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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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VerKracht, nochmal...

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 24 September 2016 · 1.229 Aufrufe
Kracht, Krausser, 2016, 2016; und 2 weitere...

Fortsetzung Leseliste - September 2016; nur so komisches Zeug:

 

30) Christian Kracht: „Imperium“
Endlich. Gelesen. Seit 2012 liegt es auf dem SUB. Warum ich das so genau weiß? Habe gerade mal nach-gebloggt: In meinen Phantastischen Ansichten berichtete ich kurz von der Lesung zur Leipziger Buchmesse 2012 mit Kracht., aus diesem Roman. Der war ja damals ziemlich „umstritten“. Achnajameingottchen†¦ Nach der Lektüre weiß ich noch weniger, was der ganze Hexentanz darum sollte.
Der Roman ist toll. Die Story eigentlich abgefahren und ziemlich abwegig. Die zentrale Figur ist eine historische, auch wenn Kracht von der wahren Geschichte abweicht. - Zum Inhalt verweise ich auf die zahlreichen Rezensionen im Netz. Ich kann das Buch empfehlen, zum einen bringt es Erkenntniszuwachs, denn es beleuchtet einen Tel deutscher Geschichte, den man gemeinhin kaum beachtet, sicher auch deshalb, weil er wahrscheinlich auch kein großes und wichtiges Kapitel darstellt: die deutsche Kolonialmacht in der Südsee. Wegen des Schauplatzes, so nehme ich an, heißt der Roman auch so wie er heißt. Und weil der verrückte Kerl, der sich nur von Kokosnüssen ernährt hat (und dabei nicht so verrückt war, wie der Typ, der - dies zumindest vorgab - sich nur von Sonnenstrahlen ernährt hat) und damit den Grundstock für eine neue Menschheit legen wollte, für ein neues Imperium?
Die exakte, schöne, poetisch, mitunter verknappt Erzählweise Krachts tat ihr Übriges, mich zu begeistern - wieder einmal. Die dadurch erzeugte Distanz (wie in „Die Toten“ auch) halte ich für kein Manko; im Gegenteil. Das Ganze liest sich ein bisschen wie eine Humoreske (unfreiwillig, oder weil das, was erzählt wird, nur mit einem Lachen erzählt werden kann), wie eine Schweikiade, wie ein Gaunerstück mitunter, wie eine Narretei. Ich mag es, daher:
10 / 10 Punkte.

 

31) Christian Kracht & Ingo Niermann: „Metan. I. Teil“
Das ist ja nun ein seltsames Buch, kurios kurz, bebildert (aber wozu?). Vielleicht ist es ja SF, zumindest verschwörungstechnisch drauf. Es geht um ein geheimes, weltumspannendes Terraforming-Projekt: Das Methangetüm will unsere Erde mit dem von ihm provozierten verstärkten Methanausstoß langsam aber sicher umwandeln. Eine Romanhandlung gibt es nicht, nur eine Aneinanderreihung von Beispielen, wo das nachweißlich (?) so ist.
Na ja, die Autoren haben den Kilimandscharo bestiegen; ich denke mal, die Luft da oben wird knapp und man kann da auch mal halluzinieren. Was dann dabei herauskommt? Ein hübsches Potpourri obskurer, aber durchaus interessanter Gedankengebilde.
- keine Wertung -

 

32) Helmut Krausser: „Einsamkeit und Sex und Mitleid“
Hörbuch, gesprochen von Andreas Petri
Das Buch hatte ich bereits vor 5 Jahren gelesen (siehe hier).
Das Buch eignet sich ganz wunderbar zum Zuhören, allerdings auch zum Lesen. Doch trotz der Fülle der Protagonisten, deren Geschichten parallel erzählt werden, und die sich dann mitunter berühren, aber nie wirklich zusammengeführt werden, bleibt durch die Kürze der Kapitel und Episoden überschaubar, nachvollziehbar. Hat wieder dolle Spaß gemacht, ähnlich wie schon 2011.
Es bleibt bei 9 / 10




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ElsterCon 2016 - kurz&knapp&wehmütig

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 23 September 2016 · 1.027 Aufrufe
Dietmar Dath, Karl Olsberg und 6 weitere...
Schluchz: Vorbei.


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Die ElsterCon-Gäste, v.l.n.r.: Karl Olsberg, Daniel Suarez, Ju Honisch, Ian McDonald, Karlheinz Steinmüller, Boris Koch, Thekla & Michael Barck, Christian v. Aster, Bernhard Kempen
Wer fehlt?* Andreas Brandhorst, er reiste noch an. © Foto von Peter Schünemann

Der ElsterCon 2016 ist schon wieder Geschichte. Schade, denn er war gut, sehr gut sogar. Diesmal ging es um gläserne Menschen und die totale Überwachung. Aber nicht nur. So hat es z.B. Andreas Brandhorst, den ich auf dem Con kennenlernen und mit dem ich auf einem Panel vor versammelter Con-Besucherschaft reden durfte, eher mit der großen, weiten Ferne des Universums. Wobei: Stimmt so auch nicht immer, denn er enthüllte ein kleines Geheimnis, das er bis dato hütete, dass nämlich sein nächstes Buch, das 2017 bei Piper erscheinen wird, voll und ganz zur Con-Thematik passt. Inhaltlich hat er aber noch nicht allzu viel dazu gesagt.

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Andreas Brandhorst (links im Bild) im Gespräch (mir mir); © Foto: Peter Schünemann

Dafür waren andere „Fach-Autoren“ anwesend. Besonders beeindruckt hat mich Karl Olsberg. Er ist Profi, durch und durch, zwar wortgewandt und fast etwas zu gut argumentierend, aber wohl nach wie vor offen für Neues und neue Projekte. Seine Begeisterung für neue Technologie paart sich mit Skepsis und Vorsicht, kann sich aber für keine Seite entscheiden. Ich nehme mal an, so sind wir Menschen unterm Strich dann alle: Wir wissen, was die neue Technologie kann, wenn wir es nicht wissen, ahnen wir es, aber wir machen trotzdem weiter. Ob das gut ist? Die Frage ließ er auch offen.
Als vorläufiges Endresultat der vernetzten Computertechnik, die uns so nebenbei zu gläsernen Menschen macht, ist die Künstliche Intelligenz. In den Forumsgesprächen wurde aber schön differenziert, zwischen einer „normalen“ KI und „Wahrer Maschinenintelligenz“, die dann vielleicht wirklich das Ruder übernehmen könnte. Darum wurde viel debattiert, fast gestritten. Unterm Strich kam aber schon dabei raus, dass nicht die Maschinen das „Problem“ sind, sondern die Menschen, die sie auf den Weg bringen.
Die beiden großen „Elefantenrunden“ (Foren, Panels) wurden übrigens diesmal von keinem Geringeren als Dietmar Dath moderiert. Mein Gott, der Mann hat†™s drauf, keine Frage! Hut ab, übrigens, vor Uwe Schimunek, der dessen Einzelveranstaltung - Lesung und Gespräch - moderierte. Ich selber hätte mir das nicht mehr zugetraut. Ich denke mal, Dietmar Dath wird Philosophieinteressierten in Zukunft noch ziemlich häufig über den Weg laufen. Hier hat er aber schon mal fulminant bewiesen, wie er so schwierige Themen anpackt, und das anbrandete Gespräch auch im Griff behalten kann. Nun, wenn ich mir was wünschen dürfte: Bitte Dietmar Dath immer zum ElsterCon!
Sicher wäre so ein Wunsch für die internationalen Gäste auch angebracht, aber das ist schwierig. Es waren da: Ian McDonald, Daniel Suarez und Graham Masterton. Letzter eher der Spezial-Gast des Horror-Hauses Festa. Doch konnte er auch zu den SF-Themen beitragen. Sehr schön z.B.: „Wenn wir zwei Gehirne hätten, wären wir doppelt so blöd.“
Es gab auch wieder ein paar ElsterCon-Standards: Karlheinz Steinmüller brillierte wieder einmal mit einem Vortrag: „Von Big Brother zu Big Data“. Das Ziel dieses Weges: Wir werden Borg.
Die Eröffnung gestalteten wiederum Boris Koch und Christian v. Aster: hervorragend! Auch die Nachtlesung von Boris und Bernhard Kempen war toll (seine Lieder waren zugegebener Maßen nicht so meins, ich bin da sicher ein Kulturbanause).
Vieles habe ich verpasst, konnte ich auch nicht wahrnehmen, weil ja immer 2 Panels parallel liefen; so z.B. Ju Honisch, die Lesung von Karsten Kruschel und Robert Corvus (nun ja, auch ohne dieser Lesung beigewohnt zu haben, vermute ich mal, dass es sich um eine Art Kontrastprogramm gehandelt hat?), oder die beiden Comic-Künstler Thekla und Michael Barck, die aber in einem Forum dann noch dabei waren und ziemlich eindrücklich zu erkennen gaben, dass sie sehr viel zu sagen haben. - Hey, wo gibt†™s denn das Comic?
†¦und sicher habe ich jetzt noch viel vergessen zu erwähnen†¦
Eins noch: Danke Freundeskreis SF Leipzig!
Ach ja, da ich noch nicht genug habe: Es geht am 15. Oktober weiter, mit dem 1. Robert-Kraft-Symposium, ebenso (mit) organisiert von Mr. ElsterCon Thomas Braatz. Siehe hier: http://www.robert-kraft.de/ Sicher, ein sehr spezielles Thema, aber ich bin gespannt!

*) Es fehlen auf dem Bild allerdings auch noch Dietmar Dath, Bernd Robker und Graham Masterton; da hab ich aber keine passenden Bilder...


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SF? Ein bisschen - Leseliste, Fortsetzung

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 14 September 2016 · 1.141 Aufrufe
2016, Kunert, Kracht
Weil mir gerade so ist, obwohl der Monat noch läuft, hier mal wieder ein Häppchen aus Hofmanns Leseliste: 1 x Was für mich völlig Neues, 1 x alter, aber feiner Heftroman & 1 x ein Klasse-Kracht-Roman:

27) Günter Kunert: „Vertrackte Affären“
Wie komme ich denn zu diesem Buch? Bin kein Kunert-Leser oder gar -Kenner. Aber ganz spontan und grundlos kam es auch nicht zum Buchkauf.
Der Grund war der Wells-Geburtstagsstammtisch des ASFC am 8. September. Ich suchte nach einem vorlesbaren Text; es sollte keine Story von Wells sein, kein Primärtext, sondern etwas Anderes - über Wells, oder eben etwas, was Wells aufgreift. Meine Recherche ließ mich auf dieses Buch stoßen.
Hat es sich gelohnt? Nun, gemessen an der unmittelbaren Absicht: Nein, denn: Ein anderes Clubmitglied kam auf den gleichen glorreichen Gedanken. Das ist schon kurios, wenn man bedenkt, dass Kunert sicher nicht der erste Autor ist, wenn man an SF oder H.G. Wells denkt, oder? Ich ließ meinem Kollegen den Vortritt und las das Buch dennoch mit großer Freude.
Der Band umfasst Geschichten aus dem gesamten Schaffenszeitraum des Autors. Die Stories sind alle schon irgendwie besonders und haben oftmals Anklänge an phantastische, unheimliche, makabre Perlen der Weltliteratur; u.a. eben auch eine Zeitmaschen-Story, nach Wells. Die ist übrigens mal so gerade 2 Seiten lang†¦
Die meisten Stories sind sehr kurz und eignen sich für kleine Lektüreausflüge; sie sind oft humorig, noch öfter hintersinnig. Man begegnet z.B. auch Odysseus, wie er - in die Jetztzeit versetzt, - als alter Mann den Abenteuern von damals nachsinnt†¦ (kann man das so sagen? Aber man kennt das ja, wenn man in solch einem Alter ist, wo einem bewusst wird, dass es so wie früher nie wieder werden kann, aber auch erkennen muss, dass der Blick auf das, was von früher geblieben ist, eben nicht mehr derselbe ist†¦)
Noch mal unterm Strich: Der Band ist amüsant, aber hat mich nicht zum überzeugten Kunert-Fan werden lassen.
7 / 10 Punkte

28) Horst Hoffmann: „Entscheidung auf Hades“
Das waren noch Zeiten! In gerade mal gut 60 Seiten wird die gesamte Menschheit vernichtet - und auf ein höheres Niveau der kosmischen Existenz gehoben. Heftroman! Na ja, den und einen weiteren habe ich mal vor Jahren auf dem Flohmarkt erworben, dann lag er noch mal gut ab (ist Terra Astra 280). Und? Ja, war irgendwie toll!
Also, da gibt es eine Raumschiffbesatzung, die sich in höchster Not teilweise retten kann. Sie waren dabei Hades zu erforschen. Es kommt zur Katastrophe, und man findet sich auf einer paradiesischen Welt wieder. Diese Welt ist, wie sich herausstellt, die gleiche, die man eigentlich verlassen will, nur halt verändert. Da stimmt was nicht.
Die Erde ist gleichzeitig gerade dabei unterzugehen, die Sonne bläht sich auf und droht die Erde sogleich zu verbrennen. Chaos Herrschaft auf der Erde.
Das ist doch mal ein Setting! Die Rettung für die Menschheit, aber nicht für alle Menschen, bringen Super-Aliens, die halt als kollektive, entmaterialisierte Superzivilisation so was kann: andere Vernunftbegabte in ihren Kreis aufnehmen, sozusagen.
Eine runde Sache, für 60 Seiten eigentlich überambitioniert, trotzdem sind die Figuren gut rausgearbeitet; irgendwie stimmt da alles.
8 / 10 Punkte

29) Christian Kracht: „Die Toten“
„Imperium“ (noch immer gar nicht von mir gelesen, d.h., gerade jetzt, in diesem Augenblick, bin ich - endlich - dran) machte Furore. Seitdem wird Kracht, wie es mir scheint, argwöhnisch von der Kultur-Presse beobachtet: Ha, ein neues Buch von Kracht? Was kann man da wieder drin finden - an Bösem, an Kritikwürdigem? Unlängst - mittelbar - auch so geschehen und hier im SF-Netzwerk ja auch diskutiert (etwa ab hier); da ging es aber eher um Formalitäten des Literatur/Kultur-Geschäfts. Leider musste Krachst neuer Roman herhalten.
Über mangelnde Aufmerksamkeit braucht sich Kracht nun auf keinen Fall mehr zu beklagen. Kaum eine Zeitung, wo nix über sein neues Buch steht, ob nun mit oder ohne Denis Scheck.
Über den Inhalt will ich hier in meiner Leseliste gar nicht viel verlieren, wäre bei der Unmenge der Rezis, die man im Netz findet so eine Eulentragerei.
Habe übrigens gerade festgestellt, dass meine Lieblingsautoren in deutscher Sprache und aus dem eher nicht-phantastischen Sektor (mit Über- und Einschneidungen ins geliebte Genre) alle mit „K“ anfangen: Krausser, Kehlmann, Kracht, manchmal auch Kunkel (aber da bin ich mir nicht mehr so sicher). Komisch, wa?
Ähnlich wie Kehlmann, der ja auch nur selten mal was schreibt, und sich dann meist kurz fasst, macht es Kracht. Der Roman ist mal gerade gut 200 Seiten dick.
Der Roman erscheint mir nach der Lektüre weit weniger rätselhaft, als es mir nach den vorherigen Ankündigungen etc. erschien. Im Grunde handelt es sich um einen normalen Personen-Entwicklungs-Roman, der in den 30er Jahren des 20. Jh. spielt. Im Filmgeschäft. In Deutschland, Japan und den USA. Ich habe gleich ein paar Referenzen im Kopf: Zum einen Ned Beaumans „Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beförderung eines Menschen von Ort zu Ort“ (Hier darf man gern noch mal nachlesen, was ich damals zu meinte), den ich nicht so wirklich gut fand und Jürgen Alberts „Hitler in Hollywood“ (der fairer Weise eher „Brecht in Hollywood“ heißen müsste), den ich damals saustark fand - müsste ich doch glatt mal wieder lesen.
Krachts Hommage an diese Zeit / Epoche / Kulturwelt würde ich nach meinem Empfinden zwischen den beiden Werken ansiedeln. Was Kracht Alberts voraus hat, ist seine Schreibkunst, die enorm verdichtet und auf den Punkt gebracht ist. Alberts Thema ist aber auch umfänglicher.
Die Reminiszenzen an japanische Literatur in „Die Toten“ kann ich nicht nachvollziehen, dazu fehlen mir die Hintergrundkenntnisse. Einige der Protagonisten sind mir auch nicht wirklich geläufig. Kracht präsentiert einen ganzen Haufen mehr oder weniger bekannter, real einst existierender Menschen. Nicht alle kannte ich davon zuvor. Aber es gibt ja das Feuilleton, da kann man was lernen. Z.B. Kracauer. In dem Artikel in der Züricher Neuen Zeitung wird er hervorgehoben. (danke dafür!)
Wie ich schon vorher wusste, bekommt Charlie Chaplin sein Fett weg. Das stimmt auch: ganz ordentlich. Kein Sympathieträger im Buch. Ebenso Heinz Rühmann nicht, der ist aber noch mehr Nebenfigur als Chaplin.
Unsere Helden sind Personen, die es nicht wirklich gab. Beide machen ihre Entwicklung durch. Kracht - Meister der Verdichtung - entwirft komplette Biografien in diesem Kurz-Roman. Alle Achtung! Und er spielt mit der Erwartung seiner Leser/innen; denn beide Biografien nehmen einen anderen Verlauf, als man vielleicht geneigt ist zu denken.
Es gibt noch eine dritte Hauptfigur, die zwar erst recht spät eingeführt wird, deren Schicksal aber auch einem drastischen Ende zugeführt wird; eine Frau, die zwischen den beiden Männern, dem Schweizer Regisseur und dem superbegabten Japanischen Filmmenschen, steht.
Apropos „drastisch“: Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag: Da wird sozusagen ein Snuffvideo hergestellt, obwohl es ja noch gar kein Video gab. Puh. Heftig. Und zimperlich geht der Autor mit seinen „Helden“ dann auch nicht um. - Die - schon erwähnte - verdichtete Schreibform lässt dies alles aber mit einer gewissen Distanz erfahren. Aber okay, muss ja nicht jeder Roman wie von King geschrieben erscheinen.
Ich bin ziemlich angetan vom Ganzen.
10 / 10 Punkte


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„Roger Zelazny†™s Amber. Die neun Prinzen von Amber“ im Schnelldurchlauf

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 28 August 2016 · 1.214 Aufrufe
Amber;, Zelazny;, 2016;, Zelazny
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„Roger Zelazny†™s Amber. Die neun Prinzen von Amber“, 3 Teile*
Adaption von Terry Bisson und Zeichnern.
Manchmal darf man (ich) sich hinreißen lassen: Als ich von der Comic-Adaption zu Zelaznys „Die neun Prinzen von Amber“ in Kais Komik Blokk las, war ich spontan gefesselt von dem Gedanken, diesen Comic auch mal zu lesen - um dadurch endlich auch mein schlechtes Gewissen bezüglich Zelazny abzubauen, von dem ich noch drei Romane hier zu liegen habe und noch nichts gelesen habe bis dato. Amber selbst geistert mir auch immer mal durch den Kopf, aber bis jetzt: nix.
Dann also der 1. Amberzyklus als Comic? Nun, hätte mal gleich überlegen soll: Der ganze 1. Zyklus in 3 dünnen Comic-Alben? Geht das, kann das gehen?
Kai war ja vom ersten Band begeistert. Mit Recht, darf ich nun hinzufügen: Zum einen überzeugen die Bilder durchaus. Man sieht ihnen an, dass da noch keine Computer am Werke waren; was ich als sehr angenehm empfinde. Was die Dynamik ausmacht - da ist man sicher durch übertriebene Darstellungen in den Superheldencomics mittlerweile verwöhnt - hapert†™s aber, die gezeichneten Bewegungsabläufe erschienen mir zu starr; auch die Hintergründe, Landschaften, Gebäude etc. könnten mehr ausgearbeitet sein für meinen Geschmack. Das trifft dann auf die Folgebände, die nicht mehr von Lou Harrison, von dem ja auch Kai insgesamt sehr angetan ist (muss mal schauen, was der sonst noch so drauf hat†¦), gezeichnet / gemalt wurden, sondern von Bryn Barnard (Teil 2) und Tom Roberts (Teil 3), um so mehr zu. Stimmt, die fallen ab, wenn auch nicht so drastisch, wie ich zuerst annahm. Ich finde z.B. die Unterwasserdarstellungen in Band 2 durchaus gelungen z.B.
Aber mein Hauptproblem, das ich mit der Comicadaption habe, ist: Das funktioniert überhaupt nicht!
Also, ich habe die Romane nicht gelesen (bisher). Weiß daher nicht, ob die Adaption inhaltlich wirklich der Vorlage folgt. Aber wie sollen die ca. 130 reich bebilderten Seiten die fast 1000 Buchseiten widerspiegeln?
Anfangs hatte ich schon den Eindruck, dass in der zu erwartenden dichten Erzählform genau das recht gut gelingt (als Corwin im Krankenhaus erwacht, seine Schwester findet und ganz langsam herausbekommt, wer er ist), aber dann hatte ich zunehmend den Eindruck, dass die Komplexität der Story den Autor (kein geringerer als Terry Bisson) überfordert; viele Panels / Seiten werden im Grunde dazu verwendet, den Hauptkonflikt zwischen den Brüdern und Schwestern anzudeuten - mehr als andeuten geht da ja auch nicht. Ich weiß nicht: Ist das so platt und plakativ auch in den Romanen? Kann ich mir nicht vorstellen.
Und dann die Reise durch die Schattenwelten: Im Comic auch nur angedeutet: Ein Bild pro Welt - tja, mehr ist sicher nicht drin. Aber da würde ich mir von den Romanen mehr erhoffen, oder?
Also, unterm Strich war ich doch ziemlich enttäuscht. Hatte ich auch zuerst, nach der Hälfte des 1. Bandes, den Wunsch in mir verspürt, jetzt doch mal zu den Romanen zu greifen, verflüchtigte sich leider dieser Drang zunehmend: Ob in den Romanen die Zwistigkeiten zwischen den Protagonisten auch so platt abgehandelt werden?

*) #12 meiner 2016er Comicleseliste.


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Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 23 August 2016 · 1.102 Aufrufe
2016, Mignola;, Hellboy;, 2016;
...meine Comic-Leseliste, Nr. 11)
Mike Mignola und Dave Stewart: „Hellboy 13. Abstieg zur Hölle“
Musste ja jetzt kommen, nach meiner Vor-Arbeit (zu Bd. 12, hier in diesem Blog)

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"Was kann nun noch kommen?", fragte ich mich nach Band 12. HB ist tot, Herz raus†¦ Na, der Titel des 13. Bandes sagt ja schon, was nun kommt.
Die fulminante Mignola-&-Fegredo-Trilogie ist allerdings kaum zu überbieten: So viel Stoff, so viel Schicksal, so viel Drama, großes Kino, in großen Bildern und auch sonst viel „Wow!“ - Fegredo, dessen Zeichenstil mir wie eine verfeinerter Mignola erscheint, hat seine Sache nämlich auch noch ganz hervorragend gemacht.
Nun hat also der Meister wieder den Zeichenstift übernommen. Auch gut. Ich liebe diese verknappte Darstellung, die aber immer dann auf den Punkt kommt, wenn es sein muss. Mignola hat Mut zu großen, einfarbigen Flächen; aber das wirkt.
Was fiel mir diesmal auf: Wenig Gekloppe, keine Schlachten. Es ist ruhig in der Hölle, und düster, klar†¦
HB fragt sich im Grunde dauernd, was er hier soll. Inhaltlich lernt man aber etwas mehr von HBs Herkunft kennen; er hat sogar Familie, aber keine nette. Er hilft anderen armen Seelen, aber nach meinem Eindruck nur, weil er ungern allein in der Finsternis wandeln möchte. Verständlich. Und Satan ist auch tot, na ja†¦
Okay, nun weiß ich aber wirklich nicht, was noch kommen kann. Soweit ich informiert bin, gehen die beiden Nachfolgebände auch wieder in die Vergangenheit zurück. Das mag zwar schön sein, weil die HB-Fans den geliebten handfest agierenden HB bekommen, aber irgendwie ist er es ja nicht mehr, das weiß man nun. Mich würde schon mehr interessieren, wie sich HB mit seinem Höllendasein arrangiert - und ich möchte gern hoffen, dass er sich nicht damit arrangiert.
Satte 8 / 10 Punkte


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Hellboy 12 - das Ende, ein Nachtrag

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 21 August 2016 · 1.005 Aufrufe
Hellboy, 2016;, 2013;, Mignola; und 1 weitere...
Nummer 10 meiner diesjährigen Comic-Leseliste:

Mike Mignola und Duncan Fegredo: „Hellboy 12. Der Sturm“


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Nach gefühlt hundert Jahren konnte ich mich endlich dazu durchringen, den 13. Hellboy-Band käuflich zu erwerben. Hat lange gedauert. Das lag daran, dass zum einen ohnehin die Wartezeit auf den nächsten HB-Band immer sehr lange dauert und ich wohl inzwischen die Lust und Laune verlor, und zum anderen, weil Band 12 im Grunde das Ende beschrieb, das Hellboy nimmt. Was soll danach bitteschön noch kommen - nach der Apokalypse, nachdem HB das Herz herausgerissen wurde?
Aber inzwischen erschienen ja bereits 2 neue Bände, wobei nur einer die Geschichte fortschreibt, soweit ich das erkennen kann; der andere greift in die Vergangenheit (50er Jahre) zurück. Also, ich hätte ja gern†¦ aber um im Hellboy / BUAP-Universum up to date zu bleiben, muss man ja insgesamt ziemlich viel investieren inzwischen. Die sicher tollen superfetten Sammelband machen was her, aber jedes Mal 50 €? Da darf man auch nicht darauf hoffen, dass die nennenswert billiger werde, wenn die Jahre vergehen, eher das Gegenteil ist der Fall†¦.
Okay, aber da ich nun mit Sohn die Comic Combo in Leipzig endlich mal besuchte und wir wildentschlossen doch ein paar Euro dort lassen wollten, schlug ich also zu.
Doch zuvor musste ich ja, um den Anschluss zu bekommen, Band 12 nochmal lesen. - Musste ich? Hatte ich doch schon†¦ Aber komischer Weise finde ich in meinem Blog - Leseliste - gar keinen Eintrag dazu. Hä? Habe ich den vergessen? Nun ja, muss ich wohl. Habe aber das Dok aufgehoben und kann also hier mal meinen damaligen Eintrag sozusagen nachreichen:
.

2013 - 23) Mignola, Fegedro: „Der Sturm“, Hellboy 12
Habe einen Kloß im Hals. Echt. Das ist es also, das Ende? Die HELLBOY-Serie hat ihr Ende gefunden. Darf ich hier spoilen, wie? Nun ja, ist eben das Ende...
Den Schluss habe ich mir gleich mehrmals angesehen und gelesen, um erkennen zu können, ob... aber nee, will nicht spoilen.
Der 12. Band las sich schnell. Alles ist auf das Ende hingeschrieben. Als Leser erwartet man nun die Auflösung, was sonst. Dachte sich sicher auch der Autor. Daher fällt für meine Begriffe die Story etwas ab. Wir begegnen vielen alten Bekannten, die hier einer Ahnengalerie gleich vorgeführt werden. Der Erzählton hat etwas gewollt Mystisches, soll die Dimension des Großen Endes unterstreichen. Wohltuend, dass Hellboy dafür oft nur seinen bekannten Kraftausdruck parat hat und sich der „Großen Aufgabe“ lieber entzieht. Doch am Ende...
Da im Grunde sehr viel dargestellt werden soll, wird vieles nur angerissen, doch handelt es sich ohnehin meist um Bezüge auf die Serie, also im Grunde auf Bekanntes. Man kommt nicht so richtig rein in die Geschichte.
Was mir auch diesmal sehr aufgestoßen ist, ist die mitunter sehr kleine Schrift. Hach, das macht die Lektüre nicht gerade einfach (trotz neuer Brille).
Na gut, das war†™s. Die Erde hat es überlebt (andeutungsweise war das, was da passiert, verheerend - andeutungsweise...).
8 / 10 Punkte


Nun, muss sagen, das Werk ist gut „gealtert“. Es machte beim nochmaligen Lesen / Ansehen nicht minder Spaß, eher sogar mehr. Diesmal habe ich mir gleich die mythologischen Bezüge, von denen ja massig hier zu finden sind, im Netz dazu gesucht. Nein, nein, keine Bange, werde damit jetzt nicht langweilen, das wäre auch viel zu akademisch. Aber es macht Spaß zu erkennen, was und wen die Autoren in ihrem fulminanten Abschlussband eingearbeitet haben.
Also, die toten Fürsten von Britannien werden aus ihren Grüften erweckt und sammeln sich zu einer Armee, die angeführt werden soll von - na, vom wem wohl?!
Doch die Blutgöttin Nimue - eine Dame, die aufmerksame Leser und Leserinnen der Arthus-Legende sicher kennen - hat ihrerseits ihr Herr zusammengestellt. Die große apokalyptische Schlacht kann also beginnen - allerdings hat HB gar keine Lust dazu.
Es wird angedeutet, dass er von allem enttäuscht lange Zeit durch die Welt gestreift ist, sich immer wieder Geistern seiner eigenen Herkunft und Vergangenheit ausgesetzt sah, seine trüben Gedanken im Alkohol ertränken wollte und auch sonst eher miesepetrig drauf war. Ja, das Buch trieft vor Melancholie - insofern ist das mit dem „Spaß“ fast eine Lüge.
Nimue, das Schicksal, was auch immer, will die Welt zur Hölle machen, die Menschheit vernichten. Wie schnell man sowas hinnimmt†¦ Mein Sohn fragte: Wer sollte an so was Interesse haben? Ich erwähne dies, weil genau das auch HB an einer Stelle fragt - er formuliert es noch konkreter, einen Bösen fragend: „Was springt für dich dabei heraus?“
Die Frage könnte auch lauten: Wer instrumentalisiert hier wen und wozu? Oder: Wer ist wessen Inkarnation? Die Autoren geben ihren Affen Zucker, das Ganze wird zu einem psychedelischen Parforce-Ritt durch die Mythologien der Welt, vornehmlich der keltischen. Die mythologische Überfrachtung wird nur noch vom Schlachtenlärm überdeckt: seitenweise wird gekloppt. HB kontert den bedeutungsschweren Monologen in seiner wohltuend charmant-rotzigen Art.
Hilft aber nicht am Ende. Hmm, echt traurig.
Das Ende?
Mals sehen was danach kommt in Band 13!
Diesmal sogar 9 /10 Punkte (mindestens)


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King, Brandhorst, Nietzsche... begleiteten mich durch den Sommer.

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 20 August 2016 · 1.356 Aufrufe
2016;
...ein bisschen Leseliste; diesmal schon in Vorbereitung auf den ElsterCon, wo Andreas Brandhorst einen Preis bekommen wird... (wollte mal sehen, ob er den auch verdient hat :P )

22) Stephen King: „Brennen muss Salem“
Hörbuch, mp3, gelesen von Jürgen Kluckert.
Ein Wiedersehen (-lesen, -hören in diesem konkreten Falle) mit dem Klassiker. Gelesen hatte ich es 1988, als Wehrdienstleitender; damals von einem Kameraden ausgeliehen. Das war was! Ein echter King!
Hmm, damals begann auch meine eher King ablehnende, zumindest ihn skeptisch betrachtende Haltung, die ich nach der Wende eher ausbaute. „Shining“ als Film fand ich gut, auch „Green Mile“ und so Sachen, die fast King-untypisch, Nicht-Horror sind.
Gut, dachte ich mir, damals hatte es dich nicht umgehauen, damals, so hatte ich in Erinnerung, war es mir zu geschwätzig, zu wenig auf den Punkt gebracht, zu Mainstream. Vielleicht fehlte mir sozusagen der kulturelle Hintergrund, denn King machte ja etwas, was für die westliche Horrorliteratur, die ich nur in Ansätzen und Auszügen kannte, Revolutionäres, indem er den gothic Uralt-Mythos vom Vampir in den (US-amerikanischen) Alltag holte.
Beim Wiederhören ist mir aufgefallen, dass er dies durchaus tut, und gleichzeitig nicht: Seine Protagonisten sind zwar allesamt normale Dorfbewohner mit ganz alltäglichen Biografien und Sorgen und Zwistigkeiten etc., aber sie rekapitulieren relativ schnell die stereotypen Einschätzungen, Verhaltensweisen, die man gemeinhin Vampiren gegenüber an den Tag zu legen hat. Also Pflock durch die Brust, sie am Tage töten, da sie dann schwach sind, Weihwasser und sowas; im Grunde alles Sachen, die m.M.n. in einem modernen Vampir-Thriller ausgeschlossen - oder zumindest para-wissenschaftlich begründet werden müssen. Bei King sind das halt osteuropäische Einwanderer, die mit den normalen Einwanderern in die USA einreisten und dort das weitermachten, was Onkel Dracula so gemeinhin anstellte.
Nee, hat mich wieder nicht überzeugt.
6 / 10 Punkte

23) Andreas Brandhorst: „Das Schiff“
In Vorbereitung des ElsterCon wird es langsam Zeit, dass ich mich dem Werk dieses Autors widme. Menschenskind, der Mann ist ja nicht erst seit gestern dabei und ich habe bisher gar nichts von ihm gelesen! - Dachte ich erst - aber dann merkte ich, dass Andreas Brandhorst auch Andreas Weiler heißt - also kannte ich ihn doch schon ein bisschen: TERRANAUTEN!
Okay, soweit die Vorrede. Aber muss ich nun wirklich viel über das Buch erzählen? Es gewinnt ja 2016 ein paar wichtige SF-Preise. Und mir hat es auch gut gefallen. Ob es nun wirklich - aus meiner bescheidenen Sicht - das besten Buch des letzten Jahres war?
„Das Schiff“ hat was von einem Kultur-Roman von Banks, aber ohne die Fulminanz und Brillanz und den sense of wonder, den ich bei einem Banks verspüre und dem ich dort auch bewusst nachspüre.
Hier haben wir eine Erde und posthumane Kultur in 6000 Jahren: Die Terminatoren, äh, die Maschinen haben die Macht übernommen, leben aber mit und für die Eloy †¦ äh, Menschen zusammen auf der Erde. Die Menschen sind arg reduziert worden, es gibt nur noch 4 Millionen, dafür sind sie unsterblich†¦ usw.; das kann man in fast allen Rezis nachlesen; ich verzichte hier mal auf weitere Inhaltsangaben. Tatsächlich bietet sich der Roman hervorragend an, ihn so schön zusammenzufassen. Das klingt komisch? Na ja, bei einem Banks fällt mir sowas eher schwer. Brandhorst hat seine Geschichte auf den Punkt gebracht, das gesellschaftliche Gerüst genau auf den Plot abgestimmt. Das passt sehr gut, ist toll handhabbar; auch wenn man sich zu Beginn erst mal an den ziemlich technizistischen Stil gewöhnen muss. Die Welt von Morgen ist eben nicht die von heute, daher müssen wir mit vielen Begriffen konfrontiert werden, die uns heute eher nicht geläufig sind. Aber okay, das kennt man auch aus anderen SF-Welten, so gehört sich das für Hard SF bzw. eine Space Opera; der Roman ist Beides.
Wir erleben diese Zukunftsgesellschaft, diese friedliche Koexistenz von KIs und Unsterblichen - denn genau besehen, ist es nicht mehr - in einer Krisensituation. Jetzt kommt was, was mich dann doch sehr für den Roman eingenommen hat - und was vielleicht sogar noch schöner, mythischer, geheimnisvoller ausgearbeitet hätte werden könnte: Es gab da vor 1 Millionen Jahre eine Superzivilisation, die unerklärlicher Weise verschwand und von denen nur noch Artefakte im All zu finden sind. Nun aber scheint etwas zu passieren, was den Schrecken der damals zur Auslöschung dieser Zivilisation führte, wieder heraufbeschwört. Na klar, da muss das Geheimnis der Alten gelüftet werden. Was dieses Geheimnis ist, ahnte ich leider schon recht früh, denn der Roman ist einfach so angelegt, dass man das erahnen kann - also zumindest kann man es vermuten, hätte natürlich auch was Anderes sein können. Also, da will ich nix verraten, nur so viel: Die Lösung ist Teil des Problems, oder so†¦
Nun, der Roman las sich wie geschnitten Brot, und hat gemundet! Bin recht angetan, war spannend, die Charaktere haben mir gefallen. Für meine Begriffe war er etwas zu schnörkellos für die volle Punktzahl. Daher:
8 / 10 Punkte

24) Friedrich Nitzsche: „Ecce homo“
Hörbuch, gelesen von K. Graudus.
Ein Nietzsche zum Lauschen? Okay, mal was für die klassische Bildung tun. Um ehrlich zu sein, habe ich es ja immer mal mit dem großen Philosophen versucht, aber bin nie so recht warm mit ihm geworden. Aber so als Nebenherzuhören, warum nicht?
Diese Schrift ist im Grunde so was wie eine kurze Autobiografie, oder sollte ich besser schreiben: Eine kurze Selbstbeweihräucherung. Also ehrlich, der Kerl ging mir echt auf die Nerven. Er hat zumindest ein gesundes Selbstbewusstsein gehabt, tat unumwunden kund und zu wissen, dass er der Größte ist.
Für mich durchaus aufschlussreich war seine sehr anti-deutsche Haltung. Gar kein Patriot, na sowas. Alles Deutsche war ihm suspekt, das Essen, die Leute, die Kunst, die Philosophie. Na, hatte ich so nicht mal vermutet. Aber dann kam ja er und alles wurde gut.
Für N. war sehr wesentlich, was er zum Essen aufgetischt bekommt. Interessant, weiß nicht, ob er das woanders noch mehr thematisierte. Wenn ja, wundert es mich, dass die Vegetarier, Veganer uns sonstigen Nahrungs-†¦ äh, na, will mal nix Unkorrektes hier schreiben, also warum seine grundsätzliche Haltung zum Essen nicht heutzutage viel mehr in den Fokus gerückt ist. In der Schrift führt er das allerdings auch nicht aus, es bleibt im Grunde bei der Erwähnung, dass das Essen halt wichtig wäre.
Ach ja, und die Frauen. Auch das war mir so nicht helle: Als Umwerter aller Werte setzte er sich auch für einen freien Umgang mit Sexualität und gegen Prüderie ein, wenn ich das richtig verstehe. Alle Achtung!
Insgesamt kann er mir aber nicht viel geben; ist für mich so auch eine Enttäuschung wie Schopenhauer; seine Selbstverliebtheit empfand ich sogar als ziemlich ärgerlich. Sprachlich - er ist ja der Meinung, dass nur er - und Heine (sic!) - mit der deutschen Sprache was machen konnte - war das Ganze auch nicht so ein Hit, meiner Meinung nach. Daher†¦
6 / 10 Punkte

25) Andreas Brandhorst: „Die Stadt“
Ein Roman, zu dem mir gleich ein paar Referenzen einfallen: Farmers Flußwelt,“Das Experiment“ von den Sturgazkis, „Das Ende ist nur der Anfang“ von Richard Matheson (als Film: „Hinter dem Horizont“) oder auch der Film „Dark City“ (schon wegen der Stimmung). Benjamin verunfallt, verliert beide Beine und wacht in einer fremden Umgebung auf, wieder lebendig, mit Beinen. Er landet in der Stadt ohne Namen. Die macht einen postapokalyptischen Eindruck, wird von ca. 600 Leuten bevölkert. Die sind alle tot und leben dort weiter. Keiner weiß warum.
Im Roman geht es darum, dass die Protagonisten ein paar Dinge herausbekommen: Wer hat die Stadt gebaut, und wozu. Wie funktioniert sie (Dinge verschwinden und erscheinen, z.B. Lebensmittel in einem Supermarkt). Wer sind ihre Bewohner, bzw. warum sind sie auserwählt worden; was verbindet sie. Und es treibt unseren Helden Benjamin um, der ahnt, dass er einst jemand anderes war als er denkt und sich erinnern kann.
Der Autor erzählt spannend, baut genügend Überraschungen und Wendungen ein, bleibt bei seinem Thema und kann den Plot auch zu einem weitestgehend befriedigenden Ende bringen. Es wird schon etwas mystisch, aber nicht religiös (wie bei Matheson). Zwischendurch dachte ich schon, das Ganze ist eher so eine Story, die sich in der Einbildung der Hauptfigur abspielt („Zwischenfall auf der Eulenfluß-Brücke“ von Bierce, oder „Pincher Martin“ von Golding), während er stirbt, war es aber nicht - oder doch so ein bisschen†¦
9 / 10 Punkte

26) Andreas Weiler: „Das Terranauten-Projekt“
Warum lese ich jetzt die olle Schwarte (1987)? Zum einen: Weil ich es bis dato nicht geschafft hatte, sie zu lesen, obwohl ich mich vor Jahren schon mal - sogar sozusagen öffentlich (na ja, war eine kleine Facebook-Notiz) - gefreut hatte, das Buch erworben zu haben. Damals hatte mich ein bisschen das Terranauten-Fieber gepackt. Allerdings konnte ich bisher keineswegs alle Hefte und Romane lesen. Faszinierend und interessant finde ich das Projekt nach wie vor. Und nach wie vor kann ich mir vorstellen, darin immer mal wieder einzutauchen; anders als beim großen Bruder Perry Rhodan; ich denke mal, da haben mci die bisherigen Versuche geheilt.
Aber nicht nur diese leise Sehnsucht nach dieser besonderen SF-Serie, sondern der Umstand, dass Andreas Brandhorst beim ElsterCon dabei sein wird, veranlasste mich, endlich das Buch zu lesen. Denn: Andreas Weiler = Andreas Brandhorst - war mir nicht immer so klar (aber jetzt schon ein Weilchen).
Das Buch enthält auch Texte von Thomas R.P. Mielke, dem Quais-Erfinder der Terranauten, und Hermann Urbanek, dem bekannten SF-Chronisten, der einen sehr ausführliche Überblick über die gesamte Serie beitrug. So umfangreich, dass ich fast geneigt bin zu schreiben, dass es ja jetzt gar nicht mehr nötig wäre, sie zu lesen.
Mielke erzählt vom Anfang, vom Plan zur Serie, die zunächst auch noch ganz anders aussehen sollte, als sie dann umgesetzt wurde. Er schreibt davon, dass es sogar fertige Romane dazu gab, die dann aber nicht genommen wurden. Schade eigentlich: Was ist aus denen geworden?
Das Kernstück ist der Roman von Andreas Weiler. Den kann man auch als Nicht-Insider der Serie gut lesen und verstehen. Viele Begriffe bedürfen sicher einer Erklärung, aber die liefern ja die Begleittexte.
Im Roman wird der Ur-Terranaut David terGordon wiedergefunden. Er liegt in so einem Sarg nahe eines uralten Raumschiffs, in dem massenhaft von den Misteln gefunden wird, die man benötigt, um Raumschiffe durchs All zu navigieren (durchs Weltall II). Ha, erinnert ja mächtig an Dune. Ist aber okay. Da es sich bei den Terranauten bei aller Ambitionen um eine Kolportage-Serie handelt, (ich will mal nicht das blöde Wort Trivial benutzen), darf das ruhig sein, dass man hier das Fahrrad nicht allenthalben neu erfindet. Ist genug Innovation in der Serie enthalten, denke ich.
Inhaltlich geht es um den Generalkonflikt der Serie zwischen den technisch orientierten und den biologisch orientierten Welten (und Weltbildern; Menschenskind, ziemlich Ideologie-befrachtet das Ganze, und das im Westen†¦). Für den Autor ist der Roman wohl auch ein willkommener Anlass, mal so einen ganz großen Bogen zu spannen. Das finde ich dann übrigens bemerkenswert, dass Andreas Bandhorst (Weiler) so richtig große Kulisse auffährt. Klar, ist der Serie geschuldet, die diesen uralten, kosmischen Hintergrund (mit einem kosmischen Erbe aus der Zeit vor dem Urknall!) nutzt, aber, wenn man sich die neuen Romane des Autors anschaut, habe ich zumindest eine Ahnung, wo das herkommt, und dass der Autor für solche Stoffe ein Händchen hat.
Okay, war eine schöne, kurzweilige Lektüre, die mich mal wieder hat Blut lecken lassen†¦
8 / 10 Punkte


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...was inzwischen geschah, Fortsetzung der Hofmann'schen Leseliste

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 09 Juli 2016 · 1.464 Aufrufe
2016;, Merseburg;, Eva Strasser; und 3 weitere...
Dies Jahr geht nur langsam voran mit der Leserei. Hier ein paar wenige Notizen, was so seit April passiert ist....

10) Eva Strasser: „Mary“
Ich sitze in der Bredouille. Also: keine Bange, es ist keine existentielle Sorge, die mich hier umtreibt. Es ist nur so: Dies ist ein SF & F - Zine, Eva Strasser hat mit ihrer SF-Story „Knox“ 2015 den ersten Platz des Deutschen Science Fiction Preises für die beste Story erhalten und sie soll (je nach Erscheinen des Heftes: sollte - am 21. Mai) bei den SF-Freunden von Leipzig lesen. Um mich darauf vorzubereiten, las ich nun endlich das schon lange erworbene Buch vom eBook-Verlag Das Beben, „Mary“. Ich begann die Lektüre ein wenig in der Hoffnung und Annahme, es handle sich um Phantastik, (SF gar?). Diesbezüglich wurde ich enttäuscht. - Doch das war tatsächlich die einzige „Enttäuschung“!
Also: Das Buch ist keineswegs eine Enttäuschung! Es ist eben nur keine SF, nicht mal Phantastik im weitesten Sinne, obwohl sich zum Ende so etwas wie eine Geisterstory andeutet. Ja, das könnte man durch gehen lassen. Doch was sind Geister und Gespenster? Eventuell nur die Produkte eines fiebrigen Geistes, eines überreizten und gestressten Menschen, der seine Ängste nicht unter Kontrolle hat und daher „Gespenster“ sieht? Das kann man auf alle Fälle am Ende der Novelle vermuten.
Was ist dieses Buch? Es ist unterhaltsam und spannend. Es ist realistisch und lässt die Leser hautnah eine kleine Gruppe junger Berliner erleben, die sich in ihrer heilen Welt aus Paar-Beziehungen, Selbstsuche, Karriere-Drang und eher rücksichtsloser, selbstbefriedigender Unterhaltung eingerichtet haben. Drogen sind ein Thema, mehr oder weniger innige Liebesbeziehungen, die durch egoistische Sex-Erlebnisse gefährdet werden.
Was irgendwie harmonisch beginnt, endet dramatisch, in Auflösung; die Beziehungen der beiden Paare gehen den Bach runter, ihre Pläne und Lebensentwürfe werden im Grunde allesamt durchkreuzt.
Auslöser ist eine junge Frau, die in den Kreis der Hippen und Coolen eindringt wie ein Virus. Mary ist nicht cool, eher die Pomeranze vom Dorf, eine Jugendbekanntschaft einer Protagonistin.
Bald beginnt die Autorin ein falsches Spiel mit den Lesern: Da jedes Kapitel jeweils aus der Sicht einer Protagonistin oder reines Protagonisten geschildert wird, muss man als Leser glauben, man weiß wie Mary tickt. Doch irgendwann wird klar, dass da noch was Anderes läuft. Nee, kann hier nicht mehr sagen†¦
Die Novelle beginnt als recht normaler Großstadt-Hippster-Roman, bekommt zur Mitte etwas von „Immer Ärger mit Harry“-Pastiche, um zum Schluss in einem Drama (es gibt Tote) mit - leicht - übernatürlichem Anstrich zu mutieren. So viel hätte ich am Anfang gar nicht erwartet! Zudem gefällt die Schreibe der Autorin - ungemein. Sie bringt es auf den Punkt, schafft mit den Perspektiv- und Kapitelwechseln die Sichtweisen der Figuren sehr viel Abwechslung, bringt auf diese Weise die Figuren den Lesern nahe und macht sie fassbar und einzigartig. Diese Art, die Figuren jeweils selbst erzählen zu lassen, bringt durchaus Peinlichkeiten mit sich, die man aber schnell als normal und selbstverständlich akzeptiert; sie fördern die Bindung an die Figuren.
Satte 9 / 10 Punkte

11) Markus Kastenholz: „Suizid Blues“
Tolle kleine Story- (oder Novellen-) Sammlung, die diesmal weniger humorig, weniger wortwitzig (wie für den Autor typisch) daherkommt. In 2 von den 3 Texten werden Metaphern wortwörtlich genommen: Da kommt der Krieg und es gilt, das Gleichgewicht der Welt zu bewahren; den Abschluss bildet eine etwas rotzige Vampirgeschichte, die wohltuend die Vampire von ihrem Glitzerimage befreien, aber dem Leser keine Identifikationsfigur anbietet.
Ausführlicher im NEUEN STERN, aber auch hier schon mal eine glatte Empfehlung.
9 / 10 Punkte

12) Michael Crichton und Richard Preston: „Micro“
Hörbuch; gelesen von Gordon Piedesack.
Na klar, ich fühlte mich an „Expedition Mikro“ vom kürzlich verstorbenen Alexander Kröger erinnert. Interessanter Weise glaubte ich sogar, ein paar Szenen ähnlich beschrieben vorzufinden - aber da mag meine Erinnerung trügen, das Kröger-Buch habe ich vor Jahrzehnten gelesen†¦
Okay, so richtig toll fand ich „Mikro“ nicht („Expedition Mikro“ damals hervorragend J ); ein paar Szenen waren ganz schön splattrig, gingen unter die Haut, aber insgesamt war das eher so einen 08/15-Story über einen bösen mad scientist, der halt für sein Projekt über Leichen geht, dazu die Effekte, die man bekommt, wenn man Menschen auf 1,5 cm schrumpfen und im Wald aussetzen kann. Klar, da braucht man keine fremde Welt für exotische Abenteuer, aber so richtig überraschen kann das nicht mehr.
Die Idee, dass Magnetfelder (besonders starke = Tensorfelder) Materie enorm schrumpfen lassen kann, war mir neu. Ob das so funktioniert? Den Begriff gibt es ja, zumindest in der Mathematik†¦
Also, weder die Figuren, noch das Setting haben mich überzeugt. Daher†¦
5 / 10 Punkte

13) Abraham Merritt: „Madame Mandilips Puppen“
Hörspiel aus der Reihe Gruselkabinett
Nachdem nun schon 2-mal im NEUEN STERN je ein Roman von A. Merritt vorgestellt wurde, bin ich auf den Autor neugierig geworden. Allerdings hatte ich es ja schon mal mit ihm probiert, aber damals wohl auf dem falschen Fuß erwischt, denn ich legte das Buch gelangweilt wieder weg. Okay, dann also gern mal als Hörbuch - oder Hörspiel.
So richtig viel gibt es leider nicht, aber dieses famose Teil - als Doppel-CD, wurde ja sogar mit dem 1. Platz des Vincent Preis 2015 für das beste Hörspiel prämiert. Und nach dem Hören kann ich sagen: Ja., ist wirklich okay. Nun, die Story ist nicht so überraschend, ist aber kurzweilig. Ob das wirklich 2 CDs sein mussten, wage ich zu bezweifeln†¦
Interessant ist, dass die mysteriöse Kraft der Madame nicht wirklich aufgeklärt wird, noch nicht mal, worum es ihr eigentlich geht; die Motivlage bleibt offen. Ob das in der Story auch offen bleibt, man es hier also einfach nur mit „dem Bösen“ in Form dieser Hexe, zu tun hat, vermag ich nicht zu sagen. Interessant ist auf alle Fälle der Kontrast zwischen dem uralten Bösen, das aus Europa nach Amerika importiert wurde und der modernen Superstadt New York, mit den entsprechenden dunklen Kehrseiten, wie dem organisiertem Verbrechen; das aber nur am Rande eine Rolle spielt.
Hmm, so richtig überzeugt bin ich von dem Teil am Ende nicht, ist halt eine nette Psycho-alte-Mythen-Manipulationsstory ohne Tiefgang.
7 / 10 Punkte

14) Katharine Burdekin: „Nacht der braunen Schatten“
Komisches Buch. Es wurde 1937 von der Engländerin geschrieben und schildert eine faschistische Zukunftswelt, 700 Jahre in der Zukunft. Hitler wird von den Nazis als Gott angebetet und die Gesellschaft ist streng hierarchisch, und rückständig. Im Grunde werden viele Gedanken und Überlegungen, wie ein „1000jähriges Reich“ gestaltet worden wäre, die man im Grunde nach der Vernichtung Nazi-Deutschlands publizierte, vorweggenommen. Sogar erstaunlich Details, die die Autorin im Grunde nicht wirklich vorherahnen konnte - oder eben doch, wenn man nur aufmerksam den Nazi-Führern zuhörte und einfach in die Zukunft projiziert? - Ein interessanter Gedanke vor dem heutigen Wiederaufleben völkisches u.a. rückwärts gewandten und reaktionärem Gedankenguts†¦ -
Zum Buch noch kurz: Es ist nicht wirklich ein Reißer, nicht annähernd so interessant und spannend wie z.B.!“1984“, dem man nachsagt, dass es sich viel von „Nach der braunen Schatten“ inspirieren ließ, auch nicht vergleichbar mit „Vaterland“ (das ja auch ein guter Krimi ist) oder „Orakel vom Berge“ (das ohnehin ein besonderes Buch ist). Die Autorin verwendet viel Kraft und Zeit und Raum der Schilderung der absolut absurden gesellschaftlichen Verhältnisse dieser zukünftigen faschistischen neuen Weltordnung. Insbesondere der Rolle der Frau; Frauen werden gar nicht mehr als richtige Menschen angesehen. Das ist wirklich schlimm; so schlimm, dass es im Grunde schon überzogen unrealistisch klingt, wie Menschen sich sowas so lange gefallen lassen könnten. - Wie auch immer, ein interessantes Buch, sollte man kennen.
7 / 10 Punkte

15) Stanley G. Weinbaum: „Die rote Peri“
Buntes Abenteuer, Hefte 35 & 36
Gerd-Michael Rose und Peter Alsdorf setzen ihre Kooperation mit der Herausgabe dieser feinen Planetenstory des SF-Altmeisters fort. Übersetzer ist kein Geringerer als Erik Simon, der auch das Nachwort beisteuerte. Insgesamt ist das Doppelheft wieder ein Kleinod; die Cover mögen sicher dem Inhalt angemessen sein, finde ich aber nicht so gelungen; gibt es übrigens auch als eBook.
Diesmal geht es auf den Pluto, der einer berüchtigten Piratin als Unterschlupf dient. Einfach herrlich, wie wissenschaftliche, astronomische Kenntnisse vermittelt, dabei eine hinreichend spannende Abenteuergeschichte erzählt wird, in der auch eine kleine Liebesgeschichte sehr charmant untergebracht wird. Okay die personelle Ausstattung ist nicht so sehr gelungen, auch die erwähnte Liebesstory kommt etwas ungelenk daher, aber das tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch. Es kommen auch wieder die für Weinbaum berühmten exotischen exterrestrischen Lebensformen (oder Beinahe-Lebensformen) vor = herrlich; wenn sie auch diesmal nicht so im Mittelpunkt des Interesses stehen. Hat mir ´großen Spaß gemacht!
10 /10 Punkte

16) Dan Simmons: „Ilium“
Wieder gelesen, jetzt also zum dritten Mal. Okay, so ganz ist der Zauber nicht mehr da; da ich mich mittlerweile an vieles erinnere, erst recht beim Lesen. D.h., der Überraschungseffekt ist flöten. Aber dennoch ist dieses eigentlich eklektische Werk ein Hochgenuss. Zum Inhalt muss ich sicher nix mehr schreiben, oder?
9 / 10 Punkte

17) Nils Wiesner (Hg.): „Merseburger Neumarktgeschichten“
Ein interessantes Buch, aus einer interessanten Buchreihe. Es gibt im Halleschen Nachbarstädtchen so ein Bürgerfest (siehe https://buergercampus.org/). Zu dem erscheint immer mal anlässlich ein Buch mit Storys von Merseburgern. Dieses sammelt der Autor Nils Wiesner (den wir seit diesem Jahr immer mal wieder zum SF-Stammtisch des ASFC begrüßen dürfen).
Dieses Büchlein geht der Frage nach: Was wäre aus Merseburg geworden, wenn die Stadt nicht mehrmals abgebrannt wäre. Ist sie nämlich und hat somit ihre Attraktivität als Handelsplatz an das nahe Leipzig verloren.
Beim Lesen hatte ich immer mal den Eindruck, als würde es da einen Zwist zwischen Merseburg und Leipzig geben. Aber der Eindruck trügt, wir mir der Herausgeber versicherte. Es wird halt in den Storys betont, dass es vielleicht doch eher Merseburg, nicht Leipzig, zur Messestadt gebracht hätten, wenn†¦
Das Buch ist also eine Anthologie aus der Sparte Alternative Historie. So ganz nebenbei, für nicht mal 6 € zu kriegen (ähm, also so richtig „zu kriegen“ ist das Büchlein nur schwer, eigentlich nur in Merseburg vor Ort; aber wer will, kann mich ja mal fragen und ich frage dann†¦)
8 / 10 Punkte

18) Axel Honneth: „Die Idee des Sozialismus“
Ein völlig unaktuelles, überholtes, überflüssiges Buch. Oder doch nicht? Es hätte für mich DAS Ding sein können, da Honneth die Idee einer solidarischen, gerechten, gleichberechtigten Gesellschaft aus meiner Sicht endlich von Zwängen befreit, die zur Unattraktivität dieser Idee führten. Das Buch selber ist dabei noch nicht mal so dolle, viel zu sehr um einen wissenschaftlichen Ton bemüht, der ggf. abschrecken kann, weil sich konkrete Aussagen hinter wiss. Terminologie verbergen. Kennen gelernt hatte ich den Autor im Radio, da sprach er klar und überzeugend. Aber gut, mir erscheint das Buch zumindest wichtig.
7 / 10


H.G. Wells†˜ 150. Geburtstag steht bevor; dafür sammle ich Beiträge zu einer Sonderausgabe unseres NEUEN STERNS, dazu lese ich endlich mal wieder Wells. Die Rezis dazu gibt es im Heft dann, am 21. September 2016. Ich hatte mich dem „anderen Wells“ zugewandt, also nicht die bekannten SF-Titel, eher so die Gesellschaftsromane, (Komet hat auch starke sozial-Utopische Züge, ist aber am Ende doch mehr ein „normaler“ Roman)

19) H.G. Wells: „„Mr. Blettsworthy auf der Insel Rampole“
20) H.G. Wells: „Tono-Bungay“
21) H.G. Wells: „Im Jahre des Kometen“


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Book Brothers? Yeah!

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Meine Empfehlung, Subjektive Eindrücke 08 Juni 2016 · 1.715 Aufrufe
Roman Israel, Uwe Schimunek und 1 weitere...
Leipzig hat ja reichlich Lesebühnen. Diese hier ist eine kleine, aber sehr feine, die es verdient hätte, noch etwas zu wachsen und daher hier empfohlen werden soll:

Die Book Brothers.


Eingefügtes Bild
Foto: Schirmer.

v.l.n.r.: Benjamin Kindervatter; Roman Israel, Uwe Schimunek.


Sie spielen mit dem Rock†™n†™Roll & Blues, den man vielleicht auch in der Literatur finden kann; werben damit, Literatur für Erwachsene zu fabrizieren und vorzutragen. Nun, so deftig wie vielleicht zu erwarten, wurde es dann gar nicht. Dennoch sehr unterhaltsam, kurzweilig, und mit spitzer Feder formuliert. Mitgemacht haben diesmal sogar vier Leute. Die Book Brother sind: Roman Israel, Benjamin Kindervatter, die ich beide bisher nicht kannte und Uwe Schimunek, den ich recht gut kenne; und als Gast diesmal die „lebende Legende“ Christian von Aster. Ja, so wurde er von der Eingangsmoderation durch Roman Israel angekündigt.
Wow! Jetzt hat er es geschafft, der liebe Christian - er wird als lebende Legende gehandelt. Recht so! Roman Israel erwähnte, dass er von v. Aster hörte, als er noch in Dresden lebte. Ja, „hörte“†¦ Das ist es wohl, was man unter „legendär“ versteht.

Der Abend. 7. Juni 2016. Die Lokation:
Das Café ROBOTNIK in Leipzig-Connewitz ist eines von vielen Orten der gastronomischen Amüsements in diesem Stadtteil. Ein kleiner Ort; richtig viele Leute passen da gar nicht rein; aber wie schon angedeutet: Es hätten ruhig noch ein paar Leutchen kommen können. Die 4 literarischen Streiter ließen sich aber nicht beirren, setzen die Sonnenbrillen ab und lasen in 2 Akten, jeweils 2 Texte. Schön war es für mich ollen SF-Futzi, auch mal was aus dem nichtphantastischen Segment der Literatur serviert zu bekommen. Roman Israel amüsierte seine Zuhörer mit persönlichen Erlebnissen - wie er z.B. an der Grenze Sachsen / Tschechien, also an einem Ende der Welt, die Fahrschule besuchte. Herr Kindervatter klang irgendwie nicht so amüsiert - z.B. darüber, wie ihn seine französische Freundin vor dem Theater warten ließ und er deshalb von einem bekannten Schauspieler angemotzt wurde, der Störungen während seiner Vorführung gar nicht leiden kann. Also, den Zuhörer hat†™s hingegen sehr amüsiert, vom Pech des Autors zu hören.
Uwe verlas eine SF-Story, die er sozusagen spontan einem extra aus Halle angereisten SF-Fan widmete - also, sozusagen; hoffe, ich nehme mir hier nicht zu viel raus, aber er fand es wohl passend, dass er zumindest eine Person im Auditorium wähnte, die von vornherein seine Wahl, ein SF-Story zu lesen, für gut befindet. Hat sie, hat sie J
Dann hatte er noch eine kleine Krimistory parat, in der der Täter via Musik tötet; am Ende spielte Uwe diese Musik ab, und ich lebe komischer Weise immer noch†¦
Christian gab eine mittelalterliche, Fantasy-hafte Bolz-Geschichte und zum Schluss eine Kostprobe seiner Balladen-Kunst zum Besten.
Allesamt sind übrigens sehr gute Interpreten ihrer Texte. Irgendwie erwartet man ja, dass Autoren, Schriftsteller ihre Texte mit Esprit und Verve vortragen, so dass die Lesung auch ein Kunststück für sich ist. Warum eigentlich? Sind ja keine Schauspieler, sondern Schriftsteller, die sicher mit Worten umgehen können, aber eher auf dem Papier. Also, es gibt ja da so Beispiele, na, wollen mal keine Namen nennen†¦ Aber diesen vier Recken zuzuhören war ein Fest. Denke mal, das muss ich noch mal wiederholen; vielleicht im November, wenn die Book Brothers wieder im Robotnik auftreten.


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...ein paar Comicseiten

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 05 Juni 2016 · 1.119 Aufrufe
2016;, Manifest Destiny
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5) Mad Max
Autoren: Diverse, angegeben wird als solcher natürlich George Miller†¦
Mad Max war für mich einer der Film-Überraschungen des vergangenen Jahres! Insofern war ich auch neugierig auf den Comic-Band, der von dem Regisseur zumindest abgesegnet wurde und in den Zusammenhang mit dem letzten Mad Max Film passt: Es werden die Vorgeschichten der Figuren erzählt, also von Furiosa, von Nux und Immartan Joe, von Max natürlich auch.
Ja, ist nicht übel, aber irgendwie halt doch nicht so fesselnd. Denn es ist nicht die Story, die an Fury Road fasziniert, das sollte man sicher ehrlicher Weise zugeben. Solche Stories sind daher beliebig und austauschbar; okay, gut gemeint†¦
Gezeichnet sind sie gut, halt nicht sonderlich aufwändig oder innovativ. Guter Durchschnitt.
7 / 10 Punkte
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6) Neil Gaiman und J.H. Williams III: Sandman, Overtüre, 2 Bände
Wow! Wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow.
Mehr muss man hier nicht sagen. Okay, Story ist egal (habe ich auch nur ansatzweise nachvollziehen könne was der Autor mir damit sagen will; aber mal ehrlich: Wie soll man die Dinge schildern, die waren vor allen Dingen; wo doch nur alles geträumt wird?). Aber die Bilder: Ein Traum! Eine wahre Farben- und Formenpracht, psychedelisch, bizarr, ideenreich = ein Traum (sollte nicht verwundern, denn Hauptheld ist Dream!).
11 / 10 Punkte

7) R. Albuquerque & M. Johnson: „ei8ht. gestrandet“
Geniales Teil! Hier fasziniert erst mal die Story, die sich zwischen verschiedenen Zeit- und Raumebenen abspielt und in klassischer Manier mit Zeitparadoxa spielt. Grafisch ist es vielleicht nicht so der Hit, obwohl das jetzt etwas gemein ist, denn die Grafiken sind zwar bewusst einfach, fast skizzenhaft gehalten, aber sehr treffend, ausdrucksstark und dynamisch. Damit erinnert das Comic fast so ein bisschen an die 50er Jahre. Was aber tatsächlich ein grafischer Clou ist, ist die Verwendung der flächigen Hintergrundfarbe, denn die wird nicht zufällig und beliebig eingesetzt: Jede Farbe hat ihre zeitliche Bedeutung - Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und: Meld - das ist „etwas völlig Anderes“.
Der Comic entstand wohl als Online-Comic eines brasilianischen Zeichners. Finde aber gut, dass es hier in Buchform vorliegt. Und ich bin natürlich auf Fortsetzungen gespannt, obwohl hier in Band 1 schon so viel passiert und im Grunde auch eine Hauptaufgabe erfüllt wird, nämlich die Tötung eines Nazi-Offiziers, der aber in dem mysteriösen Meld eine andere, wenn auch nicht bessere Rolle spielt.
Nee, ich verrate hier nichts groß vom Inhalt oder Plot, denn damit würde ich einen Großteil der Faszination des Comics potentiellen Lesern rauben. Also, wirklich, so ein knackige, tolle, ich denke mal auch stimmige SF-Story habe ich lange nicht mehr gelesen.
10 / 10 Punkte
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8) Manifest Destiny 2. Insecta & Amphibia
von Chris Dingess, Matthew Roberts, Owen Gieni

Im Grunde genommen sagt der Untertitel schon alles über den 2. Band der Entdeckerserie aus. Diesmal also aggressive und überdimensionierte Insekten und Frösche. Allesamt sehr lebensgefährlich. Leider gibt es nicht viel mehr zu berichten. Hmm, möglicherweise läuft sich die Serie schon mit Bd. 2 tot? Ein 3. Band ist auch gar nicht angekündigt (?)†¦
6 / 10 Punkte

9) Tsuina Miura, Takahiro Oba: „High Rise Invasion“
High Rise - ja geht um Hochhäuser. Mich hat das Cover zum Kauf bewogen: So eine Mischung aus Watchmen und Halloween versprach es mir. Es soll auch Horror sein - ist es auch. Aber die Manga-Erzählweise ist mir irgendwie zu schnell und dann auch zu langsam. Man wird schnell - mit der Protagonistin, einem Oberschulmädchen mit knappem Rock - in eine Parallelwelt geschleudert. Dass es eine „Parallelwelt“ ist, vermutet sie eigentlich nur: Sie findet sich in einer Hochaussiedlung wieder, deren Straßen menschenleer sind und deren Boden man auch nicht betreten kann, nur vom Dach kann man stürzen. So ein Dachsturz ist dann auch der Ausweg aus dem Dilemma, ansonsten von maskierten Männern ermordet zu werden. Tja, und mehr Story gibt es schon fast gar nicht. Warum, weshalb = erst einmal Fehlanzeigen; befürchte, das braucht 10 Bände, um so etwas wie eine Ahnung davon zu bekommen, was dieses Horror-Experiment soll. Ob ich so lange durchhalte?
Zeichnungen sind gut. Die „Einblicke“ sind offensichtlich für ein jugendliches Jungenpublikum gedacht, die da was Anzügliches neben ihrer Splatter- und Horrorkost bekommen. Als älterer Zeitgenosse fühlt man sich da schon mal peinlich berührt. Na ja†¦
6 / 10 Punkte


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Achtung, Achtung, jetzt kommt der Neue Stern!

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 03 Juni 2016 · 881 Aufrufe
Neuer Stern;
Das sind sie: Die letzten ihrer Art!
Die letzen verfügbaren NEUEN STERNE - aus der beliebten Reihe "Rundbrief an die Freunde des ASFC Halle" - was ja bekanntlich kein Fanzine ist.

Angehängtes Bild: neuerstern.jpeg

Konkret gibt es noch:
Frühjahr 2014 (NOVA STELO - Esperanto) - 1 Heft
Herbst 2014 (Nya Stjärna - Schwedisch) - 1 Heft
Nr. 15 (Nowa Gwiazda - Polnisch) - 1 Heft
Nr. 16 (Ny Stjerne - Dänisch) - 6 Hefte
Nr. 17 (Stêrika nû - Kurmandschi) - 7 Hefte
Nr. 18 (Cthulhu Runes) - 6 Hefte
Nr. 19 (ngôi sao mới - Vietnamesisch) - 5 Hefte

Keine Angst, die Hefte sind nicht in der genannten Sprache verfasst, nur der Titel "Neuer Stern" jeweils. Dies was zu Beginn das alleinige Unterscheidungsmerkmal, es gab keine Durchnummerierung, aber seit geraumer Zeit ist dies etwas aufgeweicht....
Okay, ich habe aus sicherer Quelle erfahren, dass es die Hefte gegen einen geringen Obolus zu erwerben gibt, natürlich nur so lange, wie ... na ja, das kennt ihr ja.
PN für alle weiteren Details genügt.
Zu den Heften findet man auch Infos in meinem Blog hier, unter der Kategorie "Neuer Stern".


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Eva Strasser liest in Leipzig am 19. Mai 2016

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 30 April 2016 · 1.339 Aufrufe
FKSFL;, Eva Strasser;
Angehängtes Bild: strasser.jpg

....weil es bald soweit ist... hier schon mal bekannt gegeben.

(den Roboter schuf Mario Franke)


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März 2016

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 02 April 2016 · 1.293 Aufrufe
2016;, Dietmar Dath
Hofmanns Leseliste
Im März gelesen (oder vorlesen lassen)...
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6) Nic Pizzolatto: „Galveston“
Lesung mit Walter Kreye
Diesen Autor, dieses (Hör-) Buch hätte ich einfach so sicher nie für mich entdeckt. Aber Nic Pizzolatto hat den Geniestreich „True Detective“ abgeliefert, vor allem meine ich die 1. Staffel. Dass er eigentlich Schriftsteller ist, habe ich natürlich schnell herausgefunden, und auch, dass es nur dieses 1 Buch von ihm auf Deutsch gibt.
Das Buch führt uns in die gleiche Gegend (Louisiana) und im Grunde auch in das gleiche kriminelle Milieu wie besagte 1. Staffel. Der Held ist keiner, eher ein Anti-Held, allerdings weitaus krimineller als Rust (aus T.D., der ja zunächst ein Polizist ist, und auch sonst ein Gerechtigkeitsapostel ist, auf seine Art.†¦).
Roy Cady ist sozusagen ein pensionierter Killer, der im Auftrag des organisierten Verbrechens „Jobs“ ausführte. Nun hat er eine ziemlich verheerende Diagnose von seinem Arzt erhalten und ist seelisch am A. Natürlich wird er schnell für den Leser zum Sympathieträger, bekommt ordentlich die Hucke voll und findet sozusagen für sich eine Aufgabe, nämlich sich um ein ins Abseits getrudeltes Mädchen und dessen Baby aus dem Milieu zu reißen. All das gelingt ihm nur halb, oder gar nicht. Interessanter Weise nimmt sein Leben dann eine durchaus überraschende Wendung, die nur auf den 1. Blick inkonsequent erscheint.
Für den T.D.-Fan sind ein paar Details überaus interessant, wenn ich z.B. nur an die Figuren denke, die in Roys Wohnung herumliegen, geformt aus leeren Bierdosen, oder die an der Wand gestapelten Taschenbücher...
Es gibt also ein paar stimmungsvolle Wiedersehenseffekte für den T.D.-Gucker, insgesamt aber ist die Story eher lau; wurde nicht so richtig gepackt.
7/10 Punkte
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7) Dietmar Dath: „Leider bin ich tot“
Irgendwann hat er mich abgehängt; irgendwann habe ich festgestellt, dass mir seine Geschichten, die auf Lesungen erzählt, mehr fesseln als die, die er in seinen Büchern erzählt. Tja, ist so, und das liegt mit Sicherheit an mir; ich finde immer schwerer in seine Bücher rein.
Mit diesem hier wollte ich es noch mal versuchen. Und es ging auch gut los, eine dramatische Flughafenszene, interessante Figuren, wie der Pastor, der in den Bau einfährt und danach als Penner lebt, die Filmemacher, deren Film-Exposé man übrigens im Netz findet; der Nazi-Vater, die Rocker. Alles toll und auch viele Figuren, die ich in seinen frühen Büchern kennen und lieben lernte. Doch wo die Reise hingeht, entzieht sich immer mehr meinem Verstand. Schade eigentlich.
Ich mach hier mal keine Wertung.
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8) Italo Calvino: „Ein General in der Bibliothek“
Hörbuch, gelesen von G. Wamling u. S. Weiss
Aufmerksam gemacht wurde ich durch einen Video-Blog von Christian v. Aster*, der über einen Roman von Calvino sprach und dieses Hörbuch explizit empfahl, insbesondere die Titelstory. Und da ich lange nichts mehr von Calvino gelesen hatte, es aber immer mal wieder vorhatte zog ich mir kurzerhand dieses Hörbuch rein - und bereute es keineswegs! Habe es gleich 2-mal hintereinander durchgehört. Klasse, die Stories! Wobei mir die Titelstory noch nicht mal am besten gefiel, da sie aus meiner Sicht zu moralisierend daherkommt.
Am besten gefielen mir die Stories der 2. CD: „Die Vereisung“, ein modernes Beziehungsdrama; so was hätte ich von Calvino gar nicht erwartet; „Montezuma“, eine Abrechnung mit dem europäischen Eroberungswahn, die aber auch aufzeigt, dass bei den Eroberten auch nicht alles Gold war, was glänzte; und „Wenn es genug ist“, die so wundervoll, geheimnisvoll poetisch anfängt.
Es gibt richtig lustige Stücke, aber vor allem surrealistische.
8 / 10 Punkte
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9) Ned Beauman: „Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beförderung eines Menschen von Ort zu Ort“
Nach dem fulminanten „Flieg, Hitler, flieg!“, das mir allerdings auch erst nach dem 2. Durchgang wirklich mundete, hat es lange gedauert, bis ich mir das nächste Buch von Ned Beauman vorknüpfte. Diesmal nicht als Hörbuch, weil es es nicht gibt.
Der Titel weckte eine Assoziation zu Christopher Priests „Prestige“. Aber das trügt, leider. Leider besitzt es auch nicht die kompakte, abwechslungsreiche, spritzige Nonchalance seines Erstlings. Aber das Buch wird im Feuilleton ordentlich abgefeiert.
Es spielt wieder in den 30ern, der titelgebende Nicht-Held ist wie sein Name andeutet fast en Loser. Er soll „unausstehlich, neidisch, selbstmitleidig“ sein (siehe FAZ, 17.05.2013, von OLIVER JUNGEN), konnte ich sogar nicht nachvollziehen. Ja, er ist auf einem Gebiet ziemlich erfolglos: Wenn es um die Eroberung der Fauenherzen geht, oder, sie ins Bett zu bekommen. Da verguckt er sich auch ausgerechnet in die Superfrau der Tage; Adele Hitler. Nein, nicht mit dem bekannt-berüchtigten Herrn verwandt; es entzieht sich auch meiner Kenntnis, warum der Autor sie ausgerechnet so getauft hat. Im Handlungsverlauf hat das m.M.n keine Bedeutung. Oder doch: Denn Loeser verpasst sozusagen die Geschichte - des Nationalsozialismus, Hitlers Aufstieg, obwohl er in den 30ern in Deutschland zu Hause ist. Er ist ein verkannter (aus seiner Sicht) Künstler, vornehmlich Bühnenbildner. Seine Projekte funktionieren auch nicht - also doch Loser. Er ist ansonsten damit beschäftigt, keine Frauen zu erobern, nicht auf die richtigen Feten eingeladen zu werden und wohl das Gefühl nicht loszuwerden, das „Leben“ zu verpassen. Dann geht er nach Amerika, aber nicht aus politischen Gründen, sowas bekommt er gar nicht mit. Das ist dann schon komisch - und deshalb heißt Adele wohl auch Hitler: Sie sind mittendrin und bekommen nichts mit.
In Los Angelos lernt er die Exil-Community kennen, kann sich da auch integrieren. Das komisch- unnütze Leben geht so weiter.
Interessant am Rande: Eine meist nur erwähnte Nebenfigur ist Brecht. Nun, da muss ich sagen, dass mir der Roman von Jürgen Alberts, „Hitler in Hollywood“ (der eigentlich „Brecht in Hollywood“ heißen sollte) viel mehr gefallen und gegeben hat, denn da passiert wirklich was (und man kann was über die deutschen Exilanten während des Hitlerregimes erfahren).
Und noch eine interessante Nebenfigur, die Bedeutung hat: H.P. Lovecraft. Ja, das war schon interessant.
Zur Teleportation geht es erst ab ca. Mitte des Romans. Es gibt da Forschungen†¦, auch in Deutschland. Aber auch das ist nur Randnotiz; ansonsten geht es bei der „Teleportation“ um Bühnenzauber. Im Barock gab es da wohl schon mal so ein „Experiment“, das unglücklich endete und Loeser als Menetekel gilt. Aber es ist Bühnenzauber, ein Trick bestenfalls.
Nur zum Schluss, im vierten, kurzen Teil, kommt sowas wie Fahrt auf für meinen Geschmack, wenn Loeser (träumt?) vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe aussagen muss.
Na ja, ein seltsames unentschiedenes Buch - vielleicht brauche ich hier auch einen 2. Anlauf? Mal sehen†¦
6 / 10 Punkte
PS: Das Cover des Buches ist wirklich toll!

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PS zum erwähnten Videoblog von Christian v. Aster geht es hier: link


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Der NEUE STERN - 18 - Inhalt

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 25 März 2016 · 1.034 Aufrufe

Der NEUE STERN - 18 - Inhalt .
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Der neue NEUE STERN - mit ein paar Schmankerl, wie ich finde. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis:

neuer stern
Frühling 2016, Cthulhu Runes
36 Seiten

Die John-Carter-Romane von Edgar Rice Burroughs, Betrachtung von Bernd Wiese - S.3
Begrüßung, Thomas Hofmann - S.7
Abraham Merritt: Das Gesicht im Abgrund - Rezi. v. Peter Schünemann - S.8
Manifest Destiny - Rezi. v. Thomas Hofmann - S 11
Aus alten Bücherschränken von Bernd Wiese
... Robert Heymann: Wunder der Zukunft: Romane aus dem dritten Jahrtausend - S. 13
... Fedor Sologub: Totenzauber: eine Legende im Werden - S. 16
... Kurt Selige: Der neue Weltdiktator - S. 20
... Nell John: Roman einer Verjüngten von Benno Vigny. - S. 21
Christian Dörge: Southern Gods, Rezi v. Thomas Hofmann - S. 23 (erweiterte Version des hiesigen Blog-Eintrages)
Die Blausteinkriege 1. Das Erbe von Berun von T.S.Orgel, Rezi v. Sabine Seyfarth - S.26
Sorokin, Bericht zur Lesung, von Thomas Hofmann - S. 28 (bekannt aus diesem Blog)
Tanja Bern: Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung, Rezension von Sabine Seyfarth - S. 31
Der letzte Drache: Weltenmagie 1 von Aileen P. Roberts, Rezension von Sabine Seyfarth - S. 33


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L.B.M. 16 - Bericht & ein paar Handyfotos

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 20 März 2016 · 2.546 Aufrufe
v.Aster;, Bosris Koch; und 7 weitere...
Die Leipziger Buchmesse begann dies Jahr bei mir mit einer Dummheit meinerseits: Habe vergessen, rechtzeitig Urlaub zu nehmen. Der Plan sonst ist ja immer: Donnerstag oder Freitag Messe, Drumherum Veranstaltungen aus der Reihe „Leipzig liest“ besuchen. Wobei mit den Jahren „Leipzig liest“ immer mehr an Bedeutung für mich gewann, denn - das muss man mal so in aller Deutlichkeit sagen: Messe ist ja irgendwie immer dasselbe.
Stimmt so natürlich auch nicht, denn es tauchen immer mal wieder neue Verlage (für mich) auf; die sind dann auch die interessanteren. Zum einen merkt man deutlich, dass man dort noch viel intensiver auf die Besucher, also z.B. auf mich, zu geht, den Kontakt sucht. Das ist meistens sehr angenehm; interessant ohnehin.
Dies Jahr haben es wieder einige Bücher auf meinen Wunschzettel geschafft; mal sehen, was davon übrigbleibt, will heißen: Was ich davon wirklich lesen werde.
Also dies Jahr ging das so bei mir: Da Dienst bis 18 Uhr konnte ich Donnerstag und Freitag mir was Schönes suchen und Samstag dann Messe. Oh je, Samstag, da hatte ich große Bedenken wegen Menschenmenge und Schubserei und Stau. Aber: ging. Einmal wurden mehr Türen geöffnet, man konnte über die Höfe zwischen den Hallen wechseln, das „Besucherverkehrsleitsystem“ funktionierte auch sehr gut und es gab sogar Stellen, wo man sogar Luft bekam (außer in der Manga/Cosplay-Halle, da ging fast gar nichts mehr - was mich aber nicht davon abhielt, doch was an Comics zu erstehen, na ja, Messefieber†¦)
Wohltuend am Samstag ist, dass keine Schulklassen herumschwärmten, um irgendwelche Arbeitsblätter auszufüllen. Die Konzentration der Cosplayer auf die Halle 1 führte auch zu Erleichterungen; bunte Gestalten konnte man aber dennoch zur Genüge bewundern.

Der Donnerstag

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Der Pop-Literat Benjamin v. Stuckrad-Barre ist aus der Versenkung zurück! Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die Schaubühne Lindenfels war gerammelt voll, der schlanke, ranke Meister (Menschenskind, der Mann ist wirklich sehr dünne und sehr lang) enterte unter eingespielten Fanfaren die Bühne. Ja, ein Auftritt wie fürs Fernsehen. Und er kam nicht allein; hatte sich einen Gast eingeladen, der fleißig mitlas und vor allem für lästerliche, lustige, kurzweilige Zwischengespräche zur Verfügung stand: Ist er erkennbar auf meinem Handyfoto?
Apropos Fernsehen: die beiden hatten backstage bemerkt, dass ZDF Aspekte da wäre, um „Messestimmung einzufangen“; nun orakelten die beiden, wie sie mit der Kultursendung umgehen sollten.
SB hat ein neues Buch am Start, autobiografisch behandelt es seinen Drogenabsturz nach der großen Sause in den 90ern, wo er die Popliteratur erfunden hatte und er sich als enfant terrible generierte. Nun ist er clean und hat den Roman geschrieben, der vom Publikum gut angenommen wurde.

Der Freitag
Alle deutschsprachigen Phantastik-Schaffenden haben sich offensichtlich verschworen: Am Freitagabend, etwa gleichzeitig, liefen diverse Veranstaltungen, die ich alle gern beucht hätte. Musste mich natürlich entscheiden. Gewonnen hat:
Die Rückkehr der Lesehappen!
Mit: Christian von Aster, Boris Koch, Anna Kuschnarowa, Markolf Hoffmann, Simon Weinert und Kathleen Weise
Das fand nun schon zum 5. Mal in Leipzig statt (zuvor 10 Jahre lang in Berlin, aber offensichtlich ist Leipzig das neue Berlin, ha!), für mich aber das erste Mal. Wir fuhren da sogar zu dritt hin; trafen vor Ort noch einen Kumpel aus dem Leipziger Freundeskreis; war ja somit auch ein schönes kleines Fan-Treffen; ein paar Worte mit Christian und Boris konnte ich auch wechseln.
Was aber als erstes auffiel: Der Ort! Neols Ballroom. Wir hatten etwas Probleme, ihn zu finden, als wir dann vor so einer kleinen Kellertür standen, dachten wir, wir wären falsch, irgendwie. Der Ort ist eine irische Kneipe, die aus vielen, sehr vielen kleinen, verwinkelten Räumen besteht. Die Kneipenräume waren proppenvoll. Aber wo sollte die Lesung stattfinden? Es gab einen Extra-Raum, auch mit Bar, aber sozusagen am hintersten Ende des Kneipenlabyrinths. Auch der Raum war dann schnell ganz voll. - Wäre mal interessant, wie voll sonst so Veranstaltungen dort sind.
In dem Raum gibt es eine Bühne, die sehr schön und aufwändig gestaltet wurde, extra für die Lesehappen-Veranstaltung. Vielleicht kann man was auf dem Handyfoto erkennen.

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OK, die Lesung selbst: Sehr schön, kurzweilig, auch wenn sich diesmal alle Beteiligten vorgenommen hatten, ihren Part zu überziehen. War aber ok, nicht zu lange.
Markolf Hoffmann entführte uns in die Zeit des 1. Weltkriegs nach Babylon zu einem recht fanatisch rüberkommenden deutschen Archäologen; Marklof las mit Verve.

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Kathleen Weise erzählte von einer Mörderin in Leipzig und lies die Zuhörerschaft lange im Unklaren, wer da gemordet wird.

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Boris Koch machte sich über die Themenfindung zur Vorbereitung einer Lesehappen-Veranstaltung lustig und faszinierte mit einer Liste seltsamer Themen,

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Christian von Aster las aus seinem neuen Buch „Höllenherz“ und stellte ausgestorbene, weil nie existierende Tiere kurioser Art vor.

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Simon Weinert las aus seinem Roman „Tassilo, der Mumienabrichter“. Zuerst dachte man, das wäre ein harmloses Kinderbuch, aber dann†¦ steht es nun auf meiner Leseliste.

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Anna Kuschnarowa - war sozusagen DIE Überraschung. Vor allem für meine Frau, da sie an dem Theater arbeitet, wo demnächst ein Stück Premiere haben wird, für das die Autorin die Romanvorlage lieferte. Sie, also meine Frau, fiel fast vom Stuhl, als sie hörte, wen da Christian v. Aster ankündigte. Ihr Text und Vortrag waren dann nicht so toll, da es sich um ein Werk in Entstehung handelt, ein neuer Roman. Leider kam m.M.n. ihr Anliegen, worum es darin gehen wird, nicht so richtig zum Ausdruck. Ich denke mal, für solche Lese-Happen eigenen sich Short Stories doch besser.

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Und jetzt? Nachmesseblues. Aber nächstes Jahr geht†™s ja schon weiter†¦






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Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
„Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

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© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Neueste Kommentare

Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
♦ Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
♦ Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
♦ Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
♦  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
♦ Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
♦ Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
♦ Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
♦ Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
♦ Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
♦ N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
♦ Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
♦ Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
♦ Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
♦ Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
♦ Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
♦ Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
♦ Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
♦ Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
♦ Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
♦ Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
♦ Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
♦ Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
♦ Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÃœCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

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Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
♦ Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
♦ Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
♦ Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
♦ Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
♦ Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
♦ Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
♦ Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
♦ Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
♦ Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
♦ C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
♦ Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
♦ Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
♦ G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Ãœbersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
♦ M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
♦ Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
♦ Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
♦ Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
♦ Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
♦ Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
♦ Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
♦ Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
♦ Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
♦ "Saramees Blut", Atlantis 2012
♦ M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
♦  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
♦ Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
♦ Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
♦ Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
♦ Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
♦ IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
♦ Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
♦ Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

♦ Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

♦ Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
â– 
CD-Cover
♦ The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
♦ Syngularity: The Four Horsemen; 2000
♦ Gothica: Within A Dream; 2000
♦ Gothica: Into The Mystic; 2000
♦ The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
♦ Gothica, Workbook 1995, 2003

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