschien zweisprachig. Für die Autoren, die sich die Mühe gemacht haben und sich sicher auch auf eine Veröffentlichung in der viel besseren und wichtigeren Publikation freuten, war es schon eine Enttäuschung. Damit ihre Arbeit aber nicht umsonst war und die tollen Stories trotzdem noch einen Euro-Con-mäßigen Rahmen erleben, kam die diesmalige Herausgeberin, Sabine Seyfarth, auf den guten Gedanken, sie in einem NEUEN STERN zu präsentieren.
Na, da ist er!
Bitte! Wer will, nur melden, pn oder hier eine Bemerkung reicht.

Stories von Walter Hes, Jacqueline Spieweg, Armin Möhle, Pia Biundo, Claudia Hornung & Sabine Seyfarth

Das Titelbild? Das kommt diesmal von Stephan Probst.
Ihn findet man hier: http://www.comic-killer.de/


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Altpapier? Ja und nein: Neues Zine von Jörg Herbig

Geschrieben von T.H. , in Meine Empfehlung 20 Juni 2017 · 1.954 Aufrufe
Jörg Herbig
Altpapier? Ja und nein: Neues Zine von Jörg Herbig Der Fanzine-Titel regt natürlich zu Assoziationen an. Auf dem Bild sieht man aber keinen Altpapierstapel, sondern meinen aktuellen SF-Fanzine / Magazin-Stapel. Und ganz oben auf lag halt, was zuletzt einging. (Das ist ja die Crux bei einem SUB, dass das älteste Teil ganz unten liegt. Hier braucht man dann auch kein mathematisches Genie, um die Frage zu beantworten, wann denn das als erstes auf dem Stapel hinterlegte Buch - oder hier Heft - gelesen wird...)
Die Rubrik könnte auch heißen: Neues von Hofmanns Phantastik-Zine-Stapel

Ich bin zugegebener Maßen nicht frei von einem Vorurteil: Ich bin Fan des „Lachenden Totenschädels“ (und hier) und der bizarren Alltags-Horror-Geschichten des Jörg Herbig.
Daher hatte ich mich sehr gefreut, mal wieder eine Publikation von ihm in die Hände und vor die Augen zu bekommen.
Ein kleines, unscheinbar gestaltetes Heft mit Texten, die zwar schon woanders erschienen sind, aber mir bisher unbekannt waren.
Ich habe es auf dem Weg zum U-Con gelesen. Ist ja wenig Material, lieber Jörg; ich bitte das nächste Mal um mehr davon!
Apropos: Gleich mal in eigener Sache: Wer tatsächlich mehr von Jörg lesen möchte, hat in einem (oder zwei) der nächsten NEUEN STERNE dazu Gelegenheit - exklusiv und als Erstveröffentlichung sozusagen. Mehr dazu auf dieser Welle demnächst†¦
Also, was haben wir denn hier erst einmal:
Es handelt sich um eine Auswahl von Texten, die zwischen 2006 und 2013 in diversen Fanzines erschienen sind. Es ist eine schöne Mischung verschiedener Genres. Die Texte sind meist recht kurz, zwei Gedichte sind auch dabei.
„Wohin des Weges“ erzählt ans Herz gehend melancholisch von der Einsamkeit einer zugewanderten Frau aus Mazedonien in Deutschland. Sie hat es ja eigentlich „geschafft“ - hat sie es?
„Am Ende eines Tages“ greift auch das Thema Sehnsucht auf und erzählt von der Unmöglichkeit des Ausbruchs aus den Bahnen der lähmenden Alltäglichkeit.
„Etwas Süßes“ ist eine leichte und harmlose Replik auf unsere Abhängigkeiten und die Manipulationen der schönen Konsumwelt.
„Coffee & Cigaretts“ und „Die Lesung“ sind eher Erlebnisberichte über wohl tatsächlich stattgefundene Lesungen; die erwähnten Personen existieren zumindest tatsächlich.
„Zombie-Walking“ ist ein Wortspiel-Textchen, makaber lustig.
„Die Raupe“ ist eine waschechte Horrorstory über ein makabres Geheimnis eines Kindergartens. - Da frage ich mich, ob es da einen wahren Hintergrund zu gibt†¦
„Die Göttin des Glücks“ erinnerte mich - wegen des Themas in erster Linie - an Arthur Gordon Wolfs Katzengöttin-Phantasie. Die Obsession des weiblichen Parts eines jung verliebten Paares zu alt-ägyptischen Mythologie führt zur Katastrophe.
„Der Mann im Draht“ führt uns auf die Schlachtfelder des 1. Weltkrieges.
Ich mag den erdigen, konkreten, aber auch immer melancholischen Stil des Autors, die Sicht des schwarzen Romantikers auf die Dinge dieser Welt, die mitunter mehr verbergen als sie zu sein scheinen. Viel action darf man nicht erwarten, auch keine Plots mit Twists und Cliffhanger. Es sind eher stille Texte, die ich aber fieberhaft las, weil ich immer mit dem Schlimmsten rechnete.

PS. Alle drei anderen Zines - CTHULHU LIBRIA NEO, EXODUS und IF Magazin - habe ich auch schon begonnen zu lesen. Echt, versprochen!


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Thilo Krapp meldet: Langzeit-Projekt fertig! Sein „Krieg der Welten“

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 10 Juni 2017 · 1.209 Aufrufe
Krieg der Welten, Thilo Krapp und 1 weitere...
Vortrag und Gespräch
Haus des Buches, Leipzig
16. Mai 2017

Langsam rollt sie los, die H.G.Wells-Welle. Richtig so! Ich freue mich schon auf ein paar Bücher aus der Edition Phantasia (die TBs, die für den Herbst angekündigt sind; aber es gibt da noch ein paar echte Liebhaberausgaben; na, mal sehen†¦). Habe mir die Neuübersetzung der „Zeitmaschine“ bei Fischer zugelegt, mit einem Nachwort von Elmar Schenkel und diversen begleitenden Texten (der Zusatzteil ist fast genau so umfangreich wie der Roman selbst).
Dazu erscheinen auch Comics und Graphic Novels, die ihrerseits auch vom Recht Gebrauch machen, nunmehr niemanden mehr fragen zu müssen, wenn man Wells ins Deutsche übersetzen und veröffentlichen will. Klasse!

U.a. gibt es da einen echten Wells-Fan: Thilo Krapp! Dass er einer ist, hat er sehr anschaulich und ausführlich und eloquent letztens im Haus des Buches zu Leipzig erzählt. Für mich die beeindruckendste Meldung dazu war, dass er sich geschlagene 30 Jahre mit dem Stoff befasst hat, ehe er „seine“ Comic-Adaption von „Krieg der Welten“ so umzusetzen vormochte, wie es seinem Anspruch entspricht.
Begonnen hat alles 1939, †¦ also, natürlich nicht wirklich 1939, aber mit dem Hörstück von Orson Welles aus dem Jahre 1939. Das hörte Thilo Krapp mit 11 Jahren und war wohl hin & weg.
Das es dazu einen Roman gibt, hat er zwar schnell gecheckt, war sich aber nicht darüber im Klaren, dass der - so alt wie der ist - heutzutage (bzw. damals) verfügbar sei. Es verging dann etwas Zeit und er wünschte sich den Roman als Preis für seine Zeichnungen, die er für eine Schularbeit anfertigte.
Mit 16 Jahren entstanden erste Skizzen - die ihm aber selber nicht genügten. Er fand, er wisse zu wenig - über die Zeit (Ende 19. Jh.), die Welt (England), das Design, das Aussehen der Häuser, Möbel, winziger Einzelheiten des täglichen Lebens. Also begann eine Jahrzehnte andauernde Recherche. Davon berichtet der Künstler voller Esprit; man spürte regelrecht, wie sehr ihm das Ganze noch immer am Herzen liegt.
Im Ergebnis hat er das Wells-Buch absolut authentisch umgesetzt. Anhand von Beispielen (Fotos und Grafiken aus der Zeit, seine Skizzen und fertige Auszüge aus seinem Comic) konnte man nachvollziehen, wie seine Recherchen in seine Arbeit eingeflossen sind.
Na, Ihr merkt es, bin selber noch ziemlich begeistert von dem Vortag, moderiert von Stefan Pannor, dem Comic-Experten aus Leipzig, der es aber leicht mit seinem Gast hatte, denn dieser erzählte gern und bereitwillig.
Für mich noch so am Rande erwähnenswert ist der Umstand, dass Thilo Krapp seinem Helden (und dessen Frau auch) einen Namen verpasste. Ungewöhnlich? Ja, denn Wells hat dies nicht getan. Seine Hauptfigur in „Krieg der Welten“ wird nicht namentlich vorgestellt. Und wie mir so scheint, machte er dies des Öfteren; ein Blick in „Die Zeitmaschine“ scheint mir dieses Muster zu bestätigen (oder?).



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Die Hoffnung stirbt zuletzt (Waldtraut Lewin ist gestorben)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 09 Juni 2017 · 2.076 Aufrufe
Waldtraut Lewin
Die Hoffnung stirbt zuletzt (Waldtraut Lewin ist gestorben)

Pardon für diesen Allgemeinplatz. Ich wollte auch ganz anders beginnen, aber als ich so meine Gedanken für die Kurzbesprechung des Romans „Insel der Hoffnung“ von Waldtraut Lewin sammelte, stieß ich auf die Nachricht, die mich jetzt ziemlich schockte und traurig machte:
Waldtraut Lewin ist am 20. Mai d.J. gestorben. Sie ist 80 Jahre alt geworden.
Ich weiß zu wenig über die Autorin, die ich als Jugendlicher, junger Erwachsener sehr, sehr gerne gelesen habe. Im Grunde bis zur „Wende“; den letzten dicken Roman von ihr, der in der DDR erschien, „Ein Kerl, Lompin genannt“, habe ich zwar noch gekauft, aber nicht mehr gelesen. Ich wollte das immer mal nachholen; immer noch.
Sie „lief“ mir immer mal über'n Weg: Ich habe mit Staunen registriert, dass ihr fulminanter Roman „Federico“ auch im „Westen“ erschien. Der hatte mich, neben „Die stillen Römer“ und „Märchen von den Hügeln“, absolut fasziniert. Diese drei Werke sind aus meiner Sicht die absoluten Höhepunkte ihrs Schaffens. Und nach dem Wegbrechen der alten DDR-Verlage hat sie weitergeschrieben und weiterhin veröffentlicht, was keine Selbstverständlichkeit war. Ich habe es registriert, aber „neue“ Bücher und Autoren lockten und lenkten ab.
Inzwischen bin ich soweit, dass ich sehr gern die alten Eindrücke wieder auffrischen möchte und auch lesen möchte, was aus „meiner“ Autorin geworden ist.
Nach dem großartigen „Der Wind trägt die Worte“, in dem sie eindrücklich und glühend von der Geschichte des jüdischen Volkes erzählt, das ich mir erst kürzlich als Hörbuch gegönnt hatte, hatte ich wieder Blut geleckt. Ja, was ist aus ihr geworden, was beschäftigt sie jetzt, welche Bücher hat sie geschrieben? Da gibt es Krimis, Kinderbücher, Jugendromane, meist historischen Inhalts. Sie hat sich sehr viel mit der Geschichte der Juden in Deutschland und Europa befasst, über Anne Frank geschrieben. Das machte mich stutzig, denn in der DDR-Zeit war mir nicht bewusst, dass die Autorin Jüdin ist.
Sucht man danach, wird man schnell fündig: Sie hat sich sehr intensiv mit der jüdischen Kultur und Geschichte, also mit ihren Wurzeln, befasst. Ihren kürzlich erlebten 80. Geburtstag hat sie wohl noch bei bester Gesundheit in Israel gefeiert. Und wie ich lesen konnte, hat sie seit ihrem 11. Lebensjahr gewusst, dass sie jüdischer Herkunft ist.
Nun, in ihren Werken, die in der DDR erschienen sind, hat sie dies nicht einfließen lassen. Zumindest habe ich davon nichts mitbekommen, wenn es doch der Fall gewesen sein sollte.
Aber egal; so hatte sie auf jeden Fall für sich ein neues Gebiet erschlossen.

 

Der Roman, den ich mir jetzt aus ihrem „neuen“ Oeuvre herausgepickt habe, bleibt auch beim Thema. Nun, „neu“ ist relativ; der Roman ist aus dem Jahre 1998. Es ist ein Jugendroman. Die Heldin ist eine junge Jüdin aus Spanien. Der Roman spielt am Ende des 15. Jahrhunderts - die Reconquista geht zu Ende, das Zeitalter der Großen geografischen Entdeckungen (und Eroberungen) beginnt; in Spanien geht dies einher mit einer Verfolgung der Juden. Das Mädchen flieht aus dem Land - an Bord des Schiffes von Kolumbus! Das wird im ersten Teil erzählt; der Roman „Insel der Hoffnung“ ist der zweite Teil. Esther ist - immer noch als Junge getarnt, auf einer der Kanarischen Inseln gelandet; dort hat sie die Santa Maria verlassen - und ihren Geliebten Christoph Kolumbus†¦

 

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Nun, das ist natürlich ziemlich --- also, wie soll ich das schreiben --- vielleicht halt doch sehr auf ein junges weibliches Publikum gemünzt. Ich habe auch gleich zum 2. Teil gegriffen, weil die Geschichte dort auf den Kanaren eine andere Wendung bekommt. Dort lernt sie nämlich einen aus spanischer Geiselhaft geflohenen, eingeborenen Prinzen kennen. Von den hellhäutigen Eingeborenen dieser eigentlich sehr bekannten (heutigen Urlaubs-) Inselwelt weiß man (ich) ja eher sehr wenig. Auch wie sie mit den europäischen Einwanderern und Eroberer zurechtkamen, welches Schicksal sie ereilte, wie sie Widerstand leisteten gegen die Eroberer. In diesem Zusammenhang fand ich interessant, dass die Guanchen sich nicht als Sklaven eigneten, wie die Autorin schrieb. Sie hauten bei jeder Gelegenheit ab. Interessant, das heißt ja, dass andere Leute sich durchaus als Sklaven „eignen“.
Die Inseln sind von verschiedenen Europäern eingeheimst worden, Portugiesen, Spanier, Holländer u.a. Die Spanier haben sie ihrem Reich einverleibt und die eingeborenen Königreiche unterworfen.
Der historische Hintergrund tritt in dem Roman etwas zurück hinter der Liebes- und Lebensgeschichte Esthers und ihres neuen Mannes. Das mag für die jungen (empfohlen ab 12 Jahre) Leserinnen (vor allem?) gut sein, aber mich holte sie damit nicht so richtig ab. Für mich wirkte der Roman etwas „schaumgebremst“, was auf jeden Fall angemessen für das Zielpublikum ist. Finde ich gut; und ein wenig hatte ich durchaus das „Lewin-Lesevergnügen“. Es schlummert immer noch in mir und ich bin froh, dass es nun wieder entfacht ist. Zu spät? Nö, es ist nie zu spät!
Tatsächlich schätzte ich an ihren alten Römer-Romanen, die ja einst auch in einem eher Jungendbuchverlag erschienen sind, aber wohl durchaus für ein reiferes Publikum geschrieben wurden, die prickelnde, auch sexuell aufgeladene Atmosphäre, die dem ansonsten spannenden und historisch interessanten Plot noch die richtige Würze verpasste. Das fehlte hier; es werden harmlose Küsse ausgetauscht, wobei dem jungen Guanchen-Prinzen von La Gomera das Küssen erst beigebracht werden musste.
(Leseliste 2017 / 30 / 8 von 10 Punkte)

 

Nun, es wird wieder Zeit, dass ich „Die stillen Römer“ noch einmal lese! Ist hiermit fest vorgenommen. Ihr Halb-Sachbuch-halb-Roman über Kolumbus liegt auch noch auf meinem SUB, dann will ich unbedingt noch einmal dem tolkinesken Zauber ihrer „Märchen von den Hügeln“ nachspüren - ja, das geht - also, es ging damals, und ich wünsche es mir heute zurück - die faszinierende, anrührende Melange aus Tolkien und Elb-Florenz, im Sommer.




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Leseliste, Fortsetzung

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 19 Mai 2017 · 1.368 Aufrufe
Colin Wilson, Ballard und 1 weitere...

...und weiter geht's mit der Leseliste:

 

21 - J. G. Ballard: „High-Rise“
22 - J.G. Ballard: „Crash“
Das Hochhaus ist ein Organismus. Was den Bewohnern anfänglich wie ein Refugium erscheint, wird zum Hort des Kultur- und Zivilisationszerfalls. Die Menschen - warum auch immer - verfallen (vermeintlich?) urtümlichen Verhaltensweisen: zügelloser Sex, Mord & Totschlag, Verwahrlosung, bei gleichzeitiger Herausbildung urtümlicher, urgesellschaftlicher Clan-Strukturen, in deren Rahmen die überlebenden Menschen um die knapper werdenden Ressourcen kämpfen.
Warum die Menschen so sind, wie sie sind, erklärt Ballard nicht. Das gibt er sogar im Text zu. Insofern fand ich den Roman unbefriedigend. Die Handlung, die Entwicklung der Personen, Spannungsbogen, Erzählweise sind aber noch für meine Begriffe packender, nachvollziehbarer als z.B. in „Crash“, das ich gleich im Anschluss las.
„Crash“ - das die Nähe und Verknüpfung von Autorunfällen und Sex, ästhetisch verarbeitet und aufbereitet, hat mir überhaupt nicht gefallen. Was soll das? Ist das eine Altmänner-Phantasie? Lässt der berühmte Altmeister der New Wave der SF hier mal so richtig die Sau raus? Oder hält er mir den Spiegel vor die Nase: „Hey, gib es zu: Du denkst doch auch nur immerzu an das Eine!“ - Neben dieser sicher dem gutbürgerlichen Spießer pervers erscheinenden Phantasie aus zerfetzten Auto-Blechen und blut- und spermaüberströmten, nackten und halbtoten Leibern, ist es ja die offen dargelegte Gedankenwelt vor allem der männlichen Protagonisten, die eben immerzu nur an der Eine denken. Na ja†¦
Zu „High-Rise“ habe ich mir für den NEUEN STERN noch ein paar mehr Gedanken gemacht und meine Eindrücke nach dem Lesen des Romans und dem Schauen des Films, im Vergleich zu einem anderen, noch fast aktuellen, ähnlich angelegten Film („Kafkas Der Bau“) niedergeschrieben. Also wer alles erfahren will, bitte melden†¦
High Rise 8 / 10 Punkte
Crash 6 / 10 Punkte

 

23 - J.G. Ballard: „Der Sturm aus dem Nichts“
Ich werde wohl kein Ballard-Fan mehr. War ich es je? Weiß nicht, oftmals ließen mich seine Romane (die wenigen, die ich bisher las) in einer Mischung aus irgend einer Art Beunruhigung und einer gehörigen Portion Ratlosigkeit zurück, seine Stories noch mehr, aber bei denen muss das wohl so sein.
Die Katastrophenromane sind ja das, was ihr Name sagt: Romane über Katastrophen. Sicher kann man die äußerlichen Katastrophen auch als innere Zerrüttung, oder gesellschaftlichen Kollaps interpretieren, aber Ballard ist für meine Begriffe kein feiner Wortmagier - also, meistens, es gibt da auch ganz wunderbare Passage. Aber seine Prosa ist eigentlich griffig und konkret.
So auch in diesem Erstling, einem Katastrophenroman. Aus im Grunde ungekannten Gründen baut sich ein weltumspannender Dauer-Sturm auf, der immer schneller und zerstörerischer wird. Die Menschen, Staaten etc. sind dem Phänomen gegenüber völlig hilflos, verkriechen sich, wenn es geht, und machen sich dann untereinander das Leben schwer - was an ihrer Form des Zusammenlebens nicht wirklich etwas ändert, könnte ich jetzt zynisch hinzufügen.
Mich rührte das alles nicht an; die Leute bleiben mir fremd und ich ihren Schicksalen gegenüber unberührt.
Es gibt auch keinen nennenswerten, spektakulären, wirklich aktionsreichen Plot, dem man gerne folgen würde - das ist so ähnlich wie in „Crash“ und „High-Rise“. Also, reicht erst mal mit Ballard.
6 / 10 Punkte

 

24 - Colin Wilson: „Herr der Unterwelt“
Nach einem sehr schönen, informativen, inspirativen Widersehen mit diesem Kult-Autor im Weird New Star 2.1 /2.2 (NEUER STERN 25/26) konnte ich es nicht lassen, nach mehr von ihm Ausschau zu halten. Seine Lovecraft-orientierten SF-Romane, die ich den STERNEN besprochen habe, konnten mich nicht zu 100% überzeugen; ich denke schon, dass seine Stärken im Sachbuchsektor zu suchen sind. Er widmete sich recht vielen Sachgebieten, aber allen war gemein, dass es immer so etwas abwegige Themen waren. „Abwegig“? Na ja, aus der Perspektive des Mainstreams gesehen; es ging ihm um Okkultes, Esoterik, Magie, Psychologie, Serienmörder† ...
C. G. Jung finde ich ja durchaus schon länger faszinierend; was wären wir Phantasten ohne seine Archetypen? Dass er durchaus auch etwas Geheimnisvolles an sich hat, weiß, ahne ich seit dem Sünner-Film „Nachtmeerfahrten. Eine Reise in die Psychologie von C. G. Jung“. Auch der Buchtitel, den Wilson wählte, sprach mich und mein Sinn für das Unheimliche, Verborgene, Hintersinnige, Dunkle an. Und genau so meinte es Wilson auch. Hier erfüllte er meine Erwartungshaltung. Hat man ja auch nicht immer ...
Ansonsten hält sich der Autor an der Biografie des Psychologen; vor allem dessen wechselhaften Beziehungen zu seinem Mentor Freud. Beide Persönlichkeiten waren keine einfachen, daher ist das Ganze auch einfach spannend und amüsant zu lesen.
Darüber hinaus geht es aber auch im Inhalte der Jung'schen Lehre, um das kollektive Unbewusste, Synchronizität, aktive Imagination, „unsichtbare Anordnungen“, die auf einen (höheren?) Sinn des Lebens hindeuten, auf „ungerichtetes Denken“ und die Macht des Mythos.
Der Autor von „The Outsider“, Wilson, beleuchtet besonders Jung als Romantiker, im Sinne eines Yeats, zeigt sogar interessante Parallelen zu diesem auf, so dass ich nun weiß, dass ich auch Yeats (mal wieder) lesen muss (hatte ich schon mal, ein wenig, aber wohl viel zu wenig).
Wilson ist sehr bemüht, Jungs Glauben an Geister, seine Überlegungen diesbezüglich, zu rechtfertigen. Ja, so kam es mir zumindest vor. Jung selbst hatte große Probleme, sich dies zuzugestehen; er sah sich als rationalen Wissenschaftler, als Skeptiker, der dem Meta-Physischen in seinem Denken und Fühlen keinen Plätz einräumen wollte / durfte. Nun ja, das Problem hat jemand, der über Neurosen nachdachte, schrieb, lehrte. Überhaupt, sowohl Freud, als auch Jung, waren wohl sich selbst die besten „Patienten“ ...
Wie auch immer, diese sicher nicht ganz wissenschaftliche, dafür umso leidenschaftlichere Biografie / Monografie über den Erforscher des Inneren Dunkels hat mich begeistert!
10 / 10 Punkte

 

PS: Wilson zitiert die letzten Worte Jungs, bevor er starb: „Let's have a really good red wine tonight“- Darauf ein Gläschen!

 

25 - Gynter Mödder: „Gullivers fünfte Reise und die Tyrannei der Alten“
Ziemlich voluminöse Fortsetzung des Swift'schen Stoffs. Meiner Meinung nach will der Autor zu viel. Mir hat es nicht gefallen. Zu viel Kleinkram, den der Autor da satirisch aufs Korn nimmt. Liest sich auch nicht so spannend. Ein klein wenig ausführlicher dann im NEUEN STERN zu Swift im November.
6 / 10 Punkte

 

26 - H. Heidtmann: „Willkommen im Affenhaus“
Anthologie. Letztens zum SF-Stammtisch des ANDROMEDA SF Clubs in Halle: Wir feierten den 90. Geburtstag von Herbert W. Franke (also, so ein bisschen). Ein SF-Fan-Kollege brachte dieses Buch mit, aus den 80ern, u.a. mit einer Story von Franke, daher†¦
Aber, was mich viel mehr fasziniere: In dem „West-Buch“ befinden sich ein Haufen DDR-Autoren! Es ist eine SF-Story-Sammlung, aber die Autoren sind nicht mal alle SF-Autoren, zumindest nicht die aus der DDR. Ein Name fiel mir sofort ins Auge: Waltraut Lewin! Ja, die Grand Dame der historischen Literatur in Ostdeutschland. Bin gerade dabei, sie mir wieder zu erobern, und dann das: Von der Existenz eines dystopischen Textes, wenn auch nur eines kleinen, von ihr wusste ich bis dato nicht mal.
Es geht in ihrer Story um Luftverschmutzung und eine andeutungsweise als „Öko-Diktatur“ zu bezeichnende, dystopische Gesellschaft, die den Menschen in der Absicht, sie am Leben zu erhalten in einer lebensfeindlichen Atmosphäre, Regeln aufdrückt, die sie in ihrer Freiheit behindern.
Die anderen Storys, auch von namhaften Autoren, wie F. Pohl, Vonnegut (Titelstory, da geht es um die Liebe, die reine, tierische Liebe), Aldiss, Lem, Thomas Ziegler, aber auch Franz Fühmann, Joseph Conrad, Lutz Rathenow, Johann u. Günter Braun und Bilenkin.
Es sind vor allem Warnungen, typische 80er Jahre Dystopien, teilweise ziemlich desillusionierend, harsch in ihrer Aussage und depressiv. Für mich eine kleine, besondere Zeitreise.
8 / 10 Punke

 

Comics

 

5 - Allen Ginsberg & Eric Drooker: „Howl“
Das ist eigentlich kein richtiger Comic, eher so ein Bilderbuch nach einem Film; bzw. nach dem berühmten Poem von Ginsberg; bzw. nach den animierten Teilen des Films über die Entstehung des berühmten Poems von Ginsberg.
Da ich mich gerade auf einer Bildungsreise (also, nur mental, virtuell) in die Epoche der Beatniks befinde, stieß ich auf diesen sehr schönen Band. Es gibt da diesen Film mit James Franco, der den Allen Ginsberg in dem Film „Howl - Das Geheul“ von Rob Epstein und Jeffrey Friedman aus dem Jahre 2010 spielt. Der Film enthält Trickfilmsequenzen, die das Poem, das Ginsberg/Franco in dem Film rezitiert, eindringlich, ausdrucksstark illustriert. Die Trickbilder sind von Eric Drooker; im Nachhinein wurde aus diesen Bildern das Buch. Leider gibt es das nur auf Englisch, aber für den Genuss des Gedichtes ist das sehr okay, selbst für mich als Nicht-so-gut-Englisch-Könner. Zumal es ja Übersetzungen gibt, die man heranziehen kann.
Na ja, vielleicht sind die Bilde zu direkt, zu wenig symbolisch, dadurch zu plakativ? Mag sein, mir half es, dieses wegweisende Poem zu begreifen.
8 / 10 Punkte

 

6 - Mézières & Chrstin: „Valerian & Veronique. Das Land ohne Sterne + Willkommen auf Alflolol“
Der Comicverlag Carlson feiert 50. Geburtstag und bringt ein paar Bestseller als Appetithäppchen für relativ wenig Geld raus. Und da ja bald im Kino das Valerian-Fest gefeiert wird, wollte ich - endlich - mal auch in den Comic schauen.
Es handelt sich um 2 Alben mitten aus dem Zyklus, was ich irgendwie komisch finde, Aber gut; die Stories funktionieren durchaus eigenständig. So absolut überzeugt haben sie mich übrigens nicht. Die Zeichnungen sind recht klein und dadurch unscharf. Die Mischung aus ernsthaft und funny, die sicher typisch ist für franko-belgische Comicart sind, finde ich sehr schön, aber wie gesagt, die Zeichnungen sind mir zu klein. Die Geschichten selbst sind recht simpel, aber auch schön in ihrem Mix aus Botschaft und Spaß, den sie machen.
In der ersten Geschichte geht es in eine Hohlwelt, in der die dortige Menschheit sich spinnefeind ist, aus einfachen und völlig unsinnigen Gründen, die ihre Feindschaft traditionell in großen Schlachten ausleben und damit aber den Planeten, von dem sie gar nicht wissen, dass es sich nur um einen Planeten von vielen handelt, in Bewegung durch die Galaxis schicken und zur Bedrohung für andere Welten werden. Unsere beiden Agenten können dem ein Ende bereiten - und auch ein Schlückchen mehr als Belohnung trinken. Hübsch, hübsch†¦
Die 2. Story hat mir sogar besser gefallen. Hier kehren Aliens auf ihren Planten zurück, nach 4000 Jahren, aber da haben sich die Erdlinge bereits eine blühende Industrielandschaft aufgebaut. Es kommt zum Konflikt zwischen der effizienten, militaristischen Industriegesellschaft, die sich bald wie eine 08/15-Kolonilamacht gegenüber den Aliens verhält und den pazifistischen, hippie†™esken, langlebigen, gutmütigen, verspielten, dem Unnützen frönenden Ureinwohnern. Unsere beiden Helden mittenmang und lange Zeit miteinander verstritten. Ziemlich komplex angelegt, wie ich finde. Wundervoll!
Was beide Geschichten angeht: Sie bieten jeweils friedliche Lösungen, auch wenn das nicht immer so ganz und gleich klappt. Wohltuend.
8 / 10 Punkte




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Weird New Star 2.1 und 2.2

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 12 Mai 2017 · 1.724 Aufrufe

Weird New Star 2.1 und 2.2 Hach, Leute, jetzt bin ich mal irgendwie mächtig stolz auf mich - und auf meine wunderbaren Mitstreiter: Ich finde, wir haben hier was ganz Tolles zusammen bekommen.
Heute - 12. Mai 2017 - erscheint nicht nur ein NEUER STERN, nee, es erscheinen gleich ZWEI!
Es sollte mal wieder so ein Heft im Zeichen des guten alten Weird Fiction Guru H.P. Lovecraft werden, aber das Material häufte sich und so gibt es also nun Weird New Star 2.1 und 2.2.
Ist aber nicht nur Lovecraft drin, auch eine sehr persönliche Ehrung zu Herbert W. Franke, anlässlich seines 90. Geburtstages, von Peter Schünemann. Und noch ein paar Sachen.
Die wundervollen Coverbilder stammen von Erik R. Andara
Sieht doch schon mal gut aus, wa?!


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Über den "Käfer-Jünger"

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 26 April 2017 · 1.530 Aufrufe
Elmar Schenkel, Ernst Jünger und 1 weitere...
Sind ostdeutsche Autoren wissenschaftsaffiner als westdeutsche?

Moderator Elmar Schenkel schmeichelte dem leipziger Auditorium, als er mit einer gewagten These das†¦

Gespräch mit Uwe Tellkamp
über Ernst Jüngers „Subtile Jagden“

†¦begann: Ostdeutsche Autoren hätten einen größeren Bezug zur Naturwissenschaft - und damit meinte er jetzt nicht vornehmlich SF-Autoren - jedenfalls einen größeren als westdeutsche. Er, Herr Schenkel, ist ja Westdeutscher: „Wir haben es nicht so mit Fakten“, fügte er schmunzelnd hinzu.
Ja, es ist nicht ernst gemeint. So hat es der bekannte „Turm“-Autor Uwe Tellkamp sicher auch nicht aufgefasst. Aber er hat nun mal eine naturwissenschaftliche (medizinische) Ausbildung absolviert. Und er hat eine Affinität zu den Werken Jüngers, die von dessen Beobachtungen in der Natur handeln.
Wissenschaftlichere, nun gut, aber auch bessere Literatur? Das frage ich mich ja schon seit längerem bei Jünger. Ich habe es in der Vergangenheit immer mal wieder versucht, leider nur mit mäßigem Erfolg. Die Veranstaltung im Haus des Buches, organisiert von Arbeitskreis Vergleichende Mythologie e.V., hat mir durchaus wieder Anregungen dazu gegeben, es doch noch mal wieder zu versuchen.
Das Buch, um das es ging an dem Abend, wird es aber nicht. Es ist Jüngers berühmtes „Käferbuch“; richtiger Titel: „Subtile Jagden“. Tellkamp, der für die Klett-Cotta-Neuausgabe das Nachwort verfasste, erzählte viel über sich und sein Verhältnis zu Jünger, wie er ihn an der Uni in Leipzig zur Wendezeit für sich entdeckte.
Jünger hat übrigens in Leipzig studiert, wie Tellkamp. Eine erste Lektüre Jüngers - „Das abenteuerliche Herz“, insbesondere eine Passage, in der Jünger eine Blume, die Tigerlilie, beschrieb - traf ihn wohl wie ein Blitz.
Allerdings muss man schon - meiner Meinung nach - ziemlich viel Geduld haben, um Jüngers präzise Beschreibungen auch so goutieren zu können. Mir sind die Dinge - hier: Käfer - einfach zu weit weg, um mich daran berauschen zu können.
Interessanter war mir da schon die Fragestellung, die im Gespräch aufgekommen ist, warum sich Jünger so vehement mit dem Insektensammeln befasste. Der „Käfer-Jünger“ steht scheinbar im harschen Kontrast zum „Soldaten-Jünger“, wie er hier bezeichnet wurde. Oder doch nicht? Auf alle Fälle erinnern genügend Wörter und Wendungen in der Textstelle, die Tellkamp zum Vorlesen aus Jüngers „Käfer-Buch“ herausgesucht hatte, an die eher militärische, soldatische Denkweise Jüngers. Doch scheint für Jünger die Beschäftigung mit dem Käfersammeln ein Ausgleich zur unruhigen, chaotischen, gefährlichen Welt gewesen zu sein, eine Fluchtwelt der Ordnung und Beschaulichkeit.
Der Autor Tellkamp ist begeistert von Jünger von seiner Sprache und Art und Weise zu Schreiben. Er mag - wie Moderator Herr Schenkel, nicht alles von J.
Auf die politische Brisanz des Autors angesprochen, wies Uwe Tellkamp daraufhin, dass in den 20er und 30er Jahre ideologische Ausrichtungen nicht „gefestigt“ waren (den Begriff nutzt ich hier, Tellkamp hat das viel schöner formuliert); will meinen: Man ist heute schnell dabei, jemanden oder etwas als „recht“ und „links“ einzuordnen, und nutzt das sicher zu schnell auch als Totschlagargument. Er nannte exemplarisch Jüngers Zusammenarbeit mit dem Nationalbolschewisten Ernst Niekisch, der in persona die mitunter herrschende Verworrenheit in ideologischen Fragen verkörperte.
Dann erzählte Tellkamp von den linken und anarchistischen Studentenkollegen, die zur Wendezeit aus Westdeutschland nach Leipzig kamen. Da waren wohl einige recht vertraut mit den Schriften von Ernst Jünger, was dem allgemein herrschenden Bild vom „rechten Jünger“ auf den ersten Blick nicht entsprach.
Nun ja, sicher, ist was dran. Ob man aber heute, sozusagen vom Ergebnis her (man weiß ja heute, was realexistierender Faschismus, oder auch realexistierender Kommunismus bedeutet; wobei: letzterer hat ja eigentlich noch nie „real existiert“), auch so urteilen kann? Ist schwierig, aber derzeit auf jeden Fall ein heiß diskutiertes Feld. Uwe Tellkamp gibt sich aber mit Halbwahrheiten und Schönrederei nicht zufrieden. Dem kann ich gern und voll zustimmen.
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Haus des Buches, Leipzig
25. April 2017


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Mystische und mysteriöse SF auf der Leseliste

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 22 April 2017 · 1.480 Aufrufe
Tobias Reckermann, Colin Wilson
Fortsetzung meiner Leseliste (14-20), die vor allem im Zeichen der neuen Doppelausgabe des NEUEN STERN stand, die sich Lovecraft und der unheimlichen Phantastik widmen wird: WEIRD NEW STAR 2.1 und 2.2. - aber nicht nur. Hier gleich mal ein besonderer Tipp:

Eingefügtes Bild

Tobias Reckermann: „Das schlafende Gleis“
Angelockt durch die Erzählung „Staub“ in seinem Phantastik-Mag „IF“ habe ich nun den Roman gelesen. In meinen Worten zu „IF“ hatte ich dem Autor „Irrsinn“ bescheinigt. Nun, nach der Lektüre des ganzen Buches, aus dem die erwähnte Erzählung stammt, verfestigt sich meine Diagnose. Das klingt schlimm? Nein, ist es nicht, im Gegenteil. Ist wundervoll.
Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so einem Festival der Phantasie beiwohnen durfte. Vielleicht bei China Miéville, in Perdido Street Station“ (Falter, Weber) und vor allem auch „Der Eiserne Rat“. Ja, daran fühlte ich mich beim Lesen dieses Romans erinnert. Zum einen spinnt Tobias Reckermann ein absolut phantastisches Garn, erfindet eine Welt, die irgendwie an die unsrige erinnert und bevölkert sie mit Menschen, die irgendwie auch an die auf der Erde erinnern, aber erst bei genauerer Betrachtung. Dazu kommen Geister, Dämonen in Hundeform, ein abgesetzter Gott, ein Alchemist, ein Homunkulus. Geister, kleine und große Waldbewohner, gute und böse Freischärler, phantomhafte Duellanten†¦
Neben der phantastischen Ausstattung und der farbigen Schilderung ist es auch die Darstellung sozialer Kämpfe und Konflikte, die man in einem Fantasy-Epos eher so nicht erwarten würde - das erinnert mich dann sehr an Miéville; daher dürfte die Lektüre dieses Buches Miéville-Fans durchaus empfohlen sein.
Die Welt (die Erde?) ist auf dem Weg vom magischen ins Industriezeitalter. Das führt zu zahlreichen Spannungen und Konflikten, die anhand einzelner Personen festgemacht und geschildert werden. Für den guten Überblick über das Geschehen und die Personen hat es der Autor den Lesern einfach gemacht: Jede Figur bekommt „ihr“ Kapitel; wobei es zu Plot-Überscheidungen kommt; erst am Ende wird dann alles endgültig zusammen geführt. Dabei kann der Autor seinem Affen Zucker geben: Manchmal, das sei sogar kritische angemerkt, gehen die Pferde mit dem Autor durch: Er schreibt sich die Seele aus dem Leib, und oftmals habe ich mir gewünscht: „Hey, komm doch mal auf den Punkt!“
Es werden verschieden phantastische und abenteuerliche Motive miteinander verwoben, wie man anderswo so auch nicht hat: Chinesische Kampfkunst-Fantasy trifft hier auf Steampunk, tolkineske High-Fantasy auf politischen Thriller.
Ich fand es großartig, hätte es mir manchmal nur etwas gerafft gewünscht. (Mehr dazu auch im NEUEN STERN; aber erst in der 27. Ausgabe...)
10 / 10 Punkte

P. D. James: „Das Land der leeren Häuser“
Die Vorlage für den tollen Film mit Clive Owen. Da ich diesen Film liebe, wollte ich mal die literar. Vorlage dazu lesen. Leider ist das Buch nicht ganz so gut wie der Film. Viel ruhiger, gemäßigter, englischer?
Der Plot differiert auch ziemlich von dem des Films, was aber dem Film eindeutig zugute kommt. Ausführlich widme ich mich der Angelegenheit im NEUEN STERN.
7 / 10 Punkte

Kenneth Grant: „Gegen das Licht“
Eine autobiografisch gefärbte Novelle des „Magiers“ Kenneth Grant, der davon überzeugt war, dass Lovecraft nichts erfand, sondern Wissen über die uralten Wesen aus dem All wiedergab. In dem Buch geht es um einen Familienschatz, ein magisches Buch. Hinter dem war auch Crowley her. Literarische leider keine große Entdeckung für mich. Mehr dazu, wer will, in einem kommenden NEUEN STERN.
6 / 10 Punkte

Sybille Berg: „Wunderbare Jahre. Als wir noch die Welt bereisten“
Hörbuch, gelesen von Katja Riemann
Mein alljährliches Sybille-Berg-Buch! Natürlich lass ich es mir traditionell vorlesen. Diesmal hält sich aber meine Begeisterung in Grenzen. Mir kommt es so vor, dass die Autorin, angekommen in der gut-bürgerlichen Welt des „Westens“, alles schon gesehen, erlebt und gedacht hat. Mir klang das Buch einfach „satt“. Und nun hat sie Angst vor dem Verlust. Auf einmal gibt es da überall Terroristen und andere Widrigkeiten, die einem das freie Reisen in die Welt vermiesen. (Da ich solche „Angstmenschen“ aus eigenem Erleben kenne, und ihnen gegenüber nicht weiß, wie ich ihnen begegnen soll - wie kann man jemanden Angst ausreden? - Argumente, dass man eher in einem Auto zu Tode kommt als durch einen Terroranschlag? - nützt nichts, da hat man lieber Angst vor Asylanten, die natürlich alle Terroristen sind - das meinte ich jetzt ironisch, oder eher sarkastisch)
Die Autorin zeigt aber auch, wo die Probleme in der Welt liegen; und die versammelt in ihrem neuen Buch Texte, die in den letzten Jahrzehnten entstanden (zumindest berichten sie auch von älteren Begebenheiten, z.B. Jugoslawienkrieg). Für mich am eindrucksvollsten war die Erzählung über ein zwangsverheiratetes junges Mädchen in Bangladesch. Also, wer nach solchen Worten immer noch Billig-T-Shirts kauft†¦ Aber das sind wieder so Gutmenschengedanken, ich weiß.
Na ja, insgesamt fand ich das Buch zu mainstreamig, zeitgeistig-angstbetont. Hat mir nicht so dolle gefallen, aber als Draufsicht auf unserer Welt von heute, gesehen aus einem bestimmten Blickwinkel, nicht übel.
7 / 10 Punkte

Colin Wilson: „Die Seelenfresser“
Endlich mal ein Buch aus dem SUB „abgearbeitet“. Geholfen hat mir dabei unser Projekt für den NEUEN STERN; ein Lovecraft-Spezial zu machen. Wie das zusammenhängt, erzähle ich im NEUEN STERN. Hier sei nur erwähnt, dass ich das Buch sehr interessant fand, aber als Literatur nur unzureichend gefiel. Im Grunde hatte ich eher den Eindruck, der Autor wollte seinem Publikum kein „Sachbuch“ mit ziemlich abwegigen Gedanken zumuten und hat sie deshalb in einer Geschichte verpackt. Die greift in tiefe Trickkisten: Archäologische Entdeckung einer uralten Zivilisation, die natürlich viel, viel älter ist, als jede bis dato bekannte und auf die Großen Alten zurückgeht. Was aber viel schlimmer ist: Es werden Bewusstseinsparasiten entdeckt; die uns Menschen seit 200 Jahren heimsuchen. Und nun können wir was dagegen tun: Das geht mit Telekinese, Telepathie. Am Ende kann ein atomarer Weltkrieg beendet werden und Kontakt zu Wächtern aus dem Weltraum aufgenommen werden. Das alles in nicht mal 200 Seiten - also, sicher bräuchten moderne Autoren dafür mindesten 3 500-Seiten-Schmöker, aber so kurz, wie Herr Wilson das zusammengefasst hat, war es dann sogar mir zu knapp.
7 / 10 Punkte

Colin Wilson: „Vampire aus dem Weltall“
Hinter dem reißerischen Titel verbirgt sich ein Hyper-SF-Roman. Das Thema ist im Grunde ähnlich dem von „Die Seelenfresser“, wieder sind es im Grunde körperlose Aliens, die die Erde befallen, und dänikemäßig für die menschliche Evolution und Zivilisationsbildung verantwortlich. Der Ausgangspunkt ist nur ein anderer: in der Zukunft stößt eine britische Raumexpedition auf ein fremdes Riesenraumschiff mit vermeintlichen Särgen an Bord. Die darin aufbewahrten Aliens haben aber noch so etwas wie Leben in sich und erwachen auch, wenn sie lebendige Menschen um sich spüren.
Der Autor nutzt diese Entdeckung, um - wie in „Die Seelenfresser“ - parawissenschaftliche Ideen an die Leser zu bringen, vornehmlich über Vampirismus, der zum Leben dazugehört, auf der Erde und im Weltraum. Am Ende des Romans wird so ein Alien dingfest gemacht und alle seine Geheimnisse, auch die des Universums, des Lebens, und des ganzen Rests, heraushypnotisiert.
Als Erzählung funktioniert das Buch diesmal sogar besser als „Die Seelenfresser“, auch wenn der „dramaturgische“ Kniff am Schluss (der „Täter“ erzählt mal alles, was sich an Fragen bis dahin angestaut hat) keiner ist.
7 / 10 Punkte


William Meikle „Das Amulett“
Blitz macht eine neue Reihe auf: H. P. Lovecrafts Schriften des Grauens. Diesmal wollte ich von Anfang dabei sein. Der 1. Band macht auch einen hübschen Eindruck: klein und handlich und mit Tentakeln.
Habe ihn gern gelesen. Ist eine Mischung auf Lovecraft und Krimi der Schwarzen Serie. Okay, kann man machen, der Ton ist dadurch rauer und herzhafter. Inhaltlich werden allerdings sehr viele Klischees bedient; so dolle überraschend ist das Ganze nicht.
Das titelgebende Amulett wird von einer Cthulhu-Fan-Sekte benötigt, um die Großen Alten zu beschwören. Sie rauben es einem Sammler okkulter Gegenstände, ein Privatschnüffler soll es wiederbeschaffen, ohne anfänglich zu ahnen, auf was er sich einlässt.
Ich gebe hier mal 7 / 10 Punkte






Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Neueste Kommentare

Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
 Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÜCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

 "Angst im Empire", hg.v. Reinhard Klein-Arendt, Ed. Dunkelgestirn, 2024
 Jörg Weigand, "ISABELLA. Eine ganz besondere Liebe", p.machinery, 2025

 Thomas Hofmann und Petra Hartmann: "Das intergalaktische Bestiarium", Ed. Dunkelgestirn, 2025

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Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
 "Saramees Blut", Atlantis 2012
 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

 Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

 Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
â– 
Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
REISSWOLF S5, 2024

SF-Notizen Kalender August 2025 bis Dezember 2026
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CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

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