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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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Juli 2014

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 21 Juli 2014 · 660 Aufrufe
L. Sprague de Camp
Noch ein wenig Nachwehen in Sachen Planet der Affen und dann schon mal Vorbereitung auf den ElsterCon im September, ein Halbmonats-Resümee im Juli 2014:

33) L. Sprague de Camp & P. Schuyler Miller: „Die neuen Herrscher“, 1950
Ü.: Horst Hoffmann, dt. 1980
Dieses Buch ist in der PdA-Reihe ein Kuriosum: Es gehört da auch gar nicht hinein. Musste es aber in im PdA-Kontext dennoch lesen. - Warum?
Nun, wenn man es kaufen möchte, bekommt man es nur noch antiquarisch. Und da scheint es dem einen oder anderen Anbieter auch nicht so ganz klar zu sein, ob das ein PdA-Roman ist. Doch wer es gelesen und rezensiert hat, klärt natürlich darüber auf, dass das Buch viele Jahre vor „Planet der Affen“ geschrieben wurde.
Noch 2 Notizen persönlicher Art vorneweg: Zum einen bin ich für mich ja auf den als Fantasy-Autor sicher bekannten L.S. de Camp gestoßen, allerdings nicht als Fantasy-Autor, sondern als Verfasser populär-historischer Abrisse und Romane. Insofern war das Buch hier auch ein „Muss“ für mich.
Dann hat mich zum 2. überrascht, wer der Übersetzer ist: Horst Hoffmann, der ehemalige Perry Rhodan Autor und Ex-Mitarbeiter bei EXODUS, wo ich ihn kennen gelernt hatte und den einen und anderen Text von ihm illustrieren durfte (auch für sein Satire-Blättchen „Watchtower“). Da war ich nun dreifach neugierig...
Hat es sich gelohnt?
Nun jaaaaa... Es ist kein Hit. Aber auch nicht langweilig, dafür ist der Roman auch zu kurz, um langatmig zu werden.
Vieles nehmen die beiden Autoren Pierre Pulle vorweg. (Bisher habe ich nichts darüber gefunden, ob dieser ältere Roman nicht doch Boulle oder den Filme-Machern bekannt war, aber die Ähnlichkeiten sin so frappant...)
Also: Ein Bus und ein PKW geraten in einem Tunnel in einen Unfall. Als die Leute aufwachen, sind mal so ca. 1 Millionen Jahren vergangen. Wie das geht? Ein Gas war Schuld. Nun ja...
Interessant, dass es bei den Leuten nur einen leichten, aber merklichen Alterungsprozess gab: Sie bekamen langes Haar und Bärte. Allerdings hatte diese Alterung keine Auswirkung auf das für ein Picknick mitgebrachte Essen, das die Leute über den ersten Hunger nach dem Erwachen hinweghalf.
Man ist auf der Erde, aber deren Flora und Fauna hat sich verändert. Die Pflanzenwelt macht einen sehr unberührten und eher urtümlichen Eindruck. Die Tiere, denen man begegnet, sind durchaus als Hasen, Dachse etc. erkennbar, aber alle sehr viel größer geworden. Von Menschen weit und breit keine Spur.
Die 1. Hälfte des Romans widmet sich der Herausbildung der sozialen Beziehungen zwischen den Leuten und deren Überlebenskampf. Die Begegnungen mit Monster-Tieren ist dabei vielleicht noch das Spannendste.
Man sieht auf einem See Flöße mit seltsamen Kreaturen. Später stellt sich heraus, dass das Biber sind, die auch größer und wohl auch intelligenter wurden. Aber nicht Biber sind die neuen Herrscher, sondern - natürlich - Affen. (Aber die Biber haben dann auch noch eine Schlüssel-Rolle inne...)
Der Plot (erste Begegnung, Gefangennahmen, Ausstellen der Menschen im Zoo, dann aber Kooperation) ist ähnlich und doch anders als bei PdA.
Durch den viel längeren zeitlichen Vorgriff können die Autoren hier auch andere Tiere in ein anderes Licht setzen, kurios sind z.B. die Haus- und Reittiere der Gorillas: Bären und Riesenschweine.
In diesem Roman ist wirklich der ganze Planet involviert - im Grunde ist das das erste Buch (vielleicht neben den „Chroniken von Mak“), in dem klar wird, dass die ganze Erde betroffen ist.
In Amerika sind nur Gorillas beheimatet, die aber auch Afrika ausgewandert sind, auf der Flucht vor Pavian-Horden, die halb- bis etwas intelligent, aber eroberungssüchtig und brutal sind. Die Schimpansen haben sich auf Afrika in einer Art kontinentalen Festung zurück gezogen und sind den lieben Gorillas nicht gewogen. Die Orang Utan sind schifffahrende Schlitzohren (seit ihre Inseln in der Südsee abgesoffen sind), die dem Meistbietenden ihre Dienste anbieten.
Am Schluss des Romans wehren die Gorillas eine Pavian-Invasion mit Hilfe ihrer neuen Freunde, den Menschen, ab.
Wenn ich jetzt noch mehr erzähle, verrate ich alles von der wenig komplexen Handlung. Für mich war es als Ergänzung zum PdA-Universum sehr interessant, aber zum großen Klassiker würde ich das Buch nicht erklären.
6 / 10 Punkte

34) John Gribbin: „Auf der Suche nach Schrödingers Katze“
Quantenphysik und Wirklichkeit.
Nee, hier schreibe ich keine Rezi zu. Das pack†™ ich nicht. Für mich war das sehr erhellend, auch im Zusammenhang mit einer Diskussion, die zur Zeit in der APA F.A.N. läuft, in dessen Zuge ich mir auch den Film „Das kreative Universum“ angesehen habe.
OK; weiß nicht, ob ich es wirklich begriffen habe. Auch der Populator Gribbin betont ja immerzu, dass man dieser Physik mit „normale Alltagsvorstellungen“ nicht beikommt. - Interessant dann noch die Schlussfolgerung, dass hier sogar die Grenze des materialistischen Weltbildes überschritten wurde. Warum nun, frage ich mich auch nach der Lektüre.
- ohne Wertung (aber doch sehr empfehlenswert!)-

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35) Axel Brandt: „Schott“
A.Fritz Verlag, 2014, 350 Seiten
Ein umfänglicher, amüsanter, sprachgewaltiger Roman um eine diktatorische, faschistoide Nah-Zukunft in unserem Lande, metaphorisch und phantastische ausgeschmückt. Der Roman ist mal so ganz anders. Seine „Botschaft“ ist dabei durchaus politisch. Er vertritt eine Meinung, die nicht meine ist, aber als Warnung, vielleicht aber auch Satire verstanden werden kann (und nicht mit dem Holzhammer daher kommt, wie zuweilen andere Autoren, auch aus dem phantastischen Metier, die den Untergang des Abendlandes dräuen sehen, na aj, ganz von der Hand zu weisen... hmm...).
Also: Nachdem die Energiefrage gelöst wurde, etabliert sich dennoch eine „Bewegung“ der „Gutwilligen“ (die aber in schwatzen Hemden um sich knüppeln), aus der Taufe gehoben von „Ökofeministen“ (oder „innen“). Der Roman spielt im gehobenen Bürgertum, an einem Schlossgymnasium, wobei hier für meine Begriffe schön dargestellt wird, wie die feinen Herrschaften, die Spitze unserer Gesellschaft, sich auch der neuen „Welle“ ergeben, was ja ansonsten eher dem verpönten „Kleinbürgertum“ unterstellt wird.
Leider verliert sich der Roman mitunter in selbstverliebten Dialogen, Wortspielen, Metaphern, Anekdoten etc., so dass die Handlung verloren geht. Aber gut, der Autor hat wohl 15 Jahre daran gearbeitet, da musste so einiges aufgearbeitet werden :-)
8 / 10 Punkte

36) Justin Cronin: „Der Übergang“
Hörbuch, gelesen von David Nathan
Hübsche Geschichte, auch gut erzählt. Leider konnte es mich nicht begeistern, und wenn ich es auch richtig verstanden habe, ist es erst der Anfang einer Serie, zumindest gibt es eine genauso lange Fortsetzung. Puh, zu viel des Guten...
Im Grunde ist es wieder so eine dystopisch Zombie-Apokalypse (oder apokalyptische Vampir-Dystopie), nur dass der Autor sich sehr viel Mühe beim Ausfabulieren und Formulieren gab.
Aber es berührt mich nicht (mehr) so was. Gut, dass ich es mir so nebenbei hab vorlesen lassen. Da ist es ok.
Ich befürchte, die Fortsetzung wird dann noch biblischer, mythologische,r ohne da was essentiell Neues beizusteuern. Neben dem mythischen Moment (das unschuldige Mädchen, das 1000 Jahre leben und alle erlösen wird, oder so...) gibt es den 08 / 15 Überlebenskampf zwischen Menschen und Nachtwesen, zwischen den Menschen, insbesondere dann, wenn sie sich mit Ihnen irgendwie arrangierten.
Seinen Ursprung hat das Böse wieder mal in einem militärisch-medizinischen Experiment, das man in erster Linie mit zum Tode Verurteilten durchführte, was natürlich schief lief. Aber Amy - das Mädchen - wird†™s schon richten, auch wenn man es am Ende dieses dicken Wälzers nur erahnen kann.
5 / 10 Punkte

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37) Christian v. Ditfurth: „Die Mauer steht am Rhein“
Untertitel: Deutschland nach dem Sieg des Sozialismus.
Das Buch gehört in die Sparte Alternative Historie. Es gehört damit zu meinen Lieblingsthemen in der Phantastik / SF / Fantasy. Außerdem „muss“ ich mich langsam auf den ElsterCon im September vorbereiten. Da kommt der Autor zu Besuch. Auch wenn ich schon einiges von ihm gelesen habe, so will ich doch Eindrücke auffrischen.
Dieses Buch, obwohl schon alt, hatte ich bis dato nicht gelesen. Es steht dabei schon einige Zeit im Bücherschrank. Warum habe ich bisher da immer einen Bogen drum herum gemacht? Nun, ich dachte ja, das wäre eine Satire. Und irgendwie hatte ich gar keine Lust auf Lustig. Und nun „muss“ ich ja, wie schon geschrieben.
Das Buch ist keine Satire, eher ein Drama, oder eine Tragödie, vielleicht noch nicht mal ein richtiger Roman. Dieses Buch erfüllt am ehesten die Kriterien einer alternativen Geschichtsdarstellung. - Um es kurz zu machen: Es ist nicht wirklich der große Wurf. Ich hatte mir mehr versprochen (Ok, mein Problem).
Der Autor erzählt, gerahmt von einer Handlung über einen Sport-Reporter, der eher politisch uninteressiert, mit den neuen Verhältnissen im gesamtdeutschen Sozialismus aneckt und dann doch lieber das Land verlässt. In der Emigration in der Schweiz fühlt er sich auch nicht wohl und schreibt daher zur Aufarbeitung des eigenen Scheiterns (?) einen Abriss der jüngsten deutschen Geschichte: Wie kam es zu der deutschen Vereinigung unter Führung der Sowjetunion und der DDR 1989.
Der Autor ist Kenner der DDR, hat als DKP-Mitglied sogar in einer Partei-Schule dort wohl 1 Jahr gelernt. Seine Auseinandersetzung mit der Nachfolgeorganisation der SED, der PDS, Anfang der 90er, die er aufgrund erneuter Recherchen vor Ort schrieb und die er immer auf seiner Homepage zum Download zur Verfügung stellt, hatte ich sehr gern und sehr interessiert gelesen.
Dieses Buch hier ist von anderem Kaliber. Wenn ich irgendwie zuvor den Eindruck hatte, dass der Autor sozialistischen Alternativen aufgeschlossen gegenüber war, so ist dieses Buch eine harsche und harte Auseinandersetzung mit dem real-existierenden Sozialismus in (Ost-) Deutschland.
Es würde kein Zuckerschlecken werden für die Wessis, wenn das DDR-System ihnen übergestülpt werden würde! Und ich konnte noch mal sehr gut nachvollziehen, worin die vielen Fallstricke des (gesellschaftlichen) Lebens „bei uns“ verborgen lagen. Irgendwie vergisst man ja durchaus, gebe ich hier mal zu...
Inhaltlich mag ich gar nicht viel berichten. Für mich war wichtig zu sehen, wie „sozialistische“ Realpolitik mit Lügen und Drohungen und,. wenn aus ihrer Sicht nötig, mit Gewalt regiert. Dass es in der DDR im Grunde doch noch so glimpflich abging, war - demnach - schon eher ein zufälliger Glücksfall.
Interessant auch, was der Autor seinen westdeutschen Landsleuten und damaligen Politikern zu zutraute, wie sehr sie sich in das neue Regime einpassten und sich ihm anbiederten. Da hat er sicher seine Erfahrungen als Historiker verarbeitet, die er im Zusammenhang mit seinen Büchern über die „Blockflöten“ (CDU, Liberale etc.) in der DDR machte.
Es ist zwar kein spannendes Buch, aber durchaus sehr interessant und immer noch Augen öffnend.
8 / 10 Punkte

38) Christian v. Ditfurth: „Labyrinth des Zorns“
Ja, der ElsterCon naht. Also noch ein Ditfurth - nicht gelesen - vorlesen lassen. Hörbuch,. gelesen von Frank Engelhardt.
Beim nächsten ElsterCon geht es ja auch im Kriminalistisches, eher im Gewand der Phantastik, aber gut, irgendwie passt das Buch schon da rein, zumal die historischen Ermittlungs-Krimis das eine Standbein des Autos sind, neben den Alternativ-Historien.
Ein den Fans liebgewordener Held Ditfurths, Stachelmann, ist sein Geschichtsprofessor, der durch seine Forschungen der jüngeren deutschen Geschichte gern auch mal in Wespennestern herum stochert und die Erben deutscher Geschichte aufschreckt. Dabei geht es auch handfest zur Sache.
In diesem Fall geht es um das Schicksal von Leuten, die im 3. Reich verfolgt wurden, aber auch nach 45 - auch in der BRD - weiterhin verfolgt wurden.
Als Historiker kennt Ditfurth sein Metier und ich denke mal, dass er hier Wahrheiten ans Tageslicht holt, die nicht allen angenehm sind.
Allerdings bremst er sich keineswegs ideologisch aus. Er zeigt hier eindringlich, wie das „Erbe der Nazizeit“ im Kalten Krieg zwischen BRD und DDR instrumentalisiert wurde, von beiden Seiten.
Als Rahmen wird über ein Bombenanschlag auf den Bundesgerichtshof in Karlsruhe abgesteckt. Der Anschlag wird den Islamisten zugeschrieben. Es wird sicher aber etwas anderes herausstellen.
Stachelmann bekommt seinen ersten Auftrag als Detektiv, der sich vornehmlich historischen Ermittlungen widmet, nachdem er seine Professorenstelle aufgegeben hat. Eine Dame aus Amerika lässt ihn nach ihrem Vater suchen, der 1959 spurlos verschwand.
Der Mann war Kommunist, aber nicht in der KPD. Dennoch wurde er von den Nazis verfolgt, später auch von Behörden der BRD, weil er sich u.a. an einer Volksbefragung zur deutschen Einheit beteiligt hatte, die von der DDR initiiert wurde. Er floh in die DDR, verunfallte dort aber.
Zur Hälfte des Buches war der Fall schon abgeschlossen? Na ja, sicher nicht, denn die Rahmenerzählung mit dem Anschlag schwebte noch so durch die Seiten und außerdem wurden immer mal Kapitel eingestreut, in der ein Mann sich im Wald versteckt. Klar, hat alles miteinander zu tun...
Recht unterhaltsame Lektüre
8 / 10 Punkte


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Juni

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern, Leseliste ab 2013 29 Juni 2014 · 728 Aufrufe

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Comic 4) Daryl Gregory: “Die Chroniken von Mak”
Immer noch bin ich im Planet-der-Affen-Fieber. Davon konnten mich auch die eher schwachen Romane von G. A. Effinger nicht abbringen. Mit dem Refresh des „Franchise-Projektes“ Planet der Affen durch die Filme „Prevolution“ und nun im Sommer „Revolution“ entstanden wohl auch einige neue Comics und Romane. Vieles davon hat den deutschsprachigen Leser noch nicht erreicht. Wäre das Werk, das Cross Kult hier in gesammelter Form dem Leser präsentiert, bei uns nicht erschienen, wäre das ein großes Manko.
So schnell griff ich nicht zu, ist ja doch eine gewisse Investition, die sich aber zum 100% gelohnt hat!
Ich kann gar nicht genug schwärmen: Das dicke, schwere Hardcover mit 450 vierfarbigen Seiten ist eine Wucht! Für mich das Highlight neben dem Originalroman von P. Boulle im PdA-Universum, zumindest was zwischen Buchdeckeln erschien.
Meine Rezi dazu kommt im Rundbrief an die Freunde des ASFC. Doch wer noch zögert, einen Blick hinein zu werfen, dem will ich verraten, dass er/sie mit einer komplexen Geschichte verwöhnt wird, in der es kein schablonenhaftes Gut und Böse gibt, die den Vorgaben der PdA-Kanons folgt und eine wichtige Lücke füllt, in der Intrigen und Kabale gestrickt werden. Irgendwie fühlte ich mich beim Lesen an „Fackeln im Sturm“ erinnert, es geht auch um Bürgerkrieg(e), der/die die Grenzen zwischen Affen und Menschen durchbricht.
Und dazu sind die Zeichnungen erste Sahne, obwohl das Buch ein Pageturner ist, wird man oft von ihrem Detailreichtum aufgehalten; insbesondere die Mimik und Ausdruckskraft der Affengesichter haben es mir angetan, also...
satte 11 / 10 Punkte

29) David Gerrold: „Die Schlacht um den Planet der Affen“
7 / 10 Punkte

30) John Jakes: Aufstand der Affen
7 / 10 Punkte

31) George Alec Effinger: Hetzjagd auf dem Planet der Affen
6 / 10 Punkte

32) George Alec Effinger: Terror auf dem Planet der Affen
5 / 10 Punkte

Folgender Eintrag erscheint aus statistischen Gründen, sozusagen (also, wer sich davon angesprochen fühlt, kann sich gern melden )
Inhalt des Rundbriefes an die Freunde des ASFC

Hov chu' (Klingonisch)
noch Frühjahr 2014, 32 Seiten
Peters Rede zum 25. Jahrestag des ASFC
Thomas über den Film NOAH
Bernd kramt in alten Bücherschränken:
... R.H. Daumen: Gefahr aus dem Weltall
... H. Helms: Heinzens Flug zum Mond
Thomas über Alexander-Romane
Jörg Kleudgen über den Marburg Con 2014
Jörg Herbig über Jack Moik
Thomas über den Planet der Affen
... P. Boulle: Planet der Affen
... M. Avallone: Rückkehr zum...
... J. Pournelle: Die Flucht vom...
Der lachende Totenschädel, Rezi v. Thomas
Bernd über GODZILLA
Frey: Transition - Evolution 2.0, Rezi v. Thomas
Corvus: Herr, Rezi von Sabine


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Leseliste auf den Affen gekommen

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 25 Mai 2014 · 793 Aufrufe

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Der Hofmann ist auf den Affen gekommen. Leider kann (will) ich hier gar nicht so ausführlich werden, da ich dies mir für den NEUEN STERN aufgehoben habe. Da findet man in den kommenden Nummern recht viel an Text/Gedanken von mir zu den Büchern zum "Planet der Affen"-Universum.
Bin aber noch gar nicht durch. Lese halt die Bücher (zu den Filmen) und sehe mir danach die Filme an - um zu vergleichen. Dabei kommen komische Sachen zu Tage. Dann gibt es noch eine Reihe von Büchern, die nicht unbedingt mit den Filmen zu tun haben. Geschrieben wurden die Bücher von durchaus bekannten Leutchen aus der SF-Szene.
(Leseliste 23 bis 28)

Pierre Boulle: „Planet der Affen“
Bin vom Affen gebissen worden - sozusagen. In Vorfreude auf „Planet der Affen - Revolution“ schaue, lese, denke ich an fast nichts anderes mehr... (ja, ich übertreibe). Dadurch habe ich auch den Originalroman nun endlich mal gelesen. Ich hatte mir auch die Neuausgabe des Verlages Cross Cult gegönnt (die übrigens zwar ein schmuckes Titelbild hat, das aber genau nicht zum Buch von Boulle, sondern höchstens zum alten klass. Film passt -> havariertes Raumschiff)
Eine ausführliche Rezension mit viel Blabla Drumherum, warum ich denn auf den Affen gekommen bin und was das bedeutet (Filme, Bücher) kann man im Neuen Stern dann nachlesen.
Hier sei nur erwähnt, dass das Buch mit dem alten Film sehr viel und sehr wenig zu tun hat. Ja, klingt komisch, ist aber so. Zum einen ist ja der „Planet der Affen“ in beiden Werken etwas anderes, aber die Grundaussagen sind sehr ähnlich, und auch der Plot. Im Film sind viele Buchszenen gut wiederzuerkennen, auch wenn sie mitunter auf den Kopf gestellt wurden, dem Umstand geschuldet, dass der PdA jeweils was anderes ist. Der Held in Boulles Buch, Ulysse, ist übrigens völlig anders angelegt als Tayler aus dem Film.
Grundsätzlich hat mich die Altertümlichkeit des Textes, auch die Unbedarftheit, mit der Boulle an sein Werk ging, die man fast schon als (technische) Naivität bezeichnet kann, fasziniert. War ein feines Leseerlebnis! OK, bin im Fieber, muss weiterlesen, gucken...
9 / 10 Punkte

Michael Avallone: „Rückkehr zum Planet der Affen“
7 / 10 Punkte

Jerry Pournelle: „Die Flucht vom Planet der Affen“
8 / 10 Punkte

Mark Twain: „Der unheimliche Fremde“
Nachdem sozusagen Farmer im 3. Teil (glaube ich) seines Flusswelt-Zyklus näher auf Mark Twain aka S.L.Clemens eingeht und ihn auch mal was aus der Schule plaudre lässt und explizit auf sein Alterswerk „Der unheimliche Fremde“ kurz eingeht, hatte ich Blut geleckt. Dass das empfohlen wird, geschieht dem kleinen Büchlein sehr zur Recht!
Satan (bzw. ein Nachkomme) besucht ein deutsches Dorf am Ende des Mittelalters. Twain hat sicher dieses Ambiente gewählt, weil es alles Rückständige, Finstere, Teuflisch- Menschliche verkörpert, das er in seiner eigenen Zeit und Welt mit seiner satirischen Sicht anging - und am Ende doch irgendwie resignierte.
T. hält den Menschen einen Spiegel vor und bringt zum Ausdruck, dass er von ihrem Tun nicht viel hält. Dazu ist das Stück auch richtig gut geschrieben, so dass ich eigentlich glatt mehr Lust auf Twain bekomme - wenn ich nicht gerade so auf den Affen gekommen wäre...
10 / 10 Punkte

Robert Anton Wilson: „Die neue Inquisition“
Der Untertitel: Irrationaler Rationalismus und die Zitadelle der Wissenschaft
Das ist der Illuminatus!-Wilson, der so bahnbrechend die Verschwörungstheorien verwurstet hat. (Und wovon ich kürzlich erst mal den 1. Teil las, um feststellen zu müssen, dass das - heute - bei mir - nicht mehr wirkt; ist einfach schon zu ausgelutscht das Thema)
Das Buch war mir wichtig, da ich mich seit geraumer Zeit der Skeptikerbewegung mental, ideell näherte, einfach weil VTs zur Zeit (mir) unerträglich wurden.
Herrn Wilson machte wohl irgendwann genau die gegenteilige Erfahrung: Ihm wurden die Skeptiker einfach unerträglich, und das, obwohl er selber eine skeptische Position zu VTs etc. hat.
Nun, ehrlich gesagt, ich selber bin auch mitunter über die harte und kompromisslose Diskussionsweise in der Szene entsetzt und auch enttäuscht. Insofern war es beruhigend bei Wilson zu lesen, dass das nicht mal neu ist.
In seinem Buch setzt er sich lang und breit für das Gedankenexperiment, für die gedankliche, wissenschaftliche Freiheit und Phantasie ein. So will ich das mal verstehen. Ihm ist es wichtig, dass wir alle erkennen, dass wir in einem“Realitätstunnel“ stecken und das Größte wohl ist, den zu erweitern oder gar verlassen zu können. - Schon mal wegen dieses Wortes hat sich die Lektüre gelohnt.
Das 2. lohnende Wort steht schon im Untertitel: Zitadelle. Damit ist die feste Wissenschaftsfront gemeint, die jeden neuen Gedanken schon mal aus Neid und Standesdünkel behindert und versucht, zu vernichten. Dass das auch schon mal existentielle werden kann, hat er am Bsp. Wilhelm Reich aufgezeigt. Das ist heftig...
Der Begriff stammt aber nicht von Wilson, sondern von J.B. Priestley und meint die „wiss.-technologische Elite, die unsere militärisch-industrielle Alpha-Männchen fördert und umgekehrt von ihnen gefördert wird“ (S. 38 f.) - Nun ja, erhellend...
Allerdings krankt das Buch an zahllosen Aufzählungen (von seltsamen Erscheinungen und Zeitungsartikeln). Das erinnerte mich fatal an „Illuminatus!“, was mir da schon etwas Langatmigkeit verströmte.
7 / 10 Punkte

Michael Marrak: „Ammonit“
Nun endlich mal ein Roman aus der Horror Factory-Reihe! Wird Zeit. Inzwischen ist da ja richtig viel erschienen. Da habe ich viel nachzuholen.
Die Story von Michael scheint nicht typisch für die Reihe zu sein, die eher dem handfesten Horror verpflichtet ist. Michael begibt sich in altehrwürdige Arkham der 40er Jahre. Fast hätte er Lovecraft dort getroffen. Auf jeden Fall trifft er den Lovecraft†™schen Tonfall. Er mischt cthulhuiden Grusel mit indianischen Legenden und der Geschichte Neuenglands. Das macht die Sache absolut interessant und lesenswert. Ansonsten ist es eine recht typische Weird Story im Lovecraft†™schen Sinne, die natürlich nicht so gut ausgeht, wie sich das gehört. Ach ja, gehört habe ich die Story, gibt es vollständig als Hörbuch.
8 / 10 Punkte


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Auftakt - einer neuen Gruselserie für Jugendliche (mit östlichem Lokalkolorit)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 18 Mai 2014 · 706 Aufrufe

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Peter Schünemann: „Todeskonzert“
Dies ist der Auftakt einer Kurz-Roman-Reihe, zu der Peter weitere Romane und das Gesamt-Exposé beisteuert (bzw. beisteuern wird). Es ist eine Jugend-Roman-Serie. Knackige 60 Seiten jeweils, in denen die Abenteuer von Schülern aus einer 9. Klasse in einer Stadt in Thüringen geschildert werden, die okkulten, schwarzmagischen, grusligen, unheimlichen Abenteuer. Ja, was man so alles im Osten erleben kann...
Im 1. Band wird das dunkle Geheimnis eines Musikstückes aus dem 19. Jahrhundert, dem ein Dämon innewohnt, gelüftet.
Es ist deutlich für ein jugendliches Publikum geschrieben, aber dennoch frönt der Autor seinen finsteren und schwarz-phantastischen Vorlieben, was gar nicht immer so „kindgerecht“ rüber kommt. Es geht aber gut aus, versprochen!
Mitunter werden die Topoi und Motive der Schwarzen Romantik und Grusel-Kultur hier für Ab-12-Jährige richtig vorgestellt (als würde der Autor gern, dass die Leutchen sich mal gefälligst damit beschäftigen, um dann auch wirklich die Klassiker des Genres zu lesen!).
Man merkt, dass Peter „vom Fach“ ist - ist hier gemeint: Er ist Lehrer, kann sich aber wohl gut in die Lage seiner Schüler hinein versetzen.
(Leseliste Nr. 22, - ohne Wertung - )


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Hofmanns Resterampe - April-Leseliste

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 01 Mai 2014 · 614 Aufrufe

April ist um! Hier der Rest meiner Leseliste. Was hier fehlt, kam schon mal vorher.

15) Umberto Eco: „Die Geschichte der legendären Länder und Städte“
Das war ein Weihnachtsgeschenk. Ein gewünschtes!
Nun, die letzten Ecos hatten mich nicht so vom Hocker gerissen, obwohl die Themen, die er so bearbeitete, sehr interessant waren. Auch hier: Großartiger Entwurf! Und dann? - Mal sehen...
Großartig: Die Bebilderung. Das Buch ist im Grunde ein tolles Bilderbuch. Eco (oder wer auch immer) fand zu seinen Texten viele tolle passende Bilder, die mir bei weitem nicht alle bekannt waren, obwohl wir es ja nicht gerade mit exklusiv-esoterischen Stoffen zu tun haben.
Das Buch war zudem ein Quell vieler Inspirationen. U.a. habe ich durch es L. Sprague de Camp für mich entdeckt. Aber auch die ‘Dämmerdichtung’ eines Aturo Graf oder, und der liegt nun auch auf meinem SUB: Guido Gozzano.
Das Buch muss man nicht in einem Ruck durchlesen, kann es immer wieder beiseite legen, darin schmökern, schwelgen. Das ist ok.
Inhaltlich stellt Eco eine Liste der Literatur auf, die sich mit imaginären Ländern und Orten beschäftigt, die die Menschen aber dennoch animierten danach zu suchen und reale Sehnsüchten nach ihnen auslösten. Mit diesem Kriterium grenzt er sich von der Vielzahl von Fantasy-Ländern ab, oder auch von Orten, die in der realistischen Literatur „erfunden“ wurden, aber so nicht wirklich existieren.
Insofern ist es eben keine Neuauflage etwa von „Von Atlantis bis Utopia“ oder Gilsenbachs „Der ewige Sindbad“, obwohl es da natürlich riesige Schnittmengen gibt.
Das Buch ist voller faszinierender Details. Sie inspirieren zum Nachschlagen und Weiterlesen.
Und negativ? Nun ja, das Buch besteht kaum aus Eco, mehr aus Auszügen der Werke, die Eco vorstellt. Ist ja interssant, aber am eben kein „richtiger“ Eco. Ich denke mal, Eco hat sich hier einen alten Wunsch erfüllt; es setzt irgendwie auch sein mediales Erinnerungswerk „Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana“ fort.
7 / 10 Punkte

16) Neil Gaiman: „Die Messerkönigin“ - Hörbuch mit einer Auswahl aus dem Erzählungband.
Sprecher: Oliver Rohrbeck.
Dieser Story-Sammlung ist mit Sicherheit eine der schönsten, besten, relevantesten von Gaiman, überhaupt! Für mich, so lange wie ich den Band kenne.
Daher frischte ich meine damaligen Eindrücke mit diesem Hörbuch auf. Das glänzt durch eine sehr individuelle musikalsiche Untermalung, jede Story von einem anderen Musikus. Großartig! Und es war sogar einer meiner absoluten Lieblingsstories dabei: die komplette 3. CD: „Der Goldfisch und andere Geschichten“, in denen der Autor wahrscheinlich auch eigene Erfahrungen mit Hollywood aufarbeitet, die Sinn- und Trostslosigkeit dieses Film-Geschäfts, die Sehnsüchte, die mit Hollywood verbunden werden.
9 / 10 Punkte

17) Christina Wessely: „Welteis. Eine Wahre Geschichte“
Was es doch alles so für verrückte Sachen gibt, wie z.B. die Welteistheorie. Ist ja ein alter Hut. Allerdings will ich mal nicht die Hand dafür ins Feuer (oder Eis) legen, dass es nicht auch heute noch Anhänger dieser Kosmologie gibt.
Das Buch behandelt die Entstehung dieser Lehre und die Biografie ihres Schöpfers im Kontext der historischen, vor allem wissenschaftshistorischen Entwicklung ihrer Entstehungszeit.
Warum tue ich mir das an? Warum tat sich die Autorin dies an? Na ja, ist sicher schon mal verrückt-interessant. Außerdem brauchen wir Modernen gar nicht so zu tun, als würden wir gegen Para- und Pseudowissenschaften gefeit sein. Wenn ich da nur an die leidige Homöopathie denke.
Interessant ist, da ich mich seit geraumer Zeit aus skeptischer Sicht mit den mich schon lange interessierenden Parawissenschaften beschäftige, dass damals die Situation überhaupt nicht anders war als heute, oder anders gesagt, wir heute gar nicht sehr etwas Neues erleben, wenn wir beobachten, wie Esoterik und Verschwörungstheorie-Unsinn um sich greift. Alles schon da gewesen...
Die Autorin „erklärt“ gar nicht mal so sehr die Theorie selbst. Die ist übrigens offensichtlich so verschwrubelt, dass es echt schwer fällt, zu verstehen, was der Hörbiger da zusammen gereimt hatte. Da er auch irgendwie selbst erfundene Vokabeln benutzt, wird das Ganze nicht verständlicher.
Die Autorin geht daher auch mehr auf die Wirkungsgeschichte, die Rezeption und Strategien ihrer Apologeten ein, bis hin zur Rezeption in 3. Reich (Ahnerbe).
Ziemlich interessant!
7 / 10 Punkte

21) Robert Anton Wilson: „Illuminatus 1“
Jetzt sollte es endlich mal der Klassiker de Verschwörungs-Phantastik sein. Ich hatte es ja vor Jahren schon mal probiert und bin gescheitert.
Jetzt habe ich zumindest den 1. Band durchgehalten - und für mich - vielleicht auch erst vorerst - beschlossen, es dabei zu belassen.
OK; was er da erzählt, sind inzwischen allgemeine Hüte. Nix Neues (für mich)! Die Präsentation, als der Stil, die Erzählweise, sind aus meiner Sicht bemüht poppig. Kann einem ja gefallen, muss aber nicht. Zur Zeit scheine ich eher auf direkte, geradlinige Erzählweise zu stehen. Dieses bunte Potpourri aus Zeitebenen, Erzählperspektiven, Notizzetteln und im Grunde fehlender Handlung hat mich schnell gelangweilt. Warum ist das so ein Klassiker geworden? Wahr vielleicht damals ja neu und für ein breiteres Publikum (?) in dieser verrückt-lustigen, sarkastischen Form attraktiv genug.
Dabei ist es schon erstaunlich, dass Wilson ziemlich genau die Themen der modernen Verschwörungstheorien und Esoterik abhandelt, die allenthalben kolportiert werden, inklusive der Nazi-KLamotten. - Na ja, meine Begeisterung hält sich in Grenzen...
5 / 10 Punkte

Comic 3) Peter Hogan: „Die verlorene Seele“ The Dreaming, erschaffen von Nail Gaiman
Hatte mal wieder Lust auf Gaimans Sandman und fand dieses Seitenprojekt: Ist ja weder Sandman, noch von Gaiman, aber dennoch sehr gut.
Auf gut 100 Seiten wird eine durchgehende Geschichte erzählt. Die Zeichnungen sind stringend, einfach, klassisch. Erinnert sicher etwas an die 50er.
Ein junger Mann aus den 50er Jahren des 20. Jh., der sich entscheiden muss, ob er und siene Verlobte nun heiraten sollen. So richtig erscheint ihm diese Entscheidung wohl nicht. Doch wird ihm diese Entscheidung abgenommen. Er gerät in eine zauberische Auseinandersetzung, in der er als Bote durech die Zeit missbraucht wird. Als er am Ende des 20. Jh, zu sich kommt, ist er natürlich völlig desorientiert.
Ihm hilft eine alte Frau (allerdings nicht ganz uneigennützig) und ihr Freundin, eine Dame, die zwar älter als er ist, sich ihm aber zumindest freundschaftlich verbunden fühlt nach einem Weilchen.
Es ist eine recht ruhige, aber einfühlsame und wundersame Geschichte. Der Zeitreise-Plot (hin und zurück) weist natürlich genau die Ungereimtheiten auf, denen solche Stories im Grunde ihren Scharm verdanken. - Am Ende war ich richtig gerührt; es hat natürlich ein happy end.
9 / 10 Punkte


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Alexandrinisches Stillleben (Leseliste im Zeichen des ollen Griechen)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 18 April 2014 · 666 Aufrufe

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„Eine Ehrfurcht ergriff ihn, die dem Grauen verwandt war.“ (J. Wassermann, S. 129)

18) Jakob Wassermann: „Alexander in Babylon“ - 10 / 10 Punkte
19) L. Sprague de Camp: „Ein Elefant für Aristoteles“ - 8 / 10 Punkte
20) „Alexander der Große“, GeoEpoche Nr.63 - 8 / 10 Punkte

Et voilà.: Ein alexandrinisches Stillleben! - Ist das Kitsch? --- Och nö. Also, die Figur im Vordergrund: Diesen Zinn-Griechen habe ich vor recht langer Zeit als Abschiedsgeschenk von einer Schulklasse erhalten, die meinen Geschichtsunterricht wohl gar nicht so übel fand. Ich war damals sehr gerührt und halte dieses Geschenk in Ehren.
Alexander der Große ist ein Held meiner Kindheit und Jugend. Vor kurzem hatte ich in diesem Medium die Alexander-Romane von Elisabeth Hartenstein erwähnt, von denen ich allerdings damals nur den ersten Band kannte und daher recht überrascht war, dass es davon eine Fortsetzung gab.
Den kurzen Roman von Jakob Wassermann zähle ich zu den großen Eindrücken meiner Jugend. Das Buch hat mich geprägt. Es ist mehr als „nur“ ein historischer Roman, meiner Meinung nach. Es ist ein Seelenroman, ein düsteres Stimmungsbild einer hitzigen, dekadenten, untergehenden Welt, die ihrerseits von den Trümmern weit älterer Welten umgeben ist. Immer wieder werden die Jahrtausende alte Vorgeschichte beschworen, die dem Welteroberer in Form von Ruinen auf Schritt und Tritt begegnen. Solche Szenen findet man auch bei Howards „Conan“. Dass mich dies offensichtlich schon damals faszinierte, beweisen Anstreichungen in dem Buch (an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte, und die mich durchaus verblüfften, wie sehr Wassermann den Zauber der Nähe zum Uralten, zum Unbegreiflichen, zum Ausdruck brachte.
Dass mit Alexanders Eroberungen im Grunde eine Neue Welt entstand, kann man den Zeilen Wassermanns kaum entnehmen.
Die Art, WIE Wassermann schrieb, aber teilweise sogar, WAS er schrieb, macht „Alexander in Babylon“ zu einem Prä-Fantasy-Roman. Er beschwört Bilder herauf, die jedem epischen Swort & Sorcery Schinken gut zu Gesicht stünden. - Und die ich, so nebenbei, auch in den richtigen Fantasy-Schmökern vermisse, weshalb ich lange Zeit der High Fantasy eher skeptisch gegenüber stand; erst seit den letzten Jahren entdecke ich in den Klassikern des Genres die Nähe zu dem Ideal, das Wassermann in mir provozierte; bei Moorcock, Howard, Farmer etwa...
Wenn Wassermann eine Prozession schildert, in der eine nackte Tempeldienerin auf einem Wagen, gezogen von Leoparden durch der verfallenen Straßen Babylons fährt, angehimmelt von Kriegern, dann ist das mit Sicherheit kein korrekt historisches Bild, oder?
Der Roman Wassermanns schildert die letzen Tage in Alexanders Leben, etwa ab dem Tod seines Busenfreundes Hephaistions, der als blutschäumender Fiebertraum geschildert wird. Nach dem Willen des Dichters litt Alexander unter dem Tod seines engsten Vertrauten und Freundes, dem er aber auch Verrat unterstellte, so dermaßen, dass dies seinen eigenen Tod beförderte.
Alexander der Große ist Teil eines dualistischen Systems, in dem der Widerpart, sein Halbbruder Arrhidaios darstellt. Ich denke mal, das dies historisch auch eher keine so große Rolle spielte. Macht sich aber in der Dramatik der Erzählung großartig. Der als schwachsinnig in die Geschichte eingegangene Bruder war ja dann auch der offizielle Nachfolger Alexanders. Was aber nur eine Fußnote in der Geschichte blieb. Wassermann zeigt den Bruder als in sich zerrissenen, durchaus intelligenten, aber dunklen, träumerisch veranlagten Menschen, der an seinen eigenen Ansprüchen und der Unfähigkeit, ihnen gerecht zu werden, zerbrach. Er faszinierte mich damals - und heute immer noch. Solche Typen sind es, die mich gerne in die dunkle Seite schauen lassen...
Alexander „erscheint“ oftmals wie eine phantastische Heroen-Gestalt, wie in einem Hollywoodfilm. Die Personen handeln oft nicht rational, rausch-gesteuert, oft ... ja, suizidal. Der Untergang wird mit fast jeder Zeile beschworen. Ehrlich gesagt, kann man das so gar nicht länger aushalten als die 180 Seiten, die das Buch füllt.
Der nun auch sehr von mir geschätzte (und den ich erst mal noch richtig für mich entdecken muss) L. Sprague de Camp sieht das ganz anders.
De Camp ist ja auch durch Fantasy-Schmöker bekannt geworden, sicher auch durch seine Lovecraft-Biografie, aber einst auch durch seine Sachbücher zu antiken und anderen Themen. Ich schwärmte ja kürzlich an dieser Stelle schon von ihm.
Jetzt also mal ein historischer Roman. Soll auf keinen Fall der letze sein, den ich von ihm lesen werde! Der ist so ganz anders als der von Wassermann, natürlich moderner, aber auch nüchterner. Mitunter blitzt auch der Humor durch, den er ja auch gern in seiner SF verarbeitete.
Hier stehen ein Mann und seine Expeditionsteilnehmer im Mittelpunkt, die im Auftrage Alexanders einen indischen Kriegselefanten aus Indien nach Athen bringen sollen, als Geschenk für Alexanders Lehrer Aristoteles. Was wie ein tolles Geschenk anmutet, ist bei näherer Betrachtung eher eine Zumutung. So ein Tier braucht eine Menge Futter z.B., dafür darf dann der Beschenkte sorgen. Nun ja, wie man den Worten, die der Autor Alexander in den Mund legt, entnehmen darf, ist das Verhältnis des Schülers zu seinem ehemaligen Lehrer durchaus als gespalten zu bezeichnen. Das ist ein falsches Geschenk. Allerdings packt Alexander noch ein paar Kisten, mit Gold und mit wissenschaftlichen Präparaten, die durchaus sinnvoll sind.
Erzählt wird also von dieser Queste durch das von den Makedonen und Griechen eroberte Riesenreich. Wie man sich sicher gut vorstellen kann, hält dieses Reich gar nicht so gut zusammen. Ist ja tatsächlich ein Problem für den neuen König der Welt gewesen, immer dort, wo er hinkam, wieder für Ordnung zu sorgen, weil die regionalen Potentaten sich eher nicht an seine Anweisungen gehalten hatten.
Demzufolge ist die Reise der kleinen Truppe samt Elefanten ein Abenteuer und sehr gefährlich. Der Aufbau des Romans ähnelt natürlich einem klassischen Fantasy-Roman. Und inhaltlich ist da auch viel Ähnliches, denn ob es nun die Wesen aus einem Feen-Reich oder die Bewohner eines der zahlreichen kleinen und großen Länder sind, die mal erobert wurden, macht keinen Unterschied.
Vielleicht wird alles zu ausführlich geschildert, mitunter hatte ich auch etwas den Eindruck, das könnte beliebig verlängert (oder eben verkürzt) werden. Dafür sind die Personen „normaler“ und in ihren Motivationen sicher auch nachvollziehbarer als die bei Wassermann.
Recht aktuell - und sicher nicht ganz unschuldig an meiner Alexander-Erinnerungstour - ist das Erscheinen eines Bandes bei GeoEpoche zum Thema. Reich bebildert, schöne Artikel, die mir auch durchaus neue Aspekte lieferten und als Nachschlagewerk dienen.


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Gerd Frey: „Transition - Evolution 2.0“

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 14 April 2014 · 1.892 Aufrufe
Gerd Frey
„ALIEN CONTACT“-Autor Gerd Frey hat sich an einen Roman gewagt. Das ist sicher eine neue Qualität für ihn, da er sich zuvor auf die Erzählung konzentrierte. Parallel zu seinen literarischen Texten in Sachen SF, Fantasy, Horror, widmete er sich auch intensiv schriftlich dem Medium Computer-Spiel, da vornehmlich im Genre SF. - Ich darf das hier mit ALIEN CONTACT mal so stehen lassen, denn in dem Roman geht es genau darum (auch).
Nun also ein SF-Roman. Der Roman ist erfrischend kurz; das betone ich gerne, weil es heutzutage eher einer Unsitte gleich kommt, Romane auszuwalzen. Mehr steht dann in den dicken Wälzern auch nicht drin, mal so nebenbei (ok, ist sicher so pauschal nicht richtig†¦). An ein paar Ecken erschien er mir dann aber sogar etwas zu kurz.
Sein Roman erinnerte mich an die SF des Golden Age, mitunter auch osteuropäische Raumfahrt-SF, aus der SU oder DDR etwa. Inhaltlich, aber auch im Aufbau der Erzählung, schimmern zudem einige Inspirationen durch, wage ich hier mal zu behaupten. Zum einen merkt man eben, dass Gerd gern und viel und intensiv SF-Spiele am PC spielt. Aber auch Filme-Settings schwebten mir beim Lesen vor, ganz stark sicher „Event Horizon“, „Alien“, oder auch die Erkundungen in dem verloren geglaubten Raumschiff in dem Film „Sunshine“.
Beschreibungen der Gerätschaften, Räume, des Raumschiffes, Situationsschilderungen etc. bedienen sich eines klaren und fast greifbaren Stils. (So, wie ein Gamer sich halt im Setting orientieren und untersuchen muss, da ja alles für das Spiel wichtig sein kann.) Das ist insofern sehr angenehm, dass man schnell bei der Sache ist, sich alles gut vorstellen kann. Allerdings hatte ich auch mitunter den Wunsch nach mehr; der Autor bleibt ziemlich bei dem was ihm wichtig ist, bzw. seiner Figur.
Sein Held ist ein Besatzungsmitglied eines Kolonisations-Raumschiffes. Er erwacht unplanmäßig und sieht sich einer katastrophalen Situation ausgesetzt. Er findet eine Leiche, die übrigen Besatzungsmitglieder scheinen verschwunden. Es gibt Aliens, einen fremden Planeten und dessen Mond, alles ist ziemlich unheimlich und natürlich rätselhaft. - Na, sag ich doch: Klassische Ausgangssituation.
Es gibt einen „alien contact“, der aber im Wesentlichen zu einem - wie im Buchtitel angedeutet - evolutionären Schritt für die Menschen führt. Dass so ein „großer Schritt für die Menschheit“ nicht ohne persönliche und emotionale Konflikte stattfindet, ist sicher klar. Mitunter erschienen mir diese persönlichen Verwicklungen und Amourösitäten etwas aufgesetzt. Richtig interessant und wichtig für die Figur(en) waren sie eigentlich nicht.
Das Buch ist spannend und nimmt den Leser schnell gefangen und wagt etwas, was in der modernen SF sich inzwischen recht rar gemacht hat: einen utopischen Entwurf. Nun, auch hier könnte der Text ruhig etwas ausführlicher ausgefallen sein, denn was da kommt, wird am Ende nur angedeutet (oder ist das Buch ein 1. Teil?).
8 / 10 Punkte (Leseliste 2014 | #14)


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März

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 23 März 2014 · 766 Aufrufe
Dietmar Dath, L. Sprague de Camp
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10) Philip José Farmer: „Das dunkle Muster“ - Flusswelt 3
Irgendwo las ich, dass der 3. Band etwas nachlässt, langweiliger wird. Er aber nur der Anfang eines umfänglicheren Werkes ist, und mit Band 4 abgeschlossen wird. - Hmm, stimmt!
Nun, gelangweilt habe ich mich nicht. Aber neben interessanten Gesprächen zwischen den historischen Figuren, der Einführung neuer Figuren, so einer emanzipierten Frau der 70er, die sich gegen die Machos aus der Vergangenheit behauptet, wie z.B. Cyrano de Bergerac, und einigen Enthüllungen, was die Geheimnisvolle Flusswelt, ihre Schöpfer Die Ethiker) anbelangt, wird viel den Fluss hinaus- und die Luft durchfahren, am Ende wird viel gekämpft, was mich dann tatsächlich langweilte. Ehrlich: Ich weiß jetzt gar nicht, wer da gewonnen hat. Ob John ohne Land nun tot ist, wissen nicht mal die übrigen Protagonisten... (Ja, man kann nun wieder sterben in der Welt der Wiederauferstehung, also richtig sterben.)
Tatsächlich scheint die Handlung mittendrin abgeschnitten zu sein. Also muss Band 4 ran!
Ach ja, John ohne Land, so eine Art Hass-Figur der Geschichte, der kommt zwischendurch mal gar nicht so übel davon, wohingegen Leute wir Mark Twain und Jack London, die beide nicht unter diesen Namen agieren, durchaus zwielichtig erscheinen, was ihre Absichten anbelangt.
Noch nein Aha!: Ziel der Expeditionen den Fluss entlang und durch die Lüfte ist Der Dunkle Turm. Echt? Der von St. King? Ja! Genau der. Beide, King und Farmer, haben den nämlich der Sage vom Rasenden Roland entliehen, wie sie der amerikanische Dichter Robert Browning im 19. Jahrhundert erzählte.
7 / 10 Punkte

11) Paul Auster: „Sunsetpark“
Hörbuch, gelesen von B. Klaussner
Auster fetzt! Auch jetzt noch, wo er deutlich realistischer geworden ist. Vielleicht deshalb, weil mir seine Figuren einfach nahe sind, so, wie sie die Welt sehen.
Ist jetzt sicher kein wegweisendes Meisterwerk, aber gediegen und in der Anlage der Figuren irgendwie apokalyptisch. Auster beschreibt das neue depressive Amerika. Die Krise hat die Menschen erfasst. Widerstand erfolgt nur im Privaten.
Interessant, ist, dass ein alter Film aus den 40ern Pate steht für die seelische Situation der Protags: „Die besten Jahre unseres Lebens“ mit Myrna Loy und Fredric March. Darin geht es um Kriegsheimkehrer (WK II), die sich nun wieder ins zivile Nachkriegsleben integrieren müssen. Hab mit den Film mal besorgt, und bin gespannt... Dafür schon mal: Danke! an Herrn Auster.
8 / 10 Punkte

12) Ilija Trojanow: „Der überflüssige Mensch. Unruhe bewahren“
Eine politische Kampfschrift. Doch, kann man so sagen. War wohltuend, das zu lesen. Er bringt den Zustand unserer schönen neuen Welt recht gut auf den Punkt. Muss hier aber jetzt nicht ausgeführt werden. Für mich neben Daths „Maschinenwinter“ eine wichtige Gedankenstütze.
- ohne Wertung -

13) L. Sprague de Camp: „Vorgriff auf die Vergangenheit“
Jetzt werde ich auch noch deCamp-Fan, na sowas. Wobei ich wohl auf die Conan-Romane - wenn überhaupt - ganz zum Schluss zugreifen werde. Aber dieses Buch als Teil seiner phantastischen und SF-Geschichts-Abenteuer (so will ich das mal umschreiben, wenn es um Zeitreisen, Alternativweltentwürfe etc. geht) ist schon mal großartig! Demnächst werde ich einen reinweg historischen Roman von ihm lesen und dann sehen wir weiter...
Hier gerät ein Zeitgenosse de Camps, also ein Ami, Ende der 40er Jahre, der in Rom weilt, durch einen nicht näher beschriebenen Riss im Raum/Zeit-Gefüge ins Rom des 6 Jh.
Oh ja, dachte ich, ist ja so „Zwischenzeit“. Was will er denn da? Passiert da was? So eine Frage hätte ich mir als Ex-Historiker (na ja, nur Pauker) wohl lieber erspart, denn...
1. Das ist genau die Zeit, in der einer der wohl berühmtesten Historienschinken spielt: Felix Dahn, „Ein Kampf um Rom“. (Wenn auch im Osten, so weit ich weiß, nicht publiziert, den hatten wir auch im Bücherschrank...). Und...
2. Es ist eine „Zwischenzeit“, nämlich die zwischen Antike und Mittelalter. Da wurden Weichen gestellt, die das Antlitz Europas entscheidend veränderten.
Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches herrschten die Goten in Rom und Ravenna, der neuen Hauptstadt Italiens. Die Völkerwanderung war so weit abgeschlossen, neue germanische Staaten entstanden auf dem Territorium des westlichen Teils des Imperium Romanum, im Osten hielt sich des Oströmische Reich / Byzanz.
Nun wird das italische Gotenreich von Byzanz bedroht. Kaiser Justinian möchte ganz gerne die alte Herrlichkeit wieder herstellen. Wie de Camp kurz und treffend bemerkt, wird der Krieg auf dem Territorium ca. 30 Jahre andauern und dermaßen verheerend sein, inklusive Hungersnöten, Pestausbrüchen, dass von der „italischen Zivilisation“ nichts übrig bleibt. Dann konnte das Mittelalter beginnen...
Kurz bevor die griechisch-kaiserlichen Truppen (und diversen Hilfstruppen aus allen Teilen der der damals bekannten Welt) einfielen, findet sich also unser Held in Rom wieder.
Der Roman ist recht kurz, also hat de Camp nicht viel Zeit, ihn erst lange in der ungewohnten Umgebung herum stolpern und -wundern zu lassen. Zumal langes Zögern auch nicht unbedingt ratsam ist, in einer Welt, in der man um sein Überleben noch richtig kämpfen musste.
Aber er hat ja ein paar Asse im Ärmel: Auch wenn er kein Physiker oder Ingenieur ist, so hat er das Wissen des 20. Jahrhunderts hinter sich und kann davon sicher einiges verwenden. Macht er auch.
De Camp ist auch Humorist. Er beschreibt sehr amüsant, wie Dr. Padway, Vorname: Martin, in Rom: Martinus, sich in der neuen, alten Welt zurecht findet, den Leuten seine „Erfindungen“ anbietet, sich aber teilweise nur sehr, sehr schwer damit durchsetzt. Als Historiker ist er übrigens recht gut bewandert in der Römischen Geschichte. Das verschafft ihm auch einen Vorteil, denn er kann scheinbar in die Zukunft sehen und weiß Dinge, die sein Umfeld nicht weiß (oder nur ahnt); klar, dass ihn das auch verdächtig macht.
Doch am Ende schafft er es sogar. Er kann den Gotenkrieg in eine ihm genehme Richtung lenken.
Tja, dann könnte die Geschichte erst mal richtig losgehen, denn der Roman endet mit der Feststellung, dass Mittelalter nicht hereinbrechen wird.
9 / 10 Punkte

Comic 1) „Elric 1. Der Rubinthron“
Ich verzichte an dieser Stelle mal auf die Aufzählung der Autoren, Zeichner etc. (sind 4 Namen), da ich sie ohnehin nicht kenne.
Doch nach dem 1. Album werde ich die Serie wohl weiter verfolgen; vielleicht entsteht da auch der Drang, mich mal intensiver mit den Autoren zu befassen.
Nachdem 2013 die Sparte Comic ziemlich runter gefallen ist bei mir, habe ich jetzt zumindest mal wieder 2 gelesen. (Und mir fest vorgenommen, auch zum Comicgarten im September, eine Woche vor dem ElsterCon, zu gehen!)
Dieses hier ist eine Adaption (die wievielte eigentlich? berühmt ist ja die von Druillet) des Romans von M. Moorcock, der auch ein Vorwort beisteuerte.
Die Bilder sind expressionistische Gemälde; von schneller Hand ausgeführt. Vielleicht gehen dabei ein paar Details verloren, aber sie gewinnen durch den mitunter unexakten Pinsel an Ausdruckskraft und Dynamik. Ich war sogleich sehr davon angetan.
Die Story selbst ist einfach (und sicher bekannt), man kann ihr gut folgen. Ich schreibe das deshalb, weil das nicht unbedingt immer so bei Comics ist, denke ich.
Die Dekadenz und morbide Düsternis, die über dem Rubinthron, die Stadt Imrryr, Melniboné liegen und beherrschen, inszenieren die Künstler sehr eindrücklich. Die opulente gemäldeartige Ausführung wird dem Stoff sehr gerecht. Bin begeistert.
9 / 10 Punkte

Comic 2) Dietmar Dath / Oliver Scheibler: „Mensch wie Gras wie“
Dath und Comic? Geht das? (Nun, klar, dass er nicht der Zeichner war :-) )
Also: Es geht, na klar. Leider habe ich in der diesjährigen Reihe „Leipzig liest“ nicht die Veranstaltung besucht, in der Dath aus dem Comic liest. (?)
Es handelt sich um eine typische Dietmar-Dath-Story: Große ethische Fragen sind gekoppelt mit persönlichen Erlebnissen, Entscheidungen etc. Vielleicht kann man es so allg. umschreiben.
Wobei Beides mitunter nicht wirklich gut miteinander verwoben ist. Am Ende ist es ein apokalyptischer Wissenschaftskrimi, in dem persönliche Beziehungen der handelnden Personen sogar manipulativ gedeutet werden (müssen / können).
Die Erzählweise nutzt das Medium Comic geschickt aus, wenn etwa Zeitabläufe in veränderten Portraits dargestellt werden, oder Hintergrundinformationen, Ambiente des Erzählten in naiv-surrealistischen Bildfolgen komprimiert werden.
Die Zeichnungen (mal als Kontrast zu ELRIC) sind eher einfach, dafür detailliert gehalten. Hier funktioniert allerdings die Dynamik mitunter nicht so gut. Aber dafür wird man mit einer Fülle großformatiger Grafiken verwöhnt. Interessant!
7 / 10 Punkte

...und weil im Februar vergessen aufzulisten, hier noch der Nachzügler:
5) Sophie Dannenberg: „Teufelsberg“
Wollte eigentlich das 68er Buch von ihr lesen. Da es aber ihr neuestes Werk recht günstig antiquarisch gab, und das Thema interessant klang, griff ich erst einmal hier zu.
Auf einem Berliner Trümmerberg steht eine Psychiatrische Klinik. Der Roman erzählt von ihren Insassen und zum Schluss von ihrem Leiter. Im Grunde sind es eigenständige Erzählungen, in denen jeweils ein Patient bzw. der Prof. im Mittelpunkt steht, von sich erzählt. Es wird nicht streng chronologisch erzählt, Rückblenden in die Lebensläufe gibt es zudem. Man merkt sehr bald, dass alles in einer Katastrophe endet. Die Zeichen sind da.
Irgendwo habe ich dann gelesen, dass es einmal um die Verhältnisse in der Psychiatrie geht, aber das Buch auch als Gleichnis auf Berlin gelesen werden kann. Nun gut: Die Zeichen sind deutlich, irgendwann fällt alles zusammen?
Die Autorin kann toll erzählen, man folgt den surrealistischen Gedanken der psychiatrisch Kranken und des überforderten, abschreibenden, gedankenklauenden Professors gerne. Der Plot ist dabei eher dürftig. Ich habe mir da mehr Kritisches, Handfestes versprochen - ist aber mein Problem, denke ich. Am Interessantesten fand ich neben dem Professor die beiden „intellektuellen“ Verrückten. Deren Monologe sind (lebens-) philosophische Abhandlungen. Ganz großartig.
Wie geschrieben, die äußere Handlung, der Rahmen sozusagen, spielt in diesem Roman keine so große Rolle, außer dass es am Ende knallt (in mehrfacher Hinsicht, aber nicht überraschend, da alles schon im Text zuvor „vorbereitet“ wird). Hmm, bin gespannt, ob ich den besagten 68er Roman von ihr noch lese. Der ist ja mächtig kontrovers diskutiert worden.
8 / 10 Punkte


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"Superfanzines" & der Rest der Februar-Leseliste

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 28 Februar 2014 · 701 Aufrufe

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6) Mario Vargas Llosa: „Ein diskreter Held“
Hörbuch, gelesen von Gert Heidenreich
Nach der großen Überraschung, die ich letztes Jahr mit seinem „Kelten“ erlebte, war es mir nach mehr von Llosa. Und? Hat mich nicht enttäuscht! - Na ja, so fulminant wie „Der Kelte“ fand ich dieses Buch nicht, hatte aber was.
Es ist im Grunde eine Verknüpfung von drei Novellen. In allen drei Geschichten geht es um besondere Lebensumstände, die die Protagonisten aus ihrem gewohnten Lebensumfeld rauszureißen drohen. Aber: Es geht dann doch gut aus, irgendwie, alles...
Da haben wir den Unternehmer, der unglücklich verheiratet lange Zeit schon ein Verhältnis zu einer anderen Dame hat und im Grunde zwei Leben führt. Er wird erpresst, will sich aber nicht fügen. Er ist der diskrete Held. Diskret im Sinne von unscheinbar; man würde es ihm nicht zutrauen. Aber er bleibt standfest und muss eine böse persönliche Erfahrung machen.
Dann ist da der superreiche alte Mann, der seine Haushälterin heiratet und damit seine bösen und dummen Söhne enterbt. Ein Skandal! Diese Affäre zieht allerdings Leute aus dem Bekanntenkreis des Reichen in einen unangenehmen Ereignisstrudel.
Dann gibt es noch eine dritte Erzählung, die komischer Weise in dem Begleittext zum Hörbuch und auch in anderen Vorstellungstexten zum Buch gar nicht erwähnt wird: Der pubertierende Sohn einer kleinen Familie wird scheinbar von einem Herrn immer wieder und überall angesprochen. Ist das Satan? Hat er unsittliche Absichten? Ist der Junge eventuell Satan? Oder ein Heiliger? Ist das alles eine Art Psychose? Dieser Erzählstrang findet kein richtiges Ende. Vielleicht wird er deshalb nicht erwähnt?
Alles drei Stories sind durch ihre Personen lose miteinander verbunden, würden aber auch völlig losgelöst voneinander funktionieren. Durch den Wechsel schafft der Autor Abwechslung; denn, das muss ich gestehen, mitunter plätschern die Handlungen zu seicht dahin. Da hätte der Gute ruhig etwas straffen können.
8 / 10 Punkte

7) „Out of this world!“
Beiträge zu Science-Fiction, Politik und Utopie.
Ein Super-Fanzine, das ich wegen des Beitrages von Dietmar Dath und Barbara Kirchner erwarb. Quasi empfohlen hat es mir Jakob Schmidt, in seiner Replik auf meine Vermutung, er wäre in einer Story seines Bandes „Nichts Böses“ von Dath inspiriert worden. Da wollte ich einfach mal nachlesen, wie ein kurzer Sach-Text es vermag, jemanden zu so eine brillante Story zu inspirieren.
Vielleicht ist der Dath/Kirchner-Text nicht mal der fundamentalste des Bandes, der anlässlich einer Konferenz zu den titelgebenden Themen schon Anfang des Jahrhunderts statt fand. Sie plaudern eher locker zum gesamten Themenkreis
Bemerkenswert ist der Band allemal, auch wenn ein paar Texte irgendwie im Urschleim wühlen. Als würden sie Genre-Fremden zu erklären zu versuchen, was SF ist. Es geht vor allem um „engagierte“ SF, sozusagen nach dem Motto: „Gegen die Trivialliteratur“. Etwas nervig, vielleicht.
Es werden utopische Aspekte der SF betont. Der Band bietet einen schönen Überblick über den Stand der Diskussion, die aber etwas an der im SF-Fandom vorbei schrammt. Ein paar Namen sind mir geläufig, andere nicht. Eventuell könnte der Band eine Inspirationsquelle für SF-Con-Gestalter sein, die nach „neuen Gesichtern“ Ausschau halten.
7 / 10 Punkte

8) Emmanuel Carrère: „Kleopatras Nase“
Kleine Geschichte der Uchronie.
Noch ein Super-Fanzine. Aber doch eher eine Monografie zum Thema Alternativ-Welt-Roman. Geschrieben von einem interessanten franz. Autor, der mit durch seine Limonow-Biografie auffiel. Nun widmet er sich einem Thema, das auch zu meinen Lieblingsthemen gehört. Dass er Alternativwelt-Geschichten als Uchronie, in Analogie zur Utopie, bezeichnet, einen neuen Namen für etwas schin Bekanntes erfindet, mag dem Umstand geschuldet sein, dass er kein Genre-Autor ist, nicht aus der „Szene“ kommt. Aber das macht die Sache sogar noch interessanter.
Seine Beispiele sind daher auch mitunter andere, als in einschlägigen „Szene“-Publikationen meist erwähnt werden. Natürlich, die „großen Alternativwelt-Romane“ werden heran gezogen, aber als Franzose gräbt er ein paar Titel aus, die es noch nicht mal (so weit ich das heraus bekommen konnte) auf Deutsch gibt. Das ist durchaus interessant. Sind natürlich dann auch sehr französische Themen (Napoleon!).
Was mir nicht gefiel war, dass er recht viel schwadroniert, meist über den Wert der richtigen Geschichtsschreibung. Im Grunde, wenn ich es als Exzerpt daraus erkennen kann, sagt er, dass Geschichtsschreibung sowieso meist Uchronie ist, also eher die Wunschvorstellung von Geschichte, denn die Wahrheit. Kann mich aber täuschen. Er schrieb so, als würde er gerne ein viel dickeres Buch geschrieben haben wollen. Da sind viele Gedanken angerissen, Assoziationen aufgetürmt. Fällt nicht leicht, ihm zu folgen. Aber man merkt ihm an, dass ihn das Thema fasziniert, nur leider konnte er diese Faszination (mir) nicht so richtig rüber bringen. Schön nur, dass hier mal ein Aspekt der SF auch über die Genre-Grenzen hinaus getragen wurde.
6 / 10 Punkte

9) T.C. Boyle: „Wassermusik“ (Hörspiel)
Ist zwar kein originäres Hörbuch, aber ich setze es dennoch in meine Liste rein. Sind immerhin satte 310 Minuten. Außerdem denke ich, danach weiß man, was in dem Buch abgeht.
OK, auch nach diesem (nunmehr 2.) Versuch mit Boyle werde ich wohl kein Fan. Ist ja nicht übel, aber... Mir dann zu wenig relevant.
Es werden 2 Biografien, die des Afrika-Reisenden Mungo Park und von Ned Rise, einen Loser. Das Ganze spielt um 1800. Park will den Niger finden.
Es gibt viele Abenteuer in Afrika und Schottland, es passiert viel, aber so richtig kann für mich Boyle keine Faszination erzeugen. Vielleicht weil er zu eng an den Figuren klebt.
Was ihm gelingt: Man kommt nicht auf die Idee, z.B. in der europäischen Kultur eine Überlegenheit zu erkennen gegenüber der afrikanischen. Man erkennt, dass es überall normale Menschen, gibt, die meist, den Umständen geschuldet, ziemlich mies drauf sind. Ungerechtigkeiten gibt es überall.
Die für mich interessanteste Figur ist der Afrikaner Johnson, der als Sklave nach Amerika kam, aber dort nach einer harten Zeit Glück hatte, europäische Bildung genoss. Ich war entsetzt, als Boyle ihn mitten im Roman sterben ließ (was sich aber als Irrtum herausstellte...).
7 / 10 Punkte


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M. Langewiesche: Königin der Meere, ein kleine Jugenderinnerung

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 08 Februar 2014 · 537 Aufrufe

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Foto © Thomas Hofmann, Venedig, Februar 2014

4) Marianne Langewiesche: „Königin der Meere. Roman einer Stadt“
Wie das so ist mit Jugend: In der Erinnerung ist sie am schönsten.
So ist es mitunter auch mit den verzerrten Erinnerungen an die tollsten Bücher „von damals“. Dieses Buch gehört zu den wichtigsten Büchern meiner Jugend. Entdeckt hatte ich es im Bücherschrank meiner Eltern. Die Ausgabe ist von 1940. Schon deshalb hatte es für mich als Kind des Ostens den Ruch des Geheimnisvollen, fast Verruchten. Ist aber kein Propagandabuch, keine Bange. Wie ich nun im Netz fand (die Info war mir damals aber nicht zugänglich) konnte die Autorin trotz ihrer jüdischen Herkunft im 3. Reich schreiben. Das Buch selbst erlebte nach dem Krieg noch viele Auflagen und ist günstig und vielfach antiquarisch erhältlich. Also kein Schatz, insofern.
Doch für mich war es ein besonderes Buch. Zum einen, wie erwähnt, wegen seiner Herkunft, zum anderen aber, weil Venedig für mich die Stadt meiner kindlich-jugendlichen Träume war. Genährt wurde dieser Traum zuerst durch das DDR-Comic MOSAIK. Die Ritter Runkel-Serie spielte zum Teil in Venedig.
Ich erinnere mich noch gerne an die Hefte. In einem war auf einer Doppelseite der Plan des mittelalterlichen Venedigs. Ich glaube - so meine Erinnerung - dass ich den stundenlang studiert habe. Irgendwie kannte ich „mein Venedig“ in und auswendig!
1997 war es als wir - meine Frau und ich - das erste Mal nach Venedig fuhren. Auch im Winter. Dass die Stadt von Touristen überrannt war, war uns ja schon bekannt. Daher fiel unsere Reisezeitwahl auf die Zeit, in der erfahrungsgemäß die wenigsten Touristen dort aufschlagen, also auch vor dem Karneval. Nun ja, für eine schwarz-romantisch veranlagte Seele wie mich hat die Tristesse verregneter Tage und früher Dunkelheit, Nebel und leerer Gassen, in denen man sich so schön verlaufen kann, sehr viel Anziehendes.
Nun, also 17 Jahre später, wiederholten wir mit Sohn die Reise. Und für mich war dies Anlass genug, als Reiselektüre dieses alte Buch noch einmal hervor zu kramen.
Hätte ich es sein lassen sollen? Nun, dem jugendlichen Thomas hat es über die Maßen gefallen. Handelnde Person des Buches ist die Stadt selbst. Die Autorin hat den Roman in Kindheit, Jugend... Alter etc. eingeteilt. Dies ist sicher ein Experiment. Damals hatte es mich total überzeugt. Wobei die Autorin ihren Helden in dem besten Licht erstrahlen lässt. Dieser gnadenlose Heroismus nervte mich nun allerdings doch mächtig.
Dennoch ist das Buch sehr besonders. Es fasst Schlüssel-„Erlebnisse“ im Leben der Stadt poetisch überhöht und verformt zusammen. Zu den einzelnen Kapiteln stellte die Autorin immer eher sachlich formulierte Artikel vorneweg, um die dann romanesk zu unterfüttern. Leider fehlt im Grunde eine echte Romanhandlung. Für ein Sachbuch ist es zu schwärmerisch. Am Ende konnte ich den Zauber von damals eben nicht wieder finden, nur erahnen. (Ein Punktbewertung bleibt hier aber aus.)


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De Camp: Der konnte mehr als nur "Conan"

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 19 Januar 2014 · 731 Aufrufe

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3) L. Sprague de Camp:
„Versunkene Kontinente“
Untertitel: Von Atlantis, Lemuria und anderen untergegangenen Zivilisationen

Die Beschäftigung mit den Kritikern von para-wissenschaftlichem Unsinn (GWUP, Zeitschrift „Skeptiker“, Postings in einer GWUP-Facebook-Gruppe) und vor allem die noch laufende Lektüre eines schönen Weihnachtsgeschenkbuches: Umberto Eco: „Die Geschichte der legendären Länder und Städte“ regten mich zum spontanen Kauf dieses Buches an. --- BTW: Nicht nur dieses Buches. Eco ist eine wahre Fundgrube und leider hatte ich, da zur Weihnachtszeit mit der Lektüre begonnen, nicht mal einen Hauch einer Chance, mir für 2014 vorzunehmen, nicht so viele Bücher zu erwerben und dafür den SUB abzubauen. Hätte ich das, wäre der gute (?) Vorsatz schon mal jetzt im Eimer. Aber das nur nebenbei...
Also de Camp. Von ihm erwähnt Eco ein Buch, das er zusammen mit einem anderen geschrieben hat. De Camp? Der Fantasy-Autor? Der Howards Conan weiter geschrieben hat? Nun ja, da war immerhin noch die Lovecraft-Biographie; damit blieb er ja sozusagen bei seinen Leisten - von denen ich dachte, dass es „seine Leisten“ wären...
OK, der Atlantis u.a. Mythen haben ja auch was mit Phantastik zu tun. Zumindest war das immer für mich so. Als mein Interesse an Däniken, Atlantis, versunkene Zivilisationen und ihre möglichen außerirdischen Urgründe erwachte, ging dies einher mit meiner SF-Fan-Werdung. Obwohl mir damals viel Quellenmaterial vorenthalten wurde, wurde mir schon schnell klar, dass es aber einen himmelweiten Unterschied zwischen UFO-Gläubigen und SF-Fans gibt. Wobei man hier sicher genau hinsehen muss. Man kann sich wohl auch sehr intensiv mit UFO-Forschung beschäftigen, ohne „daran zu glauben“, z.B.
Däniken fand ich spannend und aufrüttelnd, so lange ich ihn nicht gelesen hatte. Es gab zwar offiziell keine seiner Bücher in der DDR zu kaufen, aber trotzdem haben sich andere Leute mit ihm auseinandergesetzt, auch in Buchform. Das fand ich schon damals seltsam: Warum denn das? Ist das eventuell doch ein Thema, mit dem man sich beschäftigen sollte? Faszinierend ist es allemal, oder?
Nach ersten Lektüre-Erfahrungen in Sachen Däniken war ich schnell ernüchtert. Außerdem schreckte mich schnell ab, wie Leute eher fanatisch parawissenschaftliche Standpunkte vertreten und die Schul-Wissenschaft und Schul-Medizin ablehnen. Die Bandbreite vom Zweifler zum absoluten Spinner ist sehr breit. Ich will da auf keinen Fall alle in einen Topf werfen. - Wenn man sich mal ein Bild über Auswüchse zum Thema machen will, kann ich nur wärmsten den Film „Die Mondverschwörung“ empfehlen.
Wie man hier schon unschwer erkennen kann, reizt das Thema zum ausschweifenden Palavern. Will ich lieber unterlassen und zu de Camp zurück kommen.
Wenn der „Fantasy-Onkel“ sich mit Atlantis, Lemuria und Mu befasst, wird das sicher auch so eine spekulative Fiktion, dachte ich mir. Lohnt da die Lektüre? Eco erwähnt ihn ja nur mehr oder weniger. Also gleich mal nachgesehen. --- Und siehe da: De Camp ist auch Sachbuchautor, sogar ein renommierter! Ein Buch, „New York lag einst am Bosporus“, wird als Bestseller gehandelt. Oha!
Der Mann scheint vom Fach. --- Wie auch immer, ich hatte Blut geleckt, ich hatte Lust auf Atlantis. --- Ach ja, da muss ich noch den tollen Vortrag von Karlheinz Steinmüller während des letzten Penta-Cons erwähnen, wo er seine persönlichen „Erfahrungen“ seit seiner Kindheit mit Atlantis eloquent darlegte. Kann man auch in dem Con-eignen Programmheft / Fanzine nachlesen. ---

De Camp kann schreiben. Das ist ein großer Vorteil. Das ist leider nicht unbedingt bei allen Leuten so, die ihre Gedanken in Sachbüchern präsentieren. Damit ist die Lektüre einfach ein Genuss.
De Camp schafft es, für das Thema gleichzeitig Faszination zu wecken und es dabei skeptisch und wissenschaftlich zu begutachten. Wo nötig, beleuchtet er historische Hintergründe (z.B. für mich sehr interessant, weil ich mich damit noch nicht beschäftigt hatte, der Zusammenhang des Mu-Mythos mit der Maya-Forschung; absolut spannend, welche Rolle eine Persönlichkeit, wie Diego de Landa, der Vernichter der Maya-Schriften, spielte. Ebenso schillernd: der Comte de Waldeck, der auch ein begnadeter Grafiker war und dessen fantasievollen Zeichnungen von Maya-Stätten die Fantasie anderer anregte. - Die Beiden kommen mir vor wie Figuren aus Moorcocks Romanen; aber das mag auch dem Schreibstil de Camps geschuldet sein...)
Erfrischend war für mich auch, wie er mit den großen Klassikern, Platon, Aristoteles z.B., umging, hier auch nicht mit Kritik sparte. Wobei das gerade bei Platon natürlich zur „Manöverkritik“ gehörte: Wenn „Atlantis-Forscher“ sich auf geografische Einzelheiten in Platons Schrift berufen, so muss wohl auch mal gesagt werden, dass Platon kein Geograph war, davon keine Ahnung hatte, also konnte sich niemand diesbezüglich mit Fug und Recht darauf berufen...
De Camp holt mitunter weit aus, bemüht Kultur- und Weltgeschichte, Archäologie, Geographie und Paläo-Geologie. Ich weiß nicht, ob er sich von Hause aus mit diesen Wissenschaftszweigen auskannte, doch offensichtlich hatte er sich sehr weit ausholend mit vielen Themen beschäftigt, um dem Wahrheitsgehalt von Legenden und Mythen um die vermeintlichen versunkenen Kontinente zu ergründen.
Er zeigt anschaulich das Einhergehen der wissenschaftlichen Forschung mit okkulten und parawissenschaftlichen „Ableitungen“ daraus, auch wo die Grenze zwischen beiden ist. Er verwischt dabei nichts.
So am Rande: Faszinierend ist das Buch auch, weil de Camp mit Wissen kommt, das - zumindest bei oberflächlicher Recherche - nicht mal im heutigen Internetzeitalter so ohne Weiteres zusammen zu tragen geht. Viele Namen habe ich gleich „nachgeschlagen“ und kam da mitunter nicht sehr weit. Das zeigt, dass er sehr umfangreiche Recherchen durchgeführt haben musste, und das ohne Internet. Für bestimmte moderne Mythen etc. nennt er die Verursacher.
Auch ein Schmankerl, der mir ein Aha!-Erlebnis verschaffte: Bereits in den 80er Jahren - des 19. Jahrhunderts - monierten Parawissenschaftler und Okkultisten die „Arroganz und Überheblichkeit der oberflächlich Gebildeten“ und „sogenannten Autoritären“ (S. 54 f.). Hmm, das kenne ich doch irgendwo her...
10 / 10 Punkte


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Auf ein Neues: Januar beginnt mäßig...

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 18 Januar 2014 · 536 Aufrufe

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1) Sebastian Bartoschek: „Gedankenwelten. Interviews zwischen Science und Fiction“
Nach dem sehr interessanten und eben auch unterhaltsamen Buch „Muss man wissen!“, dem Interviewbuch mit Dr. Axel Stoll, habe ich etwas Blut geleckt. Eine kleine Welt erschloss sich mir, wenn ich das mal so schreiben darf.
Für Parawissenschaften und deren Randgebiete habe ich mich ja „schon immer“ interessiert. Dies mit einer gewissen Skepsis. Dass es Menschen gibt, denen es ähnlich geht wie mir, die sich also für Atlantis,. UFOs, Telekinese usw. interessieren, ohne daran zu glauben (na ja, zugegeben, ein bisschen will ich ja glauben, nur kann ich es nicht; und das ist gut so!), die sich also ihre Skepsis bewahren konnten, wusste ich. Dass es aber regelrechte Vereinigungen und Plattformen von aktiven skeptischen Menschen gibt, die sich produktiv mit den Themen auseinander setzen, aufklären, diskutieren, das war für mich in dieser Form neu. Nun, dass sie sich dann auch noch „Skeptiker“ nennen, sollte dann kaum noch überraschen.
Also schaue ich mich nun um, was die Skeptiker so machen. Das Netz gibt ja einiges her. Aber es gibt eben auch Publikationen. Ein Autor des Buches „Muss man wissen!“ hat zuvor einen Band mit kurzen Interviews zusammen gestellt. Alle Interview-Partner haben etwas mit Parawissenschaften zu tun, die meisten aber aus Sicht der Skeptiker. Insgesamt kann man kaum einen wirklich roten Faden ausmachen. Auch sind die Gespräche einfach zu kurz und oberflächlich. Aber mitunter kurios, auch selbstentlarvend, weil der Autor wie in dem anderen Buch das Gesprochene für sich wirken lässt. Ist mir besonderen bei Erich v. Däniken aufgefallen. Obwohl der ja auch im hohen Alter sehr gut reden kann. Hier kommt er aber mitunter nicht gut rüber. In der wohl gebotenen Kürze versucht er, alles reinzupacken, was möglich und aus seiner Sicht nötig ist, um seine Position zu erklären. Doch das funktioniert einfach nicht, erscheint so einfach nur konfus.
Lustig ist auch der kleine Streit zwischen 2 UFO-Forschern, wobei der eine aus dem Lager der Gläubigen, der andere aus dem der Skeptiker stammt. Sollte ich allerdings Punkte vergeben, muss ich hier ein paar mehr dem Skeptiker abziehen. Kommt „energischer“ rüber als sein Kontrahent, um es mal galant zu formulieren.
Lustig ist auch der Jedi. Nein, nein, kein Star Wars Fan Club, wie des öfteren im kurzen Gespräch betont wird. Aber was dann? Ich konnte es aus den umständlichen Worten nicht entnehmen. Auch nicht auf den empfohlenen Internetseiten. Es soll sich also um ernsthafte, nicht-religiöse Orden handeln, die der eigenen Entwicklung förderlich sein sollen, aber wenn ich dann mal auf ein Video klicke von so einer Versammlung, sehe ich belanglose Urlaubsimpressionen vom Badesee. Hmm...
OK, vielleicht war das ein Anfang. Es gibt noch ein Buch des Autors zu Recherchen in der Geisterbeschwörerszene (oder so). Mal sehen..., hier aber nur:
6 / 10 Punkte

2) Joseph Conrad: „Herz der Finsternis“
Hörbuch, gelesen v. Christian Brückner
Es ist ein Wiedersehen mit dem Herzen der Finsternis. Doch wie schon beim Selberlesen: Mir erschließt sich die Faszination nicht wirklich. Die Sprache lenkt mich regelrecht ab. Ja, es gibt die poetischen Höhepunkte, die für sich genommen einem eine Gänsehaut verpassen. Aber irgendwie ist das (mir) zu wenig. Komisch, was?
Dabei stößt man allenthalben auf dieses Buch, es wird immer wieder als Referenz genutzt. So hatte ich in 2013 mehrmals so eine Begegnung - bei Silverberg, bei Llosa... Und immer verspürte ich den Impuls, das Buch noch einmal zu lesen. Na ja, wenigstens habe ich es mir vorlesen lassen können.
Brückner macht das natürlich hervorragend, keine Frage. Aber es packte mich - wieder - nicht. --- Muss jetzt sicher noch mal „Apokalypse Now“ sehen; der Film hat eine weit höhere Faszination auf mich ausgeübt, wenn ich mich recht erinnere...
Zum Inhalt brauch ich sicher nichts zu schreiben. Das Buch gehört, das darf ich mal so arrogant schreiben, zu denen, die man gelesen haben muss.
6 / 10 Punkte


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Das war mein Lektüre-Jahr 2013

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013, Statistik 25 Dezember 2013 · 925 Aufrufe

Das Fazit des Jahres 2013 in Sachen Lektüre (auch Hörbücher):

Mein persönlicher Buchsieger des Jahres ist ... tata!!!
Jakob Schmidt: „Nichts Böses“ (phantastisch bis realistische 1A-Stories)
... und als Hörbuch:
Mario Vargas Llosa: „Der Traum des Kelten“ (historischer Roman)
(11 von 10 möglichen Punkten)

Weitere Highlights für mich, die ich auch gerne empfehle und so mal mit 10 von 10 Punkten bewertet habe:
Philip José Farmer: „Die Flusswelt der Zeit“ Flusswelt-Zyklus 1.
Philip José Farmer: „Auf dem Zeitstrom“ Bd. 2 des Flusswelt-Zyklus
Sibylle Berg: „Vielen Dank für das Leben“ (historisch-zeitgenöss. Roman um eine per se phantastische Gestalt)
Wilko Müller jr.: „Fräulein Schmidt und das Geheimnis der Pyramiden“
Robert Silverberg: „Schadrach im Feuerofen“
Ilija Trojanow: „Der Weltensammler“ (historischer Roman)
Ilija Trojanow, Juli Zeh: „Angriff auf die Freiheit“ (polit. Streitschrift)
Paul Auster: „Nacht des Orakels“

Ebenfalls großen Spaß beim Lesen hatte ich bei folgenden Büchern.
8 bis 9 von 10 Punkte
D. J. Franzen: „Gottes letzte Kinder“, D.J.Franzens Armageddon, die Suche nach Eden, Nr. 1
D. J. Franzen: „Die Vergessenen“, D.J.Franzens Armageddon, die Suche nach Eden, Nr. 2
Ben B. Black: „Verlorene Hoffnung". D.J.Franzes Armageddon, die Suche nach Eden, Teil 3
Ted Naifeh: „Polly & die Piraten. Bd. 1. Das Erbe der Meg Malloy“ (Comic)
Brian W. Aldiss: „Der entfesselte Frankenstein“
Dietmar Dath: „Pulsarnacht“
Paul Auster: „Unsichtbar“
Philip K. Dick: „Irrgarten des Todes“
Robert Silverberg: „Lord Valentine. Die Majipoor-Chroniken. Band 1“
Markus Kastenholz: „Malleus Maleficarum Band 1: PROJEKT HEXENHAMMER “
O.M. Gott: „Plausch mit meinem Killer" (Krimi-Schundheft)
Pablo Tusset: „Oxford 7“
Jeffrey Thomas: „Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos“
Joe Haldeman: „Camouflage“
Joe Haldeman: „Der ewige Krieg“
Philip J. Farmer: „Meister der Dimensionen“ Die Welt der tausend Ebenen 1
Philip José Farmer: „Welten wie Sand“. Die Welt der tausend Ebenen. Bd. 2
Mignola, Fegedro: „Der Sturm“, Hellboy 12 (Comic)
Robert Silverberg: „Die Mysterien von Belzagor“
Markus Kastenholz: „Lichterfest“
Marcus Hammerschmitt: „Pension Barbara“ (Novelle aus eVerlag Das Beben, Grenzgebiet Realistik-Phantastik)
Frank Dukowski: „Vor dem Pilzgericht“ (Novelle aus eVerlag Das Beben, Grenzgebiet Realistik-Phantastik)
Boris Koch: „Vier Beutel Asche“ (realist. Jugendroman)
Michael Schmidt-Salomon: „Manifest des evolutionären Humanismus“ (polit. Streitschrift)
Jutta Ditfurth: „Worum es geht“ (polit. Streitschrift)
Pax Britannia; Jonathan Green: Unnatural History, Band 1
Daniel Kehlmann: „Geister in Princeton“ (eigentlich realistisches Stück, aber auch eine Gespenstererzählung)
Michael Marrak: „Das Königreich der Tränen“
Arthur Gordon Wolf: „Katzendämmerung“ - aber nur Teil 1 (bisher)
Forrest Carter: „Wartet auf mich am Fuße des Berges“ (historischer Indianerroman)
Georg Friedrich Kammerer: „Alles kaputtschlagen. Eine Schöpfungsgeschichte“ (Cthulhuide Phantastik im Alltag, oder so... )
„Muss man wissen!“ Ein Interview mit Dr. Axel Stoll (kultur-polit. Schrift)

Nicht so ganz meine Erwartungen haben folgende Bücher erfüllt.
7 / 10 Punkte
Robert E. Howard: „Das Blut Belsazars“
Neil Gaiman: „Das Graveyard Buch"
Rona Walter: „Kaltgeschminkt“
David Mitchell: „Die tausend Herbste des Jacob de Zoet“ (histor. Roman)
Félix J.Palma: „Die Landkarte des Himmels“
Dj Stalingrad: „Exodus“ (realistischer Roman aus Russland)
Paul Auster: „Reisen im Skriptorium“

...und nicht so gut fand ich - 6 und weniger von 10 Punkten
Dmitri Dergatchev: "Papirossy" (histor.-zeitgnöss.)
Timur Vermes: „Er ist wieder da“ (eine sog. Satire)
David Peace: „Tokio im Jahr Null“ (histor. Krimi)
Malcolm Rose: „Todesschütze“
James Blish: „Der Zeitagent“
Unsichtbares Komitee: „Der kommende Aufstand“ (polit. Streitschrift)
Viktor Jerofejew: „Die Akimuden“
Oleg Jermakow: „Winter in Afghanistan“ (Kriegserzählungen)
Viktopr Jerofejew: „Russische Apokalypse“ (Essays über Russland heute)
Carlton Mellick III: „Adolf im Wunderland“ (Bizarro Fiction)

Und sonst so?
... Film(e) des Jahres: meinen 1. Platz teilen sich "Lone Ranger" und "The World's End"
... Verlag des Jahres: Das Beben
... Musik des Jahres: Teho Teardo & Blixa Bargeld: "Still Smiling"
... Zombies des Jahres: D.J.Franzens Armageddon
... Aktion des Jahres: "Es ist 5 vor 12"

PS. Auf Wunsch eines Einzelnen - und weil ja Weihnachten ist - habe ich ein paar Anmerkungen angebracht, so dass die/der "gemeine" SF-Leser/in, die/der sich hierher ja am ehesten verirrt, weiß, was keine SF, oder F, oder H ist... Wo nichts hinter steht, gehört das Buch zur Phantastik.


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Zum Buch "Muss man wissen!"

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 22 Dezember 2013 · 879 Aufrufe

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55) „Muss man wissen!“ Ein Interview mit Dr. Axel Stoll
Da habe ich mir sozusagen einen kleinen Weihnachtswunsch vorab selbst erfüllt (ein X-Mas-Selfie? ...). Als ich von dem Buch las: Das muss man nicht wissen, auch nicht lesen, oder doch?
Ein kleines Buch, halt ein Interview abbildend, das innerhalb eines halben Tages geführt wurde.
Mit einem Menschen, der allenfalls ein Kuriosum ist, den man im Grunde nicht kennen muss, aber doch kennt.
Kennt Ihr ihn? Also, ich hörte das erste Mal von ihm in dem wunderbaren Film „Mondverschwörung“. Dort hat Dennis R. D. Mascarenas unter anderem den Neuschwabenland-Stammtisch besucht, wo vor allem Herr Stoll Vorträge hält. Natürlich bin ich dann auch auf die Mitschnitte ihrer Stammtischtreffen im Netz gestoßen.
Nicht zuletzt durch die Lektüre des Buches wurde ich (im Grunde mal wieder, hatte es nur irgendwie vergessen, dass ich da schon mal drauf gestoßen war) auf die GWUP aufmerksam, die sich ja in angemessener Skepsis solchen Dingen widmet.
„Solchen Dingen“? Da sind wir schon beim Thema: Den Interviewern, drei Aktiven aus der Skeptiker-Gilde, Sebastian Bartoschek, Alexa und Alexander Waschkau, geht es in in ihren Büchern, Podcasts, Vorträgen etc. um die Aufklärung zu allen Formen der sog. Parawissenschaften.
Bei Herrn Stoll fragten sie sich auch noch psychologischen Problematiken. Um das gleich vorweg zu nehmen, als verrückt in irgend einer schlimmen Form konnten sie ihn absolut nicht darstellen. Im Grunde fände ich das dann auch mehr als geschmacklos, zumal es sich bei den Herren um ausgebildete Berufs-Psychologen handelt. Ich denke mal, dass ihr Berufsethos es ihnen verbieten sollte, Leute öffentlich als Psychopathen bloßzustellen, oder?
Also, sie geben Herrn Stoll viel Raum, lassen ihn erzählen. Ein paar Stellen sind dann wieder geschwärzt worden, war offensichtlich zu heikel, was da gesprochen wurde. Herr Stoll hat neben all dem parawissenschaftlichen Quark, mit dem er sich beschäftigt seit Jahrzehnten eben auch politisch verrannt. Ständig ist von „Reichsdeutschen“ die Rede, die seiner Meinung nach an allen geheimen Strippen bis heute ziehen. „Das muss man wissen!“
Wer ihn mal gehört hat, der weiß, dass er durchaus unterhaltsam ist, zumindest wenn man das Ganze humorvoll auffasst. Am Ende des Buches resümieren die Autoren, dass darin eine gewisse Gefahr besteht, denn das Schmunzeln über die Darreichungsform täuscht eventuell über den bedenklichen und auch gefährlichen ideologischen Background hinweg. Dabei betonen die Autoren, dass von der Person des Herrn Stoll keine Gefahr ausgeht, er sogar durchaus sympathisch rüberkommt.
Herr Stoll steht im Stoff, keine Frage. Allerdings lassen die Buchautoren das von ihm Gesprochene einfach so stehen, wie er es eben sagte. Mitunter stimmt dann der Satzbau nicht, was sich wiederum kurios liest. Das hat ein wenig was von „Zurschaustellung“. -- Ist sicher nicht angemessen, aber am Ende hat er mir Leid getan. So richtig kommt er auf keinen grünen Ast mit seinen Theorien und Schriften und Vorträgen. Sicher kann man da nur froh drüber sein. Aber der Paläo-Archäologe v. Däniken ist ungleich erfolgreicher. Dr. Axel Stoll lebt da wohl sehr viel bescheidener, wirkt dennoch nicht verbittert, bringt am Ende sogar typische zweckoptimistische Floskeln.
Die Person des Dr. Axel Stoll wird nur wenig erhellt. Viele Fragen bleiben, denn wenn die Autoren im Nachhinein die wenigen Aussagen zur eigenen Person auf ihren Wahrheitsgehalt überprüften, stießen sie da mitunter an Grenzen. Nun mag es auch schwierig sein, aus dem Gedächtnis immer alles richtig zu erzählen, auch wenn es das eigene Leben betrifft, schließlich ist die Erinnerung eben kein Historiker.
Es wird das gesamte Spektrum der Themen angesprochen, mit dem sich Stoll auch sonst beschäftigt. Da bleibt viel angerissen, aber die Autoren haben durch sehr umfängliche Fußnoten (die dann aber noch einmal in ihren wesentlichen Teilen, aber wortgleich, am Ende in einem Glossar zusammengefasst wurden, was das Buch dann dicker erscheinen lässt, als es im Grunde ist) die Personen und Begriffe erklärt. Sehr umfangreich, mitunter haben sie einen größeren Umfang als der eigentliche Text. Das stört sicher etwas den Lesefluss. Ist aber nicht so schlimm, denn es wird ohnehin sehr schnell von einem zum nächsten Thema gewechselt. Die Erklärungen sind durchaus nötig; auch wer sich mit solchen Fragen schon befasst hat, wird sicher nicht alles wissen. Außerdem sind ein paar Fußnoten keine wirklichen Begriffserklärungen, sondern zeigen auf, wo die Autoren den Interviewten sozusagen „ertappt“ haben - bei Verwechslungen, Übertreibungen, Irrtümern. Im Gespräch wollten sie diese Konfrontation sicher vermeiden, um das Projekt nicht zu gefährden.
Tja, weiß nicht recht, wie Stoll das nun selber aufgefasst hat. Interessant ist ja, dass er seine Gespräche mit Mascarenas damals auch immer wieder als Referenz heranzieht, wenn er zeigen möchte, wie er von der Öffentlichkeit wahr genommen wird. Er nennt auch so eine Facebook-Gruppe, die aber, sofern hier keine Verwechslung vorliegt, ihn auch eher auf die Schippe nimmt.
Wie auch immer: Man spricht über ihn; mache ich ja hier auch gerade. Vielleicht reicht ihm das ja?
8 / 10 Punkte


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Richtig toll: "Nichts Böses" von Jakob Schmidt

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 15 Dezember 2013 · 1.352 Aufrufe

54) Jakob Schmidt: „Nichts Böses“
Medusenblut 22, 2013

Zum Ende des Jahres kann ich nun doch noch ein Buch nennen, das ich zu meinem „Buch des Jahres 2013“ küren möchte, also auf den letzten Drücker schon das zweite. Na ja, musste ich halt das ganze Jahr drauf warten...
Ähnlich wir 2011, als mich Ralph Doeges „Ende der Nacht“flashte (erschienen ist das Buch aber schon 2010), ist es nun 2013 wieder ein Erzählungsband. Für mich - persönlich - so nebenbei also auch der Beweis, dass die Form der Erzählung noch nicht gestorben ist, gerade in der Phantastik. Beide Autoren und Sammlungen eint, dass sie die Genregrenzen gern überschreiten, oder gar missachten. Doch möchte ich durch den Vergleich nicht den Eindruck erwecken, Jakob Schmidt würde hier eine Ralph-Doege-Kopie abliefern. Beide sind durchaus sehr eigenständig und unterschiedlich.
In dem wohl (nach meinem Kenntnisstand) ersten Sammelband von Jakob Schmidt findet der geneigte Leser typische phantastische Topoi - aber in so dermaßen verfremdeter Form und Umkehrung ihrer typischen Erkennungsmerkmale, dass man nicht gleich drauf kommt.
Also, enthalten sind eine Lovecraftiade und noch eine Cthulhu-Story, eine Vampir-Geschichte, was mit Zombies, etwas, was auch in eine Bizarro Fiction Sammlung passen würde (dabei 100 mal intelligenter als alles, was Mellick III geschrieben hat, echt!), eine klassische Geistergeschichte, die, zwar in asiatischem Ambiente angesiedelt ist, aber wahrscheinlich einem E.F. Benson oder M.R.James auch gut zu Gesichte stünde.
Sucht man in den Geschichten Quellen der Inspiration des Autors, stößt man meiner Meinung nach auf eine neuartige Referenz in den Analen der deutschen Phantastik. Man (der Autor?) möge mich eines besseren belehren, aber eine Story ist tatsächlich eine Hommage an Dietmar Dath, hier an sein frühes Werk „Die Ehre des Rudels“. Oder etwa nicht? Doch, doch...
Was so den Ahnen der phantastischen und Horrorliteratur verhaftet erscheint, kleidet jedoch der Autor in ein sehr diesseitiges, heutiges, aktuelles, mitunter hippes, popartiges Kleid. Er verarbeitet seine wohl intensiven WG-Erfahrungen und Demonstrations-Erlebnisse, schreibt modern und realistisch, packt den Leser emotional und packt relevante, essentielle Fragen an. Menschenskind: Wann habe ich zuletzt in einem Prosatext mal was unterstrichen, um es mir zu merken, um es schnell wieder zu finden und immer wieder zu lesen?
Abgerundet wird der Band durch expressive Bilder von „Vincristine“, wobei mir von denen vor allem das Coverbild besonders gefiel.
Danke, Herr Schmidt! Und danke Boris Koch für diese Entdeckung.
11 / 10 Punkte

Im großen virtuellen Buchladen gibt es leider derzeit kein Cover.
Infos zum Buch findet man hier: http://www.medusenbl...t=12&id=2243555
Etwas ausführlicher dann im NEUEN STERN, wer mag...






Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
„Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Neueste Kommentare

Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
♦ Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
♦ Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
♦ Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
♦  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
♦ Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
♦ Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
♦ Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
♦ Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
♦ Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
♦ N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
♦ Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
♦ Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
♦ Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
♦ Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
♦ Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
♦ Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
♦ Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
♦ Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
♦ Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
♦ Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
♦ Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
♦ A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
♦ Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
♦ Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÃœCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

♦ "Angst im Empire", hg.v. Reinhard Klein-Arendt, Ed. Dunkelgestirn, 2024

â– 
Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
♦ Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
♦ Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
♦ Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
♦ Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
♦ Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
♦ Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
♦ Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
♦ Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
♦ Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
♦ C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
♦ Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
♦ Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
♦ Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
♦ Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
♦ G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Ãœbersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
♦ M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
♦ Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
♦ Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
♦ Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
♦ Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
♦ Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
♦ Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
♦ Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
♦ Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
♦ Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
♦ Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
♦ Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
♦ Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
♦ "Saramees Blut", Atlantis 2012
♦ M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
♦  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
♦ Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
♦ Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
♦ Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
♦ Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
♦ Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
♦ IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
♦ Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
♦ Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

♦ Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

♦ Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
REISSWOLF S5, 2024
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CD-Cover
♦ The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
♦ Syngularity: The Four Horsemen; 2000
♦ Gothica: Within A Dream; 2000
♦ Gothica: Into The Mystic; 2000
♦ The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
♦ Gothica, Workbook 1995, 2003

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