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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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Messeimpressionen II - Martin v. Arndt

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 17 März 2012 · 723 Aufrufe
Buchmesse, Martin v. Arndt
16. März 2012
Diese Lesung im Rahmen von „Leipzig liest“ zur Leipziger Buchmesse 2012 war sozusagen das Kontrastprogramm zur Riesenveranstaltung einen Tag zuvor (C. Kracht). Martin von Arndt hat wohl gerade keinen Skandal zu laufen? Na, soweit ich weiß, hatte er das auch noch nie. Ist auch egal. Es waren mal gerade 10 Leutchen da. Alles andere müsste allerdings im Nachhinein fast verwundern. Zur „Leipzig liest“-Zeit laufen parallel vielleicht 50 Veranstaltungen. Da sollen überall Besucher hin. Dann ist der Ort, eine kleine Galerie in der Rosa-Luxemburg-Straße sicher auch nicht der Bringer: Zu weit weg vom Schuss, in einer kalten, breiten Geschäftsstraße, wo sich ein Firma an die andere reiht. Die Seitengasse, in der ich parkte, wollte ich nur schnell verlassen, da sie keinen einladenden Eindruck machte, so im Dunkeln...
Als ich die Galerie betrat, war da... erst mal gar nichts; niemand. Dann schaute eine Dame aus einer Tür, die ich fragen konnte. „Ja, sie seien erst was essen, um halbacht geht es los.“
OK, konnte ich noch Bilder ansehen. Es ging auch wirklich um halbacht los.
Warum wollte ich diesen Autor sehen?
Nun, „kennen gelernt“ hatte ich ihn als Verfasser einer kleinen,geheimnisvollen Erzählung für den allerersten Goblin Press-Band, „Fischaugen im Dämmerlicht“. Dann stieß ich auf ihn als Mitglied der experimentell-avantgardistischen, dunklen Band PRINTED AT BISMARCK’S DEATH. Deren Songs faszinierten mich! Da wollte ich halt wissen: Was macht der sonst noch?
Irgendwie hatte ich dann lange nichts mehr von ihm gehört. Es gibt da eine Homepage von ihm, auf der man auch Stories lesen und sich vorlesen lassen kann. Mittlerweile hat er aber als Autor Fuß gefasst. Zwei Bücher sind von ihm erschienen, die auch gelesen habe. Und nun gibt es ein neues Buch: „Oktoberplatz“.
Er hat seine Fans auf seiner Facebook-Seite Teil haben lassen am Entstehungsprozess. Da ist es ja sozusagen nur konsequent (von mir), wenn ich nun der Präsentation des neuen Werkes beiwohne.
Dem Autor machte es sichtlich Spaß, seine Geschichte zu präsentieren. Sie spielt in Weißrussland von den 70er Jahren bis heute. Was er las, zeigt, dass die Story sehr an den persönlichen Erlebnissen und Empfindungen der Hauptperson gebunden ist. Darüber hinaus lässt der Autor aber Gedanken zur allgemeinen Entwicklung in diesem Land aufblitzen. Zudem lässt er seinen Helden den Sohn eines Ungarn sein (so wie er ja selber einer ist), der auch zu Ungarn eine Beziehung aufbaut, und viel über das Land und die Verhältnisse dort zu sagen hat.
Nun, mir waren diese Passagen die wichtigeren. Von der Lektüre erhoffe ich mir da mehr. Der Autor war wohl recht oft in Minsk, da eine Bekannte dort studiert. Er hat Land und Leute kennen gelernt.
Ich fragte ihn nach seinem Interesse für dieses osteuropäische Land, das nicht unbedingt „normal“ erscheint für einen Südwestdeutschen. Aber das ist er ja nur zur Hälfte. Seine Herkunft hat ihn sich schon immer für den Osten interessieren lassen, für Ungarn, die SU...
Dann fragte ich ihn nach dem Namen seiner Band. Etwas stutzte er, hatte ich den Eindruck; meinte, das ginge ja jetzt ziemlich in die Vergangenheit. Und so nebenbei konnte man erfahren, dass es die Band im Grunde noch gibt, sie wurde nie aufgelöst. Und demnächst wollen er und seine Band-Kollegen wieder ein paar Stücke aufnehmen, die sie den alten Fans Monat für Monat präsentieren wollen, so dass am Ende des nächsten Jahres so etwas wie ein neues Album entstanden sein könnte. Ja, wenn das nicht mit viel Arbeit verbunden wäre, wie er leicht gequält meinte. Also, ich wäre darüber sehr erbaut!


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Messeimpressionen I - Christian Kracht Superstar!

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 16 März 2012 · 1.315 Aufrufe
Buchmesse Leipzig und 2 weitere...
Buchmesse in Leipzig - nix wie hin! Wie jedes Jahr bei mir.
Ist ja irgendwie immer dasselbe, oder? Trotzdem schön, interessant, inspirierend. Nach vier Stunden Messestandablatschen bin ich dann malade.
Aber abends gibt es ja „Leipzig liest“, unheimlich viele Lesungen, Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet. Mich zog es zu Christian Kracht, der mit seinem Neuling, „Imperium“ ein Sturm im Wasserglas des Feuilleton entfachte. Nun, wie es ausschaut, hat den Sturm ein anderer verursacht. Was Krachts Verleger und Schriftstellerkollegen veranlasste, für ihn in die Bresche zu schlagen. Der Betroffene selbst hat da erst mal eine Lesung in Berlin ausfallen lassen (aber vielleicht war er es auch gar nicht, der da was hat ausfallen lassen, weiß nicht).
Daher hatte ich schon Sorge, dass die Lesung hier in Leipzig auch ausfällt, zumal bei einer anderen geplanten Veranstaltung auf der Messe im Veranstaltungsplan ein „abgesagt“ rot prangt.
Hat aber - also, stattgefunden.
Veranstaltungsort war die Bibliotheca Albertina, am 15.03.2012. Ich fuhr bei Zeiten los und war fast eine Stunde zu früh da. Oh je, was soll ich hier so früh, dachte ich mir.
Das Ambiente war schon mal großartig: Ich kannte diese Bibliothek der Universität noch nicht. Ein toller Rahmen für eine Lesung, keine Frage. Die Wegweiser verwiesen in den „Vortragsraum“, der wohl sonst ein Lesesaal ist. Ein Saal! Ich denke mal, der fasst ein paar Hundert Leute. Und obwohl ich viel zu früh da war, waren die besten Plätze schon weg.
Der Saal wurde voll, am Ende reichten die Sitzplätze nicht. Hat also die Sturmwelle die Leute angespült.
Eine Viertelstunde vor Beginn wurde Klassikkitsch eingespielt; habe die Melodie nicht erkannt, getragen, etwas melancholisch-melodramatisches. Dann kam eine Ansage, dass man bitte keine Fotos und Aufnahmen mache.
Dann der Autor, kam auf die Minute. Setzte sich, blieb in Jacke, als wäre er nur mal auf†™n Sprung. Sein Verleger hielt eine Ansprache, in der er noch mal auf die feuilletonistische Sachlage einging - langsam denke ich schon, dass dieses kleine Skandal gar nicht so ungelegen kam - wie es dem Autor dabei geht, hat ja bisher niemand gefragt und er sagt auch nichts dazu.
Dann ein kleiner Vortrag eines Literaturwissenschaftlers, der - ohne sich festzulegen - das Werk des Autors „einordnete“; der Autor und die Zuhörer ließen es über sich ergehen.
Dann las er. Und zwar das Ende des Romans. Schon mal außergewöhnlich. Und er las gut. Ruhig, nicht hastig. Fast schon zu zurückhaltend, entschuldigte sich bei jedem der ganz wenigen Versprecher.
Nun habe ich bis dato das Buch nicht selber gelesen. Nach den Eindrücken, die ich nun vom Buch habe, kann ich unmittelbar die Entrüstung dieses einen Kritikers nicht so recht verstehen. Dass man sich mit einem esoterischen Spinner der deutschen Kolonialzeit auseinander setzt und befasst, macht einen doch hoffentlich nicht verdächtig. Wenn man dies dann auch noch so tut, wie Christian Kracht, verstehe ich es erst recht nicht, denn der Text zeigt meiner Meinung nach deutlich mit seiner sehr schönen, aber oftmals doch arg übertrieben genauen Sprache, die eben sogar am Kitsch schrammt, dass das nur ironisch gemeint sein kann. Ein paar Passagen regten zum Lachen an. - BTW, auch die Idee, das dieser Roman nun den Klassischen Abenteuerroman wiederbelebe, halte ich für unpassend. Das ist kein klassischer Abenteuerroman! Außerdem braucht der gar nicht wiederbelebt zu werden, ist er doch gar nicht ausgestorben.
Eine Stunde dauerte die Veranstaltung etwa, beendet von einer Verbeugung des sehr bescheiden auftretenden Autors.
Als der Applaus abebbte, stürmte ich nach vorne, leicht in Panik: Wenn jetzt 200 Leute vor mir beim Autogrammabholen stehen, komme ich ja nie nach Hause. War dann der zweite, die Schlange baute sich nach mir auf.
Recht euphorisiert und zufrieden fuhr ich wieder zurück nach Halle; freue mich dann schon mal auf die Lektüre.


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Dan Simmons: "Flashback" (März 2012/1)

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 11 März 2012 · 627 Aufrufe

8) Dan Simmons: „Flashback“

Das Buch ist eine klassische Dystopie, in der der Autor seine eigenen Ansichten, Ängste, Einstellungen zu gesellschaftlichen und politischen Themen seiner Zeit (der Entstehungszeit des Romans) verarbeitet hat. Insofern fällt dieses Buch sehr aus dem Rahmen dessen, was Simmons sonst schreibt.
Seine Haltung, die er hier zum Ausdruck bringt, lässt ihn mancherorts in der Nähe zur Tea-Party gerückt erscheinen. OK, das ist im Grunde nicht meine Haltung, trotzdem fand ich das Buch sehr gut. - Warum nur?
Simmons greift ein paar aktuelle Themen auf und extrapoliert sie: Die Aggressivität der Islamisten, die politischen Auseinandersetzungen innerhalb der USA, zwischen „links“ und „rechts“, zum Bsp. Allerdings finde ich es als Europäer und Ostdeutscher schon kurios, was Simmons als „sozialistisch“, „links“ etc., ansieht. Wenn in Großbritannien nach dem 2. Weltkrieg die Labour Party in den bürgerlichen Wahlen siegt und große Betriebe verstaatlicht, ist das für ihn (oder zumindest für eine seiner Figuren - gibt es da einen Unterschied?) schon Sozialismus, der unweigerlich zum Niedergang des Landes führen muss. In den USA hat dann also Obama auch so was gemacht (Gesundheitsreform) und die USA in kürzester Zeit in den Ruin getrieben. Nun ja, ist halt eine Meinung. Allerdings hat ja auch nach Simmons der Niedergang Europas unter „sozialistischen“ Vorzeichen offensichtlich immerhin 100 Jahr gedauert, der der USA nicht mal 20...
Unfair fand ich in seiner Bewertung auch, dass der Fakt, dass die Sozialausgaben in den USA nicht durch (Steuer-) Einnahmen gedeckt wurden, den „Obamas“ zugeschoben wurde. Dass die USA über ihre Verhältnisse lebt (Staatsverschuldung) dürfte wohl kaum die Obama-Administration zu verantworten haben, oder?
Die Frage, ob die Einführung sozialer Sicherungssysteme unbedingt als „links“ anzusehen sei, was Simmons im Zusammenhang mit seinem Urteil über Obama ja macht, halte ich für zweifelhaft. Bismarck, der im Kaiserreich Wilhelm II. einige Sozialversicherungen einführte, kann man sicher kaum als „links“ einstufen...
Ich nehme an, Simmons ist da ein „typischer“ Amerikaner, der in zu viel Staat und Fürsorge die Ideale der freien US-Gesellschaft, geprägt von ungehindertem Unternehmergeist und Selbstverantwortung, gefährdet sieht.
Zu diesen Umständen kommen noch - wohl eher USA-typische - Ängste hinzu: vor der neuen Supermacht Japan, die ja auch in den USA schon jetzt Fuß fasst. Der Süden der maroden USA wird bei Simmnons auch von einer mexikanischen Reconquista überrollt. (Nur die tapferen Texaner halten Stand.)
Aber die Hauptursache für den Niedergang ist die Selbstaufgabe der US-Amerikaner, die bei Simmons in der Flucht in eine wahre Volks-Droge - Flashback - kulminiert.
In dem Roman geht es dann auch darum, wo das Zeug herkommt.
Simmons malt schwarz: Ein Weltkalifat beherrscht Asien, Europa und Kanada, bedroht die USA.
Was auch in anderen Romanen Simmons schon eine Rolle spielt, nämlich sein Interesse für Israel und das Schicksal des jüdischen Volkes, (schon in Hyperion, aber auch in Ilium / Olympos -.eventuell noch woanders?) kommt auch hier zur Sprache: Israel wurde durch iranische Atombomben vernichtet. Hier greift der Autor also ganz unmittelbar in die aktuelle Diskussion ein.
Simmons ergreift ganz vehement Partei für das jüdische Volk und seinen Staat. So eine Haltung kann ich auch nachvollziehen.
Doch seine einfachen Schlüsse in Sachen Weltpolitik (Islamische Vorherrschaft in Europa, Feudalismus in Japan, völliger Zerfall Chinas, völliger Zusammenbruch der USA), bilden zwar eine akzeptable Kulisse für eine abenteuerliche Geschichte eines Ex-Polizisten und seines ihn hassenden Sohns, kann ich aber nicht so richtig ernst nehmen. - Vielleicht will ich es aber auch einfach nicht. Doch gerade was den Plot anbelangt, versteht es Simmons wieder hervorragend Spanung aufzubauen. Seine Figuren bleiben einem nicht egal, die ihre Konflikte untereinander und in ihnen ausfechten müssen. Da es auch eine richtige Krimihandlung gibt, wird diese wie in einem klassischen Kriminalroman aufgelöst, so wie man es bei Agatha Christie kennt. Nun, das fand ich etwas aufgesetzt, da man zwar ein paar Zusammenhänge durchaus ahnen konnte, aber die richtige Auflösung kommt durch ein - Artefakt - zustande, so deus ex machina - mäßig.
Den „Gegenroman“ zu Flashback hat ja Elliott Hall geschrieben. Der geht ebenso von ziemlich fundamentalen Veränderungen in den USA aus, kommt aber zu einem völlig anderem Schluss. Irgendwie erschien mit Halls Version stimmiger, schlüssiger. Vor allem auch hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung im Nahen Osten.
Tja, die Zukunft ist offen. Wahrscheinlich ist es heutzutage weitestgehend unmöglich, eine Prognose zu wagen.
8 / 10 Punkte


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„Wenn ich nicht schreiben würde, würde ich verrückt werden.“

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 10 März 2012 · 478 Aufrufe

Lesung von Julia Verena Köber aus „Rich Finigon und das Amulett der Blutaugen“
am 9. März 2012, Haus des Buches zu Leipzig.


Eine Woche später.
Zur Eröffnung des Buch- und Kunsthauses Cornelius in Halle, am 3.3., las Julia Köber bereits kurz aus ihrem Erstlingswerk. „Damals“, also vor einer Woche, faszinierte sie mich durch ihre Vortragsweise. Auch wenn so kurz hintereinander Lesungen einer Autorin sicher nicht so sehr zu locken vermögen, wollten wir - die Hallenser SF-Kumpels - mal gemeinschaftlich die Lesung besuchen und damit 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einmal einfach was clubmäßig unternehmen (machen wir vielleicht viel zu selten) und zweitens das Produkt aus dem Verlag, in dem unser Clubchef Wilko arbeitet, unterstützen. Aber ganz im Ernst: Hätte sie nicht zu überzeugen vermocht, ich glaube, ich wäre nicht noch mal gefahren. Hat sie aber: Also, überzeugt.
Sie war gesundheitlich etwas angeschlagen. Geht ja vielen Leuten derzeit so. Trotzdem konnte sie wiederum ihre Zuhörer (ca. 20 Leute) in ihre Welt hineinziehen. Darum geht es ihr primär: Ihre Welt errichten, in die auch eine Flucht möglich ist.
In einer Andeutung bemerkte sie, dass ihr diese Realitätsflucht auch aus einer sehr schweren Krankheit heraus half. Wenn so etwas ein Buch vermag, ist es schon mal sehr viel Wert.
Allerdings „lebte“ das Buch lange Zeit in ihrer Phantasie. Zuerst zeichnete sie eher die Bilder dieser Welt. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass das Buch auch Illustrationen aus ihre Feder enthält.
Dass sie sich mit Bildern, Zeichnungen, Gemälden beschäftigt hat, merkt man ihrer Erzählweise sehr gut an: Sie schreibt sehr anschaulich, quasi bildhaft. Das kommt gut!
Sie hat im Prinzip sieben Bände dieses Werkes im Kopf, bastelt bereits mental an Band vier, auch wenn nun ganz aktuell gerade der zweite erschien und am dritten geschrieben wird.
Man merkt es ihr an, dass sie in dieser Welt regelrecht lebt; auch wenn sie - wie sie vehement betonte - sehr gut und genau zwischen den Welten - der realen Realität (sie arbeite in einem biologischen Labor) und der alternativen fantastischen Welt - unterscheidet.
Ach ja: Vehemenz: Sie wehrte sich vehement im anschließenden Gespräch gegen den H.P.-Vergleich: Es gehe nicht um einen Zauberlehrling und dessen Schulabenteuer, ihr Held ist zwar äußerlich ein Jugendlicher (im ersten Band, später dann wohl auch nicht mehr), aber ansonsten ein uraltes Wesen. Und sie wehrte sich gegen den All Age Fantasy-Vergleich; in dieser Schublade sieht sie sich auch nicht. - Nun, ok, somit dürfte auch mein erster Eindruck widerlegt sein...
Zu ihren literarischen Vorbildern und Inspirationen gehört an ganz erster Stelle Hermann Hesse, aus dessen „Steppenwolf“ sie auch eine langes Zitat vortrug, das die Phantasie als Mittel zur inneren Konfliktbewältigung beschwor. In ihrem Werk sollen gerade auch die philosophischen Anstichen des Klassikers aufgehoben werden, natürlich durch ihre eigene Sicht geprägt. Insofern verspricht sie mehr als nur gute fantasievolle Unterhaltung.
Sie las zwei Passagen, einen dritten Teil trug sie erzählend vor - diese „Erzählung“ mauserte sich zu einer regelrechten Ballade - absolut bemerkenswert.
Unterm Strich: Wieder war ich sehr gefangen von ihrem Vortrag, tief beeindruckt. Alle Achtung!
Zum Ausklang ging es in ein indisches Lokal, gab gutes Essen - auch nicht übel...


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BKC: Fantasy-Marathon in Halle

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 07 März 2012 · 770 Aufrufe

Dieser alte Blogeintrag soll mir temporär als Aufenthaltsort meiner Buchangebote für die SF-Stammtisch-Besucher Halle dienen (als Info, für jemand, die/der sich zufällig hierhin verirrt hat)
Die Sachen könnte ich Interessenten zum nächsten Stammtisch in Halle am 27.1. mitbringen:
Eingefügtes Bild

Kurze Erläuterung:
von oben links, nach unten rechts.
1. Reihe: 3 x Erzählungsbände aus dem Aarachne-Verlag - gebe ich für 3,- € pro Band ab, vor allem zu Spinnen und Verwandtenhasser habe ich viel illustriert; dann: 1. Band der Zombie-Serie von Franzen, Jack Katchum - Novelle Drei Schwestern, aus dem Atlantisverlag
2. Reihe: Fantasy u.a. mit Illus von mir, dann 2 x Welt der Geschichten, der linke enthält Anklagen gegen Gewalt gg. Kinder; der 2. ist eine umfangreiche Antho, auch viele Illus von mir, dann ein Band aus der Goblin Press, habe ich doppelt; dann ein Film, auch doppelt...
3. Reihe, Lobster-Film, dann 2 Bände aus einer Romanheftserie, Mysterie.
Für alle anderen Sachen (außer Aaarachne) bitte ich um 50 Cent





Nun hat sie also wieder geöffnet, die Buchhandlung in der Großen Steinstraße, in Halle. Im Zuge der Reden und Lesungen, die zur feierlichen Neueröffnung ge- und abgehalten wurden, betonte der Verlags- und Buchhandlungsleiter, Reinhardt O. Cornelius-Hahn, in welcher Tradition sich dieses Ladengeschäft befindet. Fand ich durchaus interessant, denn, obwohl seit 1983 Hallenser, wusste ich darüber recht wenig. Allerdings war die damals Lippertsche Buchhandlung mit dem Riesen-Antiquariat sowas wie ein Stamm-Lokal für mich, wo viele Stunden und Mark versickerten. Nach der „Wende“ war der Laden auch noch attraktiv, hat dann aber, ich nehme mal an, unter dem Eindruck des sich entwickelnden Internet-Handels mit antiquarischen Büchern, mächtig nachgelassen, bis das Geschäft gänzlich die Pforten schloss.
Als „Buch- und Kunsthaus Cornelius“ hat der Laden Dieselbigen am 1. März 2012 wieder geöffnet. Wie in den Jahrhunderten zuvor soll es als Verlags-Gesicht, als Buchhandlung, Antiquariat und Galerie, als Ort für Versteigerungen und auch als Veranstaltungsort fungieren. Pro Jahr sind so um die 80 Veranstaltungen (Lesungen, Vorträge, Jazz-Konzerte, Theater) angedacht.
Begonnen hat es zwischen dem 1. und 4.3. mit einem Haufen Lesungen etc. Am Samstag waren auch mehrere SF&Fantasy-Autoren des Verlages dran. Konnte ich mir nicht entgehen lassen, den/die Mini-SF-Con.
Es waren fast alles „alte Bekannte“: Rolf Krohn - mit dem Manuskript seiner neuen Story-Sammlung „Bunte Lichter“, Peter Schünemann - mit seinem gerade frisch erschienenen Storyband, der eher der Dark Fantasy, Horrorromantik, Weird Fiction zuzuordnen ist, Detlef Köhler - mit seiner fast schon aufklärerischen Hard-SF und Ralph Llewellyn, den ich das erste Mal zum Penta-Con in Dresden erlebte und der mich durchaus beeindrucken konnte - mit seiner Jugend-Initiations-Fantasy und Vater-Tochter-Konflikt-Bewältigungs-Prosa. Neu war (für mich) Julia Köber. Sie schrieb und illustrierte einen All Age Fantasyschmöker, der sicher im Fahrwasser und unter dem Eindruck gerade populärer Zauberlehrlings-Schulgeschichten steht. Was ich tatsächlich richtig toll fand war ihre Vortragsweise: Mit viel Verve und Enthusiasmus erzählte sie erst von der Geschichte und trug ebenso ausdrucksstark eine Passage vor. Alle Achtung!

(...hier standen einst die Abbildungen: Die aktuellen Bücher von den Herren Köhler, Schünemann und Llewellyn; das Buch von Krohn ist noch nicht fertig)

Am 6. März 2012 las Rolf Krohn noch ein Mal. Diesmal abends, unter der Woche, vor nicht allzu vielen Zuhörern. Nach langer, aber sehr interessanter Einführung seines Verlegers und des Herrn des Hauses las er 2 Stories aus dem neuen Erzählungsband. War gut. Die Stories tragen Licht-Titel. Einst hatte er 2 Stories geschrieben, die etwas mit Lichterscheinungen zu tun haben und dachte sich, da könne man mehr draus machen. Inzwischen ist der Band fertig - geschrieben. Muss nur noch gedruckt und veröffentlicht werden. Na, ich freue mich drauf!

Am 9.März (19:30 Uhr) liest noch mal Julia Köhler, diesmal aber in Leipzig, Haus des Buches. OK, gehört nicht ganz hier in die Reihe, aber da es auch eine Veranstaltung des Projekte Verlages ist und unter der Leitung des Verlagsmitarbeiters Wilko Müller jr. steht, nenne ich es hier. Zumal wir im SF Club von Halle dies zum Anlass nehmen, eine Art Gruppenausflug nach Leipzig zu unternehmen. Na ja, die Leipziger tun mir etwas Leid: So viele Hallenser, Hallunken und Halloren auf einen Haufen†¦


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Unheimliche Tripps - 2. Teil des Lesemonats Februar

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 26 Februar 2012 · 553 Aufrufe

...und der Ende vom Monat... eigentlich ja noch nicht, aber was ich da gerade noch lese, werde ich wohl bis zum 29. nicht mehr schaffen, daher hier noch zwei dünne Bücher:

Jeremy C. Shipp: „Der Tripp“
Tjaaaa, nun..., ähm..., also ich weiß nicht, was das soll.
Das Buch firmiert unter dem Label bizarro fiction. Nun kenne ich aus diesem Subgenre lediglich bisher Mellick III. Wenn das vorliegende Buch nun auch dazu gehören soll, weiß ich überhaupt nicht mehr, was diese Kategorie bedeutet. Ich weiß auch nach dem Lesen nicht, worum es in dem Buch überhaupt geht. Es gibt Gedankenfetzen, die ich nicht auf die Reihe bekomme, Dialoge und so was wie psychiatrische Gutachten, oder zumindest Teile davon.
Ein Zitat, ziemlich wahllos, soll das zeigen, was ich meine: „Und was ihr nicht wisst, was ich euch nie verraten habe, ein imaginärer Bär ist nicht immer ein imaginärer Bär.“ Der Erzähler leidet wohl unter Depressionen, so viel kam raus dabei.
Schreibweise (wohl auch dem Übersetzer zu verdanken), Diktion, Formulierungen lassen mich vermuten, dass der Autor wirklich was kann. Aber er schreibt eindeutig über meinen Kopf hinweg. Gut, dann bin ich wohl einfach nicht die Zielgruppe.
Wer es gerne mal probieren will, dem kann ich das eBook empfehlen, das deutlich preiswerter ist. Als Fan des kleinen und feinen Verlages - Voodoo Press - darf man auch gerne zum „richtigen“ Buch greifen.
- ohne Wertung -

Denis Johnson: „In der Hölle“
Drei literarische Reportagen aus Afrika. Dieser Autor machte es mir auch nicht immer leicht. Sein „Schon tot“ fand ich überwältigend, seinen utopischer Roman „Fiskadoro“ legte ich nach der Hälfte weg. Bei diesem dünnen Büchlein kann man nicht viel falsch machen. Und tatsächlich fand ich es überaus interessant.
Sicher, man kann recht viele Texte über die bürgerkriegsgeschüttelten Regionen Afrikas lesen, über Kindersoldaten, Genozide, Diktatoren, brüllende Ungerechtigkeit und Armut. Johnson macht das auch nicht sonderlich spektakulär, aber selten glaubt man sich so nah dran.
Es geht 2 mal um Liberia und 1 mal um Somalia. Immer muss man mit dem Autor um sein Leben bangen; ob da jemand leben darf oder nicht, erscheint völlig willkürlich zu sein.
Dazu gibt es ein ausführliches Vorwort, aus dem ich u.a. lernte, dass Denis Johnson mal so was wie ein „Problembürger“ war, schwerst drogenabhängig. Hat sich aber gerappelt, der Gute; einwandfrei!
9 / 10 Punkte


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Kriminelles Utopia meets Psychophantastik

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 18 Februar 2012 · 608 Aufrufe

Halbmonatsbilanz... sozusagen.
Dieser Beitrag gehört zu meiner "Leseliste 2012", da mir beide Bücher so gut gefallen haben, kann ich ja mal drauf aufmerksam machen...

Greg F. Gifune: „Die Einsamkeit des Todbringers“

Ich mag ihn! Immer mehr, echt.
Eigentlich dachte ich, das wird so ein Psycho-Thriller. Doch es beginnt mythisch, phantastisch. Ja, und dann wird es sicher ziemlich psycho-pathologisch und am Ende stehe ich etwas ratlos da. So richtig aufgelöst wird da nichts. Ist aber ok; Buch ist trotzdem (oder gerade deswegen) sehr gut.
Was mich sofort auch für das Buch eingenommen hat, ist der Protagonist, in dem ich mich gut hinein versetzen kann: Der in die Jahre gekommene, gar nicht erfolgreiche, vom Leben und der Liebe enttäuschte Mann. Die Lebens-Sinnfrage steht im Raum. Und dann kommt da so was wie eine Chance, die etwas verändern könnte, grade was seine Beziehung zum weiblichen Geschlecht ausmacht.
Was allerdings immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Horror-Kindheit des Protagonisten und seines Bruders, der inzwischen zur Schwester wurde. Aus dieser psychisch belastenden Mühle kommt er nicht raus. - Übrigens, ähnlich wie in dem Buch, das ich davor von ihm las, „Blutiges Frühjahr“, werden wieder Tote zur materiellen Gewalt (wenn auch nicht so wie im „Frühjahr“).
Sehr gut erzählt, spannend, nicht ausufernd. Richtig gut.
10 / 10 Punkte

Nicolai Lilin: „Sibirische Erziehung“

„Freier Fall“ hatte ich zuvor von ihm gelesen, was mich sehr beeindruckte. Daher musste ich dieses Vorgängerbuch nachschieben, zumal dieses den „Ruhm“des Autos begründete. Es erschien zuerst in Italien, wo Lilin heute lebt, in Italienisch. Es ist dort mit einem Vorwort versehen, das ein in Italien populärer Autor, der auch über die Mafia schrieb, verfasste, R. Savianos. Das erregte wohl die Aufmerksamkeit der Italiener.
Hier schreibt der Autor autobiografisch über seine Kindheit und Jugend in dieser Schatten- / Neben-Gesellschaft der sibirischen Urki in Transnistiren. Das ist so ein Landstrich, den es fast gar nicht richtig gibt. Natürlich gibt es ihn, aber was weiß man darüber? Heute ist das eine Art Staat, der fast von niemanden anerkannt ist, worum aber schon mal Krieg geführt wurde.
Die Story Lilins begann in der sowjetischen Zeit, was mich - wie so oft in solchen Fällen - sehr erschütterte.
Die Sibirer, als sie noch in Sibirien lebten, aber auch später in Transnistiren, sperrten sich gegen Staat und staatliche Gesetze und Organe. Sie waren antikommunistisch, aber nicht, weil sie sonderlich politisch waren, sondern weil sie gegen jedes Regime waren, das ihnen aus Moskau (oder Petersburg) übergestülpt wurde. Ihre Alternative ist eine Art Gegengesellschaft, die auf organisiertem Verbrechen fußt.
Wie man in dem Buch so nebenbei erfährt, ist das organisierte Verbrechen (auch anderer ethnischer Gruppen) durchaus ein großes Problem auch in der UdSSR gewesen, Odessa z.B. soll so eine Hochburg gewesen sein. - Nebenbei: Jetzt kann ich fast verstehen, dass es selbst den Bürgern der UdSSR nicht immer so einfach gemacht wurde, in „ihrem“ Land herum zu reisen, da brauchte man ja mitunter ein Visum.
Die Urki, dieses sibirische Volk, lebte von kriminellen Machenschaften: Bank- und Zugüberfälle, Handel mit verbotenen Dingen etc. Sie schufen sich eigene, strenge Regeln, die irgendwie so zwischen urtümlichen, eigentlich basisdemokratischen Regeln und sogar vernünftig klingenden Hierarchien changieren. Der Glaube spielt eine große Rolle, der eine Mischung aus orthodoxem Christentum und archaischen Naturreligionen ist. Natürlich: Ehre und Treue, ohne geht es gar nicht. Es gibt recht komplexe Verhaltensregeln. Doch wenn man in dieser Gesellschaft aufgenommen wurde, kann man darin sehr gut auskommen und kann sich gegen die „richtige“ Gesellschaft behaupten. Das geht so weit, dass die männlichen Vollmitglieder der Urki nicht mit Vertretern der Staatsgewalt (Polizisten werden immer nur als „Köter“ bezeichnet) reden dürfen. Auch wenn ein Urki von einem Polizisten angesprochen wird, antwortet er ihm nie direkt, nur über Mittelspersonen und in der dritten Person. Irgendwie absurd...
Was man dann aber auch über die Lebensbedingungen, oder den Knast, über regelrechte Straßenschlachten lesen kann, lässt einem behüteten Mitteleuropäer wie mir den Atem stocken. Unglaublich, das so was in der UdSSR schon möglich war.
Nun muss es noch einen dritten Band geben: Wie konnte sich Lilin aus dieser Welt befreien; in „Freier Fall“ wird seine persönliche Situation als Soldat bei der Spezialabteilung der „Saboteure“ in Tschetschenien nicht besser. Bin gespannt, wie es ihn nach Italien verschlug!
10 / 10 Punkte


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Neues Jahr - neue Leseliste bei Hofmann

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2012 28 Januar 2012 · 657 Aufrufe

Ich mach mal weiter mit der Leseliste. Nun, viel war es nicht diesen Monat, aber gute Sachen dafür:

1) S. I. Watson: „Ich.darf.nicht.schlafen“
Dass ich das Buch lese, verdanke ich einem anderen Leser, der das Buch gerne abgab, als ich mal meinte: „Hey, ich stand auch schon mal vor dem Buch und habe überlegt, es zu lesen...“ Tja, so kann es gehen. Vielen Dank noch einmal an den freigiebigen Schenker!!!
Nun, der „Thriller“ war nicht übel. Habe mich durchaus amüsiert beim Lesen. Auch wenn es nicht so Thriller-haft war. Eher hat sich die Spannung ganz gemächlich aufgebaut.
Da wacht also eine Frau jeden Morgen auf, und weiß nicht so recht, wer sie ist und warum... Ihre Amnesie ist nervend, aber es wird dann schon langsam klar, dass sie ihren Grund hat...
6 / 10 Punkte.

Comic 1) Ted Naifeh: „Courtney Crumrin im Reich des Zwielichts. Bd. 3“
Wieder einmal: Restlose Begeisterung für die kleine Dame / Hexe / Magierin!!!! Diesmal sind es fast normale Jugendkonflikte, die sie austrägt; verabschiedet sich von alten Freunden.
12 / 10 Punkte

Comic 2) Ted Naifeh: „Courtney Crumrin und die Ungeheuer der Alten Welt. Bd. 4“
Noch mal: Überaus restlose Begeisterung! Oh Mann, ist echt Schade, dass die Serie nicht fortgeführt wurde. - Sie wird langsam erwachsen und muss sich mit dem Phänomen Liebe auseinander setzen.
Ich habe selten eine so unkomplizierte, unverkrampfte Beschäftigung mit dem märchenhaften, fantasy-haften Mysterie-Kram goutiert, wie hier. Dazu sehr gekonnt in Szene gesetzt, wenn auch mit einfachen Mitteln, die ich so ähnlich auch bei HELLBOY gefunden und lieb gewonnen habe.
Ja „liebgewonnen“; die Kleene muss man einfach liebgewinnen. Und dabei geht alles im Grunde tragisch aus...
13 / 10 Punkte

2) Gerard Donovan: „Winter in Maine“
- Hörbuch, ungekürzte Lesung, 5 CDs, gelesen von Markus Hoffmann
Da gab es zunächst eine Notiz im Horror Forum, die mich neugierig machte. Dann wurde auf einem Kultursender die Lesung gebracht, deren Anfang wir während einer sonntäglichen Auto-Heimfahrt hörten. Ich war sofort hin und weg.
Da der Vorleser einfach gut und dessen Stimme so passend für den melancholischen, verknappten Stil des Buches passte, erwarb ich auch das Hörbuch - und bereute dies nicht.
Die Story ist im Grunde einfach: Ein einsamer Mann lebt im Wald in einem der nördlichsten Staaten der USA. Das Haus ist angefüllt mit Büchern, die der Vater des Protagonisten anhäufte und wohl auch alle las, am Kamin sitzend.
Zum Winterbeginn wird der Hund, der einzige Begleiter des Hausbewohners, erschossen. Wer es war, ist unbekannt. Der Hund kann nicht gerettet werden und der Winter bricht an. Nun passiert etwas mit unserem Protagonisten: Er will nicht nur wissen, wer seinen besten Freund erschossen hat, sondern will sich rächen. Dabei wird er zum Serienkiller. Ob er den wahren Täter erwischt? ...
Der Schreibstil bleibt in dieser Melancholie; man erfährt viel über die Herkunft und Vergangenheit des Mannes, über dessen Großvater und Vater. Beide Ahnen waren in einem Krieg, was offensichtlich eine große Bedeutung für ihren Werdegang hatte. Wie sollte das auch nicht so sein? Doch das scheint auch den Jungen geprägt zu haben. Beide Kriegs-Männer sind als Kriegs-Gegner sozusagen geläutert zurück gekehrt und haben sich in ihrer wäldlichen Idylle zurück gezogen, sich von der Welt abgekehrt. Diese Erbe übernimmt der Sohn. Der lernt lieber Wörterlisten aus den Werken Shakespeare auswendig, um seinen Wortschatz zu vergrößern. Wörter, die zum Teil nicht mehr gebräuchlich sind und deren Gebrauch auf Unverständnis der Menschen in der Stadt führt.
Selten, dass mich ein Buch so zum Nachdenken anregt, obwohl es inhaltlich gar nicht mal so viel zu bieten scheint.
Am Ende fühle ich mich als Leser ertappt: Ja, ich habe mich mit dem Protagonisten identifiziert, mit ihm über den Verlust getrauert; war sehr berührt! - Aber was tut der Mann? Er mordet planlos und massenhaft! Darf man sich mit so einem identifizieren?
Dabei führt er sogar eine Begründung für sein Tun an: Er verteidigt die Natur gegen die ihrerseits mordlustigen Hobby-Jäger, die wahllos Hirsche abknallen.
Und was hat die ständigen Erinnerungen an die Kriegsvergangenheit seiner Ahnen zu bedeuten? Ist es vielleicht so, dass jede Generation quasi ihre Kriegserfahrung braucht? Auch um zu der Erkenntnis zu kommen, dass Krieg Mist ist? Doch unser Mann hatte diese Erfahrung nicht selbst gemacht. Zieht er deshalb in den Krieg, um „seinen“ Wald zu verteidigen?
Was nützt all dass Wissen, all die Kultur, die 3000 Bücher, Shakespeare, Lieblingsgedichte? Die ererbte Erkenntnis, dass Krieg schlecht ist? - Am Ende erscheint dem in der Idylle und Erinnerung Gefangenen die Welt „da draußen“ als fremd und feindlich und böse = die moderne Welt taugt nichts. Darf man sich daher so verhalten?
Auch wenn mich da Buch etwas ratlos zurück lässt:
11 / 10 Punkte

3) Dan Simmons: „Hyperion“
Da Buch ist schon lange eines meiner Lieblingsbücher; jetzt wollte ich mal sehen, warum das so ist. Habe es also wieder einmal gelesen, und war wieder über die Maßen angetan. - Ist ja immer so eine Sache, etwas zu wiederholen, denn was einem vor 20 Jahren gefiel, kann ja nunmehr ganz anders ankommen. Nun, ich staune, wie überraschend und neu mir Vieles vorkam.
Nachdem ich in diesem Roman auf die Droge „Flashback“ stieß, wurde ich zudem aufmerksam: Gibt es weitere Schnittstellen zwischen den Werken Simmons?
Nach dieser Droge, die in dieser post-terranischen Welt eine gewissen Bedeutung besitzt, hat er ja nunmehr einen ganzen Roman verfasst, der eigentlich nicht im Hyperion-Universum spielt. Oder eben doch? Ist der Zustand der Erde, der in „Flashback“ geschildert wird, die Vorstufe zur Hegira, dem Kollaps der irdischen Zivilisation, dem Tod der Alten Erde?
Den Mars gibt es in der Welt der Hegemonie ja noch. Interessant: Am und auf dem Olympos werden militärische Simulationen durch geführt. Hmm, kann man da auch eine Verbindung herstellen? Zu dem Doppelroman „Ilium“ und „Olympos“, wo es ja auf dem Mars auch eine besondere Simulation gibt? - Zu weit hergeholt? Tja...
Interessant ist, dass Simmons offensichtlich auch das Thema der jüdischen Verfolgung, ihrer Diaspora, ihrer besonderen Rolle in der menschlichen Geschichte auch hier schon deutlich beschäftigte. - Na ja, Spekulationen...
10 / 10 Punkte


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Lese-Ausklang 2011

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2011 25 Dezember 2011 · 1.038 Aufrufe
Leseliste 2011
Anatolij Kusnezow: „Babij Jar. Die Schlucht des Leids“
Das ist ein „Roman-Dokument“. D.h., kein Roman, aber auch keine trockene Doku. Der Autor schrieb nieder, was er selbst erlebt hat und was ihm Zeitgenossen berichteten. Nur wenige Dokumente bereichern das Buch (Zeitungsüberschriften und Bekanntmachungen).
Es geht um die Eroberung Kiews durch die deutsche Wehrmacht und die Rückeroberung durch die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg. Und es geht um das Schicksal der Menschen in Kiew unter beiden Regimes, der Sowjets und der deutschen Nazis.
Die titelgebende Schlucht ist ein Ort der Vernichtung. Dort haben die Deutschen zuerst Juden aus Kiew massenhaft ermordet, aber auch andere Leute.
Nun ist das aber kein Schwarz-Weiß-Bild. Der jugendliche Erzähler erzählt auch davon, wie die Menschen unter der Kollektivierung und dem Terror des NKWD litten, auch wenn die deutschen Besatzer noch übler waren. Er berichtet auch davon, wie viele Ukrainer die Deutschen sogar als „Befreier“ begrüßten, als Befreier von den bolschewistischen Unterdrückern. Neu für mich war, dass die Deutschen sich ihrer Rolle bewusst waren, dass sie wie „Befreier“ vom bolschewistischen Joch auftraten und damit an die Hoffnungen der Kiewer anknüpften. Allerdings wurden für die kleinsten Vergehen drakonische Strafen (Erschießungen meistens) angedroht und ausgeführt.
Der Autor hält auch seinen eigenen Leuten die Spiegel vor, nennt die Kollaborateure und zeigt die Lebensumstände auf, in denen sie leben und zurecht kommen mussten.
Das Fazit des Autors ist sicher einfach, aber wahr: Jede Form der Unterdrückung und gesellschaftlichen Freiheitsberaubung ist anzuprangern, dabei ist es egal, aus welchen Motiven Diktatoren und ihre Handlanger menschliches Leben vernichten und das Leben unerträglich machen.
Das Buch erschien schon in den 60er Jahren in der SU (auch in der DDR), aber stark zensiert. Diese Ausgabe zeigt, welche Teile zunächst fehlten, welche Stellen, Kapitel etc. der Zensur zum Opfer fielen und welche der Autor erst gar nicht dem Verlag angeboten hatte und die nachträglich eingefügt wurden. Ein wahrlich erschütterndes Buch; hat mich gepackt, auch wenn es stilistisch nicht so großartig ist; der Autor hat das Buch teilweise mit 14 Jahren begonnen zu schreiben.
10 / 10 Punkte

Gero Reimann: „Sonky Suizid“ verfasst 1983 / 2008, Shayol 2011
Ein paar Worte hierzu in CL 40
So richtig dolle fand ich es nicht, aber sehr interessant.
- ohne Wertung -

Manfred Weiland: „Prophet der Apokalypse“, 2012. Jahr der Apokalypse, Band 6
Hat mir durchaus wieder gefallen, auch wenn ich vermehrt merke, dass ich kein Serienleser bin, auch bei solchen kurzen Teilen die Lust verliere. Ich werde mal die kommenden Hefte etwas sammeln und am Stück lesen, vielleicht ist das besser. Dennoch:
9 / 10 Punkte

Jeffrey Thomas: „Tagebuch aus der Hölle“
Das Teil war toll, auch wenn ich erst mal den Einstieg finden musste. Hab mich ja schon hierausgelassen.
9 / 10 Punkte

Frank Schätzing: „Der Schwarm“
Geständnis: Ich war vorurteilsbehaftet. Bestseller? Nee, lese ich nicht.
Habe ich auch nicht. Habe das Mammutwerk als Hörbuch / Hörspiel mir vorlesen lassen. - Diese Mischung aus beidem hat was. - Das war es aber fast auch schon...
Nun, hätte ich das Buch selbst angefangen zu lesen, hätte ich wohl nicht mal die Hälfte geschafft. - Nee, hat mir nicht gefallen.
Zur Story brauche ich sicher gar nichts mehr zu sagen, oder? Kennt man ja mittlerweile, auch wenn man es gar nicht gelesen hat. Das mag aber auch ein Problem sein, weshalb ich das Buch als langweilig empfand, da es mich nicht überraschen konnte. Ich hätte es lesen sollen, als es neu war. Nach der medialen Auswertung des Buches, an der der Autor selber mitwirkte (hatte mal seine Präsentation / Show in Leipzig miterleben dürfen, die wirklich toll war!) war weder von den Katastrophenszenarien, noch von der Schwarm-Intelligenz Überraschendes übrig.
Was mich am Plot allerdings störte, war, dass so ein Riesen-Global-Thema wieder mal auf das Einzelschicksal einiger weniger Protags herabgesetzt wurde. Am Ende kloppen sich ein paar gute Wissenschaftler und Naturforscher mit ein paar bösen Geheimdienstleuten.
Die Fiktion von der Schwarm-Intelligenz, die sicher für die SF gut ist, hat meiner Meinung nach die Brisanz der Thematik herab gesetzt: Das ökologische Gleichgewicht wird ja durch das aktive und bewusste Handeln der Irr gefährdet. Der Mensch ist da außen vor.
Den Wechsel aus Erklärungen und „Action!“-Szenen empfand ich auch als fad. Der Handlungsverlauf wird dadurch fast beliebig; auch wenn Stück um Stück die Rolle der Personen, als auch das Geheimnis um die Katastrophen aufgedeckt werden; aber die Enthüllungsbrocken sind recht klein; wenn man also ein Stück zwischendurch wegließe, verpasst man nicht viel, habe ich den Eindruck.
Von den Figuren fand ich die beiden Halbindianer noch am interessantesten.
5 / 10 Punkte

E.E.Knight: „Saat der Nacht“ (Vampire Earth 4)
Oh Götter, ich hänge - ein Jahr hinterher. Habe ich den Band 3 tatsächlich vor über einem Jahr gelesen? - Das beweist nur: Ich bin kein Serienleser.
OK, das 4. David Valentine Abenteuer war wieder nicht schlecht. Aber inzwischen kenne ich das alles schon.
Was ich auch ernüchternd fand, war der Umstand, dass der dolle Cliffhanger vom letzten Mal diesmal fast nebenbei aufgelöst wird und nicht mehr so wichtig ist. Die Superwaffe gegen die vampireske Alien-Plage ging ja verloren und heuer wird mal so am Wegesrand ein Wagen mit dem Zeug gefunden... Hmm..
Unsere „Katze“, als die David V. Zuletzt ausgebildet wurde, wird diesmal ihrer Rolle gerecht. Die Katzen agieren sozusagen hinten den feindlichen Linien. Da nunmehr ein Großteil der Freien Territorien verloren ging an die Kur und ihre menschlichen Handlanger (Quislinge), bleibt auch kaum was anderes über. Valentines gesamter Trupp gibt sich als Rekruten für die kur-freundlichen Truppen aus.
Was der Autor vermag: Er kann einfühlsam schildern, auch wenn die Sprache einfach ist, so ist sie eben auch sehr zugänglich. Man fühlt sich als Elser in diese Welt hineingezogen. Die Lektüre macht Spaß, auch wenn - dem Gesetz der Serie gehorchend - kein richtiges Ende absehbar ist.
Wenn ich das richtig sehe, wird die Serie auch nie richtig abgeschlossen im Deutschen. Hmm...
7 / 10 Punkte


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Thomas' Lektüre-Resümee 2011

Geschrieben von T.H. , in Statistik, Subjektive Eindrücke, Leseliste 2011 21 Dezember 2011 · 969 Aufrufe

Mal kurz zusammen gefasst: Die Romane (auch als Hörbuch) und Erzählungsbände, die ich in 2011 gelesen habe. Hier ohne Punktewertung, aber insofern gewertet, ob ich sie - aus der Erinnerung heraus - empfehlen würde (ich befürchte, so mit dem zeitlichen Abstand, verschieben sich einige Wertungen).
Die Farben bedeuten (rot und fett = Superbuch!)
  • primstens
  • gut bis so lala
  • eher zu vernachlässigen
Jussi Adler-Olsen: "Schändung"

Carl Amery: „Der Untergang der Stadt Passau“ (Entdeckung für mich!)
Martin von Arndt: "Der Tod ist ein Postmann mit Hut"
Martin von Arndt: „ego shooter“
von Aster / Koch / Hoffmann: "Weihnachten im Stirnhirnhinterzimmer. Bedingt besinnliche Geschichten"
Paolo Bacigalupi: „Biokrieg“
Otto Basil: „Wenn das der Führer wüsste“
Ned Beauman: „Flieg, Hitler, Flieg!“
Robert Bloch: „Der Feuerengel“
Frank Borsch: Perry Rhodan Neo 1. Sternenstaub
Charles Bukowski: „Pulp ausgeträumt“
Charles Bukowski: „Kaputt in Hollywood“
Charles Bukowski: "Das Leben und Sterben im Uncle Sam Hotel"
Charles Bukowski: „Fuck Machine“
Charles Bukowski: „Hollywood“
Martin Cruz-Smith: „Der andere Sieger“
Dietmar Dath: "Die Abschaffung der Arten"
Ralph Doege: „Ende der Nacht“
Christa Faust: "Hardcore Angel"
Andrej Gelassimow: "Durst"
Greg F. Gifune: „Blutiges Frühjahr“
Andreas Gruber: „Ghost Writer“
Elliott Hall: „Den ersten Stein“
Elliott Hall: „Böses mit Bösem“
„Hiroshima soll leben“
Robert E. Howard: „Rächer der Verdammten. Die Abenteuer des Solomon Kane“
Robert E. Howard: „Unter schwarzer Flagge“
Brian Keene: Kill Whitey
Jack Ketchum: "Die Schwestern"
E.E.Knight: "Saat der Nacht"
Jörg Kleudgen: „Stella Maris“
Helmut Krausser: „Einsamkeit und Sex und Mitleid“
Thor Kunkel: „Subs“
Anatolij Kusnezow: „Babij Jar. Die Schlucht des Leids“
Joe R. Lansdale: „Kahlschlag“
Nikolai Lilin: „Freier Fall“
Arjen A. Lucassen & Wilko Müller jr.: "Die Reise ins Elektrische Schloss"
Carlton Mellick III: „Ultra Fuckers“
China Miéville: „Der Krake“ (die Enttäuschung des Jahres für mich)
Christian Montillon: „Utopie Terrania. Perry Rhodan Neo 2
Michael Moorcock: „Die Kriegsmeute“
Michael Moorcock: "Der Eroberer"
Michael Moorcock: „Die See des Schicksals“
Michael Moorcock: „Elric am Ende der Zeit“
Michael Moorcock: "Das Buch Corum"
Wilko Müller jr.: „Fräulein Schmidt und die Maske der Mona Lisa“
Walker Percy: „Das Thanatos-Syndrom“
Douglas Preston & Lincoln Child: „Cult. Spiel der Toten“
Gero Reimann: „Sonky Suizid“
Frank Schätzing: "Der Schwarm"
Uwe Schimunek: „Das Thüringen-Projekt“
Roger Smith: „Kap der Finsternis“
„Styx. Fluss der Toten“
Jeffrey Thomas: „Tagebuch aus der Hölle“
Michael Tillmann: „Ein Gänsekiel aus Schwermetall“
Volkmer Weiss: „Das Reich Artam“ - eher gar nicht gut -
John Wyndham: „Kolonie im Meer“
John Wyndham: „Die Triffits“
Carlos Ruiz Zafón: „Der Schatten des Windes“


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Die Hölle ist kein übler Ort, meint Jeffrey Thomas

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke, Leseliste 2011 20 Dezember 2011 · 1.635 Aufrufe
Tagebuch aus der Hölle
Jetzt kann Weihnachten beginnen! Die Hölle ist gerettet und im Grunde gar kein so übler Ort, oder?

Endlich wieder ein Thomas! Habe mich sehr darauf gefreut, doch dann lag das Buch noch eine Weile auf dem SUB. So kurz vor Weihnachten und Jahresende sollte dieses Highlight aus der Horror-Jahr 2011 aber noch goutiert werden.

Also: Die Hölle ist nicht Punktown. Nein, das nicht. - Ich brauchte ein Weilchen, mich an das Sujet zu gewöhnen. Ich war unentschieden: Wo läuft der Hase hin? Ist das eine Parodie, soll das ein böser Splatterroman werden, denn wo wenn nicht in der Hölle wird auf Teufel komm raus gefoltert und gemartert? Aber will ich so was lesen? „Saw“ auf 250 Seiten?
Oder ist „die Hölle“ ein Synonym für „die Welt“ - ohne Gott? Steht das Buch gar in einer Tradition? Dante für das 21. Jahrhundert?
Jeffrey Thomas hat mich so ca. nach 50 Seiten herumgekriegt. Was er nämlich wirklich kann: erzählen. Auch wenn der Plot ein ziemliches Konstrukt ist, so schildert der Autor so plastisch und einfühlsam, da muss man einfach mitgehen.
Unser Ich-Erzähler ist ein gottloser Selbstmörder, ein Möchtegernschriftsteller, der sich die Kugel gab, weil es mit der Schrifttellerkarriere nicht klappte, auch sonst nicht im Leben, mit der Frau etc.
In der Hölle muss er erst mal so was wie einen Grundwehrdienst absolvieren, wird da ordentlich durch die Mangel genommen. Das alles wird aber nicht wirklich drastisch erzählt, also keine Folter-Orgie, wie man sie aus dem Kino kennt.
Als Ausgleich führt er illegal Tagebuch. Das Tagebuch ist übrigens auch ein verdammter Hölleninsasse, der aber nur mit seinem Auge kommunizieren kann und um den sich unser Held etwas kümmert.
Das Personal in der Hölle sind Dämonen. Engel kommen, um sich auszutoben und Leute zu foltern usw.
Gott glänzt durch Abwesenheit, Satan scheint es überhaupt nicht zu geben.
So ganz beiläufig entwickelt der Autor eine stimmige höllische Gesellschaftsordnung mit eigener Geschichte, Regeln, unsterblichen und sterblichen, seelenlosen und beseelten Kreaturen, mit einer Hackordnung.
Und es gibt Fluchtpunkte aus der scheinbar festgefügten Folterordnung. Es gibt sogar eine Lovestory, einen Aufstand, Kämpfe und ein versöhnliches Happy End. Auch der Plot hat mich dann also überzeugt.
Dazu gibt es zahlreiche erstklassige Illustrationen von Erik Wilson; die mir außerordentlich gut gefielen!
Bei all den Engeln und christlich-religiösen Bezügen fühlte ich mich sogar irgendwie auf Weihnachten eingestimmt. Nun ja...
Großartige Weisheiten sollte man nicht erwarten, das ist ein Klasse-Unterhaltungsroman. Die Konflikte, die unser Held da ausficht, funktionieren auch außerhalb der Hölle; die konstruierten besonderen Umstände dieses unwirtlichen Ortes sind Fantasy, reiner Eskapismus; wirklich Philosophisches habe ich nicht entdecken können (von wegen Dante und so...).

OK, nun heißt es warten bis zum Frühjahr, denn da bringt FESTA den Band mit Chtulhu-Stories von Jeffrey Thomas. Wieder was zum drauf Freuen!


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Lesen & Hören & Sehen - November 2011

Geschrieben von T.H. , in Leseliste 2011 02 Dezember 2011 · 1.019 Aufrufe

Elliott Hall: „Böses mit Bösem“
...hatte ich schon mal am 5.11. eingestellt; hier noch nur der Vollständigkeit halber:
Ach, diese „bösen“ Buchtitel. Wenn ich solch einen Titel sehe, lasse ich meist sofort die Finger davon. Das ist eine wahre Inflation der Bösen!
Nun war ich aber hinreichend begeistert vom ersten Band um den Iran-Krieg-Veteranen Felix Strange, der sich im „Kirchenstaat USA“ als Privatdetektiv durchschlägt. „Iran-Krieg“? Nee, kein Tippfehler. Das ist SF, die aber, wenn man die Nachrichten verfolgt, als man gar nicht mehr so unwahrscheinlich und weit in der Zukunft angesiedelt sehen darf.
Das letzte Mal wurde Strange von den neuen politischen Mächten, die die USA immer mehr beherrschen, in ihre Intrigen integriert und fast verheizt. Er kam noch mal davon. Allerdings steht er nun immer noch unter „Beobachtung“, sozusagen...
Diesmal wird er darauf hingewiesen,dass ein alter Kamerad aus dem Iran-Krieg verschwunden ist. Also richtig verschwunden, so sehr, dass keinerlei Spur von ihm übrig blieb. Das passierte auch anderen Leuten. Da werden Biografien und Spuren, die Menschen in der Gesellschaft hinterlassen, vollständig ausgelöscht, was auch bedeuten kann, das deren Familien nicht „mehr da sind“. - Wer macht denn so was?
Das Buch ist etwas dicker als das erste; dennoch endet er .. - unentschlossen. Wie soll ich es anders ausdrücken? Das Ende dürfte ziemlich unbefriedigend sein; aber wahrscheinlich ist das real. Denn Felix legt sich wieder mit den ganz Mächtigen an. Wenn er da überhaupt mit heiler Haut raus kommt, ist das schon ein Wunder.
Der Autor verwendet diesmal noch mehr Raum der Schilderung der politischen und Lebensumstände in der USA der nahen Zukunft. - Man könnte seinen wie ein Gegenroman zu „Flashback“ von Dan Simmons lesen. Ist jedenfalls interessant, dass beide Bücher im Deutschen gleichzeitig erschienen.
In den USA regiert ein Präsident, der von einem fundamentalistisch-christlichen Rat der Ältesten gelenkt wird. Ihren Einfluss in der Bevölkerung besitzen diese Ältesten durch eine Reihe von mehr oder weniger karitativen und / oder terroristischen Organisationen, die durch die Verbreitung von Heilsbotschaften und den moralischen, religiösen und eben auch physischen Druck die Leute für sich gewinnen und / oder mundtot machen, unterdrücken, einschüchtern.
Hall erzählt da auch Sachen, die für die unmittelbare Handlung eigentlich keine Rolle spielen, so z.B. von einer Art Jugendorganisation, eine Art Kinder-SA: Den „Söhnen Davids“. Das gibt es eine tolle Szene in einer Gaststätte, in der ausländische Touristen von solchen Typen angemacht werden; und alle US-Bürger gucken beschämt weg.
Oder es wird so ein fanatischer Gottesdienst dieser Erweckungsbewegung geschildert. Da denke ich allerdings, das ist wohl keine SF...
Diesmal gibt es ausführliche Rückblicke in die Vergangenheit. Es wird davon erzählt, dass Strange irgendwie mit den Auswirkungen der Bombe, die die Amis über Teheran zündeten und deren Wirkung die Stadt in eine Geisterstadt verwandelte. Was das aber für ein Zeug war, worunter Felix nun tatsächlich leidet, ist weiterhin unklar.
Ohne viel Phantasie erzählt der Autor davon, dass der Grund, weshalb die USA den Iran nun angegriffen hatten, nämlich die Zündung einer A-Bombe in Houston, vielleicht doch nicht stimmte. Jedenfalls konnten die Ermittler im Iran kaum etwas finden, was darauf schließen lässt, dass die die Bombe geabaut haben könnten. Na, das kennen wir doch...
„Das Komitee für Kinderschutz“ aus Teil 1 ist so ziemlich ausgeschaltet (nach den Ereignissen aus Teil 1). Dafür gibt es neue Truppen, z.B. eine Firma, die eine Privatarmee unterhält,„Fisher-Partners“. Dann gibt es eine „Spezialeinheit 17“, die im Iran-Krieg hinter den feindlichen Linien für die Entführung von „Feinden“ verantwortlich war und deren Opfer ausgewiesenen Verhörern zugeführt wurden. Felix Strange gehörte damals dazu. Daher kennt er deren Potentaten, denen er nun wieder begegnet. Er hat mit den „Idealen“ dieser Mordstruppe gebrochen, was seine Ex-Kommandeure nicht gut heißen. Um es mal so auszudrücken...
Er sieht auch seine Schwarm aus Teil 1, Iris, wieder; doch wie es scheint, zum letzten Mal. Oder doch nicht?
Nun ja,es bleibt viel offen. Das kann – nein MUSS – nur bedeuten, dass es eine Fortsetzung gibt. Ich bitte innigst darum!!! --- klick klick klick --- gleich mal nachgesehen, und tatsächlich: Im Frühjahr erscheint dann „The Children's Crusade“. Yes!!
10 / 10 Punkte

China Miéville: „Der Krake“
Hätte ja wieder ein Hit werden müssen. Wurde es aber nicht. Dabei fing es gut an, tolle Idee (wie kann so ein Riesenkraken aus einem Museum gestohlen werden, ohne dass es einer merkt, und vor allem: Warum klaut so was jemand?), tolle Stimmung (verregnetes London), eine wahre Wort-Akrobatik; der Mann hat einfach Spaß am Fabulieren, dass es eine wahre Freude ist! Und seine Figuren, Ideen, die er irgendwie aus dem Ärmel schüttelt.: Die Typen Gosz und Subby, das Kunsten, die Chaosnazis und Mnemophylax (Engel der Erinnerung)....
Und sonst? Genau, das ist das Problem. Hunderte Seiten lang stellt sich immer wieder nur die eine Frage: „Wer und wie kann so ein Museumsexponat entwenden?" Das Warum wird schon sehr bald angedeutet, da geht es halt um Sekten, Weltuntergang und so weiter. Das ist ok, aber die Spur war schnell gelegt und dann kam... nichts... nichts Relevantes. Ich habe es nicht durchgehalten, der Krake wurde mir piepegal.
Ok, warte auf den nächsten Miéville.
5 / 10 Punkte

Hörbücher
John Wyndham: „Kolonie im Meer“
Hörspiel auf 2 CDs. Nun ist es hier so, dass ich nach dem Hören nicht genau weiß, wie das Buch ist. Das Hörspiel vermittelt auf jeden Fall den für Wyndham bekannten „gemütlichen Apokalypse“-Stil. Geht alles irgendwie sittsam und ruhig daher, auch der Untergang unserer Zivilisation. So wie neben erfahren wir, dass „danach“ die Bevölkerung Großbritanniens nur noch 5 Millionen beträgt...
Neben der „Gemütlichkeit“ ist allerdings der ziemlich ausgelutschte 08/15-Plot, der eigentlich nicht mehr so recht überzeugt, was mir auffiel. Als hätte sich seit „Krieg der Welten“ von Wells nichts mehr getan. Eine zusätzliche Schwäche ergibt sich daraus, dass der Leser / Zuhörer nur mittels eines überschlauen (wenn auch immer wieder verlachten) Wissenschaftlers etc. von der Herkunft, den Motiven etc. der Aliens, die sich die Tiefsee als Ausgangsbasis ihrer Erd-Eroberung aussuchten, erfährt und das auch nur vage, denn eigentlich weiß niemand, wer das da ist, und warum...
Trotzdem gut zum Nebenbeihören geeignet, als Autofahrtunterhaltung.
7 / 10 Punkte

John Wyndham: „Die Triffits“
Habe den Klassiker auch als Hörspiel (vom WDR) genossen. Sehr gut, keine Frage. Was mir auffiel, der ich bisher nur den Film kannte: Die bösen Pflanzen sind eher eine Randepisode. Klar, sie sind allgegenwärtige, aber das größte Problem ist die Blindheit der meisten Menschen und der damit verbunden Zerfall der Zivilisation. Trotzdem werden die Menschen nicht von den Pflanzen in ihrer Existenz bedroht; diesen Eindruck habe ich von dem Film, den ich aber auch schon wieder vor einiger Zeit sah.
Wyndham spielt ein paar Gesellschaftsmodelle durch, ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Alles bleibt wieder irgendwie beschaulich, auch wenn viele Leute sterben.
Dass das Ganze als eine Art Tonbandbericht dargebracht wird, lässt die Spannung nicht unbedingt ins Unendliche steigern. Hat mir aber trotzdem gefallen, allein aufgrund der unnachahmlichen Stimmung.
8 / 10 Punkte

Robert Bloch: „Der Feuerengel“
Hörspiel mit Edgar Selge. - Robert Bloch steht ja auch noch auf meiner „Das muss ich lesen“-Liste, mittlerweile auch wieder mal etwas höher gerückt. Schön ist es, wenn mir jemand während des Autofahrens was von Bloch vorliest. Diesmal sogar als Hörspiel. Fein!
Ist wieder ein Lehr- und Bravourstück psychologischen Horrors, der aus einem selbst kommt. Ein Schriftsteller hat immer den selben Alptraum. Dann darf er was zu Sekten recherchieren. Jedes mal, wenn er sich einer Sekte widmet, brennt deren Domizil ab. Natürlich weiß man schnell, warum das so ist und dass das kein Zufall ist. Das Ganze ist aber charmant gemacht, die beteiligten Schauspieler tun das Ihrige dazu bei.
8 / 10 Punkte

Graphic Novels
Peer Meter und Barbara Yelin: „Gift“
Grafic Novel über die berühmte Giftmassenmörderin aus Bremen. Keine packende Geschichte, schon gar nicht, wenn man die historische Story kennt. Aber großartig umgesetzt. Als Erinnerung einer fiktiven (?) Schriftstellerin, die eigentlich einen Reiseführer über Bremen schreiben wollte, im Auftrag des Verlegers Brockhaus.
Zunächst wird sie mit ziemliche plumpen, handfesten Vorurteilen der Männer konfrontiert. Dann packt sie die Geschichte um die Mörderin, nd so wie sie an die Grenzen der Erkenntnis stößt, mus es wohl ihren Zeitgenossen auch ergangen sein: Die Motive der Giftmörderin sind nie geklärt worden.
Was aber wirklich ein Kopfschütteln verursacht, ist der der Umstand, dass die Leute, Nachbarn, Verantwortliche, Behörden, so lange zusahen... Die Frau hat 15 Leute aus ihrer unmittelbaren Umgebung gemeuchelt, ihre Kinder, Männer... Keiner machte was.
Alles in Kohlebildern verewigt, die gerade wegen ihrer Dunkelheit nach ewigem Winter aussehen...
9 / 10 Punkte

Art Spiegelman: „Breakdowns“
Erstes überformatiges Supercomic mit den biografischen Strips aus den 70er etc., die der bekannte Zeichner damals für den Underground zeichnete.
10 / 10 Punkte

Art Spiegelman: „Im Schatten keiner Türme“
Seine – ebenso große / überformatige – Verarbeitung des 9/11-Traumas, eben nicht aus der Sicht einen hohlköpfigen Patrioten, sondern eines kritischen Zeitgenossen, der über seinen Schock die Liebe zu seinem N.Y. entdeckte.
10 / 10 Punkte

Bernd Frenz und Zeichner: „Kurzer Prozess“ Short Stories, Gringo Comics, No. 5
Ein Stück Comic-Garten-Ausbeute, endlich mal gelesen, war ja nicht viel. Drei deftige Geschichten, eine sogar SF (Berlin in naher Zukunft nach dem Knall und ohne richtige Menschen). Hübsch...
8 / 10 Punkte

Groschenhefte
Michael Knoke: „Im Zeichen des Wolfes“ (Dämonen-Land 145, 1995) – 8 / 10 Punkte
Michsel Knoke: „Luciferna“ (in: „Fantastic News“ Nr. 91/92, 1996) – 7 / 10 Punkte
Rezis zu den beiden Luciferna-Romanen in einem nächsten Cthulhu Libria.
Manfred Weinland: „Der Conquistador“ (2012. Jahr der Apokalypse, Bd. 5) - 8 / 10 Punkte


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Die Anziehungskraft eines Ost-Comics: Das geheime Leben der...

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 27 November 2011 · 789 Aufrufe
Mosaik, Digedags, Lehmstedt
„Das geheime Leben der Digedags“
Buchvorstellung & Vortrag von Dr. Mark Lehmstedt
25.11.2011, Haus des Buches, Leipzig
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Na, das war eine Überraschung: über 50 Gäste kamen zum Vortrag! Was daran ungewöhnlich ist? Nun ja, zu anderen Lesungen, organisiert durch den Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V., kommen meist weitaus weniger Leutchen. Leider...
Dabei ist das Thema nicht mal streng genommen ein SF-Thema. Aber offensichtlich gibt es hier ein breiteres öffentliches Interesse. Welche Parameter führen zu so einer erhöhten Aufmerksamkeit? Da ist zum einen der Leipziger Herausgeber, Dr. Lehmstedt, der durchaus seinen guten Ruf in der Messestadt genießt und dessen Verlag sich vor allem um die Kultur- und Alltags-Geschichte Mitteldeutschlands kümmert. Dann wurde der Leipziger Comic-Stammtisch aufmerksam, aus dessen Reihen einige Leute kamen. Das „Mosaik“ ist zudem eine typische DDR-Sache; das weckt Erinnerungen und lockt sicher in der ostdeutsche Metropole auch so machen an. Es gab hier im Vorfeld auch relativ viel Presse.- Nun, die Veranstalter hat es gefreut.
Der Referent enttäuschte dann auch seine Zuhörer nicht! Habe selten einen so eloquenten und unterhaltsamen Vortrag gehört. Der Mann versteht sein Handwerk, kann reden, keine Frage!
Nach kurzer Einführung von FKSFLer René Meyer ging Herr Lehmstedt der Frage nach, wer der Schöpfer der drei berühmten und beliebten Comic-Figuren war. Herr Johannes Hegenbarth lebt ja noch, ist aber an einer Selbstdarstellung nach wie vor überhaupt nicht interessiert. Er gab nie ein Interview, auch dem Auto des Buches nicht.
Seinen Namen hat er wohl auch aus dem Grund erst auf „johannes“ (als Karikaturist), später auf Hannes Hegen verkürzt, weil es noch einen anderen berühmten Illustrator namens (Josef) Hegenbarth in der DDR gab, der sogar mit Hannes Hegen verwandt war.
Derzeit ist Hannes Hegen dabei, seine Privatsammlung in Sachen MOSAIK und DIGEDAGS dem Zeitgenössischen Forum zu Leipzig zu übergeben. Am 16. Februar 2012 wird dort dann auch eine neue Ausstellung eröffnet. Vielleicht ist der legendäre Schöpfer auch zugegen.
So einer wie ich, der durch das MOSAIK quasi mit sozialisiert wurde, damit aufwuchs, hörte sicher ganz anders zu. Für die DDR war das Heft eine enorme Erfolgsgeschichte, zu der es eine Reihe von „Hinter den Kulissen“-Stories gibt. Das konnte Dr. Lehmstedt eindrücklich darstellen. Weil das MOSAIK so erfolgreich war, durfte es Mitte der 70er auch nicht zurück gefahren werden, obwohl Hannes Hegen das gerne so wollte; die goldene Kuh sollte weiter gemolken werden. Den Wechsel von die Digedags zu den Abrafaxen hatte dann in dieser Darstellung auch reinweg kommerzielle Gründe; das traut man der DDR gar nicht zu.
Es war dann auch eine Überraschung, als der Referent in der anschließenden Fragerunde bestätigte, dass es wohl zu Herrn Hegen keine Stasi-Akte gab.
Nun will ich hier nicht den Inhalt des Vortrages wiedergeben, da gibt es ja schließlich noch das Buch, das gelesen werden will. Und wohl schon reichlich gelesen wurde; der Herausgeber verkündete, dass sich bis dato ca. 5500 Exemplare verkauft haben.
Dabei begann alles mit einer Verlegenheitslösung. Anfang der 90er sollt Dr. Lehmstedt einen Vortrag in den USA halten. Er wollte über die Verlagsstadt Leipzig des 18. Jh. reden. Ein Bekannter entdeckte aber im Bücherregal des Dr. dessen zerfledderte MOSAIK-Sammlung. Da gab es doch auch die Amerika-Serie! Warum den Kollegen in Übersee nicht davon erzählen?
Der Vortrag wurde wohl ein toller Erfolg, denn die Amerikaner staunten nichts schlecht, was so hinter dem Eisernen Vorhang in einer Comiczeitschrift möglich war und wie genau die Bilder des New York des 19. Jh. darin waren. Zu der Grundausstattung des Ateliers, in dem die MOSAIK-Hefte entstanden, gehörte eine große Bibliothek, in der die Zeichner sich Inspirationen und Vorlagen besorgten.
Ja, „die“ Zeichner, und ja, „Vorlagen“... Das sind auch „Problemkreise“, auf die Dr. Lehmstedt einging. Denn das MOSAIK war eine Kollektivleistung; bis zu 12 Leute arbeiteten daran. Und mit den Urheberrechten (an Bildern) nahm man es wohl auch nicht immer so genau...
Interessant waren auch die Ausführungen zum Verhältnis des Meisters zu Disney. Hegen betonte ja immer, dass er mit westlichen Comics nichts am Hut hat; aber wenn man sich gerade die ersten MOSAIKs genau anschaut, dann findet man da durchaus Parallelen. Es wurde auch ein Titelbild des „Eulenspiegel“-Vorläufers „Frischer Wind“, dem DDR-Satire-Magazin, auf dem die Disney'schen 7 Zwerge auf die gerade im Aufbau befindliche Stalinstadt (heute: Eisenhüttenstadt) schauen.
Das Fazit des Referenten und Buchautors: Das MOSAIK wurde mit der „Ritter Runkel“-Serie und den folgenden Heften zum Teil der großen Comic-Weltliteratur. Was die große Gesamterzählung ausmacht, die Ausarbeitung der Charaktere, den Wortwitz, die künstlerische Ausführung, ist es halt ganz großes Kino. Er verglich die Serie mit „Prinz Eisenherz“.
Mein Fazit: Ein erstaunlicher Abend, der mir Einblicke in eine Sache gewährte, von der ich dachte, dass ich sie gut kenne.


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Nach dem Krieg im Iran: Elliott Hall: "Böses mit Bösem"

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke, Leseliste 2011 06 November 2011 · 1.028 Aufrufe

Elliott Hall: „Böses mit Bösem“

Ach, diese „bösen“ Buchtitel. Wenn ich solch einen Titel sehe, lasse ich meist sofort die Finger davon. Das ist eine wahre Inflation der Bösen!
Nun war ich aber hinreichend begeistert vom ersten Band um den Iran-Krieg-Veteranen Felix Strange, der sich im „Kirchenstaat USA“ als Privatdetektiv durchschlägt. „Iran-Krieg“? Nee, kein Tippfehler. Das ist SF, die aber, wenn man die Nachrichten verfolgt, als man gar nicht mehr so unwahrscheinlich und weit in der Zukunft angesiedelt sehen darf.
Das letzte Mal wurde Strange von den neuen politischen Mächten, die die USA immer mehr beherrschen, in ihre Intrigen integriert und fast verheizt. Er kam noch mal davon. Allerdings steht er nun immer noch unter „Beobachtung“, sozusagen...
Diesmal wird er darauf hingewiesen,dass ein alter Kamerad aus dem Iran-Krieg verschwunden ist. Also richtig verschwunden, so sehr, dass keinerlei Spur von ihm übrig blieb. Das passierte auch anderen Leuten. Da werden Biografien und Spuren, die Menschen in der Gesellschaft hinterlassen, vollständig ausgelöscht, was auch bedeuten kann, das deren Familien nicht „mehr da sind“. - Wer macht denn so was?
Das Buch ist etwas dicker als das erste; dennoch endet er .. - unentschlossen. Wie soll ich es anders ausdrücken? Das Ende dürfte ziemlich unbefriedigend sein; aber wahrscheinlich ist das real. Denn Felix legt sich wieder mit den ganz Mächtigen an. Wenn er da überhaupt mit heiler Haut raus kommt, ist das schon ein Wunder.
Der Autor verwendet diesmal noch mehr Raum der Schilderung der politischen und Lebensumstände in der USA der nahen Zukunft. - Man könnte seinen wie ein Gegenroman zu „Flashback“ von Dan Simmons lesen. Ist jedenfalls interessant, dass beide Bücher im Deutschen gleichzeitig erschienen.
In den USA regiert ein Präsident, der von einem fundamentalistisch-christlichen Rat der Ältesten gelenkt wird. Ihren Einfluss in der Bevölkerung besitzen diese Ältesten durch eine Reihe von mehr oder weniger karitativen und / oder terroristischen Organisationen, die durch die Verbreitung von Heilsbotschaften und den moralischen, religiösen und eben auch physischen Druck die Leute für sich gewinnen und / oder mundtot machen, unterdrücken, einschüchtern.
Hall erzählt da auch Sachen, die für die unmittelbare Handlung eigentlich keine Rolle spielen, so z.B. von einer Art Jugendorganisation, eine Art Kinder-SA: Den „Söhnen Davids“. Das gibt es eine tolle Szene in einer Gaststätte, in der ausländische Touristen von solchen Typen angemacht werden; und alle US-Bürger gucken beschämt weg.
Oder es wird so ein fanatischer Gottesdienst dieser Erweckungsbewegung geschildert. Da denke ich allerdings, das ist wohl keine SF...
Diesmal gibt es ausführliche Rückblicke in die Vergangenheit. Es wird davon erzählt, dass Strange irgendwie mit den Auswirkungen der Bombe, die die Amis über Teheran zündeten und deren Wirkung die Stadt in eine Geisterstadt verwandelte. Was das aber für ein Zeug war, worunter Felix nun tatsächlich leidet, ist weiterhin unklar.
Ohne viel Phantasie erzählt der Autor davon, dass der Grund, weshalb die USA den Iran nun angegriffen hatten, nämlich die Zündung einer A-Bombe in Houston, vielleicht doch nicht stimmte. Jedenfalls konnten die Ermittler im Iran kaum etwas finden, was darauf schließen lässt, dass die die Bombe geabaut haben könnten. Na, das kennen wir doch...
„Das Komitee für Kinderschutz“ aus Teil 1 ist so ziemlich ausgeschaltet (nach den Ereignissen aus Teil 1). Dafür gibt es neue Truppen, z.B. eine Firma, die eine Privatarmee unterhält,„Fisher-Partners“. Dann gibt es eine „Spezialeinheit 17“, die im Iran-Krieg hinter den feindlichen Linien für die Entführung von „Feinden“ verantwortlich war und deren Opfer ausgewiesenen Verhörern zugeführt wurden. Felix Strange gehörte damals dazu. Daher kennt er deren Potentaten, denen er nun wieder begegnet. Er hat mit den „Idealen“ dieser Mordstruppe gebrochen, was seine Ex-Kommandeure nicht gut heißen. Um es mal so auszudrücken...
Er sieht auch seine Schwarm aus Teil 1, Iris, wieder; doch wie es scheint, zum letzten Mal. Oder doch nicht?
Nun ja,es bleibt viel offen. Das kann – nein MUSS – nur bedeuten, dass es eine Fortsetzung gibt. Ich bitte innigst darum!!! --- klick klick klick --- gleich mal nachgesehen, und tatsächlich: Im Frühjahr erscheint dann „The Children's Crusade“. Yes!!
10 / 10 Punkte


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Geschrieben von T.H. , in Meine Empfehlung 30 Oktober 2011 · 706 Aufrufe

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Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
 Andreas Fieberg & Ellen Norten (Hrsg.): RÜCKKEHR NACH BLEIWENHEIM, p.machinery, 2023

 "Angst im Empire", hg.v. Reinhard Klein-Arendt, Ed. Dunkelgestirn, 2024
 Jörg Weigand, "ISABELLA. Eine ganz besondere Liebe", p.machinery, 2025

â– 
Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
 "Saramees Blut", Atlantis 2012
 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023

 Andreas Fieberg (Hrsg.): ABSCHIED VON BLEIWENHEIM. In memoriam Hubert Katzmarz MMXXIII, p.machinery, 2023

 Hubert Katzmarz: EIN MEISTERWERK DER WELTLITERATUR, p.machinery, 2023
 

 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

!Time Machine 8, Januar 2024
â– 
Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
REISSWOLF S5, 2024
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CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

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