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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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Mein historischer Lesemonat

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 02 Dezember 2016 · 1.128 Aufrufe
2016
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35) Thomas von Steinaecker: „Schutzgebiet“
Interessant: Der zweite Roman eines deutschsprachigen, noch eher jüngeren (sehr relativ, ich weiß) Autor aus kürzester Vergangenheit, der sich der deutschen Kolonialgeschichte zuwendet - nach Krachts „Imperium“.
Ich griff zu dem Buch nach der Veranstaltung zum Leipziger Literaturherbst 2016, u.a. mit dem Autor (Wobei ich aus zeitlichen Gründen seinen Auftritt selbst gar nicht mehr miterlebte). Zum Literaturherbst hatte er seinen utopischen Roman „Die Verteidigung des Paradieses“ im Gepäck. Um den Autor als Autor kennen zu lernen, hatte mich aber dieser Roman hier angesprochen.
Ähnlich wie bei Kracht zeigt sich deutsches Kolonialgebiet aus der Kaiserzeit vor allem als Spielfeld für hinreichend Verrückte, wie es mir scheint. Mehr war aus den Kolonien wohl nicht rauszuholen, könnte ich etwas zynisch anbringen. Mit Ruhm hat sich da ohnehin niemand bekleckert, insofern ist fast tröstlich, dass ein paar Lebensunfähige dorthin ausquartiert werden konnten. Nur Schade, dass die Leute, die dort leben, drunter leiden mussten - u.U.
Hier wird ein fiktiver Ort in Afrika zum Handlungsschauplatz gewählt. Dort will ein deutscher Unternehmer in der Savanne einen deutschen Wald anpflanzen: Schließlich müssten die deutschen Qualitätshölzer unter den dortigen klimatischen Bedingungen doch viel besser und schneller gedeihen. Na ja, klappte nicht, war klar.
Dazu kommen noch ein paar andere Loser und Träumer und Spinner. - Ich habe ja für solche Leute was übrig, aber es ist halt wenig tröstlich, sie dort in der glühenden Hitze verkommen zu sehen.
Anders als bei Kracht konnte mich die Story aber nicht wirklich gefangen nehmen, da halfen auch die eingeworfenen Bezüge zur utopischen Literatur des 19. u. 20. Jahrhundert auch nicht drüber hinweg. Aber es war noch so gut, dass ich mich angeregt fühle, den „Paradies“-Roman mal zu lesen - später†¦
7 / 10 Punkte

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36) Götz Aly: „Unser Kampf“
Na, woran erinnert dieser Titel? Ja, stimmt, so ist es auch gemeint†¦
Der Untertitel lautet: „1968 - ein irritierender Blick zurück“. Das Buch ist eine vielerseits angefeindete „Abrechnung“ mit der 68er Generation. Na ja, „die 68er“ sind ohnehin ja in einer politischen Ecke und haben somit ohnehin ihre Feinde und Kritiker. Das erste Besondere an der Sache hier ist, dass Aly ja auch so ein 68er war. Was mir positiv auffiel, war, dass er sich bei der Kritik, die er äußert, selbst nicht ausnimmt. Ein großer Vorwurf an seine damaligen Mitstreiter ist daher daraus resultierend: Sie wollen sich nicht richtig erinnern, verdrängen ihre schwarzen Flecken und decken den Mantel des Schweigens über gewissen Wendungen, Handlungen, Gedanken etc. von damals aus.
Also, worum geht†™s? Im Grunde macht Aly eines: Er vergleicht die 68er „Bewegung“ mit der „Bewegung“ der Nazis in den 20er/30er Jahren. Vergleich? Muss ja keine Gleichsetzung sein. Auch wenn er das an einigen Stellen auch betont, dass er KEINE Gleichsetzung vornimmt, so setzt der so viele Gleichheitszeichen, dass es einem schwerfällt, hier nicht von einer Gleichartigkeit auszugehen.
Im Detail will ich hier nicht drauf eingehen, nur mal so zusammenfassend, stichpunktartig:
  • die 68er sind im Genrationskonflikt zu ihrer Elterngeneration angetreten, die wiederum in den 12 Jahren des 1000jährigen Reichs mitsozialisiert wurde; das erzeugt schon mal Spuren
  • die Reformen (Politik, Universitäten†¦), die in den 60ern losgetreten wurden, sind nicht unbedingt durch die 68er Revolte hervorgerufen, provoziert worden, sondern liefen bereits, als die Studenten aufbrausten
  • Auftreten, Äußerungen, organisatorische Einzelheiten, engstirniges, dogmatisches Herangehen und Behandlung der echten und vermeintlichen Feinde der beiden „Bewegungen“ weisen deutliche Gemeinsamkeiten auf
  • das Verhältnis zu Demokratie, Antisemitismus, Gewalt bei den 68ern ist durchaus auch als „gestört“ zu bezeichnen (also, Aly macht das dezidiert und ausführlich; ich lass das mal so allg. hier stehen)
  • die soziale Zusammensetzung der Revoltierenden entspricht nicht ihrem ideologischen Selbstverständnis
  • Verdrängung statt Auseinandersetzung mit der Geschichte, sowohl auf 68 bezogen, aber auch auf die 68er heute
Wenn man das Buch liest, vermag man kaum nachzuvollziehen, worauf die 68er so stolz sein können (dazu ergänzend empfehle ich noch das Buch „Das bleiche Herz der Revolution“ von Dannenberg, gelesen habe ich es vor genau 2 Jahren).
Ein Gedanke verfolgte mich allerdings bei dieser spezifischen Anwendung der Totalitarismus-Doktrin: Ist es nicht denkbar, dass sowohl die Nazis, als auch die radikale 68er Studentenbewegung am Ende aus einer Inspirationsquelle schöpften; schon bei den National-Sozialisten war es ja so, dass sie sehr deutlich Bezug auf die Arbeiterbewegung nahmen, was ja Zeitgenossen (von heute!) gern zu dem Schluss kommen lässt, dass Nazis links waren. Dieser Gedanke kommt Aly nicht, also der mit der noch älteren Quelle, den anderen legt er seinen Lesern durchaus nahe, oder?
Das Buch besticht durch seine schlüssige Argumentation und vor allem die Fülle der Beispiele. Und wenn man den Nahmen Mahler oft genug liest, weiß man ja auch, dass es so ein ideologisches Umschwenken in persona ja durchaus gab; aber darauf nimmt Aly gar keinen Bezug - und ich denke mal, das lässt sich so auch nicht verallgemeinernd interpretieren.
8 / 10 Punkte

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37) Heinrich Gerlach: „Durchbruch bei Stalingrad“
Ein Kriegsbuch. Sowas lese ich? Na ja, manchmal schon. In historisch überschaubarer Zeit - will sagen: In der Zeit, in der ich die Leseliste hier führe, waren es vor allem ein paar neue Russen, die über den Afghanistan- oder Tschetschenienkrieg schrieben. Und deutsche Autoren? Da fällt mir gerade Gert Ledig ein („Die Stalinorgel“ und „Vergeltung“), aber die muss ich vor der Leselistenzeit gelesen haben. Kommt mir gar nicht so lange vor, dass†¦, aber ich wollte die beiden dünnen Bücher ohnehin mal wieder lesen.
Jetzt also dieser dicke Wälzer über die Wochen im Kessel von Stalingrad. Ich gebe zu, dass mich die Geschichte zum Roman als erstes interessierte und faszinierte. Kennt Ihr die?
Also: Gerlach ist ein deutscher Soldat, der in Stalingrad in Gefangenschaft geriet - und überlebte! Das ist sicher schon mal eine große Ausnahme (von den 300.000 deutschen Soldaten der 6. Armee sind wohl nur 6000 nach Hause gekommen). Er wurde in Gefangenschaft mit dem Nationalkomitee Freies Deutschland und dem Bund deutscher Offiziere konfrontiert; sein Umdenkungsprozess zum Kriegs- und Hitlergegner setzte aber sicher schon vorher ein. Auf alle Fälle schrieb er in Gefangenschaft diesen Roman. Darin zeigt er deutlich und mitunter drastisch die Schrecken des Krieges auf, wie der Krieg, der Hunger, der Wahnsinn des Hilterbefehls, da auszuharren, auf ihn und seine Mitsoldaten wirkte. Im Grunde hätte dieses Buch übrigens so auch, für mein Dafürhalten, in der DDR erscheinen können, denn unterm Strich heroisiert das Buch den Krieg nicht, stellt den deutschen Soldaten auch nicht in ein heldenhaftes Licht oder dergleichen. Es zeigt aber differenziert, wie die Leute tickten, auch politisch. Für mich überraschend war, dass die Soldaten und auch Offiziere mitunter sehr ehrlich und offen miteinander sprachen und diskutierten - okay, nicht in jeder Runde und jedem Rahmen, aber so in der Situation der Todesnähe war dann vielen vieles egal†¦
Für mich immer interessant ist die Frage, wie Soldaten mehr oder weniger freiwillig sich in den Krieg begeben. Gut, eine Wahl hatten sie ja nicht gerade, aber viele gingen mit wehenden Fahnen in die Schlacht. Warum? Diese Frage stellten sich im Angesicht des Stalingrader Kessels dann die Leute auch†¦ Und sie haben unterschiedliche Antworten (wie z.B. der Sohn eines Kommunisten, der im National-Sozialismus Hitlers tatsächlich die Möglichkeit sah, den Sozialismus in Deutschland zu erreichen, was den Kommunisten ja nicht gelang; oder die Fragen der Ehre und Treue, die Männern aus alten Offiziersfamilien tatsächlich bewegte - und maßlos enttäuscht wurden; oder auch der Mann aus einer baltischen Republik, der den russischen Imperialismus so argwöhnisch betrachtete, dass er sich sehr offensiv zu den deutschen Faschisten hingezogen fühlte, sozusagen in eigener Mission unterwegs war). Also, meine Frage wurde zum Teil sehr eindrucksvoll beantwortet.
Aber zurück zur Roman-Geschichte, die mich ja bewog, diesen Roman zu lesen - Einschub: Diese äußerliche Sache rückte bei der Lektüre schon schnell in den Hintergrund, denn das Buch zog mich in seinen Bann.
Als Gerlach nach Hause fahren durfte, konnte er das Manuskript nicht mitnehmen.
Die sowjetische Lagerverwaltung nahm es ihm ab, sah wohl die Rolle der Sowjetunion oder / und Roten Armee nicht ins richtige Licht gerückt. Einschub: Was so aus meiner Sicht überhaupt nicht gerechtfertigt war! Im Gegenteil, im Grunde kommen „die Russen“ sehr gut weg, auch wenn aus der Sicht der deutschen Soldaten erzählt wurde. Ich weiß gar nicht, ab das so authentisch ist, aber russische Gefangene wurden mitunter sehr gut behandelt, und umgedreht wurden deutsch Gefangenen bei den Russen sehr gut behandelt (so schildert es Gerlach). Mehr „Arschlöcher“ machte Gerlach eigentlich bei seinen eigenen Landsleuten aus†¦
Ach ja, das Buch an sich†¦ war verloren! Weg, alles umsonst†¦.
Gerlach wollte es in den 50er Jahren noch einmal schreiben, konnte sich aber nicht mehr so richtig erinnern. Daher setzte er sich einem Experiment aus: Er ließ sich in Hypnose versetzen und diktierte aus dem freigelegten, verschüttet geglaubten Gedächtnis. Er entstand ein Roman: „Die verratene Armee“. Ist aber nicht der Text, der nun vorliegt. War aber damals ein großer Erfolg.
Der Autor des sehr langen Nachwortes, Carsten Gansel (der Roman selbst füllt „nur“ die ersten 515 Seiten des fast 700seitigen Buches†¦), erzählt die Geschichte des Autors und des Buches, und seiner großen Entdeckung: Er fand in russischen Archiven kürzlich (2011) das alte Manuskript! Somit ist nach 70 Jahren das Buch erstmal vollständig und richtig erschiene. Ja, das hat mich fasziniert; aber am Ende auch der Roman selbst. Großes Ding!
11 / 10 Punkte


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„War alles ganz anders?“, fragte Herr Däniken.

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 11 November 2016 · 875 Aufrufe
Däniken
†¦am 9. November in Halle, im Steintor-Varieté. Mich fragte er dies konkret zum vierten Mal. Na ja, ich bin ja - darf ich dies an dieser Stelle noch einmal betonen - gar kein wirklicher Fan von seinen Thesen, also, so ein bisschen vielleicht, so im X-Akten-Sinne, wie bei Mulder: Ich möchte ja glauben, aber†¦
Also gut, ich war „Wiederholungstäter“ - ja, so titulierte v. Däniken seine Zuhörer, die wiederholt seinem Vortrag lauschten. Und ich bin durchaus Fan seiner Person, denn ich finde es nach wie vor überaus erstaunenswert, dass er mit über 81 Jahren immer noch knapp 2 Stunden am Stück einen Vortrag hält, der in sich durchaus schlüssig ist, auch wenn er so schnell spricht, dass man schon deshalb keinen Mut hat, ihm zu widersprechen. Dabei - das darf ich mal so anmerken - zieht er schnell Schlüsse, und bereitet seine „Beweise“ nicht wirklich transparent und allumfassend auf. (Bsp. siehe Kommentar zu diesem Beitrag)
Widerspruch? Findet man sicher genügend, aber†¦
†¦interessant fand ich diesmal sein Gedanke, dass die heiligen Schriften von Leuten aufgeschrieben wurden, die selbstverständlich ihrer Zeit verpflichtet waren: Leute, die Pferdekarren kannten, aber keine Raketentriebwerke. Klar, dass - wenn denn „die Götter“ gar keine Götter, sondern Außerirdische waren - die Autoren dieser Bücher von wunderbaren Erscheinungen schrieben, von Zauberei und Magie, aber nicht von Raumschiffen, etc.
†¦mir imponiert seine konsequent atheistische Haltung. Dabei vermittelt er dennoch, dass es viele wunderbare offene Fragen gibt.
†¦bemerkenswert fand ich diesmal auch - fast sozusagen in Fortsetzung seines Vortrages vom Vorjahr - dass die Äußerungen hochstehender Persönlichkeiten aus Politik und Militär jetzt (oder vor kurzem, meist vor ihrem Tod, aber nach ihrer Pensionierung†¦) „die Wahrheit“ sagten - also: Däniken zitiert sie mit Äußerungen, die den Eindruck erwecken, dass diese hohen Entscheidungsträger jahrzehntelang schwiegen und viel verschwiegen. DAS reizt mich fast, sein neuestes Buch zu lesen, in dem wohl diese Leute zitiert werden, denn den Zitaten würde ich gern nachgehen†¦

Aber wo bleibt die Erschütterung? E.v.Däniken wartet auf sie - darauf, dass „sie“ wiederkommen.
So entließ er seine Zuhörer zumindest vor einem Jahr. Und heute. Er meint, sie wären ja da, aber viel zu vorsichtig, um uns zu brüskieren, zu schocken†¦ Hach na ja†¦
Es bleibt also spannend†¦

(Selbst-) Referenz:
Meine beiden anderen Däniken-Blogeinträge
2015: http://www.scifinet....äniken-fast-80/
2010: http://www.scifinet....ich-gebe-es-zu/


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Der jährliche Besuch beim Prof - Aus dem Tagebuch eines Papiertigers IV

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 03 November 2016 · 965 Aufrufe
Elmar Schenkel und 2 weitere...
Zeit: 01. November 2016
Ort: Probsteikirche St. Trinitas, Leipzig
Anlass: 20. Literarischer Herbst Leipzig

Elmar Schenkel: Zahlen und Gärten

Es scheint wohl eine gute Tradition für mich geworden zu sein: Im Jahr zumindest 1 Mal eine Lesung mit Elmar Schenkel zu besuchen. Hat dies Jahr auch wieder gut geklappt.
Der Professor der Anglistik mit dem Hang zur Phantastik und zur Erkundung der Ränder der Welt der Literatur zur Philosophie, Physik, Wissenschaft im Allgemeinen, bietet ja auch genügend Gelegenheit dazu. Leider schaffe ich es nicht, alle interessanten Veranstaltungen mit ihm zu besuchen. Lohnen würde es sich sicher; gelohnt hat es sich diesmal auch wieder.
Das dachten sich noch ein paar andere Leutchen; seit dem ersten Mal (damals, bei „uns“ im Freundeskreis SF Leipzig, als wir bass erstaunt waren ob des Publikumsinteresses an der Lesung / dem Gespräch mit ihm) erlebe ich immer wieder, dass er sozusagen als Publikumsmagnet wirkt. Der nicht mal so kleine „Gruppenraum“, den die kathol. Kirche zur Verfügung stellte, war über-voll. Es wurden noch Stühle reingetragen, dennoch fanden nicht alle Interessenten einen freien Stuhl.
Herr Schenkel stellte 2 seiner Werke vor, die die Verbindung von Literatur und Wissenschaften im Besonderen thematisieren:
„Zahlen und Gärten: Hugo Kükelhaus macht einen Spaziergang mit Leibniz“
„Keplers Dämon: Begegnungen zwischen Literatur, Traum und Wissenschaft“
Sein Vortrag war nun keine trockene Abhandlung, sondern ein spritziges, mit Anekdoten gewürztes, assoziatives Gedränge (um mal einen schönen Begriff eines anderen Autors - Ernst Petz - zu bemühen). Er wusste vortrefflich zu unterhalten. Die gute Stunde verging wie im Fluge.
Er hat nach wie vor Spaß daran, auf Entdeckungsreise zu gehen und die Spannungsfelder zwischen wohlfeilen Worten und großen Ideen und Gedanken aufzuspüren. In dem „Kepler-Buch“ sind davon viele Beispiele zu finden. Auf dieses Buch wird man ohnehin an vielen Stellen aufmerksam gemacht, denke mal, ich komme demnächst da auch nicht dran vorbei†¦
Das Kükelhaus-Buch ist dem Einvernehmen nach das Auftragswerk eines Verlages der sich im Grunde ausschließlich mit Leibniz beschäftigt. Da L. ja Hauptthema im diesjährigen Literarischen Herbst ist passt das ja ohnehin wie die Faust aufs Auge. Doch der Autor ist bekennender Kükelhaus-Fan (und -Freund des 1984 verstorbenen Philosophen, Künstler, Pädagogen†¦) und lässt Beide, die im realen Leben ca. 400 Jahre voneinander trennen, zusammen treffen und sich über das „†¦Leben, dem Universum und dem ganzen Rest†¦“ unterhalten.
Was denn nun für Anekdoten? --- Och nö, die gebe ich hier mal nicht wieder; ich kann die auch gar nicht so gut nacherzählen. Ich weiß nur, dass ich wieder mal voller Eindrücke, Inspirationen und Anregungen ernsthaft überlege, mir doch mal wieder ein Schenkel-Buch zuzulegen.
Gut, das war der Literarische Herbst (für mich) dieses Jahr.


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Neuer Stern 22 - nicht auf Japanisch - dafür pünktlich zu Halloween erschienen!

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 31 Oktober 2016 · 537 Aufrufe

Neuer Stern 22 - nicht auf Japanisch - dafür pünktlich zu Halloween erschienen! Neuer Stern 22 - nicht auf Japanisch - dafür pünktlich zu Halloween erschienen!
Einvernehmlichen Gerüchten nach ist gestern zum Halloween-Zusammentreffen der ANDORMEDAner (Andromeda SF Club Halle) die neue Ausgabe des NEUEN STERNs erschienen. Eine gute Nachricht, denke ich.
Und was ist drin? Also†¦.
Eine Halloween-Geschichte von Peter Schünemann, illustriert mit Bildern aus dem Zwischenreich, wie man sie auf dem Monumentalfriedhof in Genua findet +++ ein exklusiver Island-Reisebericht von Peter, der dort auf phantastischen, sagenhaften u.a. Troll-Spuren wandelte - 1. Teil +++ eine ausführliche Rezension zu einem derzeit sehr wichtigen SF-Roman (Cixin Liu: The Three-Body Problem), das demnächst auf Deutsch erscheint; hier kann man sich schon mal vorwärmen +++ eine euphorische Alan Moore: Providence-Rezension +++ gekramt wurde auch wieder in Alten Bücherschränken +++ ElsterCon 2016-Nachlesen.
Hmm, denke, das sollte reichen; wieder satte 36+4 (Farb) Seiten im handlichen Fanzine-Format - und das, obwohl der NEUE STERN immer noch kein Fanzine ist :-)


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Steampunk - ohne Dampf - Aus dem Tagebuch eines Papiertigers III

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 30 Oktober 2016 · 726 Aufrufe

(Der Beitrag sollte eigentlich, da eher nicht euphorisch und auch nicht wirklich auf Literatur fußend, nur als Einschub für den demnächst geplanten erscheinen, aber da sind es doch drei Worte mehr geworden, daher†¦)

Steampunk ist das „neue Ding“ erklärte einst auf dem ElsterCon 2012 Jürgen Lautner. Das wollte ich nun endlich mal überprüfen, am 29. Oktober 2016
Als ich jung war, war Pluto†¦ach, okay, ist bekannt; aber: Als ich jung war, war Steampunk eine Handvoll Romane (Powers, Blaylock Jeter). Kennt die jemand aus der Steampunk-Szene von heute? Hat der Steampunk von heute noch was mit diesen Werken zu tun? Muss er das überhaupt? Fragen über Fragen.
Nun, JULES, der Fantasy und Steampunk Markt zu Leipzig, hat es doch zum 2. Mal geschafft, seine Pforten im Kohlrabizirkus zu öffnen. Diesmal wollte ich es mir nicht entgehen lassen, einmal, weil ich noch nie - echt, noch nie! - im Kohlrabizirkus war und zum anderen weil ich immer die schönen Bilder von den gewandeten Steampunkern bewundere, von deren Basteleien, von in den viktorianischen Stil rückverwandelten Computern, völlig überbordenden historischen Waffen und anderen Instrumente. All das sieht faszinierend aus. Aber was macht so ein Steampunk-Markt?
Vielleicht haben sich die Veranstalter das auch gefragt und erweiterten das Thema: Fantasy Steampunk, Mittelalter, LARP. Okay, wird die Sache bunter. Tatsächlich tummelten sich auf dem Geländer auch mehr Orks, Ritter und Feen als Steampunker; dazu viele Gothics, die ohnehin schon immer ein Faible für vergangene Epochen in ihrer Kleidung dokumentierten.
Aber was war da nun los? Also, es gab Stände, zum Verkaufen, Klamotten, Schmuck und so weiter. Dazu ein paar tolle Ausstellungsstücke: Ein PC mit Drucker aus dem 19. Jh., dampfbetriebene Eisentieren, die aber nicht dampfbetrieben werden durften, wegen der Brandgefahr, ein Pappdrache, der die Kinder amüsieren sollte. Geboten wurden Schwert- und u.a. Kämpfe, die man mit Plastik-Fantasy-Waffen ausfechten konnte. Hmm, war jetzt nicht so toll, nehme an, war eine LARP-Truppe, die sich hier mal austoben konnte. Na gut, dafür ist das ja da. Dann sah ich noch so ein paar circensische Darbietungen, mit Feuerspucken, Schlangen, Zaubertrick.
Vom Kohlrabizirkus wurde eine Halle genutzt, und der Vorplatz. Man war recht schnell durch, zumindest, wenn man nicht die Absicht hatte, sich mit genre-kompatibler Kleidung einzudecken.
Gäbe es keine musikalischen Acts, wäre das Ganze schnell abgehandelt; so konnte ich Dunkelschön und den unplugged gespielten Liedern von Aeronautica lauschen. Mehr Sitze- und Stehfleisch hatte ich nicht; vielleicht wäre es noch angebracht gewesen, Aeronautica dann in ihrem richtigen Konzert zu hören, denn die nur an den Gitarren vorgespielten Versionen ihrer Lieder konnte ich nicht viel abgewinnen. Dunkelschön überraschten mich durch ihr abwechslungsreiches Programm, das von eher fast schlagerartigen Liedchen, über wundervollen mystischen Balladen bis zu mitreißenden bretonischen Saufliedern reicht.
Als, das ist Steampunk heute. Nun gut, habe ich mal kennen gelernt, aber als oller Papiertiger muss ich gestehen, dass ich diesem Verkauf- und Unterhaltungs-Rahmen nicht so viel abgewinnen kann. Habe es kennen lernen dürfen und bin sehr froh darüber; war insgesamt dann doch eindrucksvoll. Häkchen dran.
(Keine Handyfotos: War die ganze Zeit dunkel in der Halle, was die Lichtstrahler-Effekte an der Kuppelhalle zwar herausstrich, aber nicht genügend Licht für Aufnahmen der sehr schönen Kostüme bot)


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Poetry Slam in der Oper - Aus dem Tagebuch eines Papiertigers II

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 28 Oktober 2016 · 900 Aufrufe

27. Oktober 2016
Ort: Oper Halle

Ich reihe diesen kleinen Bericht mal in die Rubrik „Phantastisches Halle & Leipzig“ ein. Ist zwar gar keine SF oder Fantasy oder ähnliches, ABER: Ich bin so froh, finde es phantastisch, dass es nun wohl auch in Halle Lesebühnen gibt! Habe immer neidisch auf Leipzig geschaut, wo es ja fast zu viele davon gibt. Mitunter fahre ich ja hin, vor allem dann, wenn tatsächlich Phantasten am Lesen sind.
Doch nunmehr gibt es sowas auch in Halle, oder gab es das schon vorher, aber ich oller Sack habe das nur nicht wahrgenommen? Ist ja, zugegebener Maßen eine eher jugendliche Form der Literatur-Aneignung. Gleich mal so nebenbei: Ich finde es gut, dass „die Jugend“ sich ihre Form der Literatur eröffnet und erobert hat. Da doch alle Welt vom Büchertod spricht, davon, dass „die Jugend“ nicht mehr liest. Na ja, braucht „sie“ ja auch nicht, bekommt sie ja auf eine ganz feieen, großartige Weise vorgetragen. Dass sowas erfolgreich ist, beweist die Fülle der Veranstaltungen mittlerweile; und nunmehr hat das Phänomen auch das provinzielle Halle erreicht.
Also Poetry Slam - meine erste - als Zuschauer natürlich (nicht, dass ich hier falsche Erwartungen wecke). Und dann gleich in der Oper in Halle - hä? Passt das? Na ja, derzeit wohl sehr, denn die neue Leitung in der Oper Halle versucht auch neue Wege. Das beginnt mit der „Raumbühne Heterotopia“ (was genau das ist, vermag ich gar nicht zu sagen - ja ja, Foucault - beinhaltet aber eine unkonventionelle Bespielung des Hauses, indem die Zuschauer und Schauspieler die Räume tauschen; habe auf diesem Wege schon ein Stück gesehen, in dem die Zuschauer - ich auch - in der Mitte der Bühne saßen, die sich dreht und das Schauspiel fand ringsherum statt) und setzt sich in solche, der Oper eher fremde Kultur-Events wie einem Poetry Slam fort.
Es zog also der Rock†™n†˜ Roll der Lyrik, Dichtkunst allgemein, ins ehrenwerte Opernhaus ein, der Saal war voll und es wurde gerockt, kann ich mal so sagen.
Es traten 5 Poeten gegeneinander in 2 Runden an, es gab eine Finalrunde und einen Sieger. Allesamt waren es aber Leutchen, die schon ihre Sporen auf diversen Poetik-Bühnen und Wettstreiten verdient hatten, allesamt mit Titeln und an sich schon namhaft. Man ließ für dieses erste Mal nichts anbrennen.
Mir sagten die Namen zuvor natürlich nichts, ich vermag ihre Leistungen auch nicht einzuschätzen. Aber ich kann sagen, was mir gefallen hat.
Sanasgol Tabbagh - sie hat durch feinsinnige Texte zu eher ernsten Themen überzeugt und berührt. Volker Strübing muss wohl neben seiner frechen Berliner Schnauze auch ein Faible für SF haben, zumindest erzählte er u.a. davon, dass er es nicht mag, wenn seine Freundin Star Wars mit Per Anhalter durch die Galaxis verwechselt. (ach, wie konnte ich das nur denken, dass da so gar nichts mit SF wäre; bei der nachträglichen Recherche das hier gefunden: http://www.fantasyguide.de/2099/ ). Er machte den 2. Platz, für mich war er sogar der beste. Allerdings nur, wenn man den Fun-Faktor beachtet, denn der Autor setzt auf Komik und Humor. Dagegen kommt Nils Früchtenicht eher ernst und tiefsinnig daher. Gerade der 2. Text, in dem er (vorgeblich?) über seine Kindheit, seine Mutter, den Antrieb zum Schreiben erzählte, berührte ungemein. Das fand das Publikum auch, mit diesem Vortrag hatte er die höchste Einzelpunktzahl erreicht; doch am Ende reichte es nicht; macht aber nix.
André Herrmann war der Sieger. Ein Dessauer (Dessau, so erfuhr ich hier, ist das Halle von Halle :-) ), jetzt Leipziger und demnächst jeden dritten Donnerstag mit Glanz&Gloria in Halle, kam mit viel Lokalkolorit und der Komik des Alltags hier im Osten gut bei den Leuten an.
Andy Strauß macht rein äußerlich den Anarchisten unter den Poeten; seine Performance ist aber ausdrucksstark und wirkt nicht „ungeplant“.
Die Moderation ist auch so eine Slamerin (sagt man so?), Teil des „Team MFG“, die beiden Damen Katja Hofmann und Leonie Warnke, füllten mit ihnen Vorträgen (zur Liebe und zur Frauen-Power - „Her-Story“) die Pausen sehr schön aus - und probierten gleich mal Texte am Publikum aus, die sie demnächst selbst zur Schlacht auffahren wollen. Na bitte.
Ja, also, war richtig, richtig toll. Habe Blut geleckt, und da nun also in Halle auch†¦, mal sehen, ob mich die jungen Leutchen reinlassen (in die Oper mussten sie ja, da war ich auch bei weitem nicht der Älteste J ).


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Lit.Herbst - Aus dem Tagebuch eines Papiertigers I

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei..., Subjektive Eindrücke 28 Oktober 2016 · 1.625 Aufrufe
Paul Zelik, Ingo Schulze und 3 weitere...
20. Leipziger Literarischer Herbst
26. Oktober 2016
„Wieviel Utopie braucht die Literatur?“
Ort: Bibliothekca Albertina, Leipzig (toller Ort! Leipzig hat ohnehin ganz tolle Bibliotheksgebäude)

Beim Thema „Utopie“ werde ich zurzeit hellhörig. Beim diesjährigen Literarischen Herbst zu Leipzig ist das eines der Schlüsselthemen; zwar sehr viel in Bezug zu Leibnitz („beste aller möglichen Welten“†¦), und natürlich eher von der Mainstream-Seite aus beleuchtet, aber immerhin. Na ja, es war natürlich kein SF-Con, eher eine bemüht akademische Veranstaltung.
Ich gebe es zu: Bin Fan des Leipziger Literaturherbstes! Neben „Leipzig liest“ also die zweite alljährliche Literatur-Schaffe in der Messestadt. Ja, find†˜ ich gut!
Der „Herbst“ ist der kleiner Bruder der Buchmessebegleitenden Leserei im Frühjahr, und wirkt insgesamt auch „strenger“, zumindest habe ich so den Eindruck, dass die Veranstaltungen weniger auf „bloße Unterhaltung“ ausgerichtet sind. Allerdings ist ja das, was man so als „Unterhaltung“ empfindet, sehr subjektiv. Um hier den Bogen zu kriegen: ich finde den „Herbst“ sehr unterhaltsam.
Also jetzt mal konkret:
Am Mittwoch, den 26., mitten in der Woche, wurde wohl die längste Veranstaltung des „Herbstes“ anberaumt. Schon mal ärgerlich - für so einen Frühaufsteher aus Sachsen-Anhalt :-) (nein, nein, ich finde das Motto auf den Autobahnschildern nicht so prickelnd†¦) - außerdem schon eine Strapaze für das Sitzefleisch: Die ganze Chose dauerte planmäßig von 19 bis 24 Uhr!
Durchgehalten habe ich nur den 1. Akt: Es referierte der Schriftsteller und Philosoph Raul Zelik zum Thema „Wieviel Utopie braucht die Literatur! - und verfehlte das Thema ordentlich. - Das merkte er auch selbst, und brachte so etwas wie eine Entschuldigung an seine Zuhörer, doch diese zeigten mitunter grummelnden Unmut. Ich selber? Na ja, ich fand den Vortrag gar nicht so übel.
Herr Zelik zeigte auf, was es seit dem 19. Jahrhundert an „konkreten Utopien“ in Europa gab, wie sie wirkten, wie sie scheiterten, wie sie heute nicht mehr wirken, aber wirken sollten. Er sprach eine dreiviertel Stunde, brachte viele Namen ins Spiel, u.a. viel Marx, na ja, und - was mich sehr freute - Dietmar Dath und Barbara Kirchner („Der Implex“ und „Maschinenwinter“). Immerhin: Damit komme ich der Erfüllung meiner Prophezeiung, dass D. Dath einer der wichtigsten philosophischen Köpfe in D. wird / geworden ist, näher.
Interessanter Weise könnte gerade D. Dath stellvertretend für das gesamte Thema stehen, denn neben Theorie ist es ja auch literarische Praxis, die ihn bekannt machte. Er bewegt sich im Umfeld Gesellschaftskritik / phantastische / SF-Literatur. Allerdings, ich erwähnte es schon, hat Herr Zelik ja das Thema eher nur geschrammt. Auf Literatur ging er so gut wie gar nicht ein. Vielleicht, weil das auch gar nicht „sein“ Thema ist? Zumindest irritierte er mich, als er eingangs erwähnte, dass es derzeit in Literatur und Film gar keine Utopien gäbe, dafür Dystopie zuhauf (womit er teilweise ja Recht hat), und als Beispiel für (Gesellschafts- Dystopie) den Film „Armageddon“ erwähnte - ??? echt jetzt? Nein, Herr Zelik, das ist keine Dystopie, sondern ein Katastrophenfilm. Na gut, kann ja mal passieren. Ärgerlich fand ich da nur, dass eine SF-Franchise, die seit 50 Jahren TV, Film, Bücher beherrscht und ein deutlich utopisches Grundkonzept aufweist, nicht in nähere Betrachtung gezogen wurde; ich meine STAR TREK.
Dass ich hier nur Fehlstellen erwähne, soll nicht bedeuten, dass der Vortag inhaltslos war. Ganz im Gegenteil, er war so massiv und vollgepackt, dass es mir an dieser Stelle unmöglich erscheint, alles wiederzugeben.
Im Anschluss gab es eine Podiumsdiskussion, mit Raul Zelik, dem Philosophen Peter Engelmann und dem Schriftsteller Ingo Schulze. Moderator war Michael Hametner.
Es gab was zu diskutieren, vor allem die beiden Philosophen gaben sich ordentlich Paroli. Herr Engelmann hat eine Biografie, die ihn am Wert sozialistischer Ideen / Utopien etwas zweifeln lässt, vor allem an deren konkreten Umsetzungen in der Geschichte des 20. Jh.

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Foto © Thomas Hofmann, Die ganze Mannschaft der 1. Runde: Peter Engelmann, Michael Hametner, Ingo Schulze, Raul Zelik

Der bekannte Autor Ingo Schulze wirkte dabei am entspanntesten; fast moderater als der Moderator.
Was das alles mit Literatur†¦? Na ja, man bekam insofern die Kurve, indem man verkündete, im 2. Teil der Veranstaltung, dann mit dem Autor Thomas von Seinaecker, mehr auf Literatur zu sprechen zu kommen, und dass der Auftakt sozusagen erst einmal den gedanklichen Rahmen absteckte. Von Steinaecker, mit seinem utopischen (?) Roman „Die Verteidigung des Paradieses“ hätte mich sehr interessiert, aber die Zeit†¦ Lese jetzt aber einen älteren Roman von ihm und bin nach den ersten (nichtutopischen) Seiten ziemlich angetan. Ich könnte mir ihn gut und gerne als Gast im Freundeskreis SF Leipzig vorstellen; mal sehen†¦


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1. Robert Kraft Symposium Leipzig - Häkchen dran

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 16 Oktober 2016 · 2.660 Aufrufe
Robert Kraft
Zeit: 15.10.16
Ort: Deutsche Nationalbibliothek zu Leipzig

Gerade jetzt, da ich das hier schreibe, läuft das Symposium noch. Ich selber war aber nur am Samstag den 15. Oktober 2016 zugegen. Heute, am darauffolgenden Sonntag, gibt es vorrangig einen Gang durch die Stadt Leipzig, um die Orte aufzufinden, die in der Biografie des Autors Robert Kraft eine wichtige Rolle spielten.
Robert Kraft ist nämlich Leipziger gewesen, hat sich aber auch woanders aufgehalten und - na ja, ich sag das hier mal so - herumgetrieben. Thomas Braatz - das war ein Programmpunkt des engen, vollen, rasanten Programms am Samstag - hat darüber sehr eindrücklich referiert.
Nun, wenn ich hier von der Veranstaltung schreibe, muss ich mich wohl eines akademischeren Stils befleißigen, als ich es bei Con-Berichten so handhabe? Es hieß ja nicht „Con“, sondern „Symposium“. Dass das auch so gemeint war, wurde mir fast erst zum Schluss des Symposium-Samstages bewusst, als die Referenten in einem Forum an einem Tisch saßen - und sich siezten. Noch etwas fiel mir bei diesem Forum auf: Hier sah man deutlich, dass es sich allesamt um recht starke Persönlichkeiten handelte, die auch viel und gern ausführlich sprachen - sich dann aber für ihre lange Rede sogleich bei den anderen entschuldigten.
Also, ein supervolles und sehr dicht geplantes Programm, mit†¦
†¦ganz großartig: Lesung von Kraft-Texten durch den Schauspieler Arnulf Meifert. Er zeigte, wie amüsant Kraft schreiben konnte, drastische und auch überaus komische Stellen boten sich dafür an. Ein Fest!
†¦Professor Christoph F. Lorenz referierte - ohne Zettel und doppelten Boden - pointiert, gewürzt mit herrlich trockenem Humor über die Nibelungen, und wie die bei Robert Kraft eingearbeitet wurden. Noch ein Fest!
†¦ Achim Schnurrer führte ein in die Welt der Kolportage und moderierte am Ende das Forum. Keine leichte Aufgabe, die er da hatte - oder doch leicht? - denn die Gäste waren alles andere als maulfaul.

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Foto (© Thomas Hofmann): Thomas Braatz eröffnet das 1. Robert-Kraft-Symposium

†¦Thomas Braatz: Er hatte neben dem organisatorischen Stress vorab und die Oberverantwortung für die ganze Durchführung auch noch die meisten Sprechbeiträge zu leisten. Alle Achtung. Und er hat es mit Bravour absolviert! So hat er einen Spagat gemeistert, indem er den absoluten Kraft-Fans im Publikum, die sicher jeden Vormittag im Leben Krafts im Gedächtnis haben und Leuten wie mir, die eher zu den interessierten Laien im Kraft-Universum gelten, die Biografie des Autors näher brachte. Als Anhaltspunkt wählte er die Orte des Aufenthaltes und Schreibens Krafts, im Wandel der Zeiten. Darin zeigte sich auch, wie umfänglich die Recherche- und Forschungsarbeit von Thomas in Sachen Robert Kraft geht.
Sein Höhepunkt war aber mit Sicherheit die Präsentation der neuen Bibliografie des Meisters! Dass ihm das sehr wichtig war, merkte man Thomas an - und das sicher zu Recht! Ich selber bin ja nicht so der Bibliografie-Fan, und sah dem Programmpunkt skeptisch entgegen, aber durfte erkennen, dass selbst so ein trockenes, akademisches Thema faszinierend präsentiert werden kann. Es gab genügend Kuriositäten, Anekdotisches und Verblüffendes dazu zu berichten. Die Bibliografie ist dann auch ein wahres Pfundsbuch geworden, satte 1000 Seiten, 2 kg schwer.
†¦Matthias Käther war - behaupte ich hier einfach mal - der jüngste Referent. Sein Vortrag war sehr persönlich und zeigte, wie er zum Kraft-Sammler und -Fan wurde, sicher auch zum -Experten. Er zeige auf, wie und wo er recherchierte, um etwas über den Autor zu finden und konzentrierte sich dann auf ein österreichisches Online-Archiv, das Zeitschriften des Landes aus der Zeit Krafts digitalisiert anbietet. Darin wurde er fündig.
Mehr noch als das eloquent vorgetragene Referat überzeugte er mich mit seinen Beiträgen im abschließenden Forum.
†¦Karlheinz Steinmüller. Er hatte es diesmal schwer. Seine Vorträge zu interessanten und mitunter abwegigen Themen der SF auf den Cons in Leipzig und Dresden (und anderswo) sind ja immer ein Höhepunkt. Diesmal hatte er es schwer - im doppelten Sinne. Zum einen waren die anderen Vortragenden ebenso eloquent und unterhaltsam, zum anderen ist Karlheinz eben kein Kraft-Experte.
Er widmete sich einem Roman des Autors, und konnte auch dessen Werk und das Buch speziell in den Zeitgeist und die gesellschaftlichen, literarischen Umstände einordnen, überzeugte auch in gewohnt packender Art. Mir konnte er das Werk so nahebringen und mich einmal mehr für etwas interessieren, was ich bisher nicht auf dem Schirm hatte.
Na, viel gehört, erlebt, aufgenommen, zu verarbeiten. Mal sehen, wann ich hier im Blog einen Kraft-Roman bespreche†¦

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Foto (© Thomas Hofmann): Schnappschuss vom Forum, v.l.n.r.: Matthias Käther, Arnulf Meifert, Achim Schnurrer, Thomas, Braatz

Referenz:
Infos zu Robert Kraft und der erwähnten Bibliografie:
http://www.robert-kraft.de/


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2 phantastische Comic-Empfehlungen

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 09 Oktober 2016 · 1.752 Aufrufe
Münchhausen, Kissel, Flix, Riggs und 3 weitere...
...das muss jetzt sein, weil es so schön war. 2 Comic-Bücher, die sich aus meiner Sicht wirklich lohnen:


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Flix, Kissel: „Münchhausen. Die Wahrheit übers Lügen“
Schön: Darf mal wieder eine Wissenslücke schließen. Ich hatte bis dato nichts von Flix wahrgenommen und sehe nun ein, dass das so nicht geht; ein großes Manko!
Bin ziemlich begeistert von dem Comic, sowohl was die Story anbelangt, aber auch vom Zeichenstil. Der erinnert stark an klassische franko-belgische Comics, so eine Mischung aus ernsthaft und funny.
Die Story ist ziemlich verrückt: Der als Lügenbaron bekannte Herr v. Münchhausen landet 1939 auf dem Dach des Buckingham Palastes und wird im Verdacht, ein deutscher Spion zu sein, gefangen gesetzt. Da man aus ihm nichts herausbekommt - er behauptet gar, Hitler nicht mal namentlich zu kennen, will man seinen Landsmann, der sich im Exil in London befindet, den Psychoanalytiker Siegmund Freud „bitten“, ihn zu befragen, um heraus zu bekommen, ob der komische Kerl lügt oder die Wahrheit sagt.
Der Untertitel „Die Wahrheit übers Lügen“ weist schon daraufhin, um was es im Comic geht.
Zu Beginn dachte ich schon, ob das was ist, wenn man einfach einen bekannten historischen Stoff in der Zeit versetzt, um dann mal zu sehen, was dabei rauskommt. Aber dieses Experiment ist den Autoren sehr gut gelungen - wohl, dem Einvernehmen nach, nicht zum ersten Mal (bereits mit Don Quichote und Faust).
Der Münchhausen-Stoff kann sehr wohl in die ersten Jahrzehnte des 20. Jh. gebracht werden. Das funktioniert; wie, verrate ich hier nicht. Selbst die barocke Tolle des Barons, mit der er zu Beginn des II. Weltkrieges auftaucht, wird - beiläufig - erklärt. Münchhausens größtes Problem ist es, dass er nicht lügen will - und kann. Ja, er, kann nicht lügen. Das bringt, bei den Stories, die er so auftischt, den Psycho-Experten Freud fast zum Verzweifeln.
Die Story ist lustig - und traurig. Es endet wider Erwarten dramatisch. Scheinbar passt die Schwere der Geschichte gar nicht zu dem lockeren Zeichenstil (es geht immerhin um die Fragen, ob der junge Münchhausen seine Eltern umbrachte, ob er den I. Weltkrieg hätte verhindern können und ob er nun ein Spion und / oder Lügner ist, oder nicht†¦). Oder gerade deshalb so gut. Also, ich will nix verraten, aber muss hier mal kundtun, dass ich restlos begeistert bin!
11 / 10 Punkte

Ransom Riggs & Cassandra Jean: „Die Insel der besonderen Kinder“
Die Comic-Adaption
Noch rechtzeitig geschafft! Heute ist Sonntag, der 9. Oktober und nächste Woche will ich - eigentlich - ins Kino: Die Tim-Burton-Adaption dann. Wobei ich, um ehrlich zu sein, den Comic kaufte, weil mich der Stoff schon lange irgendwie faszinierte, ich mich aber zum Buch dann doch nicht durchringen konnte. Warum? Na ja, ich mag Bestseller nicht so, bin da eher skeptisch in Bezug auf Massengeschmack. Ja, ja, ich weiß, das klingt mächtig nach Schnösel, aber†¦
Auf alle Fälle hatte ich letztens beim Stöbern im Comicladen dieses dicke Buch - die Comic-Adaption - in den Händen und war sogleich angetan. Die Zeichnungen sind nicht überbordend, aber schön. Sie stimmen auf eine ruhige Erzählweise ein (so manche Superhelden-Geschichte verschreckt mich alten Zausel inzwischen, weil mir das alles viel zu hektisch - und am Ende zu wenig Substanz - ist). Im Grunde erinnern die Zeichnungen an ein Manga. Kann ja ruhig, ist halt der Zahn der Zeit, Ausdruck der Moderne im Comic der Gegenwart.
Einige der Fotos aus dem Buch sind auch im Comic enthalten; muss ja, das ist ein entscheidender Bestandteil des fiktionalen Werkes von Ransom Riggs.
Die Zeichnungen sind meist Schwarz/Weiß, nur mitunter, nämlich dann, wenn die Szenen in der Zeitschleife spielen, farbig. - Hier habe ich übrigens in kurzer Zeit das 2. Mal den Fall, dass Farbe als Zeichen für einen Weltenwechsel bewusst eingesetzt wurde; vorher in Kissel&Flix†˜ „Münchhausen“ - Zufall, oder auch so ein Zahn der Zeit?
Noch zu den Zeichnungen: Eine Assoziation erweckten sie in mir auch, die möglicher Weise nicht als Kompliment rüberkommt: Sie erinnerten mich manchmal an „Attack on Titan“. Dieses Comic steht nicht im Ruf, mit besonders schönen Zeichnungen aufzuwarten. Das empfand ich bei „Attack†¦“ weit weniger störend als so manch anderer. In der „Insel†¦“ sind es aber auch nur die Monster, die etwas ungelenk rüberkommen; die Menschen sind - ich möchte als Hobby-Zeichner neidvoll sagen - hervorragend in Szene gesetzt worden.
Die Story? Na ja, wie ist das mit den Eulen nach Athen tragen? Ich denke mal, so populär wie Harry Potter ist der Stoff noch nicht; mal sehen, was der Film bewirkt. Auf alle Fälle ist der Roman ein Beststeller, hat bereits 2 Fortsetzungen. Ich denke mal, der Stoff ist bekannt. Ich will auch nicht zu viel spoilern, für den Fall, dass sich jemand, der/die das liest, gerade auf den Film freut†¦
Ein bisschen war ich vom Inhalt auch enttäuscht. Denn die Parallele zu X-Men ist ja sowas von überdeutlich. Selbst die Bösen / Monster sind ja wie die X-Men um Magento aus den Reihen der Guten hervorgegangen, hier in „Die Insel†¦“ sicher drastischer, was die äußere Form anbelangt, aber ansonsten sogar mit einer ähnlichen ursprünglichen Motivation, sich nämlich nicht vor den Normalen mehr verstecken zu müssen, sondern halt das Zepter selbst in die Hand zu nehmen.
Das mit der Zeitmanipulation fand ich toll; mal sehen, wie das im Film rüber kommt; bin gespannt. Die Figuren sind toll charakterisiert; auch hier legt die Zeichnerin meiner Meinung nach die Latte ziemlich hoch; mal sehen, ob Tim Burton aus seinen Schauspielern Ähnliches hervorlockt, wie die Zeichnerin den Figuren, die Riggs erfunden hat.
Das Comicbuch bietet auch genügend Platz für Erklärungen, über die Kryptosapiens, die Sydigast, die Wights und die Hohlhungerer, über Tunguska gar. Doch - weil ich den Vergleich zu „Münchhausen“ schon brachte - dessen Tiefgang hat „Die Insel†¦“ nicht, wird am Ende eher eine Jugendliebe-Romanze, die mir den Verdacht nahe brachte, nicht zur Zielgruppe dieser Geschichte zu gehören.
8 / 10 Punkte

Nr. 16 & 17 meiner Comic-Leseliste 2016


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Mein Fazit aus der Klassiker-Leserunde - "Amber" v. Zelazny

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 08 Oktober 2016 · 1.301 Aufrufe
Amber, Zelazny, 2016, 2016;
Roger Zelazny: „Corwin von Amber“ *

Angehängtes Bild: Datei 08.10.16, 15 29 19.jpeg

Das hätte ich sobald nicht für möglich gehalten: Dass ich das Buch nun doch schon lese. Nach dem Comic, das mich am Ende doch etwas ratloser zurückließ, da es eher von Andeutungen lebt, warf ich eine Frage hier im Forum auf. Im Resultat gab es dann die Klassikerleserunde, an der ich mich gern beteiligte.
Was dabei wir Foristen zusammen trugen, war gar nicht so übel. Alle Fragen konnten aber auch nicht beantwortet werden. Wie denn auch, schließlich ist das ein Zyklus; es müssen nach dem 1. Roman viele Fragen offen bleiben!
Wie nun also der Zyklus ist, ob der Stellenwert, den er in der Geschichte der SF&Fantasy doch innehat, berechtigt ist, kann ich nach dem 1. Teil auch nicht einschätzen. Mir hat er am Ende durchaus gefallen.
Der Roman hat einen starken Anfang: Ein Mann erwacht nach einem Autounfall in einem Krankenhaus in New York. Er weiß nicht, was geschah und auch nicht, wer er eigentlich ist. Aber er hat wohl eine Art angeborenes Misstrauen und einen Instinkt, die richten Entscheidungen im richtigen Moment zu fällen. Er tastet sich an seine Umwelt durch geschicktes Fragen und Ziehen von Schlüssen heran - und gibt dem Leser damit die Chance, sich mit einer ziemlich bizarren Situation bekannt zu machen; so wie Corwin sich an sich erinnert, lernen auch die Leser die Welt von Amber und den Schatten kennen.
Amber ist sowas wie die Mutter aller Städte, eine Stadt, die auch so etwas wie ein Synonym für die Welt ist - für die wahre Welt. Alle anderen Welten, also auch unsere uns bekannte irdische Realität, sind nur Schattenwelten. Davon gibt es unzählige. Die zu erkunden macht riesigen Spaß. Im Grunde hätte ich mir gleich im 1. Roman gewünscht, dass die Irrfahrten durch die Schattenwelten nach Amber noch ausführlicher beschrieben werden. Aber auch die Andeutungen und kleinen Einblicke, die der Autor gewährt, sind zauberhaft.
Corwin und ich als Leser erfahren auch von den Streitigkeiten zwischen ihm und seinen zahlreichen Geschwistern, die allesamt Anspruch auf den Thron von Amber erheben. Corwin schafft es im 1. Roman nicht, den Thron zu erringen, sondern sein Bruder Eric. Ich denke mal, das darf man hier verraten. Wie es am Ende ausgeht, weiß ich ja selber noch nicht†¦
Diese Streiterei beschreibt der Autor nicht so überzeugend, ähnlich wie in dem Comic fiel mir auf, dass mehr darüber zu lesen ist, dass es Zwist gibt - bis hin zu handfesten Morden und Kriegen - statt einfach zu erzählen, was geschieht.
Es gibt dann zwei Allianzen von Geschwistern, die sich in einer großen Schlacht um Amber begegnen. Auch hier verausgabt der Autor sich nicht gerade, aber es wird ein Ergebnis erzielt, kein gutes, wenn ich das mal so schreiben darf.
Doch was danach kommt, im ca. letzten Viertel des Romans, was Corwin erlebt und erleidet, DAS hat mich sehr überzeugt. Hier bleibt der Autor an seiner Heldenperson, hier kann man mitfiebern und miterleben. Das war richtig gut - und ermuntert mich, die Geschichte weiter zu verfolgen. Oder doch nicht? Es gibt doch noch soo viel zu lesen†¦
8 / 10 Punkte

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*) Nr. 34 meiner Leseliste
Und die 33? - sag ich nicht -
Ach nee, das war absolut nix. Ich werde mal hier weder Ross noch Reiter nennen. Feigheit? Ja, vielleicht, aber da ich hier nur einen absoluten Verriss bieten könnte, könnte das ja entsprechende Reaktionen hervorrufen.
Es handelt sich um ein Hörbuch; ein Werk neuer deutscher Literatur, ziemlich abgefeiert von der Kritik, aber für meine Begriffe ein typischer nackiger Kaiser mit „neuen Kleidern“.
Irgendwas mit 0 Punkten.


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Rest of September

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 03 Oktober 2016 · 1.142 Aufrufe
Alan Moore, 2016;, 2016
Abteilung Comics:

13) Alan Moore, Brian Bolland: „Batman. The Killing Joke“
Den Klassiker musste ich mir nun auch mal endlich reinziehen. Hat sich gelohnt, die titelgebende Hauptgeschichte fand ich richtig, richtig gut. Joker und Batman - beides so Typen nahe am Wahnsinn - was man ja kennt; aber wir haben halt die Wahl, was wir sein wollen†¦
Auch der uralte allererste Auftritt des Jokers ist --- na ja, charmant. Ist halt der Anfang und das Genre Comic hat sich schon ziemlich entwickelt. Aber als historisches Zeugnis ist das Teil auch toll!
9 / 10 Punkte

14) Alan Moore, Jacen Burrows: „Providence 1“
Dieses Comic-Buch wird als neues Meisterwerk vom meisterlichen Meister der Comickunst, Alan Moore, gefeiert. - Ach ja, so viele Vorschusslorbeeren? Ja, er hat seine Verdienste: Liga der außergewöhnlichen Gentlemen, From Hell, V wie Vandetta, Watchmen, natürlich. Und nun soll Providence das „Watchmen des Horrors“ sein? Gut, dass man das wenigstens in Gänsefüßchen setzt.
Aber ich habe mich hinreißen lassen, und†¦ nein, nicht - gar nicht - bereut.
Die vier Hefte / Kapitel, die im 1. Band zusammengefasst vorliegen, nutzen Lovecrafts Erzählungen „Kühle Luft“, „Grauen in Red Hook“, „Schatten über Innsmouth“ und „Das Grauen von Dunwich“.
Der prüde Horror Lovecrafts wird sexuell aufgeladen, allerdings nicht vordergründig, oder gar pornografisch (insofern verstehe ich auch die Leseempfehlung 18+ nicht; so schlimm ist das alles gar nicht†¦).
Was ich dazu meine und welche blumigen, schwärmerischen Worte ich dafür fand, kann die/Der geneigte Leser/in gern im nächsten NEUEN STERN nachlesen (ja, ich weiß, das ist gemein, aber ich habe mir vorgenommen, für den Rundbrief immer mal was exklusiv zu schreiben, und manchmal halte ich das auch ein).
Auf jeden Fall habe ich mein diesjähriges Lese-Highlight gefunden; ich wollte erst 11 von 10 Punkten geben, mache ich aber nicht, es werden 12 von 10 möglichen Punkten!
12 / 10 Punkte

15) Alan Moore, Jacen Burrows: „Providence 2“
Gleich den Band 2 hinterher geschoben. Die Lage spitzt sich zu. Diesmal hat mir die Geschichte am besten gefallen, in der Mr. Black einen Ghoul begegnet. Der ist zwar schon gruslig, unheimlich, rabiat bis tödlich, aber auch einfach nett. Und riesig; so groß habe ich die mir nie vorgestellt. Und die Story, in der Mr. Black Lord Dunsany - und Lovecraft selbst - begegnet. Moore vermischt also - wieder einmal - fiktive mit realen Personen und Ereignissen.
Heftig wird es, als er von einem Dämon sozusagen verführt wird, wobei der Dämon den Körper im Akt wechselt, was zu Irritationen führt, bei den handelnden Personen und Leser.
Es ist einfach herrlich, wie subtil Moore als Autor und der Burrows als Zeichner den Schrecken anzudeuten verstehen - um es dann auch mal herausplatzen zu lassen; aber nie wirklich heftig und überbordend, wie man es bei Lovecraft-Umsetzungen vielleicht erwartet (warum eigentlich; im Grunde deutet auch L. oftmals nur an).
10 / 10 Punkte


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VerKracht, nochmal...

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 24 September 2016 · 1.318 Aufrufe
Kracht, Krausser, 2016, 2016; und 2 weitere...

Fortsetzung Leseliste - September 2016; nur so komisches Zeug:

 

30) Christian Kracht: „Imperium“
Endlich. Gelesen. Seit 2012 liegt es auf dem SUB. Warum ich das so genau weiß? Habe gerade mal nach-gebloggt: In meinen Phantastischen Ansichten berichtete ich kurz von der Lesung zur Leipziger Buchmesse 2012 mit Kracht., aus diesem Roman. Der war ja damals ziemlich „umstritten“. Achnajameingottchen†¦ Nach der Lektüre weiß ich noch weniger, was der ganze Hexentanz darum sollte.
Der Roman ist toll. Die Story eigentlich abgefahren und ziemlich abwegig. Die zentrale Figur ist eine historische, auch wenn Kracht von der wahren Geschichte abweicht. - Zum Inhalt verweise ich auf die zahlreichen Rezensionen im Netz. Ich kann das Buch empfehlen, zum einen bringt es Erkenntniszuwachs, denn es beleuchtet einen Tel deutscher Geschichte, den man gemeinhin kaum beachtet, sicher auch deshalb, weil er wahrscheinlich auch kein großes und wichtiges Kapitel darstellt: die deutsche Kolonialmacht in der Südsee. Wegen des Schauplatzes, so nehme ich an, heißt der Roman auch so wie er heißt. Und weil der verrückte Kerl, der sich nur von Kokosnüssen ernährt hat (und dabei nicht so verrückt war, wie der Typ, der - dies zumindest vorgab - sich nur von Sonnenstrahlen ernährt hat) und damit den Grundstock für eine neue Menschheit legen wollte, für ein neues Imperium?
Die exakte, schöne, poetisch, mitunter verknappt Erzählweise Krachts tat ihr Übriges, mich zu begeistern - wieder einmal. Die dadurch erzeugte Distanz (wie in „Die Toten“ auch) halte ich für kein Manko; im Gegenteil. Das Ganze liest sich ein bisschen wie eine Humoreske (unfreiwillig, oder weil das, was erzählt wird, nur mit einem Lachen erzählt werden kann), wie eine Schweikiade, wie ein Gaunerstück mitunter, wie eine Narretei. Ich mag es, daher:
10 / 10 Punkte.

 

31) Christian Kracht & Ingo Niermann: „Metan. I. Teil“
Das ist ja nun ein seltsames Buch, kurios kurz, bebildert (aber wozu?). Vielleicht ist es ja SF, zumindest verschwörungstechnisch drauf. Es geht um ein geheimes, weltumspannendes Terraforming-Projekt: Das Methangetüm will unsere Erde mit dem von ihm provozierten verstärkten Methanausstoß langsam aber sicher umwandeln. Eine Romanhandlung gibt es nicht, nur eine Aneinanderreihung von Beispielen, wo das nachweißlich (?) so ist.
Na ja, die Autoren haben den Kilimandscharo bestiegen; ich denke mal, die Luft da oben wird knapp und man kann da auch mal halluzinieren. Was dann dabei herauskommt? Ein hübsches Potpourri obskurer, aber durchaus interessanter Gedankengebilde.
- keine Wertung -

 

32) Helmut Krausser: „Einsamkeit und Sex und Mitleid“
Hörbuch, gesprochen von Andreas Petri
Das Buch hatte ich bereits vor 5 Jahren gelesen (siehe hier).
Das Buch eignet sich ganz wunderbar zum Zuhören, allerdings auch zum Lesen. Doch trotz der Fülle der Protagonisten, deren Geschichten parallel erzählt werden, und die sich dann mitunter berühren, aber nie wirklich zusammengeführt werden, bleibt durch die Kürze der Kapitel und Episoden überschaubar, nachvollziehbar. Hat wieder dolle Spaß gemacht, ähnlich wie schon 2011.
Es bleibt bei 9 / 10




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ElsterCon 2016 - kurz&knapp&wehmütig

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 23 September 2016 · 1.111 Aufrufe
Dietmar Dath, Karl Olsberg und 6 weitere...
Schluchz: Vorbei.


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Die ElsterCon-Gäste, v.l.n.r.: Karl Olsberg, Daniel Suarez, Ju Honisch, Ian McDonald, Karlheinz Steinmüller, Boris Koch, Thekla & Michael Barck, Christian v. Aster, Bernhard Kempen
Wer fehlt?* Andreas Brandhorst, er reiste noch an. © Foto von Peter Schünemann

Der ElsterCon 2016 ist schon wieder Geschichte. Schade, denn er war gut, sehr gut sogar. Diesmal ging es um gläserne Menschen und die totale Überwachung. Aber nicht nur. So hat es z.B. Andreas Brandhorst, den ich auf dem Con kennenlernen und mit dem ich auf einem Panel vor versammelter Con-Besucherschaft reden durfte, eher mit der großen, weiten Ferne des Universums. Wobei: Stimmt so auch nicht immer, denn er enthüllte ein kleines Geheimnis, das er bis dato hütete, dass nämlich sein nächstes Buch, das 2017 bei Piper erscheinen wird, voll und ganz zur Con-Thematik passt. Inhaltlich hat er aber noch nicht allzu viel dazu gesagt.

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Andreas Brandhorst (links im Bild) im Gespräch (mir mir); © Foto: Peter Schünemann

Dafür waren andere „Fach-Autoren“ anwesend. Besonders beeindruckt hat mich Karl Olsberg. Er ist Profi, durch und durch, zwar wortgewandt und fast etwas zu gut argumentierend, aber wohl nach wie vor offen für Neues und neue Projekte. Seine Begeisterung für neue Technologie paart sich mit Skepsis und Vorsicht, kann sich aber für keine Seite entscheiden. Ich nehme mal an, so sind wir Menschen unterm Strich dann alle: Wir wissen, was die neue Technologie kann, wenn wir es nicht wissen, ahnen wir es, aber wir machen trotzdem weiter. Ob das gut ist? Die Frage ließ er auch offen.
Als vorläufiges Endresultat der vernetzten Computertechnik, die uns so nebenbei zu gläsernen Menschen macht, ist die Künstliche Intelligenz. In den Forumsgesprächen wurde aber schön differenziert, zwischen einer „normalen“ KI und „Wahrer Maschinenintelligenz“, die dann vielleicht wirklich das Ruder übernehmen könnte. Darum wurde viel debattiert, fast gestritten. Unterm Strich kam aber schon dabei raus, dass nicht die Maschinen das „Problem“ sind, sondern die Menschen, die sie auf den Weg bringen.
Die beiden großen „Elefantenrunden“ (Foren, Panels) wurden übrigens diesmal von keinem Geringeren als Dietmar Dath moderiert. Mein Gott, der Mann hat†™s drauf, keine Frage! Hut ab, übrigens, vor Uwe Schimunek, der dessen Einzelveranstaltung - Lesung und Gespräch - moderierte. Ich selber hätte mir das nicht mehr zugetraut. Ich denke mal, Dietmar Dath wird Philosophieinteressierten in Zukunft noch ziemlich häufig über den Weg laufen. Hier hat er aber schon mal fulminant bewiesen, wie er so schwierige Themen anpackt, und das anbrandete Gespräch auch im Griff behalten kann. Nun, wenn ich mir was wünschen dürfte: Bitte Dietmar Dath immer zum ElsterCon!
Sicher wäre so ein Wunsch für die internationalen Gäste auch angebracht, aber das ist schwierig. Es waren da: Ian McDonald, Daniel Suarez und Graham Masterton. Letzter eher der Spezial-Gast des Horror-Hauses Festa. Doch konnte er auch zu den SF-Themen beitragen. Sehr schön z.B.: „Wenn wir zwei Gehirne hätten, wären wir doppelt so blöd.“
Es gab auch wieder ein paar ElsterCon-Standards: Karlheinz Steinmüller brillierte wieder einmal mit einem Vortrag: „Von Big Brother zu Big Data“. Das Ziel dieses Weges: Wir werden Borg.
Die Eröffnung gestalteten wiederum Boris Koch und Christian v. Aster: hervorragend! Auch die Nachtlesung von Boris und Bernhard Kempen war toll (seine Lieder waren zugegebener Maßen nicht so meins, ich bin da sicher ein Kulturbanause).
Vieles habe ich verpasst, konnte ich auch nicht wahrnehmen, weil ja immer 2 Panels parallel liefen; so z.B. Ju Honisch, die Lesung von Karsten Kruschel und Robert Corvus (nun ja, auch ohne dieser Lesung beigewohnt zu haben, vermute ich mal, dass es sich um eine Art Kontrastprogramm gehandelt hat?), oder die beiden Comic-Künstler Thekla und Michael Barck, die aber in einem Forum dann noch dabei waren und ziemlich eindrücklich zu erkennen gaben, dass sie sehr viel zu sagen haben. - Hey, wo gibt†™s denn das Comic?
†¦und sicher habe ich jetzt noch viel vergessen zu erwähnen†¦
Eins noch: Danke Freundeskreis SF Leipzig!
Ach ja, da ich noch nicht genug habe: Es geht am 15. Oktober weiter, mit dem 1. Robert-Kraft-Symposium, ebenso (mit) organisiert von Mr. ElsterCon Thomas Braatz. Siehe hier: http://www.robert-kraft.de/ Sicher, ein sehr spezielles Thema, aber ich bin gespannt!

*) Es fehlen auf dem Bild allerdings auch noch Dietmar Dath, Bernd Robker und Graham Masterton; da hab ich aber keine passenden Bilder...


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SF? Ein bisschen - Leseliste, Fortsetzung

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 14 September 2016 · 1.216 Aufrufe
2016, Kunert, Kracht
Weil mir gerade so ist, obwohl der Monat noch läuft, hier mal wieder ein Häppchen aus Hofmanns Leseliste: 1 x Was für mich völlig Neues, 1 x alter, aber feiner Heftroman & 1 x ein Klasse-Kracht-Roman:

27) Günter Kunert: „Vertrackte Affären“
Wie komme ich denn zu diesem Buch? Bin kein Kunert-Leser oder gar -Kenner. Aber ganz spontan und grundlos kam es auch nicht zum Buchkauf.
Der Grund war der Wells-Geburtstagsstammtisch des ASFC am 8. September. Ich suchte nach einem vorlesbaren Text; es sollte keine Story von Wells sein, kein Primärtext, sondern etwas Anderes - über Wells, oder eben etwas, was Wells aufgreift. Meine Recherche ließ mich auf dieses Buch stoßen.
Hat es sich gelohnt? Nun, gemessen an der unmittelbaren Absicht: Nein, denn: Ein anderes Clubmitglied kam auf den gleichen glorreichen Gedanken. Das ist schon kurios, wenn man bedenkt, dass Kunert sicher nicht der erste Autor ist, wenn man an SF oder H.G. Wells denkt, oder? Ich ließ meinem Kollegen den Vortritt und las das Buch dennoch mit großer Freude.
Der Band umfasst Geschichten aus dem gesamten Schaffenszeitraum des Autors. Die Stories sind alle schon irgendwie besonders und haben oftmals Anklänge an phantastische, unheimliche, makabre Perlen der Weltliteratur; u.a. eben auch eine Zeitmaschen-Story, nach Wells. Die ist übrigens mal so gerade 2 Seiten lang†¦
Die meisten Stories sind sehr kurz und eignen sich für kleine Lektüreausflüge; sie sind oft humorig, noch öfter hintersinnig. Man begegnet z.B. auch Odysseus, wie er - in die Jetztzeit versetzt, - als alter Mann den Abenteuern von damals nachsinnt†¦ (kann man das so sagen? Aber man kennt das ja, wenn man in solch einem Alter ist, wo einem bewusst wird, dass es so wie früher nie wieder werden kann, aber auch erkennen muss, dass der Blick auf das, was von früher geblieben ist, eben nicht mehr derselbe ist†¦)
Noch mal unterm Strich: Der Band ist amüsant, aber hat mich nicht zum überzeugten Kunert-Fan werden lassen.
7 / 10 Punkte

28) Horst Hoffmann: „Entscheidung auf Hades“
Das waren noch Zeiten! In gerade mal gut 60 Seiten wird die gesamte Menschheit vernichtet - und auf ein höheres Niveau der kosmischen Existenz gehoben. Heftroman! Na ja, den und einen weiteren habe ich mal vor Jahren auf dem Flohmarkt erworben, dann lag er noch mal gut ab (ist Terra Astra 280). Und? Ja, war irgendwie toll!
Also, da gibt es eine Raumschiffbesatzung, die sich in höchster Not teilweise retten kann. Sie waren dabei Hades zu erforschen. Es kommt zur Katastrophe, und man findet sich auf einer paradiesischen Welt wieder. Diese Welt ist, wie sich herausstellt, die gleiche, die man eigentlich verlassen will, nur halt verändert. Da stimmt was nicht.
Die Erde ist gleichzeitig gerade dabei unterzugehen, die Sonne bläht sich auf und droht die Erde sogleich zu verbrennen. Chaos Herrschaft auf der Erde.
Das ist doch mal ein Setting! Die Rettung für die Menschheit, aber nicht für alle Menschen, bringen Super-Aliens, die halt als kollektive, entmaterialisierte Superzivilisation so was kann: andere Vernunftbegabte in ihren Kreis aufnehmen, sozusagen.
Eine runde Sache, für 60 Seiten eigentlich überambitioniert, trotzdem sind die Figuren gut rausgearbeitet; irgendwie stimmt da alles.
8 / 10 Punkte

29) Christian Kracht: „Die Toten“
„Imperium“ (noch immer gar nicht von mir gelesen, d.h., gerade jetzt, in diesem Augenblick, bin ich - endlich - dran) machte Furore. Seitdem wird Kracht, wie es mir scheint, argwöhnisch von der Kultur-Presse beobachtet: Ha, ein neues Buch von Kracht? Was kann man da wieder drin finden - an Bösem, an Kritikwürdigem? Unlängst - mittelbar - auch so geschehen und hier im SF-Netzwerk ja auch diskutiert (etwa ab hier); da ging es aber eher um Formalitäten des Literatur/Kultur-Geschäfts. Leider musste Krachst neuer Roman herhalten.
Über mangelnde Aufmerksamkeit braucht sich Kracht nun auf keinen Fall mehr zu beklagen. Kaum eine Zeitung, wo nix über sein neues Buch steht, ob nun mit oder ohne Denis Scheck.
Über den Inhalt will ich hier in meiner Leseliste gar nicht viel verlieren, wäre bei der Unmenge der Rezis, die man im Netz findet so eine Eulentragerei.
Habe übrigens gerade festgestellt, dass meine Lieblingsautoren in deutscher Sprache und aus dem eher nicht-phantastischen Sektor (mit Über- und Einschneidungen ins geliebte Genre) alle mit „K“ anfangen: Krausser, Kehlmann, Kracht, manchmal auch Kunkel (aber da bin ich mir nicht mehr so sicher). Komisch, wa?
Ähnlich wie Kehlmann, der ja auch nur selten mal was schreibt, und sich dann meist kurz fasst, macht es Kracht. Der Roman ist mal gerade gut 200 Seiten dick.
Der Roman erscheint mir nach der Lektüre weit weniger rätselhaft, als es mir nach den vorherigen Ankündigungen etc. erschien. Im Grunde handelt es sich um einen normalen Personen-Entwicklungs-Roman, der in den 30er Jahren des 20. Jh. spielt. Im Filmgeschäft. In Deutschland, Japan und den USA. Ich habe gleich ein paar Referenzen im Kopf: Zum einen Ned Beaumans „Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beförderung eines Menschen von Ort zu Ort“ (Hier darf man gern noch mal nachlesen, was ich damals zu meinte), den ich nicht so wirklich gut fand und Jürgen Alberts „Hitler in Hollywood“ (der fairer Weise eher „Brecht in Hollywood“ heißen müsste), den ich damals saustark fand - müsste ich doch glatt mal wieder lesen.
Krachts Hommage an diese Zeit / Epoche / Kulturwelt würde ich nach meinem Empfinden zwischen den beiden Werken ansiedeln. Was Kracht Alberts voraus hat, ist seine Schreibkunst, die enorm verdichtet und auf den Punkt gebracht ist. Alberts Thema ist aber auch umfänglicher.
Die Reminiszenzen an japanische Literatur in „Die Toten“ kann ich nicht nachvollziehen, dazu fehlen mir die Hintergrundkenntnisse. Einige der Protagonisten sind mir auch nicht wirklich geläufig. Kracht präsentiert einen ganzen Haufen mehr oder weniger bekannter, real einst existierender Menschen. Nicht alle kannte ich davon zuvor. Aber es gibt ja das Feuilleton, da kann man was lernen. Z.B. Kracauer. In dem Artikel in der Züricher Neuen Zeitung wird er hervorgehoben. (danke dafür!)
Wie ich schon vorher wusste, bekommt Charlie Chaplin sein Fett weg. Das stimmt auch: ganz ordentlich. Kein Sympathieträger im Buch. Ebenso Heinz Rühmann nicht, der ist aber noch mehr Nebenfigur als Chaplin.
Unsere Helden sind Personen, die es nicht wirklich gab. Beide machen ihre Entwicklung durch. Kracht - Meister der Verdichtung - entwirft komplette Biografien in diesem Kurz-Roman. Alle Achtung! Und er spielt mit der Erwartung seiner Leser/innen; denn beide Biografien nehmen einen anderen Verlauf, als man vielleicht geneigt ist zu denken.
Es gibt noch eine dritte Hauptfigur, die zwar erst recht spät eingeführt wird, deren Schicksal aber auch einem drastischen Ende zugeführt wird; eine Frau, die zwischen den beiden Männern, dem Schweizer Regisseur und dem superbegabten Japanischen Filmmenschen, steht.
Apropos „drastisch“: Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag: Da wird sozusagen ein Snuffvideo hergestellt, obwohl es ja noch gar kein Video gab. Puh. Heftig. Und zimperlich geht der Autor mit seinen „Helden“ dann auch nicht um. - Die - schon erwähnte - verdichtete Schreibform lässt dies alles aber mit einer gewissen Distanz erfahren. Aber okay, muss ja nicht jeder Roman wie von King geschrieben erscheinen.
Ich bin ziemlich angetan vom Ganzen.
10 / 10 Punkte


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„Roger Zelazny†™s Amber. Die neun Prinzen von Amber“ im Schnelldurchlauf

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 28 August 2016 · 1.307 Aufrufe
Amber;, Zelazny;, 2016;, Zelazny
Eingefügtes Bild
„Roger Zelazny†™s Amber. Die neun Prinzen von Amber“, 3 Teile*
Adaption von Terry Bisson und Zeichnern.
Manchmal darf man (ich) sich hinreißen lassen: Als ich von der Comic-Adaption zu Zelaznys „Die neun Prinzen von Amber“ in Kais Komik Blokk las, war ich spontan gefesselt von dem Gedanken, diesen Comic auch mal zu lesen - um dadurch endlich auch mein schlechtes Gewissen bezüglich Zelazny abzubauen, von dem ich noch drei Romane hier zu liegen habe und noch nichts gelesen habe bis dato. Amber selbst geistert mir auch immer mal durch den Kopf, aber bis jetzt: nix.
Dann also der 1. Amberzyklus als Comic? Nun, hätte mal gleich überlegen soll: Der ganze 1. Zyklus in 3 dünnen Comic-Alben? Geht das, kann das gehen?
Kai war ja vom ersten Band begeistert. Mit Recht, darf ich nun hinzufügen: Zum einen überzeugen die Bilder durchaus. Man sieht ihnen an, dass da noch keine Computer am Werke waren; was ich als sehr angenehm empfinde. Was die Dynamik ausmacht - da ist man sicher durch übertriebene Darstellungen in den Superheldencomics mittlerweile verwöhnt - hapert†™s aber, die gezeichneten Bewegungsabläufe erschienen mir zu starr; auch die Hintergründe, Landschaften, Gebäude etc. könnten mehr ausgearbeitet sein für meinen Geschmack. Das trifft dann auf die Folgebände, die nicht mehr von Lou Harrison, von dem ja auch Kai insgesamt sehr angetan ist (muss mal schauen, was der sonst noch so drauf hat†¦), gezeichnet / gemalt wurden, sondern von Bryn Barnard (Teil 2) und Tom Roberts (Teil 3), um so mehr zu. Stimmt, die fallen ab, wenn auch nicht so drastisch, wie ich zuerst annahm. Ich finde z.B. die Unterwasserdarstellungen in Band 2 durchaus gelungen z.B.
Aber mein Hauptproblem, das ich mit der Comicadaption habe, ist: Das funktioniert überhaupt nicht!
Also, ich habe die Romane nicht gelesen (bisher). Weiß daher nicht, ob die Adaption inhaltlich wirklich der Vorlage folgt. Aber wie sollen die ca. 130 reich bebilderten Seiten die fast 1000 Buchseiten widerspiegeln?
Anfangs hatte ich schon den Eindruck, dass in der zu erwartenden dichten Erzählform genau das recht gut gelingt (als Corwin im Krankenhaus erwacht, seine Schwester findet und ganz langsam herausbekommt, wer er ist), aber dann hatte ich zunehmend den Eindruck, dass die Komplexität der Story den Autor (kein geringerer als Terry Bisson) überfordert; viele Panels / Seiten werden im Grunde dazu verwendet, den Hauptkonflikt zwischen den Brüdern und Schwestern anzudeuten - mehr als andeuten geht da ja auch nicht. Ich weiß nicht: Ist das so platt und plakativ auch in den Romanen? Kann ich mir nicht vorstellen.
Und dann die Reise durch die Schattenwelten: Im Comic auch nur angedeutet: Ein Bild pro Welt - tja, mehr ist sicher nicht drin. Aber da würde ich mir von den Romanen mehr erhoffen, oder?
Also, unterm Strich war ich doch ziemlich enttäuscht. Hatte ich auch zuerst, nach der Hälfte des 1. Bandes, den Wunsch in mir verspürt, jetzt doch mal zu den Romanen zu greifen, verflüchtigte sich leider dieser Drang zunehmend: Ob in den Romanen die Zwistigkeiten zwischen den Protagonisten auch so platt abgehandelt werden?

*) #12 meiner 2016er Comicleseliste.






Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
 Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÜCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

 "Angst im Empire", hg.v. Reinhard Klein-Arendt, Ed. Dunkelgestirn, 2024

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Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
 "Saramees Blut", Atlantis 2012
 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

 Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

 Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
REISSWOLF S5, 2024
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CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

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