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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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Urlaubsimpressionen mit kulturellen Abschweifungen

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei..., Subjektive Eindrücke 05 August 2012 · 926 Aufrufe
Urlaub 2012
Da wandelte die Familie Hofmann diesen Sommer auf historischen Pfaden. Das hatte sie mir zu verdanken. Dabei hatte ich durchaus ein etwas schlechtes Gewissen. Aber neben „meinen Sehnsuchtsorten“ gab es auch Wanderungen durch den Pfälzerwald, Schwimmbadbesuche und ein Tag im Safari- und Freizeitpark (für den Jüngsten so viel Achterbahn, dass er irgendwann freiwillig meinte, das wäre genug - DAS war sozusagen auch ein historischer Moment).

Pfälzerwald: Nach einem TATORT-Krimi mit dem Duo Odenthal / Kopper wurden wir auf das größte Waldgebiet Deutschlands aufmerksam. Und tatsächlich, wenn sich auf den Wanderungen der Blick öffnete, war das einfach atemberaubend und ich fühlte mich an einen Heinlein-Storytitel erinnert: „Die grünen Hügel der Erde“!

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Ehe wir in der Pfalz landeten, am Pfälzer Höhenweg, im Angesicht des Donnersberg, machten wir einen Umweg über Paderborn. Dort konzentrieren sich drei Stätten, die mir schon lange durch den Kopf geistern:

Das Hermannsdenkmal.
Bin seit kleinauf Geschichtsfan, hatte ja dann sogar mal u.a. Geschichte studiert (ist lange her...). Nun endlich wollte ich doch mal das Denkmal sehen, das an die Schlacht im Teutoburger Wald erinnert. Mir ist schon klar, dass dieses Denkmal nicht nur an die Schlacht im Jahre 9 erinnert, sondern ähnlich wie das Völkerschlacht- und das Kyffhäuser Denkmal in meiner unmittelbaren Heimat noch ganz andere Funktionen hatte. Die Opulenz war dann auch überwältigend; zumindest aus der Ferne sehr beeindruckend.

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Die Externsteine.
Zwar nicht zur Sonnenwende, aber in praller Sonne fanden wir sie vor.
Ein sehr schöner Ort! Nun, besondere Strahlen, Wellen oder dergleichen spürte ich nicht, außer die Strahlen der Sonne auf der Haut. Dass man ihnen aber göttliche oder andere übernatürliche Präsenz zuspricht, kann ich zumindest nachvollziehen. - Das wäre dann noch mal so ein absurder Wunsch: hierher zur Sommersonnenwende - vielleicht würde es mich enttäuschen?
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Die Wewelsburg.
Interessiert man sich für Gothic & Dark Wave Musik, die Subkultur, die sich darum bildete, dann stößt man zwangsläufig auf das seltsame Symbol der „Schwarzen Sonne“. Was vielleicht anfänglich schwarz-romantisch erschient, hat natürlich einen ganz anderen Inhalt. Das sollte schnell klar werden. Nun ist mir in diesem Zusammenhang dieser berühmt-berüchtigte Ort des öfteren begegnet. Erinnern darf ich mit guten Gewissen an Pinternagels herrliche Satire „Und morgen der ganze Weltenraum“.
Die Burg selbst ist übrigens sehr schön! Die wohl einzige Dreiecksburg in Deutschland.
Hauptsächlich beherbergt sie ein Museum zur Geschichte der Region. In einem Nebenhaus aber gibt es eine thematische Ausstellung zur Geschichte der Burg in der NS-Zeit, als das Schloss (eine Burg war es längst nicht mehr) als Elite-Kader-Schule für die SS genutzt wurde. Von diesem Ausstellungsgebäude führt dann auch ein Weg in den Nordturm, den man vom Schloss selbst aus nicht erreichen kann, was etwas irritiert, wenn da nämlich Leute im Gang zu den Räumen des Nordturms durch die Gitter schauen und nicht weiter kommen.
Ab den 90ern wurde ein besonderes Fußboden-Ornament, die „Schwarze Sonne“, im Nordturm zum Identifikationssymbol bestimmter Kreise. Das Ornament ist einer alemannischen Fibel, die Kleidung zusammenhält, nachempfunden und war zumindest in der NS-Zeit nicht so wichtig.
Unter der Halle der Schwarzen Sonne befindet sich noch eine Halle, gruftartig, einem mykenischen Grab nachempfunden. Diese Halle jagt einem weit mehr kalte Schauer über den Rücken. Ja, das ist eindrucksvoll, wirkt aber vor allem einschüchternd.

In der Pfalz.
Am Donnersberg bezogen wir ein Zimmer, das uns Aussicht auf den Berg bot. Auf einer Weide vor dem Berg weideten Pferde. Na ja, das klingt sicher kitschig: Meine Urlaubslektüre ist „Die Einhornberge“ von Michael Bishop - nun, was passt besser als Illustration?

Auch hier gibt es viele historische Orte, wie zum Beispiel diese Anhäufung von drei Burgen auf einem 200 m langen Felsen - Altdahn, Grafendahn und Tanstein.
Interessante Konstellation, wie ich finde. Vom Bergfried der mittleren Burg hat man dann auch so einen tollen Blick: den
Machu Picchu-Blick möchte ich ihn nennen...
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Worms.
Ach, die Städte im Westen... Paderborn, Kaiserlautern, Worms. Wenn man dort landet, kann man sie kaum voneinander unterscheiden. Man merkt, dass sie im Krieg weitestgehend zerstört wurden und danach eben zur gleichen Zeit aufgebaut; leider auch im nahezu gleichen Stil. Die Einkaufs-Zentrums-Straßen sehen sich zum Verwechseln ähnlich. (Als „Ossi“ fiel mir dies besonders auf, denn „unsere“ Neubaustädte sehen halt anders (gleich) aus und wurden wegen ihre eintönigen Architektur so sehr gescholten... nun ja...)
In Worms gibt es aber auf einem Rest der Stadtmauer eine ganz tolle Nibelungen-Austellung. Zwar bietet die „Ausstellung“ kaum richtige Ausstellungsstücke, aber einen akustischen Rundgang durch die Nibelungengeschichte. Das war richtig toll (und für mich auch noch mal der Anlass, etwas nachzulesen, davon später mehr). Hier schon mal vorab: Ich und Hagen, der gerade den Schatz im Rhein versenkt.

Strasbourg.
Als „Kontrast“ machten wir einen Ausflug nach Strasbourg. Dort waren wir schon mal vor ca. 15 Jahren. Aber auf das Gedächtnis ist ja Verlass: Man vergisst so schnell. Hier kann man einen herrlichen alten Stadtkern bestaunen; ganz toll der Blick auf den Dom. Der kommt nämlich überraschend, wenn man fast zufällig um eine Häuserecke kommt.
Tolle Läden entdeckt: Großer Comic-Laden (aber fast nur französische Autoren! ... allerdings auch die neusten Hellboy-Alben, die es in Deutsch noch nicht gibt und die auch großformatiger sind als bei uns...) und ein Weihnachtsschmuckgeschäft - im Hochsommer!

Kunst.
Auf dem Rückweg noch Halt in Kassel gemacht. Nach 1997 (10) nun die dOCUMENTA 13. Tja nun... jetzt könnte ich über Kunst und das Auge des Betrachters schwadronieren. Es sind beeindruckende Objekte dabei gewesen, aber vieles erschloss sich mir nicht. Zumindest nicht von selbst. Und einige „Objekte“ sind ein wenig wie des Kaisers neue Kleider: Wenn da große Räume leer bleiben und der Luftzug durch den Raum als Kunstobjekt „verkauft“ wird. Was soll das?

Fotos: Thomas Hofmann


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Sommerlektüre, aber keine leichte - Leseliste Juli 2012

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 23 Juli 2012 · 1.123 Aufrufe

Vielleicht nur eine Zwischenmeldung, vielleicht schon der Juli in Gänze, mal sehen... Lese derzeit an einen CONAN-Sammelband, was sich hinzieht.
Hier aber erst mal : Der Juli 2012:

24) Iain Banks: „Krieg der Seelen“
Ist schon gewaltig, was Banks uns da erzählt. Die Dimensionen seiner Kultur und der anderen Zivilisationen, die zeitlichen Dimensionen, in denen sie sich entwickelten, untergingen, die Spuren, die sie hinterlassen. Er kleckert nicht, sondern klotzt... aber nicht beim Plot...
Das, worum es geht, hätte meiner Meinung nach auch in eine Erzählung gepasst.
Die Heldin wird gleich zu Beginn ermordet. Wie sich herausstellt, ist ihr Mörder der bedeutendste Mann seines Planeten, der nicht zur Kultur gehört, daher ist so was wie „Bedeutung“ noch an monetärer Macht etc. gebunden, was in der Kultur wohl keine Rolle mehr spielt.
Allerdings ist der Tod nicht das Ende in vielen Welten des Bank’schen Universums. Besagte Heldin bekam von einem die Randgebiete seiner Gesellschaft suchenden Kultur-Mitglied, dem Avatar eines Schiffs, eine „Borte“, die ständig ein Backup ihres Bewusstseins erstellt, was ihr ein posthumes Leben ermöglicht, entweder in einer simulierten Welt oder in einem neuen Körper.
Nun sinnt sie auf Rache.
Parallel erfahren wir, dass religiöse Vorstellungen von Himmel und Hölle real geworden sind. Nach ihrem Tod können Personen in eine Art Super-Computer-Simulation in himmlische oder höllische Situationen versetzt werden. Es gibt aber Widerstand: Die Hölle als Ort der Folter und Verdammnis wird von vielen Leuten in Frage gestellt und bekämpft. Der Krieg im Himmel droht nun aber auf die reale Welt übertragen zu werden.
Natürlich sind beide Handlungsstränge am eEnde miteinander verwoben (da man den Ort sucht, wo die Höllen-Simulatoren stehen, entpuppt sich der Mörder als wichtige Person).
Banks verursacht einen WOW-Effekt nach dem anderen, was er da schildert, wie er es schildert. Dabei bleibt er nicht unbedingt immer ernst; nicht gar so deutlich wie in „Der Algebraist“ frage ich mich mitunter, ob man auch dieses Buch als Satire lesen sollte.
Banks hat zudem eine Vorliebe für drastische Gewaltschilderungen, die er in seiner Hölle ausleben kann. Ob das immer so notwendig ist, wage ich zu bezweifeln; offensichtlich setzt er seiner Kultur-Utopie den Hang zu Gewalt beim Menschen (u.a. Kreaturen mit Bewusstsein - natürlicher und künstlicher) entgegen.Faszinierend, wie er seine Welt greifbar macht, wo die Grenzen zwischen physischer Realität und Computer-Simulation nicht mehr besteht.
Im hinteren Drittel wird es etwas langweilig, weil ich den Eindruck hatte, dass der Plot gar nicht so viel hergibt, für 800 Seiten. Erst zum Schluss, wenn es an die Auflösung(en) geht, wird es wieder spannend.
9 / 10 Punkte

Comic 3) David Finch, Jason Fabok: „Batman. The Dark Knight. Dunkle Dämmerung“
DC*Premium 79
Bei DC werden die Uhren alle auf Null zurück gestellt. „New 52“ ist das Losungswort des Tages. Im Deutschen kommen die Neuen 52 als Einzelhefte so natürlich nicht an, nur ein Bruchteil davon. Aber es werden sicher Sammelalben erscheinen.
Irgendwie hat mich das Konzept überzeugt: Die DC-Geschichten werden neu erzählt. Das erleichtert den Einstieg. Die Qualität der Zeichnungen und Stories hat über die vielen Jahre ihre Geschichte deutlich zugelegt. Die Mischung aus Neuem und Bewährtem hat mich in ihren Bann gezogen, zumindest was den Dunklen Ritter anbelangt. Also beginne ich mit „Batman. The Dark Knight“ und „Batman (Detective Comics)“.
Nun ist es allerdings auch nicht so, dass wirklich alles bei Null beginnt. Wäre dann wohl zu langweilig und würde die Altleser vorn Kopp hauen.
Daher gibt es für „The Dark Knight“ einen Übergabe- Umsteigeband, eine Miniserie.
Nun ja, zeichnerisch ist der Band auf hohem Niveau (viel Regen, viel Düsternis), inhaltlich wird einfach zu viel reingepackt und daher nur angerissen.
Eine Bekannte, Golden Dawn (nomen est omen), aus Bruce Waynes Kindheitstagen wird entführt. Croc und der Pinguin stecken mit drin, aber auch Dämonen, die vom untoten Vater der Entführten beschworen werden, weil er so was schon immer machte und das Tor zu Hölle öffnen will.
Als Nebenhandlung bekommt unser Commissioner Gordon Konkurrenz aus Metropolis; ein Yuppie macht ihm seinen Rang streitig.
8 / 10 Punkte

Comic 4 & 5) Jodorowsky und Fructus: „Showman Killer“
Bd. 1: „Ein Held ohne Herz“
Bd. 2: „Das goldene Kind“
Tja, Jodorowsky. Irgendwie ist das ein armer Kerl. In seiner Biografie wird ja immer das am ausführlichsten beleuchtet, was er nicht geschafft hat (Stichwort: „Dune“). Das ist sicher bitter, finde ich, irgendwie...
Aber er ist auf alle Fälle interessant. Es gab auch eine kurze Phase, in der ich seine Filme, als die, die wirklich entstanden, toll fand. Doch wenn ich ehrlich bin: So richtig verstanden habe ich ihn nie.
Er machte ja viel in Comic, u.a. mit Moebius zusammen. Comic, resp. Graphic Novel, ist ja so was wie Film auf Papier. Graphic Novel hat oft mehr mit Film als mit Roman zu tun. Vielleicht ist das für Jodorowsky eine Ersatzbefriedigung? - OK, wie auch immer.
SHOWMAN KILLER hat mich als erstes durch seine grafischen Qualitäten angesprochen. Jedes Bild ist ein Gemälde, wenn auch expressiv und nicht immer bis ins letzte Detail ausgeführt. Auch erscheinen mir einige bildnerischen Kompositionen nicht wirklich rund zu sein. Aber das Auge bekommt viel geboten, keine Frage!
Die Story? Na ja, wenn man jegliche Logik ausschaltet und sich vorstellt, was der Erzähler alles so zu sich genommen haben könnte, damit er auf so was kommt, hat man seine Freude dran.
Unbegründete, seelenlose Gewalt ist das Hauptthema.
Der Showman Killer wurde von einem mad und bad scientist herbeigezüchtet, in dem er mit Hilfe seiner sadistischen Assistentin einer Gehinrtoten den Samen eingab, 9 Monate wartete und das Kind ohne Liebe aufzog, dem Kind zudem die Nerven raubte.
Das Ergebnis ist der gefährlichste Auftragskiller des Universums.
Seine Gegner sind aber auch nicht besser, insofern...
Ein Monster, herbeigeträumt von einem Robbengesichtigen Köinigsberater (das sagt schon alle, oder?), usurpiert den Thron der Galaxis und legt sich mit Showman Killer an. Der kümmert sich entgegen seiner Art um einen geretteten Thronfolger und erfährt am Ende des 2. Teils, dass er selbst auch ein Erbe des Throns ist.
Raumschiffe sind Riesenflöhe, Atombomben werden fleißig eingesetzt, Blut fließt in Strömen. Auf jeden Fall werde ich die Alben gut verstecken, ist schließlich ein Kind im Hause...
6 / 10 Punkte


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Reise in Blish's Universum fortgesetzt (Leseliste, Teil 2, Juni 2012)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 01 Juli 2012 · 2.451 Aufrufe
James Blish
James Blish: „Der Hexenmeister“ (Black Easter)
Nach „Der Tag nach dem Jüngsten Gericht“ habe ich mir vorgenommen, alle Bücher aus der After Such Knowledge- Reihe zu lesen, zumindest die, die auch im Deutschen verfügbar sind. Das Buch „ Doctor Mirabilis“ wurde ja meines Wissen nach nicht übersetzt; und ist so nebenbei erwähnt wohl auch im Englischen eine Rarität, wenn man nach den Preise für antiquarische Ausgaben geht.
„Black Easter“ ist die unmittelbare Vorgeschichte zum „Tag nach...“ und im Gegensatz zu diesem eher selten publiziert worden. Einerseits ist das komisch, denn beide Stories gehören zusammen wie 2 Kapitel eines Romans. Andererseits kann ich es verstehen, denn was in „Black Easter“ passiert, wird im Vorwort von „Der Tag nach...“ vollinhaltlich zusammengefasst. Mehr als dort steht, ist in dem hier genannten Buch nicht los!
Um gleich mal beim Drumherum zu bleiben: Insofern ist der Backcover-Text von „Der Hexenmeister“ völlig daneben, wenn dort von der „greatest Horror-Story ever told“ und „überraschende(n) Schock-Pointen“ die Rede ist. All das ist das Buch nicht und hat es auch nicht.
Trotzdem ist es gut!
Es wird sehr ausführlich und gemächlich erzählt, wie es zur Heraufbeschwörung des Jüngsten Gerichts durch schwarzmagische Umtriebe kam. Der Rüstungsfabrikant Baines sucht einen bekannten Schwarzmagier, Theron Ware, auf, um ihn um gewisse Gefälligkeiten zu bitten. Zunächst sind es nur „kleine“ Dinge, wie die Ermordung des kalifornischen Gouverneurs. Das soll aber nur testen, in wie weit schwarze Magie auch funktioniert.
Dann sollen die Dämonen der Hölle beschworen werden. Davon erfahren die Mönche auf dem Weißen Berg (Monte Albino), die so eine Art Bruderschaft der Weißen Magie bilden, sich aber seit langem zurück gezogen haben aus den weltlichen Unbilden. Sie versuchen dort vor allem Geister zur Schatzsuche zu gewinnen. Das ist zwar eigentlich auch aus theologisch-ideologischen Gründen verwerflich, aber nun ja... Doch jetzt ist ja sozusagen die K... am Dampfen.
Dummer Weise geht dann aber das verabredete Datum für Amaggedon, nämlich Ostern, auf die Intervention des Weißen Magiers, Pater Domenico, zurück.
Das ist kein Action-Roman. Es geht mehr um die Beweggründe, Motive für das Handeln der Personen. Allerdings habe ich mir mehr Tiefgang, mehr Philosophie versprochen; da ergeht sich Blish eher in Andeutungen. Interessant ist noch, was Baines überhaupt für ein Motiv hat. Ob man (ich) das dann auch so nachvollziehen kann? Er ist unzufrieden mit dem status quo (der Welt), sieht im Heraufbeschwören von Chaos und Weltuntergang einen Neubeginn (?)
So kulminiert der kurze Roman zwar mit dem Beginn des 3. Weltkrieges (chinesische Wasserstoffbombe auf Taiwan) und im Aufmarsch aller möglichen, phantastisch beschriebener, höllischer Dämonen, aber auch in einem Versuch, den Sinn des Universums und die Kraft zu beschreiben, die Menschen vorantreibt und die sie zwischen Glauben und Wissenschaft pendeln lässt.
Es gibt ein paar eindringlich beschriebene Szenen, wie z.B. die Beschwörung eines Succubus als willige Liebhaberin für den sexbesessenen Assistenten von Baines.
Insgesamt ist auch dieses Buch eine anregende Lektüre, wenn auch kein Horror-Shocker.
8 / 10 Punkte

James Blish: „Der Gewissensfall“
Der Roman ist der erste aus der After Such Knowledge- „Reihe“. Reihe setze ich hier in Anführungsstriche, weil der Roman im Grunde mit den folgenden kaum etwas gemein hat, auf den ersten Blick.
Er spielt auch in einer fernen Zukunft, zum Teil auf einem anderen Planeten. Würde die Zusammengehörigkeit der Bücher nicht überall kolportiert werden, wäre ich selbst kaum darauf gekommen.
Der Planet Lilith, äh, ...Lithia ist eine Idylle. Es herrschen ideale Klimabedingungen, in denen seit Urzeiten eine intelligente Reptilien-Spezies (dem Aussehen nach eine Mischung aus Reptilien und Kängurus) gedeiht. Es gibt keine Klassen, keine Rassen, keine Religion, aber auch keine Kunst oder ähnliches, was besondere emotionale Reizungen hervorrufen könnte. Es gibt keinen Staat, aber auch keine Unordnung. Technologischer Fortschritt ist durchaus vorhanden, kommt aber weitestgehend ohne Metalle, ohne Raumfahrt, ohne Atomkraft etc. aus. Das mit der Raumfahrt würde die Echsen aber schon interessieren...
Es gibt auch keine Familien im irdischen Sinne. Wie das funktioniert, erfahren die irdischen Kundschafter auf dem Planeten erst fast zum Ende ihrer Mission. Da bekommt nämlich der mitgefahren Priester ein besonderes Gastgeschenk, ein Ei.
Aus dem schlüpft auf der Erde dann ein Junges, das den Planeten aufmischen wird - also die Erde!
Auf der Erde haben sich die Menschen in ihrer Angst vor dem Atomkrieg unter die Erde in Bunkerstädte zurückgezogen. Die richtigen Städte sind verwaist. Das Leben ist allgemein von Angst beherrscht.
Dieser Kontrast der Lebensentwürfe lässt den Priester denken, dass Lithia eine Schöpfung des Satans ist; denn was anderes soll das sein: Ein Utopia, das den Menschen zeigt, wie bescheuert sie sind? Die perfekte Welt vor dem Sündenfall stellt alles, was auf der Erde ist, in Frage. Unser Priester kniet sich so sehr in diesen Gedanken hinein, dass er die Lehre seiner katholischen Kirche verrät und zum Manichäer wird, der auch den bösen Mächten schöpferische Kräfte zubilligt. Dieses Dilemma führt dann auch zu seinem Kirchenausschluss.
Die Konsequenzen daraus sind apokalyptischer Art. Offen bleibt: Ist es der Exorzismus oder sind es die Atombomben, die zum Weltuntergang führen?
Das nun wiederum ist das verbindende Element zu „Der Tag nach dem Jüngsten Gericht“ und „Black Easter“. Für Blish ist dies der Aufhänger, zwar nicht sonderlich tiefgründig, aber unterhaltsam über Religion und Sinn des Lebens zu philosophieren.
Blish erzählt geradlinig, unterhaltsam, immer etwas kammerspielartig, also, der große Weltentwurf ist auch hier eher verborgen. Ich finde es aber genial, daher...
9 / 10 Punkte

James Blish: „Zeit der Vögel“
Wer das liest: Hier brauche ich Hilfe: In dem Roman werden physikalische, kosmologische (?) Theorien erwähnt; leider, wie so oft bei Blish, nicht viel mehr als nur erwähnt.
Er nennt Fred Hoyles Steady State Theorie. OK, da findet man ja was dazu. In dem Roman wird sie im Zusammenhang mit einer Theorie der permanenten Evolution gebracht, „im Sinne der sphärischen Trigonometrie“ (S. 28). Puh...
Irgendwie läuft dies auf einen Gegenentwurf zur Urknalltheorie hinaus; muss aber auch in Bezug zum Thema Evolution allgemein eine Rolle spielen.
In dem Roman geht es um Evolution.
Ein Mann fällt von einem Teleskop und trifft nie auf dem Boden auf, sondern erwacht 25.000 Jahre später ... irgendwo. Erst weiß er nicht, wo er ist, denn sein Zustand ist durchaus als bizarr zu bezeichnen. Er teilt sich ein Gehirn mit einem schon sehr altem Wesen. Das Gehirn ist in einem Behälter in einer Art Museum und wird von menschlichen Besuchern wie ein Orakel befragt. Die Menschen scheinen im Zustand der Steinzeit zu leben, haben sich offensichtlich zurück entwickelt.
Dafür haben sich die Vögel weiter entwickelt, sind leider auch sehr viel aggressiver geworden und drohen, die Menschheit auszurotten.
Aber es gibt noch Menschen, in der Antarktis, die sogar über Computertechnologie verfügen und die „alte“ Zivilisation erhalten.
Unser Held schlüpft zusammen mit dem Superbewusstsein aus dem Museumsgehirn zunächst in den Kopf eines Degenerierten, durchquert mit ihm das Land der Vögel. Nur der Umstand, dass er den Vögeln als was Besonderes erscheint (so ein Typ mit drei Ichs...) bewahrt ihn vor dem Tod. Dann gelangt er in den Zentralcomputer der Antarktiker.
Ach ja, die Theorien: Kennt jemand den Begriff „Juganität“? Wird im Zusammenhang mit der Höherentwicklung der Vögel und Rückentwicklung der Menschen benutzt. Und dann gibt es noch den Begriff des Lobachewskischen Univesums, den ich nur in einem mathematischen Zusammenhang finden konnte. Nochmal: puh...
Nun, es ist einfach interessant, was Blish hier erzählt, auch wenn sich mir auf Anhieb nicht alle Facetten erschließen. Muss ich mal recherchieren (oder Euch im Infos bitten). Aber er textet seine Leser nicht damit zu und erzählt einen schönen, spannenden, geradlinigen Plot, eine Queste durch eine ferne, zukünftige Erde, die nicht im Menschen die Krönung der Schöpfung trägt.
8 / 10 Punkte

Noch 2 Hörbücher:
T.C. Boyle: „Fleischeslust“, Szenische Lesung, Hörbuch.
2 Stories, für mich die erste Begegnung mit dem Autor (wenn man die amerikan. abgehaltene Lesung auf einer Leipziger Buchmesse mal nicht mitzählt).
Nun, so dolle ist das nicht. Kommt vielleicht drauf an, was man (ich) erwartet. In 2 Stories ging es um die Blödheit des Mannes, wenn er sich verliebt, einmal in eine Tierrechtsaktivistin, das andere Mal in eine Russin, die den reichen Amerikaner sucht. Im letzten Text geht es um einen alten, verwirrten Polarforscher, der dummer Weise in einem Obdachlosen die verabredete Kontaktperson sieht. Dummer Weise deshalb, weil er zum einen in der falschen Stadt aus dem Zug stieg und zum anderen, weil der Obdachlose ihn ausraubt.
6 / 10 Punkte

Tad Williams: „Der brennende Mann“ - Hörbuch, gelesen von Regina Lamnitz
Das ist nur ein kurzer Text, eine Novelle. Da ich bis dato Tad Williams nicht gelesen habe, war dies mein erster Eindruck. Nach dem will ich lieber Abstand halten. Sicher konnte ich hier nur bestätigen: Ich bin kein typischer Fan typischer Fantasy.
Da erzählt eine Frau ihre Lebensgeschichte, zumindest vom entscheidenden Teil ihres Lebens. Als sie als Tochter eines geschlagenen Adligen sich auf einer alten Burg einrichtet, wird sie mit der Vergangenheit des Landes und der Burg konfrontiert, die zunächst vage angedeutet als Geister die Burg heimsuchen.
Natürlich gibt es eine Liebesgeschichte, die in einer großen Enttäuschung endet
Ales wird aus der Sicht der Frau erzählt, was für den Autor bestimmt eine Herausforderung darstellt. Allerdings empfand ich dies als ein Manko der Erzählung. Ich hatte über weite Strecken den Eindruck, einen typischen „Frauenroman“ zu hören.
Zum Schluss wird es spannend. Eine Hexe wird gefangen genommen und gezwungen, einen Geist der elfischen Vergangenheit zu beschwören, den brennenden Mann. Das Feuer, das ihn quält, stammt aus dem Blut eines erschlagenen Lindwurms. Es kommt zu einem Showdown im Keller und geht tragisch aus, die Grundstimmung ist wehmütig. Aber das alles ist kein großer Wurf.
5 / 10 Punkte


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„Auf der Suche nach dem neuen großen Ding“ - ElsterCon 2012

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 24 Juni 2012 · 749 Aufrufe

Jürgen Lautner möge mir verzeihen, dass ich mir seinen Ausspruch klaue. Während des Steampunk-Forums hat er dies als Motivation seiner Beschäftigung mit Steampunk als Fan angegeben.

Ein Tag volle Pulle SF liegt hinter mir. Der ElsterCon ging ja wieder vom Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag, aber der Samstag sollte mir reichen. Und es war ja auch genug los an diesem 2. Con-Tag!
Zunächst war es wieder schön, Bekannte zu treffen. Obwohl, unterm Strich: Irgendwie „lenkte“ das proppevolle Programm doch sehr ab. Mitunter ging die persönliche Begegnung über ein „Hallo!“ so im Vorübergehen und Nebenher nicht hinaus.
Als erstes traf ich auf Herrn Barnewald, der eine große Kiste vor sich her trug. Ich meinte, er will wohl auch einen Buchverkaufsstand eröffnen. Nee, das wären seine McDevitt-Bücher zum Signieren. Habe mich dann nicht erkundigt, ob er das viele Signieren überlebt hat - der Autor...
Im Café saß dann Eric aus dem Horroforum und - sicher eher bekannt - Herausgeber des Cthulhu Libria. Da gesellte sich Carsten Hohlfeld dazu. Sehr erfreut hörte ich von ihm, dass er immer noch künstlerisch aktiv ist, auch wenn man so in der „Öffentlichkeit“ (SF-Fandom) nichts davon hört. Aber zur Zeit hat er eine Ausstellung laufen, wobei die Exponate, nun... zumindest gewagt sind...
Dann begegnete ich dem ASFC*-Urgestein Andreas Hirn, der in seinem Berliner Exil irgendwie verschütt gegangen ist, es sich aber nicht nehmen ließ, in Leipzig aufzukreuzen.
Um den fannischen Teil hier abzurunden, möchte ich noch das kleine APAnauten-Treffen zur Mittagsstunde erwähnen. So viele Mitglieder der APA F.A.N. gab es selten auf einem Haufen. Das Treffen hatte lustige Momente, zu denen vor allem Assoziationen zu Tinas medizinischer Profession boten. EDM schwelgte in Erinnerungen und gab Fandom-Histörchen zum Besten. Schade, da hätte man ein Tonband mitlaufen lassen müssen.
Ich habe mich sehr gefreut, dass mir das Titelbild der #100, die bald ansteht, reserviert wurde. Ist ja viel der Ehre. Mach ich gerne; vielen Dank!

Vom Programm konnte ich naturgemäß nicht alles mitbekommen, ist fast zu viel und einiges lief parallel.
Es ging bei mir los mit der Military SF Lesung von Uwe Post und Dirk van den Boom, zu der ich zum Einlassdienst vergattert war. Immerhin, zu so früher Stunde kamen 20 Leutchen zu der Lesung.
Dirk entpuppte sich im Vorfeld (für mich) als wahrer Marktschreier, der den Buchverkaufssaal lautstark zum Besuch seiner Lesung einlud. Am Anfang der Lesung fragte er seinen Kompagnon aber erst mal, was er hier wolle. Uwe Post und MSF? Tatsächlich hat er nur eine Story zum Thema geschrieben und die ist eine Satire auf das Gerne.
Besagte Story gab Uwe dann auch zum Besten, sehr unterhaltsam und mit Verve vorgetragen; war ja faste ein Hörspiel.
Dirk legte mit einem tentakeligen Kapitel aus dem in Bälde erscheinenden Buch seiner Serie nach. Er betonte, dass ist keine Satire. Als er aber von den Nachkommen seiner superbösen Aliens erzählte, die in den Köpfen ihre Wirte (Menschen) sprießen wie Blumen im Blumentopf, wagte ich doch nachzufragen, ob man das nicht vielleicht doch als Satire verstehen könne.
Also, sehr unterhaltsamer Auftakt.

McDevitt sprach schnell. Mit meinem rudimentären English kam ich da nicht mit. Leider gab es dann die im Vorfeld versprochene Zusammenfassung der Story auf Deutsch nicht.
Das Gespräch war da aufschlussreicher. Er sprach über die Stärke der Frauen, denen er mehr zutraut als den Männern. Er sprach auch darüber, wie Kriege zu vermeiden sind. Seine Aussagen lassen den konkreten Utopisten unter dem unterhaltsamen SF-Autor erkennen. Seine „Massage“ war da sehr handfest, auch wenn er dann auf eine Frage nach den Messages seiner Bücher antwortet, er habe keine; man möge das Essen und den Tag genießen (so in etwa...).

In einer Runde, geleitet von Dirk v.d. Boom, mit Uwe Post (Boom: „Was er hier macht, weiß ich auch nicht.“), McDevitt, Peter F. Hamilton und Bernard Craw, wurde der Frage nach gegangen, was denn MSF sei, was die Autoren dazu bewegt, so was zu schreiben und die Leser, das zu lesen. Es wurde auch die Frage gestellt, ob Aliens die Erde mit Krieg überziehen würden, wenn sie zu uns kämen. Nun, es gab sogar recht gute Antworten darauf. - Keine Bange, ich gebe hier nicht den Wortlaut der Diskussion wieder. - Mit am interessantesten fand ich die Ansichten von B. Craw.
Ach ja, der Beitrag von Uwe Post, dem Nicht-MSF-Autor: Die MSF-Story, über die er sich nicht lustig machen kann, ist eine, die sich selbst nicht ernst nimmt.

Und dann: Ein kleiner Eklat:
Der Laßwitz-Preis.
Leider habe ich den Anfang verpasst. Als ich rein kam, saß neben den Laßwitz-Preis-Treuhändern Thomas Braatz, der Chef des FKSFL und damit Ausrichter des ElsterCons auf der Bühne und verlas etwas. Es ging darum, dass er sich als ElsterCon-Macher über die Nominierungspraxis des Preises beschweren muss. Der ElsterCon, als tatsächlich langjährigen und wohl für D sehr bedeutungsvollen SF-Con, wurde in den letzten sieben Jahren nicht für den Laßwitz-Preis nominiert, andere Cons durchaus (auch welche, gegen die der ElsterCon eindeutig hervorstach, im direkten Vergleich).
Ich fand das mutig, auch wenn so ein Statement sicher missverstanden werden wird.

Alle Preisträger waren leider nicht da, z.B. Andreas Eschbach. Nun ja, der kennt das ja schon... Frank W. Haubold (beste Story) hat sich sehr gefreut, obwohl oder vielleicht auch gerade weil er zu den Kritikern dieses Preiss gehört.
Helmuth Mommers (Sonderpreis für die Einrichtung der Villa Fantastica in Wien) und der sehr begnadete Grafiker Alexander Peuss waren sichtlich gerührt, als sie ihre Dankensreden hielten.

Mr. Hamilton im Gespräch mit Dirk Berger.
Hamilton ist ein Vollzeitautor. Als Autor so dicker Bücher muss er das wohl auch sein.
Für den Armageddon-Zyklus hat er 6 Jahre gebraucht, für sein jüngstes Buch 2 Jahre. Für Amaggedon machte er ca. 6-9 Monate nur Notizen und das Exposé. So einfach vor ein Blatt Papier setzen und eine Story runterschreiben, kann er nicht.
Einen guten Tipp für SF-Autoren hat er noch gegeben: Wenn man eine Erfindung, die für die Story wichtig ist, benötigt, dann solle man die quasi wie ein schwarzes Kästchen beschreiben, auf dem ein Knopf ist, auf das man drückt, und schon passiert es. Wenn man versucht, das Kästchen aufzumachen und zu beschreiben, was da drin ist, hat man verloren.
Welche Bücher er läse? - Zur Zeit Harry Potter! ... Was komischer Weise Gelächter erntete. Nun gut, er hat ja auch kleine Kinder und will sich auch im Schreiben von Kinderbüchern versuchen. Außerdem ist sein neuesten Buch eine Art Mystery-Thriller, über Morde auf der alten Römerstraße zwischen London und Newcastle und dem Verdacht, dass Aliens dahinter stecken, die zu einer existentiellen Bedrohung der Menschen werden können. Er bezeichnete das Buch als seine „Monster in the Dark“-Story.

Den Abschluss (für mich) bildet das Steampunk-Forum, geleitet von Myra Cakan. Ihr eigenes Buch, das sie für das Forum qualifizierte, bezeichnete sie selbst allerdings als „Tesla-Punk“; auch nicht übel!
Dabei waren noch George Mann, der eher zufällig das Label „Steampunk“ von seinem Verleger aufgedrückt bekam; selber bezeichnet er seine Werke als viktorianische Fantasy; dann Felix Mertikat, dessen Comic „Steam Noir“ vor allem mit der Ästhetik des 19. Jahrhunderts operiert, damit kommt er von den hier Versammelten wahrscheinlich am nächsten der Modererscheinung Steampunk; Jürgen Lautner, der umtriebige Fan, der sich von der Seite des Betrachters, aber auch Modellbauers dem Thema näherte. Seine Ausführungen waren dann auch fast am essentiellsten. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass Autoren sich nicht unbedingt hinsetzen, um dann was in die und die Richtung zu verfassen; meistens jedenfalls nicht.
Mann nannte den Steampunk „ehrliche Fantasy“, denn der SP gibt nicht vor, dass die Vergangenheit so war, wie er sie beschreibt, sondern macht deutlich, dass es eben nur Phantasie ist.
Vielleicht war die Diskussion desillusionierend und die Frage, ob es überhaupt (noch) Steampunk in der (SF-) Literatur gäbe, blieb am Ende etwas offen.

Was fehlte?
Wenn schon Steampunk, wo waren dann die Modellbauer, die Leute, die die Mode und die Accessoires der Szene kreieren? Es gibt ja auch Musikbands, die so eine Art Neo Folk spiele, was zur Szene passt.
Aber ok, der ElsterCon ist eine Literaturveranstaltung; soll auch so bleiben!

Mir hat es doch sehr gut gefallen und - wie nun schon seit einigen Jahren an dieser Stelle - ich kann mir nur wünschen, dass es weitergeht...

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*) Andromeda Science Fiction Club Halle


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Die Frg

Geschrieben von T.H. , in News 10 Juni 2012 · 1.436 Aufrufe

Toller Name, nicht wahr?
Dies ist ein Kürzel - für: Fandom Revival Group. Zu finden in Facebook.
Aber ich möchte auch auf die nagelneue Homepage aufmerksam machen:

(Homepage leider nicht mehr online; 15.6.15)

Schwerpunkt sind vor allem die grafischen Arbeiten von Phantastikfans aus den 80er und 90er Jahren; und was aus ihnen wurde. Noch ist die Seite im Aufbau. Ich habe mir auch vorgenommen, etwas beizutragen.

Es gibt aber ein sehr schönes erstes Ergebnis der Gruppe, eine Publikation mit Bildern, Biografien der Künstler und Infos.

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© Bild: Lutz Buchholz


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Von Gelifteten, Gänsen des Kapitols und Cthulhu in Atlantis - gelesen 06 /12 / 1

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 09 Juni 2012 · 1.036 Aufrufe

16) David Brin: „Sternenriff“
Auf der Suche nach DER space opera, nach richtig guten Weltraum-SF-Großwerken mit viel Aliens, Raumschlachten, sense of wonder und mit viel Nachholebedarf meinerseits auf diesem Gebiet, probiere ich ein Stückchen UPLIFT-Universum. Zumal dieses Jahr noch ein neues Buch von Brin angekündigt ist, das ich mir zumindest auf meine Wunschliste gesetzt habe.
Ach ja. Wie soll ich es ausdrücken? Es wird wohl vorerst bei diesem kleinen Stück aus dem Riesenzyklus bleiben.
Es ist zwar der erste Band des 2. Zyklus, aber der Einstieg fällt leicht. Was das UPLIFT-Universum ausmacht, wird schnell klar. Das Konzept, dass Brin da entwirft, ist absolut überwältigend und faszinierend. Auch die Vielfalt seiner Aliens und wie greifbar und anschaulich er sie schildert, hat mich fesseln können. Aber dafür fällt meiner Meinung nach der Plot absolut hinten runter. Im Grunde passiert zwar laufend etwas, aber aber die Handlung entwickelt sich sehr langsam.
OK, da sind also die Raumschiffe von 6 verschiedenen Kulturen auf diesem Planeten gestrandet, weil sie mal aus welchen Gründen auch immer aus ihren Kulturen ausbüchsten. Um ihre Spuren zu verwischen, haben sie die Schiffe zerstört und leben auch ansonsten möglichst „unauffällig“ auf diesem Planeten, den sie sich im Sinne des uralten galaktischen Gesetzes unberechtigt aneigneten. Der Planet sollte sich nach der letzten Zivilisation erholen. Die ersten Bewohner haben ihren Leasingvertrag erfüllt und den Planeten verlassen. Spuren von ihnen sind aber immer noch zu finden, was die neuen Bewohner durchaus fasziniert.
Und nun landet ein neues Raumschiff auf dem Planeten. Man vermutete die lang prophezeite Abrechnung seitens der galaktischen Gesetzeshüter. Aber es handelt sich im „Gen-Piraten“.
Am Ende des recht umfänglichen Romans gibt es gar kein Ende, denn was im Deutschen 2, ist im Original 1 Roman.
6 / 10 Punkte

17) Frank W. Haubold: „Götterdämmerung. Die Gänse des Kapitols“
Das Buch - ich habe die Hardcoverausgabe - ist zunächst eine Augenweide: gediegen, mit Lesebändchen, schönes Format.
Es beginnt mit einer Art Prolog, die mich an im Stil an den kürzlich verstorbenen Ray Bradbury erinnerte. Das mag kein Zufall sein, wenn man weiß, dass ihn Frank Haubold zu seinen literarischen Vorlieben zählt.
Das Buch ist nicht sonderlich dick - für eine space opera. Ist ja nur der erste Teil, aber meinem Eindruck nach ist dies auch dem Umstand geschuldet, dass der Autor sich nicht in langen Umschreibungen und Erklärungen verliert. Die Welt ist wie sie ist. Und man kommt im Grunde schon schnell klar.
Wir haben eine waltraumenfahrenden Menschheit in einer ferneren Zukunft. Es gibt Aliens, die aber eher scheu sind (Angels) und aggressive Bio-Raumschiffe, Fahrzeuge, die gleichzeitig Wesenheiten sind und die die Menschenwelten angreifen. Die Menschen leben u.a. gerne auf Habitaten, die an bewohnte Inseln mit Kuppeln im Weltraum erinnern. Diese Städte sind leider ein beliebtes Ziel für Überfälle der Burgons. Und sie scheinen übermächtig und den Menschen überlegen zu sein, bis da eine Art Superwaffe eingesetzt wird, deren Herkunft aber geklärt werden muss.
Am besten haben mir Beginn und Ende gefallen, ich mag diese „bradbury’sche“ Art sehr! Auch die Raumschlacht war großartig. Mit den Figuren bin ich irgendwie nicht warm geworden, ihre Schilderung erschien mir zu distanziert, sie sind nach meinem Eindruck ein wenig Opfer der verknappten Darstellungsweise geworden. Ein paar Versatzstücke erinnern auch an andere SF-Werke, wie z.B. die Bezeichnung „Föderation“ für die Gemeinschaft der Menschenwelten oder diese fliegenden Städte.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es zeigt, dass aus dem sehr guten Story-Erzähler nun ein sehr guter Romancier wird.
8 / 10 Punkte

18 ) Wilko Müller jr.: „Fräulein Schmidt und die Suche nach Atlantis“
Wir erinnern uns: Im Dezember 2012 ging doch nicht die Welt unter. Dafür ist die Antiquariats-Gehilfin, das schicke Fräulein Schmidt keine männermordende Blondine, sondern eine Maya-Göttin. Sie und „ihr“ Antiquar, der stellvertretend für den geneigten Leser staunend ihre Metamorphose miterleben darf, haben einen anderen durchgedrehten Maya-Gott an der Durchsetzung seines Weltuntergangslpans gehindert.
Ist nun alles in Ordnung? Nein, denn es werden Götter - fast - reihenweise gemeuchelt. Da steckt der Gott dahinter, der im ersten Teil schon sein Unwesen trieb. Übrigens ist das mit den Göttern so ähnlich wie in der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende: So lange Manschen an Götter denken (also nicht nur glauben) gibt es sie. Woher die Spielregeln aber stammen, nach denen die Götter agieren, ist selbst ihnen unklar. Fakt ist - so konnte ich hier lernen - haben sie sie nicht in einer kindlichen Erziehung erlernt, denn sie waren ja nie Kinder...
Gott Thor erscheint in Lederklamotten und tätowiert im Buchladen und will Lovecraft kaufen. Wozu? Weil er weiß, was demnächst zu erwarten ist.
Es geht also in diesem vielschichtigen Universum um Cthulhu, um Atlantis und eine Insel im Schwarzen Meer. Das alles wird rasant und begleitet von kompetenten Erklärungen in mythologischen Fragen erzählt. Selten so was Kurzweiliges gelesen!
„Nicht jeden Tag erklärt einem eine Göttin die Welt!“ (S. 34)
10 / 10 Punkte


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LL* - April, Mai... Nachträge

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 31 Mai 2012 · 1.009 Aufrufe

*) Lese-Liste von mir (na ja, derzeit eher ein Leselistchen)
Bücher angefangen und nicht beendet bisher, dazu ein paar Comics (meine neue Entdeckung: DEADPOOL - cooool!), die Bücher, die ich sogar geschafft habe (mitunter schon hier kurz vorgestellt) in der Übersicht:

13) Martin v. Arndt: „Oktoberplatz oder Meine großen dunklen Pferde“
„Keine Lehrmittelsammlung. Nur meine Geschichte.“ - einige der letzten Worte des Romans und so was wie ein Motto: Der Roman eines Deutschzüngigen über das alte und neue Weißrussland ist nicht dozierend, belehrend, sondern eine Geschichte. Eine Geschichte der sexuellen und/oder Liebesbeziehungen des Erzählers zu seinen Tanten und auch eine Mordgeschichte.
Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass das Buch mir mehr über Weißrussland und über Ungarn nach der „Wende“ erzählt, wo es auch zum Teil spielt, hätte gerne mehr erfahren über diese seltsame Welt zwischen Diktatur und diesem wilden Kapitalismus. Gut, dafür wird man aber durch eine sehr schöne direkte Erzählweise beehrt. Liest sich richtig gut, ist spannend, die Figuren sehr interessant. Tolles Buch!
9 / 10 Punkte

14) Iain Banks: „Der Algebraist“
Irgendwann war ich mal Banks-Fan. Dann hat mich anderes abgelenkt und ich habe den Anschluss verloren. Seine Bücher machen es einem aber auch nicht einfach, werden immer umfangreicher. Das hier ist nun bei weitem nicht sein aktuellstes.
Nach dem eher lauen „Die Spur der toten Sonne“ und dem mir als angenehm in Erinnerung gebliebenen „Blicke windwärts“ hat mir dieser hier recht gut gefallen.
Was aber macht Banks hier? Zum einen lässt der Roman etwas an Komplexität vermissen, die man (ich) sonst bei ihm gewohnt bin und oftmals konzentriertes Lesen erfordert. Hier fabuliert er einen eher geradlinige Story mit viel Redundanz daher. Vorteil: Man kann dem Plot gut folgen. Wird aber mitunter etwas lau. Dafür entschädigt er durch ganz tolle Aliens.
Und dann habe ich mich aber gefragt, ob das Ganze eher satirisch gemeint war: Da werden Alien-Gesellschaften konstruiert, die mal schlappe 10 Milliarden Jahre Zivilisation hinter sich haben. Ist so was vorstellbar? Also - „vorstellbar“? Kann man überhaupt einen Hauch von Ahnung davon haben (mit unseren mal großzügig angesetzten 5000 Jahren Zivilisation, von denen wir die meiste Zeit aber auch nur auf dem terranischen Boden herumwerkelten), wie solche Typen ticken, wie sie organisiert sind? Da machte es sich der Autor m.M.n etwas einfach: Mitunter wirken die Dweller, die uralten Bewohner von Gasplaneten, wie übermütige Kinder, die nichts ernst nehmen (was wieder rum glaubwürdig ist, denn: was die schon alles gesehen, erlebt haben..).
Die Kurzlebigeren, also auch die Menschen, haben sich ebenso ziemlich weit entwickelt. Nun befinden sie aber in einer Nachkriegsphase, in der die Wurmlöcher-Portale zerstört wurden und die galaktische Zivilisation dadurch enorm gehemmt wurde. Insgesamt ist diese Zukunftswelt diesmal nicht so fortschrittlich, wie sonst bei Banks. Es gibt auch einen oberbösen Diktator, dessen Auftreten und Darstellung mich auch an eine Satire denken lässt. Schon er Name: Lusiferus, ist ja Programm. Auch wenn er ziemlich gemein und brutal auftritt, hat er was Operettenhaftes, was ich irgendwie nicht ernst nehmen konnte. Nun ja...
Held ist aber ein Mensch, der offiziell Kontakt zu den Dwellern unterhalten darf und zufällig in den Besitz eines großen Geheimnisses und damit in den Fokus aller galaktischen Mächte gerät. Das Geheimnis würde das Wumlochproblem lösen. Der Schlüssel sind natürlich die übermächtigen, albernen Dweller.
Die KIs, die in der Kultur Banks’ eine große Rolle spielen, haben hier einen Krieg verloren und werden von staatlicher, offizieller Seite aus verfolgt. Natürlich gibt es sie noch und das mit dem „Krieg verloren“ liest sich dann auch etwas anders.
Die 800 Seiten machen Laune, hat mich tatsächlich auf den space opera-Pfad geführt.
8 / 10 Punkte

15) James Blish: "Der Tag nach dem jüngsten Gericht“
10 / 10 Punkte


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Wider Erwarten wiederentdeckt: James Blish: "Der Tag..."

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 22 Mai 2012 · 1.524 Aufrufe
James Blish
Eine persönliche Vorrede
James Blish? Den Namen verband ich viele Jahre hindurch mit „Raumschiff Enterprise“-Geschichten. Von denen hatte ich um 1990 ein paar gelesen - und war enttäuscht.
Trotzdem hatte der Name, schon vor 1990, bei mir einen mysteriösen, geheimnisvollen Klang: Zum einen wird er in der SF-Sekundärliteratur als einer der Großen der Space Opera geführt; sein „Cities in Flight“ soll ja wegweisend gewesen sein. Noch mehr haben mich aber Titel wie „The Day After Judgement“ und „Black Easter“ fasziniert. Darüber hatte ich in diversen Quellen gelesen, immer wieder mal. Doch hat mich - so hatte ich es zumindest in Erinnerung - lange Zeit der Ruf dieser Bücher dann doch nicht dazu bewegt, sie mir mal zu beschaffen und zu lesen.

Nun aber!
In der Mitte des dünnen Bücherleins stieß ich auf folgende Passage: „Beim Anblick dieser verabscheuungswerten Kreatur erhob ich das Kruzifix, aber es zerschellte in meinen Händen.“ (Heyne-Ausgabe 3390 von 1974, S. 57). --- Ich stutze. Diese Szene kam mir sehr bekannt vor! Aber nicht als Text, sondern als Bild - ein Bild, das ich einst, so um 1990, gezeichnet hatte!
In meiner Sammelmappe wurde ich schnell fündig; ich gebe es hier mal zur Ansicht:
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© Bild: Thomas Hofmann

Das ist sicher nicht genau die Szene aus dem Buch, aber die Inspiration, denke ich, ist eindeutig erkennbar. Komisch ist nur, dass ich überhaupt keine Erinnerung daran habe, was mich zu dem Bild veranlasst hatte; aber dass ich es gezeichnet hatte, daran konnte ich mich gut erinnern.
Nun habe ich lange Zeit alles Mögliche an Informationen, Zeitungsartikeln, Mitschriften zu TV- und Radio-Sendungen etc. gesammelt. Auch zu James Blish hatte ich Einträge erstellt. Ich schlage dort nach und finde dies: Eine Notiz, dass ich das Buch im April 1990 bereits gelesen hatte!

Eingefügtes Bild
© Bild: Thomas Hofmann

Wow, so vergesslich kann man sein? Nichts blieb mir davon haften! --- Zu meiner Verteidigung darf ich allerdings vortragen, dass der April 1990 schon eine besondere Zeit war. Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht daran erinnern, in dieser Zeit überhaupt etwas gelesen zu haben, Zeit und Nerven für solcherlei Lektüre gehabt zu haben.
April 1990: Das war mein allerletzter Monat meines NVA-Grundwehrdienstes. Das war die Zeit des Untergangs der DDR und ich stand kurz davor, aus dem Armeedienst entlassen zu werden, und im „richtigen Leben“ aufzuschlagen - mit neuer Arbeitsstelle (die ich mir während der Armeezeit „besorgen“ musste, da meine alte Arbeitsstelle mich inzwischen gerne „abgegeben“ hatte). War ja insgesamt eine komische Situation, denn die Welt um mich herum hatte sich in der Zeit meines Armeedienstes völlig verändert. Dadurch konnte ich nun auch „West-SF“ lesen, aber dass ich dafür überhaupt Nerven hatte? Na ja, nun weiß ich, was da in mir ablief: Ich hatte eben keine Nerven für SF, habe alles gleich wieder vergessen.

Unter diesen Umständen kann ich fast nichts darüber aussagen, inwieweit mich die erneute Lektüre anders berührte als damals. „Fast“, denn aus meiner damaligen kleinen Notiz kann ich ja doch etwas ablesen: Für mich war das damals also eine Mischung aus Mystik und Hard SF. Würde ich heute nur sehr verkürzt so sehen.
Beim aktuellen Lesen fielen mir ein paar Wörter, Begriffe auf, die ich damals eher noch nicht kannte. Gerade die Begriffe aus dem Bereich der „Schwarzen Magie“ wurden mir erst in den 90er Jahren geläufig, als ich mich den Dunklen Pfaden der Phantastik und anderen populären Kulturformen näherte. Welche Assoziationen hatte ich damals beim Lesen, sind sie mir überhaupt aufgefallen?
Auf alle Fälle habe ich das kleine Büchlein nun an einem Mai-Sonntag in einem Ratz mit Hochgenuss durchgelesen!

Das Buch ist ein feines Kabinettstückchen. Die Apokalypse auf Erden wird durch schwarzmagische Umtriebe provoziert. Dämonen werden beschworen, die gleich mal Städte in Schutt und Asche legen. Das alles wird fast lakonisch erzählt, nicht dramatisch überzogen präsentiert. - Solche Geschichten werden heute so gar nicht mehr erzählt; aber ok, alles zu seiner Zeit.
Neben den experimentierfreudigen Schwarzen Magiern gibt es auch Weiße Magier, ein exklusiver geistlicher Club, Priester, die sich schon zu Zeiten Karls des Großen zurück gezogen ihrer Form der Magie widmeten und nun nach der Schlacht von Armageddon wieder aktiv werden müssen, da sie nicht glauben können, dass Gott tot sei.
Und dann gibt es noch die ganz profanen Militärs, die in ihrem Bunker den 3. Weltkrieg leiten, allerdings unter Widerstand erkennen müssen, dass Wasserstoffbomben nichts gegen tanzende Dämonen ausrichten können.
Je 1 Vertreter dieser Gruppierungen gehen zur Höllenstadt Dis, die nun im Tal des Todes, also im Death Valley, Westküste der USA, aufragt, um jeweils aus ihrer Sicht die Dinge zu klären. Dis ist ein Utopia, das zum Alptraum wurde: So wie in dialektisch-faustischer Manier der Teufel Gutes schuf, so ist hier die strahlende Utopie ein höllischer Ort. Es ist einfach großartig, wie knapp und treffsicher Blish große philosophische Fragen bearbeitet, fast so nebenher!
Das Ganze geht dann übrigens gut aus; wer hätte das gedacht!
10 / 10 Punkte.


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SF-Treffen in Jena, 12. Mai 2012 - Der Beginn...

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 13 Mai 2012 · 1.211 Aufrufe
TES
Der Herausgeber der „BunTES Abenteuer“-Hefte , Gerd-Michael Rose, fasste den Plan. Und nun ist das 1. SF-Treffen in Jena schon wieder Geschichte. Nun, wie es klingt, ist hier was Neues geboren worden. Kann gut sein, dass dies im nächsten Jahr fortgesetzt wird.
Wie es bei Neugeburten so üblich, war das erst mal was Kleines. - Um ehrlich zu sein: Ich bin der Meinung, dass dieses SF-Treffen nicht so unendlich viel größer werden sollte. Allerdings, ein paar mehr Besucher können noch kommen.
So war es eine überaus gemütliche Runde, die sich in einer Jurte auf dem „Camping-SPACE in Jena Ost“ einfand. In der Mitte des Zeltplatzes steht ja noch ein großes Tipi, das wurde dann aber gar nicht benötigt.
Einen Büchertisch gab es sogar. Ein paar Bücher sind über ihn gewandert. Selber habe ich auch 2 Mal zugeschlagen: „Götterdämmerung. Die Gänse des Kapitols“ von Frank W. Haubold und die 2. Fräulein Schmidt-Geschichte, „Fräulein Schmidt und die Suche nach Atlantis“ von Wilko Müller jr. Letzteres ist ja wirklich ganz taufrisch: Vom Dienstag dieser Woche...
Gegen Mittag trudelten die Besucher aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ein, trotz der eher bescheidenen Wetteraussichten. Die wurden dann allerdings bei weitem übertroffen: Es blieb trocken und die Sonne kam raus, so dass von Eis-Heiligen an diesem Nachmittag gar nichts zu spüren war. Absolutes Kaiserwetter!
Leider war der Bratwurstbrater noch nicht so weit (das müsste im nächsten Jahr besser klappen).
Ab 14 Uhr gab es in Doppelblöcken 3 Leserunden. Jeder Autor hatte so ca. eine halbe Stunde. So aus der Nach-Sicht muss ich sagen, dass das eine optimale Zeit war: Nicht zu kurz, nicht zu lang.
Die Abwechslung ließ keine Langeweile aufkommen. Hier die Lese-Liste:

Frank Haubold. Er las aus seinem neuen Roman und der Laßwitz-Preis-Geschichte. Die bot Einblicke, allerdings wäre sicherlich noch schöner, wenn es ein zusammen hängender und abschließender Text gewesen wäre. Ich bin auf jeden Fall auf seinen Roman dolle gespannt!
Wilko Müller jr. Es gab was aus dem neuen Roman (siehe oben). Der Ausschnitt lässt wieder auf tolle komische Situationen hoffen. Diesmal hat er sich in erster Linie Lovecrafts Cthulhu vorgeknöpft.

Peter Schünemann hatte Manuskriptseiten mitgebracht. Es handelt sich um SF-Stories und -Vignetten. Nun, die ließen sich hervorragend in so einer Runde präsentieren. Ich muss sagen, sein Beitrag hat mir am besten an diesem Tag gefallen. Erscheinen sollen die Texte zum ElsterCon, also auch sehr bald, unter dem Titel „Erddämmerungen“. Herrlich z.B. „Der Waschtag“, eine Humoreske auf die Zuteilungsstiuation und Engpass-Verwaltung der DDR-Wirtschaft, extrapoliert in eine fiktive DDR-Zukunft, die wir nun so nie erleben müssen. Die Lacher waren auf seiner Seite!
Heidrun Jänchen las auch 2 Stories, eine pointierte, die eine ...ähm .. Lösung für das Problem liefert, was man mit den zurück gebliebenen Originalen beim Beamen so machen kann. Die 2. Story bezeichnete sie selbst als melancholisch. War sie auch und zeigte eindrucksvoll die Folgen der Globalisierung und dem damit einhergehenden Aussterben regionaler Traditionen.

Axel Wolf kannte ich bisher gar nicht. Vor der Jurte stand er mir als Lektüreberater freundlich und kompetent zu Seite, auch meinem Sohn, der in den Bücherkisten kramte. Nun erfuhr ich, dass ich von ihm sogar mal was gelesen hatte: In „Der lange Weg zum Blauen Stern“, der Debütanten Anthologie aus dem Verlag Neues Leben, von 1990. Na gut, da habe ich seinen Namen also vergessen... Werde ich mir jetzt aber merken. Er las aus einer Future History. Würde mich mal interessieren, ob man die irgendwie und -wo lesen kann. Zum Vorlesen war das etwas trocken, zumal völlig ohne relevante Figuren und ohne Dialog. Ist das eventuell ein Exposé für einen Roman?
Detlef Köhler las aus seiner „Interstellaren Odyssee“. Diesmal hat er mich auch mehr gepackt durch die Auswahl der Textstellen.

Unterm Strich war es ein gelungenes Unterfangen. Dank an Gerd-Michael und den Campingplatz-Wart!


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"Es war einmal"... es wird einmal...

Geschrieben von T.H. , in Meine Empfehlung 05 Mai 2012 · 774 Aufrufe

Angehängtes Bild: Kap1teil.JPG
© Bild: Thomas Hofmann

"Es war einmal..." wird der neue Roman von Harald Weissen heißen. Nun hat er das erste Kapitel online gestellt. Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Illus von mir zum ersten Kapitel. Ich behaupte mal, das wird eine tubulente Story; am Anfang lässt es der Autor schon mal heftig krachen!

Homepage des Autors

Unter VORSCHAU findet man auch einen Link zum 1, Kapitel.


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Wolfen

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 21 April 2012 · 743 Aufrufe

Eine Jugenderinnerung: WOLFEN. Den habe ich mal in meiner Jugendzeit, spät, tief in der Nacht, gesehen. Natürlich Schwarz/Weiß. Seitdem nicht mehr. - Also, in meiner Erinnerung war das sehr spät. Und das Schwarz/Weiß hatte zur Folge, dass ich damals dachte, irgend etwas stimmt nicht mit dem Film, denn immer dann, wenn der Zuschauer aus der Sicht des Wolfes die Szene sieht, wird ja eine Verfremdungstechnik angewandt, die in S/W irgendwie nicht so gut kommt.

Der Film ist ja bekannt, vor Kurzem erschien das Buch von Strieber noch mal bei Festa. Daher hier nur mal kurz zusammen gefasst, was mir so durch den Kopf ging.

Der Film stammt aus den frühen 80ern und ich sah ihn auch in den 80ern. Die South Bronx war damals noch wirklich die Bronx. Also ein total herunter gekommenes Viertel von New York, bewohnt von Junkies (so wird es zumindest geschildert). Solche Bilder machten den Ruf dieses Stadtteils, einer Hochburg der Kriminalität, aus. Die Stimmung, die der Film aufbaut, hat etwas Apokalyptisches: Die Ruinen, die vielen Leichen in der Pathologie, der abstumpfende schwarze Humor der Protagonisten, die ihre Depressionen lieber runter spühlen.
Inzwischen ist das weg. Was damals sozusagen Gegenwart war, ist nun längst vergangene Geschichte. Fand ich bemerkenswert.

Was mich überraschte: Als Täter für die bestialischen Morde wurden zunächst internationale Terroristen vermutet. Im Film wird auch dann konkret von so einer Gruppe berichtet (Götterdämmerung), die zunächst als Schuldige ausgemacht wurden. - War mir völlig entfallen. Und ich möchte behaupten, das spielte damals auch keine so große Rolle: Terroristen; Krieg gegen den Terrorismus... Heute ist man da ganz anders sensibilisiert; spielte aber damals wohl auch schon eine Rolle...

Edward James Olmos kann man da in eine seiner ersten Rollen sehen. Nun mag ich ja diesen Schauspieler, spätestens seit BLADERUNNER und MIAMI VICE, und auch in GALACTICA!!! Doch was passiert hier? Er spielt einen jugendlichen Indianer, der bei Hocharbeiten eingesetzt wird und der den Traditionen (echten und angedichteten) teif verwurzelt ist. Was auffällt: Olmos spielt fast immer sehr zurückhaltend, ruhig, irgendwie „buddhistisch“. Und hier: Der Junge Haudrauf, voller Tatendrang und Bewegungsenergie. Ich habe ihn erst gar nicht erkannt!

Ansonsten: Der Film hat ja so seine Längen, ähnelt in der Erzählweise seinen „Zeitgenossen“, wie z.B. von Carpenter. Kann aber trotzdem hinreichend Spannung aufbauen. Solche Filme dreht und erzählt man heute anders. Das hat seinen Charme. Dann hat mir auhc die Aussage gefallen - von den uralten Weisheiten und Traditionen (sinngemäß: Wir sind 10 mal älter als Ihr Christen). Vielleicht ist das Ganze etwas plakativ, kommt aber grundehrlich rüber.


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...jetzt wird's russisch

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 15 April 2012 · 1.081 Aufrufe
Strugazki

Dark Planet. The Prisoners Of Power. (Obitaemyy ostrov). Part 1 (???) von 2008, mitunter auch unter dem Titel: „The Inhabited Island“ (Die bewohnte Insel)

 

Ein russischer SF-Film, aufwändig, tolle Effekte, nach einem Roman von den Strugazkis? Muss ich sehen!
Habe ihn gesehen. Und nun? - Ein paar Eindrücke:
Nach kurzer Kamerafahrt durch ein deutlich erkennbar am Computer erstelltes Kanalsystem sehen wir den strahlenden, jugendlichen Helden in seinem Raumschiff-Cockpit. Das Raumschiff selbst ähnelt irgendwie einem anderen, komme jetzt nicht drauf (diese Tentakel - hier als Antrieb). - Dies ist übrigens ein grundsätzlicher Eindruck: Man hat sich scheinbar von vielen SF-Filmen inspirieren lassen. Nun, ok, man muss ja nicht dauernd alles neu erfinden...
Nach kurzem Telefonat mit der Oma, die meinte, er solle doch lieber seine Prüfungen an der Uni absolvieren, statt im Kosmos rumzupendeln, wird das Raumschiff von etwas getroffen, stürzt ab und landet hart in der Wüste eines fremden Planeten. Den Absturz aus dem Orbit hat unser Held unangeschnallt überstanden, nachdem er mal kurz auf den Pult geditscht ist; die Frisur sitzt.
Er steigt im Unterhemdchen bekleidet aus, lächelt in die Runde; die Frisur sitzt.
In einem Wald wird er von einem Halbwilden aufgegriffen und abgeführt in so eine Art Gulag, wo schwarzuniformierte Fascho-Typen das Marschieren üben. Ihr Symbol kommt mir doch irgendwie bekannt vor: Klar, das ist eine 1:1-Kopie des Pfeilkreuzes der ungarischen Faschisten. Sie heben aber im orwellschen Sinne nicht die ausgestreckte Hand, sondern die geballte Faust.
Unser Held, Maxim Kammerer aus der Kammerer-Trilogie von den Brüdern Sturgazki, wird hier als blonder, muskelbepackter Sunny-Boy dargestellt. Er lächelt laufend, was mir schnell auf den Zeiger ging. Kämpfen kann er wie ein asiatischer Martial-Arts-Kampfkunstmeister. Wenn ich mal vorgreifen darf: Die Kampf-Choreographie fand ich nicht wirklich gelungen. Sie wirkte auf mich wie ein Abklatsch diverser, einschlägiger Filme aus Fernost. Darauf muss man sicher stehen, um diese unrealistischen Flug-Kampf-Tänze zu mögen.
Maxim Kammerer Superheld? Ja, das zumindest stimmt! Die Menschen der strugazki†™schen Zukunft sind Supermen. Das kommt im Film dann noch mal zur Geltung, als Maxim erschossen wird und dennoch überlebt, weil sein Körper sowas wegsteckt. (Nur den Kopf darf man nicht treffen.) Ach ja, die Frisur sitzt auch danach.
Nach 10 Minuten steckt Maxim mitten drin im Schlamassel, wurde gefangen genommen, hat sich mit einem Gardisten angefreundet, wurde das Lager angegriffen; Krawumm!
Zunächst dachte ich mir, dass diese enorm verkürzte Erzählweise mit dem Vorspann einher geht, in dem Comic-Strip-Szenen „aufgeblättert“ werden. BTW: Kennt jemand noch den Comic aus der Zeitschrift SPUTINIK zum Roman „Die bewohnte Insel“; Mist, habe sie irgendwie wohl mal weggeworfen, Schade eigentlich. Kann mich aber erinnern, dass Maxim dort ähnlich dargestellt wurde.
Also muss man diese Handlung mit all seinen Einkürzungen und daraus resultierenden Unlogiken erklären. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Das ist ja nur die Kurzfassung des Films! Es gibt da wohl eine lange Fassung, doppelt so lang. Hmm, muss ich wohl auch noch sehen...
Um die Zuschauer in diese Welt reinzuholen, werden viele Zitate genutzt, aus der SF-Filmwelt und aus der irdischen Geschichte. Die Stadt, in der der Hauptteil der Handlung spielt, erinnert an „Metropolis“ und „Bladerunner“. Das Interieur in des Staatsanwalts Gemächern sieht russisch-byzantinisch aus, opulent und überladen. Um eine abweisende Atmosphäre zu erzeugen, regnet es auch mal stark, wie in „Bladerunner“, oder auch „Stalker“. Nicht alle Szenen nehmen sich bierernst, mitunter fühlte ich mich auch an die satirische Überhöhung wie etwa in „Brasil“ oder „Das 5. Element“ erinnert.
Als Maxim dann eine Art Super-Bomber zur Verfügung gestellt bekam, fühlte ich mich gar an „Iron Sky“ und die rasselnde Retro-Zahnrad-Ästhetik erinnert. Das mag wohl (auch als Ableger des Steampunks) in der Luft liegen. Kommt sicher gut, auch wenn es auch unlogisch ist: Übermanngroße Zahnräder aus Guss-Eisen treiben ein Luft-/Raumschiff an?
Aber wie schon erwähnt: Warum muss man das Fahrrad immer wieder neu..., na, Ihr wisst schon.
Andererseits: Diese eklektische, einfache assoziative Bildsprache funktionierte nicht immer, meiner Meinung nach. Wenn da dreckige Menschenmassen so eine Mittelaltermarkt-Stimmung erzeugen sollen, in einer supergroßen, supermodernen, Hochhäuserstadt, dann wirkt das unstimmig.
Als Kontrast zum dreckigen Alltag ist dann die holde Unschuld sauber, glatt, ungeschminkt, schlicht und rein. Oh je...
Diese Welt wird von harter Hand regiert; dazu wird eine Atmosphäre der Angst und ständigen Bedrohung geschürt. Das kennt man spätestens seit „1984“. Die Feinde sind dann auch Mutanten und „Ausgeartete“, gegen deren Terror nur der Terror der Garde hilft. Dieses System wurde von den „unbekannten Vätern“ erschaffen nach einem Atomkrieg und durch eine Art Super-Medien-Netz aufrecht erhalten: Per Strahlen werden die Leute flächendeckend beeinflusst.
OK, das ist alles sehr plakativ. Da muss ich wohl tatsächlich „Die bewohnte Insel“ noch mal lesen, um zu sehen, wie sehr man hier die Ideen der Autoren ...verarbeitet hat.
Mich konnte der Film am Ende nicht so recht überzeugen, die Figuren haben mich in keiner Sekunde berührt, die Handlung empfand ich nicht als originell. Die Ausstattung, Effekte, das Geballer, die Kämpfe - all das fand ich zu unorganisch inszeniert. Inhaltlich wird zwar klar, dass das System von einem Erdenmenschen aufgebaut und geleitet wird (Wanderer Rudolf), aber die besondere dramatische Situation, in der sich dieser Superman aus der großartigen, geläuterten (kommunistischen?) Zukunft befindet, der hier mit einer Situation konfrontiert wurde, in der er zum Stalinisten / Faschisten werden lässt. Weil es wohl anders nicht geht? Hmm, muss wohl wirklich das Buch noch mal lesen.
Aber wichtig: Die Frisur sitzt (am Ende lediglich blutverschmiert).




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Nachtrag März 2012 (Hofmanns Leseliste)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 12 April 2012 · 1.258 Aufrufe

Nachtrag: Noch so gelesen (vorlesen lassen) im März...


9) Umberto Eco: „Der Friedhof in Prag“
(Hörbuch, gelesen von Jens Wawrczeck und Gert Heidenreich)
Ich bin enttäuscht. Hätte ich das Buch selbst gelesen, hätte ich es garantiert nicht bis zum Schluss geschafft. Schon das häppchenweise Zuhören brachte mich kurz vor den Abbruch. Es ist langweilig. - Darf man das von so einem Autor sagen?
So nebenbei finde ich interessant, dass gerade derzeit eine Debatte zur Frage durch ein paar Zeitungen gelaufen ist, inwieweit ein Autor (Kracht) mit dem Gedankengut identifizierbar sei, das er in seinem Roman („Imperium“) verwendet und natürlich seinen (historisch verbürgten) Figuren in den Mund und den Kopf legt.
Seltsam finde ich daran, dass auf so einen Gedanken bei Eco niemand kam - bisher (?). Anhand eines fiktiven schizophrenen Fälschers zeigt Eco, wie antisemitische, antifreimaurerische, anti-irgendwas Pamphlete entstanden, wessen Geistes Kind ihre Schöpfer waren, in welchen revolutionären und konterrevolutionären Verbindungen in Italien und Frankreich und Verbindlichkeiten diese steckten. Dabei werden alle bekannten antisemitischen Vorurteile dezidiert auseinander klambüsert. Da ist durchaus interessant, man kann viel lernen und sieht, was Eco alles während seiner Recherchen zur Entstehungsgeschichte antijüdischer Schriften gelernt hat. Dazu ist es eine wilde Tour durch alle möglichen frühen esoterischen Lehren, bis hin zu Geisterbeschwörungen, okkulten Sitzungen und Teufelsanbetern. Aber irgendwann geht das einem tatsächlich auf den Kranz (also mir), irgendwann hat man es dann auch erstanden.
Dass der Protagonist unter einer gespaltenen Persönlichkeit leidet,so sein Tagebuch führt und sich jeweils seinem alter ego aufschreibt, was „der andere“ erlebt und gemacht hat, entfremdet diese Person dem Leser. Trotzdem zeigt der Autor meiner Meinung recht wenig Distanz zu diesem Typen und seinen unflätigen Ideengut. Kracht jedenfalls klingt deutlich ironischer, Eco eher authentisch.
6 / 10 Punkte

10) Roberto Bolaño:“Die Naziliteatur in Amerika“
An „2666“ traute ich mich noch nicht heran. Was, wenn der Autor mir nicht liegt? Dann hätte ich da so einen Ziegelstein umsonst...
Nun, auch dieses deutlich kürzere Werk habe ich nicht zuende gelesen. Es soll ja ein Roman sein, tatsächlich sind es aber kurze und kürzeste Texte, die aneinander gereit und. Vielleicht ergibt sie am Ende ja noch ein größerer Zusammenhang. Doch so für sich genommen sind es kurze fiktive Biografien von erfundenen Autoren Süd- und Nordamerikas, die sich eigentlich alle zu den Nazis hingezogen fühlen sollen. Kann ich bei allen so nicht kennen. Die Texte sind meist trockene Zusammenstellungen weniger, unspektakulär geschilderter Lebensabschnitte und Buchtitelaufzählungen.
Was soll das? Hat sich mir nicht erschlossen.
3 / 10 Punkte


11) F.Paul Wilson: Handyman Jack - Hörbücher LPL Rec., insgesamt 7 Std.
1. „Der letzte Ausweg“ mit „Der lange Weg nach Hause“ und „in der Mangel“, zusätzlich Auszug aus „Der letzte Rakosh“
2. „Schmutzige Tricks“ mit „Zwischenspiel im Drugstore“, „Ein ganz normaler Tag“ und „Familiennotdienst“
Handyman Jack wollte ich schon lange mal kennen lernen. Zum Selberlesen hat es bis dato nicht gereicht, also bat ich Herrn Bierstedt, mir vorzulesen. Der kann das nämlich sehr gut!
Die Stories sind gediegene Kost. Der Held ist als Identifikationsfigur gut geeignet, da er zwar gerne betont, nichts und niemanden verpflichtet zu sein, dann aber doch gegen Unrecht in die Bresche springt.
Von der utopischen Lebensführung des Detektivs bekommt man leider zu wenig mit, finde ich. Er verweigert sich aller staatlicher Kontrolle, indem auf all das verzichtet, was uns zum einen eine soziale Absicherung verspricht, zum anderen aber auch zum „gläsernen Menschen“ macht. Wie man aber ohne Kreditkarte (in den USA), ohne jede Versicherung leben kann (und dann auch noch so gefährliche Jobs ausführt), erschließt sich mir nicht.
Aber es ist spannend, daher kann ich diese Stories nur empfehlen.
8 / 10 Punkte

12) „Luzifer läßt grüßen. Teuflische Geschichten“
Ausführlich im nächsten CTHULHU LIBRIA.Eine Klassikersammlung (Briten und US-Amerikaner), aber keine orginären Phantasten. Trotzdem sehr eindrucksvoll, aufschlussreich (für mich) und faszinierend (allerdings gänzlich ohne Teufel!).
10 / 10 Punkte


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„Ja, dürfen die denn das?“ - das Elend des Rezensenten

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke 05 April 2012 · 801 Aufrufe

Wer hätte das gedacht, ich jedenfalls nicht – bisher: Die Frage, ob irgend jemand einfach so über ein literarisches Werk eine Meinung formulieren und kund tun darf, steht nun tatsächlich im Raum.

Nachdem ein bis dato eher unbekannter, wenn auch sehr „lauter“ Fantasyautor, dessen Werke er selbst als „phantastische Abenteuerromane“ bezeichnet, sich nicht gerade sachlich gegen Rezensionen seiner Werke wehrte, da diese ihnen, seiner Meinung nach, nicht gerecht wurden. Er fordert gar eine Art akademische Approbation für Rezensenten; nur wer kann, der darf auch.
In seinem konkreten Falle war die „Rezension“ nicht mal eine, nur halt so eine Meinungsbekundung, dass sein Werk nicht gefalle.
Warum ich das betone? Na ja, fühle mich irgendwie ertappt.
In meiner „Karriere“ als Rezensent, vormals vor allem für SOLAR-X, aber auch GOTHIC GRIMOIRE, ALIEN CONTACT u.a. ZInes näherte ich mich den gelesenen Werken zunehmend subjektiv. Das tat ich ganz bewusst, da ich der Meinung war und bin, dass meine Meinung nur eine von vielen ist. Ich befürchte, es gibt gar keine objektive Einschätzung, höchstens in den Gefilden der gehobenen Literaturwissenschaften.
Habe ich da – sozusagen intuitiv – das Urteil des „Rezi-Mafia“-Gegners vorweg genommen?
Inzwischen gibt es für mich kein Betätigungsfeld als Rezensent mehr, den Fanzines weine ich so manche Träne nach, auf den zahlreichen Internet-Plattformen bin ich nie so richtig angekommen. Ich beobachte dort auch eine gewisse Beliebigkeit. Man findet ja beispielsweise schnell etwas zu einem Buch, das einen interessiert. Doch fällt es zunehmend schwerer, Unterschiede in Anspruch und Ausrichtung bei den verschiedenen Rezensionsangeboten auszumachen. Aber das ist wohl in erster Linie mein Problem, da ich mich nicht mehr so eingehend damit beschäftige. Viele fleißige Rezensenten leisten durchaus tolle Arbeit und ich wünsche Ihnen, dass sie viel mehr Aufmerksamkeit erhalten, als ich ihnen zukommen lassen kann!

Selber führe ich mehr oder weniger nur meine Leseliste. Hier, mehr denn je, geht es mir nur um die Wiedergabe weniger, rein subjektive Eindrücke, mehr als Erinnerungsstütze für mich und vielleicht – so hoffe ich – auch für den einen oder die andere, die sich hierhin verirrt und sich davon inspirieren oder gar zu Kommentaren verleiten lässt.

Nach der Attacke des besagten Autors gegen die „Rezi-Mafia“ kommt – so empfinde ich es jedenfalls – ein Wind auf, der den Rezensenten, vornehmlich (aber nicht nur) im Internet, kräftig entgegen bläst. Und langsam frage ich mich, wie das kam und was dahinter steckt.

Beispiel 1: „Occupay The Feuilletons“, initiiert von Thor Kunkel. Kenne ich als Facbook-Gruppe. Hier polemisiert der Autor mit gewohnt spitzer Feder gegen die echte oder vermeintliche Macht des Feuilletons. Da geht es also nicht um kleine Literatur-Bloggs oder Forenbeiträge, die eher schon mal in der Masse untergehen. Das Urteil eines Rezensenten in überregionalen Zeitungen kann ja schon was bewirken...

Beispiel 2: Alban Nikolai Herbst kritisiert in seinem Internet-Tagebuch „Die Dschungel / Anderswelt“ eine unsachliche Kritik eines seiner Bücher in den Kommentarseiten eines großen Internetbuchladens. Hier wird ähnlich wie bei dem oben erwähnten, in seiner Argumentation nicht immer so feinen Autor, auch recht scharf gegen die Unbedarftheit der Besprechung geschrieben. Hier, bei Herbst, der ungleich sachlicher und formvollendeter schreibt, kann ich sogar nachvollziehen, worum es ihm geht. --- Kann so eine Meinungsäußerung dazu führen, das die Existenz des Autors bedroht wird, da man als potentieller Leser vom verrissenen Buch abgeschreckt wird? Auch Herbst schreibt von der „Dummheit von Lesern“ (siehe hier)

Beispiel 3: Michael K. Iwoleit setzt sich in einem Beitrag in der Facebook-Gruppe „Deutsche Science Fiction“, mit einer Rezension seiner Story in NOVA 17 auseinander.
In diesem Beitrag und den folgenden Wortmeldungen kommt Zweifel an der Kompetenz des Rezensenten zum Ausdruck.

Ist diese hier in Fetzen erkennbare Diskussion Teil der gerade tobenden, großen Diskussion über Recht und Unrecht im Internet (die potentielle Verbreitung von schnell geschriebenen, ungefilterten Meinungen im Netz dürfte von ausschlaggebender Bedeutung für dieses Phänomen sein)? Entstehen hier neue „Verschwörungstheorien“? Sind es reale Existenzängste oder nur gekränkte Eitelkeit, die zur Kritik der Kritiker führt?

Was kann ich aus dem schließen?
Als Ost-Mensch war die Möglichkeit, unbehindert meine Meinung über Sachen zu äußern, die mir am Herzen liegen, eine der wirklich großen Errungenschaften der westlichen Freiheit. Irgendwann lernte ich auch, dass mir andererseits nicht jede Meinung, die so geäußert wird, mir auch passt. Und ich lernte, dass Leute, die anderer Meinung sind als ich, deshalb nicht dümmer sind. Wenn mich jemand nicht versteht, muss das nicht bedeuten, das der Andere dümmer ist. - Dann lernte ich noch, dass anderen, gegensätzlichen Meinungen mit Schimpftiraden kaum zu begegnen ist; das verhärtet nur die Fronten.
Was die Literatur anbelangt, tja, da ist Vieles Geschmacks- und Stimmungssache. Demzufolge haben gerade wir kleinen (fannischen – auf die SF-Szene bezogenen) Rezensenten auch das Recht auf Subjektivismus.


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Messeimpressionen III - was bleibt...

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 18 März 2012 · 631 Aufrufe

Was mir sonst noch so auffiel zur Leipziger Buchmesse: Für mich sind eher die Stände der kleinen Verlage interessant. Die „Großen“ bieten ja ohnehin das, was in den Buchläden ausliegt, außerdem ist ihre Form der Präsentation immer die gleiche. Irgendwie einfallslos.
Die „Kleinen“ sind dagegen meist spannender, schon mal, weil sie nicht immer und jedes Mal dabei sind. Einige tauchen auf, verschwinden wieder (hoffentlich nur von der Messe...).
Doch was ist das? Da gehe ich zu solchen Kleinverlagen, da sind ihre Bücher oder Hörbücher im Regal, zum Angucken. OK. Ich werde dort auch gleich angesprochen (bei den Großen niemals), die Vertreter sind echt bemüht um potentielle Leser. Mir ist das immer etwas peinlich, da ich die Erwartungen der Verlagsleute vielleicht nicht erfülle und eben doch nicht ihr Produkt kaufen werde.
Ich frage, sie antworten und dann würde ich gerne etwas als Erinnerungsstütze mitnehmen, ein Prospekt, wenigstens einen Flyer. -- ??? --- Nö, so was gibt es nicht. -- tja...
Der eine hat mir dann erzählt, dass ich ja im Internet nachgucken könne. Die Adresse lautet soundso. Als er merkte, dass ich als Messebesucher vielleicht noch andere Impressionen verinnerlichen will und dann doch nicht mehr am Ende des Tages alles Wort für Wort im Kopf behalten könne, gab er mir eine Visitenkarte. Auf der stand dann auch eine Internetadresse, aber eine andere als er mir nannte. - Zuhause probierte ich die auch aus: Kein Treffer. -- ??? --- Tja...
Irgendwie fand ich dann die Internetseite doch, aber über Umwege. Am liebsten hätte ich den Kollegen noch mal gefragt, warum er bei so einer Messe mitmacht. Schade eigentlich.

Fantasy steht hoch im Kurs auf der Messe. Dumm nur, dass so ein Hauptstand für das Genre in eine enge Gasse gepfercht wurde. Vielleicht ist das ja so eine Schutzmaßnahme gegen Räuber? Mir ist wie nie zuvor die Präsens von Uniformierten und Hinweisen, dass alles gefilmt wird, aufgefallen. Das Klauen auf der Messe artet wohl aus. Auf alle Fälle finde ich solch künstlich erzeugte Enge kontraproduktiv. Mich schreckt das ab. Schade eigentlich.

Angenehm empfand ich, dass das Thema eBooks etwa durch ist. Habe ich zumindest so den Eindruck. Das Medium steht zumindest nicht im Vordergrund, auch wenn die Verlage daran arbeiten, sich um- und einzustellen. Inzwischen, nach anfänglichem Interesse und leicht aufkeimender Begeisterung bei mir dafür merke ich, dass ich wohl doch konservativ bin: Inzwischen erzeugen eBooks bei mir ein Unwohlsein: Soll das gedruckte Buch wirklich aussterben?
Auf der Messe fand ich jedenfalls sehr wenig dazu, weniger als die letzten Male. Dafür hat mich das Hörbuchangebot mehr überzeugt. Da fand ich die Präsentation auch gelungen.

Direkte Inspirationen für meinen SUB fand ich eher wenige (meine Frau hat da mehr rausgeholt). Eigentlich wollte ich hier so eine Liste präsentieren. Das lohnt aber nicht. Auch nach Durchsicht der mitgenommenen Kataloge komme ich nur auf 2 Titel. Na ja...






Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
 Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÜCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

 "Angst im Empire", hg.v. Reinhard Klein-Arendt, Ed. Dunkelgestirn, 2024
 Jörg Weigand, "ISABELLA. Eine ganz besondere Liebe", p.machinery, 2025

â– 
Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
 "Saramees Blut", Atlantis 2012
 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

 Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

 Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
â– 
Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
REISSWOLF S5, 2024
â– 
CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

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