Jahresrückblick 2013, Teil I
Jahresrückblick
Ich habe lange überlegt, ob ich meinen Leserückblick auf das Jahr 2013 nicht lieber dritteln sollte, anstatt ihn in vier Teile zu zerlegen, wie ich es in den Jahren zuvor getan habe. Denn die Portionen sind klein dieses Jahr, ich hatte gerade in den ersten drei Quartalen recht wenig Zeit zum Lesen ... Es war ein Jahr, das mir so ziemlich alle Energiereserven abverlangt hat, die ich überhaupt noch irgendwo versteckt hatte. Sowohl was meine Familie angeht als auch meine Arbeit als Autor.
Wie sich die Crewliste der Hartmanns verändert hat, steht in der Zueigung zum ersten Nestis-Buch, Einzelheiten gehören nicht ins Netz, seht es mir also bitte nach, wenn ich darüber hier nicht mehr schreibe.
Zu meiner Autorenexistenz kann ich hier immerhin festhalten, dass ich dieses Jahr reichlich Veröffentlichungen hatte. Im Februar kam mein Roman "Das Serum des Doctor Nikola" im Wurdackverlag heraus. Im Mai erschienen zwei Anthologien, bei denen ich jeweils als Mit-Herausgeberin fungierte: Zusammen mit Andrea Tillmanns organisierte ich "Mit Klinge und Feder", die Fantasy-Anthologie der Phantastik Girls, die bei Ulrich Burger erschien. Und als Partnerin der Verlegerin Monika Fuchs gab ich "Autorenträume", ein besonderes Lesebuch, heraus. Im Oktober war es dann so weit, dass "Nestis und die verschwundene Seepocke" das Licht der Welt erblickte. Ein Meermädchenroman, verlegt von Monika Fuchs und illustriert von Olena Otto-Fradina, dem sich vor drei Wochen noch ein Nordsee-Weihnachtsmärchen-eBook anschloss: "Nestis und der Weihnachtssand". Ich hatte dieses Jahr also jede Menge zum Korrekturlesen. Da blieb die weitere Lektüre manchmal auf der Strecke.
Doch nun zum Leserückblick auf das Jahr 2013. Vielleicht ist ja der eine oder andere Titel für euch dabei. Herausragend gute Bücher habe ich blau markiert, sehr üble Bücher rot. Hinter den Links verbergen sich ausführliche Buchbesprechungen, die ich im Lauf des Jahres geschrieben habe.
Januar
Pablo de Santis: Die Fakultät
Ein unglaublich gutes Buch. Magischer Realismus in höchster Perfektion, kafkaesk und klug, eine bissige Universitätssatire und zugleich ein sprachliches und erzählerisches Kunstwerk. Ich hatte im Jahr zuvor bereits den Roman "Die Übersetzung" aus de Santis Feder gelesen und war hin und weg. Auch die "Fakultät" hat mir sehr gut gefallen.
Es geht um einen Autor, von dem niemand so richtig beweisen kann, ob er überhaupt existiert, der aber gleichfalls eine Art Nationalheros ist. Die Deutungshoheit über das Werk dieses "Homero Brocca" hat ein recht angesehener, zumindest geltungssüchtiger Professor, der dessen Manuskripte wie einen Drachenhort bewacht und aus dem einzigen von Brocca erhaltenen Werk und dessen tausend und abertausend überlieferten Varianten eine wissenschaftlich fundierte Ausgabe zusammenstellen will. Aber da sind noch ein paar eifersüchtige Literaturwissenschaftler, die ebenfalls ihre Fußstapfen in der Brocca-Forschung hinterlassen möchten. Unter anderem eine Wissenschaftlerin, die behauptet, einmal etwas mit diesem Heros gehabt zu haben. Hinzu kommen Universitätsintrigen, Fälschungen, nächtliche lebensgefährliche Expeditionen in einsturzgefährdete Universitätsarchive, Morde und die heimlichen Besuche des Professors in einer Irrenanstalt, aus der er gut ausgestattet mit Manuskriptfragmenten zurückkehrt. Und gibt es diesen Brocca vielleicht doch ...?
Einfach nur großartig. Unbedingte Leseempfehlung.
Storyolympiade: Masken
Die 25 besten Beiträge zur Storyolympiade. Ich kenne die nicht ausgewählten Beiträge ja nicht, aber ich glaube schon sagen zu können, dass diese 25 Geschichten würdige Siegertexte sind. Ich fand die Texte insgesamt ernster und düsterer als bei den vorigen Wettbewerbs-Anthologien. Auch das Cover sehr düster-dramatisch. Aber richtig gut. Mein persönlicher Lieblingsbeitrag ist "Madame in 31" von G.K. Nobelmann. Die Geschichte eines Hoteldiebs, der sich in das Zimmer einer augenscheinlich reichen älteren Dame schleicht und ... brrrr ... nein, der Schluss ist zu gänsehauterregend, als dass ich ihn hier erzählen könnte. ;-) Sehr gut gefallen haben mir auch die Geschichte "FBM" von Günter Wirz - in einer Zukunftsgesellschaft ist "Bodymorphing" total angesagt, ein Ehepaar geht zur Retroparty im Stil der Jahrtausendwende als Shakira und Arnold Schwarzenegger - und "Spiel nicht mit den Kellerkindern" von Manuela Obermeier - sehr böse.
Christoph Schulte: Die jüdische Aufklärung
Eine sehr gute Überblicksdarstellung, die zeigt, dass außer dem Leuchtturm Moses Mendelssohn noch zahlreiche andere Denker in der jüdischen Welt der Aufklärung existierten. Detailliert wird das Verhältnis zur Toragelehrsamkeit und der Umgang mit dem Talmud dargestellt, man erfährt einiges über das Spannungsverhältnis zur Kabbala und zum Chassidismus, vor allem, dass jüdische Religionsgelehrsamkeit eben nicht nur Gegensatz zur Aufklärung sondern auch Wurzel oder Schwester der Philosophie war. Einige Namen sind noch bekannt, Saul Ascher etwa, dem Heine in der "Harzreise" ein ironisches Denkmal als "Vernunftdoktor" gesetzt hat und dessen Buch über die Wartburgfeier ich mal im Studium gelesen hatte (Seine Schrift über "Germanomanie" war dort verbrannt worden, ein trauriges Kapitel ...). Leopold Zunz dürfte einigen noch durch seine Bibelübersetzung ein Begriff sein. David Friedländer ist noch recht bekannt. Salomon Maimon und Lazarus Bendavid habe ich mir mal auf die To-do-Liste gesetzt. Insgesamt ein sehr umfangreiches Panorama der jüdischen Aufklärung, das Zusammenhänge gut und übersichtlich darstellt, von großem Hintergrundwissen zeugt und dabei trotzdem gut lesbar ist. Klug, und doch spannend, leicht lesbar, ohne dabei simpel zu werden.
Erik Lorenz: Liselotte Welskopf-Henrich und die Indianer
Die Lebensgeschichte einer großen Schriftstellerin und auch sonst eines außerordentlich bemerkenswerten Menschen. Eine Frau mit starkem Charakter und stark entwickeltem Gerechtigkeitsgefühl, mit Mut, Durchsetzungsvermögen und einer gewissen menschlichen Integrität, dabei eine Wissenschaftlerin, die etwas von ihrem Fach verstand und sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen ließ. Das kommt auf jeden Fall rüber. Die Organisation des Buches freilich, die Gesamtdarstellung und der nur schwer auffindbare rote Faden machen die Lektüre zu einer Enttäuschung.
Man weiß nie so recht, wo man sich eigentlich befindet und ob das vorliegende Werk nun eine Biographie, eine Materialsammlung und Textdokumentation oder eine Zusammenstellung von Essays über die Autorin und eine Interpretation ihrer beiden bekannten Mehrteiler ist. Der Untertitel nennt das Buch zwar "Eine Biographie", aber schon der Beginn des Vorworts - geschrieben von ihrem Sohn Rudolph Welskopf - kündigt an, man werde in die "Werkstatt" der Autorin blicken. Es folgt ein "Prolog", ein autobiographischer Text Liselotte Welskopf-Henrichs, in dem sie sich an ihre Mutter und ihre ersten Begegnungen mit Indianern in Büchern erinnert.
Hierauf folgt ein 30-seitiger Essay über die Autorin als Wissenschaftlerin, Autorin und Mutter, angefeatured mit einer etwa einseitigen Darstellung eines lesenden Jungen aus dem Jahr 2010, der gern Skateboard fährt, sich aber nun über einen "alten, vergilbten Indianerschinken aus der DDR" hermacht. Immerhin werden hier zum ersten Mal ein paar biographische Daten und Ereignisse geboten. Aber das recht gerafft, an die Schulzeit schließt sich die Promotion an, die Nazizeit wird sehr knapp in fünf Zeilen abgehandelt, das ganze Leben in sechseinhalb Seiten, dann hebt der Autor erneut an und widmet sich ihrer wissenschaftlichen Arbeit in der DDR. Es folgt ein fünfeinhalbseitiger Text unter der Überschrift "Eine couragierte Frau", hier geht es um Welskopf-Henrichs Haltung gegenüber der DDR-Regierung zum Beispiel beim Thema Ungarnaufstand und Prager Frühling. Dann plötzlich im nächsten Kapitel ein drastischer Zeitsprung zurück, unvermittelt befindet man sich nun doch noch in der bisher ausgesparten Nazizeit, man erlebt die Autorin und ihren Mann im Wderstand und erfährt etwas darüber, was denn nun Dichtung und was Wahrheit ist im Roman "Jan und Jutta".
Von da aus dann, genauso plötzlich, der Sprung über den großen Teich, jetzt also geht es um den Sechsteiler "Die Söhne der großen Bärin". Leider erfährt man so gut wie gar nichts zu den verschiedenen Entwicklungsstufen des Werkes, auch die Infos zum Hintergrund sind dürftig. Wer etwas über die "Söhne" wissen will, ist mit dem Wikipedia-Artikel wesentlich besser bedient. Zumal der Löwenanteil des Bären-Kapitels auf eine reine Inhaltsangabe hinausläuft. Das Wertvollste in diesem Kapitel ist erneut ein beigegebener autobiographischer Text der Autorin. Auch bei der Behandlung der Pentalogie "Das Blut des Adlers" besteht ein Großteil des Textes aus Inhaltsangaben.
Recht interessant sind immerhin der Vergleich von "Über den Missouri" mit Charles Eastmans "Ohijesa" und der Abschnitt über die Verfilmung der "Söhne" und die Haltung Welskopf-Henrichs dazu. Auch die Beziehungen der Autorin zum American Indian Movement (AIM) sind sicher interessant, wenn auch keine großen Überraschungen darin zu finden sind.
Aber bei allem wünscht man sich doch mehr Zusammenhang und Ausführlichkeit. Das ganze Buch macht den Eindruck des Zusammengestückelten: Überall wurden Themen angerissen, nirgends ausführlich bearbeitet oder zu Ende gebracht. Dieses Buch zu lesen vermittelt das Gefühl, vor einem Fernseher zu sitzen, wenn jemand anderer die Fernbedienung in der Hand hat: Immer wenn man gerade in einem Stück des Films "angekommen" ist, wird unvermittelt zu etwas völlig anderem umgeschaltet. So begrüßenswert es ist, dass es eine Biographie über Liselotte Welskopf-Henrich gibt, ich hätte mir doch ein etwas weniger wirres Buch gewünscht.
Februar
Günter Abramowski: Vom Turm (Gedichte)
Henry Miller: Wendekreis des Krebses
Absoluter Klassiker, sehr viel Leben drin. Das Buch ist mir in meiner Bibliothek wie von ungefähr in die Finger gefallen, und ich musste einfach mal wieder reinschauen. Schöne Sprache, es wirkt immer noch. Auf Dauer fehlt mir allerdings die "Geschichte", es sind halt mehr Situationen, Anekdotisches, kein Roman.
Pia Biundo: Alle Zeit der Welt
Otfried Preußler: Die kleine Hexe
Kinderbuchklassiker, den ich jetzt erst gelesen habe. Ich gestehe freimütig, dass ich mir das Buch angeschafft habe aufgrund der hochgekochten Diskussion um das "Entschärfen" politisch unkorrekter Stellen. Und da wollte ich sicherheitshalber noch ein Original bunkern, in dem "Negerlein" und "durchwichsen" steht.
Hm, ja, und was sagt uns dieses Buch nun? Mein Fazit: Preußler wäre auch in meiner Kinderzeit nicht mein Fall gewesen. Ist alles so "möchtegern-kindchengerecht". Wenn ihr mich fragt: Ich finde am Wort "Negerlein" den Bestandteil "Neger" nicht halb so schlimm wie das "lein". Diese Verniedlichung hätte mich auch schon als Kind angewidert. Nein, die Geschichte mag ja ganz nett sein, aber diese Sprache rollt mir die Zehennägel hoch.
Ich denke übrigens nicht, dass man Toleranz fördern und Rassismus bekämpfen kann, indem man Wörter verbietet. Nazigesocks kann das Wort "Schwarzer" genau so verletzend aussprechen wie das Wort "Neger". Bedeuten tut beides etymologisch das gleiche ...
Ach ja, und das Wort "durchgewichst" kommt in der "kleinen Hexe" nicht vor, das muss ein anderes Preußler-Buch sein. Habe aber keine Lust mehr, noch eines zu lesen.
März
Thilo Corzilius: Der Herr der Laternen
Andrea Tillmanns: Das magische Trio 1: Geister im alten Gemäuer
Herta Müller: Vater telefoniert mit den Fliegen
Ein Buch, das mir sehr viel Spaß gemacht hat, für das man sich aber auch sehr viel Zeit lassen sollte. Gedichte ohne Zeilenumbruch, gestaltet aus Zeitungsausschnitten, man findet viel Sinn, Tiefsinn, Nebensinn und Widersinn, manches verblüfft, und viele Bilder und Formulierungen sind so surreal, dass sie großes Kopfkino in Gang setzen. Dinge, die eigentlich gar nicht zusammen passen, ergeben hier erstaunliche Kombinationen. Das ganze ist durch die Klebetechnik nur langsam zu lesen und braucht einiges an Konzentration. Und gewöhnlich bemerkt man erst beim letzten Wort, dass sich da doch etwas reimt, immer nur am Schluss, und dann fängt man nochmal von vorn an und erkennt ein Metrum ... Eben kein Buch für Bequeme.
Peter Dehmel (Hg.): Die Erde und die Außerirdischen
Eine Anthologie, die Geschichten polnischer Science-Fiction-Autoren enthält. Ich fand sie vor allem stilistisch interessant. Denn obwohl es eine Übersetzung ist, spürte man doch sofort an der Sprache, dass es sich um keine Texte aus dem 21. Jahrhundert handelte. Das klang alles ein wenig gravitätisch, behäbig, eben nach SF aus der Großvaterzeit. So wirkt auch die Technik ein wenig betagt und die Probleme, auch wenn durchaus bedrohlich, doch eher betulich. "Die Hand" von Zbigniev Prostak und "Die Schaufensterpuppe" von Jacek Sawaszkiewicz haben mir am besten gefallen. Insgesamt eine sehr interessante Sammlung, die mir aber doch recht fremd geblieben ist.
Mark Brandis: Zeitspule
Ein wunderlicher Wissenschaftler, der sich fernab der Menschheit und unbehelligt von Ignoranten seinen Forschungen widmet, so etwas gehört zum Standardpersonal der Science Fiction. In diesem Roman ist das verkannte Genie ein Fachmann für Zeitforschung, lebt auf einer einsamen, geheimen Station im All und hat ein Gerät entwickelt, mit dem man in die Vergangenheit blicken kann. Für die Erde werden diese Forschungen plötzlich zur Überlebensfrage. Nur mit dem "Praeteroskop" lässt sich eine verschwundene Formel wiederfinden, die die Zucht von Superweizen ermöglicht - nach der Ikarus-Katastrophe die letzte Chance, die Ernährung der Erdbevölkerung zu gewährleisten. Doch der Forscher will sein Gerät nicht herausrücken. Seine Befürchtung: In den Händen von Verbrechern wäre es eine furchtbare Waffe ...
Die Geschichte ist nicht unbedingt ein Glanzpunkt der Serie, aber auch nicht der schlechteste Band. Routiniert erzählt, spannend geschrieben, technisch vielleicht nicht unbedingt nachvollziehbar - aber welche Erfindungen aus SF-Romanen lassen sich schon ohne weiteres nachbauen? Der Einblick in die Geschichte Trojas und den Kampf zwischen Hektor und Achill ist eine recht hübsche Idee. Die Geschichte des "Zufallsfundes" gefiel mir weniger. Einfach zu viel Zufall, das hätte ich mir besser vorbereitet gewünscht.
Mark Brandis: Die Eismensch-Verschwörung
Verschwörungen mit Unterstützung durch Kunstmenschen haben in der Mark-Brandis-Serie eine gewisse Tradition. Erst war es der "Homo Factus", später die MOBs und FLOBs, nun also "Eismenschen", deren einzige Achillesferse zu große Hitze ist. Und um den neuen Menschen mit dem nötigen Hass auf das System zu impfen, wird ihm das Bewusstsein des gerade hingerichteten Chemnitzer implantiert. Mark Brandis' Erzfeind ist wieder da. Zum letzten Mal.
Die Geschichte ist gut erzählt und recht spannend, läuft mit einiger Schlüssigkeit auf das Ende zu und ist - wenn man erstmal akzeptiert hat, dass diese ultimative Kampfmaschine keine Wärme verträgt - auch recht logisch und genießbar. Sehr gut hat mir das Ende gefallen, als der Eismensch gerade dadurch enttarnt wird, dass ihm die "Achillesferse" der Menschen, nämlich die Gefühle, fehlen. Ein gut vorbereiteter und hochdramatischer Abgang für Chemnitzer. Friede seinem Schmelzwasser.
Eoin Colfer: Artemis Fowl 8 - Das magische Tor
Hörbücher
Mark Brandis: Sirius-Patrouille I
Mark Brandis: Sirius-Patrouille II
Eine gewohnt hochwertige Hörspielproduktion mit gewohnt guter Umsetzung der Romanvorlage. Akustisch ein Leckerbissen, ein sehr opulenter Ohrenschmaus, der viel Weltraumfeeling vermittelt. Wie im ersten Teil des Uranus-Hörspiels ist es durchaus gelungen, ein Brandis-Hörspiel ohne bzw. weitgehend ohne Brandis zu gestalten. Vielleicht ist das psychologische Moment des Kompetenzgerangels an Bord im Buch ein wenig intensiver dargestellt, die Kampfszenen und allgemein das Gefühl für Raumgestaltung vermittelt das Hörspiel weitaus sinnlicher.
Hier kann man allenfalls sehr auf hohem Niveau meckern. Etwas missfallen hat mir die unterwürfige, beinahe piepsige Sprechweise Martin Seebecks. Dass der Mann kein Astronaut ist und sich daher an Bord nicht auskennt, ist klar. Auch ein wenig Zurückhaltung, um aus der Distanz zu beobachten, ist vollkommen in Ordnung. Aber ein Pulitzerpreisträger muss nicht betteln, dass man ihn an Bord lässt. Ein einfaches "Danke, dass Sie es möglich gemacht haben" hätte gereicht. Und außerhalb von Schusswechseln und komplizierten Manövern kann er sich durchaus auf Augenhöhe mit seinen jeweiligen Gesprächspartnern unterhalten.
Jahresrückblick 2013, Teil II: April bis Juni
Jahresrückblick 2013, Teil III: Juli bis September
Jahresrückblick 2013, Teil IV: Oktober bis Dezember
© Petra Hartmann