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PetraHartmann



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BuCon 2024 - Einmal Dreieich und zurück

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 20 Oktober 2024 · 230 Aufrufe
Unterwegs, BuCon und 2 weitere...

Der BuCon 2024: schön, voll, toll - und viel zu schnell wieder vorbei. Ich war gegen 5 Uhr morgens im finsteren Sillium aufgebrochen, hatte eine realtiv unspektakuläre Fahrt, auf der mich diesmal das Kira-Kolumna-Hörspiel Nummer 11 - "Übergekocht" begleitete, und kam gegen 9.20 Uhr in Dreieich an. Mit zunehmendem Alter beneide ich die Kollegen, die inzwischen professinelle Sackkarren für ihre Bücher besitzen, immer mehr. Ich kam ganz schön ins Schwitzen beim Bücherkistenschleppen, aber betrachten wir es mal als Frühsport.
Neuerscheinunungen hatte ich diesmal nicht zu präsentieren, aber mit "Das Herz des Donnervogels" vom Vorjahr und dem Walkürenroman "Falkenblut" war ich jetzt auch nicht so unaktuell. Nächstes Jahr habe ich etwas Intergalaktisches dabei, versprochen.

 

Kaffee aus der Familientasse

 

Ein bisschen neidete ich den Kollegen die BuCon-Kaffeetasse mit der Aufschrift "BuCon ist Familie". Die hätte ich vielleicht doch bestellen sollen. Aber - Familie? Och nee, ganz so schlimm sind die Leute ja nun wirklich nicht.
Einer der ersten Gäste an meinem Tisch war Verleger Eric Hantsch, mit dem ich mich über ein neues Projekt in der Edition Dunkelgestirn austauschte. Mein Part als Autorin ist inzwischen erledigt, nun bleibt nur noch das Warten. Da kommt etwas Wunderschönes auf euch zu. Kurz darauf stieß Autorenkollege Felix Woitkowski zu uns, und wir sprachen unter anderem über sein kürzlich erschienenes Buch „E/Meth“, an dem sich die Rezensenten ganz schön abgearbeitet haben. Ich selbst habe das Buch hier im Blog ebenfalls besprochen. Ja, da gab es einige ungewöhnliche Interpretationen. Außerdem fiel mir ein, dass ich dringend noch den dritten Teil des von ihm herausgegebenen „Gespensterbuchs“ brauche. Das erreicht mich demnächst auf dem Postweg. Als Michael Buttler sich zu uns gesellte, gab es Gelegenheit, uns über zwei ehemalige Verleger auszutauschen, die wir gemeinsam hatten. Jörg Kaegelmann hat ja bekanntlich seinen Blitz-Verlag abgegeben, und Ernst Wurdack will zum Ende des Jahres aufhören. Schade natürlich, aber beiden sei der Ruhestand gegönnt. Wie es bei Blitz weitergeht, muss sich zeigen. Immerhin scheint die Herbstauslieferung angelaufen zu sein.

 

Was wird aus der Met-Magie?

 

Wenig später traf ich Amandara M. Schulzke, die inzwischen bei Acabus arbeitet. Wir beide hatten erstmals miteinander zu tun, als ich vor zwei Jahren Autorin der von ihr und Nadine Murmel herausgegebenen Anthologie „Met-Magie“ war. Da sollte es ursprünglich noch einen zweiten Teil geben. Was daraus wird? Nun, ein bisschen Arbeit müsste man noch reinstecken. jedenfalls ist das Thema noch nicht vom Tisch.
Auch Nadine Muriel und Rainer Wüst habe ich kurz darauf getroffen, und das Foto mit Nadine ist sogar mal eines geworden, auf dem ich ich ganz so saublöd grinse … Dafür ist in den Händen etwas Bewegungsunschärfe, wir haben halt angeregt diskutiert.

 

Beutezüge

 

Zwischenzeitlich schaffte ich es, zu einigen kurzen Beutezügen aufzubrechen. Mein erster Gang führte mich zum Verlag Torsten Low, wo ich mir die beiden neuen Herbstlande-Novellen holte: „Mission Merlacorna“ von Agga Kastell und „Ein Lied für die Sommerlande“ von Tino Falke.
Schräg gegenüber entdeckte ich Esther S. Schmidt, deren Roman „Das Erwachen der Hüterin“ ich schon lange aufdecken Einkaufszettel hatte. Der erste Teil der Geschichte war damals in der Weltenwanderer-Reihe bei Arcanum erschienen und hatte mir ausnehmend gut gefallen.
Beim Leseratten-Verlag brauche ich natürlich unbedingt die neue Anthologie „Voll Verwünscht“. Auf „Voll verwünscht“ hatte mich nicht zuletzt Thomas Heidemann nachhaltig aufmerksam gemacht, der mit seinem gehäkelten Flibo-Küken aus seiner „Feuersturm“-Serie einen schönen Hingucker durch den Saal trug. Und ich bekam obendrein noch den Autorenkalender der Leseratten, dessen Motto darauf hinwies, dass Autoren des Verlags ein wenig wie Ikea-Schränke seien: lockere Schrauben und nicht alle Tassen drin. Fühle mich angesprochen.
Bei Saphir im Stahl stellte mir Erik Schreiber freundlicherweise eine Tüte zur Verfügung, als er mich mit meinem Bücherstapel im Arm sah. Bei ihm erstand ich die Sammlung „Nixenmärchen“, außerdem den Band „Vampyr“, dazu “Der Weltuntergang“ von Vincenz Chiavacci und „Nebel der Andromeda“ von Fritz Brehmer,
Außerdem landete die bei Independent Bookworm erschienene Meerjungfrauen-Anthologie in meinem Bücherkarton. Hier gab mit Katharina Gerlach gleich noch ein paar Tipps für ein eigenes Roll-up. Ich bin immer noch unschlüssig, was ichdarauf drucken soll. Mache einfach zu viele verschiedene Sachen, die nicht zusammenpassen. Ich bin ein marktingtechnisches Desaster.

 

Glückwunsch an Ju

 

Und dann war da noch Ju Honisch, deren „Sturmkrallen“ ich unbedingt haben wollte. Während ich das Buch in der Hand wog und den Non-Book-Aufbau auf ihrem Tisch gar nicht wahrnahm, deutete sie irgendwann mit der Hand auf die stattliche Trophäe, die neben dem Buch auf ihrem Tisch thronte. Wahrhaftig - da hatte die Frau den BuCon-Preis für ihr Lebenswerk bekommen, und ich hätte es beinahe versäumt, ihr zu gratulieren. Liebe BuCon—Team, vielleicht wäre es beim nächsten Mal wieder möglich, die Preise auf der großen Bühne im Hauptsaal zu verleihen? Für die Autoren wäre es sicher schöner, und es wäre auch ein würdiger, runder Abschluss für einen schönen Con-Tag.
Wie auch immer: Der BuCon war in Erlebnis, und wer nicht da war, hat etwas verpasst. Ich hoffe, dass ich möglichst viele von euch nächstes Jahr beim dann 40. BuCon wiedersehe. Und bis dahin gibt es ja noch diel Leipziger Buchmesse und den MarburgCon. Dass die Anmeldemöglichkeit zu letzterem inzwischen online ist, darauf haben mich drei freundliche Leute vom Orga-Team schon hingewiesen. Und ich würde dort gern meine Version des Chtulhu-Mythos vorstellen. Mal sehen.
Die Rückfahrt trat ich ziemlich spät an. Und ich ließ mir auf der Autobahn auch noch etwas Zeit für die eine oder andere Kaffeepause. so kam ich diesmal erst gegen 2.30 Uhr am Sonntagmorgen nach Hause. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich am Sonntag noch mehr viel Sinnvolles getan habe. Aber der Trip nach Dreieich war das locker wert.

 

© Petra Hartmann




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Autorentreffen in Nürnberg - Himmelfahrt 2024

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 12 Mai 2024 · 376 Aufrufe
Unterwegs, Nürnberg und 1 weitere...

Das Nürnberger Autorentreffen am Himmelfahrtstag hat eine lange Tradition, und ich habe seit Gründung des Treffens durch Ursula Schmid-Spreer nur wenige der Veranstaltungen versäumt. Wegen Corona hatte das Treffen einige Zeit pausiert, und im vergangenen Jahr hatte Ursula den Stab an Michael Kress weitergereicht. Letztes Jahr hatte ich es nicht geschafft nach Nürnberg zu pilgern, aber dieses Mal war ich wieder dabei, und Michael und seine Helfer hatten tatsächlich ein sehr spannendes und lehrreiches Programm zusammengestellt, das ich sehr genossen habe. Herzlichen Dank dafür.

 

Tschüs, Bahn - hallo, Autobahn ...

 

Eine Premiere gab es für mich in Bezug auf die Anfahrt. Erstmals fuhr ich nicht mit der Bahn zum Treffen, sondern mit dem Auto. Schade. Aber ich bin nun einmal etwas empfindlich, was meine Handynummer und meine persönlichen Daten angeht. Mit Supersparpreis, aber unter Preisgabe meiner Daten hätte ich für 109 Euro von Hannover nach Nürnberg fahren können. Wer anonym reisen will, muss für die Bahnfahrkarte 259 Euro zahlen. Ohne mich. So kam ich mit einer Tankfüllung - Kostenpunkt: 80 Euro - von Sillium aus hin und zurück, sparte mir sogar noch die Fahrt nach Hannover und die Parkhaus-Kosten für 24 Stunden, hatte unterwegs viel Freude an dem neuen Hörbuch "Winnetous Erben" und musste nicht mal Angst vor Verspätungen habe. 25 Jahre war ich mit meiner Bahncard sehr glücklich. Jetzt geht es eben nicht mehr.

 

Beinahe ein Bombenalarm

 

Rund 20 Kilometer vor Nürnberg genehmigte ich mir dann noch ein ausgiebiges Nickerchen. In der Stadt selbst kam ich dann rechtzeitig für ein ausgiebiges Frühstück an. Leider war im Bahnofsbereich nur Ditsch und LeCrobaq zu finden, ich hätte gern ein "richtiges" Frühstück gehabt, Aufschnitt, Käse, etwas Lachs, Rührei, aber was solls? Dass ich, nachdem ich meine Reisetasche an einem der Tische platziert und mich in der Schlange angestellt hatte, beinahe für einen Polizeialarm gesorgt hätte, vermerke ich mal unter Frankenhysterie. Jedenfalls hatte ich kaum 30 Sekunden in der Schlange gestanden, als schon ein Mann Panik schob und nach dem Besitzer der Tasche fragte. Der Typ hat mich danach auch eine komplette Baguettelänge lang zugetextet. Warum bin ich so höflich?
Egal, ich aß auf und schlenderte gemütlich die Königsstraße bis zum ICF-Haus entlang. Um 9.30 Uhr ging es los, ich war schon etwas früher da und traf schon ein paar bekannte Gesichter. Auf dem Büchertisch platzierte ich meinen Indianerroman "Das Herz des Donnervogels" und nahm mir eine sehr schön gestaltete Leseprobe von "Nicht für alle Zeit", Michael Kress' Buch über die 1848er Revolution mit. Sieht vielversprechend aus.

 

Kompaktes Programm

 

Eingeladen waren, wie gewohnt, drei Dozenten: Jana Beck sprach über „Spannung im Roman“, Titus Müller hatte sich das Thema „Motivation, Ausdauer, Begeisterung - Wie man trotz Selbstzweifeln kreativ bleibt" ausgesucht, und Gunnar Cynybulk berichtete unter dem Titel „Von der Idee zum fertigen Buch“ über seine Arbeit als Lektor und die Betreuung seiner Autoren.
Das Programm war gegenüber den Vorgängertreffen etwas abgespeckt, reduziert auf das Wesentliche. Die Lesungen der Dozenten und auch die Lesungen der Teilnehmer entfielen diesmal. Es gab am Tag darauf noch ein Seminar mit Gunnar Cynybulk zur Textarbeit, aber daran nahm ich nicht teil, aber das hätte ich nicht geschafft. Insgesamt waren wir am Donnerstag rund 50 Leute. Also, wie gesagt: konzentriert und kompakt.

 

Wenn der alte Hut besser ist als der neue

 

Jana Beck hatte für ihr Thema einen sehr interessanten Ansatz gewählt: Sie stellte zwar auch klassische Zitate zum Thema "Spannung erzeugen" vor - etwa die bekannte These von Hitchcock über die Bombe unter dem Tisch - aber das besondere an ihrem Vortrag war, dass sie sich an Filmklassikern orientierte und Original und Remake gegenüberstellte. Was hat der Klassiker besser gemacht als die Nachdreher? Und wo und warum ist der neue Film wesentlich besser und spannender? Ich wusste gar nicht, dass es eine Neuausgabe von "Sabrina" gibt. Aber so, wie Jana Beck das umständliche Ende schildert, lockt es mich auch nicht, mir das Ding anzuschauen. Lieber einfach die junge Frau bitten, mal die Hutkrempe zu richten. Damit ist alles gesagt. Perfekt.
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Zitatenfüllhorn gegen den Selbstzweifel

 

Titus Müller öffnete erneut sein schier unerschöpfliches Schatzkästlein voller Zitate über das Schreiben. Wer vor seinem Roman sitzt und von Selbstzweifeln und Komplexen gelähmt wird, kann sich damit trösten, dass es den ganz Großen genau so gegangen ist. Schriftsteller, deren Namen Deutschlehrer zum Niederknien und Anbeten bewegen, scheinen selbst bei ihren größten Meisterwerken die gleiche Unsicherheit und Versagensangst zu spüren, wie der Anfänger, der seinen Erstling zu Papier bringt. Oder vielleicht sogar noch mehr. Titus vertrat sogar die These, dass die verbreitete Einteilung der Autoren in "Bauchschreiber" und "Plotter" nur dazu da ist, den Schreibenden das Gefühl der Minderwertigkeit zu geben. Da schaut der Bauchschreiber mit einem gewissen Neid auf den Planer und denkt sich, dass der doch der professionellere, "richtige" Schriftsteller sei, während der Plotter als simpler Handwerker den inspirierten, von der Muse geküssten Kollegen als den wahren Dichter bewundert. Die Botschaft ist alt, muss aber immer mal wieder gehört werden: Lass dich nicht verunsichern und demotivieren. Schreib und mach dein Ding, wie auch immer. Jedenfalls wurde Titus seiner Rolle als Spender der jährlichen Dosis Motivation wieder vollkommen gerecht.
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Absurd und doch zielführend: Dialoge über die Entstehung eines Manuskripts

 

Lektor Gunnar Cynybulk erzählte sehr humorvoll, doch ohne Namensnennung, wie sich das Buchprojekt eines von ihm betreuten Autors von der ersten Idee bis zum fertigen Manuskript entwickelte und veränderte. In langen Spaziergängen diskutieren die beiden über das Thema, der Autor hat eine Wahnsinnsidee, doch was am Ende dabei herauskommt, sieht dem allerersten Plan überhaupt nicht mehr ähnlich ...
Der Text, den Gunnar Cynybulk vortrug, war irrsinnig komisch, gerade weil er so trocken und ernsthaft vorgelesen wurde. Das Ganze hatte etwas Absurdes, Surreales, aber es wird wohl so oder so ähnlich gewesen sein. Ich selbst habe eine solche intensive Zusammenarbeit am Manuskript, inklusive gemeinsamer Themenentwicklung, nur einmal erlebt, und zwar bei PersonalNovel, als ich "Die Schlagzeile" schrieb. Das war schon beeindruckend. Allerdings bin ich nicht unbedingt der Typ, der gern über ein Manuskript redet, wenn es noch nicht fertig ist. Naja, jeder Autor ist eben anders.

 

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Jeder sollte einmal im Leben ...

 

Die Mittagspause im "O Shea's" war gewohnt lecker. Ich nahm mir den Rat zu Herzen, den Ursula auch immer auf die Auswahl-Liste der der Gerichte geschrieben hatte: "Jeder sollte mindestens einmal im Leben Irish Stew essen." Und ich muss sagen: Einmal reicht wirklich nicht. Ich will das unbedingt nochmal essen.
Zum Abendessen gab es diverse Pizzen, alle sehr lecker. Aber das dickste Lob verdient doch die Kuchenauswahl, die den ganzen Tag über zur Verfügung stand. Es ist doch toll, wenn man jemanden kennt, der backen kann.

 

Gottseidank ein Brückentag

 

Die Rückfahrt verlief entspannt und relativ ereignislos. Es gab keine Staus, und ich hörte mein Karl-May-Hörbuch weiter. Frühmorgens um 1.34 Uhr traf ich zu Hause in Sillium ein, dankte im Stillen den Kollegen dafür, dass sie die Arbeit am Brückentag übernommen hatten, und versank in einen tiefen, langen Schlaf.

 

Weitere Berichte vom Nürnberger Autorentreffen:
Nürnberger Autorentreffen 2010
Nürnberger Autorentreffen 2011
Nürnberger Autorentreffen 2012
Nürnberger Autorentreffen 2015
Nürnberger Autorentreffen 2016
Nürnberger Autorentreffen 2017
Nürnberger Autorentreffen 2019

 

© Petra Hartmann




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Marburg-Con 2024

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 28 April 2024 · 515 Aufrufe
Unterwegs, Marburg-Con

Einmal im Jahr zieht es mich nach Niederweimar. Der Marburg-Con ist einer der schönsten Cons im Bereich Phantastik, und auch in diesem Jahr war es wieder ein Treffen, das einfach gute Laune machte. Nette Leute, gute Gespräche, Verpflegung zu zivilen Preisen, was braucht man mehr ...?
Trotzdem zog ich wohl ein ziemlich grimmiges Gesicht, als mir um 4.30 Uhr mein Unsympath von Wecker die Nacht zerriss. Ich stellte ihn erstmal grummelnd auf eine halbe Stunde später. Aber dann fügte ich mich in mein Schicksal.
Die Straße war erstaunlich frei, ich kam ohne Staus, Baustellen und Verkehrsunfälle durch. Begleitet hat mich das Hörspiel "Heim der Phantome" aus der Reihe "Sherlock Holmes und Co." der Romantruhe, das ich auf der Leipziger Buchmesse geschenkt bekommen hatte. Im Halbdunkel der morgendlichen Autobahn nicht ganz ungruselig.

 

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Im Niederweimarer Bürgerhaus war schon viel los, als ich ankam. Ich hatte einen Platz neben Lara Lorenz erhalten, deren Büchertisch ein echter Hingucker war. Drache Fridolin und die glitzernden Zaubertränke machten den Vorbeikommenden sofort klar: Hier geht es um phantastische Geschichten. Ich selbst bin ja eher Purist und klatschte eben Buch an Buch, Hauptsache alles passt drauf.

 

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Meine erste Cola am Tresen der bezaubernden Thekenschlampe Dirk van den Boom brachte mir ein paar Frotzeleien wegen meines immer noch nicht erschienen Science-Fiction-Romans ein. Pah, irgendwann schreibe ich wirklich mal so ein Teil. Den Titel habe ich ja schon: "Der Weltraumplanet". Und nächstes Jahr gibt es ein Buch von mir, in dem ganz viele außerirdische Kreaturen vorkommen. Wartet's nur ab.
Thomas "Vati" Vaterrodt eröffnete den Con um 10 Uhr. Und er hatte zwei Jubiläen zu verkünden. Der Leseratten-Verlag und der Verlag Shadodex feieren in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag.
Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle an Anke und Wolfgang Brandt. Wenn die beiden nicht aufgepasst hätten, hätte ich dieses Jahr tatsächlich die Frist für die Bewerbung um einen Büchertisch verschwitzt. Umso trauriger, dass Wolfgang nun den Rückzug aus dem Orga-Team verkündete. Aber der Ruhestand sei ihm gegönnt. Genauso wie Anke der neue, längst verdiente Titel gegönnt sei: Grande Dame der Phantastik. Das ist doch etwas.
Auch Jörg Kaegelmann vom Blitz-Verlag hatte erklärt, dass er nun das Dasein als Ruheständler anstrebt. Den Verlag werden Danny und Markus Winter von Full Cast Audio übernehmen. Jörg sagt, dass die beiden vor allem im Bereich digitale Vermarktung viel verstehen und den Verlag optimieren wollen. Klingt spannend.

 

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Spannend war auch meine Begegnung mit Wolverine: Jan Ludwig Schick ist als Wolverine-Double auf dem Con unterwegs gewesen und war so lieb, mal für mich mit dem "Donnervogel" zu posieren. Das Besondere: Er ist schon der zweite Wolverine, der meinen Indianer-Roman in den Krallen hatte. Denn Martin Hildebrandt, der Goslarer X-Man, der auch unter dem Namen Lucky Logan bekannt ist, ist zugleich als Rezensent tätig und hat mein Buch auf Lovelybooks besprochen. Scheinbar sind krallenbewehrte Marvel-Helden besonders bibliophil.

 

Da ich für diesen Con keine Neuerscheinung zu bieten hatte - "Das Herz des Donnervogels" hatte ich ja bereits im vergangenen Jahr vorgestellt - hatte ich mich auch nicht um eine Lesung beworben. Immerhin konnte ich eine Zweitauflage verkünden, die derzeit in der Druckerei ist. Auf dem Con waren also nur noch ein paar Restexemplare der Erstauflage zu haben.

 

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Ich hatte, da ich nicht las, jedenfalls viel Zeit zum Quatschen und für ausgedehnte Shoppingtouren.
Mit Sherlock-Holmes-Autor Michael Buttler tauschte ich mich über die Neuigkeiten zum Blitz-Verlag aus. Tanja Kummer vom Leseratten-Verlag versorgte mich mit Knoppers-Kugeln und spendierte mir ein Exemplar von "Der Fluch des Ritters Anastasius". Und ich holte mir natürlich die Jubiläums-Antho zum Zehnjährigen, die ich schon auf der Leipziger Buchmesse geordert hatte. Ich sage nur: farbiger Cookie-Beschnitt ...
Beim bissigen Verleger Torsten Low erstand ich "Die Welten der Herbstlande", auch diese stehen schon seit Leipzig auf meiner Einkaufsliste.
Ein besonderes Schmuckstück für meine Sammlung ist "E/Meth" von Felix Woitkowski, das in der Edition Dunkelgestirn erschien. Ich habe Nummer 16 der auf 100 Exemplare limitierten Edition erhalten. Dass Eric Hantsch wunderschöne Bücher macht, ist wohl allgemein bekannt. Wäre toll, da einmal ein Buch herauszubringen. Vielleicht nächstes Jahr.
Zwei weitere Anthologien, die ich unbedingt haben musste, sind die "Wundersamen Haustiere", die ich von Nadine Muriel und Rainer Wüst erhielt, und der Band mit den Beiträgen zum Marburg-Award, der diesmal unter dem Motto "Ein (zweites) phantastisches Fest" stand. Im Vorjahr ging es um real existierende Feste, diesmal drehte sich alles um ausgedachte Feste. Ich bin gespannt. Die Laudatio auf die Siegergeschichte bei der Preisverleihung klang supervielversprechend.
Als Markus K. Korb mit einem Bücherkarton an mir vorbeikam, erleichterte ich ihn gleich um die "Finstere Stadt - Sourcecode".
Aber das teuerste Mitbringsel von allen ist ein Buch, das ich gar nicht selbst lesen werde: Ich bin auf ein Buch vom Verlag Zauberfeder mit dem Titel "Krasse Zöpfe - von Wikings bis Game of Thrones" zugelaufen. Darin werden 45 Zöpfe, Knoten und Twists für Scifi- und Fantasyverrückte erklärt. Meine Coronafrisur ist zwar inzwischen wieder auf das übliche Maß zurechtgestutzt worden, aber das Buch ist genau das richtige Mitbringsel für meine Nichte mit ihren endlos langen Haaren, die ihr ganzer Stolz sind. Ich bin halt eine liebe Tante.
Das Chili war gut, der Kuchen auch, und die Pizza zum gemütlichen Ausklang nach dem offiziellen Teil ist inzwischen auch eine schöne Tradition geworden, die ich nicht mehr missen möchte.

 

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Abends wurde zunächst der Vincent-Preis verliehen. Die Gewinner sind:
Bester Roman national: Vincent Voss - Der Fliegenmann (Torsten Low)
Bestes Internationales Literaturwerk: Frank Festa und Hardy Kettlitz (Hrsg.) - 100 Jahre Weird Tales (Festa)
Beste Kurzgeschichte: Jörg Fuchs Alameda - Das Rufen des Ozeans (Neue Geschichten aus den Herbstlanden)
Beste Anthologie/Magazin: Andreas Dörr (Hrsg.) - 13 Urbane Legenden (Shadodex)
Beste Storysammlung: Thomas Karg - Das Böse (Selbstverlag)
Beste Horror-Grafik: Timo Kümmel - Der Fliegenmann (Verlag Torsten Low)
Bester Heftroman: Gespenster-Krimi Band 122 - Leichenfresser in London von Chris Steinberger Sonderpreis: Bettina Ickelsheimer-Förster für die Förderung der Phantastik als Verlegerin und Herausgeberin des SHADODEX Verlag der Schatten

 

Außerdem wurde der Rein A. Zondergeld-Preis für sekundär- und tertiärliterarische Beiträge zur Phantastik verliehen. Ausgezeichnet wurde Robert N. Bloch (Hrsg.) - Eine Bildergalerie vergessener Phantasten (Sub Rosa).

 

Beim Marburg-Award landeten auf dem Siegertreppchen:

 

1. Platz: „Kanzei“ von Mala Jay Suess
2. Platz: „Reiche Ernte“ von Silke Katharina Weiler
3. Platz: „Der Tag der Unsterblichkeit“ von Lennox Lethe
Ich freue mich auf die Lektüre.

 

Die Rückfahrt dauerte diesmal ziemlich lange. Mein Navi behauptete steif und fest, ich solle in einem der vielen Kreisel die erste Ausfahrt nehmen, und lotste mich immer wieder in eine Art Industriegebiet, in dem es irgend ein Konzert zu geben schien. Daraufhin spielte das Gerät mit mir Pingpong und ließ mich immer wieder zwischen zwei Kreiseln hin und her pendeln. Irgendwann schaltete ich den Kasten aus und hielt mich an die Wegweiser, und das rettete mich.
Die nächtliche Irrfahrt war jedenfalls von leichten Gruselgefühlen begleitet, denn Anke Brandt hatte mir noch ein Krimihörspiel der Romantruhe gestiftet: "Der Wiedergänger" aus der Serie "Sherlock Holmes & Co." Keine gute Idee, das nach Mitternacht auf finsteren hessischen Straßen allein im Auto zu hören. Aber eine gute CD.
Ich kam schließlich um 1.34 Uhr wieder in Sillium an, schleppte meine Bücherschätze ins Haus und fiel dann in tiefen, traumlosen Schlaf.

 

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© Text: Petra Hartmann
© Fotos: Anke Brandt, Joerg Ritter, Petra Hartmann




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BuCon 2023: Mit dem Donnervogel nach Dreieich

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 23 Oktober 2023 · 824 Aufrufe
Unterwegs, BuCon und 1 weitere...

Über 1000 Besucher auf dem BuCon - was für eine Menge! Schon am frühen Morgen beim Aufbau ging das Orga-Team davon aus, dass der bisherige Rekord aus dem Vorjahr wohl eingestellt würde, erwartet wurden mehr als 900 Besucher. Darf man vom "größten BuCon aller Zeiten" reden? Naja, alle Zeiten sind ja noch nicht vorbei, aber es wird schwer sein, dieses Mega-Event zu toppen.
Für mich begann der BuCon-Tag eine halbe Stunde nach Mitternacht mit einer kleinen Katastrophe. Es knackte einmal unter mit, dann ein zweites Mal, dann brach mit einem furchtbaren Rumms unter mir der Rahmen meiner Bettfederung aus der Auflage, alles hing schief, und die Autorin, die bewusst mal vor Mitternacht schlafen gegangen war, war plötzlich hellwach. Hilflose Reparaturversuche nutzten nichts, das perfide Teil rutschte immer wieder ab. Schließlich kam ich auf die Idee, die uralte Fußbank meiner Großmutter unter die ständig wegbrechende Auflage zu schieben, was angesichts des niedrigen Betts und der engstehenden Holzlatten ein ziemlich herausforderndes Geschicklichkeitsspiel war. Insgesamt habe ich mich wohl eine Dreiviertelstunde mit Heimwerkerarbeiten befasst. Danach war das Bett wieder halbwegs nutzbar, wenn auch etwas schief, nur ich war hellwach. Ich muss aber gegen 4 Uhr doch noch eingeschlafen sein, denn als der Wecker klingelte, riss er mich aus einem ziemlich tiefen Schlaf ...

 

Wie im Flug nach Dreieich

 

Dieses Mal fuhr ich nicht allein. Katharina Gerlach und ich sind quasi Nachbarn, sie aus Königsdahlum, ich aus Sillium, da haben wir eine Fahrgemeinschaft gebildet. Start: 5.45 Uhr in Königsdahlum, Ankunft rund dreienhalb Stunden später in Dreieich, dazwischen eine angeregte Unterhaltung, sodass die Zeit wie im Fluge verging.

 

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Donnervogel und Falkenblut

 

Ich hatte den Stand mit der Nummer 45. Türkisgrüne Decke, haufenweise Bücher darauf, ihr kennt das. Prominent platziert habe ich natürlich meine Neuerscheinung "Das Herz des Donnervogels", meinen Indianerroman, der im April herausgekommen ist. Und natürlich hatte ich auch meine Walküren-Roman "Falkenblut" mit, der im vergangenen Jahr erstmals mit zum BuCon durfte.
Mit Paula Schwanitz hatte ich eine sehr nette Tischnachbarin gefunden, die zwei liebenswerte Bilderbücher über Meerschweinchen und ihre Abenteuer vorstellte.

 

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Eine geerbte Spontanlesung

 

Noch vor dem Hereinströmen der Besucher gab es eine positive Überraschung für mich: "Möchtest du lesen?", fragte Kurt Zelt. Ja, klar. Ich hatte bei der Anmeldung zwar eine Absage für einen Lese-Slot bekommen, aber auch des Hinweis, dass ich spontan lesen könnte, falls jemand ausfiele. Eine Autorin, Susanne Leuders, war kurzfristig erkrankt. So "erbte" ich ihre halbe Stunde, ab 17 Uhr auf der Kegelbahn. Ich besorgte mit vom Con-Team ein weißes DIN-A-4-Blatt und malte mit Kugelschreiber in schiefen Buchstaben einen Lesungshinweis darauf - mit einer ungelenken Skizze einer Kugel, die ein paar Kegel auseinanderfliegen lässt.

 

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95 Stände und 128 Programmpunkte

 

Der BuCon war riesig, jedenfalls ist der Blick auf die Zahlen eindrucksvoll: 95 Stände, 10 parallele Programmschienen, 128 Programmpunkte und über 1000 Besucher. Was man aber unbedingt festhalten muss: Das von mir befürchtete Gedränge in den Gängen blieb aus. Die Tische waren weit genug auseinander gezogen, und dadurch, dass auch die Bühne und Teile des sonst für Esstische genutzten hinteren Bereichs jetzt für Standplätze verwandt wurde, blieb alles sehr entkrampft und fluffig. Auch waren wohl viele der Besucher dann in den jeweiligen Lesungen, und so verteilte sich alles recht gut.

 

Ich muss mal ganz doll

 

Ausnahme war lediglich eine furchtbare, undurchdringliche Menschentraube auf der Treppe, als ich mal ganz dringend auf die Toilette musste. Alle 1000 Messebesucher wollten dort offenbar gemeinsam ein Gruppenfoto machen. Es könnten die PAN-Autoren gewesen sein. Puh, das war knapp, Leute, ich bin nach dem Fotoshooting wirklich auf den allerletzten Drücker unten angekommen. ;-)

 

Herbstlande, Teufelsgarn und teure Cola

 

Leider ist man als Standbetreiber ja sehr angebunden. So konnte ich das umfangreiche Lesungsprogramm gar nicht würdigen. Aber ab und zu stahl ich mich dann doch mal weg zu ein paar Einkaufstouren. Torsten Low und das Herbstlande-Team hatten ja die Bösartigkeit besessen, gleich vier neue Herbstlande-Novellen anzubieten. Seufz. Ich kann mich ohnehin schwer entscheiden. Also habe ich gleich alle vier mitgenommen: "Wenn Menschen Märchen sind" von Bernhard Stäber, "Hinter den fallenden Blättern" von Fabienne Siegmund, "Der Pfad des Kolibris" von Stefanie Bender und "Fieberträume" von Stephanie Kempen. Bernhard hat mir sein Buch signiert. Als ich kurz darauf Fabienne traf, habe ich leider nicht daran gedacht, sie auch um ein Autogramm zu bitten.
Beim Leseratten-Verlag erstand ich die Anthologie "Teufelsgarn". Und Tanja Hamacher war so lieb, mir einen Iso-Drink aus den Verlagsvorräten zu spendieren. Der BuCon-Caterer verlangte doch glatt 5 Euro für einen halben Liter Cola (zum Vergleich: Auf der Rückfahrt bekam ich 0,5 Liter Cola an der Autobahn-Tankstelle für 4,99 Euro).
Schließlich holte ich mir von Alexandra Bauer die beiden ersten Bände der Midgard-Saga: "Niflheim" und "Jötunheim". Das hatte ich schon seit Jahren vor.

 

Doch keine Kegelbahn als Startbahn

 

Ich habe gefühlt 1000 Leuten gesagt, dass ich um 17 Uhr auf der Kegelbahn lese. Allerdings gab es dann um 16.30 Uhr doch noch eine Änderung: Die geplante Diskussionsveranstaltung darüber, wie man das Con-Programm etwas diverser gestalten könnte, fand so viele Interessenten, dass die Organisatoren einen Raumtausch beschlossen. Ich korrigierte also mein Hinweisschild. Mein neuer Lesungsort war der Raum C1. Viele potentielle Zuhörer guckten zur Tür rein, sahen mich, schauten verwirrt aus der Wäsche und wurden dann von Helfern aus dem Con-Team umgeleitet. Aber ein paar Leute haben sich dann doch noch zu mir verirrt.
Ich las das zweite Kapitel von "Das Herz des Donnervogels", und, ohne mich selbst allzu sehr loben zu wollen, es war die bisher beste Lesung aus dem Buch, die ich bisher hatte. Es war je dieses Jahr auch erst die fünfte, bei mir war also noch keine Routine eingekehrt, aber diesmal hatte ich das Gefühl, dass ich stimmlich und betonungstechnisch wirklich angekommen bin.

 

Die Luftfahrtgeschichte Darmstadts

 

Witzig war, dass einer der Zuhörer Pilot war, und so haben wir hinterher noch ein wenig über Luftfahrtgeschichte und Flugpioniere gefachsimpelt. Ich wusste zum Beispiel bisher gar nichts über die Darmstädter Flugtradition. Ein anderer fragte nach, ob ich den Jungen Adler in meinem Roman als einen "edlen Wilden" beschrieben habe. Hm, nein, eigentlich ist er weder edel noch wild. Die Einwohner von Kitty Hawk halten ihn bloß für einen "Wilden", während der aus sehr einfachen Verhältnissen stammende Ich-Erzähler Fred O'Connor ihn durchaus als "edel" betrachtet. Im Prinzip ist Wanbeli-teca aber einfach nur ein junger Mann, der vom Zauber der Naturwissenschaften besessen ist. "A man with a song", wie mein ehemaliger Englisch-Lehrer einen solchen Menschen einmal benannt hat. Er hat sicher eine gute Ausbildung bekommen, sowohl von seinen indianischen Lehrern als auch durch durch seine naturwissenschaftlichen Lehrer, aber man kann ihm auch eine gewisse Naivität nicht absprechen, etwa im Umgang mit Gold oder in Gesprächen mit Frauen ...
Der Rest: Gespräche, ein Buchtausch, Pommes, Cola, Con-Atmosphäre. Und ganz viele Leute, die ich erst beim Rausgehen oder am nächsten Morgen auf den Con-Fotos zum ersten Mal sah. Wir holen alles nächstes Jahr nach, ja?

 

Wie man ein Reh aufbricht

 

Die Rückfahrt war kurzweilig und entspannt. Katharina und ich spürten einer Geister-Tankstelle nach, die zwar ausgeschildert, aber nicht vorhanden war, und fuhren auf dem Raststätten-Gelände ein paarmal im Kreis. Außerdem erklärte sie mir haargenau, wie man ein totes Reh schnell und effektiv aufbricht und ausweidet. Einen Haken in den Unterkiefer treiben, aufhängen, einen Schnitt über die Ohren und dann das Fell runterziehen, raus mit den Eingeweiden, dauert fünf Minuten, wieder was gelernt. Außerdem konnte ich bei ihr noch die Autobiografie eines ihrer Schreibschüler abstauben. So kamen wir wohlbehalten nach Königsdahlum. Umpacken, und dann ab nach Sillium. Meine Uhr zeigte 1.49 Uhr als ich zu Hause ankam. Einen Rehbock habe ich unterwegs nicht erlegt. Ich hätte es auch gar nicht geschafft, ihn auszuweiden. Aber ich schlief tief und fest auf meiner Fußbank-Notschlafkonstruktion.

 

© Text: Petra Hartmann
© Fotos: Joerg Ritter




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MarburgCon 2023 - so war's

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 20 Mai 2023 · 889 Aufrufe
Unterwegs

Marburg ruft - und wenn ich dafür um 4 Uhr aus dem Bett klettern muss, dann ist es das allemal wert. Die Fahrt von Sillium nach Niederweimar bei Marburg zum MarburgCon ist absolute Ehrensache und war mir nach Jahren der Pandemie ein Fest. Letztes Jahr hatten wir uns erstmals wieder treffen können, damals noch durchgängig mit Maske vor Mund und Nase, diesmal ohne, dafür mit Umarmungen. Schön war`s - und diesmal habe ich auch nichts von Corona-Ausbrüchen danach gehört.
Aufstehen um 4 Uhr, Abfahrt um 5 Uhr. Und schon beim Verlassen meines Dorfes wurde mir klar, dass es gut war, etwas Pufferzeit mit eingeplant zu haben, als nämlich das Navigationssystem etwas von "Störungen auf der Route" piepste und mir eine Alternativstrecke ausrechnete. Statt der geplanten zweieinhalb Stunden wurden es dann dreieinhalb, die A7-Baustelle und die perfide Kreisbahn, auf die mich mein Navi locken wollte, sorgten für reichlich Verspätung, aber als ich irgendwann auf den Gedanken kam, das Gerät auszuschalten und stur den blauen Umleitungsschildern nach Kassel zu folgen, kam ich irgendwann nach Göttingen, und dann war es nur noch ein Katzensprung nach Hessen.
Ich kam gegen 8.30 Uhr im Bürgerhaus in Niederweimar an. Vorn am Eingang saßen Thomas Vaterrodt (beste Nachricht des Cons: Vati geht's gut) und Anke Brandt. Letztere war nach vorn umgezogen, um den Laden (mit) zu schmeißen, hatte aber auch einen kleinen Büchertisch, auf dem auch ihre "Lucie, die Hexe von Poel" zu haben war. Für die hatte ich schon auf der Leipziger Buchmesse Kaufwünsche angemeldet und (Spoiler) natürlich schaffte ich mir das Werk dann am Nachmittag auf meiner Shoppingtour an.

 

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Versuch einer Buchpräsentation mit Petra Hartmann (sitzend) und Marc Hamacher (rechts). Das Aufbau-Foto machte Joerg Ritter, das Bild mit der eigentlichen Buchverteilung wurde leider nichts aufgrund der ungünstigen Lichtverhältnisse.

 

Mein Tisch war am großen Frontfenster, ich war sehr gemütlich untergebracht zwischen den Schreibers ("Saphir im Stahl") und Nadine Muriel, die ihre Anthologien feilbot, darunter auch die "Met-Magie", die nicht nur wegen meines Beitrags "Die Blaubeerbrücke" ein ausgesprochen lesenswertes Buch ist. Ein weiteres Schmuckstück auf ihrem Tisch war natürlich "Das geheime Sanatorium", dazu aber später mehr.

 

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Foto: Petra Hartmann (links) und Nadine Muriel mit der Anthologie "Met-Magie. Aufgenommen von Rainer Wüst.

 

Erik schrieb auf diesem Con Modegeschichte durch sein T-Shirt mit Pfeil nach rechts und der Aufschrift "Der war's". Meist drehte er sich so, dass der Pfeil auf Torsten Low zeigte. Wessen genau sich der "Bissige Verleger" schuldig gemacht haben sollte, wurde jedoch nicht verraten.
Beim Leseratten-Verlag gab es einen außerordentlich sehenswerten Comic, den ich dann leider doch nicht mehr erstand. (Memo an mich: Zum BuCon ein paar Euro mehr mitnehmen.)
Dass Marburgs bezauberndste Thekenschlampe Dirk van den Boom mich mal wieder anpöbeln würde wegen meines noch immer nicht geschriebenen Science-Fiction-Romans, war fast klar. Irgendwann schreibe ich tatsächlich nochmal mein grandioses Space-Opus "Der Weltraumplanet". Dabei hatte ich immerhin in meinem neuen Indianer-Roman "Das Herz des Donnervogels" ein Kapitel mit den Titel "E.T." vorzuweisen. Ließ er aber nicht gelten. Grmpf.

 

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Hier hat mich Joerg Ritter mal richtig gut getroffen: alte Frau, entspannt auf einen Tisch voller Bücher gefläzt.

 

Den Marburg-Con gibt es seit 1983. Damit könnte er 40-jähriges Bestehen feiern. Dank coronabedingter Ausfälle wird aber erst nächstes Jahr der 40. Con über die Bühne gehen. Wo? Darüber kann noch nichts gesagt werden, vermeldete Thomas Vaterrodt in seiner Begrüßung. Das Bürgerhaus in Niederweimar fällt jedenfalls aus. Okay, ich habe ja inzwischen ein Navi ...

 

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Thomas Vaterrodt eröffnet den Con und weist darauf hin, dass das Bürgerhaus Niederweimar nächstes Jahr wohl nicht zur Verfügung steht. Foto. Petra Hartmann

 

Das Bürgerhaus war diesmal rappelvoll mit Ausstellern, und zwischen den vielen Altbekannten gab es eine enorme Zahl neuer Gesichter. Normalerweise ist ja der halbe Hauptraum noch frei für Esstische, diesmal war er ganz voll, und ich musste später das Chili im Flur in mich hineinlöffeln. 32 Anbieter mit jeweils einem oder mehreren Infotischen, das konnte sich schon sehen lassen.

 

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Zahlreiche Aussteller hatten im Bürgerhaus ihre Stände aufgebaut. Foto: Hartmann

 

Das Lesungsprogramm war ebenfalls wieder rappelvoll. Ich habe für meine Lesung aus "Das Herz des Donnervogels" den "Dead Slot" bekommen: 12.30 Uhr auf der Kegelbahn. Das Publikum war entsprechend klein, aber Dankeschön an euch fürs Zuhören. Und dass während der Lesung dann aus dem Lautsprecher die Durchsage dröhnte, das Chili sei noch nicht fertig, hat fast gar nicht gestört. Als ich fertig gelesen hatte, war es dann auch fertig.

 

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Lesung auf der Kegelbahn mit Petra Hartmann und dem Jungen Adler, festgehalten von Joerg Ritter.

 

Meine Shoppingtour machte ich nach dem Mittagessen. Ich erstand "Lucie, die Hexe von Poel" vom Anke Brandt, außerdem den Band mit den besten Geschichten aus dem Wettbewerb zum Marburg-Award und die "Neuen Geschichten aus den Herbstlanden" aus dem Verlag Torsten Low, ich mag die Herbstlande einfach. Außerdem holte ich mir die vier neuen TES-Hefte:
Nr. 51: Robert E. Howard: Das Teufelsweib
Nr. 52: Maxim Michailow: Der letzte Flug der Parus
Nr. 53: Alexander Kasanzew: Die lebende Schlucht
und Nr. 54: Ingo Scharnewski: Unbekannte Verwandte.

 

Auf dem Con werden traditionell zwei Preise verliehen: der Vincent Preis und der Marburg Award. Doch diesmal gab es noch einen dritten, den Rein A. Zondergeld-Preis für sekundär- und tertiärliterarische Beiträge zur Phantastik, und es war sehr spannend, meine Standnachbarin Nadine Muriel zu beobachten, wie sie immer hibbeliger wurde, als die Ränge der Platzierten verlesen wurde. Als der Name für Platz zwei genannt wurde, und ihrer noch immer nicht gefallen war, brach sie in Jubel aus. ;-)

 

Der Vincent Preis 2022 ging an folgende Preisträger:

 

Bester Roman national
Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser, Thomas Karg - Die Erben Abaddons: Verfall (Torsten Low)
Julia A. Jorges- Glutsommer (Blitz)
Markus Heitkamp - German Kaiju: Operation M.E.L.B.A. (Leseratten Verlag)
Erik Hauser - Das Erbe der Wölfe (Fabylon)
Sonja Rüther: Geistkrieger - Libellenfeuer (Knaur)

 

Bestes Internationales Literaturwerk
1. Michael Schmidt & Matthias Käther (Hrsg.) - Fantastic Pulp 3 (Blitz Verlag)
2. Stephen King - Fairy Tale (Heyne)
2. Algernon Blackwood - Traumpfade & andere unheimliche Geschichten (Zwielicht)
4. Jeffrey Thomas - Father Venn (Wandler Verlag)
5. Alexander Zelenyj - Tiere des Exodus (White Train)

 

Beste Kurzgeschichte
1. Oliver Müller - Im Namen der heiligen Jungfrau Maria (Dark Empire)
2. Günther Kienle - Shearwater Cave (Mysterien der See)
2. Jörg Fuchs Alameda - Schwere See (Mysterien der See)
4. Thomas Lohwasser & Vanessa Kaiser - Das Mysterium der See (Mysterien der See)
5. Vincent Voss - Die große Flut (Alraune 2)
6. Thomas Karg - Key Hot, meine Damen! (Mysterien der See)

 

Beste Anthologie / Bestes Magazin
1. Vanessa Kaiser und Thomas Karg (Hrsg.) – Mysterien der See (Torsten Low)
2. Bettina Ickelsheimer-Förster (Hrsg.) - Geheimnisvolle Gebäude (Shadodex Verlag)
3. Silke Brandt (Hrsg.) - Feuersignale – Hommage à Stefan Grabiński (Blitz Verlag)
4. Michael Schmidt (Hrsg.) - Zwielicht Classic 17 (Zwielicht)
5. Michael Schmidt und Achim Hildebrand (Hrsg.) - Zwielicht 17 (Zwielicht)

 

Beste Storysammlung
1. Christian Günther - Geschichten vom Ende der Welt (BOD)
2. Michael Siefener - Das Haus am Ende der Träume (Atlantis)
3. Germaine Paulus - Last Order (The Dandy is Dead)
4. Sascha Dinse - Elysion & Tartaros (subkultur)
5. Tobias Bachmann - Neonschwarze Messen I – Beschwörung des Teufels (Ashera Verlag)

 

Beste Horror-Grafik
1. Mark Freier - Mysterien der See
2. Björn Ian Craig - Traumpfade
3. Azrael ap Cwanderay - Appetizer
4. Holger Much - Lex Talionis
5. Detlef Klewer - Gothic Steam

 

Bester Horrorheftroman
1. Oliver Müller - Mourning Doll - Trost aus der Hölle (John Sinclair 2293)
2. Michael Breuer – Bluthund des Erhabenen (Professor Zamorra 1264)
3. Simon Borner - Das Grauen von Sunningdale (Professor Zamorra 1247)/Die Schiffbrüchigen der Zeit (Professor Zamorra 1248)
4. Marlene Klein: Ratten-Rache (John Sinclair 2273)
5. Michael Blihall - Drudenfüße (Gespenster-Krimi 104)
6. Morgan D. Crow - Der Schrecken aus dem Meer Gespenster-Krimi 93)

 

Sonderpreis
Die Nominierungsliste vom Sonderpreis wurde vom Marburger Verein für Phantastik vorgeschlagen. Der Sieger wird aber wie bei allen Kategorien per Abstimmung ermittelt.

 

1. Eric Hantsch für seine langjährigen Verdienste als Vincent-Preis-Organisator, Lektor, Herausgeber und Verleger um das Fandom und die klassische Phantastik.
2. Fritz Tenkrat - posthum für sein Lebenswerk
3. Jörg Kaegelmann für das langjährige Engagement des BLITZ-Verlages um die deutschsprachige Phantastik.
4. Erik Schreiber für die jahrzehntelange Förderung des Fandoms u.a. durch seinen Bücherbrief.
5. Uwe Sommerlad als Brückenbauer u.a. zwischen dem britischen Genre-Film und dem deutschen Fandom
6. Joachim Otto für sein dekadenlanges Wirken im Fandom, als Inhaber der „Romantruhe“ und insbesondere für die Wiederauflage des Dr. Morton
7. JMB-Verlag für die Reihe „Kabinett der Phantasten“, in der klassische unheimliche Phantastik eine Neuauflage erfährt

 

Der Rein A. Zondergeld-Preis für sekundär- und tertiärliterarische Beiträge zur Phantastik ging an

 

Bestes Buch
1. Jörg Kleuden (Hrsg.) - Cthulhu Libria Neo 4; Aus grausigen Tiefen (Blitz Verlag)
2. Alexander Braun - Horror im Comic (avant-verlag)
3. Neil Gaiman - Kunst ist wichtig, Weil deine Vorstellungskraft die Welt verändern kann (Eichborn)
4. Melanie Wylutzki & Hardy Kettlitz (Hrsg.) - Das Science Fiction Jahr 2022 (Hirnkost Verlag)
Nils Daniel Peiler - To Infinity and Beyond, 2 Bände, Die künstlerische Rezeption von Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum" (Königshausen & Neumann)

 

Bester Kurztext
1. Nadine Muriel - Abspann (Das geheime Sanatorium)
2. Silke Brandt - Post-Exotizismus: Antoine Volodines Dystopie einer Zweiten Sowjetunion" (Das Science Fiction Jahr 2022)
3. Future Fiction Talk: SF in Afrika – Interview mit Peter J. Maurits (Future Fiction 2)
4. Alessandra Reß - Sonnenseiten, Sonnenzeiten. Geschichte und Entwicklung des Solarpunk (Sonnenseiten: Street-Art trifft Solarpunk).

 

Beim Marburg-Award lautete die Aufgabe diesmal, über ein fantastisches Fest zu schreiben. Und zwar über eines, das es so tatsächlich gibt oder gegeben hat. Im nächsten Jahr soll es dann um frei erfundene Feste gehen. Offenbar hat die Jury dieses Mal einen besonders großen Prozentsatz an Texten lesen müssen, die die Ausschreibung nicht verstanden hatten. Es sollen viele Texte dabei gewesen sein, die die Aufgabe, einen fantastischen Text zu schreiben, nicht erfüllt hatten.

 

Hier die Siegerliste des Marburg-Awards:

 

1 Platz: „Unter dem Mond von Kyoto“ von K. R. Sanders
2. Platz: „JAN oder Freinacht“ von Silke Katharina Weiler
3. Platz: „Das Kostüm“ von Steffen QuAer

 

Ganz knapp dahinter auf einem geteilten vierten Platz landeten
„Der Tag der Plattnasen“ von Lennox Lethe
und„Unter dem Fell“ von Dennis Deter.

 

Einige hatten schon vor der Verleihung zusammengepackt. Danach war noch der harte Kern da, auch noch in recht ansehnlicher Stärke. Genug um acht bis zehn Familienpizzen zu verdrücken. Ich denke, wir saßen noch gut eine Stunde beisammen, futterten und quatschten, bis sich dann auch bei den Hartgesottenen die Aufbruchstimmung breitmachte.
Für mich wurde es noch eine lange Fahrt nordwärts, auf der ich es wieder mal bereute, nicht doch ein Hotelzimmer genommen zu haben. Die A7 war in Nordrichtung frei, da gibt es nichts zu meckern. Aber ich gönnte mir unterwegs sicherheitshalber zwei längere Pausen, sodass ich erst gegen 1.30 Uhr wieder daheim in Sillium aufschlug
Gute Vorsätze für das nächste Mal: Am Marburg-Award teilnehmen. Ein Hotelzimmer nehmen. Ein großes Schild malen, auf dem meine Lesungs-Uhrzeit steht. Mehr Fotos machen. Mehr Bücher kaufen. Einen Science-Fiction-Roman schreiben. Oder so ähnlich.

 

© Petra Hartmann




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Drachen, Katzen, Holler Morde und Alexas Playlist

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 15 April 2023 · 1.073 Aufrufe
Unterwegs, Holle, Sottrum, Krimi

Drei Autorinnen, ein Künstler und jede Menge lustige Tiere - das alles galt es am Samstagnachmittag in Sottrum zu entdecken. Der Autorenkreis "Wort für Wort", vertreten duch Sabine Hartmann, Sabine Baraniak und Diana Naumann, und Maler Volker Witteczek hatten zur Vernissage ins Sottrumer "Music-Voyage", die Schule für Musik, Gesang, Tanz und Schauspiel, eingeladen und boten drei Stunden lang Sehens- und Hörenswertes.
Volker Witteczek zeigte seine Gemälde, viele davon mit lokalen Motiven (sehr gut gefallen hat mir ein Bild aus Astenbeck), aber es waren auch zahlreiche Meeresbilder zu sehen. Wellen, Segler, Möwen und Schwertwale, eine Sammlung, die einfach Lust auf Urlaub macht.

 

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Die Autorinnen hatten dazu ein Lesungsprogramm zusammengestellt, das die Bandbreite des Autorenkreises gut zur Geltung brachte. Den Auftakt machte Sabine Baraniak, die die dramatische Flucht des kleinen Feuerdrachen Franklin schilderte, den böse Leute fangen und als nächtlichen Leuchtkörper missbrauchen wollten. Außerdem erzählte sie von der Hexe Grünwalda, die die Pflanzen in ihrem Garten durch einen besonderen Zauber vor ungebetenen Eindringlingen schützen wollte - und dabei in ihre eigene Falle tappte. Das Besondere - abgesehen von Sabines sehr gelungener Art, die einzelnen Charaktere mit eigenen Stimmen zum Leben zu erwecken - war die selbstgestrickte Plüschtierkollektion, die sie mitgebracht hatte. Denn sowohl den Drachen als auch die Hexe und ihre Freunde gab es in verschiedenen Größen zu erwerben.

 

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"Du schuldest mir noch was", lautet der Titel des neuen Holle-Krimis, den Sabine Hartmann daraufhin vorstellte. Es geht um eine Taschenuhr, die sich schon seit vier Generationen im Familienbesitz befindet, eine Künstlerin, die ihre Bilder mit Blattgold gestaltet und plötzlich in einem Mordfall ermitteln soll, und um ein Quartett aus halbstarken Früchtchen, das eine Bäckerei überfällt und auch sonst ziemlich schlechte Manieren an den Tag legt. Sabine lässt im Buch eine Menge fiktiver Maler und ihre nicht minder fiktiven Kunstwerke auftreten. Bilder, die während einer Ausstellung im Derneburger Glashaus zerstört werden. Wobei - wirklich fiktiver Bilder? Nein, nun nicht mehr. Denn der Künstler Volker Witteczek hat als Illustrationen zu dem Buch genau die von der Verfasserin beschriebenen Werke nachgeschaffen. Und in der Ausstellung konnte man sie sogar in Farbe bestaunen.

 

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Sabine las mit der Routine einer erfahrenen Autorin. Aber als Jung-Räuber Pascal nach dem gelungenen Raubzug in Partylaune kommandierte: "Alexa, Playlist" und im Lesungsraum plötzlich eine wirkliche Alexa reagierte und Musik abspielte, das brachte selbst die Krimi-Expertin einen Augenblick lang aus der Fassung. Zumal der Amazon-Lautsprecher sich nicht so ohne Weiteres stoppen ließ. Erst als eine Zuhörerin mit entschlossener und trotzdem höflicher Stimme sagte "Alexa, Stopp!", war der Spuk zu Ende. "Man muss höflich mit ihr sprechen", riet sie. "Sonst wird sie bockig." Wieder was gelernt. "Schnauze, Alexa" geht also nicht.

 

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Die Dritte im Bunde war Diana Naumann. Sie stellte ihr Bilderbuch "Komm, wir suchen deine Mama" vor. In einem aufklappbaren Bilderrahmen zeigte sie nach Art eines japanischen Kamishibai-Erzählers die vergrößerten Illustrationen zu ihrer Geschichte, und die Zuhörer konnten live mit dabei sein, wie Katze Mohr sich auf die Suche nach der verschwundenen Katzenmutter machte. Unterstützt wurde das Kätzchen dabei von vielen Tierkindern auf dem Bauernhof. Da waren das Hühnerküken Elli, ein kleines Kaninchen, ein Entenküken mit einem weißen Fleck, ein Ferkel, ein Lamm ... Fast alle Figuren hatte Diana auch als kleine gehäkelte Fingerpuppen mitgebracht, und einige Zuhörer konnten sie während der Lesung an entsprechender Stelle hochhalten und mitmachen. Nur die Lamm-Puppe fehlte leider. Bei der vorherigen Lesung hatte ein Zuschauer das kleine Schaf offenbar geklaut. Auch eine Art Kompliment. Jedenfalls bietet sich damit auch eine Fortsetzung der Suche nach der verschwundenen Katzen-Mama an. Teil zwei könnte von der Fahndung nach dem geklauten Mini-Schaf handeln, meinten die Zuschauer. Vielleicht legt die Autorin ja tatsächlich noch eine Story nach?

 

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Am Büchertisch des Hottenstein-Verlags musste ich dann unbedingt zugreifen und deckte mich mit Lektüre ein. Und ich durfte auch gleich selbst noch ein Buch signieren, denn mein Walkürenroman "Falkenblut" hatte auch eine Liebhaberin gefunden.
Gegen 19 Uhr machte ich mich dann auf den Heimweg nach Sillium. Schön, wenn man mal eine Lesung in der unmittelbaren Nachbarschaft hören kann. Der Nachmittag hat sich gelohnt.

 

© Petra Hartmann




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Buchmesse-Convent 2022 - Endlich wieder!

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 30 Oktober 2022 · 576 Aufrufe
Unterwegs, BuCon, Dreieich

Endlich wieder BuCon! Mein Gott, ich hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass es das jemals wieder geben würde. Zwei Jahre Pause für das fantastische Familientreffen am Buchmessesamstag, aber diesmal hatten die Götter der Pandemieregeln ein Einsehen und ließen es geschehen.
Corona hatte deutlich zugeschlagen. Einige Büchertische blieben leer, die dazugehörigen Autoren und Verlage hatten zum Teil noch am Con-Morgen absagen müssen, weil es sie doch noch erwischt hatte. Gute Besserung von hier aus an alle Daheimgebliebenen. Das Con-Team musste gegen Mittag erstmal von Tisch zu Tisch gehen und eine Bestandsaufnahme machen, wer denn überhaupt da war.
Der Raum war auch nicht ganz so voll. 650 Teilnehmer und Akteure sollen insgesamt im Sprendlinger Bürgerhaus gewesen sein, habe ich inzwischen gehört. Es war jedenfalls kein Gedränge. Manche fehlten, aber das Widersehen mit den heil angekommenen war schön. Und Ich hoffe mal, dass meine ViertImpfung mich schützt.

 

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Die Anfahrt: gewohnt grausam. Baustellen, Geschwindigkeitsberschränkungen und eine ziemlich müde Fahrerin am Steuer. Nächstes Jahr nehme ich mir ein Hotelzimmer, ich schwöre. Ich fuhr gegen 5 Uhr in Sillium los und schaffte es, eine Viertelstunde vor Einlass meine Tischdecke und den Lesestoff über den Tisch zu drapieren. Und dann ging es auch schon los, und die Zeit verflog nur so. Viele bekannte Gesichter. Und, ja, ich habe auch einige liebe Menschen umarmt. Das musste einfach sein. Wie geht's, alles gesund? Was schreibst du gerade? Gibt es neue Veröffentlichungen? Liest du heute?

 

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Nadine Muriel und Amandara M. Schulzke von der Met-Magie-Anthologie waren da, jetzt habe ich Amandara endlich auch mal live getroffen. Vielleicht mache ich mit Nadine nächstes Jahr mal eine Wanderlesung. Erstmals beim BuCon habe ich Kim Rylee getroffen, sie hatte ich in Neumünster beim RSH-Kindertag bei einem Büchestand kennen gelernt. Dieses Jahr hat unser Treffen in Neumünster nicht geklappt, aber dafür gibt es ja Dreieich.

 

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Erik Schreiber schaute kurz auf meinen Tisch und murmelte bei jedem Buch: "Kenne ich schon, kenne ich schon, kenne ich schon ..." Dafür habe ich später bei Susanne zwei Mitbringsel aus dem Verlag Saphir im Stahl gefunden, die ich noch nicht kannte. Ich nahm "Buchstabenblut" von Eva von Kaim und "Das Anubis-Projekt" aus der Reihe "Mystische Schriften" mit.
Ein kleines Büchlein, das ich kaufte, weil es so gut in der Hand lag, ist "Farbentanz der Magie" von Vico Siebensiegel. Den Autor kenne ich noch nicht, das Buch ist selbst verlegt, ein bisschen eine Wundertüte. Ich bin gespannt darauf. Keine Wundertüte, sondern eine Autorin von der ich aus Erfahrung Gutes erwarte, ist Ju Honisch, deren "Schwingen aus Stein" ich nun mein eigen nenne. Und am Tisch des MarburgCons erwarb ich "Monster wider Willen!", die Anthologie mit den Geschichten zum Marburg-Award 2021. Den 22er Band habe ich schon, aber der 21er ist mir durchgerutscht, weil der Con ja coronabedingt ein virtueller war ...Ich freue mich auf die Lektüre.
Kulinarische Bestandsaufnahme: Die Currywurst war nicht so toll. Und die Idee, statt belegter Brötchen belegte Laugenstangen anzubieten, war nicht unbedingt die intelligenteste. Die schmalen Dinger waren kaum geeignet, Belag und Dekomaterial zu halten, man beißt auf der einen Seite rein, und unten, rechts und links fliegt schon alles raus. Egal, die Cola war gut.
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Meine Lesung um 18 Uhr, mit fünf zeitgleichen weiteren Angeboten, war nicht unbedingt überfüllt, aber ich habe mich gefreut. Ich las den Anfang von "Falkenblut", dann eine Szene aus dem zweiten Viertel, als Valkrys über dem letzten Schlachtfeld schwebt und nach tapferen Heldenseelen sucht, und schließlich noch etwas aus dem dritten Viertel, in dem sich meine Heldin an Bord des furchtbaren Totenschiffs Naglfari begibt.

 

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Anschließend gab es noch eine Diskussion über die Edda und wie ich mit den alten Texten und der Mythologie umgegangen bin. Klar, ich bin vollkommen eddakonform. Oder ich kann zumindest gut begründen, warum ich von der Vorlage abgewichen bin. Valkrys' Falkenhemd etwa ist dem bekannten Falkenhemd der Göttin Freya nachempfunden, die ja auch oberste der Walküren war. Gewöhnlich tragen Walküren ja Schwanenhemden, aber dann wäre mir Valkrys ein bisschen wie eine dumme Gans vorgekommen. ;-) Und Riesen hatten gewöhnlich Adlerhemden, das wird jedenfalls in der Edda über zwei Riesen berichtet. Die sind ja auch größer und brauchen demnach auch größere Vögel als dier schmalen Falken.

 

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Der Con klang danach langsam aus. Gegen 19 Uhr waren schon ein paar Stände abgebaut, ich selbst bin wohl gegen 20.30 Uhr aufgebrochen. Die Autobahn - A 5 und A 7 - war relativ wenig befahren, ein paar Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen gab es, aber ich kam gut durch. Ich kam gegen 00.30 Uhr in Sillium an, likte schon mal die ersten Facebook-Posts der Conbesucher und plumpste dann ins Bett.
Machts gut für diesmal. War schön euch wiederzusehen. Und denen, die zu Hause bleiben mussten, wünsche ich gute Besserung. Hoffentlicht kriegt ihr diese Mistseuche gut in den Griff.

 

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Ein Besuch in der Schreibwerkstatt der Goslarer Wortwerkerin

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 19 Oktober 2022 · 1.172 Aufrufe
Unterwegs, Goslar

Marie-Luise Eberhardt ist Goslars erste "Wortwerkerin", wie die Stadtschreiberin hier genannt wird. Als Lokalredakteurin der Goslarschen Zeitung habe ich nun einmal in ihre Schreibwerkstatt hineingespickt und, da ich schon mal da war, dann auch gleich mitgeschrieben. Die Wortwerkerin hatte drei Tassen mit Zetteln vorbereitet. Jeder durfte drei Glückslose ziehen, auf denen eine Person, ein Ort und ein Thema vermerkt waren, und musste dann innerhalb einer halben Stunde eine Geschichte darüber verbrechen. Hier also mein Versuch über "Ada, Abiturientin", "Garage" und "Der Satz des Pythagoras"

 

Vier Wände, annähernd rechtwinklig angeordnet. Eins, zwei, drei, vier. Unten die graue Bodenplatte aus Gussbeton. Fast quadratisch. Oben drüber die Decke. Holz und Teerpappe. Spinnweben. Das Regal mit den Schrauben. Papas Bohrmaschine. Die Winterreifen. Und in der Mitte: ER.
Schwarz ist er und glänzt. Vollgetankt. Am Scheibenwischer die breite altrosafarbene Schleife mit dem Zündschlüssel und dem Kärtchen. "Für Ada." Verdammt.
Sie steht da und ballt die Fäuste. Der kleine schwarze Flitzer. Ihr Herzensauto. Papa hat ihn tatsächlich gekauft. Verdammt. Steht einfach da, und sie hätte alles über ihn herunterbeten können, selbst wenn man sie um drei Uhr nachts aus dem Schlaf gerissen hätte. PS, Zylinderzahl, Spitzengeschwindigkeit, Hubraum, Verbrauch, CW-Wert.
Energie = mc2. Einsteins Formel schien wie gemacht für sie und den kleinen Schwarzen. Verdammt. Für die Relativitätstheorie interessierte sich leider keiner. Nix mit Lichtgeschwindigkeit.
Vier Wände, annähernd rechtwinklig angeordnet. Geometrie war nie ihr Ding gewesen. Verdammt. Hätte, hätte, Fahrradkette. Wie war dieser Scheiß-Satz von dem blöden Griechen noch? Das Quadrat über der ... ach, fickt euch doch. Tränen fließen ihr die Wangen hinab. Aquadrat plus Bequadat. Wozu sollte sie das später im Leben mal brauchen? Wen zum Teufel interessierte schon diese bescheuerte Hypotescheiße? Hypotenuse, verbessert sie sich. Die Abiturprüfungskommission hatte es interessiert. A2 + B2 = C2. Nix mit e = mc2.
Noch einmal streichen ihre Finge rüber das kleine Kärtchen. Sie zieht die Schleife auf und nimmt den Schlüssel an sich. Mit einem lauten "Rumms" lässt sie das Garagentor nach unten rauschen.
"Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abitur", liest sie auf der Rückseite des Kärtchens. Dann startet sie den Motor und atmet die Abgase tief ein.

 

Naja, immer wenn's schnell gehen muss, werde ich halt melodramatisch.

 

© Petra Hartmann




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Schlaflos in Neudietendorf - Wie ich mit dem Neun-Euro-Ticket von Hildesheim nach Nürnberg fuhr und fast wieder zurückkam

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 08 Juli 2022 · 1.083 Aufrufe
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Ich habe es getan. Ja, ich habe die mörderische Tour tatsächlich auf mich genommen und bin mit dem Neun-Euro-Ticket nach Nürnberg gefahren. An einem der heißesten Wochenenden des Jahres, zumindest bis dahin. Und wer mich jetzt ernsthaft fragt, ob ich verrückt bin, erhält von mir den Ehrentitel "Oberblitzmerker" verliehen.
Also, von Hildesheim nach Nürnberg - geht das an einem Tag? Theoretisch schon, praktisch nein. Aber, immerhin, es war ein Abenteuer, es war supergünstig, ich habe Orte gesehen, von denen ich bisher nicht einmal geahnt hatte, dass sie existieren, und ich habe eine alte Schuld beglichen. Alles in allem genug Gründe, die Kamikazetour als Erfolg zu werten. Aber, anstrengend war es schon, und ich empfehle es hiermit ausdrücklich nicht zur Nachahmung.

 

Hildesheim Hauptbahnhof, kurz vor 6.34 Uhr:
Eine alte, leicht verkaterte Frau steht auf Bahnsteig 4 im Hildesheimer Hauptbahnhof. Gepäck: Ein Rucksack mit drei 1,25-Liter-Flaschen Extaler Mineralwasser, drei Hähnchenschnitzel, fünf Buletten, zwei Päckchen Salami-Sticks, eine Stange Mamba und ein Ebook-Reader, Schreibzeug, Papiere, ein paar Mund-Nasen-Masken und das Neun-Euro-Ticket. In meiner Hosentasche brennt wie Feuer der Schlüssel der Nürnberger "Galerie im Weinlager", den ich im Herbst bei meiner Lesung aus "Falkenblut" versehentlich mitgenommen hatte. Mann, war mir das peinlich. Aber Kathleen, die gute Seele, meinte auf meine gestammelte Entschuldigung, spätnachts am Telefon, als ich es bemerkt hatte, ich solle mir keinen Kopf machen und ihr den Schlüssel einfach an Himmelfahrt mitbringen, wenn ich zum Nürnberger Autorentreffen komme. Mit der Post schicken, das sei eher nicht so gut. Tja, und dann kam Himmelfahrt, aber das Treffen fiel aus, und Petra saß immer noch da mit dem Schlüssel, während die Spritpreise explodierten. Aber dann kam eben auch dieses Ticket.
Also: Start 6.34 in Hildesheim. Das bedeutet für eine alte Frau aus Sillium, die ihre Zeit im Bad braucht und von ihrem Dorf aus eine lange Anfahrt hat, dass der Wecker um 4.30 Uhr klingelt. Genauer gesagt: drei Wecker.
Als alter Sicherheitsfanatiker hatte ich für die Fahrt auf der B6 und eine mögliche Parkplatzsuche reichlich Pufferzeit eingeplant. So blieb ich noch relativ gelassen, als ich feststellte, dass die Bundesstraße ab der Abzweigeng Wöhle/Heersum voll gesperrt ist. Hatte ich nicht mitgekriegt. Die Umleitung über Groß Düngen funktionierte halbwegs, ich wurde dann in Wendhausen auf die A7 gelotst, kam auch richtig bis zur Abfahrt Hildesheim - und stand plötzlich schon wieder vor einer Vollsperrung. Eigentlich sollte ich die Gegend ja kennen, aber ich war so verdattert, dass ich an der nächsten Tankstelle nach dem Weg fragen musste. Für den Mitarbeiter war es vermutlich die schrägste Begegnung des Tages, immerhin hätte ich einfach nur wenden und 500 Meter geradeaus fahren müssen, dann hätte ich meinen Kreisel schon erkannt. Okay, wenn die Behörden einem das Autofahren verleiden wollen, dann tun sie es halt gründlich und sperren alle Straßen. Ich fand am Bahnhof gerade noch so eine Parklücke, marschierte stracks zum Gleis 4, und da sitze ich nun also in der Regionalbahn 77 nach Elze. Ein Ruck. Der Zug fährt an. Geschafft.

 

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6.50 Uhr, Ankunft in Elze
Ein Katzensprung von Hildesheim nach Elze. Fast lohnt sich das Einsteigen nicht. Ich bin hellwach, immerhin habe ich nur fünf Minuten Zeit für den Zugwechsel. Bisher ist alles entspannt, es gibt genug Sitzplätze, alles im grünen Bereich. Ich esse das erste Mini-Salami-Päckchen. Und ich erreiche tatsächlich den Zug. Ankunft auf Gleis 1, Abfahrt auf Gleis 2, es gibt Schlimmeres.

 

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6.55 Uhr, Abfahrt von Elze nach Göttingen
Der Zug ist gut gefüllt, aber ich habe problemlos einen Sitzplatz bekommen. Mir stehen 51 Minuten Fahrt bevor. Das reicht für ein Schläfchen. Ich stelle mir den Handywecker auf 10 Minuten vor Ankunft und bin sofort tief eingeschlafen. In Göttingen habe ich 22 Minuten Zeit zum Zugwechsel, bisher läuft alles entspannt. Das Klo ist nicht mehr ganz sauber, aber benutzbar. Ich schwitze unter der Maske, aber ich werde es überleben.

 

8.08 Uhr, Göttingen
Ich erreiche die Regionalbahn RE 1, finde einen Fensterplatz, der Zug ist voll, aber nicht übervoll. Meine erste Wasserflasche ist bereits zur Hälfte geleert. Ich muss erst in Neudietendorf aussteigen, planmäßige Ankunft 9.38 Uhr. Das reicht für ein weiteres Schläfchen, es war ja eine kurze Nacht.

 

Ab 8.31 Uhr, Heilbad Heiligenstadt
Fuck! Verdammt, verdammt, verdammt! So eine gequirlte und aufgeschäumte Pferdescheiße! Die Typen soll doch der Blitz beim Kacken treffen!
Der Zug steht auf dem Gleis in Heilbad Heiligenstadt. Er steht und steht und steht. "Sehr geehrte Fahrgäste, unsere Weiterfahrt verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Grund sind Personen im Gleis", verrät die Durchsage. Es dürften rund 20 Minuten gewesen sein. Das klappt nicht mehr in Neudietendorf. Mist. Ich bin wach, schwitze und studiere die ausgedruckten Fahrpläne und Notpläne, die ich mir wohlweislich in den Rucksack gepackt habe.
Als sie die Idioten von den Gleisen geholt haben, geht es weiter, aber wir erreichen Neudietendorf tatsächlich erst lange nach Abfahrt des 9.49er Zuges nach Saalfeld. Seufz. Aber es gibt ja weitere Züge.

 

Bis 10.48 Uhr, Neudietendorf
Gestrandet in Neudietendorf. Bin ich in Bayern oder in Thüringen? "Neudietendorf, meine ferne Liebe", brumme ich, während ich den Bahnhof erkunde. Es gibt keinen Getränke- und keinen Schokoriegel-Automaten. Klar, ist ja nur eine kleine Station. Dafür eine Schlachterei, ein sehr sauberes Klo, für das mir eine freundliche Passantin einen Euro in zwei Fünfziger wechselt, und einen ebenso freundlichen Aufenthaltsraum mit Stühlen und Tischen. Sehr nett und besser ausgestattet als mein Heimatbahnhof Derneburg auf jeden Fall.
Ich zücke meinen eBook-Reader und finde einen kurzen Krimi, den ich mir vor Urzeiten mal heruntergeladen und immer noch nicht gelesen hatte: "Soko Mermaid" von Jojo Vieira. An der Lorelei wird eine Frauenleiche gefunden. Doch was die Polizisten zuerst für ein Meerjungfrauenkostüm halten, ist echt: Der Unterleib der Leiche besteht aus einem "Fischschwanz", jedenfalls soll das Knochenmaterial mit Walknochen verwandt sein. Um Himmelswillen, wenn davon die Presse Wind bekommt! Es stellt sich heraus, dass die Unbekannte mit Steinfischgift getötet wurde. Das bringt die Ermittler auf die Spur eines Mitarbeiters des Aquariums, der kürzlich einen Steinfisch mit nach Hause nahm ...
Ein sehr spannendes Setting, das zwei Genres kombiniert, die einander eigentlich widersprechen, die phantastische Welt der Meerjungfrauen und die rationale, analytische Welt der Ermittler. Wuchs hier etwas zusammen, das, wie bei einer Meerjungfrau, gar nicht zusammen gehörte?
Ein bisschen schade fand ich, dass der phantastische Aspekt dann doch gar nicht weiter ausgestaltet wurde. Nachdem die Beamten sich gehörig gewundert haben, laufen die Ermittlungen routiniert wie im samstäglichen Tatort-Krimi ab, man verhört Verdächtige, überprüft Alibis und so weiter. Einen Zusatzpunkt vergebe ich für die adelsstolze Mutter des Tatverdächtigen, die Frau war in ihrer verstaubten Blasiertheit einfach toll. Einen Punkt Abzug gibt es für die plötzliche und überraschend frühe Aufklärung des Verbrechens, die nicht gerade dem polizeilichen Scharfsinn geschuldet war. Ansonsten ist die Geschichte sehr kurz und kurzweilig, gerade recht, um sich einen unfreiwilligen Aufenthalt in Neudietendorf zu verkürzen.
Also: Ich hatte eine nette Zeit in Neudietendorf. Den Bahnhof merke ich mir und freue mich darauf, hier auf dem Rückweg wieder Station zu machen.

 

10.48 Uhr, Neudietendorf
Ich sitze im Zug nach Saalfeld (Saale). Es ist heiß und schwül. Meine Maske ist nass. Aber ich behalte sie auf (abgesehen von der Zeit, in der ich meine Mamba-Stange esse). Ich will mir hier keine Viren holen, außerdem will ich mich nicht gemein machen mit den Chaoten im vorderen Zugteil: Laute, zerhackte Musik, gegrölte Gesänge und ein nahezu nackter Mann. Ich habe ihn nur von hinten gesehen, da trug er nichts als ein paar String-Hosenträger, die aus seiner Pofalte zu seinen Schultern hinaufliefen. Ich hatte nicht das Bedürfnis, seine Vorderseite in Augenschein zu nehmen, aber eine Maske gehörte jedenfalls nicht zur Ausstattung. Getränke flossen in Strömen. Es scheint sich um einen Junggesellenabschied gehandelt zu haben. Wenn der junge Mann sich unterwegs noch irgendwelche Viren eingefangen haben sollte, könnte es auch ein Abschied für immer werden.
Der Schaffner kommt, kontrolliert mein Neun-Euro-Ticket, kontrolliert auch die Tickets der maskenlosen Party-Jungs und sagt weiter nichts. Sie bleiben maskenlos. Und ich trage meine feuchte Maske nur mit noch größerer Verbissenheit. Um 11.42 Uhr kommen wir pünktlich in Saalfeld an.

 

11.52 Uhr, Saalfeld (Saale)
Die Hölle auf Rädern. Ab jetzt heißt es: Stehen und schwitzen. Zweieinhalb Stunden in einer rollenden Sardinendose, eingekeilt zwischen schwitzenden Menschen, den nassen Lappen vor Mund und Nase. An jedem Bahnhof steigen noch mehr Leute ein. Obwohl das physikalisch unmöglich scheint. Ich stehe im Türbereich. Achte jedes Mal besorgt auf die Ansagen: "Ausstieg in Fahrtrichtung links" oder "Ausstieg in Fahrtrichtung rechts". Ich muss dann irgendwie Platz machen, aber ohne den Zug zu verlassen, sonst komme ich nie wieder rein, jedenfalls nicht an den Eckplatz mit der Haltestange. Aber wozu bracht man eine Haltestange, wenn man sowieso keine Chance hat umzufallen?
Ich bin unschlüssig, ob ich die Art zweier meiner bayerischen (?) Mit-Fahrgäste, für Ordnung zu sorgen, nun feiern oder verurteilen soll. Der eine sagte zu einem einsteigenden jungen Mann sehr nachdrücklich: "Mach die Mucke aus." Und als der diskutieren wollte, forderte er ihn erneut auf, Ruhe zu halten. Bis der Jugendliche dann mit einem "Ja, ja, in Ordnung, ich mach's leise" weiterzog und nur noch mit Kopfhörern weiterhörte. Es war auch wirklich ein unerträglicher Krach. Aber war der Mann nun mein Lebensretter oder ein verdammter selbsternannter Blockwart?
Ein anderer Mann forderte einen offenbar nur Farsi oder arabisch sprechenden dunklen Typen, der die Maske unterm Kinn trug, dazu auf, sie gefälligst ordentlich über Mund und Nase zu ziehen. Als der ihm zu verstehen gab, dass er kein Deutsch sprach, meinte der Bayer (?) ruhig aber unbeeindruckt: "I versteh di scho. Aber du verstahst mi auch, gelt?" Woraufhin der Mann tatsächlich seine Maske aufsetzte.
Allerdings ging der Bayer (?) bald zu Boden. Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, lehnte den Kopf gegen die Glaswand, setzte sich schließlich auf den nicht eben sauberen Boden und massierte sein Bein. Rechts war eine Narbe zu sehen, vermutlich von einer Knie-OP. Ich bot ihm von meinem Wasser an, aber er hatte selbst etwas zum Trinken dabei. Irgendwann stand er wieder auf, stand wieder sehr unruhig. Ich konnte das kaum mit ansehen. Einmal stand eine Frau auf und stieg aus. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass da ein Platz frei geworden war. Doch dann setzte sich ein Schwarzer vor ihm drauf, der etwas näher dran gewesen war. "Da hat sich der Schwarze draufgesetzt", meinte er empört zu seiner Frau, als er zurückkam. Sie meinte darauf nur lakonisch: "Der hätte sich da auch hingesetzt, wenn er grün oder blau gewesen wäre."
Inzwischen trugen fast ein Viertel der Männer um mich herum ihre Masken unterm Kinn, wenn überhaupt.
Kurz vor Bamberg stiegen der Mann mit der Knie-OP und seine Frau aus.
In Bamberg selbst verschwanden sogar ziemlich viele Fahrgäste aus dem Zug. Ich konnte tatsächlich einen Sitzplatz ergattern. Allerdings war er nur knapp eine Minute lang meiner. Dann schob sich eine Hand mit einer Plastikkarte in mein Sichtfeld. Der Mann sprach nicht, vielleicht konnte er es nicht. Es war ein Schwerbehindertenausweis, ich saß auf einem Schwerbehindertenplatz. Also wieder aufstehen.
Gesessen habe ich dann aber doch noch auf der allerletzten Etappe. Da war kurz hinter mir ein junger Mann aufgestanden und hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass da etwas frei war. Jedenfalls erreichte ich Nürnberg sitzend - und schwitzend.

 

14.19 Uhr, Nürnberg
Was echte Hitze ist, lernte ich erst, als ich den Nürnberger Hauptbahnhof verließ. Offenbar waren die Züge wohl doch klimatisiert gewesen, auch wenn ich das bis dahin nicht gemerkt hatte. Der Fußweg, etwa 15 Minuten, zur Galerie im Weinlager war ziemlich heftig. Vor allem, da ich den Fehler gemacht hatte, die Cola-Verkäuferin am Bahnhof um eine "eiskalte" Cola zu bitten. Sie war der deutschen Sprache nur bedingt mächtig, und meine pantomimische Darstellung des Wortes "eiskalt" bewirkte leider das Gegenteil von dem, was ich erreichen wollte. Offenbar verstand sie, mir sei eiskalt, und ich würde daher die normalen eisgekühlten Getränke aus dem Kühlschrank nicht vertragen. Sie ging in den hinteren Bereich und überreichte mir dann mit einem freundlichen, besorgten Lächeln eine Cola, die verdammt nahe am Siedepunkt war. Aber ich hatte auch keine Energie mehr zum Nachverhandeln und zog mit der Glühwein-Coke ab ...
Ich wanderte eine Viertelstunde durch Lava, bis ich die Galerie im Weinlager erreichte. Geschafft. Kathleen Binneberg war da, welche Freude, und sie hatte eine eisgekühlte Flasche Zitronenlimo für mich. Meine Idee, ihr eine Schachtel Pralinen mitzubringen, war allerdings eine Schnapsidee, auch wenn es alkoholfreie Schoko-Pralinen waren. Naja, sie schob das gut gemeinte Präsent erstmal in den Kühlschrank samt dem ebenfalls mitgebrachten Buch. Hoffentlich waren beide nach der Prozedur genießbar. Jedenfalls habe ich ihr den Schlüssel ordnungsgemäß übergeben. Mission erfüllt.
Walter Mattischeck kam kurz danach rein, hatte hitzebedingt kein Hemd an, und so konnte ich das halb fertige Riesentattoo auf seinem Rücken ausgiebig bewundern. Ein Traum aus Totenkopf und Flügeln, und natürlich stellte ich automatisch die blöde Frage: "Hat das wehgetan?" Wehtun gehört wohl dazu. Aber ich werde nie verstehen, warum sich jemand Tattoos an Stellen anbringen lässt, die er selbst gar nicht sehen kann. Naja, vielleicht bin ich einfach zu egozentrisch.
Verantwortlich für das Kunstwerk ist jedenfalls ein Tätowierer, dem Walter für seine Arbeit manchmal sein Studio über der Galerie zur Verfügung stellt. Zwei Kundinnen, Mutter und Tochter, die sich gerade ein Mutter-Tochter-Tattoo stechen lassen, waren gerade für den Tag fertig geworden. Ich selbst überlege noch. Auf der Herfahrt hatte ich ziemlich viele gute und schlechte Tätowierungen gesehen. Soll ich mir irgendwann "Liebe, Glaube Hoffnung" oder das Green-Lantern-Symbol stechen lassen? Es tut halt weh.
Die Bilder für die Ausstellung, die am Abend eröffnet werden sollte, hingen schon alle. Die Fotokünstlerin Ute Häffner stellt dort aus. Ein eindrucksvoller Adlerkopf, ein putziges, hellwaches Eichhörnchen, Tisch und Stühle am Strand, ein vorbeifahrender Kutter und Myriaden von Seevögeln. War schon interessant. Besonders fasziniert hat mich eine Montage mit Fotos eines Baumes mit immer wechselnden Objektiven, Belichtungszeiten, Filtern. War schon ein Gesamtbild, vor dem man länger stehen bleiben konnte. Allerdings: Die Vernissage (mit Spritprobe) begann um 20 Uhr. Und mein Zug sollte um 16.40 Uhr fahren. Sollte. So verabschiedete ich mich, und Walter und Kathleen machten sich schick für die Veranstaltung. Und damit nahm das Unheil seinen Lauf ...

 

16.40 Uhr, Nürnberg
Ich stehe auf Gleis 4 und warte auf die Regionalbahn RE 14. Aber die kommt und kommt nicht. Durchsagen und das Textband an der Anzeigetafel steigern sich immer weiter, bis von einer 35-minütigen Verspätung die Rede ist. Ich stehe mir die Beine in den Bauch, trete von einem Fuß auf den anderen und studiere meine Zettel mit den Zugverbindungen. Der Anschlusszug in Saalfeld dürfte weg sein, wenn ich ankomme. Aber diese Regionalbahnen fahren ja stundenweise. Glaube ich. Das wird schon. Endlich rollt der Zug in den Bahnhof. Ich bekomme einen Sitzplatz, darf also die zweieinhalb Stunden Fahrt wenigstens sitzend schwitzen. Ich trinke viel und esse meine Hähnchenschnitzel, den Rest des Weges habe ich den schweißnassen Lappen vor dem Gesicht. Es ist heiß und schwül. Der Zug füllt sich. Und es ist absolut sinnlos, auf die Uhr zu schauen. Zweieinhalb Stunden in einem tropischen Gewächshaus.

 

Saalfeld (Saale), bis 21.12 Uhr
In Saalfeld studiere ich den ausgehängten Fahrplan. Ja, der 19.12-Uhr-Zug ist weg, aber der 20.12-Uhr-Zug ist dort angeschrieben. Dann komme ich eben eine Stunde später nach Hause. Egal. Ich gehe runter in die Bahnhofshalle, besuche das Klo, ich habe ja viel Zeit.
Als ich wieder zurückkehre, ist die große Anzeigetafel etwas verändert. Der 20.12er ist auf der Tafel. Allerdings mit dem Vermerk: "Zug fällt aus." Ersatzlos gestrichen, ich fasse es nicht. Mich beschleicht ein mulmiges Gefühl. Immerhin, es gibt noch einen weiteren Zug nach Neudietendorf. Der fährt um 21.12 Uhr. Den werden sie doch nicht auch noch streichen, oder ...?

 

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22.06 Uhr, Neudietendorf
Da stehe ich nun auf dem Bahnhof von Neudietendorf. Das wars für heute. Endstation Sehnsucht. Im Zug hatte ich noch den Schaffner ausgefragt, ob es nicht doch noch eine Möglichkeit gäbe, heute noch nach Göttingen zu kommen. Und ob es vielleicht sinnvoller sei, weiterzufahren bis nach Erfurt. Er befragt sein Smartphone, telefoniert auch nochmal, aber dann schüttelt er den Kopf. Es ist definitiv. Heute Nacht werde ich in Neudietendorf bleiben. Der nächste Zug nach Göttingen fährt erst um 4.35 Uhr. Egal, die Nacht ist warm, es ist Sommer, es regnet nicht, und ich bin ja nicht aus Zucker. Und selbst wenn ich es wäre, mir bliebe ja doch keine andere Wahl.
Der Bahnhof hat noch immer keinen Süßigkeiten-und-Cola-Automaten. Das Klo und der nette Aufenthaltsraum sind abgeschlossen. Die Fleischerei dito. Nun gut. Ich habe noch eine Flasche Extaler mit Kohlendsäure im Rucksack und fünf Bouletten, das bringt mich wohl durch die Nacht.
Ich schlendere durch die spätsommerlichen Straßen Neudietendorfs. Es ist warm, langsam beginnt es zu dunkeln. Nahe dem Bahnhof ist ein kleiner Park, oder eine Art Spielplatz. In der Mitte ein großes Klettergerät aus dicken roten Seilen, da wäre ich vor zehn Jahren noch hochgeklettert, aber jetzt nicht mehr. Dort ist auch eine ziemlich interessant aussehende Schaukel mit einer Art Schaukelkäfig aus Stricken, Sieht bequem aus, vielleicht kann ich mich darin in den Schlaf schaukeln.
Aber da sich im Augenblick überall Jugendliche angesiedelt haben, nehme ich dann doch erstmal omamäßig auf einer der Parkbänke platz. Alle anderen sind schon besetzt, aber ich habe eine Bank für mich allein. Auf der anderen Seite des großen Klettergerüsts treffen sich rund 30 junge Männer und Frauen. Sie haben Bierkästen und eine Musikanlage mit dabei. Rapmusik dröhnt herüber, aber es ist okay, hat eher Zimmerlautstärke und verteilt sich gut in der warmen Nacht. Ich verstehe irgendetwas von "Ficken", "Fotze" und "I'm a Badboy", aber die jungen Leute sind echt in Ordnung, einfach nur gut drauf, einer von ihnen schein Geburtstag zu haben und reinzufeiern. Hoffentlich werde ich sie später mit meinem Schnarchen nicht stören.
Die Jugendlichen feiern, ich esse meine Buletten und lasse das lauwarme Extaler-Wasser durch meine Kehle rinnen. Der Himmel ist wolkenlos. Über mir öffnet sich das Blätterdach der großen alten Parkbäume, und wenn ich nach oben blicke, schaue ich genau in den Großen Wagen hinein. Am liebsten würde ich mich jetzt schon hinlegen, aber ich schaue erstmal zu und warte, ob die jungen Leute nicht irgendwann weggehen. Ich müsste ja auch nochmal hinter das Gebüsch. Gegen Mitternacht steuert die Party ihrem Höhepunkt entgegen. Ich müsste mal hinter das Gebüsch. Vielleicht eine Dreiviertelstunde später brechen gut 15 von ihnen mit den Fahrrädern auf. Sie kommen zu mir herübergefahren, stoppen, und einer fragt mich: "Ist alles in Ordnung mit Ihnen?" "Ja, alles klar", sage ich, "ich bin bloß mit dem Neun-Euro-Ticket gestrandet." Ich erkläre ihnen, dass ich auf den 4.35er Zug warten muss und schildere meine bisherige Fahrt. "Das ist echt nicht in Ordnung", schimpft der junge Mann, der mich angesprochen hat. "Naja, für neun Euro ist es schon in Ordnung", meine ich versöhnlich. Die Jugendlichen radeln zögernd weiter. Vielleicht haben sie ein ungutes Gefühl dabei, die wunderliche alte Frau allein da hocken zu lassen. Liebe Kinder.
Die restliche Festgesellschaft trinkt und feiert weiter. Armleuchter. Ich muss mal ganz dringend ins Gebüsch. Gegen ein Uhr bricht wieder ein Pärchen auf, zehn Minuten später drei weitere Jugendliche. Gegen 2.20 Uhr haut endlich auch der harte Kern ab. Ich husche hinters Gebüsch und setze beinahe ganz Neudietendorf unter Wasser. Dann strecke ich mich auf meiner Parkbank aus, lege den Kopf auf meinen Rucksack , decke mich mit meiner Seglerjacke zu und träume mich langsam in den Großen Wagen hinein. So ist das also, auf einer Parkbank zu übernachten ...

 

Neudietendorf, 3.35 Uhr
Ich wache auf, noch bevor mein Handywecker sich regt. Meine sämtlichen Rückenwirbel haben sich ineinander verhakt, ich bin steif wie ein Brett und überlege geschlagene fünf Minuten, welche Knochen ich in welcher Reihenfolge bewegen soll. Ich weiß nur eines: Es tut weh, verdammt weh, sich zu bewegen. Schließlich lasse ich das rechte Bein über den Rand der Parkbank nach unten gleiten. Aua. Langsam kommt der Oberkörper in die aufrechte Position. Dass so viel wehtun kann an einem einzigen Körper. Nach den ersten ungelenken Schritten daddele ich mich langsam ein. Trotzdem, wer mich so loswanken sieht, glaubt bestimmt, dass ich die ganze Nacht durchgesoffen habe. Ich komme an den Bänken vorbei, auf denen die Jugendlichen gesessen und gefeiert haben. Überall leere Flaschen, der Park sieht aus wie ein Schlachtfeld. Aber ich habe nur Wasser getrunken heute Nacht, ich schwöre. Und ich hoffe, dass das Geburtstagskind und seine Freunde später kommen und aufräumen. Ich wanke zum Bahnhof. Es ist inzwischen Viertel vor vier. Aber ich gehe jetzt nicht wieder weg. Wohin auch. Langsam wandere ich den Bahnsteig auf und ab, deklamiere in Gedanken die ersten fünf Capita von Heinrich Heines Wintermärchen, sehe dem Halbmond zu, der hinter einer Straßenlaterne emporsteigt. Beobachte eine rote Katze, die gemächlich über die Gleise streicht. Und wundere mich. Dieses ständige Glockengeläut. Hohe, langsame Schläge. Immer wieder. Nein, garantiert keine Kirchturmglocken, die die Zeit anzeigen. Die Glocke meldet sich in unregelmäßigen Intervallen zu Wort. Manchmal alle fünf Minuten. Einmal zähle ich siebzehn Schläge. Dann wieder weniger. Wer schlägt den nachts zwischen drei und vier die Glocken? Ein perverses Bußkloster, das die Insassen richtig quälen will? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich an Neudietendorf denke, werde ich noch lange zuerst an die Parkbank und dann an das unregelmäßige und ständige Glockenläuten denken.

 

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4.35 Uhr, Abfahrt in Neudietendorf.
Der Zug ist pünktlich, das Klo sauber, ich finde einen Sitzplatz und hole den Schlaf der kurzen Nacht nach. Ich schlafe tief, aber nicht allzu lange, bis mich jemand an der Schulter packt und grob schüttelt, als sei ich ein Penner, den er in seiner Einfahrt gefunden hat. Der Schaffner steht vor mir. Er sagt nichts. Ich greife in meine Tasche, frickele mein Portemonnaie heraus und reiche dem Mann mein Neun-Euro-Ticket. "Bitte", sage ich. Er antwortet nicht, dreht sich weg und geht weiter. Armleuchter. Auf ein Bitte gehört ein Danke, was ist das nur für ein ungehobelter Kerl? Nun ja, heute bin ich eben nicht Frau Dr. Hartmann mit Bahncard, ICE-Fahrkarte und Platzreservierung, ich bin einfach nur ein Ärgernis, das sich auf Neun-Euro-Ticket durch den ÖPNV hindurchschmarotzt. Und: Ich habe mehr als 24 Stunden nicht geduscht und auf einer Parkbank genächtigt. Vor solchen Kunden verliert man als Schaffner offenbar den Respekt.
Ich döse weiter. Der Zug ist pünktlich, um 6.25 bin ich in Göttingen.

 

7.04 Uhr, Göttingen
Ich muss ziemlich lange warten, bis der Zug nach Elze fährt. Viel Sinnvolles habe ich nicht gedacht. Ich stehe auf dem Bahnsteig, stiere abwechselnd auf die Zuganzeige und auf mein Handy, die Minuten verstreichen. Irgendwie. Endlich rollt der Zug nach Elze ein. Mir steht knapp eine Stunde Fahrt bevor. Die Schaffnerin war ebenfalls ziemlich unfreundlich, aber ich kann um diese Uhrzeit auch nicht gut lächeln. Ich döse vor mich hin und hake in Gedanken die einzelnen Orte ab, in denen der Zug hält. Um 7.55 Uhr erreichen wir Elze.

 

8.02 Uhr, Elze
Die Zeit zum Zugwechsel war knapp, aber um diese Zeit gibt es noch keine Verspätungen. Der letzte Streckenabschnitt ist ein Katzensprung, in 18 Minuten erreichen wir Hildesheim.

 

8.20 Uhr, Hildesheim Hauptbahnhof
Geschafft. Ich taumele aus dem Zug, hole mir noch ein belegtes Brötchen mit Kochschinken und eines mit Tomate-Mozzarella, dann marschiere ich Am Marienfriedhof entlang zu meinem Auto. Habe ich wirklich so weit weg geparkt? Ach ja, gestern morgen war ja alles voll mit Idioten, die für neun Euro um die Welt reisen wollten. Da ist er ja, mein kleiner schwarzer Schuhkarton. Ich fahre los, futtere gegen das Einschlafen meine beiden Brötchen weg, finde die Route zurück über B6 und A7 trotz der Sperrungen wieder. Gegen 9 Uhr komme ich in Sillium an, kippe ins Bett und falle in einen tiefen Schlaf.

 

Fazit: Hat es sich nun gelohnt, das Neun-Euro-Ticket? Ich meine: Ja. Okay, die Fahrt war nicht gerade luxuriös, aber dafür eben billig. Und was will man für neun Euro schon erwarten? Ich bin so günstig wie noch nie nach Nürnberg gekommen. Zugausfälle und Unbequemlichkeiten muss man eben in Kauf nehmen. Meckern werde ich nicht. Und wer eine solche Fernreise vorhat, sollte sich immer klarmachen, dass es eine Zweckentfremdung ist. Es heißt nicht umsonst "Öffentlicher PersonenNAHverkehr. Für eine Reise von Sillium nach Nürnberg und zurück sind Enno und Erixx gar nicht gemacht. Wer eine solche Strecke unternimmt, dem rate ich unbedingt dazu, viel zu trinken mitzunehmen. Ich habe drei 1,25-Liter-Flaschen Wasser weggezischt, dazu kamen eine warme Cola und eine eiskalte Zitronenlimo in Nürnberg. Packt euch auch genug Verpflegung ein. Ihr könnt nicht damit rechnen, dass ihr auf den kleinen Bahnhöfen etwas bekommt. Und plant eure Fahrtzeit lieber großzügig. Zumindest ist es meine Erfahrung, dass verpasste oder ausgefallenen Anschlusszüge gar nicht so selten sind.
Wer physisch robust ist, frei von Platzangst und auf Luxus verzichten kann, hat hier die Möglichkeit, für kleines Geld eine interessante Tour zum machen und Orte kennen zu lernen, von denen er noch nie etwas gehört hat. Zu wichtigen Terminen wie Lesungen, Vorstellungsgesprächen, Fortbildungen und so weiter solltet ihr aber weiterhin den ICE nehmen. Ihr kommt entspannter an und seid nach der Fahrt weniger zerknautscht und ausgelaugt. Gute Fahrt!

 

© Petra Hartmann




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Marburg-Con 2022

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 12 Mai 2022 · 2.256 Aufrufe
Unterwegs, Marburgcon
Marburg - endlich wieder. Zwei Jahre Con-Abstinenz, aber nun hat das Team des MarburgCons wieder ein Treffen im Bürgerhaus Niederweimar möglich gemacht. Masken und Selbsttests gehörten noch dazu, aber in Zeiten von Corona ist das ohnehin eine längst eingeübte Routine. Und es tat gut, einmal wieder phantastische Menschen zu sehen.
Ich landete noch mit etwas verkleisterten Augen gegen 8.15 Uhr am Bürgerhaus an und fand schnell meinen Tisch. Als Neuigkeit hatte ich diesmal meinen Walkürenroman "Falkenblut" mitgebracht, außerdem hatte ich ein paar druckfrische Exemplare der Anthologie "Met-Magie" im Gepäck, die ein paar Tage zuvor bei mir angekommen waren. Zur Anthologie konnte ich von Herausgeberin Nadine Muriel, die zusammen mit Rainer Wüst schräg gegenüber ihren Büchertisch aufgebaut hatte, gleich noch ein paar Lesezeichen bekommen. Und da ich schon mal da war, erstand ich auch noch ein Exemplar von "Das geheime Sanatorium", das ich schon seit einiger Zeit auf dem Kieker hatte.

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Ich war mit meinem Tisch im Fensterbereich zwischen Ulf Fildebrandt und dem Geisterspiegel untergebracht und nutzte die Gelegenheit, mich bei Anke Brandt für eine Spontanlesung anzumelden. Ich bekam für 12 Uhr einen Platz auf der Kegelbahn reserviert. Dirk van den Boom, die bezauberndste Thekenschlampe aller Con-Tresen, hatte außer einer dringenden Nachfrage, wann denn mein SF-Roman "Der Weltraumplanet" endlich fertig sei, eine kühle Cola und ordentliches Chili für mich. Das "Linsen-Dal" dagegen - ist es der oder das Dal? - war nicht so ganz mein Fall. Dafür war die Pizza-Collection am Abend einfach gut. Ansonsten wimmelte der Con mal wieder von Thomassen, Thomas Backus half mir sogar eine Zeitlang, den Raum hinter meinem Tisch zu füllen.

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Die Lesung aus "Falkenblut" genau auf diesem Con war mir ein besonderes Anliegen. Auf diesem Con hatte ich vor zehn Jahren zusammen mit Bernd Rothe und Roselinde Dombach eine gemeinsame Lesung zur Vorstellung des Falkenblut-Projekts. Wir hatten vor, den Roman in der "Welt der Geschichten" herauszubringen. Roselinde hatte Illustrationen dazu gezeichnet. Und wir hatten schon eine Broschüre mit Leseprobe zum Verteilen mitgebracht. Dann kam die Mail von Bernd, dass bei ihm jetzt die Chemotherapie beginnen würde. Im Jahr darauf war von unserem Trio nur noch ich da ... Wir sehen uns wieder in Walhall.

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Die Lesung auf der Kegelbahn war klein aber fein. Ich hoffe, ihr hattet Spaß daran. Auch wenn es ein paar heftige Metzel-Szenen gab. Für mich war es jedenfalls schön, mal wieder etwas vorlesen zu dürfen. Die Corona-Pause war einfach ziemlich trist.

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Für einen kleinen Bücherkaufrausch hat es dann auch noch gelangt. Ich erstand am TES-Stand bei Gerd-Michael Rose zwei Hefte aus seiner Reihe BunTES Abenteuer: "Die Blitze" von Rolf Krohn und "Der dreieckige Sarg" von Ingo Scharnewski. Bei Saphir im Stahl habe ich von Erik Schreiber "Twilight Zoo" der Autorin Jutta Ehmke mitgenommen, außerdem den ersten Teil der neuen SF-Serie des Verlags "Sternenlicht": "Insel im Nichts" von Horst Hoffmann. Das Format der Serie gefällt mir schon mal, passt gut in die Hosentasche. Und ich bekam auch ein Poster zur Serie. Bei Torsten Low musste ich unbedingt "Kontakt mit Übermorgen" mitnehmen, einen zweiten Band mit Bulgarischer Science Fiction. Teil eins hatte ich vor einigen Jahren auf der Leipziger Buchmesse gekauft, wenn ich mich recht erinnere. Außerdem - wow! - der erste Roman von Markus K. Korb: "Die Saat des Hasses". Darauf bin ich natürlich ganz besonders gespannt. Beim Leserattenverlag schnappte ich mir "Feuersturm". Die Crew kennen viele schon aus diversen Anthologien des Verlags, eine gute Visitenkarte für das Buch.
Außerdem musste ich natürlich noch das Buch zum Marburg-Award haben: "Verlockung des Bösen" lautete das Thema diesmal. Ich habe es mal wieder nicht geschafft, etwas beizusteuern, aber die Jury hatte auch so reichlich zu tun, immerhin gab es 136 Einsendungen zum Wettbewerb.

Die Preisträger des Marburg-Awards 2022 und ihre Geschichten:
Platz 1: „Ater Sol“ von David Schmeer
Platz 2: „Finstagram“ von Lisa Schmidt
Platz 3: „Der lange Weg nach Ghanzi“ von Lyakon

Außerdem wurde am Abend der Vincent-Preis verliehen. Hier gab es folgende Preisträger und Platzierte:

Bester Roman national
1. Vincent Voss: Im Eis (Torsten Low)
2. Markus K. Korb: Die Saat des Hasses (Torsten Low)
3. Alexander Blumtritt: Die verschwiegene Schlucht (Independent Publishing)
4. Ina Elbracht: Klub Tropikal (KOVD)
5. Tobias Bachmann: Despina Jones und die Fälle der okkulten Bibliothek (Acabus)

Bestes internationales Literaturwerk

1. Stephen King: Blutige Nachrichten / If It Bleeds (Heyne)
2. T.S. Joshi: H.P. Lovecraft - Leben und Werk 2 / The Life and Times of H. P. Lovecraft (Golkonda Verlag)
3. Susanne Clake: Piranesi (Karl Blessing)
4. Adam Nevill: Niemand kommt hier lebend raus / No One Gets Out Alive (Buchheim Verlag)
5. Christian Heck, Rémy Cordonnier - Bestiarium. Das Tier in mittelalterlichen Handschriften (wbg Edition 2020) / The Grand Medieval Bestiary

Beste Kurzgeschichte

1. Günther Kienle: Der Fall Ernesto Tortuga - Maitre und Kosmonaut (Das geheime Sanatorium)
2. Vincent Voss: Lupus in Digitalis (Wolfsbrut)
3. Silke Brandt: Julbocken - Hygge Horror (Cthulhu Libria Neo 3 - Dunkle Weihnacht)
4. Vanessa Kaiser & Thomas Lohwasser: Erneuerung (Geschichten aus dem Keller)
5. Nicole Rensmann: Acht Minuten Leben (Pandemie)

Beste Anthologie
1. Michael Schmidt, Achim Hildebrand(Hrsg): Zwielicht 16 (Zwielicht)
2. Werner Graf, Jacqueline Mayrhofer, Melanie Vogltanz (Hrsg): Geschichten aus dem Keller (ohneohren)
3. Nadine Muriel und Rainer Wüst (Hrsg.): Das geheime Sanatorium (Lindwurm Verlag)
3. Felix Woitkowski (Hrsg): Wenn die Welt klein wird und bedrohlich (Blitz)
5. Florian Jung (Hrsg): Phantastikum (Phantastikum)

Beste Storysammlung
1.Tobias Jakubetz: Das Gift der Angst(Edition Solar X)
2. Heike Schrapper: 7 Leben 13 Tode (Edition Roter Drache)
3. Erik R. Andara: Hotel Kummer (Whitetrain)
4. Michael Marrak: Das Haus Lazarus (Memoranda)
5. Torsten Sträter: Gutenachtgeschichten (Ullstein)

Beste Horror-Grafik
1. Björn Ian Craig: Zwielicht 15 (Zwielicht)
2. Daniel Bechthold: Pentimenti (Wurdack)
3. Timo Kümmel: Der Teufelspakt (Atlantis)
3. Jens Maria Weber: Wenn die Welt klein wird und bedrohlich (Blitz Verlag)
5. Markus Weber: Das geheime Sanatorium (Lindwurm Verlag)
6. Azrael ap Cwanderay: 13 Brains of Zombies (Hammerboox)
7. Jana Heidersdorf: Der Speichermann (Splitter)
8. Mario Heyer: Schattenschwarz (Blitz)

Bester Heftroman
1. Adrian Doyle: Professor Zamorra 1205-1208 (Bastei)
1205 Ein Flüstern aus der Tiefe (1.Teil)
1206 Ritter der Nacht (2.Teil)
1207 Orden der Nacht (3.Teil)
1208 Festung der der Nacht (4.Teil)
2. Michael Blihall: Die Belagerung (Gespenster-Krimi 83)
3. Oliver Müller: Die toten Mönche von Llamphong (Professor Zamorra 1209)
4. Thomas Williams: Im Bann der Hexe (John Sinclair 2218)
5. Rafael Marques: Gespenster Krimi 39-40
39 Dunkle Seelen (1.Teil)
40 Paladin (2.Teil)

Sonderpreis
1. Anke und Wolfgang Brandt für den Geisterspiegel sowie die Anthologie Reihe Dark.
2. Professor Zamorra als die älteste noch regelmäßig und durchgehend erscheinende deutsche Horrorserie.
3. Tobias Reckermann für die Förderung junger Phantastik-AutorInnen mit seiner Verlagsplattform White Train und Pflege des kaum präsenten Genres Weird Fiction im Deutschsprachigen Raum
4. Joachim Körber und Edition Phantasia für viele Jahre besondere Bücher der Phantastischen Literatur
5. Florian Jung und sein Youtube Kanal creepy creatures review für sehenswerte Buchbesprechungen.

Den Gewinnern einen ganz herzlichen Glückwunsch!

Die Pizza und der gemütliche Ausklang waren sehr schön, die Rückfahrt eine echte Herausforderung. Seit ich zum MarburgCon fahre, ist die A7 südlich von Sillium eine Baustelle, aber diesmal war es echt eine besonders harte Tour. Ich kam gegen 1.30 in der Früh nach Hause und fiel ins Bett. Aber die Fahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es war schön, euch alle wiederzusehen.

Trüber Nachklapp: Trotz Sicherheitskonzept und Hygienemaßnahmen haben sich offenbar einige Teilnehmer mit der Seuche infiziert. Mist. Aber wir waren wirklich diszipliniert, und die Masken haben wir im Saal höchstens mal zu einem Schluck Cola abgesetzt. Ich drücke den Betroffenen alle Daumen und wünsch gute Besserung. Ich selbst bin offenbar wieder einmal davongekommen. Wenn man mal von einer gewissen Müdigkeit in der Woche danach absieht ...


© Petra Hartmann


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Reporterslam in Hildesheim: Die Kunst, kleine Buchstaben zu schreiben

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 30 Oktober 2020 · 5.307 Aufrufe
Unterwegs
Ich war beim ersten Hildesheimer Reporterslam mit dabei. Mein erster Slam überhaupt. War eine spannende Sache. Vor allem, weil es ziemlich überraschend kam. Ich habe erst 48 Stunden vor der Veranstaltung erfahren, dass ich da auftreten sollte, ein Teilnehmer ist wegen Corona ausgefallen. Mein Text "Die Kunst, kleine Buchstaben zu schreiben" war dann am Morgen um 3.36 Uhr fertig. Es gibt kein Problem, das nicht mit Kaffee gelöst werden kann.

Direkt zu meinem Auftritt geht es hier lang:
https://youtu.be/xnJsYm1TVnQ?t=5544

Naja, das war halt mein erster Slam. ;-)


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Buchmesse-Con 2019: Eine Art Familientreffen ...

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 20 Oktober 2019 · 4.847 Aufrufe
Unterwegs
"Die Frankfurter Buchmesse ist Business, aber der BuCon ist Familie", heißt es oft. Und vermutlich war das Wort "Familie" auch diesmal wieder das am häufigsten gehörte Wort. Bingo. Ich denke bei "Familie" ja immer an das Bonmot eines bekannten deutschen Showmasters, der gesagt hat: "Familie ist die zwangsweise Vereinigung nicht zusammengehöriger Subjekte zwecks dauernder Belästigung." Nein, der Buchmesse-Convent ist ganz bestimmt nicht Familie. Jedenfalls findet man da keine dusseligen Onkel und Tanten, die einem erzählen wollen, man solle endlich vernünftig und erwachsen werden und die Phantasterei aufgeben. Der Buchmesse-Samstag in Dreieich ist tausendmal besser als ein Familientreffen mit Urgroßeltern und Erbtante. Musste mal gesagt werden.
Schön wars mal wieder, aber auch viel zu kurz. Obwohl ich am Ende des Tages nicht mehr stehen konnte und mein Geldbeutel auch nur gerade so eben überlebt hat. Naja, sagen wir, ich habe die bedruckten Papierblätter, die ich mitgebracht habe, veredelt und gewinnbringend gegen gedruckte und gebundene Blätter mit besserem Text eingetauscht.
Die Strecke von Sillium nach Dreieich wird gefühlt jedes Jahr länger, oder ich werde älter, aber immerhin war die A7 halbwegs passierbar. Da ich dieses Mal keinen Büchertisch und keine Lesung hatte, konnte ich es auch etwas gemütlicher angehen und schlug erst kurz nach 11 Uhr am Sprendlinger Bürgerhaus auf.

Buchmesse-Con mit Besucherrekord

Ein bisschen leerer als sonst kam es mir vor, aber offenbar hat mich da mein Gefühl getrogen: Das BuCon-Team vermeldete inzwischen auf seiner Facebookseite einen Besucherrekord: "Im 34. Jahr seines Bestehens haben wir mit Euch einen absoluten Rekord-BuCon gefeiert. Etwa 820 Menschen wuselten den ganzen Samstag über durch die Hallen des Bügerhauses von Dreieich-Sprendlingen. Der BuCon 2019 wird somit als der mit Abstand größte von allen je stattgefundenen BuCons in die Geschichte des literarischen Phantastikfandoms eingehen."

Bücherpaket liegt noch in Wien

Der erste, den ich beim Reinkommen beinahe umlief, war Armin Rösler, und ich war etwas enttäuscht. als er sagte, dass Ernst Wurdack dieses Mal keinen Stand auf dem Con hatte. Wenig später schlug ich am Tisch der Geschichtenweber auf und traf Kollegin und Jung-Verlegerin Nina Horvath. Das erste Buch ihres neu gegründeten Unstern-Verlag hatte, wie sie mir erzählte, leider etwas Pech gehabt. Die Anthologie "Best of Geschichtenweber", zu der ich meine Piratengeschichte "Unter blutiger Flagge" beigesteuert hatte, war von der Druckerei verspätet ausgeliefert worden. Nina hatte zwar noch versucht, die Büchersendung nach Wien umzuleiten, wo eine befreundete Verlegerin es für sie hätte mitnehmen können, aber das Paket kam einige Stunden zu spät an, die Verlegerin fuhr ab, und nun liegen die Bücher in einem Friseurgeschäft, und Nina weiß noch nicht, wie sie drankommen soll. Österreich ist groß. So war's diesmal nichts mit dem Belegexemplar. Nun ja, Dann sehe ich die Anthologie eben etwas später und habe noch etwas, auf das ich mich freuen kann.

Leckere Werbung: Ein Kuchen mit Buch-Cover

Beim Verlag Saphir im Stahl erstand ich - etwas vergünstigt - eine angestoßene Ausgabe von Andreas Zwengels "Panoptikum", Beim Leseratten-Verlag nahm ich die "Vikings of the Galaxy" mit und bekam von Marc Hamacher und Tanja Kummer obendrein ein Stück Kuchen. Ein geniales Backwerk mit dem Cover der Schnittergarn-Anthologie obendrauf. Und geschmeckt hat es auch. Was ebenfalls sein musste: Den dritten Band der Herbstlande konnte ich nicht gut beim Verlag Torsten Low lassen, den musste ich einfach haben. Wobei Tina Low und Mit-Autorin Vanessa Kaiser steif und fest behaupteten, es sei erst Band zwei (ich zähle natürlich die Herbstlande-Kurzgeschichtensammlung mit).
Außerdem erstand ich drei besondere Hefte: den Zweiteiler "Im Auge des Chaac" von Gerd Bedszent (der Autor war mir in der fantastischen Thüringen-Anthologie aufgefallen) und "Moon-Bird" von Fabienne Siegmund (bin einfach Fan).

Geschichtenweber stellen Neuerscheinungen vor

An Lesungen habe ich diesmal nur eine besucht, das war die Veranstaltung der Geschichtenweber. Zum "Best of" gab es ein paar kurze Infos von Nina, außerdem stellten die Geschichtenweber ihre neuen Bücher "Die Stadt unter dem Meer" und "Bilder einer Ausstellung" vor. "Die Stadt unter dem Meer" ist eine Anthologie rund um den Chthulhu-Mythos und somit nicht unbedingt mein Fall. Auch auf die Gefahr hin, von Fans gesteinigt zu werden: H. P. Lovecraft war ein vollkommen untalentierter Stümper, und sein Lektor hätte von Rechts wegen als berufsunfähig in den Vorruhestand versetzt werden müssen, weil er diese saudämlichen Adjektivhäufungen von blasphemisch, unheilig, widernatürlich usw. durchgelassen hat. Sei's. Ich bin überzeugt, dass die modernen Autorenkollegen ihr Handwerk wesentlich besser beherrschen und ganz ansprechende Geschichten geschrieben haben. Ich mag bloß die Originale nicht ... Die "Bilder einer Aussstellung" dagegen klingen sehr vielversprechend, vor allem die Geschichte über den historischen Pariser Friedhof, der aus allen Nähten platzte, der aufgrund der sich immer höher auftürmenden Berge aus Leichen und Erde die Friedhofsmauern sprengte, woraufhin sich die Flut der Leichen in die umliegenden Keller ergoss. Hat mir gefallen, hole ich mir demnächst.

BuCon-Preis für Robert Vogel und Ann-Kathrin Karschnick

Die Verleihung des BuCon-Preises, gewohnt souverän moderiert von Ann-Kathrin Karschnick und Carsten Steenbergen, brachte dann eine große Überaschung. Nicht nur beim Preis für das Lebenswerk an Robert Vogel. Aber als Carsten dann angeblich improvisierte, da der Laudator angeblich nicht erschien, und dann die Frau im grünen Kleid belaudatierte und den Preis an Ann-Kathrin überreichte, und als sie "Du Drecksau" sagte ... das hatte schon was.
Die Gastronomie hat mir diesmal richtig gut gefallen. Die Pommes waren gut, und als der Thekenmannschaft die Sinalco gegen Mittag ausging, wurde richtige Cola nachgeliefert. Was braucht man mehr?
Ansonsten: Viel geredet, gesehen, gehört. Dem MarburgCon-Team versichert, ich hätte diesmal vor etwas zum Marburg-Award zu schreiben. Einigen Geschichtenwebern erzählte ich, dass ich mich gern an der nächsten Anthologie über phantastische Haustiere beteiligen würde. Von Volkmar Kuhnle gehört, dass es weiter geht mit der Sammlung "Der Tod des Helden". Ein bisschen über meine neuen Manuskripte erzählt und gehört, was die Kollegen so in der Pipeline haben. Die Zeit ging viel zu schnell dahin.
Sehr lang dagegen dann die Fahrt nach Hause. Und die Spaghetti Bolognese, die ich mir auf der Autobahnraststätte angetan habe, waren echt Masochistenfutter. Egal, ich habe es heil bis nach Hause geschafft. Bin seit ca. 1 Uhr wieder in Silium. Und musste erstmal Schlaf nachholen.

© Petra Hartmann


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Autorentreffen in Nürnberg 2019

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 06 Juni 2019 · 3.061 Aufrufe
unterwegs, Nürnberg und 1 weitere...

"Sich den jährlichen Motivationsschub abholen" - ein Ausspruch der mit dem Nürnberger Autorentreffen untrennbar verbunden ist. Schon seit 16 Jahren lädt Ursula Schmid-Spreer zum Austausch und Lernen nach Nürnberg ein, und auch an diesem Himmelfahrtstag zog es mich wieder südwärts.
Ich bin schon ziemlich lange mit dabei. Und als Ursula zur Einstimmung ein paar historische Fotos von früheren Treffen an die Wand projizierte und mich mit einer jüngeren Ausgabe meiner Person konfrontierte, da meinte sie in ihrem charmanten Originalton Süd: "A bissel grau geworden ..." Ich stehe dazu. Und offenbar war ich ja nicht die einzige, die mit den Nürnberger Treffen inzwischen alt und weise geworden ist. Schließlich konnte unsere Gastgeberin fröhlich aus ihrem Kontoauszug zitieren. Da hatte doch tatsächlich ein Teilnehmer beim Überweisen des Teilnahmebeitrags unter "Verwendungszweck" eingetragen: "Seniorentreffen". Freud lässt grüßen, Spaß muss sein.

 

Die Stimme als "intime Visitenkarte"

 

Kerstin Lange war die erste Referentin des Tages. Sie erzählte uns etwas über die Möglichkeiten der Stimme und darüber, welche Wirkung ein Sprecher erzielen kann. Letzten Endes auch ein wichtiger Punkt für Lesungen, denn wir als Autoren haben die Möglichkeit, unsere Charaktere, die wir selbst geschaffen haben, auch adäquat zu präsentieren: "Ich weiß ja als Autor am besten: Wie ticken meine Figuren?", sagte Kerstin. Und sie wies uns darauf hin: "Jede Stimme ist einzigartig und kann so viel, dass es schade wäre, sie nicht als Werkzeug zu nutzen." Jeder, der sich einmal beim Sprechen beobachtet hat, wird dem Satz zustimmen: "Wenn ich den Hund begrüße, habe ich eine ganz andere Stimme, als wenn ich meinen Mann begrüße", für den die Referentin viel Gelächter erntete. Die Stimme sei gewissermaßen unsere "intime Visitenkarte". Sie gab uns viele Tipps zur Lockerung des Körpers und der Zunge, erklärte, wie man die Lippen lockert und den Körper abklopft, um ihn zu entspannen.
Für Diskussion über Emanzipation sorgte die Erinnerung an Untersuchungen, denen zufolge Frauenstimmen in den vergangenen Jahrzehnten um einiges tiefer geworden seien. Offenbar eine Folge des veränderten Rollenverständnisses und des gewachsenen Selbstbewusstseins der Frauen. Ziemlich typisch fand ich, dass sich offenbar mal wieder keiner über die andere Seite der Emanzipation Gedanken gemacht hat. Ich wollte wissen, ob sich, da sich ja auch das Männerbild in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewandelt hat, auch bei den Herren der Schöpfung stimmlich etwas getan hatte. Dazu hatte niemand eine Studie parat. Immerhin erzählte einer der Teilnehmer aus seiner Chorpraxis, dass es inzwischen offenbar schwerer sei, den Bass zu besetzen, Tenöre seien häufiger.
Einen guten Tipp beim Kratzen im Hals konnte ich gleich ausprobieren: "Nicht räuspern", riet Kerstin. Lieber Husten und die Brust abklopfen. Probiere ich demnächst mal aus.

 

Autobiographisches im Roman

 

Titus Müller erzählte etwas über Autobiografisches in Romanen. "Wir Autoren neigen zum Gaffen", gab er zu und betonte, dass gerade das eigene Erleben und das Beteiligt-Sein des Autors einer Geschichte erst ihre Würze verleihen. Bei allem Fokus auf dem Plot und der Machart eines Romans, erst dadurch erhalte der Text seine Tiefe. "Lasst uns nicht das Leise-Sein verlernen und das Beobachten, das ruhige Erzählen."
Er erzählte davon, dass in seinen Romanen nicht nur die "lieben" Figuren autobiografischer Herkunft seien, sondern auch die bösen. Notizen machen sei etwas ungeheuer Wichtiges für ihn, und er legte es uns sehr ans Herz. Ein Beispiel: Ein geräuschempfindlicher Kommissar in Titus' aktuellem Roman hat diese Eigenschaft von seinem Autor "geerbt".
Titus ging auch den Autobiographismen in Werken anderer Autoren nach. Unerschöpflich mal wieder Thomas Mann, der in Davos für krank erklärt wurde, als er eigentlich nur seine Frau besuchte - willkommen am Zauberberg. Oder seine einstündige Beobachtung einer Familie auf einer Rheinfahrt, von der er dann die Familie des Hochstaplers Felix Krull mitbrachte.
Recht hat er ja. Ich glaube, keine meiner Figuren kommt aus ohne einen Schuss Petra Hartmann in der Seele. Und meine Fantasy-Romane sind sowieso alle autobiografisch, auch wenn mir das oft keiner glaubt.

 

Autorenwelt-Büchershop beteiligt Autoren

 

Verlegerin Sandra Uschtrin, bekannt durch das "Handbuch für Autoren" und die "Federwelt", gab eine kurze Einführung in das Shopsystem der Autorenwelt. Wer auf www.autorenwelt.de seine Bücher einstellt und verlinkt wird an den Einkünften der Autorenwelt beteiligt. Ein gutes Angebot, klingt fair und bietet zusätzliche Prozente zu den Verlagstantiemen. Ich werde mich da demnächst mal hineinlesen.

 

Wie man Erzähl-Perspektiven verhunzt

 

Einen Vortrag zum Thema Erzählperspektiven bot schließlich Anja Feldhorst. Sie gewann dem gewohnten Schema von auktorialem und allwissendem, personalem und Ich-Erzähler einige interessante neue Facetten ab und gewann die Herzen aller Dr. Who und Asterix-Fans mit ihren Beispielen. Wir erfuhren viel über die Möglichkeiten, die jede einzelne der Perspektiven bietet, und über ihre Schwächen. Sehr schön auch die Betrachtung der Frage, "was sich mit Perspektiven verhunzen lässt". Viel gelernt.

 

Robbenhappen und Erotik

 

Es gab an den Tagen darauf wieder einige Seminare. Ich entschied mich für das Angebot zum Stimmtraining bei Kerstin Lange. Sehr spannend war das "Speed-Dating" zur Vorstellung. Und die Lockerungsübungen für Zunge und Stimmbänder hatten es in sich. Und ich habe geniale Zungenbrecher kennengelernt. Zum Beispiel den hier: "Bei dem alten Lappenschuppen wo die Lappen Schoppen kippen und für ein paar Robbenhappen hübsche Lappenpuppen strippen, bis sich ganze Lappensippen mit den Rippen von den Robben um die hübschen Puppen kloppen, sollst du nie den Schlitten stoppen." Das ist schon die Königsklasse. Einen Witz unabhängig vom Inhalt mal in Verzweiflung und mal erotisch vorzulesen, hat Spaß gemacht und war gar nicht so einfach. Mit Tipps wie "Bauch raus" oder "Hintern fallen lassen" hat sich Kerstin vermutlich nicht unbedingt um meine Figur verdient gemacht, aber der Stimme wird es wohl gut tun.

 

Nestis-Lesung in der Galerie im Weinlager

 

Jedenfalls konnte ich das Erlernte am Samstagnachmittag gleich ausprobieren: Ich war zu Gast in der Galerie im Weinlager und durfte dort aus "Nestis und die verschwundene Seepocke" vorlesen. Meine Lesungspartnerin war an diesem Nachmittag Ina Spang, die ihr Bilderbuch "Rhino sucht ein neues Zuhause" vorstellte. Es ging um ein Nashorn, das von den anderen Nashörnern immer gehänselt wurde, weil es ein regenbogenfarbenes Horn trägt. Sehr liebenswert.
Die Lesung war gut besucht, die Kinder und Erwachsenen hatten, glaube ich, viel Spaß an der Sache. Ich trug die ersten beiden Kapitel aus der "Seepocke" vor, erzählte etwas über die furchtbarsten Monster des Meeres und den Besuch im Wrack des alten Piratenschiffs, das sich als wahre Geisterbahn entpuppte.
Es gab Gegrilltes (lecker) und für die Kleinen einen Pool. Schade, dass ich kein Schwimmzeug dabei hatte. Eine Meermädchen-Lesung im Schwimmbecken wäre ja auch mal eine Idee ...Nächstes Mal.

 

Die Rückfahrt war, nun ja, sagen wir, abenteuerlich. Ich fuhr von Nürnberg über Erfurt und Halle nach Magdeburg, hatte da etwas über anderthalb Stunden Aufenthalt (Dank LeCrobag, 24 Stunden geöffnet, gab es wenigstens etwas zum Beißen in der Zeit), bevor es dann nach Hannover weiter ging. Von Hannover bis Sillium dann im Auto, ich war gegen 4 Uhr zu Hause und bin ins Bett gefallen. Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall.

 

 

Weitere Berichte vom Nürnberger Autorentreffen:
Nürnberger Autorentreffen 2010
Nürnberger Autorentreffen 2011
Nürnberger Autorentreffen 2012
Nürnberger Autorentreffen 2015
Nürnberger Autorentreffen 2016
Nürnberger Autorentreffen 2017
Nürnberger Autorentreffen 2018
Nürnberger Autorentreffen 2024

 

© Petra Hartmann




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Marburg-Con 2019: Horror, Heftchen und Meermädchen

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 19 Mai 2019 · 1.369 Aufrufe
Unterwegs, Marburg
Der wievielte Marburg-Con war das jetzt eigentlich für mich? Keine Ahnung, aber es war mal wieder schön, und das Bürgerhaus neben der Agip-Tankstelle in Niederweimar finde ich mittlerweile im Schlaf. Was auch notwendig ist, wenn man, wie ich, eine weite Anfahrt hat und im Prinzip schon lange vor dem Aufwachen hinterm Steuer Platz nimmt.
Ich hatte einen Büchertisch zwischen Michael Schmidt, der seine Zwielicht-Reihe mit den genialen Nummern auf dem Cover ausgebreitet hatte, und Tatjana Stöckler, die historische Romane und SF, aber auch ein paar düstere Anthologien vorstellte. Ich hatte Movenna und Nestis im Gepäck, klar, und stellte mal wieder fest, dass man mit Kinderbüchern ruhig mal zu einem Horror-Con fahren darf, Horrorfans haben auch Kinder.
Natürlich habe ich wieder hemmungslos eingekauft. Bei der Edition TES erstand ich die Heftromane "Fräulen Schmidt und die Reise nach Mexiko" von Wilko Müller jr. und "Der Garten der Persephone" von Frank W. Hauboldt, außerdem einen gebundenen Klassiker: "Die Meerfrau" von Herbert G. Wells. Beim Shadodex Verlag der Schatten die Anthologie "Verfluchte Mahnmale und Gedenkstätten" und bei Saphir im Stahl die Sammlung "Das Vermächtnis der Astronautengötter". Außerdem ein paar uralte Bessy-Hefte für meine Sammlung (ich hab's halt mit Hunden) und zu guterletzt die Anthologie zum Marburg-Award, in der die besten Geschichten des Wettbewerbs abgedruckt sind. Überhaupt: Eine ganz tolle Einrichtung, jedes Jahr einen solchen Band herauszhubringen, und ein wirklich lobenswertes Sprungbrett für junge Autoren. Naja, ich gebe es zu, ich wäre ja gern auch mal darin abgedruckt, aber ich habe es schon wieder nicht geschafft, etwas zum Thema zu schreiben.
Als Stanbdbetreiber kann man ja nicht so ohne weiteres weggehen und seine Bücher allein lassen, aber immerhin schaffte ich es, abends um 19 Uhr Vincent Voss bei seiner Lesung zuzuhören. Brrrr, dieses "Frischfleisch" und "Infiltriert" haben es ganz schön in sich.
Die Verpflegung war 1a, die Brötchen, Wurst und gefüllten Paprika haben gemundet, und die Preise waren zivil und fangerecht.
Gibt es etwas zu meckern? Eigentlich nicht. Die Wetterbestellung hätte etwas anders ausfallen können. Als ich im strömenden Regen meine Bücher vom Parkplatz zum Bürgerhaus trug und sie in meine heißgeliebte Helly-Hansen-Segeljacke eingeschlagen hatte, da wusste ich schon, dass ich die Jacke abends vergessen würde. Was auch prompt eingetreten ist. Heißen Dank an Thomas V., der mir wenige Tage danach ein Postpaket schickte.
Der Con endete mit der feierlichen Verlehung des Vincent-Preises und des Marburg-Awards. Eindrucksvoll musikalisch eingeleitet von Markus Lawo. "Countryroads", einfach schön.

Die Ergebnisse:

Bester Roman national
1.Faye Hell - Rigor Mortis (Papierverzierer Verlag) 31 Punkte
2.Jörg Kleudgen und Uwe Voehl - Stolzenstein (Blitz Verlag) 24 Punkte
3.M.H. Steinmetz - Dreizehn (Papierverzierer Verlag) 23 Punkte
4.Susanne Röckel - Der Vogelgott (Jung und Jung) 22 Punkte
4.Andreas Zwengel - Kinder des Yig (Blitz Verlag) 22 Punkte
6.Thomas Finn - Lost Souls (Knaur) 16 Punkte

Bestes Internationales Literaturwerk
1.Algernon Blackwood - Aileen (Zwielicht) 30 Punkte
1.Tim Curran - Die Wiedererweckten des Herbert West (Luzifer Verlag) 30 Punkte
3.Brian Keene - Der Satyr (Festa Verlag) 26 Punkte
4.Stephen King - Der Outsider (Heyne) 19 Punkte
5.Richard Laymon - Unerbittliche Geschichten (Festa Verlag) 9 Punkte

Beste Kurzgeschichte
1.Oliver Müller - the axeman†™s jazz (Dark Killers) 34 Punkte
2.Vincent Voss - Mind Fuck (Zwielicht 12) 32 Punkte
3.Michael Marrak - Die Parabel vom Zwielicht (Boschs Vermächtnis: Geschichten aus dem Garten der Lüste) 28 Punkte
4.Karin Reddemann - Blutrot die Lippen, blutrot das Lied (Blutrot die Lippen, blutrot das Lied/ Zwielicht Classic 13) 22 Punkte
5.Ralf Kor - Papa ist daheim (Badass Fiction) 13 Punkte

Beste Anthologie/Magazin/Sekundärwerk
1.Achim Hildebrand und Michael Schmidt (Hrsg.) - Zwielicht 12 (Zwielicht) 48 Punkte
2.Faye Hell, M.H. Steinmetz (Hrsg.) - Ghost Stories of Flesh and Blood (Papierverzierer Verlag) 30 Punkte
3.Jörg Kleudgen, Eric Hantsch (Hrsg.) - Cthulhu Libria Neo Dunkle Märchen (Goblin Press) 22 Punkte
4.Anke Brand (Hrsg.) - Dark Killers (Romantruhe) 21 Punkte
5.Peter Lancaster (Hrsg.) - Fleisch Sex (Eldur Verlag) 18 Punkte

Beste Storysammlung
1.Markus K. Korb - Phantasma Goriana (Vodoo Press) 28 Punkte
2.Jana Oltersdorff - Dunkle Begegnungen (Qindie) 26 Punkte
3.Erik R. Andara - Am Fuß des Leuchtturms ist es dunkel (Whitetrain) 25 Punkte
3.Julia Annina Jorges - Zwielicht Single 2 (Zwielicht) 25 Punkte
5.Matthias Bauer - Reiche Ernte und andere makabre Geschichten (Blitz Verlag) 12 Punkte
6.Sascha Dinse - Aus finstrem Traum (pmachinery) 11 Punkte

Beste Horror-Grafik
1.Björn Ian Craig - Zwielicht 12 (Zwielicht) 55Punkte
2.Detlef Klewer - Scherben (Fantasyguide präsentiert) 30 Punkte
3.Erik R. Andara - Next Weird (Nighttrain) 25 Punkte
4.Mario Heyer - Kinder des Yig (Blitz Verlag) 24 Punkte
5.Isabel Kreitz - Die Unheimlichen (Carlsen) 17 Punkte

Sonderpreis
1.Jason Dark für sein Lebenswerk, vor allem seine Serie John Sinclair.
45 Punkte
2.Professor Zamorra als die älteste noch regelmäßig und durchgehend erscheinende deutsche Horrorserie. Band 1 erschien am 2. Juni 1974. Seitdem erscheint die Serie vierzehntägig im Bastei-Verlag. Der aktuelle Roman findet sich hier.
39 Punkte
3.Der Golkonda Verlag, der seit 2010 literarisch anspruchsvolle Phantastik und Blüten der Genre-Literatur veröffentlicht.
34 Punkte
4.Frank Duwald und das Literaturblog dandelion für die Würdigung wenig bekannter Werke der Phantastik, die sich durch besondere Allegorik und psychologische Tiefe auszeichnen.
26 Punkte
5.Zombie Zone Germany und der Verlag Amrun für bisher sechs Bücher zu Zombies in Deutschland
13 Punkte


Den Marburg-Award, der in diesem Jahr unter dem Motto "Viel zu heiß" stand, gewannen folgende Autoren:

1. Platz: Benjamin K. Hewett mit "Sonnenbrand"
geteilter 2. Platz: Jasmin Fürbach mit "Asche zu Asche" und Olaf Lahayne mit "Höllensturm"
3. Platz: Simon Schneider mit "Uhrsachen"

Den Gewinnern meinen herzlichen Glückwunsch. Und dem Marburg-Con-Team ein ganz dickes Dankeschön für die Gastfreundschaft und einen phantastischen Tag.


© Petra Hartmann


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BuchmesseCon 2018 - schön wars

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 20 Oktober 2018 · 1.511 Aufrufe
Unterwegs, Buchmessecon und 1 weitere...
Der Buchmessecon ist schon eine Woche her, aber ein paar Notizen wollte ich doch noch hinterlassen. Da ich diesmal keinen eigenen Tisch hatte, hatte ich Gelegenheit, ausgiebig bei den anderen Autoren zu stöbern (was meine Reisekasse etwas belastet hat) und ein bisschen vom Leseprogramm mitzuerleben. Höhepunkt war diesmal für mich natürlich die Siegerehrung der Storyolympiade, die ich ja als Pressesprecher seit rund 15 Jahren begleite.
Eine schöne Lesung erlebte ich bei den Geschichtenwebern, die ihre neuen Projekte vorstellten, darunter auch die Anthologie "Maschinen", die ich mir beim Verlag Torsten Low gleich anschließend mitnahm. Hier erwarb ich auch die "Geschichten aus den Herbstlanden". Teil eins der Herbstlande hat mir letztes Jahr schon sehr gut gefallen, ich freue mich auf die neuen Geschichten.

Kein dunkelroter Vorhang

Bei Erik Schreiber, dem dreifachen Verleger, nahm ich "Der Bund des Turms" von Werner Hermann mit. Und erzählte etwas über meine Leseeindrücke bei den "Kaukasischen Märchen", dazu vielleicht später nochmal mehr im Blog.
Kurz darauf lief mir Tatjana Stöckler über den Weg, die noch mitten in der Vorbereitung ihrer Laudatio für die Story-Olympioniken war. Tja, da hatte sie mal ein Outfit gewählt, das nicht von dem dunkelroten Vorhand der Bühne verschluckt wurde, und dann war die Bühne plötzlich eine Etage weiter unten. Na sowas.

Der arme Tod!

Richtig gut gefallen hat mit auch die Lesung des Leserattenverlags aus der Anthologie "Schnittergarn". Erik Schreiber als Mediziner, der den Tod (Marc Hamacher), der ihn eigentlich abholen will, mit Pillen vollstopft - einfach ein geniales Duo. Unglaublich, was der Sensemann in dieser Anthologie alles durchmachen muss. So begegnet er doch glatt seiner Zweitbesetzung und stellt fest, dass er plötzlich nicht mehr in Großbuchstaben reden kann. Und Thomas Heidemann lässt ihn gar in intergalaktische Gefilde abdriften. Ein vielversprechendes Buch, das ich mir danach einfach zulegen musste.
Es gab zwei Preisverleihungen auf dem Con. Der Preis des Bucons für herausragendes Engagement im Fandom ging an Erik Schreiber, der gerade seinen 660. Bücherbrief versandt hatte. Für sein Lebenswerk wurde Werner Fuchs ausgezeichnet.

Storyolympiade zeichnet ihre Sieger aus

Die zweite Preisverleihung war die der Storyolympiade. Die Bronzemedaille bekam Renée Engel, die Silbermedaille holte sich Thomas Heidemann, und auf dem Siegerplatz landete Johannes Gebhardt. Tatjana Stöckler als Laudatorin und Martina Sprenger als "Medaillen-Girl" machten ihre Sache gut, und Verleger Torsten Low stiftete den Gewinnern zusätzlich einen Büchergutschein aus dem bissigen Verlagsprogramm.

Bücherkaufrausch

Was habe ich noch mitgebracht? Von Katharina Gerlach eine Neuerzählung des "Gestiefelten Katers". Einen Band der Reihe "Raumschiff Promet" mit zwei Drittelromanen von Andreas Zwengel und Olaf Kemmler darin. Susanne Schnitzlers "Tödliche Geheimnisse" aus der Reihe D9E. Und Bettina Ferbus' "Spiegelmatrix", deren Vorgängerband mir letztes Jahr sehr gut gefallen hat. Das reicht für einen langen Leseurlaub. Ach ja: Und Deutschlands jüngste Verlegerin hat mir für 50 Cent einen Pegasus gezeichnet.
Pleite und müde machte ich mich nach Con-Schluss auf den Heimweg, auf der Autobahn ist nichts Nennenswertes passiert, nur ein Hustenanfall an einer Autobahntankstelle und ein sehr nettes Gespräch mit einem Mitarbeiter ... Aber die Spritpreise waren echt zum Spein.


© Petra Hartmann


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Mit Nestis auf dem RSH-Kindertag in Neumünster

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 25 September 2018 · 1.917 Aufrufe
Unterwegs, Sarah Drews und 2 weitere...
Der RSH-Kindertag in Neumünster - ein Tag für Kinder, organisiert von Radio Schleswig Holstein - war ein schönes Erlebnis. Ich war mit zwei Kolleginnen und einem Kollegen dort, und wir haben an einem Informationsstand kräftig Werbung für unsere Bücher gemacht. Es gab gute Gespräche, interessierte Besucher, viele Aktionen für Jungen und Mädchen, drei Lesungen, und viel Musik haben wir auch gehört.

Sarah Drews als Lokalmatadorin

Organisiert hatte unseren Stand Sarah Drews, die praktischerweise nur fünf Minuten vom Festgelände entfernt wohnt. Sarah hatte kurz zuvor ihr neu erschienenes Buch "Magie der Angst" an einem Tisch im Tierpark vorgestellt, und es kamen tatsächlich einige Besucher an den Stand und fragten: "Ach, Sie sind doch die Frau aus dem Tierpark, oder ...?" Also, es war ofenbar eine einprägsame Präsentation gewesen. Das Buch mit dem finsteren Kristallkugel-Cover enthält Gruselgeschichten für Kinder und geht ein wenig in Richtung "Gänsehaut", wie sie den jungen Besuchern verriet. Die waren natürlich hochinteressiert.
Als ich ankam, war der Pavillon bereits aufgebaut. (Ich war gegen 5 Uhr in Sillium aufgebrochen und habe mich den größten Teil der Strecke mit 60 Stundenkilometern durch Baustellen schleichen müssen.)

Eingefügtes Bild


Die andere Petra im Bund, Petra C. Melzer, hatte nicht nur den Pavillon, sondern auch eine Mikrofinalage und ein rosa Einhorn mitgebracht. Ehrlich wahr, ihre Tochter Nicole, alias Einhorn Rosalinde, lief den gnazen Tag über in ihrem rosa Plüsch-Einhorn-Kostüm herum, verteilte unser Werbematerial und Bonbons und ließ sich knuddeln und fotografieren. Hut ab.
Björn Beermann stellte seinen Fantasy-Jugendroman "Mitra" vor, der sehr vielversprechend aussah. Und ich hatte ein Paket voll Nestis-Bücher mit: "Verschwundene Seepocke", "Hafenpiraten", "Verbotene Welle" und Weihnachtssand". Kennt ihr ja. ;-)

Druckfrische Schleifüchse

Außerdem hatte ich zwei große Kisten voller "Schleifüchse" im Kofferraum. Die waren frisch aus der Druckerei gekommen, und die Hildesheimer Verlegerin Monika Fuchs hatte mich gebeten, sie für die Autorin Gea Nicolaisen mitzunehmen. Leider musste Gea am Abend vorher noch kurzfristig absagen, aber ich habe an unserem Stand ganz kräftig Werbung für die Schleifüchse gemacht.

Feuerwehr und Wikingerschach

Es war sehr viel los auf dem Gelände. Gegenüber hatte die Feuerwehr Neumünster einen Stand und stellte die Arbeit der Jugendwehr vor. Die jungen Besucher konnten dort auch mit einem Schlauch ein "brennendes" Haus löschen. Es gab einen Parcours, auf dem die Kinder mit seltsamen Gefährten wie z.B. Pedalos fahren konnten, Riesenseifenblasen, Wikingerschach, Geschicklichkeitsspiele, einen Luftballonwettbewerb und die Möglichkeit, mit einem Ballon aufzusteigen (naja, an einem Kran).

Lesung aus "Nestis und die verschwundene Seepocke"

Auf der Bühne nebenan waren Jonas Monar, Mike Singer und die Lochis zu hören. Und bei uns gab es drei Lesungen: Petra C. Melzer las aus "Feenlied" und "Tobi und das Drachenfeuer" vor, ich las das erste Kapitel von "Nestis und die verschwundene Seepocke" vor. Erstmals mit Ansteckmikrofon. Gar kein schlechtes Lesegefühl.
Was noch? Die Verpflegung war gut. Vielen Dank an Radio Schleswig Holstein für das ganztägige Catering und die Cola-Flatrate. War toll. Sowas ist nicht selbstverständlich.
Das Wetter hat abgesehen von zwei kleinen Regenphasen auch mitgespielt. Allerdings war ich abends nach dem langen Stehen total steifgefroren. Kurz nach 18 Uhr begann der Abbau. Dann der Abschied mit dem festen Vorsatz, beim nächsten Mal wieder mit dabei zu sein. Der Rückweg über die baustellenverseuchte A7. Wiedereintritt in die Silliumer Atmosphäre gegen 2145 Uhr. Und dann nur noch ab in die heiße Badewanne.


© Text: Petra Hartmann
© Foto: Petra C. Melzer


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HomBuch 2018 - die Saarländische Buchmesse

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 09 September 2018 · 1.069 Aufrufe
Unterwegs, Hombuch, Homburg und 1 weitere...
Homburg ist weit weg. Weiß ich. Für mich begann die Reise zur HomBuch, zur Saarländischen Buchmesse, um 3.34 am Hildesheimer Hauptbahnhof. Das bedeutet, dass mein Wecker um 2 Uhr klingelte. Zuvor hatte ich viel Zeit mit dem Packen verbracht, sodass vorher nur ca. 20 Minuten Schlaf drin waren. Aber das kann man ja auch im Zug nachholen. Dass mir der DB-Mitarbeiter am Hildesheimer Bahnhof eine Verbindung mit einer Stunde und 20 Minuten Aufenthalt in Hannover ausgedruckt hatte, wurde mir erst recht spät klar. Immerhin, ich hatte Glück: Der ICE stand schon da, als ich mit dem schweren Bücherkoffer am Bahnsteig ankam. Ich stieg ein, rollte mich auf dem Sitz zusammen und wurde erst wieder wach, als der Zug anruckte. Das hatte schon mal gut getan.

Richtig gut ging es mir dann, als ich ein paar Stunden und einen Zugwechsel später in Homburg aus der Regionalbahn stieg und mir beim Bäcker/Imbiss das vertraute "Morje" entgegenschallte. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer schönen Tasse Kakao mit Sahne sieht die Welt doch gleich freundlicher aus.

Die Messe feiert inzwischen ihr achtes Jahr, wenn ich richtig mitgezählt habe. 40 Aussteller waren es diesmal. Neu war, dass es nicht nur oben im großen Saal, sondern auch unten im ehemaligen Leseraum Ausstellertische gab. Der Saal oben war nun durch Stellwände geteilt, in der abgetrennten Hälfte war ein neuer Leseraum entstanden. Hier lasen einige Promis, von denen man als Aussteller leider nie so viel mitbekommt, man muss ja seinen eigenen Tisch bewachen.

Ich war im unteren Raum untergekommen. Da hatte ich letztes Jahr noch aus "Nestis und die verbotenen Welle" vorgelesen. Ringsum entdeckte ich viele alte Bekannte. Genau gegenüber hatte Saphir im Stahl seinen riesigen Verlagsstand aufgebaut (mindestens viermal so lang wie meiner und alles voller Bücher), neben mir war "Coachinator" Nadine Muriel zu finden und bot Autoren und solchen, die es werden wollen, ihr Schreibcoaching an. Nebenan Wilfried A. Hary im Piratenoutfit - der absolute HIngucker. Schräg hinter rmir der Leseratten-Verlag. Tanja und Marc hatten unter dem Motto "Wir verticken Lesestoff" ein paar Fläschchen Wein im Angebot. Weiß nicht, ob er gut war - ich hielt mich an meine Cola und holte mir ab und zu eine kalte Flasche Fanta vom Caterer (Apropos: 2,50 Euro für 0,2 Liter Kaltgetränk - bei euch hackt's wohl!).

Ich habe natürlich kräftig Werbung für Nestis gemacht. Letztes Jahr hatte ich ja aus "Nestis und die verbotene Welle" vorgelesen. Die Besucher waren sehr interessiert. Und ich habe viel über fahrradfahrende Meerjungfrauen und geniale Zitteraale erzählt. Ich erinnere mich vor allem an einen Jungen, der bestimmt zehn Minuten in dem Buch über die verbotene Welle blätterte und immer wieder die Seite mit dem Bandposter aufschlug. Mit seiner runden Brille erinnerte er mich selbst irgendwie an ein kleines Genie, das schon mehrfach bei Jugend forscht gewonnen hat. Wie Kurzschluss der Zitteraal. Und dann war da noch eine ehemalige Hildesheimerin, die sich in das Hödeken-Buch verguckt hat. Wir haben dann noch ziemlich lange über den eigenwilligen Zwerg-Kobold-Geist-wasauchimmer gefachsimpelt.

Dieses Jahr gab es zur Buchmesse nicht nur Lesungen im Kulturzentrum Saalbau selbst, sondern überall in der Stadt. Auch an ungewöhnlicheren Leseorten, stellten Autoren ihre Bücher vor. Und das muss wohl auch sehr gut angekommen sein, jedenfalls waren die Rückmeldungen in den Medien sehr positiv.

Angehört habe ich mir im Kulturzentrum die Lesung von Gabrielle C. J. Couillez. Sie stellte ihren historischen Roman "Die Rückkehr der Störche" vor. Erzählt wird darin die Lebensgeschichte des Georg Wilhelm Schimper, eines Naturforschers, der heutzutage kaum noch bekannt ist, aber der offenbar ein recht bewegtes Leben geführt hat. Gabrielle zeigte uns den jungen Mann nicht nur in seiner Position als Armeeangehöriger, sondern auch in einer Liebesszene mit hochdramatischer Flucht, und sie schenkte ihrem Helden wahrlich nichts. Außerdem beeindruckend: Ihre Recherche und akribische Beschreibung einer damals neuen Schusswaffe beziehungsweise der neuartigen Ladeweise. Ich habe viel gelernt.

Etwas habe mit Jonathan Philippi diskutiert. Ich hatte ja bei seinem "Geheimnis des Schlangentöters" etwas gemeckert, dass das Geheimzeichen im Schaufenster eines Chinesen einfach zu auffällig war. Und er hat mir sehr viel über einen realen Fall erzählt, in dem das Geheimzeichen eine riesengroße Kopie der Freiheitsstatue war. Und dann gab es noch ein paar Leute, die bestimmte Salzwasser-Zierfische in ihre Schaufenster-Aquarien setzten, wenn sie bereit waren und das Schutzgeld bereit lag. Ob ich das mal für Nestis verwende?

Abends waren wir zusammen im "Hemmingway", gleich nebenan bzw. mit drin im Kulturzentrum. Leider gibt es dort keine Cola, aber ich habe die Apfelschorle weggeschlotzt wie nix. Dazu gab es ein Rumpsteak (Erwachsenenversion. Warum zum Teufel nennen Steakhäuser eigentlich ihre Kinderteller mit den Ministeaks "Lady's cut"?) mit Ofenkartoffel, Quark und Kräuterbutter. Sorry, Thomas, dass du das mit ansehen musstes als Vegetarier ...
Dazu gab es Country-Musik, über die die Musikkenner an unserem Tisch kräftig abgelästert haben. Und dazwischen immer wieder Fetzen von Lesungen, die leider bei uns an den hinteren Tischen nur als Gemurmel und Gefiepe ankamen. Ein sehr undankbarer Leseplatz. Ich hoffe, die Lesenden haben von den Leuten in ihrer Nähe mehr Aufmerksam und ganz viel positiver Rückmeldungen bekommen. Hab ja früher auch schon mal Erfahrungen gemacht mit Lesungen, bei denen alles futterte, Geschirr klirrte und die Leute sich miteinander unterhielten.

Meine Mitbringsel von der HomBuch: die Sammlung "Kaukasische Märchen" vom Verlag Saphir im Stahl, Christoph Marzis "Phantasma" und Juliane Seidels "Fuchsgeister". Bin gespannt.

Nach zwei Messetagen war ich dann auch rechtschaffen müde. Im Zug habe ich meist vor mich hingedöst. Die Anschlusszüge habe ich alle bekommen. Nur beim Aussteigen in Hildesheim bekam ich wahnsinniges Herzrasen, als die Tür des ICE nicht aufging. Mit Rucksack, Reisetasche und Riesenkoffer durch den Speiseswagen stürmen, Leute anrempeln und dann im nächsten Wagen aus der Tür hechten, eine Sekunde, nachdem der Schaffner schon angpfiffen hatte - nein, diese Art von Sport eine halbe Stunde vor Mitternacht ist wirklich nichts mehr für eine alte Frau und Schreitischtäterin ... Egal, ich hab's geschafft, und der Schaffner widmete sich nach der Weiterfahrt wohl der klemmenden Tür. Mal sehen, ob sie nächstes Jahr zur HomBuch wieder funkltioniert.


© Petra Hartmann


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Nürnberger Autorentreffen 2018

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 19 Mai 2018 · 1.738 Aufrufe
Unterwegs, Nürnberg

Zum inzwischen 15. Mal lud Ursula Schmid-Spreer Autoren nach Nürnberg ein. Das Treffen an HImmelfahrt gehört für viele Schriftststeller einfach dazu und ist unverzichtbarer Bestandteil des Jahresprogramms, und natürlich zog es auch mich wieder in die Frankenmetropole.

 

Neu war, dass es eine musikalische Begrüßung durch die Sängerin LeeZa Nail gab. Sie versetzte den Saal des Caritas-Pirckheimer-Hauses gleich zu Beginn auch ohne Mikrofon in positive Schwingungen. Wer länger blieb, konnte sie am Abend darauf auch bei der Lesung in der Galerie im Weinlager hören. Ein guter Einstieg und Ausklang des literarischen Treffens.

 

Den ersten Teil des Seminars bestritt Verleger Ulrich Wellhöfer, der allen, die es noch nicht wussten, erzählte, welche Leistungen Verlage bringen und welche Entscheidungen für die Publikation und Vermarktung eines Buches getroffen werden müssen. Da ist schon mal die Frage zu klären, ob man nicht lieber auf das Hardcover verzichtet, um das Werk strategisch günstig auf die Stapeltische zu bekommen.
Sehr interessant war seine Betrachtung der "Umwelt" eines Buches. Wellhöfer unterscheidet zwischen Umwelt I, die durch den Verlag und den Autor beeinflussbar ist, und Umwelt II, also Dingen, auf die die Buch-Macher keinen Einflus haben. Die Umwelt I ist gestaltbar, etwa durch Pflege eines guten Kontaktnetzes, durch Veranstaltungen zur Buchpremiere, Lesungen, durch Gespräche mit Buchhändlern, Pressekontakte und mehr. Hier lässt sich einiges anschieben, um ein gutes Verkaufsklima um das Buch herum zu schaffen. Beim Verlag von Ulrich Wellhöfer sind hierzu vor allem Veranstaltungsreihen und Kulturprojekte entstanden; Musik,Kabarett, Rezitationen, Workshops und mehr schaffen eine Verbundenheit zwischen Verlag, Lesungen, Buchhandlungen und der Region. Da nimmt man dann auch gern mal ein Buch mit nach Hause.

 

Titus Müller, der beim Autorentreffen so unverzichtbar ist wie Gastgeberin Ursula Schmid-Spreer, hatte sich diesmal ein literaturwissenschaftliches, historisches Thema gewählt. Er ging der Frage nach, was heutige Autoren von Thomas Mann lernen können. Ja, das hat schon was, wie im "Zauberberg" anhand weniger kleiner Worte und Gesten die Personen gezeichnet werden. Und ja, man sollte sich den alten Mann mal wieder vornehmen. Ich erinnere mich noch gut an mein Hörbuch des Romans mit dieser penetrant zuklappenden Speisesaaltür. Er hatte schon was drauf. Wenn ich mir sienen Satzbau auch garantiert nicht zu eigen machen werde.

 

Spannend war das anschließenden Werkstattgespräch zwischen Ulrich Wellhöfer und Titus Müller. Vor allem an der Stelle, an der es um Folgeverträge ging.Verleger Wellhöfer betonte, er wolle seine Autoren nicht knechten und bei Verträgen gleich festlgen, dass die nächsten Werke des Autors auch in seinem Verlag erscheinen müssen. Titus dagegen - als Genreautor und Familienvater, wie er betonte - wäre außerordentlich glücklich, wenn er auch schon Verträge über die nächsten drei Romane in der Tasche hätte. So unterschiedlich kann man das also sehen.

 

Matthias Matting, bekannt durch die Selfpublisher-Bibel, erzählte in seinem Vortrag etwas über die Möglichkeiten des Selfpublishing und legte sehr beeindruckende Zahlen vor. In Deutschland gibt es inzwischen über 70.000 Selbstveröffentlicher, darunter wesentlich mehr Frauen als Männer. Hauptmedium ist dabei das eBook, der Print-Bereich ist für die meisten eher uninteressant. Rund die Hälfte der Top 100 bei Amazon stammen nicht von Verlagen. Am besten laufen Chicklit, Romantik, Thriller, Fantasy und Krimis, auch Sachbücher verkaufen sich teilweise ganz ordentlich.
Die meisten Autoren veröffentlichen mehr als einen Titel und sind inzwischen schon länger als ein Jahr dabei. Etwa 4 Prozent der SPler verdienen 2000 Euro oder mehr im Monat mit ihren Werken. Naja, da liege ich deutlich drunter. Von Zahlen wie Poppy J. Andersen (1,2 Millionen verkaufte eBooks) kann ich erstmal nur träumen. Aber wir arbeiten dran.
Interessant die Tipps zur Anlage eines eigenen Newsletters. Mit dem Gedanken trage ich mich ja schon länger. Aber warten wir erstmal ab, wie das mit der Datenschutz-Geschichte sich entwickelt ...

 

Übernachtet habe ich diesmal in der Galerie im Weinlager (Danke, Walther und Kathleen, für die Gastfreundschaft). Dort gab es am Abend darauf noch eine Lesung einiger Teilnehmer. Und wer Ursula Schmid-Spreer kennt, weiß ja, dass jeder, der das Zeitlimit von fünf Minuten überschreitet, gnadenlos erschossen wird. Die Geschichten drehten sich um Mord und LIebe und - dieses Jahr erstaunlich oft - ums Kochen. Wieder eine Menge gelernt. Und die musikalische Begleitung durch Sängerin LeeZa Nail war genauso hörenswert.

 

Die Rückfahrt verbrachte ich größtenteils zwischen Schlafen und Wachen in einem extrem stickigen und klebrigen Nachtzug-Abteil. Erst als ich feststellte, dass man stehend auf dem Gang wesentlich bessere und frischere Luft bekam, wurde die Reise etwas angenehmer. Ich denke, ich war gegen 7 Uhr zu Hause und fiel in eine tiefen Schlaf.

 

© Petra Hartmann

 

Weitere Berichte vom Nürnberger Autorentreffen:
Nürnberger Autorentreffen 2010
Nürnberger Autorentreffen 2011
Nürnberger Autorentreffen 2012
Nürnberger Autorentreffen 2015
Nürnberger Autorentreffen 2016
Nürnberger Autorentreffen 2017
Nürnberger Autorentreffen 2019
Nürnberger Autorentreffen 2024




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Einmal Marburg und zurück

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 08 Mai 2018 · 1.314 Aufrufe
Unterwegs, MarburgCon

Das Wochenende des 27. bis 29. April gehörte dem MarburgCon. Ich war am Con-Sonnabend mit dabei, und diesmal war ich besonders pünktlich von Sillium aufgebrochen. Was bedeutet, dass ich, durch kleine, nicht lebensbedrohliche Staus und Baustellen bedingt, etwa zehn Minuten vor Eröffnung des Bürgerhauses für Besucher in Niederweimar anlangte.
Geübt, wie ich bin, schaffte ich es, meine Bücher und Werbematerialien innerhalb von weniger als fünf Minuten auf meinem Infotischchen auszubreiten. Perfektes Timing. Auch wenn ich dummerweise meine Tischdecke vergessen hatte, auf die ich doch in Homburg noch so stolz war. Egal, ich war nicht der einzige ohne Decke. Und es gab durchaus einige Leute, die deutlich nach mir ankamen.
Es war ein ziemlich herausforderndes Wochenende für mich, da ich quasi einen Bilokations-Akt hinlegen musste. Ich hatte nämlich zwei Lesungstermine für den Conventus Leonis in Braunschweig am Freitag und Sonntag, aber am Samstag musste ich mir Marburg unbedingt gönnen.
Eine ganze Menge alte und neue Bekannte gab es auf dem Con zu treffen. Die Zeit verging wie im Fluge, und natürlich habe ich mal wieder haufenweise Bücher eingekauft oder gegen meine Werke eingetauscht. Beim Verlag Torsten Low beispielsweise handelte ich einen Deal mit Nachwuchsverlegerin Emily aus, Hafenpiraten gegen Irrlichter, guter Tausch. Bei Erik Schreiber erstand ich das Taschenbuch ""Krieg der Schrecken" von Vlad Hernandez und den schönen Hardcover-Band "Salz der Götter" von Katja Bulling, mit dem ich schon seit einigen Jahren liebäugele. Bei der Edition TES fand ich einen schön gebundenen Reprint von Friedrich Jacobsens "Die letzten Menschen", den ich unbedingt mitnehmen musste. Außerdem erhielt ich hier den Band "Heimkehr" mit Lokal-Science-Fiction aus Thüringen. Beim Verlag der Schatten fand ich einen interessanten Band mit dem Titel "Scyomantische Gespräche" (und hatte Gelegenheit, mich mit Bettina Ickelsheimer-Förster über eine gemeinsame Bekannte auszutauschen). Und nebenan bei Michael Schmidt hat mich die Sammlung "Der letzte Turm vor dem Niemandsland" so angelächelt, dass ich einfach zugreifen musste.
Meine nachmittägliche Lesung auf der Kegelbahn hatte ein kleines, aber interessiertes Publikum, das gut mitging und augenscheinlich viel Spaß an der Sache hatte. Ich las aus "Nestis und die verbotene Welle" vor, und wir hatten danach noch eine sehr angeregte Diskussion über Elvis. Zum Abschluss hatte ich, extra zum Horror-Con, eine Geistergeschichte mitgebracht, allerdings eine von der humorvollen Art. Ich denke, die Premiere hat geklappt, hab aber noch eine kleine Stelle zum Nachbessern gefunden. Gut.
Ein besonderes Highlight gab es dieses Jahr im Vorfeld der Preisverleihungungen. Markus Lawo hat echt Gold in der Kehle, eine tolle Gesangseinlage.
An dem Abend wurden der Vincent-Preis für herauragende Veröffentlichungen im Bereich des Horrors und der Marburg-Award für die beste phantastische Kurzgeschichte zum Thema "Ein fataler Fehler" verliehen.

 

Die Siegerliste des Vincent-Preises sieht folgendermaßen aus:

 

Roman national:

 

1. Torsten Scheib: Götterschlacht (Amrûn Verlag)
2. Faye Hell: Tote Götter (Amrûn Verlag)
3. Inhonorus: Fuck You All (Redrum Verlag)
4. Maria Grzeschista: On A Devil's Way (Shadodex - Verlag der Schatten)
5. Uwe Voehl & Malte S. Sembten: Fischmund (Edition CL)

 

Internationales Literaturwerk
1. H. P. Lovecraft: Die geliebten Toten (Festa Verlag)
2. Christopher Golden: Der Fährmann (Buchheim Verlag)
3. Edward Lee & Elizabeth Steffen: Dahmer ist nicht tot (Festa Verlag)
4. Graham Masterton: Die Schlaflosen (Festa Verlag)
5. Danny King: Das Haus der Monster (Luzifer Verlag)
6. Jeffrey Thomas: Dai-oo-ika (Festa Verlag)

 

Anthologie:
1. Vanessa Kaiser & Thomas Lohwasser (Hrsg.): 12 Monate Angst (Verlag Torsten Low)
2. Melisa Schwermer (Hrsg.): Horror-Legionen 3 (Amrûn Verlag)
3. Alexander Knörr: Karneval des Todes (Twilight-Line Medien)
4. Bettina Ickelsheimer-Förster: Erdschrecken - Was haben wir getan? (Shadodex - Verlag der Schatten)
5. Bloody Qindie: Letzte Fahrt (Independent Bookworm)

 

Storysammlung:
1. Markus K. Korb: Spuk! (Amrûn Verlag)
2. Thomas Karg: Fest der Geier (Create Space IPP)
3. Marc Hartkamp: Nachtgeflüster (Twilight-Line Medien)
4. Maria Grzeschista: Dunkle Stunden (Twilight-Line Medien)
5. Maximilian Goldenfeld: Wahneswogen (Shadodex - Verlag der Schatten)
6. Jürgen Höreth: Deputy Dread und andere Geschichten (Amrûn Verlag)

 

Kurzgeschichte:
1. Faye Hell: Alma Mater (Dark Poems)
2. Julia Annina Jorges: Wo deine Schuld vergeben ist (Zwielicht Classic 12)
3. Tia Berger: Leichenschmaus (Spiegelberg V)
4. Lyakon: Hotel California (Karneval des Todes)
5. Monika Grasl: Der Buscho-Umzug (Karneval des Todes)
6. Mattias Schulz: Der Geist von Dettheim (Magische Kurzgeschichten 4)
7. Iver Niklas Schwarz: Lovemobil (Fleisch 5)

 

Grafik:
1. Timo Kümmel: Götterschlacht (Amrûn Verlag)
2. Mark Freier: Dark Poems (Arunya Verlag)
3. Arndt Drechsler: Das Snuff-Haus (Festa Verlag)
4. Björn Ian Craig: Zwielicht X (Create Space IPP)
5. Oliver Pflug: Zwielicht Classic 12 (Create Space IPP)

 

Sonderpreis:
Torsten Low

 

Beim Marburg-Award gewannen folgende Autoren:

 

1. Platz: „Schwarze Nebel“ von Sven Haupt
2. Platz: „Ein Regentag“ von Sebastian Schmidt
3. Platz: „Weil nichts enden kann“ von Dr. Piet van der Keylen

 

Es gab wieder ein Taschenbuch mit den eingereichten Geschichten, das ich natürlich ebenfalls mitgenommen habe. Dieses Jahr ist es besonders dick, und trotzdem passten nicht alle Beiträge hinein. Ein absoluter Teilnehmerrekord von 44 Autoren. Und dabei interessanterweise nur mit einer einzigen richtigen Horror-Gecshichte. Nun, ich bin gepannt. Nächstes Mal will ich unbedingt mitmachen. Nächstes Jahr.

 

Eine Neuerung gab es zum Abschluss des Cons: ein gemeinsames Pizza-Essen im Bürgerhaus. Hat gut geschmeckt und war nett. Danach war ich dann allerdings auch vollständig geplättet. Den Rückweg nach Sillium legte ich in gerade noch fahrtüchtigem, verantwortbarem Zustand zurück, eine große Tankfüllung mit schwarzem Kaffee für die Pilotin erwies sich als sehr hilfreich. Einem Reh und einem Hasen bin ich begegnet, beides unfallfrei, gut so. Ich glaube, es war 2 Uhr, als ich in Sillium aus dem Auto kletterte. Und nächstes Jahr nehme ich mir endlich ein Zimmer in Marburg.




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Mit Nestis auf der Leipziger Buchmesse

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 18 März 2018 · 1.613 Aufrufe
Unterwegs, Nestis
Die Leipziger Buchmesse im Schneetreiben. Wow, so einen Trip habe ich noch nie gemacht. Der Hinweg war noch relativ einfach, der Rückweg einen Tag später - nun, Scott und Amudsen haben sich auf ihrem Weg zum Südpol vermutlich nicht so verloren gefühlt wie ich in Bitterfeld ...

Dabei fing alles ganz harmlos an, als ich mich am frühen Donnerstagmorgen in Hildesheim in den Zug setzte. Mit dabei: "Nestis und die verbotene Welle", mein neuester Roman, bereit für die Lesung am Mittag. Ich kam kurz nach 9.30 Uhr am Messebahnhof an, brauchte gut eine Stunde, um mich im Pressezentrum zu akkreditieren, mein Gepäck von Sicherheitsleuten kontrollieren zu lassen und die Schlange an der Garderobe durchzustehen, der Weg durch Halle 2 war lang, ein paar befreundete Verlage sah ich schon, dann endlich erreichte ich den - natürlich knallorange leuchtenden - Stand des Verlags Monika Fuchs. Knapp fertig geworden, wie die Verlegerin erzählte. Sie hatte am Mittwoch noch ziemlich lange aufgebaut und war gegen Mitternacht die letzte, die die Halle verließ. Dafür sah jetzt auch alles tiptop aus, und das neue Verlagsprogramm mit der Frühjahrsvorschau sieht echt vielversprechend aus.

Neu: "Party im Kopf" und "Im Schatten des Mondes"

Die eine Neuerscheinung im Verlag konnte ich mir schon anschaun: Es ist "Party im Kopf", ein Jugendroman von Peter Mannsdorf, die Geschichte eines Jungen, der einen Vater mit einer bipolaren Störung (manisch-depressiv) hat. Peter hatte an diesem Nachmittag auch eine Lesung aus seinem neuen Buch, während der Zeit habe ich dann den orangefarbenen Stand gehütet.

Interessanteste Begegnung in dieser Zeit: Eine etwa Zwölfjährige griff zielstrebig nach dem Buch "Mut verleiht Flügel" von Günter von Lonski, weil sie den recht feminin wirkenden Helden Björn auf dem Cover versehentlich für ein Mädchen hielt. Sie las den Klappentext, stellte das Buch zurück und sagte entschieden: "Ich lehne es ab, Bücher zu lesen, in denen der Held ein Junge ist."

Die zweite Neuerscheinung wurde von der Druckerei direkt auf die Messe geliefert: "Im Schatten des Mondes" von Corinna Antelmann hat ein superschönes Cover, machte einiges her am Stand und erlebte eine dramatische Umschichtungsaktion auf dem Besucherparkplatz, aber irgendwie hat die Füxin es dann wohl doch noch geschafft, die 300 Exemplare von Kofferraum zu Kofferraum zu transportieren.

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Lesung aus "Nestis und die verbotene Welle"

Meine Lesung am Donnerstag begann um 12.30 Uhr. Ein Termin, den ich trotz der weiten Anreise recht entspannt halten konnte. Ich habe die ersten beiden Kapitel aus meinem Meermädchenroman "Nestis und die verbotene Welle" vorgelesen.

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Das Besondere an der Lesung war, dass sie zu den ausgewählten Veranstaltungen gehörte, zu denen die Buchmesse eine Gebärdendolmetscherin zur Verfügung stellte. Die Übersetzerin saß vor mir, sodass ich leider nicht viel sehen konnte von ihren Gesten. Aber an einigen dramatischen Stellen warf sie die Hände in die Luft, zumindest das habe ich mitbekommen. Ich war natürlich viel zu aufgeregt und habe ganz vergessen sie zu fragen, wie denn der Name "Nestis" gebärdet wird. Ach, Mensch, schade, das hätte ich gern gewusst. Einige Gehörlose waren jedenfalls tatsächlich da, ich habe beim Hochgucken zweimal gesehen, wie sich Zuhörer durch Handzeichen unterhielten. Auch eine Sprache, die ich mal lernen sollte.

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Für alle, die es verpasst haben: Die Messe hat den Mitschnitt der Lesung hier eingestellt:
https://voicerepublic.com/talks/14203

Im Anschluss gab es es eine Signierstunde. Und danach viele interessante Gespräche am Verlagsstand. Die Kinder haben auch viele Postkarten und Bandposter mitgenommen. Vielleicht hängt jetzt schon in einigen Kinderzimmern der Ølpæst-Starschnitt.

Viele Fragen von den Bücherpiraten

Am Nachmittag bekam ich Besuch von den Bücherpiraten. Corinna von der Blauen Seite wollte unter anderem wissen, woher ich die Namen für meine Figuren habe. Das Wort "Nestis" zum Beispiel habe ich von Empedokles geklaut, es war der Name eine altitalischen Wassergöttin, die bei dem alten Philosophen in seiner Vier-Elemente-Lehre für das Element Wasser stand. Und Kurzschluss ... tja, warum heißt der Zitteraal eigentlch so ...? ;-)

Viel Spaß hatten wir am Stand, als die Autorenkolleginnen Miriam Rademacher und Tina Birgitta Lauffer ankamen und wir auf eine gelungene Messe anstießen. Miriam präsentierte ihr neues Talisman-Buch, aber der absolute Star am Verlagsstand war Valentin, der freche Drache von Tina, der nicht nur perfekt Bauchreden kann, sondern auch außerordentlich geschickt ist, wenn es darum geht, Bonbons und Schokolade abzustauben. Ein echter Herzensbrecher.

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Übernachtet habe ich bei einer guten Freundin und ehemaligen Kollegin, mit der ich vermutlich bald wieder einen Arbeitgeber teilen werde. Wir haben noch ziemlich viel gequatscht, klar, und morgens hatte ich noch Gelegenheit, ausgiebig ihre drei Kinder zu bespielen. Der kleine Saurierexperte hat inzwischen Lesen gelernt und kann zig Leopardenarten auseinanderhalten, die Mittlere interessiert sich eher für Pferde, und der Kleine am meisten für die Mittlere ... Na, wenn die drei erst ins Nestis-Alter kommen.

Schneesturm über Leipzig

Die Hölle brach los, als ich das Haus verließ. Ein Schneesturm gewaltigen Ausmaßes tobte um mich her, und unterwegs zur S-Bahn-Haltestelle rechnete ich jeden Augenblick damit, dass mir eine Gruppe von Yetis in den Weg geraten würde, die mir erzählen wollten, sie hätten Reinhold Messner gesehen. Als ich den Weg vom Messebahnhof zum Messe-Eingang hinter mich gebracht hatte, war ich weiß und steifgefroren. Am Tag zuvor hatte ich ja noch überlegt, ob ich einen dicken Pullover oder lieber ein luftiges, messehallenkonformes T-Shirt anziehen sollte. Aber an diesem Tag gab es gar nichts zu überlegen. Schal, Mütze und Handschuhe hätten bloß noch gefehlt ...

Am Freitag hatte ich Gelegenheit, mir Miriams Lesung aus "Talisman und die Tänzer der Nacht" anzuhören. Außerdem habe ich mich ein bisschen bei den Phantasten umgesehen. Bei Torsten Low konnte ich noch ein Exemplar des phantastischen Messeführers bekommen, bei Eridanus und Burgenwelt wurde ich mit Apfelstückchen verwöhnt, ich klönte etwas mit Tatjana Stöckler und Nadine Muriel, habe mir noch ein Programm des Machandel-Verlags mitgenommen und sagte ansonsten immer wieder: "Wir sehen uns ja dann in Marburg." Auf dem Con werde ich vermutlich kiloweise Bücher einkaufen ...

Nach zwei Messetagen waren meine Füße und mein Rücken absolut durch. Da war ich schon froh, als ich mich nach 18 Uhr aus der Halle verabschieden und mich zum Ausgang begeben konnte. Allerdings: Damit fing das Drama erst an. Ich kann es auch jetzt, zwei Tage danach, kaum fassen, dass ich es nach Hause geschafft habe.

Schneechaos: Verloren in Bitterfeld

Bis zum Hauptbahnhof von Halle lief alles noch halbwegs gut. Die Züge hatten zwar Verspätung, aber dadurch konnte ich sogar einen früheren Zug erreichen als ursprünglich geplant. Das Herz blieb mir jedoch stehen, als ich nach einem üppigen Mahl beim Chinesen plötzlich auf die Anzeigetafel schaute und feststellte, dass mein Zug nach Braunschweig um 21.10 Uhr ausfiel. Ich sprinte zum Info-Schalter. Ganz schnell zu Gleis 11 laufen solle ich, riet mir eine freundliche Bahn-Mitarbeiterin, und da in den Zug nach Bitterfeld steigen. Im Zug würde man mir dann sagen, was zu tun sei.
Ich also los. Olympiaverdächtig rase ich durch den Bahnhof, hechte in den Zug, die Türen schließen sich, und ich ... bin auf dem Weg nach Bitterfeld. Bitterfeld. Was weiß man über Bitterfeld? Aus dem Erdkundeunterricht ist nur noch hängengeblieben, dass es sich irgendwie um einen chemieverseuchten Industriestandort der ehemaligen DDR handeln sollte. Das klingt nicht sehr vertrauenerweckend. Aus dem Germanistikstudium erinnere ich mich noch vage an den "Bitterfelder Weg", einen Meilenstein der DDR-Literaturgeschichte. Aber als ich dann zusammen mit gut 20 anderen hilflosen, desorientierten Bahnkunden zwischen den Bahnsteigen 1 und 4 hin und her irre und schließlich in diesem leeren Bahnhof gut eine Dreiviertelstunde warten muss, geht mir auf, was Bitterfeld wirklich bedeutet: "Bitterfeld is the new Bielefeld", summe ich vor mich hin.
Währenddessen verzweifeltes Starren auf Anzeigetafeln, auf denen sich aber nichts tut. Eine Dame aus München hat mit ihrer Bahn-App ausbaldowert, dass Gleis 3 das richtige ist. Da soll demnächst ein Zug nach Hannover einfahren. Oder kommt auf Gleis 1 doch bald ein Zug nach Braunschweig? "Braunschweig oder Hannover, Hauptsache Niedersachsen", denke ich. Mensch, wäre ich doch in Halle geblieben, da gibt es bestimmt Hotels. Während hier ... Immerhin, ein freudlicher Bahn-Mitarbeiter mit seinem Laptop erklärt uns, gleich würde hier bei uns auf Gleis drei der Zug nach Hannover einfahren. Gut so. Wenige Augenblicke später die Durchsage, der Zug hält auf Gleis zwei. Wir also im Schweinsgalopp die Treppe wieder hinunter, auf den anderen Bahnsteig hoch, und - Heureka! - da kommt tatsächlich ein Zug. Nach Hannover über Magdeburg und Braunschweig. Das ist alles, was ich will.
Als dann der Zug nicht wieder anfahren kann und noch eine gute halbe Stunde stehen bleibt, weil die Türen festgefroren sind, interessiert es mich kaum noch. Ich höre halb amüsiert zu, wie ein Mitreisender am Handy dramatisch erzählt, wir würden in "Eisleben" festsitzen. Nein, das hier ist ein chemieverseuchter Meilenstein der Literatur, das weiß ich besser, denke ich, sage aber nichts.
Ein freundlicher Schaffner kümmert sich um uns. Er rät mir, in Braunschweig auszusteigen, über Hannover nach Hildesheim zu kommen sei noch komplizierter, und ich schlafe erstmal ein und wache erst im Helmstedt wieder auf. Inzwischen sind noch ein paar mehr Türen eingefroren, die Anschlusszüge nach Hildesheim sind auch alle weg, aber im Dienstabteil bekomme ich einen Taxigutschein. Mehr brauche ich nicht.

An dieser Stelle einmal ein ganz großes Lob an die Crew des IC 2448. Ihr habt das toll gemacht und uns ein gutes Gefühl gegeben. Es herrschte auch eine recht entspannte Stimmung im Zug. Hut ab und Dankeschön.

In Braunschweig steige ich um 23.46 Uhr durch eine der letzten noch funktionierenden Türen ins Freie, finde ein Taxi, und merke eigentlich erst auf dem Weg über A39 und A7, was für ein Schneechaos wirklich herrscht. In all den Jahrzehnten, die ich schon von Sillium nach Hannover pendele, habe ich die A7 noch nie dermaßen zu erlebt. Die große Lebensader Niedersachsens ist nur eine festgefahrene Schneedecke, auf der die rechte Spur einigermaßen zu erkennen ist. Ein wenig schäme ich mich für mein Gemecker im Zug, "was die Bahn wieder für ein Gewese macht wegen so einem bisschen Schnee." Auf der Taxifahrt muss ich ein paar Verschwörungstheorien des Fahrers über mich ergehen lassen, aber ich bin zu müde zum Diskutieren. In Hildesheim brauche ich etwa zehn Minuten, um mein Auto freizuschaufeln, danach geht es im Schrittempo die zugeschneite B6 entlang nach Hause. Geschafft. Was für ein Trip.


© Petra Hartmann






Das Herz des Donnervogels, 2023

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Der Klappentext:
Ein Indianer taucht in dem verschlafenen Küstenstädtchen Kitty Hawk auf. Die Witwe Murdoch ist überzeugt, dass der Fremde ein Kundschafter ist und bald seine roten Spießgesellen zum Morden und Plündern mitbringen wird. Doch Junger Adler hat andere Pläne. Er träumt vom Fliegen und wartet auf das Eintreffen zweier verrückter Fahrradhändler.
Karl-May-Fans kennen Junger Adler bereits aus dem Roman Winnetous Erben. Die Vorgeschichte zu diesem Buch wird nun von Petra Hartmann erzählt.

 

Buch-Infos:
Petra Hartmann DAS HERZ DES DONNERVOGELS
Band 18, Abenteuer-Roman
Exklusive Sammler-Ausgabe
Seiten: 282

Taschenbuch
VÖ: April 2023
Künstler: MtP-Art (Mario Heyer)
Künstler (Innenteil): MtP-Art (Mario Heyer)
Preis: 12,95 Euro

 

Bestellen beim Blitz-Verlag

 

Das E-Book ist zum Preis von Euro 3,99 erhältlich.

Unter anderem bei Amazon

oder direkt beim Blitz-Verlag.

 

 

 

Falkenblut, 2020

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Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Widar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus ...

Es ist eine schaurige Welt, in der sich die junge Walküre behaupten muss. Doch Valkrys wäre keine echte Falkin, wenn sie einem Kampf aus dem Weg gehen würde. Todesmutig und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor stürzt sie sich in die Begegnungen mit Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfen, Berserkern, Hexen, Meerungeheuern und dem furchtbaren Totenschiff Naglfari.

 

 

Petra Hartmann: Falkenblut.

Sibbesse: Hottenstein, 2020.

Broschiert, 247 S., Euro 11.

ISBN 978-3935928991

 

Bestellen im Hottenstein-Verlags-Shop

 

Bestellbar unter anderem bei Amazon

Hörbuch: Drachen! Drachen! 2020

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Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren. Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren: Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.

 

Herausgeber: Petra Hartmann, Frank G. Gerigk

Sprecher: Tim Schmidt

Blitz-Verlag

Ungekürzte Lesung

mp3-Download

611 Minuten, 495.91 MB

9783991093435

 

Zu bestellen unter anderem bei Thalia oder bei Amazon.

Nestis und die verbotene Welle, 2017

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Meerprinzessin Nestis und ihre Freunde sind sauer: Lehrer Seestern meint, dass laute Haifischmusik nichts für Kinder ist. Und der Kronrat stimmt ihm zu. Deshalb bekommt die Band »Ølpæst« Auftrittsverbot in der gesamten Nordsee. Doch plötzlich ist deren Musik überall zu hören: Ein Piratensender strahlt die Hits der Knorpelfischgang lautstark aus.

Als eine hochexplosive Kugelmine über dem blauen Glaspalast im Meer dümpelt und ein führungsloser Öltanker in die Nordsee einfährt, droht eine wirkliche Ölpest. Gelingt es den Meerkindern, ein Unglück zu verhindern?

 

Petra Hartmann: Nestis und die verbotene Welle. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Voraussichtlich ab Juni 2017 erhältlich.

Buch-Infos: ca. 152 Seiten, 14,2 x 20,6 cm, Hardcover, zahlreiche s/w-Illustrationen, mit Fadenheftung, Euro 14,90, ISBN 978-3-977066-00-1

 

Leseprobe

 

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Demantin, 2016

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Demantin, der junge König von Antrium, liebt die griechische Königstochter Sirgamot. Doch ihr Vater ist strikt gegen die Hochzeit. Immerhin ist Sirgamot erst zwölf Jahre alt. So zieht Demantin in die Welt, um Ruhm zu erwerben, den Namen seiner Geliebten durch seine Taten zu verherrlichen und sich dem griechischen König als Schwiegersohn zu empfehlen. Er besteht heldenhafte Kämpfe, erwirbt sich die Freundschaft der Königin und des Königs von England und besiegt ein schauriges Meerweib. Letzteres allerdings erweist sich als verhängnisvoll. Denn die sterbende Unholdin verflucht Demantin und prophezeit, dass seine Geliebte mit dem üblen König Contriok verlobt werden soll. Kann Demantin noch rechtzeitig zurückkehren, um die Hochzeit zu verhindern?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Demantin. Ein Ritter-Epos
128 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 9-78-3-940078-34-6
8,95 EUR

 

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Leseprobe

 

Crane, 2016

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Gayol, der Sohn des ungarischen Königs, hat in jugendlichem Übermut den alten Hofmarschall seines Vaters zum Wettkampf herausgefordert und eine peinliche Niederlage erlitten. Aus Scham flüchtet er und gerät ins Reich des deutschen Kaisers, wo er unerkannt unter dem Namen Crane (Kranich) eine Stellung als Kämmerer annimmt und bald sehr beliebt ist. Doch als der Fremde und die Kaiserstochter einander näher kommen und Hofbeamten Unzucht und eine unstandesgemäße Liebschaft wittern, beginnt eine schwere Zeit für Königssohn und Kaiserstochter. Kann Gayol sich auf die Treue Acheloydes verlassen? Und kann die lebensbedrohliche Krankheit der Prinzessin noch geheilt werden?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Crane. Ein Ritter-Epos
84 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 978-3-940078-48-3
6,95 EUR

 

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Leseprobe

Hut ab, Hödeken! 2015

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Ein rasender Bischof auf dem Rennstieg.
Wegweiser, die sich wie von Geisterhand drehen.
Jäger in Todesangst.
Bierkutscher mit unheimlicher Fracht.
Ein stammelnder Mönch,
der plötzlich zum brillanten Redner wird.
Sollte da Hödeken seine Hand im Spiel haben?
Sagen um einen eigenwilligen Geist
aus dem Hildesheimer Land,
frisch und frech nacherzählt
von Petra Hartmann.

 

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken!

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

101 S., Euro 7,95.

ISBN 978-3-940078-37-7

 

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Leseprobe

Freiheitsschwingen, 2015

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Deutschland in den 1830er-Jahren: Für Handarbeit, arrangierte Ehe und Kinderkriegen hat die junge Bürgermeistertochter wenig übrig. Stattdessen interessiert sie sich für Politik und Literatur und greift sehr zum Leidwesen ihres Vaters selbst zur Feder, um flammende Texte für die Gleichberechtigung der Frau und die Abschaffung der Monarchie zu verfassen. Angestachelt von der revolutionären Stimmung des Hambacher Festes versucht sie, aus ihrem kleinbürgerlichen Dasein auszubrechen und sich als Journalistin zu behaupten. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe verschreibt sie sich dem Kampf für ein freies, geeintes Deutschland und schlägt den Zensurbehörden ein Schnippchen. Die Geheimpolizei ist ihnen jedoch dicht auf den Fersen, und die junge Journalistin begeht den verhängnisvollen Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen

 

Petra Hartmann: Freiheitsschwingen

Personalisierter Roman

München: Verlag Personalnovel, 2015

ca. 198 Seiten. Ab Euro 24,95.

(Einband, Schriftart und -größe, Covergestaltung etc. nach Wahl.)

 

Bestellen unter:

www.tinyurl.com/Freiheitsschwingen

 

Timur, 2015

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Wer ist der bleiche Jüngling im Verlies unter der Klippenfestung? Prinzessin Thia will ihn retten. Doch wer Timurs Ketten bricht, ruft Tod und Verderben aus der Tiefe hervor. Als der Blutmond sich über den Horizont erhebt, fällt die Entscheidung ...

 

Beigaben:

Nachwort zur Entstehung

Original-Erzählung von Karoline von Günderrode

Autorinnenbiografien

Bibliografie

 

Petra Hartmann: Timur

Coverillustration: Miguel Worms

Bickenbach: Saphir im Stahl, 2015.

ISBN: 978-3-943948-54-7

Taschenbuch, 136 S.

Euro 9,95

 

 

Ulf, 2015

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Ein Roman-Experiment mit ungewissem Ausgang: Ulf (Magisterstudent unbekannter Fachrichtung), stammt aus einem Dorf, das mehrmals jährlich überschwemmt wird. Zusammen mit Pastor Dörmann (Geistlicher unbekannter Konfession) und Petra (Biografin ohne Auftrag) überlegt er, was man dagegen tun kann. Als ein vegetarisches Klavier die Tulpen des Gemeindedirektors frisst und das Jugendamt ein dunkeläugiges Flusskind abholen will, spitzt sich die Situation zu. Nein, Blutrache an Gartenzwergen und wütende Mistgabelattacken sind vermutlich nicht die richtigen Mittel im Kampf für einen Deich ...
Mal tiefgründig, mal sinnlos, etwas absurd, manchmal komisch, teilweise autobiografisch und oft völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein Bildungs- und Schelmenroman aus einer Zeit, als der Euro noch DM und die Bahn noch Bundesbahn hieß und hannöversche Magister-Studenten mit dem Wort "Bologna" nur eine Spaghettisauce verbanden.

 

Petra Hartmann:

Ulf. Ein Roman-Experiment in zwölf Kapiteln.

eBook

Neobooks 2015

Euro 2,99

Erhältlich unter anderem bei Amazon

Vom Feuervogel, 2015

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Ein Tempel in der Wüste. Heilige Männer, die sich dem Dienst des Feuervogels geweiht haben. Ein Hirtenjunge, der seinem Traum folgt. Aber wird der alte und kranke Phönix wirklich zu neuem Leben wiederauferstehen, wenn der Holzstoß niedergebrannt ist? Eine Novelle von Idealen und einer Enttäuschung, die so tief ist, dass kein Sonnenstrahl je wieder Hoffnung bringen kann.

 

Petra Hartmann:

Vom Feuervogel. Novelle.

Erfurt: TES, 2015.

BunTES Abenteuer, Heft 30.

40 Seiten, Euro 2,50 (plus Porto).

Bestellen unter:

www.tes-erfurt.jimdo.com

 

eBook:

Neobooks, 2015.

Euro 1,99.

Unter anderem bei Amazon

Nestis und die Hafenpiraten, 2014

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Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten" müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014
ISBN 978-3-940078-84-1
14,90 EUR

 

 

Leseprobe unter

 

www.tinyurl.com/nestis2

Blitzeis und Gänsebraten, 2014

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Weihnachten im Potte †¦

†¦ ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der Huckup und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Was es aber mit dem Weihnachtswunder an der B6 auf sich hat, erfahren Sie auf Seite 117. - Greifen Sie zu!

 

 

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hrsg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

144 Seiten | 12 x 17 cm | Paperback |

ISBN 978-3-9400787-57-5
8,90 EUR

 

Leseprobe

Beim Vorderhuf meines Pferdes, 2014

Eingefügtes Bild

Das Messer zuckte vor. Fauchend wich die riesige Katze zurück. Doch nur, um sofort wieder anzugreifen. Das Mädchen, das auf dem Leichnam seiner Stute kauerte, schien verloren.
Acht Jahre ist Steppenprinzessin Ziris alt, als sie bei einem Sandkatzenangriff ihr Lieblingspferd verliert. Ist es wirklich wahr, was ihr Vater sagt? "Alle Pferde kommen in den Himmel ..."
Drei Erzählungen aus der Welt der Nearith über edle Steppenrenner, struppige Waldponys und die alte graue Stute aus Kindertagen.

Petra Hartmann: Beim Vorderhuf meines Pferdes. Neue Geschichten aus Movenna. eBook, ca. 30 Seiten. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014. Euro 0,99.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Darthula, 2014

Eingefügtes Bild

Darthula ist die Tochter eines irischen Kleinkönigs, der über das nebelreiche Land Selama herrscht. Als schönste Prinzessin Irlands lebt sie allerdings nicht ungefährlich. Als sie den mächtigen König Cairbar abweist und ihm nicht als seine Braut folgen will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Cairbar überzieht das kleine Selama mit Krieg und Vernichtung und rottet Darthulas Familie aus. Mit ihrem Geliebten Nathos wagt die junge Frau die Flucht über die stürmische See. Aber Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...

Beigaben zur Neuausgabe:
Vorwort der Autorin mit Infos zur Entstehungsgeschichte
Übersetzung des "ossianischen Originals"
Autorinnenbiographie und Veröffentlichungsliste

Buch-Informationen:
Petra Hartmann: Darthula, Tochter der Nebel.
Bickenbach: Verlag Saphir im Stahl, 2014.
Taschenbuch. 126 S., Euro 9,95.
ISBN 978-3-943948-25-7

Bestellen bei Saphir im Stahl

Pressearbeit für Autoren, 2014

Eingefügtes Bild

Petra Hartmann, Autorin und langjährige Lokalredakteurin, gibt Tipps für die Pressearbeit vor Ort. Sie erklärt die Wichtigkeit der „Ortsmarke“ für eine Zeitung, gibt Tipps zum Schreiben von Artikeln, zum guten Pressefoto und zum Umgang mit Journalisten. Anschaulich, verständlich, praxisorientiert und für Autoren jedes Genres anwendbar.

Petra Hartmann: Pressearbeit für Autoren. So kommt euer Buch in die Lokalzeitung.
eBook. Neobooks, 2014. Ca. 30 Seiten.
Euro 1,99
Diverse Formate, für alle gängigen eBook-Reader.
Erhältlich z.B. bei Amazon, eBook.de, Thalia, Hugendubel, Weltbild u.a.

Nestis und der Weihnachtssand, 2013

Eingefügtes Bild

Als kleine Weihnachtsüberraschung gibt es für Fans des "großen" Nestis-Buchs "Nestis und die verschwundene Seepocke" jetzt ein kleines bisschen Weihnachtssand: Der Verlag Monika Fuchs hat aus der "Ur-Nestis", einem Helgoland-Märchen aus dem Jahr 2007, jetzt ein eBook gemacht. Mit einem wunderschönen Cover von Olena Otto-Fradina und mit ein paar exklusiven Einblicken in Nestis' Nordseewelt.

Klappentext:
"November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ..."

Bonus-Material:
Die Autorin im Interview mit Wella Wellhorn von der Meereszeitung "Die Gezeiten"
XXL-Leseprobe aus "Nestis und de verschwundene Seepocke"

Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. 99 Cent.

Erhältlich für den Amazon-Kindle

Nestis und die verschwundene Seepocke, 2013

Eingefügtes Bild


Eine ausführliche Leseprobe findet ihr hier:
www.tinyurl.com/nestis


Wütend stampft Meerjungfrau Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre Schwester Undine ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind.
Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.
Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
| Hardcover | 14,8 x 21 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013
151 S., Euro 14,90
ISBN 978-3-940078-64-3


eBook:
Amazon-Kindle, 2154 KB
Euro 6,99
http://amzn.to/JJqB0b

Autorenträume, 2013

Eingefügtes Bild


Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.
Wovon aber träumen Autoren? Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?
Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!
Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

Petra Hartmann und Monika Fuchs (Hrsg.):
Autorenträume. Ein Lesebuch.
ISBN 978-3-940078-53-7
333 S., Euro 16,90

Bestellen beim Verlag Monika Fuchs

Mit Klinge und Feder, 2013

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Phantasie statt Völkerschlachten - das war das Motto, unter dem die Phantastik Girls zur Schreibfeder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genau so zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens.

Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.
Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.
Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. 978-3943378078
247 S., Euro 9.
Bestellen bei Amazon

eBook:
396 KB, Euro 5,49.
Format: Kindle
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Das Serum des Doctor Nikola, 2013

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Berlin, 1927. Arbeitslos, pleite und mit der Miete im Rückstand: Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem "Schwarzen Freitag" der Berliner Börse ganz unten angekommen. Da erscheint das Angebot, in die Dienste eines fremden Geschäftsmannes zu treten, eigentlich als Geschenk des Himmels. Doch dieser Doctor Nikola ist ihm mehr als unheimlich. Vor allem, als Felix den Auftrag erhält, Nikola zu bestehlen ...

Petra Hartmann: Das Serum des Doctor Nikola
Historischer Abenteuerroman.
ISBN 978-3-938065-92-1
190 S., 12,95 Euro.
Bestellen beim Wurdack-Verlag

Leseprobe

Hörbuch: Der Fels der schwarzen Götter, 2012

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Bei einer Mutprobe begeht der junge Ask einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat.
Bald wissen die Völker des Berglandes nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...

Der Fels der schwarzen Götter.
Hörbuch. 8 Stunden, 57 Minuten.
Sprecherin: Resi Heitwerth.
Musik: Florian Schober.
Action-Verlag, 2012.
CD/DVD: 16,95 Euro
mp3-Download: 11,95 Euro

Hörbuchfassung des 2010 im Wurdackverlag erschienenen Buchs "Der Fels der schwarzen Götter".

Termine

Lesungen

 

Donnerstag, 10. Oktober: Märchenlesung bei den Hahnenkleer Märchentagen. Kurhaus Hahnenklee. Beginn: 15 Uhr. 

 

Freitag, 25. Oktober: Gruseliges im Goslarer Zinnfiguren-Museum: Meine Kollegin Sabine Kempfer von der Goslarschen Zeitung liest meine Bergmanns-Geschichte "Der schwarze Frosch" vor. Beginn: 18 Uhr.

 

 

 

Messen, Cons, Büchertische

 

Samstag, 19. Oktober: BuchmesseCon. Bürgerhaus Sprendlingen, Dreieich. 10 bis 20 Uhr. Ich bin mit einem Büchertisch dabei. Eine Lesung mache ich dieses Jahr nicht, etwas Neues von mir gibt es voraussichtlich erst nächstes Jahr wieder.

 

 

 

Links

Meine Heimseite:

www.petrahartmann.de

 

Facebook-Autorenseite:

www.facebook.com/AutorinPetraHartmann/

 

Nestis auf Facebook:

www.facebook.com/nestis.net/

 

Die Falkin auf Facebook:

https://www.facebook.com/FalkinValkrys

 

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Biografie

Petra Hartmann, Jahrgang 1970, wurde in Hildesheim geboren und wohnt in Sillium. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Hannover. Auf den Magisterabschluss folgten die Promotion mit einer Doktorarbeit über den jungdeutschen Schriftsteller Theodor Mundt und ein zweijähriges Volontariat bei der Neuen Deister-Zeitung in Springe. Anschließend war sie dort fünf Jahre Lokalredakteurin. Ferner arbeitete sie für die Leine-Zeitung in Neustadt am Rübenberge, die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven, die Neue Presse in Hannover und die Volksstimme in Gardelegen. Derzeit ist sie bei der Goslarschen Zeitung beschäftigt.
Als Schriftstellerin liebt sie vor allem das fantastische Genre. Sie verfasst hauptsächlich Fantasy und Märchen. Bekannt wurde sie mit ihren Fantasy-Romanen aus der Welt Movenna. Mit den Abenteuern der Nordsee-Nixe Nestis legte sie ihre erste Kinderserie vor. Sie errang mit ihren Geschichten dreimal den dritten Platz bei der Storyolympiade und wurde 2008 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

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Leserunden zum Nachlesen

Leserunde zu "Darthula, Tochter der Nebel" auf Lovelybooks. Mit Autorin Petra Hartmann und Cover-Künstler Miguel Worms: http://www.lovelyboo...nde/1201913120/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Nestis und die verschwundene Seepocke": Mit Autorin Petra Hartmann und Verlegerin Monika Fuchs:

http://www.lovelyboo...nde/1166725813/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Mit Klinge und Feder": Mit den Autorinnen Linda Budinger, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl: http://www.lovelyboo...nde/1156671163/

 

Leserunde zu "Falkenblut" auf Lovelybooks: https://www.lovelybo...263/2687604262/

Geschichten über Nestis

Bücher
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

"Nestis und die verbotene Welle. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

 

Mini-Buch

"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

eBooks
"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.

"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

Hörbuch
"Eine Hand voll Weihnachtssand." In: Petra Hartmann: "Weihnachten im Schneeland". Gelesen von Karin Sünder. Mit Musik von Simon Daum. Essen: Action-Verlag, 2010. (mp3-Download und CD-ROM)

Beiträge zu Anthologien
"Weihnachtssand für Helgoland." In: "Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein." Hrsg. v. Bartholomäus Figatowski. Plön: Verlag 71, 2009. S. 163-174.

Hödeken-Lesestoff

Buch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. 101 S., Euro 7,95. ISBN 978-3-940078-37-7. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

 

Hörbuch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. 2 CD. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Euro 14,95. ISBN: 978-3940078414. Unter anderen erhältlich bei Amazon.

 

eBook

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

 

Geschichten

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg. In: Hildesheimliche Autoren e.V.: Hildesheimer Geschichte(n). Ein Beitrag zum 1200-jährigen Stadtjubiläum. Norderstedt: Book on Demand. 196 S., Euro 9,99. ISBN 978-3734752698. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

Die glücklose Hasenjagd. In: MVP-M. Magazin des Marburger Vereins für Phantastik. Marburg-Con-Ausgabe. Nr. 19b. S. 36-40.

 

Lesung

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg, Radio Tonkuhle, Sendung vom April 2015.

 

Movenna-Kompass

Übersicht über die Romane und Erzählungen aus Movenna


Bücher

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2004. 164 S.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2007. 188 S.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2010. 240 S.

 

eBooks

 

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Beim Vorderhuf meines Pferdes. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Hörbuch

Der Fels der schwarzen Götter. Action-Verlag, 2012.


Movennische Geschichten in Anthologien und Zeitschriften

Die Krone Eirikirs. In: Traumpfade (Anthologie zur Story-Olympiade 2000). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2001. S. 18-25.
Flarics Hexen. In: Geschöpfe der Dunkelheit (Anthologie zur Story-Olympiade 2001). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2002. S. 22-28.
Raubwürger. In: Kurzgeschichten, September 2004, S. 20f.
Furunkula Warzenkraish. Elfenschrift, dritter Jahrgang, Heft 2, Juni 2006. S. 10-14.
Der Leuchtturm am Rande der Welt. In: Elfenschrift, vierter Jahrgang, Heft März 2007, S. 18-21.
Gewitternacht. In: Im Bann des Nachtwaldes. Hrsg. v. Felix Woitkowski. Lerato-Verlag, 2007. S. 57-60.
Pfefferkuchen. In: Das ist unser Ernst! Hrsg. v. Martin Witzgall. München: WortKuss Verlag, 2010. S. 77-79.
Winter-Sonnenwende. In: Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns. Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. S. 51-59.
Der Reiter auf dem schwarzen Pferd. Ebd. S. 60-68.

Die Blaubeerbrücke. In: Met-Magie. Hrsg. v. Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel. Hamburg: Acabus Verlag, 2022. S. 163-174.

 

 

Movennische Geschichten in Fanzines

Föj lächelt. In: Alraunenwurz. Legendensänger-Edition Band 118. November 2004. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 23.
Raubwürger. In: Drachenelfen. Legendensänger-Edition Band 130. Januar 2006. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 3-5.
Goldauge. In Phantastische Geschichten mit den Phantastik Girls. (Broschüre der Phantastik Girls zum MarburgCon 2007)


Aufsätze

Wie kann man nur Varelian heißen? Über das Unbehagen an der Namensgebung in der Fantasy. In: Elfenschrift, 5. Jahrgang, März 2008. S. 16f.


Movennische Texte online

Aus "Geschichten aus Movenna":
König Surbolds Grab
Das letzte Glied der Kette
Brief des Dichters Gulltong
Der Kranich
Die Rückkehr des Kranichs

Aus "Ein Prinz für Movenna":
Der Leuchtturm am Rand der Welt
Furunkula Warzenkraish
Gewitternacht

Aus "Der Fels der schwarzen Götter":
Der Waldalte
Hölzerne Pranken
Im Bann der Eisdämonen

Die Bibliothek der Falkin

Übersicht über die Romane und Novellen über die Walküre Valkrys, genannt "die Falkin"

Bücher

Die letzte Falkin. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010.
Falkenblut. Sibbesse: Hottenstein-Verlag, Sommer 2020.

eBooks

Falkenblut. Vier Fantasy-Romane. eBook-Ausgabe. Chichili und Satzweiss.com, 2012. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. eBook. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2011. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. In: Best of electronic publishing. Anthologie zum 1. Deutschen eBook-Preis 2011. eBook. Chichili und Satzweiss.com, 2011. (unter anderem erhältlich bei Thalia und Amazon)


Aufsatz

Aegirs Flotte - ein Nachruf. In: Fandom Observer, Dezember 2011. S. 16-18. Online-Magazin und Blogversion

Drachen! Drachen! 2012

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Frank G. Gerigk & Petra Hartmann (Hrsg.)
DRACHEN! DRACHEN!
Band 01, Drachen-Anthologie
ISBN: 978-3-89840-339-9
Seiten: 384 Taschenbuch
Grafiker: Mark Freier
Innengrafiker: Mark Freier
Preis: 14,95 €
Bestellen beim Blitz-Verlag

Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren.
Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren:
Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.
Originalveröffentlichung!

Die Schlagzeile, 2011/2012

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Petra Hartmann: Die Schlagzeile.
Personalisierbarer Roman.
PersonalNovel Verlag, 2011.
eBook: PersonalNovel, 2012.
Personalisieren und bestellen

Verschlafen und idyllisch liegen sie da, die Orte Barkhenburg, Kleinweltwinkel und Reubenhausen. Doch dann stört der Diebstahl einer Heiligenfigur die Ruhe: Ein jahrhundertealter Hass bricht wieder aus und ein hitziger Streit entflammt, der aus Freunden Feinde und aus friedlichen Nachbarn sich prügelnde Gegner macht. Mittendrin: Eine Journalistin, die bereit ist, für eine Schlagzeile im Sommerloch alles zu geben. Mit viel Einsatz und einer Prise Humor versucht sie, das Geheimnis um die verschwundene Hubertus-Statue aufzuklären, und muss sich dabei mit erregten Politikern, aufgebrachten Dorfbewohnern und einem nervösen Chefredakteur herumschlagen. Aber die Journalistin lässt sich nicht unterkriegen - bis ihr ein Anruf fünf Minuten vor Redaktionsschluss die Schlagzeile zunichtemacht...

Falkenblut, 2012

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Petra Hartmann: Falkenblut.
Vier Romane in einem Band.
E-Book
Satzweiss.com - chichili agency, 2012.
3,99 Euro

 

Nicht mehr lieferbar!

Neuausgabe in Vorbereitung.


Die Abenteuer der jungen Walküre Valkrys beginnen an ihrem ersten Arbeitstag und ausgerechnet dort, wo die germanischen Götter- und Heldensagen enden: Ragnarök, die Endzeitschlacht, ist geschlagen, Götter und Riesen haben sich gegenseitig aufgerieben, die wenigen Überlebenden irren ziellos durch die Trümmer des zerbrochenen Midgard. An der Seite des neuen Götterkönigs Widar muss sich Valkrys nun behaupten. Dabei trifft sie auf Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfe, Berserker, Hexen, riesenhafte Meerungeheuer und das furchtbare Totenschiff Naglfari. Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Meine Bücher 1998 - 2011

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Petra Hartmann
Falkenfrühling
eBook
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN: 978-3-939139-59-1

Wegen Verkauf des Arcanum-Verlags ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, aber die Zweitveröffentlichung in der eBook-Anthologie "Best of electronic publishing" gibt es noch als epub oder Kindle-Ausgabe.

Valkrys träumt davon, eine echte Walküre zu sein. Sie springt, noch Kind, vom Dach des Langhauses.
Alle Ermahnungen ihrer Eltern sind vergeblich, sie macht sich an den Aufstieg zum Gipfel der nahen Klippe, besessen vom "Traum vom Fliegen" ...

Fünfter Platz beim Deutschen eBook-Preis 2011.

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Petra Hartmann
Die letzte Falkin
Roman.
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-62-1
Bestellen beim Arcanum-Verlag

Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Vidar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus †¦


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Petra Hartmann
Der Fels der schwarzen Götter
Roman
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-64-8
Bestellen beim Wurdack-Verlag


Hochaufragende Felswände, darin eingemeißelt weit über tausend furchteinflößende Fratzen, die drohend nach Norden blicken: Einer Legende zufolge sind die schwarzen Klippen das letzte Bollwerk Movennas gegen die Eisdämonen aus dem Gletscherreich.
Doch dann begeht der junge Ask bei einer Mutprobe einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat. Und die Völker des Berglandes wissen bald nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...


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Petra Hartmann
Darthula
Heftroman
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-32-4
Bestellen beim Arcanum-Verlag


Darthula, die schönste Prinzessin der Nebellande, beschwört Krieg, Tod und Vernichtung über ihr heimatliches Selama herauf, als sie den Heiratsantrag des mächtigen Königs Cairbar ausschlägt. Zusammen mit ihrem Geliebten flüchtet sie in einem kleinen Segelboot übers Meer. Doch Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...


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Petra Hartmann
Weihnachten im Schneeland
Hörbuch
Action-Verlag
Download bei Audible
CD bestellen beim Action-Verlag

WEIHNACHTEN IM SCHNEELAND von Petra Hartmann vereint vier wundervolle Kurzgeschichten für Kinder ab 6 Jahren. Schon die Titel regen die Phantasie der Kleinen an und verleiten zum Schmunzeln und Staunen:
- "Der Reserve-Weihnachtsmann"
- "Die Weihnachts-Eisenbahn"
- "Eine Handvoll Weihnachtssand"
- "Paulchen mit den blauen Augen"



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Petra Hartmann
Ein Prinz für Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-24-9
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Mit dem Schild oder auf dem Schild
- als Sieger sollst du heimkehren oder tot.
So verlangt es der Ehrenkodex des heldenhaften Orh Jonoth. Doch der letzte Befehl seines sterbenden Königs bricht mit aller Kriegerehre und Tradition: "Flieh vor den Fremden, rette den Prinzen und bring ihn auf die Kiesinsel." Während das Land Movenna hinter Orh Jonoth in Schlachtenlärm und Chaos versinkt, muss er den Gefahren des Westmeers ins Auge blicken: Seestürmen, Riesenkraken, Piraten, stinkenden Babywindeln und der mörderischen Seekrankheit ....


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Petra Hartmann
Geschichten aus Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-00-1
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Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muß König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich ...


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Wovon träumt der Mond?
Hrsg. v. Petra Hartmann & Judith Ott
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-37-2
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Der Mond - König der Nacht und gleichsam Verbündeter von Gut und Böse ... Seit jeher ranken sich Legenden voller Glauben und Aberglauben um sein Licht, das von den einen als romantisch verehrt und von den anderen als unheimlich gefürchtet wird. Seine Phasen stehen für das Werden und Vergehen allen Lebens, er wacht über die Liebenden, empfängt die Botschaften der Suchenden, Einsamen und Verzweifelten und erhellt so einiges, was lieber im Dunkeln geblieben wäre. 39 Autorinnen und Autoren im Alter von 12 bis 87 Jahren sind unserem nächtlichen Begleiter auf der Spur gewesen. In 42 erfrischend komischen, zutiefst nachdenklichen und manchmal zu Tränen rührenden Geschichten erzählen sie die Abenteuer von Göttin Luna und Onkel Mond, von erfüllten und verlorenen Träumen, lassen Perlmuttschmetterlinge fliegen und Mondkälber aufmarschieren. Und wer denkt, dass nur der Mann im Mond zuweilen die Erde besucht, irrt sich! Auch umgekehrt erhält er gelegentlich unverhofften Besuch dort oben.


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Drachenstarker Feenzauber
Herausgegeben von Petra Hartmann
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-28-0
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Öko-Feen, Büro-Feen, Todes-Feen und Bahn-Feen, geschäftstüchtige Drachen, goldzahnige Trolle, Sockenmonster, verzauberte Kühlschränke, Bierhexen, Zwirrrrrle, Familienschutzengel, Lügenschmiede, ehrliche Anwälte, verarmte Zahnärzte und andere Märchenwesen geben sich in diesem Buch ein Stelldichein.
51 Märchenerzähler im Alter von zwölf bis 76 Jahren haben die Federn gespitzt und schufen klassische und moderne Märchen, lustige, melancholische, weise und bitterböse Erzählungen, so bunt wie das Leben und so unvergesslich wie das Passwort eines verhexten Buchhalters.


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Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension.
Die jungdeutschen Autoren nach 1835.
ibidem-Verlag
ISBN 978-3-89821-958-7
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Das Junge Deutschland“ - dieser Begriff ist untrennbar verbunden mit dem Bundestagsbeschluss vom 10. Dezember 1835, durch den die Werke der fünf Schriftsteller Heinrich Heine, Theodor Mundt, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg und Heinrich Laube verboten wurden. Das Verbot markierte Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt einer literarischen Bewegung, die erst wenige Jahre davor begonnen hatte. Die Wege der Autoren trennten sich. Und doch gab es auch danach immer wieder Begegnungen und Berührungspunkte.
Petra Hartmann zeichnet die Wege der Verbotenen und ihrer Verbündeten nach und arbeitet Schnittstellen in den Werken der alt gewordenen Jungdeutschen heraus. Sie schildert insbesondere die Erfahrungen der Autoren auf der Insel Helgoland, ihre Rolle in der Revolution von 1848, aber auch die Versuche der ehemaligen Prosa-Schriftsteller, sich als Dramatiker zu etablieren. Irgendwo zwischen Anpassung und fortwährender Rebellion mussten die Autoren ihr neues Auskommen suchen, endeten als gescheiterte Existenzen im Irrenhaus oder als etablierte Literaten, die doch körperlich und seelisch den Schock von 1835 nie ganz verwunden hatten, sie leiteten angesehene Theater oder passten sich an und gerieten nach Jahren unter strenger Sonderzensur beim Publikum in Vergessenheit. Die vorliegende Untersuchung zeigt, was aus den Idealen von 1835 wurde, wie vollkommen neue Ideen - etwa die Debatte um Armut und Bildung - in den Werken der Jungdeutschen auftauchten und wie die Autoren bis zum Ende versuchten, ihr „Markenzeichen“ - ihren Stil - zu bewahren.


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Von Zukunft trunken und keiner Gegenwart voll
Theodor Mundts literarische Entwicklung vom Buch der Bewegung zum historischen Roman
Aisthesis-Verlag
ISBN: 3-89528-390-8
Bestellen beim Aisthesis-Verlag

Theodor Mundt - Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Literaturwissenschaftler und Historiker - verdankt seinen Platz in der Literaturgeschichte vor allem dem Umstand, daß seine Veröffentlichungen am 10. Dezember 1835 verboten wurden. Das vom deutschen Bundestag ausgesprochene Verbot, das sich gegen die vermeintlichen Wortführer des "Jungen Deutschland", Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und eben Theodor Mundt richtete, war vermutlich die entscheidende Zäsur in den literarischen Karrieren aller Betroffenen. Daß sie mit dem schon berühmten Heinrich Heine in einem Atemzug genannt und verboten wurden, machte die noch jungen Autoren Gutzkow, Laube, Mundt und Wienbarg für ein größeres Publikum interessant. Doch während Gutzkow und auch Laube im literarischen Bewußtsein präsent blieben, brach das Interesse an Mundt und seinen Werken schon bald nach dem Verbot fast gänzlich ab. Seine weitere Entwicklung bis zu seinem Tod im Jahr 1861 wurde von der Literaturwissenschaft bislang so gut wie vollständig ignoriert. Diese Lücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen. Nachgezeichnet wird der Weg von den frühen Zeitromanen des jungen Mundt bis hin zu den historischen Romanen seines Spätwerks.


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Faust und Don Juan. Ein Verschmelzungsprozeß,
dargestellt anhand der Autoren Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt
ibidem-Verlag
ISBN 3-932602-29-3
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie", schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den unterschiedlichsten Werken der Literaturgeschichte auf.

Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen.

Anhand der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist."

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