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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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13

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 23 August 2016 · 1.175 Aufrufe
2016, Mignola;, Hellboy;, 2016;
...meine Comic-Leseliste, Nr. 11)
Mike Mignola und Dave Stewart: „Hellboy 13. Abstieg zur Hölle“
Musste ja jetzt kommen, nach meiner Vor-Arbeit (zu Bd. 12, hier in diesem Blog)

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"Was kann nun noch kommen?", fragte ich mich nach Band 12. HB ist tot, Herz raus†¦ Na, der Titel des 13. Bandes sagt ja schon, was nun kommt.
Die fulminante Mignola-&-Fegredo-Trilogie ist allerdings kaum zu überbieten: So viel Stoff, so viel Schicksal, so viel Drama, großes Kino, in großen Bildern und auch sonst viel „Wow!“ - Fegredo, dessen Zeichenstil mir wie eine verfeinerter Mignola erscheint, hat seine Sache nämlich auch noch ganz hervorragend gemacht.
Nun hat also der Meister wieder den Zeichenstift übernommen. Auch gut. Ich liebe diese verknappte Darstellung, die aber immer dann auf den Punkt kommt, wenn es sein muss. Mignola hat Mut zu großen, einfarbigen Flächen; aber das wirkt.
Was fiel mir diesmal auf: Wenig Gekloppe, keine Schlachten. Es ist ruhig in der Hölle, und düster, klar†¦
HB fragt sich im Grunde dauernd, was er hier soll. Inhaltlich lernt man aber etwas mehr von HBs Herkunft kennen; er hat sogar Familie, aber keine nette. Er hilft anderen armen Seelen, aber nach meinem Eindruck nur, weil er ungern allein in der Finsternis wandeln möchte. Verständlich. Und Satan ist auch tot, na ja†¦
Okay, nun weiß ich aber wirklich nicht, was noch kommen kann. Soweit ich informiert bin, gehen die beiden Nachfolgebände auch wieder in die Vergangenheit zurück. Das mag zwar schön sein, weil die HB-Fans den geliebten handfest agierenden HB bekommen, aber irgendwie ist er es ja nicht mehr, das weiß man nun. Mich würde schon mehr interessieren, wie sich HB mit seinem Höllendasein arrangiert - und ich möchte gern hoffen, dass er sich nicht damit arrangiert.
Satte 8 / 10 Punkte


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Hellboy 12 - das Ende, ein Nachtrag

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 21 August 2016 · 1.062 Aufrufe
Hellboy, 2016;, 2013;, Mignola; und 1 weitere...
Nummer 10 meiner diesjährigen Comic-Leseliste:

Mike Mignola und Duncan Fegredo: „Hellboy 12. Der Sturm“


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Nach gefühlt hundert Jahren konnte ich mich endlich dazu durchringen, den 13. Hellboy-Band käuflich zu erwerben. Hat lange gedauert. Das lag daran, dass zum einen ohnehin die Wartezeit auf den nächsten HB-Band immer sehr lange dauert und ich wohl inzwischen die Lust und Laune verlor, und zum anderen, weil Band 12 im Grunde das Ende beschrieb, das Hellboy nimmt. Was soll danach bitteschön noch kommen - nach der Apokalypse, nachdem HB das Herz herausgerissen wurde?
Aber inzwischen erschienen ja bereits 2 neue Bände, wobei nur einer die Geschichte fortschreibt, soweit ich das erkennen kann; der andere greift in die Vergangenheit (50er Jahre) zurück. Also, ich hätte ja gern†¦ aber um im Hellboy / BUAP-Universum up to date zu bleiben, muss man ja insgesamt ziemlich viel investieren inzwischen. Die sicher tollen superfetten Sammelband machen was her, aber jedes Mal 50 €? Da darf man auch nicht darauf hoffen, dass die nennenswert billiger werde, wenn die Jahre vergehen, eher das Gegenteil ist der Fall†¦.
Okay, aber da ich nun mit Sohn die Comic Combo in Leipzig endlich mal besuchte und wir wildentschlossen doch ein paar Euro dort lassen wollten, schlug ich also zu.
Doch zuvor musste ich ja, um den Anschluss zu bekommen, Band 12 nochmal lesen. - Musste ich? Hatte ich doch schon†¦ Aber komischer Weise finde ich in meinem Blog - Leseliste - gar keinen Eintrag dazu. Hä? Habe ich den vergessen? Nun ja, muss ich wohl. Habe aber das Dok aufgehoben und kann also hier mal meinen damaligen Eintrag sozusagen nachreichen:
.

2013 - 23) Mignola, Fegedro: „Der Sturm“, Hellboy 12
Habe einen Kloß im Hals. Echt. Das ist es also, das Ende? Die HELLBOY-Serie hat ihr Ende gefunden. Darf ich hier spoilen, wie? Nun ja, ist eben das Ende...
Den Schluss habe ich mir gleich mehrmals angesehen und gelesen, um erkennen zu können, ob... aber nee, will nicht spoilen.
Der 12. Band las sich schnell. Alles ist auf das Ende hingeschrieben. Als Leser erwartet man nun die Auflösung, was sonst. Dachte sich sicher auch der Autor. Daher fällt für meine Begriffe die Story etwas ab. Wir begegnen vielen alten Bekannten, die hier einer Ahnengalerie gleich vorgeführt werden. Der Erzählton hat etwas gewollt Mystisches, soll die Dimension des Großen Endes unterstreichen. Wohltuend, dass Hellboy dafür oft nur seinen bekannten Kraftausdruck parat hat und sich der „Großen Aufgabe“ lieber entzieht. Doch am Ende...
Da im Grunde sehr viel dargestellt werden soll, wird vieles nur angerissen, doch handelt es sich ohnehin meist um Bezüge auf die Serie, also im Grunde auf Bekanntes. Man kommt nicht so richtig rein in die Geschichte.
Was mir auch diesmal sehr aufgestoßen ist, ist die mitunter sehr kleine Schrift. Hach, das macht die Lektüre nicht gerade einfach (trotz neuer Brille).
Na gut, das war†™s. Die Erde hat es überlebt (andeutungsweise war das, was da passiert, verheerend - andeutungsweise...).
8 / 10 Punkte


Nun, muss sagen, das Werk ist gut „gealtert“. Es machte beim nochmaligen Lesen / Ansehen nicht minder Spaß, eher sogar mehr. Diesmal habe ich mir gleich die mythologischen Bezüge, von denen ja massig hier zu finden sind, im Netz dazu gesucht. Nein, nein, keine Bange, werde damit jetzt nicht langweilen, das wäre auch viel zu akademisch. Aber es macht Spaß zu erkennen, was und wen die Autoren in ihrem fulminanten Abschlussband eingearbeitet haben.
Also, die toten Fürsten von Britannien werden aus ihren Grüften erweckt und sammeln sich zu einer Armee, die angeführt werden soll von - na, vom wem wohl?!
Doch die Blutgöttin Nimue - eine Dame, die aufmerksame Leser und Leserinnen der Arthus-Legende sicher kennen - hat ihrerseits ihr Herr zusammengestellt. Die große apokalyptische Schlacht kann also beginnen - allerdings hat HB gar keine Lust dazu.
Es wird angedeutet, dass er von allem enttäuscht lange Zeit durch die Welt gestreift ist, sich immer wieder Geistern seiner eigenen Herkunft und Vergangenheit ausgesetzt sah, seine trüben Gedanken im Alkohol ertränken wollte und auch sonst eher miesepetrig drauf war. Ja, das Buch trieft vor Melancholie - insofern ist das mit dem „Spaß“ fast eine Lüge.
Nimue, das Schicksal, was auch immer, will die Welt zur Hölle machen, die Menschheit vernichten. Wie schnell man sowas hinnimmt†¦ Mein Sohn fragte: Wer sollte an so was Interesse haben? Ich erwähne dies, weil genau das auch HB an einer Stelle fragt - er formuliert es noch konkreter, einen Bösen fragend: „Was springt für dich dabei heraus?“
Die Frage könnte auch lauten: Wer instrumentalisiert hier wen und wozu? Oder: Wer ist wessen Inkarnation? Die Autoren geben ihren Affen Zucker, das Ganze wird zu einem psychedelischen Parforce-Ritt durch die Mythologien der Welt, vornehmlich der keltischen. Die mythologische Überfrachtung wird nur noch vom Schlachtenlärm überdeckt: seitenweise wird gekloppt. HB kontert den bedeutungsschweren Monologen in seiner wohltuend charmant-rotzigen Art.
Hilft aber nicht am Ende. Hmm, echt traurig.
Das Ende?
Mals sehen was danach kommt in Band 13!
Diesmal sogar 9 /10 Punkte (mindestens)


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King, Brandhorst, Nietzsche... begleiteten mich durch den Sommer.

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 20 August 2016 · 1.418 Aufrufe
2016;
...ein bisschen Leseliste; diesmal schon in Vorbereitung auf den ElsterCon, wo Andreas Brandhorst einen Preis bekommen wird... (wollte mal sehen, ob er den auch verdient hat :P )

22) Stephen King: „Brennen muss Salem“
Hörbuch, mp3, gelesen von Jürgen Kluckert.
Ein Wiedersehen (-lesen, -hören in diesem konkreten Falle) mit dem Klassiker. Gelesen hatte ich es 1988, als Wehrdienstleitender; damals von einem Kameraden ausgeliehen. Das war was! Ein echter King!
Hmm, damals begann auch meine eher King ablehnende, zumindest ihn skeptisch betrachtende Haltung, die ich nach der Wende eher ausbaute. „Shining“ als Film fand ich gut, auch „Green Mile“ und so Sachen, die fast King-untypisch, Nicht-Horror sind.
Gut, dachte ich mir, damals hatte es dich nicht umgehauen, damals, so hatte ich in Erinnerung, war es mir zu geschwätzig, zu wenig auf den Punkt gebracht, zu Mainstream. Vielleicht fehlte mir sozusagen der kulturelle Hintergrund, denn King machte ja etwas, was für die westliche Horrorliteratur, die ich nur in Ansätzen und Auszügen kannte, Revolutionäres, indem er den gothic Uralt-Mythos vom Vampir in den (US-amerikanischen) Alltag holte.
Beim Wiederhören ist mir aufgefallen, dass er dies durchaus tut, und gleichzeitig nicht: Seine Protagonisten sind zwar allesamt normale Dorfbewohner mit ganz alltäglichen Biografien und Sorgen und Zwistigkeiten etc., aber sie rekapitulieren relativ schnell die stereotypen Einschätzungen, Verhaltensweisen, die man gemeinhin Vampiren gegenüber an den Tag zu legen hat. Also Pflock durch die Brust, sie am Tage töten, da sie dann schwach sind, Weihwasser und sowas; im Grunde alles Sachen, die m.M.n. in einem modernen Vampir-Thriller ausgeschlossen - oder zumindest para-wissenschaftlich begründet werden müssen. Bei King sind das halt osteuropäische Einwanderer, die mit den normalen Einwanderern in die USA einreisten und dort das weitermachten, was Onkel Dracula so gemeinhin anstellte.
Nee, hat mich wieder nicht überzeugt.
6 / 10 Punkte

23) Andreas Brandhorst: „Das Schiff“
In Vorbereitung des ElsterCon wird es langsam Zeit, dass ich mich dem Werk dieses Autors widme. Menschenskind, der Mann ist ja nicht erst seit gestern dabei und ich habe bisher gar nichts von ihm gelesen! - Dachte ich erst - aber dann merkte ich, dass Andreas Brandhorst auch Andreas Weiler heißt - also kannte ich ihn doch schon ein bisschen: TERRANAUTEN!
Okay, soweit die Vorrede. Aber muss ich nun wirklich viel über das Buch erzählen? Es gewinnt ja 2016 ein paar wichtige SF-Preise. Und mir hat es auch gut gefallen. Ob es nun wirklich - aus meiner bescheidenen Sicht - das besten Buch des letzten Jahres war?
„Das Schiff“ hat was von einem Kultur-Roman von Banks, aber ohne die Fulminanz und Brillanz und den sense of wonder, den ich bei einem Banks verspüre und dem ich dort auch bewusst nachspüre.
Hier haben wir eine Erde und posthumane Kultur in 6000 Jahren: Die Terminatoren, äh, die Maschinen haben die Macht übernommen, leben aber mit und für die Eloy †¦ äh, Menschen zusammen auf der Erde. Die Menschen sind arg reduziert worden, es gibt nur noch 4 Millionen, dafür sind sie unsterblich†¦ usw.; das kann man in fast allen Rezis nachlesen; ich verzichte hier mal auf weitere Inhaltsangaben. Tatsächlich bietet sich der Roman hervorragend an, ihn so schön zusammenzufassen. Das klingt komisch? Na ja, bei einem Banks fällt mir sowas eher schwer. Brandhorst hat seine Geschichte auf den Punkt gebracht, das gesellschaftliche Gerüst genau auf den Plot abgestimmt. Das passt sehr gut, ist toll handhabbar; auch wenn man sich zu Beginn erst mal an den ziemlich technizistischen Stil gewöhnen muss. Die Welt von Morgen ist eben nicht die von heute, daher müssen wir mit vielen Begriffen konfrontiert werden, die uns heute eher nicht geläufig sind. Aber okay, das kennt man auch aus anderen SF-Welten, so gehört sich das für Hard SF bzw. eine Space Opera; der Roman ist Beides.
Wir erleben diese Zukunftsgesellschaft, diese friedliche Koexistenz von KIs und Unsterblichen - denn genau besehen, ist es nicht mehr - in einer Krisensituation. Jetzt kommt was, was mich dann doch sehr für den Roman eingenommen hat - und was vielleicht sogar noch schöner, mythischer, geheimnisvoller ausgearbeitet hätte werden könnte: Es gab da vor 1 Millionen Jahre eine Superzivilisation, die unerklärlicher Weise verschwand und von denen nur noch Artefakte im All zu finden sind. Nun aber scheint etwas zu passieren, was den Schrecken der damals zur Auslöschung dieser Zivilisation führte, wieder heraufbeschwört. Na klar, da muss das Geheimnis der Alten gelüftet werden. Was dieses Geheimnis ist, ahnte ich leider schon recht früh, denn der Roman ist einfach so angelegt, dass man das erahnen kann - also zumindest kann man es vermuten, hätte natürlich auch was Anderes sein können. Also, da will ich nix verraten, nur so viel: Die Lösung ist Teil des Problems, oder so†¦
Nun, der Roman las sich wie geschnitten Brot, und hat gemundet! Bin recht angetan, war spannend, die Charaktere haben mir gefallen. Für meine Begriffe war er etwas zu schnörkellos für die volle Punktzahl. Daher:
8 / 10 Punkte

24) Friedrich Nitzsche: „Ecce homo“
Hörbuch, gelesen von K. Graudus.
Ein Nietzsche zum Lauschen? Okay, mal was für die klassische Bildung tun. Um ehrlich zu sein, habe ich es ja immer mal mit dem großen Philosophen versucht, aber bin nie so recht warm mit ihm geworden. Aber so als Nebenherzuhören, warum nicht?
Diese Schrift ist im Grunde so was wie eine kurze Autobiografie, oder sollte ich besser schreiben: Eine kurze Selbstbeweihräucherung. Also ehrlich, der Kerl ging mir echt auf die Nerven. Er hat zumindest ein gesundes Selbstbewusstsein gehabt, tat unumwunden kund und zu wissen, dass er der Größte ist.
Für mich durchaus aufschlussreich war seine sehr anti-deutsche Haltung. Gar kein Patriot, na sowas. Alles Deutsche war ihm suspekt, das Essen, die Leute, die Kunst, die Philosophie. Na, hatte ich so nicht mal vermutet. Aber dann kam ja er und alles wurde gut.
Für N. war sehr wesentlich, was er zum Essen aufgetischt bekommt. Interessant, weiß nicht, ob er das woanders noch mehr thematisierte. Wenn ja, wundert es mich, dass die Vegetarier, Veganer uns sonstigen Nahrungs-†¦ äh, na, will mal nix Unkorrektes hier schreiben, also warum seine grundsätzliche Haltung zum Essen nicht heutzutage viel mehr in den Fokus gerückt ist. In der Schrift führt er das allerdings auch nicht aus, es bleibt im Grunde bei der Erwähnung, dass das Essen halt wichtig wäre.
Ach ja, und die Frauen. Auch das war mir so nicht helle: Als Umwerter aller Werte setzte er sich auch für einen freien Umgang mit Sexualität und gegen Prüderie ein, wenn ich das richtig verstehe. Alle Achtung!
Insgesamt kann er mir aber nicht viel geben; ist für mich so auch eine Enttäuschung wie Schopenhauer; seine Selbstverliebtheit empfand ich sogar als ziemlich ärgerlich. Sprachlich - er ist ja der Meinung, dass nur er - und Heine (sic!) - mit der deutschen Sprache was machen konnte - war das Ganze auch nicht so ein Hit, meiner Meinung nach. Daher†¦
6 / 10 Punkte

25) Andreas Brandhorst: „Die Stadt“
Ein Roman, zu dem mir gleich ein paar Referenzen einfallen: Farmers Flußwelt,“Das Experiment“ von den Sturgazkis, „Das Ende ist nur der Anfang“ von Richard Matheson (als Film: „Hinter dem Horizont“) oder auch der Film „Dark City“ (schon wegen der Stimmung). Benjamin verunfallt, verliert beide Beine und wacht in einer fremden Umgebung auf, wieder lebendig, mit Beinen. Er landet in der Stadt ohne Namen. Die macht einen postapokalyptischen Eindruck, wird von ca. 600 Leuten bevölkert. Die sind alle tot und leben dort weiter. Keiner weiß warum.
Im Roman geht es darum, dass die Protagonisten ein paar Dinge herausbekommen: Wer hat die Stadt gebaut, und wozu. Wie funktioniert sie (Dinge verschwinden und erscheinen, z.B. Lebensmittel in einem Supermarkt). Wer sind ihre Bewohner, bzw. warum sind sie auserwählt worden; was verbindet sie. Und es treibt unseren Helden Benjamin um, der ahnt, dass er einst jemand anderes war als er denkt und sich erinnern kann.
Der Autor erzählt spannend, baut genügend Überraschungen und Wendungen ein, bleibt bei seinem Thema und kann den Plot auch zu einem weitestgehend befriedigenden Ende bringen. Es wird schon etwas mystisch, aber nicht religiös (wie bei Matheson). Zwischendurch dachte ich schon, das Ganze ist eher so eine Story, die sich in der Einbildung der Hauptfigur abspielt („Zwischenfall auf der Eulenfluß-Brücke“ von Bierce, oder „Pincher Martin“ von Golding), während er stirbt, war es aber nicht - oder doch so ein bisschen†¦
9 / 10 Punkte

26) Andreas Weiler: „Das Terranauten-Projekt“
Warum lese ich jetzt die olle Schwarte (1987)? Zum einen: Weil ich es bis dato nicht geschafft hatte, sie zu lesen, obwohl ich mich vor Jahren schon mal - sogar sozusagen öffentlich (na ja, war eine kleine Facebook-Notiz) - gefreut hatte, das Buch erworben zu haben. Damals hatte mich ein bisschen das Terranauten-Fieber gepackt. Allerdings konnte ich bisher keineswegs alle Hefte und Romane lesen. Faszinierend und interessant finde ich das Projekt nach wie vor. Und nach wie vor kann ich mir vorstellen, darin immer mal wieder einzutauchen; anders als beim großen Bruder Perry Rhodan; ich denke mal, da haben mci die bisherigen Versuche geheilt.
Aber nicht nur diese leise Sehnsucht nach dieser besonderen SF-Serie, sondern der Umstand, dass Andreas Brandhorst beim ElsterCon dabei sein wird, veranlasste mich, endlich das Buch zu lesen. Denn: Andreas Weiler = Andreas Brandhorst - war mir nicht immer so klar (aber jetzt schon ein Weilchen).
Das Buch enthält auch Texte von Thomas R.P. Mielke, dem Quais-Erfinder der Terranauten, und Hermann Urbanek, dem bekannten SF-Chronisten, der einen sehr ausführliche Überblick über die gesamte Serie beitrug. So umfangreich, dass ich fast geneigt bin zu schreiben, dass es ja jetzt gar nicht mehr nötig wäre, sie zu lesen.
Mielke erzählt vom Anfang, vom Plan zur Serie, die zunächst auch noch ganz anders aussehen sollte, als sie dann umgesetzt wurde. Er schreibt davon, dass es sogar fertige Romane dazu gab, die dann aber nicht genommen wurden. Schade eigentlich: Was ist aus denen geworden?
Das Kernstück ist der Roman von Andreas Weiler. Den kann man auch als Nicht-Insider der Serie gut lesen und verstehen. Viele Begriffe bedürfen sicher einer Erklärung, aber die liefern ja die Begleittexte.
Im Roman wird der Ur-Terranaut David terGordon wiedergefunden. Er liegt in so einem Sarg nahe eines uralten Raumschiffs, in dem massenhaft von den Misteln gefunden wird, die man benötigt, um Raumschiffe durchs All zu navigieren (durchs Weltall II). Ha, erinnert ja mächtig an Dune. Ist aber okay. Da es sich bei den Terranauten bei aller Ambitionen um eine Kolportage-Serie handelt, (ich will mal nicht das blöde Wort Trivial benutzen), darf das ruhig sein, dass man hier das Fahrrad nicht allenthalben neu erfindet. Ist genug Innovation in der Serie enthalten, denke ich.
Inhaltlich geht es um den Generalkonflikt der Serie zwischen den technisch orientierten und den biologisch orientierten Welten (und Weltbildern; Menschenskind, ziemlich Ideologie-befrachtet das Ganze, und das im Westen†¦). Für den Autor ist der Roman wohl auch ein willkommener Anlass, mal so einen ganz großen Bogen zu spannen. Das finde ich dann übrigens bemerkenswert, dass Andreas Bandhorst (Weiler) so richtig große Kulisse auffährt. Klar, ist der Serie geschuldet, die diesen uralten, kosmischen Hintergrund (mit einem kosmischen Erbe aus der Zeit vor dem Urknall!) nutzt, aber, wenn man sich die neuen Romane des Autors anschaut, habe ich zumindest eine Ahnung, wo das herkommt, und dass der Autor für solche Stoffe ein Händchen hat.
Okay, war eine schöne, kurzweilige Lektüre, die mich mal wieder hat Blut lecken lassen†¦
8 / 10 Punkte


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...was inzwischen geschah, Fortsetzung der Hofmann'schen Leseliste

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 09 Juli 2016 · 1.528 Aufrufe
2016;, Merseburg;, Eva Strasser; und 3 weitere...
Dies Jahr geht nur langsam voran mit der Leserei. Hier ein paar wenige Notizen, was so seit April passiert ist....

10) Eva Strasser: „Mary“
Ich sitze in der Bredouille. Also: keine Bange, es ist keine existentielle Sorge, die mich hier umtreibt. Es ist nur so: Dies ist ein SF & F - Zine, Eva Strasser hat mit ihrer SF-Story „Knox“ 2015 den ersten Platz des Deutschen Science Fiction Preises für die beste Story erhalten und sie soll (je nach Erscheinen des Heftes: sollte - am 21. Mai) bei den SF-Freunden von Leipzig lesen. Um mich darauf vorzubereiten, las ich nun endlich das schon lange erworbene Buch vom eBook-Verlag Das Beben, „Mary“. Ich begann die Lektüre ein wenig in der Hoffnung und Annahme, es handle sich um Phantastik, (SF gar?). Diesbezüglich wurde ich enttäuscht. - Doch das war tatsächlich die einzige „Enttäuschung“!
Also: Das Buch ist keineswegs eine Enttäuschung! Es ist eben nur keine SF, nicht mal Phantastik im weitesten Sinne, obwohl sich zum Ende so etwas wie eine Geisterstory andeutet. Ja, das könnte man durch gehen lassen. Doch was sind Geister und Gespenster? Eventuell nur die Produkte eines fiebrigen Geistes, eines überreizten und gestressten Menschen, der seine Ängste nicht unter Kontrolle hat und daher „Gespenster“ sieht? Das kann man auf alle Fälle am Ende der Novelle vermuten.
Was ist dieses Buch? Es ist unterhaltsam und spannend. Es ist realistisch und lässt die Leser hautnah eine kleine Gruppe junger Berliner erleben, die sich in ihrer heilen Welt aus Paar-Beziehungen, Selbstsuche, Karriere-Drang und eher rücksichtsloser, selbstbefriedigender Unterhaltung eingerichtet haben. Drogen sind ein Thema, mehr oder weniger innige Liebesbeziehungen, die durch egoistische Sex-Erlebnisse gefährdet werden.
Was irgendwie harmonisch beginnt, endet dramatisch, in Auflösung; die Beziehungen der beiden Paare gehen den Bach runter, ihre Pläne und Lebensentwürfe werden im Grunde allesamt durchkreuzt.
Auslöser ist eine junge Frau, die in den Kreis der Hippen und Coolen eindringt wie ein Virus. Mary ist nicht cool, eher die Pomeranze vom Dorf, eine Jugendbekanntschaft einer Protagonistin.
Bald beginnt die Autorin ein falsches Spiel mit den Lesern: Da jedes Kapitel jeweils aus der Sicht einer Protagonistin oder reines Protagonisten geschildert wird, muss man als Leser glauben, man weiß wie Mary tickt. Doch irgendwann wird klar, dass da noch was Anderes läuft. Nee, kann hier nicht mehr sagen†¦
Die Novelle beginnt als recht normaler Großstadt-Hippster-Roman, bekommt zur Mitte etwas von „Immer Ärger mit Harry“-Pastiche, um zum Schluss in einem Drama (es gibt Tote) mit - leicht - übernatürlichem Anstrich zu mutieren. So viel hätte ich am Anfang gar nicht erwartet! Zudem gefällt die Schreibe der Autorin - ungemein. Sie bringt es auf den Punkt, schafft mit den Perspektiv- und Kapitelwechseln die Sichtweisen der Figuren sehr viel Abwechslung, bringt auf diese Weise die Figuren den Lesern nahe und macht sie fassbar und einzigartig. Diese Art, die Figuren jeweils selbst erzählen zu lassen, bringt durchaus Peinlichkeiten mit sich, die man aber schnell als normal und selbstverständlich akzeptiert; sie fördern die Bindung an die Figuren.
Satte 9 / 10 Punkte

11) Markus Kastenholz: „Suizid Blues“
Tolle kleine Story- (oder Novellen-) Sammlung, die diesmal weniger humorig, weniger wortwitzig (wie für den Autor typisch) daherkommt. In 2 von den 3 Texten werden Metaphern wortwörtlich genommen: Da kommt der Krieg und es gilt, das Gleichgewicht der Welt zu bewahren; den Abschluss bildet eine etwas rotzige Vampirgeschichte, die wohltuend die Vampire von ihrem Glitzerimage befreien, aber dem Leser keine Identifikationsfigur anbietet.
Ausführlicher im NEUEN STERN, aber auch hier schon mal eine glatte Empfehlung.
9 / 10 Punkte

12) Michael Crichton und Richard Preston: „Micro“
Hörbuch; gelesen von Gordon Piedesack.
Na klar, ich fühlte mich an „Expedition Mikro“ vom kürzlich verstorbenen Alexander Kröger erinnert. Interessanter Weise glaubte ich sogar, ein paar Szenen ähnlich beschrieben vorzufinden - aber da mag meine Erinnerung trügen, das Kröger-Buch habe ich vor Jahrzehnten gelesen†¦
Okay, so richtig toll fand ich „Mikro“ nicht („Expedition Mikro“ damals hervorragend J ); ein paar Szenen waren ganz schön splattrig, gingen unter die Haut, aber insgesamt war das eher so einen 08/15-Story über einen bösen mad scientist, der halt für sein Projekt über Leichen geht, dazu die Effekte, die man bekommt, wenn man Menschen auf 1,5 cm schrumpfen und im Wald aussetzen kann. Klar, da braucht man keine fremde Welt für exotische Abenteuer, aber so richtig überraschen kann das nicht mehr.
Die Idee, dass Magnetfelder (besonders starke = Tensorfelder) Materie enorm schrumpfen lassen kann, war mir neu. Ob das so funktioniert? Den Begriff gibt es ja, zumindest in der Mathematik†¦
Also, weder die Figuren, noch das Setting haben mich überzeugt. Daher†¦
5 / 10 Punkte

13) Abraham Merritt: „Madame Mandilips Puppen“
Hörspiel aus der Reihe Gruselkabinett
Nachdem nun schon 2-mal im NEUEN STERN je ein Roman von A. Merritt vorgestellt wurde, bin ich auf den Autor neugierig geworden. Allerdings hatte ich es ja schon mal mit ihm probiert, aber damals wohl auf dem falschen Fuß erwischt, denn ich legte das Buch gelangweilt wieder weg. Okay, dann also gern mal als Hörbuch - oder Hörspiel.
So richtig viel gibt es leider nicht, aber dieses famose Teil - als Doppel-CD, wurde ja sogar mit dem 1. Platz des Vincent Preis 2015 für das beste Hörspiel prämiert. Und nach dem Hören kann ich sagen: Ja., ist wirklich okay. Nun, die Story ist nicht so überraschend, ist aber kurzweilig. Ob das wirklich 2 CDs sein mussten, wage ich zu bezweifeln†¦
Interessant ist, dass die mysteriöse Kraft der Madame nicht wirklich aufgeklärt wird, noch nicht mal, worum es ihr eigentlich geht; die Motivlage bleibt offen. Ob das in der Story auch offen bleibt, man es hier also einfach nur mit „dem Bösen“ in Form dieser Hexe, zu tun hat, vermag ich nicht zu sagen. Interessant ist auf alle Fälle der Kontrast zwischen dem uralten Bösen, das aus Europa nach Amerika importiert wurde und der modernen Superstadt New York, mit den entsprechenden dunklen Kehrseiten, wie dem organisiertem Verbrechen; das aber nur am Rande eine Rolle spielt.
Hmm, so richtig überzeugt bin ich von dem Teil am Ende nicht, ist halt eine nette Psycho-alte-Mythen-Manipulationsstory ohne Tiefgang.
7 / 10 Punkte

14) Katharine Burdekin: „Nacht der braunen Schatten“
Komisches Buch. Es wurde 1937 von der Engländerin geschrieben und schildert eine faschistische Zukunftswelt, 700 Jahre in der Zukunft. Hitler wird von den Nazis als Gott angebetet und die Gesellschaft ist streng hierarchisch, und rückständig. Im Grunde werden viele Gedanken und Überlegungen, wie ein „1000jähriges Reich“ gestaltet worden wäre, die man im Grunde nach der Vernichtung Nazi-Deutschlands publizierte, vorweggenommen. Sogar erstaunlich Details, die die Autorin im Grunde nicht wirklich vorherahnen konnte - oder eben doch, wenn man nur aufmerksam den Nazi-Führern zuhörte und einfach in die Zukunft projiziert? - Ein interessanter Gedanke vor dem heutigen Wiederaufleben völkisches u.a. rückwärts gewandten und reaktionärem Gedankenguts†¦ -
Zum Buch noch kurz: Es ist nicht wirklich ein Reißer, nicht annähernd so interessant und spannend wie z.B.!“1984“, dem man nachsagt, dass es sich viel von „Nach der braunen Schatten“ inspirieren ließ, auch nicht vergleichbar mit „Vaterland“ (das ja auch ein guter Krimi ist) oder „Orakel vom Berge“ (das ohnehin ein besonderes Buch ist). Die Autorin verwendet viel Kraft und Zeit und Raum der Schilderung der absolut absurden gesellschaftlichen Verhältnisse dieser zukünftigen faschistischen neuen Weltordnung. Insbesondere der Rolle der Frau; Frauen werden gar nicht mehr als richtige Menschen angesehen. Das ist wirklich schlimm; so schlimm, dass es im Grunde schon überzogen unrealistisch klingt, wie Menschen sich sowas so lange gefallen lassen könnten. - Wie auch immer, ein interessantes Buch, sollte man kennen.
7 / 10 Punkte

15) Stanley G. Weinbaum: „Die rote Peri“
Buntes Abenteuer, Hefte 35 & 36
Gerd-Michael Rose und Peter Alsdorf setzen ihre Kooperation mit der Herausgabe dieser feinen Planetenstory des SF-Altmeisters fort. Übersetzer ist kein Geringerer als Erik Simon, der auch das Nachwort beisteuerte. Insgesamt ist das Doppelheft wieder ein Kleinod; die Cover mögen sicher dem Inhalt angemessen sein, finde ich aber nicht so gelungen; gibt es übrigens auch als eBook.
Diesmal geht es auf den Pluto, der einer berüchtigten Piratin als Unterschlupf dient. Einfach herrlich, wie wissenschaftliche, astronomische Kenntnisse vermittelt, dabei eine hinreichend spannende Abenteuergeschichte erzählt wird, in der auch eine kleine Liebesgeschichte sehr charmant untergebracht wird. Okay die personelle Ausstattung ist nicht so sehr gelungen, auch die erwähnte Liebesstory kommt etwas ungelenk daher, aber das tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch. Es kommen auch wieder die für Weinbaum berühmten exotischen exterrestrischen Lebensformen (oder Beinahe-Lebensformen) vor = herrlich; wenn sie auch diesmal nicht so im Mittelpunkt des Interesses stehen. Hat mir ´großen Spaß gemacht!
10 /10 Punkte

16) Dan Simmons: „Ilium“
Wieder gelesen, jetzt also zum dritten Mal. Okay, so ganz ist der Zauber nicht mehr da; da ich mich mittlerweile an vieles erinnere, erst recht beim Lesen. D.h., der Überraschungseffekt ist flöten. Aber dennoch ist dieses eigentlich eklektische Werk ein Hochgenuss. Zum Inhalt muss ich sicher nix mehr schreiben, oder?
9 / 10 Punkte

17) Nils Wiesner (Hg.): „Merseburger Neumarktgeschichten“
Ein interessantes Buch, aus einer interessanten Buchreihe. Es gibt im Halleschen Nachbarstädtchen so ein Bürgerfest (siehe https://buergercampus.org/). Zu dem erscheint immer mal anlässlich ein Buch mit Storys von Merseburgern. Dieses sammelt der Autor Nils Wiesner (den wir seit diesem Jahr immer mal wieder zum SF-Stammtisch des ASFC begrüßen dürfen).
Dieses Büchlein geht der Frage nach: Was wäre aus Merseburg geworden, wenn die Stadt nicht mehrmals abgebrannt wäre. Ist sie nämlich und hat somit ihre Attraktivität als Handelsplatz an das nahe Leipzig verloren.
Beim Lesen hatte ich immer mal den Eindruck, als würde es da einen Zwist zwischen Merseburg und Leipzig geben. Aber der Eindruck trügt, wir mir der Herausgeber versicherte. Es wird halt in den Storys betont, dass es vielleicht doch eher Merseburg, nicht Leipzig, zur Messestadt gebracht hätten, wenn†¦
Das Buch ist also eine Anthologie aus der Sparte Alternative Historie. So ganz nebenbei, für nicht mal 6 € zu kriegen (ähm, also so richtig „zu kriegen“ ist das Büchlein nur schwer, eigentlich nur in Merseburg vor Ort; aber wer will, kann mich ja mal fragen und ich frage dann†¦)
8 / 10 Punkte

18) Axel Honneth: „Die Idee des Sozialismus“
Ein völlig unaktuelles, überholtes, überflüssiges Buch. Oder doch nicht? Es hätte für mich DAS Ding sein können, da Honneth die Idee einer solidarischen, gerechten, gleichberechtigten Gesellschaft aus meiner Sicht endlich von Zwängen befreit, die zur Unattraktivität dieser Idee führten. Das Buch selber ist dabei noch nicht mal so dolle, viel zu sehr um einen wissenschaftlichen Ton bemüht, der ggf. abschrecken kann, weil sich konkrete Aussagen hinter wiss. Terminologie verbergen. Kennen gelernt hatte ich den Autor im Radio, da sprach er klar und überzeugend. Aber gut, mir erscheint das Buch zumindest wichtig.
7 / 10


H.G. Wells†˜ 150. Geburtstag steht bevor; dafür sammle ich Beiträge zu einer Sonderausgabe unseres NEUEN STERNS, dazu lese ich endlich mal wieder Wells. Die Rezis dazu gibt es im Heft dann, am 21. September 2016. Ich hatte mich dem „anderen Wells“ zugewandt, also nicht die bekannten SF-Titel, eher so die Gesellschaftsromane, (Komet hat auch starke sozial-Utopische Züge, ist aber am Ende doch mehr ein „normaler“ Roman)

19) H.G. Wells: „„Mr. Blettsworthy auf der Insel Rampole“
20) H.G. Wells: „Tono-Bungay“
21) H.G. Wells: „Im Jahre des Kometen“


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Book Brothers? Yeah!

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Meine Empfehlung, Subjektive Eindrücke 08 Juni 2016 · 1.785 Aufrufe
Roman Israel, Uwe Schimunek und 1 weitere...
Leipzig hat ja reichlich Lesebühnen. Diese hier ist eine kleine, aber sehr feine, die es verdient hätte, noch etwas zu wachsen und daher hier empfohlen werden soll:

Die Book Brothers.


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Foto: Schirmer.

v.l.n.r.: Benjamin Kindervatter; Roman Israel, Uwe Schimunek.


Sie spielen mit dem Rock†™n†™Roll & Blues, den man vielleicht auch in der Literatur finden kann; werben damit, Literatur für Erwachsene zu fabrizieren und vorzutragen. Nun, so deftig wie vielleicht zu erwarten, wurde es dann gar nicht. Dennoch sehr unterhaltsam, kurzweilig, und mit spitzer Feder formuliert. Mitgemacht haben diesmal sogar vier Leute. Die Book Brother sind: Roman Israel, Benjamin Kindervatter, die ich beide bisher nicht kannte und Uwe Schimunek, den ich recht gut kenne; und als Gast diesmal die „lebende Legende“ Christian von Aster. Ja, so wurde er von der Eingangsmoderation durch Roman Israel angekündigt.
Wow! Jetzt hat er es geschafft, der liebe Christian - er wird als lebende Legende gehandelt. Recht so! Roman Israel erwähnte, dass er von v. Aster hörte, als er noch in Dresden lebte. Ja, „hörte“†¦ Das ist es wohl, was man unter „legendär“ versteht.

Der Abend. 7. Juni 2016. Die Lokation:
Das Café ROBOTNIK in Leipzig-Connewitz ist eines von vielen Orten der gastronomischen Amüsements in diesem Stadtteil. Ein kleiner Ort; richtig viele Leute passen da gar nicht rein; aber wie schon angedeutet: Es hätten ruhig noch ein paar Leutchen kommen können. Die 4 literarischen Streiter ließen sich aber nicht beirren, setzen die Sonnenbrillen ab und lasen in 2 Akten, jeweils 2 Texte. Schön war es für mich ollen SF-Futzi, auch mal was aus dem nichtphantastischen Segment der Literatur serviert zu bekommen. Roman Israel amüsierte seine Zuhörer mit persönlichen Erlebnissen - wie er z.B. an der Grenze Sachsen / Tschechien, also an einem Ende der Welt, die Fahrschule besuchte. Herr Kindervatter klang irgendwie nicht so amüsiert - z.B. darüber, wie ihn seine französische Freundin vor dem Theater warten ließ und er deshalb von einem bekannten Schauspieler angemotzt wurde, der Störungen während seiner Vorführung gar nicht leiden kann. Also, den Zuhörer hat†™s hingegen sehr amüsiert, vom Pech des Autors zu hören.
Uwe verlas eine SF-Story, die er sozusagen spontan einem extra aus Halle angereisten SF-Fan widmete - also, sozusagen; hoffe, ich nehme mir hier nicht zu viel raus, aber er fand es wohl passend, dass er zumindest eine Person im Auditorium wähnte, die von vornherein seine Wahl, ein SF-Story zu lesen, für gut befindet. Hat sie, hat sie J
Dann hatte er noch eine kleine Krimistory parat, in der der Täter via Musik tötet; am Ende spielte Uwe diese Musik ab, und ich lebe komischer Weise immer noch†¦
Christian gab eine mittelalterliche, Fantasy-hafte Bolz-Geschichte und zum Schluss eine Kostprobe seiner Balladen-Kunst zum Besten.
Allesamt sind übrigens sehr gute Interpreten ihrer Texte. Irgendwie erwartet man ja, dass Autoren, Schriftsteller ihre Texte mit Esprit und Verve vortragen, so dass die Lesung auch ein Kunststück für sich ist. Warum eigentlich? Sind ja keine Schauspieler, sondern Schriftsteller, die sicher mit Worten umgehen können, aber eher auf dem Papier. Also, es gibt ja da so Beispiele, na, wollen mal keine Namen nennen†¦ Aber diesen vier Recken zuzuhören war ein Fest. Denke mal, das muss ich noch mal wiederholen; vielleicht im November, wenn die Book Brothers wieder im Robotnik auftreten.


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...ein paar Comicseiten

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 05 Juni 2016 · 1.171 Aufrufe
2016;, Manifest Destiny
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5) Mad Max
Autoren: Diverse, angegeben wird als solcher natürlich George Miller†¦
Mad Max war für mich einer der Film-Überraschungen des vergangenen Jahres! Insofern war ich auch neugierig auf den Comic-Band, der von dem Regisseur zumindest abgesegnet wurde und in den Zusammenhang mit dem letzten Mad Max Film passt: Es werden die Vorgeschichten der Figuren erzählt, also von Furiosa, von Nux und Immartan Joe, von Max natürlich auch.
Ja, ist nicht übel, aber irgendwie halt doch nicht so fesselnd. Denn es ist nicht die Story, die an Fury Road fasziniert, das sollte man sicher ehrlicher Weise zugeben. Solche Stories sind daher beliebig und austauschbar; okay, gut gemeint†¦
Gezeichnet sind sie gut, halt nicht sonderlich aufwändig oder innovativ. Guter Durchschnitt.
7 / 10 Punkte
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6) Neil Gaiman und J.H. Williams III: Sandman, Overtüre, 2 Bände
Wow! Wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow, wow.
Mehr muss man hier nicht sagen. Okay, Story ist egal (habe ich auch nur ansatzweise nachvollziehen könne was der Autor mir damit sagen will; aber mal ehrlich: Wie soll man die Dinge schildern, die waren vor allen Dingen; wo doch nur alles geträumt wird?). Aber die Bilder: Ein Traum! Eine wahre Farben- und Formenpracht, psychedelisch, bizarr, ideenreich = ein Traum (sollte nicht verwundern, denn Hauptheld ist Dream!).
11 / 10 Punkte

7) R. Albuquerque & M. Johnson: „ei8ht. gestrandet“
Geniales Teil! Hier fasziniert erst mal die Story, die sich zwischen verschiedenen Zeit- und Raumebenen abspielt und in klassischer Manier mit Zeitparadoxa spielt. Grafisch ist es vielleicht nicht so der Hit, obwohl das jetzt etwas gemein ist, denn die Grafiken sind zwar bewusst einfach, fast skizzenhaft gehalten, aber sehr treffend, ausdrucksstark und dynamisch. Damit erinnert das Comic fast so ein bisschen an die 50er Jahre. Was aber tatsächlich ein grafischer Clou ist, ist die Verwendung der flächigen Hintergrundfarbe, denn die wird nicht zufällig und beliebig eingesetzt: Jede Farbe hat ihre zeitliche Bedeutung - Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und: Meld - das ist „etwas völlig Anderes“.
Der Comic entstand wohl als Online-Comic eines brasilianischen Zeichners. Finde aber gut, dass es hier in Buchform vorliegt. Und ich bin natürlich auf Fortsetzungen gespannt, obwohl hier in Band 1 schon so viel passiert und im Grunde auch eine Hauptaufgabe erfüllt wird, nämlich die Tötung eines Nazi-Offiziers, der aber in dem mysteriösen Meld eine andere, wenn auch nicht bessere Rolle spielt.
Nee, ich verrate hier nichts groß vom Inhalt oder Plot, denn damit würde ich einen Großteil der Faszination des Comics potentiellen Lesern rauben. Also, wirklich, so ein knackige, tolle, ich denke mal auch stimmige SF-Story habe ich lange nicht mehr gelesen.
10 / 10 Punkte
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8) Manifest Destiny 2. Insecta & Amphibia
von Chris Dingess, Matthew Roberts, Owen Gieni

Im Grunde genommen sagt der Untertitel schon alles über den 2. Band der Entdeckerserie aus. Diesmal also aggressive und überdimensionierte Insekten und Frösche. Allesamt sehr lebensgefährlich. Leider gibt es nicht viel mehr zu berichten. Hmm, möglicherweise läuft sich die Serie schon mit Bd. 2 tot? Ein 3. Band ist auch gar nicht angekündigt (?)†¦
6 / 10 Punkte

9) Tsuina Miura, Takahiro Oba: „High Rise Invasion“
High Rise - ja geht um Hochhäuser. Mich hat das Cover zum Kauf bewogen: So eine Mischung aus Watchmen und Halloween versprach es mir. Es soll auch Horror sein - ist es auch. Aber die Manga-Erzählweise ist mir irgendwie zu schnell und dann auch zu langsam. Man wird schnell - mit der Protagonistin, einem Oberschulmädchen mit knappem Rock - in eine Parallelwelt geschleudert. Dass es eine „Parallelwelt“ ist, vermutet sie eigentlich nur: Sie findet sich in einer Hochaussiedlung wieder, deren Straßen menschenleer sind und deren Boden man auch nicht betreten kann, nur vom Dach kann man stürzen. So ein Dachsturz ist dann auch der Ausweg aus dem Dilemma, ansonsten von maskierten Männern ermordet zu werden. Tja, und mehr Story gibt es schon fast gar nicht. Warum, weshalb = erst einmal Fehlanzeigen; befürchte, das braucht 10 Bände, um so etwas wie eine Ahnung davon zu bekommen, was dieses Horror-Experiment soll. Ob ich so lange durchhalte?
Zeichnungen sind gut. Die „Einblicke“ sind offensichtlich für ein jugendliches Jungenpublikum gedacht, die da was Anzügliches neben ihrer Splatter- und Horrorkost bekommen. Als älterer Zeitgenosse fühlt man sich da schon mal peinlich berührt. Na ja†¦
6 / 10 Punkte


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Achtung, Achtung, jetzt kommt der Neue Stern!

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 03 Juni 2016 · 936 Aufrufe
Neuer Stern;
Das sind sie: Die letzten ihrer Art!
Die letzen verfügbaren NEUEN STERNE - aus der beliebten Reihe "Rundbrief an die Freunde des ASFC Halle" - was ja bekanntlich kein Fanzine ist.

Angehängtes Bild: neuerstern.jpeg

Konkret gibt es noch:
Frühjahr 2014 (NOVA STELO - Esperanto) - 1 Heft
Herbst 2014 (Nya Stjärna - Schwedisch) - 1 Heft
Nr. 15 (Nowa Gwiazda - Polnisch) - 1 Heft
Nr. 16 (Ny Stjerne - Dänisch) - 6 Hefte
Nr. 17 (Stêrika nû - Kurmandschi) - 7 Hefte
Nr. 18 (Cthulhu Runes) - 6 Hefte
Nr. 19 (ngôi sao mới - Vietnamesisch) - 5 Hefte

Keine Angst, die Hefte sind nicht in der genannten Sprache verfasst, nur der Titel "Neuer Stern" jeweils. Dies was zu Beginn das alleinige Unterscheidungsmerkmal, es gab keine Durchnummerierung, aber seit geraumer Zeit ist dies etwas aufgeweicht....
Okay, ich habe aus sicherer Quelle erfahren, dass es die Hefte gegen einen geringen Obolus zu erwerben gibt, natürlich nur so lange, wie ... na ja, das kennt ihr ja.
PN für alle weiteren Details genügt.
Zu den Heften findet man auch Infos in meinem Blog hier, unter der Kategorie "Neuer Stern".


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Eva Strasser liest in Leipzig am 19. Mai 2016

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 30 April 2016 · 1.382 Aufrufe
FKSFL;, Eva Strasser;
Angehängtes Bild: strasser.jpg

....weil es bald soweit ist... hier schon mal bekannt gegeben.

(den Roboter schuf Mario Franke)


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März 2016

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 02 April 2016 · 1.377 Aufrufe
2016;, Dietmar Dath
Hofmanns Leseliste
Im März gelesen (oder vorlesen lassen)...
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6) Nic Pizzolatto: „Galveston“
Lesung mit Walter Kreye
Diesen Autor, dieses (Hör-) Buch hätte ich einfach so sicher nie für mich entdeckt. Aber Nic Pizzolatto hat den Geniestreich „True Detective“ abgeliefert, vor allem meine ich die 1. Staffel. Dass er eigentlich Schriftsteller ist, habe ich natürlich schnell herausgefunden, und auch, dass es nur dieses 1 Buch von ihm auf Deutsch gibt.
Das Buch führt uns in die gleiche Gegend (Louisiana) und im Grunde auch in das gleiche kriminelle Milieu wie besagte 1. Staffel. Der Held ist keiner, eher ein Anti-Held, allerdings weitaus krimineller als Rust (aus T.D., der ja zunächst ein Polizist ist, und auch sonst ein Gerechtigkeitsapostel ist, auf seine Art.†¦).
Roy Cady ist sozusagen ein pensionierter Killer, der im Auftrag des organisierten Verbrechens „Jobs“ ausführte. Nun hat er eine ziemlich verheerende Diagnose von seinem Arzt erhalten und ist seelisch am A. Natürlich wird er schnell für den Leser zum Sympathieträger, bekommt ordentlich die Hucke voll und findet sozusagen für sich eine Aufgabe, nämlich sich um ein ins Abseits getrudeltes Mädchen und dessen Baby aus dem Milieu zu reißen. All das gelingt ihm nur halb, oder gar nicht. Interessanter Weise nimmt sein Leben dann eine durchaus überraschende Wendung, die nur auf den 1. Blick inkonsequent erscheint.
Für den T.D.-Fan sind ein paar Details überaus interessant, wenn ich z.B. nur an die Figuren denke, die in Roys Wohnung herumliegen, geformt aus leeren Bierdosen, oder die an der Wand gestapelten Taschenbücher...
Es gibt also ein paar stimmungsvolle Wiedersehenseffekte für den T.D.-Gucker, insgesamt aber ist die Story eher lau; wurde nicht so richtig gepackt.
7/10 Punkte
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7) Dietmar Dath: „Leider bin ich tot“
Irgendwann hat er mich abgehängt; irgendwann habe ich festgestellt, dass mir seine Geschichten, die auf Lesungen erzählt, mehr fesseln als die, die er in seinen Büchern erzählt. Tja, ist so, und das liegt mit Sicherheit an mir; ich finde immer schwerer in seine Bücher rein.
Mit diesem hier wollte ich es noch mal versuchen. Und es ging auch gut los, eine dramatische Flughafenszene, interessante Figuren, wie der Pastor, der in den Bau einfährt und danach als Penner lebt, die Filmemacher, deren Film-Exposé man übrigens im Netz findet; der Nazi-Vater, die Rocker. Alles toll und auch viele Figuren, die ich in seinen frühen Büchern kennen und lieben lernte. Doch wo die Reise hingeht, entzieht sich immer mehr meinem Verstand. Schade eigentlich.
Ich mach hier mal keine Wertung.
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8) Italo Calvino: „Ein General in der Bibliothek“
Hörbuch, gelesen von G. Wamling u. S. Weiss
Aufmerksam gemacht wurde ich durch einen Video-Blog von Christian v. Aster*, der über einen Roman von Calvino sprach und dieses Hörbuch explizit empfahl, insbesondere die Titelstory. Und da ich lange nichts mehr von Calvino gelesen hatte, es aber immer mal wieder vorhatte zog ich mir kurzerhand dieses Hörbuch rein - und bereute es keineswegs! Habe es gleich 2-mal hintereinander durchgehört. Klasse, die Stories! Wobei mir die Titelstory noch nicht mal am besten gefiel, da sie aus meiner Sicht zu moralisierend daherkommt.
Am besten gefielen mir die Stories der 2. CD: „Die Vereisung“, ein modernes Beziehungsdrama; so was hätte ich von Calvino gar nicht erwartet; „Montezuma“, eine Abrechnung mit dem europäischen Eroberungswahn, die aber auch aufzeigt, dass bei den Eroberten auch nicht alles Gold war, was glänzte; und „Wenn es genug ist“, die so wundervoll, geheimnisvoll poetisch anfängt.
Es gibt richtig lustige Stücke, aber vor allem surrealistische.
8 / 10 Punkte
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9) Ned Beauman: „Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beförderung eines Menschen von Ort zu Ort“
Nach dem fulminanten „Flieg, Hitler, flieg!“, das mir allerdings auch erst nach dem 2. Durchgang wirklich mundete, hat es lange gedauert, bis ich mir das nächste Buch von Ned Beauman vorknüpfte. Diesmal nicht als Hörbuch, weil es es nicht gibt.
Der Titel weckte eine Assoziation zu Christopher Priests „Prestige“. Aber das trügt, leider. Leider besitzt es auch nicht die kompakte, abwechslungsreiche, spritzige Nonchalance seines Erstlings. Aber das Buch wird im Feuilleton ordentlich abgefeiert.
Es spielt wieder in den 30ern, der titelgebende Nicht-Held ist wie sein Name andeutet fast en Loser. Er soll „unausstehlich, neidisch, selbstmitleidig“ sein (siehe FAZ, 17.05.2013, von OLIVER JUNGEN), konnte ich sogar nicht nachvollziehen. Ja, er ist auf einem Gebiet ziemlich erfolglos: Wenn es um die Eroberung der Fauenherzen geht, oder, sie ins Bett zu bekommen. Da verguckt er sich auch ausgerechnet in die Superfrau der Tage; Adele Hitler. Nein, nicht mit dem bekannt-berüchtigten Herrn verwandt; es entzieht sich auch meiner Kenntnis, warum der Autor sie ausgerechnet so getauft hat. Im Handlungsverlauf hat das m.M.n keine Bedeutung. Oder doch: Denn Loeser verpasst sozusagen die Geschichte - des Nationalsozialismus, Hitlers Aufstieg, obwohl er in den 30ern in Deutschland zu Hause ist. Er ist ein verkannter (aus seiner Sicht) Künstler, vornehmlich Bühnenbildner. Seine Projekte funktionieren auch nicht - also doch Loser. Er ist ansonsten damit beschäftigt, keine Frauen zu erobern, nicht auf die richtigen Feten eingeladen zu werden und wohl das Gefühl nicht loszuwerden, das „Leben“ zu verpassen. Dann geht er nach Amerika, aber nicht aus politischen Gründen, sowas bekommt er gar nicht mit. Das ist dann schon komisch - und deshalb heißt Adele wohl auch Hitler: Sie sind mittendrin und bekommen nichts mit.
In Los Angelos lernt er die Exil-Community kennen, kann sich da auch integrieren. Das komisch- unnütze Leben geht so weiter.
Interessant am Rande: Eine meist nur erwähnte Nebenfigur ist Brecht. Nun, da muss ich sagen, dass mir der Roman von Jürgen Alberts, „Hitler in Hollywood“ (der eigentlich „Brecht in Hollywood“ heißen sollte) viel mehr gefallen und gegeben hat, denn da passiert wirklich was (und man kann was über die deutschen Exilanten während des Hitlerregimes erfahren).
Und noch eine interessante Nebenfigur, die Bedeutung hat: H.P. Lovecraft. Ja, das war schon interessant.
Zur Teleportation geht es erst ab ca. Mitte des Romans. Es gibt da Forschungen†¦, auch in Deutschland. Aber auch das ist nur Randnotiz; ansonsten geht es bei der „Teleportation“ um Bühnenzauber. Im Barock gab es da wohl schon mal so ein „Experiment“, das unglücklich endete und Loeser als Menetekel gilt. Aber es ist Bühnenzauber, ein Trick bestenfalls.
Nur zum Schluss, im vierten, kurzen Teil, kommt sowas wie Fahrt auf für meinen Geschmack, wenn Loeser (träumt?) vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe aussagen muss.
Na ja, ein seltsames unentschiedenes Buch - vielleicht brauche ich hier auch einen 2. Anlauf? Mal sehen†¦
6 / 10 Punkte
PS: Das Cover des Buches ist wirklich toll!

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PS zum erwähnten Videoblog von Christian v. Aster geht es hier: link


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Der NEUE STERN - 18 - Inhalt

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 25 März 2016 · 1.084 Aufrufe

Der NEUE STERN - 18 - Inhalt .
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Der neue NEUE STERN - mit ein paar Schmankerl, wie ich finde. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis:

neuer stern
Frühling 2016, Cthulhu Runes
36 Seiten

Die John-Carter-Romane von Edgar Rice Burroughs, Betrachtung von Bernd Wiese - S.3
Begrüßung, Thomas Hofmann - S.7
Abraham Merritt: Das Gesicht im Abgrund - Rezi. v. Peter Schünemann - S.8
Manifest Destiny - Rezi. v. Thomas Hofmann - S 11
Aus alten Bücherschränken von Bernd Wiese
... Robert Heymann: Wunder der Zukunft: Romane aus dem dritten Jahrtausend - S. 13
... Fedor Sologub: Totenzauber: eine Legende im Werden - S. 16
... Kurt Selige: Der neue Weltdiktator - S. 20
... Nell John: Roman einer Verjüngten von Benno Vigny. - S. 21
Christian Dörge: Southern Gods, Rezi v. Thomas Hofmann - S. 23 (erweiterte Version des hiesigen Blog-Eintrages)
Die Blausteinkriege 1. Das Erbe von Berun von T.S.Orgel, Rezi v. Sabine Seyfarth - S.26
Sorokin, Bericht zur Lesung, von Thomas Hofmann - S. 28 (bekannt aus diesem Blog)
Tanja Bern: Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung, Rezension von Sabine Seyfarth - S. 31
Der letzte Drache: Weltenmagie 1 von Aileen P. Roberts, Rezension von Sabine Seyfarth - S. 33


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L.B.M. 16 - Bericht & ein paar Handyfotos

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 20 März 2016 · 2.670 Aufrufe
v.Aster;, Bosris Koch; und 7 weitere...
Die Leipziger Buchmesse begann dies Jahr bei mir mit einer Dummheit meinerseits: Habe vergessen, rechtzeitig Urlaub zu nehmen. Der Plan sonst ist ja immer: Donnerstag oder Freitag Messe, Drumherum Veranstaltungen aus der Reihe „Leipzig liest“ besuchen. Wobei mit den Jahren „Leipzig liest“ immer mehr an Bedeutung für mich gewann, denn - das muss man mal so in aller Deutlichkeit sagen: Messe ist ja irgendwie immer dasselbe.
Stimmt so natürlich auch nicht, denn es tauchen immer mal wieder neue Verlage (für mich) auf; die sind dann auch die interessanteren. Zum einen merkt man deutlich, dass man dort noch viel intensiver auf die Besucher, also z.B. auf mich, zu geht, den Kontakt sucht. Das ist meistens sehr angenehm; interessant ohnehin.
Dies Jahr haben es wieder einige Bücher auf meinen Wunschzettel geschafft; mal sehen, was davon übrigbleibt, will heißen: Was ich davon wirklich lesen werde.
Also dies Jahr ging das so bei mir: Da Dienst bis 18 Uhr konnte ich Donnerstag und Freitag mir was Schönes suchen und Samstag dann Messe. Oh je, Samstag, da hatte ich große Bedenken wegen Menschenmenge und Schubserei und Stau. Aber: ging. Einmal wurden mehr Türen geöffnet, man konnte über die Höfe zwischen den Hallen wechseln, das „Besucherverkehrsleitsystem“ funktionierte auch sehr gut und es gab sogar Stellen, wo man sogar Luft bekam (außer in der Manga/Cosplay-Halle, da ging fast gar nichts mehr - was mich aber nicht davon abhielt, doch was an Comics zu erstehen, na ja, Messefieber†¦)
Wohltuend am Samstag ist, dass keine Schulklassen herumschwärmten, um irgendwelche Arbeitsblätter auszufüllen. Die Konzentration der Cosplayer auf die Halle 1 führte auch zu Erleichterungen; bunte Gestalten konnte man aber dennoch zur Genüge bewundern.

Der Donnerstag

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Der Pop-Literat Benjamin v. Stuckrad-Barre ist aus der Versenkung zurück! Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die Schaubühne Lindenfels war gerammelt voll, der schlanke, ranke Meister (Menschenskind, der Mann ist wirklich sehr dünne und sehr lang) enterte unter eingespielten Fanfaren die Bühne. Ja, ein Auftritt wie fürs Fernsehen. Und er kam nicht allein; hatte sich einen Gast eingeladen, der fleißig mitlas und vor allem für lästerliche, lustige, kurzweilige Zwischengespräche zur Verfügung stand: Ist er erkennbar auf meinem Handyfoto?
Apropos Fernsehen: die beiden hatten backstage bemerkt, dass ZDF Aspekte da wäre, um „Messestimmung einzufangen“; nun orakelten die beiden, wie sie mit der Kultursendung umgehen sollten.
SB hat ein neues Buch am Start, autobiografisch behandelt es seinen Drogenabsturz nach der großen Sause in den 90ern, wo er die Popliteratur erfunden hatte und er sich als enfant terrible generierte. Nun ist er clean und hat den Roman geschrieben, der vom Publikum gut angenommen wurde.

Der Freitag
Alle deutschsprachigen Phantastik-Schaffenden haben sich offensichtlich verschworen: Am Freitagabend, etwa gleichzeitig, liefen diverse Veranstaltungen, die ich alle gern beucht hätte. Musste mich natürlich entscheiden. Gewonnen hat:
Die Rückkehr der Lesehappen!
Mit: Christian von Aster, Boris Koch, Anna Kuschnarowa, Markolf Hoffmann, Simon Weinert und Kathleen Weise
Das fand nun schon zum 5. Mal in Leipzig statt (zuvor 10 Jahre lang in Berlin, aber offensichtlich ist Leipzig das neue Berlin, ha!), für mich aber das erste Mal. Wir fuhren da sogar zu dritt hin; trafen vor Ort noch einen Kumpel aus dem Leipziger Freundeskreis; war ja somit auch ein schönes kleines Fan-Treffen; ein paar Worte mit Christian und Boris konnte ich auch wechseln.
Was aber als erstes auffiel: Der Ort! Neols Ballroom. Wir hatten etwas Probleme, ihn zu finden, als wir dann vor so einer kleinen Kellertür standen, dachten wir, wir wären falsch, irgendwie. Der Ort ist eine irische Kneipe, die aus vielen, sehr vielen kleinen, verwinkelten Räumen besteht. Die Kneipenräume waren proppenvoll. Aber wo sollte die Lesung stattfinden? Es gab einen Extra-Raum, auch mit Bar, aber sozusagen am hintersten Ende des Kneipenlabyrinths. Auch der Raum war dann schnell ganz voll. - Wäre mal interessant, wie voll sonst so Veranstaltungen dort sind.
In dem Raum gibt es eine Bühne, die sehr schön und aufwändig gestaltet wurde, extra für die Lesehappen-Veranstaltung. Vielleicht kann man was auf dem Handyfoto erkennen.

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OK, die Lesung selbst: Sehr schön, kurzweilig, auch wenn sich diesmal alle Beteiligten vorgenommen hatten, ihren Part zu überziehen. War aber ok, nicht zu lange.
Markolf Hoffmann entführte uns in die Zeit des 1. Weltkriegs nach Babylon zu einem recht fanatisch rüberkommenden deutschen Archäologen; Marklof las mit Verve.

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Kathleen Weise erzählte von einer Mörderin in Leipzig und lies die Zuhörerschaft lange im Unklaren, wer da gemordet wird.

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Boris Koch machte sich über die Themenfindung zur Vorbereitung einer Lesehappen-Veranstaltung lustig und faszinierte mit einer Liste seltsamer Themen,

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Christian von Aster las aus seinem neuen Buch „Höllenherz“ und stellte ausgestorbene, weil nie existierende Tiere kurioser Art vor.

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Simon Weinert las aus seinem Roman „Tassilo, der Mumienabrichter“. Zuerst dachte man, das wäre ein harmloses Kinderbuch, aber dann†¦ steht es nun auf meiner Leseliste.

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Anna Kuschnarowa - war sozusagen DIE Überraschung. Vor allem für meine Frau, da sie an dem Theater arbeitet, wo demnächst ein Stück Premiere haben wird, für das die Autorin die Romanvorlage lieferte. Sie, also meine Frau, fiel fast vom Stuhl, als sie hörte, wen da Christian v. Aster ankündigte. Ihr Text und Vortrag waren dann nicht so toll, da es sich um ein Werk in Entstehung handelt, ein neuer Roman. Leider kam m.M.n. ihr Anliegen, worum es darin gehen wird, nicht so richtig zum Ausdruck. Ich denke mal, für solche Lese-Happen eigenen sich Short Stories doch besser.

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Und jetzt? Nachmesseblues. Aber nächstes Jahr geht†™s ja schon weiter†¦


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Sorokin, mit Hammer & Nagel, in Leipzig

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Subjektive Eindrücke 04 März 2016 · 1.714 Aufrufe
Sorokin;, Hammer und Nagel; und 2 weitere...
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Foto von mir: Ãœbersetzerkollektiv "Hammer und Nagel" mit Sorokin

Sorokin
und seine Übersetzer-Garde in Leipzig, 2. März 2016, Haus des Buches.

Eine Lesung von V. Sorokin war schon recht lange so eine Art geheimer Herzenswunsch von mir. Wobei ich mich immer fragte, wie so eine Lesung aussehen sollte; mein Russisch kann man gut und gerne vergessen. Wenn dann immer passagenweise gelesen und dann übersetzt wird, stellt sich sicher schnell ein Ermüdungseffekt ein, oder?
Nun, mein Herzenswunsch wurde erfüllt - und zudem auf eine Art und Weise, die meiner Befürchtung zur Art und Weise des Vortrags voll und ganz den Wind aus den Segeln nahm.
Ja, Sorokin. Irgendwie - fast unmerklich - ist er einer meiner absoluten Lieblingsschriftsteller geworden. Es gibt kaum einen anderen, von dem ich inzwischen so viele Bücher gelesen habe. „Unmerklich“ auch deshalb, weil ein „Sorokin“ zwar immer ein „Sorokin“ ist, aber dennoch auf sehr unterschiedlich Weise in Erscheinung tritt.
Also, es gibt da den rotzig frechen, dadaistischen S., der auch mal lange Passagen in absolutem Buchstabenmüll versinken lässt. Das ist dann mitunter deutlich jenseits der Grenze des Erträglichen. Dann gibt es den S., der auf deftig satirische Weise Russland und den Rest der Welt aufs Korn nimmt; aber vor allem Russland, das er wohl auf dem Weg in ein neues Mittelalter sieht, wobei durchaus technische und wissenschaftliche Errungenschaften genutzt werden können, gern z.B. die der Genforschung. Seine Zukunftsentwürfe sind bizarr, sowohl was den Background anbelangt, aber auch die gesellschaftlichen Beziehungen, die da geschildert werden. Satire trifft SF, auf äußerst deftige Art und Weise, teilweise unter Gebrauch von Fäkalsprache. Ja, das ist sicher nicht jedermanns (-frau) Sache, keine Frage...
Fast eine Sonderstellung nimmt der alternativ-historsiche Romanzyklus um die 23000 ein. Hier ist der Stil regelrecht konventionell. Das ist allerdings auch nicht neu oder ungewöhnlich für ihn; fast mein Lieblingsbuch von ihm ist ein gutes Beispiel, dass er (zumindest über weite Strecken des Buches, am Ende driftet er dann doch ziemlich ab...) sehr wohl und sehr gut konkret, unaufgeregt, einfach auch mal schön schreiben kann: „Marinas dreißigste Liebe“.
Auf alle Fälle: mir gefällt's. Er lässt mich oft genug mit offenem Mund staunend zurück.
Sein neueste Werk, „Telluria“, ist sozusagen ein Mosaik möglicher Gesellschaftsentwürfe für Russland und Europa im 21. Jahrhundert. Ein paar davon schrammen ganz nah an der Wirklichkeit, andere scheinen so weit weg, aber wenn man mal eine Reportage aus Russland sieht, glaubt man, er beschreibt eigentlich doch nur die Wirklichkeit. Ich denke da an diesen reichen Russen (Oligarchen, so werden die reichen Russen ja gern genannt; warum eigentlich nur in Russland?), der eine Pferde-Straße durch Russland bauen will. Tja, ich dachte, als Sorokin über ganz kleine (Der Schneesturm) und ganz große Pferde schrieb, dass das so was von albern wäre...
In „Telluria“ macht S. noch etwas, was er zuvor auch schon getan hat: Er kolportiert bekannte russische Schriftsteller, also ihren Stil und nutzt dies als Mittel der Satire. In „Telluria“ widmet er sich auf diese Weise wohl auch Zeitgenossen, also geht nicht nur in den russischen Realismus des 19. Jh. z.B. zurück; Pelewin ist z.B. eines seiner „Opfer“.
Die mitunter sehr kurzen und sehr unterschiedlichen Kapitel wurden daher konsequenter Weise von verschiedenen Übersetzerinnen und Übersetzern übertragen, die nun auch auf der Lesereise Sorokins durch Deutschland das Buch nicht nur einfach vorlesen, sondern regelrecht performen - na, ich hasse dieses Wort eigentlich, aber hier passt es durchaus. Die Lesung ist eine Inszenierung, in der drei Übersetzerinnen und und der eine Übersetzer, Andreas Tretner - sicher DER Übersetzer für Pelewin und Sorokin schlechthin - schauspielerisches Talent beweisen. Tretner leitete offensichtlich auch die Inszenierung, machte zumindest die „Regieanweisungen“ und agierte manchmal fast wie ein Dirigent.
Die drei Übersetzerinnen, die diese Lesung ebenso mitgestalteten, waren übrigens Christiane Körner, Gabriele Leupold, Olga Radetzkaja; zusammen mit Tretner bilden sie das Übersetzerkollektiv „Hammer und Nagel“ - was das mit dem Nagel (statt Sichel) auf sich hat, weiß man natürlich, wenn man Telluria kennt; wenn nicht, muss man jetzt also Telluria lesen.
Die Lesung wurde flankiert von Interview-Einlagen, in denen die vier Übersetzer Sorokin Fragen stellten - und zwar zur Welt des Buches; in der Form eines fiktiven Interviews, also so, als wäre das alles real. Dabei konnte der Autor sein Buch vorstellen, aber auch Stellung zu aktuellen Problemen beziehen, immer gebrochen durch diese Telluria-Sicht.
Na ja, vielleicht wären „echte“ Fragen zu „echten“ Problemen besser gewesen, mitunter wirkte das Alles etwas gestelzt und unbeholfen. Doch muss man bedenken, dass ein Übersetzer eben kein Schauspieler ist; und dafür war die Vorstellung sehr gelungen.
Erstaunlich, wie Sorokin das alles bewältigte. Er kam gaaaaanz anders rüber, als ich es mir vorgestellt hatte. Wenn man bedenkt, wie er mitunter formuliert, wie frech, kompromisslos, die Grenzen des „guten Geschmacks“ überschreitend, so völlig anders sprach er nun live: Er wirkte sehr zurückhaltend, fast introvertiert, wählte sehr genau seine Worte, die auch ausgewogen waren, nur selten kam so etwas wir eine ironisch-satirische Spitze zum Vorschein. Mitunter schien er regelrecht um Worte zu ringen. Wenn er mit seinen Texten die Leser schon mal ordentlich vorn Kopf stößt, so sympathisch und rücksichtsvoll erschien er nun. Das fand sich sehr bemerkenswert.

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Foto von mir: Sorokin signiert Telluria


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...bisschen gelesen - Anfang 2016

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 27 Februar 2016 · 1.168 Aufrufe
Dick;, PKD;, Orakel;, Eco; und 3 weitere...
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Bild © Thomas Hofmann; Ausschnitt aus einer Illustration zu Tobias Bachmanns "Liebesgrüße aus Arkham"

Philip K. Dick: „Das Orakel vom Berge“
Ein Wiederlesen mit dem Klassiker. Aus gegebenem Anlass. Habe den ersten (frei zugänglichen) Teil der Amazon-Serie „The Man in The High Castle“ gesehen - und war gar nicht mal so begeistert...
Ich fand den Auftakt nicht so spannend, habe den Eindruck, dass es dem Buch nicht gerecht wird. Nun muss ein Film nicht der Abklatsch des Buches sein, aber irgendwie erschien es mir nicht richtig. Nun hatte ich das Buch vor längerer zeit gelesen und da trügt die Erinnerung schnell mal. Also hatte ich nun endlich mal den unmittelbaren Anlasse, ein Buch, das ich schon lange mal wieder lesen wollte, endlich wieder zur Hand zu nehmen.
Und ich habe es nicht bereut.
Ich weiß noch, dass ich beim ersten Lesen Probleme damit hatte, denn es entspricht nicht den Erwartungen,die man an ein Buch über alternative Geschichte, in dem die Nazis und Japaner den II.WK gewonnen haben und die USA unter sich aufgeteilt haben. Eigentlich geht es gar nicht darum, oder fast nur am Rande. Damals störte mich das Zeug mit dem I Ging, den Wahrsagungen, genau deshalb, weil ich immer auf Nazi-Terror und böse Japaner in den USA wartete. Aber die kamen so gar nicht vor, oder eben nur am Rande.
Figuren, die Situation, in der die Figuren agieren, sind wesentlich vielschichtiger, das konnte ich irgendwie erst jetzt genießen.
Aber genau das ist es, was die Filmserie (wenn ich das nach der ersten Folge überhaupt einschätzen kann) nicht vermag. Sie bereitet dann doch eher Klischees aus. Kann ja noch werden, weiß ich nicht...
Was schon mal in dem Film nicht stimmt: Die Alternative, die in dem verbotenen Film (der im Film das Heuschreckenbuch ersetzt) angedeutet wird, ist ja die Welt, wie wir sie kennen, zumindest wird dies so angedeutet, da bekannte historische Filme ausschnittsweise gezeigt werden. Der Traum, in den die neue amerikanische Kunst (also die Nadel aus dem Kunstgewebe) den Japaner, Mr. Tagomi, geworfen wird, ist eben nicht unsere Geschichte.
Wäre natürlich schon gespannt, wie der Film das Verhältnis zwischen John und Mr. Frink. Ihr Mord an ihn schildert Dick ja sehr seltsam, wie eine Traumgeschichte, irgendwie komisch, unwirklich. Auch ihre Begegnung dann mit dem Autor...
OK, ein seltsames, aber jetzt für mich überaus faszinierendes Buch, halt auch weil es keine 08/15-Alternativhistorie ist, mit zwiespältigen Personen aufwartet und vieles nur andeutet, aber nicht in ein Erklärungs-Overkill mündet. Und weil ich das so gut finde, beende ich hier meine „Rezension“ :-)
10 / 10 Punkte

Robert W. Chambers: „Der gelbe Tod“
Ein Glühen in der Finsternis, oder: Mein Weg nach Carcosa
Als ich kürzlich so im Fratzenbuch die für mich alles entscheidende Frage nach meiner Lieblings-TV-Serie in 2015 stellte, und die beiden Serien „Utopia“ und „True Detective“ zur Auswahl hatte, wusste ich eigentlich, dass ich mich längst entschieden hatte. „Utopia“ war meine Lieblingsserie in 2015, bis ich „True Detective“ gesehen hatte.
Na ja, und wer True Detective (Staffel 1) kennt weiß, was "Der König in Gelb" für diese Serie bedeutet. Das Buch erschien unter dem etwas anderen Titel einst bei Bastei; das Buch habe ich seit Jahren im Regal, aber...
Also, jetzt oder nie. Und habe nix bereut: Klasse Stories! Mehr dazu im NEUEN STERN 17.
9 / 10 Punkte

Umberto Eco: „Nullnummer“
Hörbuch, gelesen von Felix v. Manteuffel
Ich befürchte, ich hätte die Lektüre nicht durchgehalten, wenn ich es selber gelesen hätte, aber so in Häppchen vorgelesen zu bekommen, wie ich es seit geraumer Zeit mit Eco-Büchern halte, ist es verträglich.
Diesmal geht es um eine Groooße Verschwörung in der italienischen Geschichte. Möglicher Weise ist diese Verschwörung aber auch nur das Nebenthema, und hauptsächlich dreht es sich darum, was sich in einem (italienischen) Zeitungs-Redaktions-Büro abspielt, wie „Nachrichten“ „gemacht“ werden. Ähm, na ja, dürfte ja zur rechten Zeit kommen, das Thema. Zeigt aber auch, dass das kein Thema ist, dass die Retter des Abendlandes erfunden haben; die haben es nur zu spät „entdeckt“...
Die Verschwörung? Na ja, da wird der Bogen vom II. WK zur Stay Behind-Organisation Gladio gezogen. Da ist auf jeden Fall viel reale Geschichte dran, aber der Aufhänger ist der Gedanke, dass Mussolini nicht 1945 zu Tode kam. Hey, die Italiener sind ja auch nicht besser drauf als unser deutschen, rechten Aluhüte. Na ja...
Insgesamt wirkte der Roman auf mich eher wie der Versuch, ein Essay durch etwas Rahmenhandlung (es ist gar von einem Krimi die Rede, aber das ist wirklich maßlos überzogen) aufzupeppen. Den Versuch halte ich diesmal für missglückt; als Essay hätte es mir besser gefallen.
7 / 10 Punkte - PS: Ob das nun das letzte (Hör-) Buch von Eco war, dass ich mir zu Weihnachten schenken lassen konnte (klar, hätte mir auch das nächste zu Gemüte geführt)? R.I.P Umberto Eco! Ein Großer ist von uns gegangen.

==> Der besondere Tipp:
Tobias Bachmann: Liebesgrüße aus Arkham
Manuskript (noch)
Diese Sammlung von Erzählungen habe ich vorab als Manuskript gelesen, weil ich ein paar Bilder dazu erstellen sollte. Das Buch wird in der Edition CL erst erscheinen (sicher im April, zum Marburg-Con). Ich kann aber jetzt schon mit Fug & Recht behaupten: Es lohnt sich zu lesen!
Wie der Titel schon andeutet, bewegen wir uns im Gerne der Weird Fiction, des gepflegten Grusel, wo auch mal handfeste Monster um die Ecke schauen, bzw. aus den Weiten des Alls die Erde besuchen, direkt in die Hirne der geplagten Protagonisten eindringend.
Was die Stories verbindet, sind die besagten „Liebesgrüße aus Arkham“, Grußkarten aus der Lovecraft'schen Metropole im dunkelsten Winkel von Neu England; sie haben eine ähnliche Funktion wie die fiktiven Bücher „Der König in Gelb“ oder das Necronomicon: Wer darin liest, verfällt dem Wahnsinn, oder schlimmeren Zuständen zwischen dem infernalischen Hier und Heute und einem apokalyptischen Jenseits.
Die Stories beginnen dabei meist durchaus irdisch und das kosmische Grauen wird nur angedeutet, entfaltet sich dann mitunter tödlich, splattrig oder aber einfach rätselhaft. (Mir gaben die Geschichten auf jeden Fall genügend Inspirationen für Grafiken, die dann nicht immer 100%ig das wieder geben, was da geschrieben stand.)
Ein gehörige Portion Horror bezieht Tobias aus der Zeit - das hat mich fast noch am meisten überzeugt. Die Zeit spielt oftmals im Titel der Stories schon eine große Rolle, natürlich auch in den Geschichten selbst: Zeit im Stillstand, Zeit-Reisen, Zeitverwerfungen - große Klasse! Gekonnt hat der Autor hier SF-Ideen in seine ansonsten klassisch anmutenden Weird Fiction Stories eingeflochten.
Arkham selbst kommt als Schauplatz eher nicht vor, dafür andere seltsame Orte, die Tobias sozusagen in die Geografie des Weltatlas unheimlicher Orte einfügte: eine Welt unterhalb der Erdoberfläche: Merphatoris, Orte im sonnenverbrannten Sizilien, versteckte Nester in England, Sagunth, die Stadt der Träume. Dabei lässt der Autor eigene Reiseerlebnisse einfließen und knüpft damit an Texte aus Jörg Helbigs Fledermaus / Der lachende Totenschädel an.
- eigentlich ohne Wertung, aber wenn Ihr mich fragt: 10 / 10 Punkte!


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Jetzt wird†™s finster

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 22 Februar 2016 · 850 Aufrufe
noir;, Dörge; und 2 weitere...
Eingefügtes Bild

Christian Dörge: Southern Gods
„Für meine Freunde, die ich an einer Hand abzählen konnte, war ich der Skinman, für meine Klienten Mr. Skinner, für meine Feinde einfach ein totales Arschloch.“
So stellt sich der Anti-Held der neuen Story-Serie von Christian Dörge selber vor. Hier weiß man also gleich, mit wem man es zu tun hat, aber auch, wie die Geschichten gestrickt sind. Es sind Schwarze Krimis, angesiedelt in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts; sie spielen in einer nicht allzu großen Stadt im Osten der Konföderierten Staaten von Amerika, und†¦ Ähm, Stopp: Wo? - Ja, wir sind nicht in der Welt, wie wir sie kennen, sie erinnert schon eher an die Welt aus Dicks „Orakel vom Berge“, zumindest fühlte ich mich daran erinnert.
Der Autor versorgt seine geneigten Leser allerdings nur sehr vorsichtig mit Daten zu dieser alternativen Welt. Offensichtlich ist der II. Weltkrieg anders verlaufen, irgendetwas stimmt nicht mit Russland, die USA gibt es so nicht. Aber das Ambiente ist so, wie man es aus einem Krimi von Chandler oder Hammett kennt; Christian Dörge entpuppt sich als Erbe der Noir-Kriminalisten, als Genießer, der sich in der nebligen Atmosphäre dunkler, verlassener Straßen heimisch fühlt.
So lernt der geneigte Leser den melancholisch, immer hinreichend alkoholisierten Privatdetektiv Skinner in einer Bar kennen, in der er halbseidenen Bardamen begegnet, verlorenen Gestalten, die sich an ihren Whiskey-Gläsern festhalten, am Ende eines wohl ergebnisreichen, eher nicht so erfolgreichen Tages.
„Genießer“ soll bedeuten, dass der Autor genussvoll in der Sprache des crime noir / hardboiled badet; auch wenn mal nicht so viel passiert, lesen sich die Storys einfach ganz vorzüglich. Das macht Laune, versetzt einen in die richtige, verdunkelte Stimmung, in der so manche Frechheit heraussticht, oder es auch zu abrupten Gewaltausbrüchen kommen kann.
Der erste, kürzere Teil legt ein paar Spuren aus. Unser Detektiv bekommt eine neue Klientin, eine offensichtlich reiche Frau, die ihre Tochter vermisst; wir erleben, wie der Detektiv in der nahen Vergangenheit eine Beziehung zu einer - ich möchte sie mal als „problematisch“ bezeichnen - Frau eingeht, die aber jäh und tragisch unterbrochen wurde. Es darf vermutet werden, dass die beschriebenen Ereignisse der Vergangenheit in dem Plot der fortlaufenden Geschichte einmünden werden†¦
Es gibt derzeit 4 Teile:
Band 1: TODESENGEL
Band 2: NEMESIS
Band 3: STAHL
Band 4: MOLOCH
Ein 5. Band ist für dieses Jahr angekündigt: TRAUMA. Sie erscheinen als eBooks im Apex-Verlag/Edition Bärenklau. Neben „Needlegun“ dürfte dies die 2. aktuelle Romanserie des Autors sein, die ich gern verfolgen werde.

PS: Die stimmungsvollen und sehr passenden Titelbilder und recht zahlreichen Innenillustrationen stammen übrigens auch vom Autor.


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#16 & #17

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 21 Februar 2016 · 1.017 Aufrufe

#16 & #17 Die NEUEN STERNE übern Jahreswechsel
Das aktuelle Heft, das sieht man vielleicht auf dem Foto gar nicht so gut, hat einen metallischen Papierumschlag. Das sieht richtig toll aus - allerdings muss man es dazu in der Hand halten :-)
Hier nur mal die Inhalte:

Ny Stjerne
16 | Dänisch | 32 Seiten
Liebe Andromedianer, Thomas Hofmann - S. 1
Die Leipziger können es nicht lassen! - S. 2
Von Thomas bis Herbert George, von Arnold Reisner - S. 4
Rätsel, Story von Peter Schünemann - S. 7
Abraham Merritt: Der Mondteich, Rezension von Holger Marks - S. 10
Aus alten Bücherschränken, von Bernd Wiese
...Auriol oder Das Lebenselixier, von W. Harrison Ainsworth - S. 14
...Der Weltkrieg in den Lüften, von Rudolf Martin - S. 16
...Todesstrahlen, von Max Seydewitz & Kurt Doberer - S. 18
...Die glückliche Insel - S. 20
Ramsey Campbell: Der Wahnsinn aus der Gruft, gelesen von Peter Schünemann - S. 21
Hi no Tori (Phoenix), besprochen von Jeremias Kauffmann - S. 26
Petra Hammesfahr: Das Geheimnis der Puppe, gelesen von Peter Schünemann - S. 29
Grafiken von Lars Herrmann

Stêrika nû
17 | Kurmandschi | 32 Seiten
Liebe Leute! - Thomas Hofmann - S. 1
Ein Glühen in der Finsternis, oder: Mein Weg nach Carcosa, über Robert W. Chambers: Der gelbe Tod von Thomas Hofmann - S. 2
Ein halber König und die halbe Welt, Joe Abercrombie: Königsschwur / Königsklingen, gelesen von Peter Schünemann - S. 5
Der Wind-Schreiter, Story von Peter Schünemann - S. 8
Aus alten Bücherschränken von Bernd Wiese
...Willy Seidel: Das älteste Ding der Welt - S. 16
...Gustav Adolf Melchers: Die Vergangenheit unserer Zukunft? Der Verfall unserer Vormenschen. - S. 17
...Hermann Lahrssen: Unter der roten Fahne, Blätter aus dem Tagebuch eines Volksschullehrers; im Jahre 151 (1943) mitgeteilt von Hermann Lahrssen - S. 19
...Albert Sixtus: Das Geheimnis des Riesenhügels - S. 21
„The Leftovers“, Ein paar Gedanken zur epischen Erzählform in Serien von Peter Alsdorf - S. 22
Arnold Reisner: Gedanken zur Military Science Fiction - S. 26
Bücher zum Zeitgeschehen, gelesen von Thomas Hofmann - S. 28






Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
„Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Neueste Kommentare

Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
♦ Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
♦ Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
♦ Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
♦  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
♦ Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
♦ Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
♦ Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
♦ Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
♦ Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
♦ N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
♦ Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
♦ Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
♦ Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
♦ Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
♦ Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
♦ Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
♦ Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
♦ Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
♦ Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
♦ Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
♦ Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
♦ Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
♦ Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÃœCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

♦ "Angst im Empire", hg.v. Reinhard Klein-Arendt, Ed. Dunkelgestirn, 2024

â– 
Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
♦ Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
♦ Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
♦ Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
♦ Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
♦ Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
♦ Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
♦ Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
♦ Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
♦ Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
♦ C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
♦ Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
♦ Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
♦ G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Ãœbersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
♦ M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
♦ Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
♦ Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
♦ Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
♦ Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
♦ Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
♦ Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
♦ Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
♦ Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
♦ "Saramees Blut", Atlantis 2012
♦ M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
♦  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
♦ Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
♦ Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
♦ Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
♦ Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
♦ IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
♦ Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
♦ Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

♦ Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

♦ Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
REISSWOLF S5, 2024
â– 
CD-Cover
♦ The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
♦ Syngularity: The Four Horsemen; 2000
♦ Gothica: Within A Dream; 2000
♦ Gothica: Into The Mystic; 2000
♦ The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
♦ Gothica, Workbook 1995, 2003

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