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PetraHartmann



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Phillis Wheatley: Nie mehr, Amerika

Geschrieben von Petra , in Lyrik 28 Januar 2024 · 815 Aufrufe
Lyrik, Phillis Wheatley

Die Gedichte von Phillis Wheatley sind etwas ganz Besonderes: Die Verfasserin ist die erste schwarze Frau, beziehungsweise sogar die erste schwarze Person, die jemals ein Buch veröffentlichte. Als Sieben- oder Achtjährige war sie in Westafrika entführt und als Sklavin in die USA verkauft worden. Im Jahr 1773, als 20-Jährige, legte sie ihren ersten Gedichtband vor, "Poems on Various Subjects". 250 Jahre später erschien nun im Verlag Friedenauer Presse ein Band mit Gedichten und Briefen dieser bemerkenswerten Frau.
Das Buch "Nie mehr, Amerika" ist ein sehr gehaltvoller Band, der außer einer Auswahl an Gedichten und Briefen der Autorin auch eine sehr informative und spannende Einleitung, einen Kommentar und Literaturhinweise enthält. So erfährt der Leser mehr über die Biografie der Dichterin und ihren Weg zur Dichtkunst.
Den Vornamen Phillis erhielt sie, da dies der Namen des Sklavenschiffs war, das sie in die USA brachte, den Nachnamen bekam sie wie üblich von der Familie, die sie gekauft hatte. Das Mädchen, über dessen Kindheit in Afrika und über dessen genaue Herkunft nichts bekannt ist, wurde von der Familie Wheatley als Haushaltshilfe erworben, scheint aber fast wie ein eigenes Kind behandelt worden zu sein. So lernte sie Englisch, Latein und Griechisch, lernte schreiben und lesen.

 

Deutliches Bekenntnis zum christlichen Glauben

 

Vor allem aber lernte sie den christlichen Glauben kennen, dem sie mit großer Begeisterung anhing. In ihren Gedichten erklärte sie es geradezu als großen Glücksfall, aus Afrika entführt worden zu sein, da sie so dem heidnischen Glauben ihrer Vorfahren entkommen sei und die Gnade Christi erlangt habe. So schreibt sie in ihrem Gedicht "Über die Verschleppung von Afrika nach Amerika" sehr deutlich:

 

Gnade entriss mich meinem Heidenland
Und lehrte meine tumbe Seel Verstand:
Es ist ein Gott, es ist ein Retter gar.
Ich wusst zuvor nicht, was Erlösung war.

 

Und den weißen Christen hält sie, als eine Frau, deren Haut in "Teufelsfarbe" getönt ist, sehr selbstbewusst entgegen:

 

"Vergesst nicht, Christen, Schwarze, schwarz wie Kain,
Können sich läutern, können Engel sein."

 

Todesfälle als Schreibanlässe

 

Die Autorin verfertigte zunächst Gedichte anlässlich von Todesfällen, zum Teil innerhalb der eigenen Gemeinde, dann spendet sie den Angehörigen Trost und erinnert daran, dass der Verstobene ja nun in die ewige Seligkeit einging und somit das bessere Los hat als die Hinterbliebenen. Sie schreibt aber auch Gedichte zu Themen wie Freiheit und Frieden, über die Tugend oder eine Hymne an die Menschheit, an den Abend, an den Morgen. Sie verarbeitet Reiseeindrücke ihrer Fahrt nach England, als sie von ihren Förderern zum Besuch der Insel eingeladen wird. Und sie kann herrlich staunen über die Kunstfertigkeit eines schwarzen Malers, der ihr Porträt herstellt - für den Druck ihres ersten Gedichtbands.

 

Humanistische Bildung und ein antikes afrikanisches Vorbild

 

Phillis Wheatley stellt in ihren Gedichten auch ihre klassische, humanistische Bildung heraus. Mythologische Themen und die antike Götterwelt sind ihr nicht fremd. Als sie über ihre Reise nach England berichtet, sind es selbstverständlich Neptun und Äolos, die sie herbeizitiert. Namen wie Homer und Vergil gehen ihr leicht über die Lippen, sie ruft die neun Musen an und Apollon, erinnert an Achills Zorn, und in ihrem Widmungsgedicht "An Maecenas" gibt sie ihrem Gönner, beziehungsweise ihrer Gönnerin, der englischen Gräfin von Huntington einen beziehungsreichen Titel, nämlich den des römischen Kunstfreunds. Die junge Schwarze selbst hat für sich tatsächlich ein antikes Vorbild, einen afrikanischen Schriftsteller gefunden, den sie als ihren literarischen Ahnherren zitieren kann:

 

Terenz war froher, hat den Chor verzückt,
Mit voller Seel und glühndem Herz beglückt;
Warum, ihr Musen, ist die Gunst nur sein,
Vom ganzen schwarzen Afrika allein:
Der seinen Namen überliefert hat
Auf der Geschichte erstem Ruhmesblatt?

 

Keine Angst vor großen Tieren

 

Die Dichterin hat wahrlich keine Angst vor großen Tieren, und trotz ihrer Herkunft als Sklavin tritt sie sehr selbstbewusst auf und scheut nicht davor zurück, ihre Verse an den britischen König zu richten. Es ist die Zeit, in der die Amerikaner um ihre Unabhängigkeit kämpfen. 1768, acht Jahre vor der Unabhängigkeitserklärung, wendet sie sich an den König, bittet für ihn um Gottes Segen und darum, dass Gott von seinem Haupt alles Böse entferne, und schreibt schließlich: "Des Königs Lächeln kann sein Volk befrein!"
Es gibt auch ein Gedicht an George Washington, das aus dem Jahr 1775 stammt und ihn als Heerführer würdigt. Washington fühlte sich sehr geschmeichelt und bedankte sich sehr freundlich. Das Gedicht wurde auf seine Veranlassung hin in der "Virginia Gazette" gedruckt mit dem Hinweis: "Die folgenden Verse (...) wurden von der berühmten Phillis Wheatley, der afrikanischen Dichterin, geschrieben".

 

Patriotische Amerikanerin

 

Etwas unpassend erscheint der Titel, unter dem die Sammlung erschien. Denn das "Nie mehr, Amerika" ist keine Absage der ehemaligen Sklavin, die erst nach Erscheinen ihres ersten Gedichtbands frei gelassen wurde. Nein, es ist ein Zitat aus einem Gedicht, in dem sie sich ausgesprochen patriotisch mit ihrem amerikanischen Heimatland identifiziert und für dessen Freiheit und Unabhängigkeit eintritt. Phillis Wheatley war Amerikanerin durch und durch.
Ein großes Lob verdient der Übersetzer Florian Bissig, der sich nicht darauf beschränkte, den Inhalt der Gedichte wiederzugeben, sondern die Verse auch in Metrum und Reimen dem Original anpasste. Der Leser erhält so einen Eindruck vom Tonfall Wheatleys, von ihren teilweise schlichten, manchmal etwas naiven, dabei aber sehr bestimmten und immer sehr deutlichen, direkten Worten.
Etwas schade ist, dass der Band keine Komplettausgabe ist. So erfährt man aus der Einleitung, es hätte auch noch Kurz-Epen Wheatleys gegeben. Das wäre ein Desiderat für einen Folgeband ...

 

Fazit: Sehr schöne, optisch und inhaltlich gelungenen Ausgabe der Gedichte der ersten schwarzen Buch-Autorin. Lesenswert, spannend und eine wahre Fundgrube.

 

Phillis Wheatley: Nie mehr, Amerika. Gedichte und Briefe. Hrsg., aus dem Englischen übersetzt und mit einer Einleitung versehen von Florian Bissig. Mit einem Vorwort von Honorée Fanonne Jeffers. Berlin: Friedenauer Presse, 2023. 185 S., Euro 22.

 

© Petra Hartmann




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Max Prosa: Flügel aus Beton

Geschrieben von Petra , in Lyrik 29 August 2021 · 1.733 Aufrufe
Lyrik, Max Prosa
Gedichte aus den Jahren 2010 bis 2020 hat Max Prosa jetzt im Trabanten-Verlag unter dem Titel "Flügel aus Beton" veröffentlicht. Das Buch enthält längere Balladen des Liedermachers, aber auch kleine, haiku-artige Gedankensplitter und einige Prosa-Einträge.
Die Sammlung ist Ausdruck einer "Suche nach dem Kern dessen, wofür es sich zu leben lohnt", verrät der Klappentext. Eine Sinnsuche in einer Welt, die als entzaubert, zu schnell, zu oberflächlich wahrgenommen wird. Ist sie das? Für Max Prosa gerinnt diese Weltsicht und die Schwere, die sie verursacht, im Bild der Flügel ais Beton, so der Titel der Sammlung und auch eines seiner bekannteren Lieder. "Wenn ich könnt', flög' ich davon / Mit meinen Flügeln aus Beton", heißt es darin, und der Konjunktiv deutet an, dass die Flügel eben doch zu schwer sind, um mit ihnen davonzufliegen. Aber: Es sind dennoch Flügel.
Zahlreiche Songtexte sind in dieses Buch eingeflossen. Manche sind auch nur in Auszügen, vielleicht Vorstufen, vertreten, etwas der Refrain des Liedes "Von Engel zu Engel", und
man hat seine eigenwillig helle Stimme mit dem leisen überkippenden Kratzen hinten im Hals dabei sehr gut im Ohr:

"Und ich sage dir
Von Engel zu Engel
Etwas an mir
Wird nicht vergehn
Etwas bleibt hier
Denn all' unsre Sommer
Wohnen in dir
Und bleiben bestehn"

Es ist eine traurige, zumindest melancholische und nachdenkliche Sammlung. Es geht um Schrammen auf dem Herzen, Verletzungen, Trauer. Aber auch um das Ganz-bei-sich-Sein, um Konzentration auf das Eigentliche. Letzten Endes ist es das kleine Aufblinken von Schönheit in dunklen Stunden, das den Beton auf dem Rücken eines Menschen zu einem Flügelpaar macht. Mit Ruhe und Vertrauen lässt sich am Ende sogar ein Leben meistern. Prosa notiert:

"Hoch oben auf dem Seil
Zählt nur das Gleichgewicht
Sei ruhig mein Gegenteil
So fallen wir beide nicht"

Prosa schreibt von einem Becher Glück, der niemals leer wird, erinnert sich an Tage im Schnee, an Freunde, an Liebe, vergangene und gegenwärtige. Am Ende zählt wohl nur die Gegenwart, der Augenblick, den man ganz erlebt:

"Solang du lebst
verschwende dich
an ein Gefühl
an ein Gesicht
ans fremde Herz
das Feuer fängt
verschwende dich
an den Moment"

Ja, es gibt neidische und missgünstige Menschen, solche, die einen runterziehen und in jeder Suppe ein Haar finden. "Wenn du ein Löwe bist: / Sie werden dir Fallgruben graben", hält Prosa im Gedicht "Die Verwandlung des Löwen" fest. Sein Fazit:

"Wir haben nichts als die,
die uns umgeben,
um auf uns selbst zu schließen,
aber: Unter ihnen sind Schöpfer.
Alles wahrhaft Große hatte Menschen,
die es bemerkten, schützten, aufzogen.
Hüte dich vor missgünstigen Augen
und halte dich an die, die staunen."

Prosa schreibt einfach und klar. Er braucht keine großen Worte, eher ist es das Kleine, Alltägliche, das bei ihm zum Gedicht gerinnt. Es ist keine ganz große Lyrik, die einem hier entgegentritt, nichts Bahnbrechendes, keine literarische Revolution, eher ein kleines, freundliches "Kopf hoch" oder "Lass dich nicht zu Boden drücken", wie es einem ein guter Freund oder lieber Zeitgenosse in einer üblen Stunde zuruft, und noch mehr ein Gespräch mit sich selbst, ein Festhalten eigener Erfahrungen und Lichtblicke.
Die Erkenntnis, unsere Welt sei zu schnell und oberflächlich, und man müsse sich an das "Eigentliche" halten, mag banal klingen. Aber das klingt sie schon seit 3000 Jahren Literaturgeschichte. So ist dieses Buch ein guter Begleiter für ein paar helle und dunkle Stunden, der einen immer wieder zu einem zustimmenden Nicken bewegt und einem leisen: Ja, so ist es.

Fazit: Nachdenkliches und melancholisches Büchlein, das einem die Flügel aus Beton etwas leichter macht. Kein schwerlötiges, bedeutungsaufgeladenes Stück Tiefsinn, sondern ein freundlicher Begleiter, auch durch dunkle Stunden.


Max Prosa: Flügel aus Beton. Gedichte 2010 - 2020. Berlin: Trabanten Verlag, 2021. 116 S., Euro 12.


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Pia Tafdrup: Tarkowskis Pferde

Geschrieben von Petra , in Lyrik 25 April 2021 · 1.675 Aufrufe
Lyrik, Pia Tafdrup
Traurig, berührend, Zeilen voller Hilflosigkeit, und doch zugleich von einer ungeheuren Kraft des Hinnehmens, Ertragens und Weitermachens geprägt: Das Buch "Tarkowskis Pferde" der dänischen Dichterin Pia Tafdrup ist ein Lyrikband, der einem trotz seiner leichten, eingängigen Sprache das Lesen nicht leicht macht.
Es geht um Demenz, um das Verlieren, Verblassen ihres Vaters, bis schließlich der Tod auch den endgültigen, physischen Abschied besiegelt. Aber endgültig dann doch nicht. Am Ende ist es das Bild grasender Pferde am Wegesrand, das die Autorin doch wieder zurückdenken lässt an die Zeit mit ihrem Vater. Und an ein Leben voller unverlierbarer Erinnerungen an eine besondere Kindheit, Jugend, eine jahrzehntelange liebevolle Beziehung.
Von den ersten kleinen Anzeichen an zeichnet Tafdrup die Geschichte eines Verblassens und Verlorengehens nach. "Mit einem Mal verstehe ich: / Mein Vater weiß nicht, was er tut", heißt es mitten in der Erinnerung an einen warmen Sommerabend mit Schwalben und Sonnenstrahlen. Schon in diesem Auftakt-Gedicht deutet sich an, wie die Gedanken fliehen werden: "Die Pferde / haben sich losgerissen", notiert Tafdrup. "Langbeinige Flucht, / schwarzem Horizont entgegen."
Immer wieder sind es Bilder aus der Natur, die beschworen werden. Bäume in farbigem Laub, die die Zeit anzeigen. Der Vater ist ein naturverbundener Mensch, aus jeder Zeile spürt man sein inniges Verhältnis zu Tieren und Pflanzen, das wohl auch auf die Tochter überging. Auch wenn das Gefühl für Datum und Uhrzeit verloren geht:

Es gibt immer Bäume, die meinem Vater
die Jahreszeit verraten, sie leuchten
in seinem Gehirn,
die weißen Stämme der Birken,

so der Beginn des Gedichts "Bäume werden gelesen". Ein schönes Idyll, das aber bereits den Beginn der Orientierungslosigkeit und Verwirrung anzeigt. Was braucht es konkrete Zeitangaben, wenn nur die Stimmung stimmt, wenn man nur zusammen ist und die Jahreszeiten fühlt, scheint der Anblick des Baumes zu sagen. Ein Festhalten am Wesentlichen, das hier beschworen wird, ein "Und doch ist es gut" ...

Ob heute
oder vor fünfzig Jahren,
wo ist der Unterschied?
Ob zwei Stunden
oder zwei Minuten vergangen sind,
ist das entscheidend,
solange Schutz gesucht wird
in einer glasklaren Erinnerung aus der Kindheit?
Ob ich im Sessel sitze
oder meine Mutter,
was macht das schon?
Oder ob's meine Schwester ist oder ich,
ist das wichtig,
wenn wir's gemütlich haben?

Aber die Schatten sind da. Diesmal ist es ein kletterndes Eichhörnchen, das im Astwerk klettert und herumspringt, wie ein verwirrter Gedanke im Gehirn, das sie vertreibt, "Aber was geschieht, / wenn die Bäume mit der Wurzel / herausgerissen werden - / wenn sie langsam hinausschweben, / wo Sterne asphaltiert werden?"
Vergangenheit wird wichtiger. Szenen aus Kindheit und Jugend steigen auf. Erinnerungen des Vaters an den Zweiten Weltkrieg. Dann wieder sind da "weiße Flecke / auf der Karte der Erinnerung". Es beginnt mit einem Verrat, der Einweisung des Vaters in ein Heim. Mit Besuchen im "Gefängnis", wo die Bewohner Memory spielen und alte Kinderlieder singen. Mit Fluchten. Mit kleinen, alltäglichen Gegenständen, die mehr und mehr Bedeutung gewinnen, zur Welt werden.
Ein Mann "weiß nicht mehr, wie belesen er ist". Plötzlich taucht ein alter Rilke-Band auf. "Wie der erste Schlag einer schwer / schwebenden Glocke / an einem bronzestillen Morgen / meldet sich Deutschland". Der Vater hatte nach Schweden fliehen müssen. Später war die deutsche Sprache verpönt im Haus der Dichterin, die Mutter hatte versucht, ihr den Besuch bei einer deutschten Brieffreundin auszureden. Das alles kommt nun wieder hoch, jahrzehntelang vergessen.
Neue Straßennamen im Viertel - für den Vater wird die eigene Adresse zur Fremde. Verblassen, Verdunkeln eines Geistes, eines Menschen. Die Vögel kommen noch immer wie jedes Jahr im Frühjahr zurück. Die Rechnungen kommen noch lange nach dem Tod des Vaters. Der Tod. Einäscherung. Begräbnis. Ein Mann mit der gleichen Schuhgröße erhält die Schuhe des Vaters. Tröstlicher Gedanke, dass seine Schuhe weiter durch die Welt gehen werden. "Wörter werden nicht begraben", heißt es. Und doch:

Sage ich
"Vater",
kann ich ihn nicht erwecken.
Ich wohne im Schatten des Wortes
- denn wer hält sonst, was er verspricht?

Ist der Vater also nun verschwunden, vergessen auch im Geiste seiner Tochter? Ein Bild, gesehen durchs Zugfenster, eine Erinnerung an den Film "Andrej Rubljow", Tarkowskis Pferde, "in den letzten Bilder des Films, / ist mein Vater zugegen, / ruhend in sich selbst", schreibt Tafdrup. Ein starkes Bild, das für immer mit ihrem Vater verbunden sein wird:

Etwas im Wesen des Pferdes
läßt ihn hervortreten.
Ein Schatten leuchtet,
nun i s t er hier einfach.

Tafdrups Sprache ist, trotz oder gerade wegen der harten und belastenden Inhalte der Gedichte, nie aufgeregt, laut oder besonders emotional. Sensibel, ja. Aber auf eine schaumgebremste, sich selbst schützende Art sensibel. Auch in der deutschen Übersetzung (einige dänische Originale sind beigegeben) bleibt der distanzierte, leise Ton spürbar, die Sprech- und Denkweise von Menschen in Krisensituationen, unter hoher Belastung, wenn man einfach nur funktionieren muss, sich keine hysterischen Ausbrüche leisten darf und auch nicht die Energiereserven dafür hat.
Dafür sieht sie jede Einzelheit, die Sinne sind offen für jedes noch so kleine Detail beispielsweise aus der Natur oder aus dem Zimmer des Vaters. Konkret, genau beobachtet und in seiner herben Schlichtheit lauter als jeder Tränenausbruch. Genau darum berühren die Gedichte so sehr, fassen den Leser an und lassen ihn teilhaben an einem Verlust, der selbst unaussprechlich ist, aber durch die Schilderung der kleinen Dinge, die ihn begleiten, für alle mit-erfahrbar.
Man spürt das Ein- und Ausatmen der Autorin, etwa beim Anblick eines huschenden Eichhörnchens oder beim Blick auf ein liegen gelassenes Buch. Alles ist mit Erinnerung aufgeladen, jeder stumme Gegenstand spricht: Das hier hat ihm einmal etwas bedeutet. Eine beeindruckende, unvergessliche Reise in das Vergessen - und darüber hinaus.

Fazit: Beeindruckender und unvergesslicher Gedichtband über ein schweres Thema und in einer Sprache wie leicht davonfliegende Erinnerungen. Still und berührend. Empfehlenswert.



Pia Tafdrup: Tarkowskis Pferde. Gedichte. Ins Deutsche übersetzt und mit einer Nachbemerkung von Urban Halle. Stiftung Lyrik Kabinett München, 2017.


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Reimer Boy Eilers: Die Schiffbrüchigen von Tumbatu

Geschrieben von Petra , in Lyrik 26 Dezember 2020 · 1.433 Aufrufe
Lyrik, Reimer Boy Eilers

Ein "Langgedicht" nennt Reimer Boy Eilers sein neues Werk "Die Schiffbrüchigen von Tumbatu". Das ist eine redliche Bezeichnung für eine rund 200 Seiten starke in Verse gegossene Dichtung, wenn man nicht gerade mit so wuchtigen Titeln wie "Epos" hantieren möchte. Eilers erzählt vom Schiffbruch eines Sklavenschiffs, der sich vor der Küste der Insel Tumbatu nahe Sansibar zugetragen hat, und vom Schicksal der Sklaven, die an Bord gefangen waren.
In 31 Kapiteln - Eilers bezeichnet sie als "Stremel", ein Wort, das ich bislang nur in Verbindung mit Lachs kannte - erzählt der Autor von einer offenbar zum Teil autobiografischen Erfahrung, einer Reise nach Sansibar, und verbindet dies mit einer Art Vision oder mystischen Zeitreise.
Der Ich-Erzähler ist zur Zeit des Ramadan auf der Insel Sansibar unterwegs. Hier lernt er den Heiler Salumba kennen. Als er von der nahegelegen Insel Tumbatu hört, an deren Küste einst ein Sklavenschiff verunglückte, wird er neugierig und macht sich auf, den Ort zu besuchen. Im Einbaum, begleitet von einigen Einheimischen, setzt er über. Im Ramadan keine ganz einfache Fahrt, da die moslemischen Begleiter wegen des Fastenmonats tagsüber weder Speisen noch Getränke zu sich nehmen dürfen, und auch der Ich-Erzähler wird an Bord von Durst und Hitze in einen seltsamen, überwirklich-halluzinatorischen Zustand versetzt. Es sind nicht nur die Stimme und das Bild Salumbas, die ihn auf dieser Fahrt als mystische Helfer begleiten, an der Unglücksstelle angelangt wird der dehydrierte deutsche Tourist einer Vision teilhaftig und erlebt das Schicksal der Sklaven hautnah mit.

 

Sklavenschiff verunglückt vor Tumbatu

 

Es ist keine schöne Geschichte. Ein Schiff voller Sklaven, dem Untergang geweiht. Die Menschen unter erbärmlichsten Bedingungen unter Deck zusammengepfercht und angekettet. Kenyatta, der Held der Geschichte, wird von seiner Frau und seiner Tochter getrennt, muss sogar mit ansehen, wie seine Tochter Sabahate, Morgenröte, die auf der Fahrt erkrankt, über Bord geworfen und von einem Tigerhai davongerissen wird.
Als das Schiff vom Sturm vor der Küste Tumbatus zerschlagen wird, kann Kenyatta sich retten. Doch der Traum von der Freiheit ist kurz und trügerisch. Er währt nur wenige Tage, dann werden die letzten Überlebenden von Sklavenjägern erneut gefangen und nach Sansibar auf den Sklavenmarkt gebracht.

 

Reimer Boy Eilers schreibt keine "schöne" Lyrik

 

Es ist keine schöne Geschichte, und es ist kein "schönes" Gedicht. Blümchenlyrik wäre angesichts des Themas auch unangemessen gewesen. Eilers verwendet einfache Verse mit schlichten Reimen, oft Knittelverse, oft auch Takte und Reime, die irgendwie "haken". Geschmeidig und elegant geht anders, dieses hier hakt und öst und eckt und kantet, und das soll wohl auch so sein. Interessant ist die Sprache gleichwohl. Da werden immer wieder arabische Ausdrücke und Swahili-Wörter eingeflochten, aber gleichzeitig scheut der Helgoländer Autor nicht davor zurück, norddeutsche Ausdrücke einzustreuen, vor allem Seemannssprachliches, was an Bord eines sansibarischen Einbaums einen ganz eigenen Effekt macht. Wenn der Freund mit "Rafiki" ("Freund") oder "Muzungu" (rote Banane = Weißer mit Sonnenbrand) angeredet wird, dann ist die Antwort des Norddeutschen darauf, dass er die Fahrt einer südlichen Sklaven-Dhau mit seinem eigenen Vokabular schildert. Das Schiff trifft auf "Rasmus' Wasserhose", da schreit der Rudergänger: "Wahrschau!", die Dhau treibt "blank vor Top und Takel", und schon ist die gefährliche Küste nur noch eine halbe Kabellänge voraus. "All hands on deck!", schallt es. Der Erzähler selbst "wie der Klabautermann vorn im Bug", fordert: "Butter bei die Fische" und bekommt von seinem Kapitän den Rat: "Schau zur Kimm".
Und was hat der Reisende nun mitgenommen von seiner Expedition? Das lapidare "Na, is auch wurscht./ Mann, hab ich nen Durscht." ist nicht ganz das letzte Wort des Langgedichts. Der Schamane Salumba hatte seinem Freund ja angekündigt, er werde nicht so zurückkommen, wie er aufgebrochen war. Ein neugieriger, naseweiser Tourist ist er wohl doch geblieben, wie der Heiler diagnostiziert. Nichts, was nicht auch irgendwie in Ordnung wäre. Aber ein wenig nachdenklich geworden ist er schon, als er von dannen geht.

 

Fazit: Ein spannendes sprachliches und erzählerisches Experiment zwischen Sansibar und Helgoland. Eine Zeitreise zurück in die düstere Zeit, versehen mit einem kleinen Fragezeichen an die Gegenwart. Keine schöne Geschichte, aber eine notwendige. Lesenswert.

 

Reimer Boy Eilers: Die Schiffbrüchigen von Tumbatu. Langgedicht. Hamburg: Kulturmaschinen Verlag, 2020. 203 S., Euro 18.

 

Mehr von Reimer Boy Eilers
Das Helgoland, der Höllensturz
Mit Magellan I: Die Ausfahrt

 

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Günter Abramowski: das leichte ist im schweren

Geschrieben von Petra , in Lyrik 25 Dezember 2020 · 806 Aufrufe
Lyrik, Günter Abramowski
Mit schöner Regelmäßigkeit legt der Lyriker Günter Abramowski im Abstand von einem bis zwei Jahren einen neuen Gedichtband vor. Sein neuestes Werk trägt den Titel "das leichte ist im schweren" und reiht sich nahtlos in diese Folge ein. Knapp 100 Gedichte enthält das im Hamburger Elbaol-Verlag erschienene Taschenbuch, und der Verfasser rät dem Leser zum Einstieg: "Es ist von Vorteil, die Gedichte in ihrer Reihenfolge zu lesen." Was natürlich gerade zum Widerstand und Querlesen herausfordert ... So ergeben die ersten Zeilen des Inhaltsverzeichnisses am Schluss des Buchs Folgendes:

wink
in die welt hinein
nackt sind wir schön
so weit ich weiß

Aber beginnen wir nun ernsthaft mit dem Anfang. Eröffnet wird der Band mit dem Gedicht "wink", in dem sich das Thema des Leichten und Schweren, das sich ja im Buchtitel ankündigte, widerspiegelt. Ein Augenblickseindruck, geronnen zur Allzeit:

dieser augenblick
wundersame knospe
an einem zaunpfahl

weiß nicht
woher er kommt
liebfürchte das licht der blüte.

Das Aufeinandertreffen von Schwere und Leichtigkeit findet sich in vielen Gedichten dieses Bandes wieder. So in dem mit rund zweieinhalb Seiten auffallend langen Stück "die reise in den ort des abschieds", das im Anfang die Schwere und Gewichtigkeit mit dem Bild von "bleiernen Wolken" über einem sandsteinernen Turm, grauweißem Geröll und dem Gipfel eines Hügels beschwört, deren "Schwere" sich über die Landschaft ergießt. Dann entwickelt sich leicht ein Wind auf der stehenden Luft heraus, Windvogel und Ölpapierdrache an feiner Silberschnur lehren das lyrische Ich fliegen. Es geht um Abschied, Schmerz und Tod, aber auch um die Leichtigkeit in allem:

dein offen herz es ist das das goldne tor
in deine schöpferwelt
durch die der freie vogel fliegt

Ähnlich klingt es am Schluss des Gedichts "heiligabend 1972", in dem der Ich-Erzähler festhält:

ich ergab mich

in meinen
ausgebreiteten armen
der eisenharten erde gewicht

mich trug
aus der schwere
die leichtigkeit
unserer melodie
wir sangen einander
heimwege durch den wald

Abramowski beschreibt Oberflächlichkeit und Sinnarmut der modernen Zeit, wendet sich gegen Massengeschmack, Konsumgesellschaft und versäumtes Selbst-Denken. So heißt es im Gedicht "wer ist wir":

polit-eure verblenden die sicht
influencer geben ihrem leben
fake sinn

den unbrauchbaren bleibt nichts
sie sterben dahin
sich balgend um must haves

Und in "zwischen welten" spricht sehr viel Verärgerung über einen gewissen Typus Mitmensch: "wer zu doof zum leben / verspielt die welt", gnatzt der Autor und fordert auf: "versuch zu heilen / dich deine führer die welt"
Dazwischen: ein Ich auf der Suche nach sich selbst, manchmal verloren, einsam, traurig, "muttervaterseelenalleintraurig", ein Autor, der orpheusartig klagt: "ach ich habe mich verloren" und sich aufrafft "aus meines gottes armen" "das eigne leben in die hände" zu nehmen":

will in der erinnerung
zeitenlos mein jetzt erleben

möchte sein
was ich einst hatte

möchte werden
was ich bin


Fazit: Ein leicht-schwerer Lyrikband, für den man sich ein wenig Zeit nehmen sollte. Sehr schön ausbalanciert zwischen Gewichtigkeit und Schweben.

Günter Abramowski. das leichte ist im schweren. Gedichte. Hamburg: Elbaol Verlag, 2019. 124 S., Euro 6,99.


Mehr von Günter Abramowski
darüberhinaus
vor den toren von tag & nacht
vom turm


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Heinrich Detering: Untertauchen

Geschrieben von Petra , in Lyrik 03 November 2019 · 1.522 Aufrufe
Lyrik, Heinrich Detering
Beeindruckend. "Untertauchen" heißt der neue Gedichtband von Heinrich Detering. Ein Buch, das Weltreisen und Tiefseeabenteuer, Gedanken und Gefühl und ganz eigene Kommentare zur Weltliteratur in sich vereint.
Detering überrascht mit ungewöhnlichen Perspektiven auf altbekannte biblische Themen, schildert Situationen und Begegnungen von beinahe novellistischer Qualität. Irgendwo zwischen zynisch, sensibel und eigensinnig kommen die neu gedeuteten Geschichten daher. Wer hat je darüber nachgedacht, wie es war, als Lazarus zum zweiten Mal gestorben war, diesmal endgültig, und Jesus wieder begegnete? Ein kurzer Blick, ein Lächeln des Einverständnisses, und das Gefühl, dass alles in Ordnung sei. Oder damals, als Abraham loszog, um seinen Sohn Isaak zu opfern? Der Sohn hatte keine Angst, als er mit seinem Vater auf den Berg ging und sie keinen Widder für das Opfer dabei hatten. Aber wie mag der Esel, der das Feuerholz trug, innerlich gezittert haben ...?
Hagar, die verstoßene Magd Abrahams, sitzt allein in Detmold und verbirgt ihr Gesicht unter dem schwarzen Kopftuch, und der Samariter, der den blutenden Mann am Wegesrand auflas, muss sich vor den seinen rechtfertigen und beginnt zu weinen, bittet um gerechte Strafe, verspricht Wiedergutmachung, doch erst, als er begann

kurz vor Sonnenaufgang zu schwören
niemals mehr so unüberlegt zu handeln
da erwiesen zögernd die Samariter
sich ihm barmherzig

Erinnerungen an den Großvater werden wach, ein "ernster Bibelforscher", in der Familie als verschroben und etwas wunderlich geltend:

so dauerte es ein paar Wochen ehe
man verstanden hatte er war deportiert
nach Buchenwald wie die Spartakisten die
auch nicht mehr zurückkamen die Famile
sprach nie mehr davon bis ich achtzehn war die
Schande diese Schande

Märchenfiguren wie die Glücksmarie ("jede Nacht fällt das Kind in den Brunnen / jede Nacht fällt es aus allen Wolken") oder Rumpelstielzchen ("heute back ich / morgen brau ich / übermorgen hol ich / tief Luft und blas mich auf") treffen auf den schlaflosen Klopstock unterm Sichelmond oder Alexander Selkirk, den Schiffbrüchigen, der zur Vorlage des Robinson Crusoe wurde. Dazwischen summt der thailändische König Bhumipol, der auch als Jazzmusiker aktiv war, und Elvis Presley erfährt eine Hommage im "Landregen in Tennessee", ausnahmsweise in Prosa.

Ist es eine Kindheitstragödie oder ein brutaler Mord, als der kleinen Mönchsgrasmücke, die unter dem Fenster liegt, das Genick wieder eingerenkt werden soll und dabei bricht? Der Vogel wird im Garten begraben, und der Erzähler versteht nicht, "warum hing denn der kleine Kopf herab". Doch:

nachts sah ich sie die Flügel lautlos breiten
sie schüttelte sehr leicht die Erde ab
dann flog sie singend in den Mondschein hinauf

Überhaupt, die Tiere. Detering hat nicht nur ein gutes Auge für Naturschilderungen und einen warmen Kindheitstonfall, wenn er sich an Begegnungen mit Tieren in seiner Jugend erinnert. Da ist auch der naturwissenschaftliche Blick, die Erinnerung an den Tauchpionier Eugen von Ransomnet und seine Forschungen, und Detering betritt auch die Welt des Tierversuchslabors, wenn er beispielsweise als Lebensratschlag gibt: "besser ist es die Kontrollmaus zu sein" - was immer im Tierversuch herausgefunden werden soll, welche Qualen und Experinemte die Versuchsanordnung auch vorsieht:

die Kontrollmaus muss nur da sein
kopflos beinlos verstümmelt verreckt
immer nur die andere.

Und sicher noch niemals hat sich ein Dichter wohl so ausführliche Gedankenen über die zerebralen Fähigkeiten eines Insekts gemacht wie Detering in seinem abschließenden Gedicht "Das Fliegengedächtnis". Alle 1,8 Sekunden erlischt das Gedächtnis einer Fliege, und die Welt beginnt für sie von vorn, heißt es,

dreimal so schnell wie es dauert
diese sechs Verse zu lesen die

schon vorbei sind

Arme Fliegen. Der menschliche Leser wird diesen gelungenen und gedankenreichen Gedichtband auf jeden Fall länger im Gedächtnis behalten. Hochverdient.

Heinrich Detering: Untertauchen. Gedichte. Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. 96 S., Euro 20.


© Petra Hartmann


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Günter Abramowski: darüberhinaus

Geschrieben von Petra , in Lyrik 21 März 2019 · 1.687 Aufrufe
Lyrik, Günter Abramowski
"darüberhinaus" nennt Günter Abramowski seinen neuen Lyrik-Band. Das Buch ist im Hamburger Elbaol-Verlag erschienen und enthält Gedichte, die "Feuer für das Eis des Egos" sind, wie der Klappentext verspricht.
Es handelt sich um einen sehr gehaltvollen Band, der vor allem mit Naturschilderungen und Beobachtungen aufwartet. Aber der Autor kann auch durchaus ärgerlich werden, wenn er gegen Oberflächlichkeit und Gedankenlosigkeit zu Felde zieht. Dabei strahlt diese Sammlung trotz des angekündigten Feuers eine außerordentliche Gelassenheit aus.
Der Autor spricht von den Momenten, in denen der Mensch ganz bei sich ist, manchmal geht es einfach nur darum, Atem zu holen und zur Ruhe zu kommen. Und so gibt er auch dem Leser als Nutzanweisung für dieses Büchlein mit auf den Weg:

tief einatmen
alles ausatmen
hören sie auf zu denken
seien sie still
lesen sie einfach weiter
vertrauen sie sich
darüberhinaus ist jetzt

Wobei der Autor von sich selbst sagt:

wenn ich schreibe
kann ich unter wasser atmen
weil mir egal ist
wo ich gerade bin

Der Autor ist viel unterwegs. Schildert einen Samstagsnachmittagsausflug in den Park einer Kleinstadt, beobachtet den Goldfasan, "gesenkten Hauptes / gegebenen Körnern nach / müde über die schwelle hupfend", nimmt seine Leser mit auf den Weg hinter der Bahnschranke, "der hinausführt ins grüne / dieses hellen heißen tages / summende brummende / von streichelnd blauer luft / getragene fülle zu ergehen" oder erzählt vom Aufwachen am Strand, "die sonne im auge" und vom "feldweg meiner kindheit". Er zeigt "die bollwerkigen / gartenmauern der reihenhäuser" und am verwilderten Hohlweg den geheimen "treffpunkt der grenzgänger / vorwärts gesehen / bei blauem himmel / startrampe / bei grauem wetter / rückwärts gesehen / u-bahn-schacht / kreuzweg der wirklichkeiten".
Er erinnert sich an frühe Morgenstunden als Kind, als Mama und Papa noch schliefen, an Angst und Engelsgesang und das Gefühl, "als wär die welt ein großes loch / in das die / schönen träume fallen". Oder auch an den Hinterhof, in dem die Mülltonnen an der Wand der Kegelbahn standen und bemoste Stufen zu den Toren ins Reich der Salamander führten.
Freude am Wortschöpfertum und an der Sprache machen den Reiz dieses Büchleins aus, oft stutzt man und findet ungewöhnliche Bilder und seltsame Begegnungen. Da springt es einen schon einmal an "wie ein zierfisch vom seziertisch", da "juckt der rasen / in meinen augen". Oft findet man biblische Anklänge, Erinnerung daran, dass Menschen aus Erde geschaffen wurden, oder an das Psalmwort, dass jedes seine Zeit hat.
Dass in unserer Zeit leider auch viel Dumpfheit sich lautstark zu Wort meldet, ist gleichwohl auch an diesem Gedichtband nicht spurlos vorübergegangen. "geistlos geht geht schneller", bilanziert Abramowski im Gedicht "zwietracht", und unter der Überschrift "wer die wohl sind" heißt es:

ist so weit gekommen
gesichtet sind der dummen grenzen
ihnen befreiung zum angesagten leben
aus dem sein ins nichts genommen
scheinen im möchten sinn gegeben

der gutmensch lächerlich
verlogne solidarität ein surrogat für liebe
die das leid der opfer würzt
dass dir die welt genießbar bliebe
selbst wenn du unbehagen spürst

Insgesamt ist dieses "darüberhinaus" ein sehr reifer, sehr abgeklärter Lyrik-Band. Das Buch hat trotz seiner Langgedichte eine beinahe an Haikus erinnernde, zenhafte Ruhe und Gesammeltheit. Ein Autor, der offenbar bei sich angekommen ist, der mit einiger Melancholie auf seine Kindheit zurückblickt und sich von der Gegenwart nicht mehr den Puls beschleunigen lässt. Und ein Buch, für das man sich auch beim Lesen einige Zeit nehmen sollte. Wer sich auf dieses "darüberhinaus" einlässt, wird sicher nicht enttäuscht werden.


Günter Abramowski: darüberhinaus. gedichte. Hamburg: Elbaol Verlag, 2018. 120 S., Euro 6,99.


Weitere Gedicht-Bände von Günter Abramowski
das leichte ist im schweren
vor den toren von tag & nacht
vom turm


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Jan-Eike Hornauer (Hrsg.): Wenn Liebe schwant

Geschrieben von Petra , in Lyrik 08 Oktober 2017 · 2.924 Aufrufe
Lyrik, Jan-Eike Hornauer
Mein lieber Schwan, was für eine Liebe. Unter dem Titel "Wenn Liebe schwant" versammelt der Herausgeber Jan-Eike Hornauer 69 humorvolle Liebesgedichte von 38 Lyrikern. Mal mit zarter Ironie, mal derb komisch und zotig, mal als eigenwillige Sprachakrobatik daherkommend, schlägt diese Anthologie einen weiten Bogen vom liebevoll-ironisch geschilderten Alltagsdrama bis zum Absurden und Widersinnigen.

Die Gedichte waren ursprünglich im Internet auf der Seite "Das Gedicht Blog" zu finden. Eine erste Serie komischer Liebeslyrik ging im Jahr 2014 anlässlich des Valentinstags in 20 Folgen online, wie in der Einleitung des Herausgebers geschildert wird. Zwei weitere 20-Teiler folgten in den Jahren darauf, sodass nun bei der Veröffentlichung ein recht ansehnliches Buch dabei herausgekommen ist. Die Sammlung enthält die 60 Blog-Gedichte sowie neun bisher unveröffentlichte Beiträge als Bonus, Sie gliedert sich, den Blog-Stafeln folgend, in drei Teile. Im ersten geht es unter dem Titel "Anflug von Liebe" und das erste Anbandeln, Zu-einanander-Finden oder eben nicht, um One Night Stands, Abblitzen oder das Aufkeimen von Leidenschaft. Teil zwei, überschrieben "Im halben Himmel", ist eher einer bereits laufenden Beziehung gewidmet, wobei die Übergänge hier manchmal fließend und nicht ganz eindeutig sind. Teil drei schließlich trägt den Titel "Landung - und Neustart?" und widmet sich dem Ende einer Liebe. (Warum eigentlich wird mit solcher Selbstverständlichkeit das Scheitern vorausgesetzt? Ist mit des Humores Mächten gar kein ew'ger Bund zu flechten?)

Die Sammlung ist vielseitig und lädt durchaus zum Lächeln, Grinsen, Schmunzeln ein. Sprachlich hat das Buch einiges zu bieten, vom bayerischen "Ich waar so gern a Zigarettn" Alfons Schweiggerts und dem "Umananda doa" von Anton G. Leitner über das herumalbernde, kindersprachliche "tuchelzuschel / kichertuschel / kuschelpuschel" von Christian W. Burbach bis hin zu Alex Dreppecs Chemiker-Dialog "Doofnickel", der nur aus den Kürzeln chemischer Elekmte besteht. Dreppec steuerte auch ein an Heinz Erhardts ledgendären G-Sketch erinnerndes V-Gedicht bei, in dem Venushügel, Vulkane und Verführung vibrieren, eine Tirade, die dann allerdings lapidar endet mit einem: "Vater verweigerte Volljährigkeit."
Ausführlich und sehr lehrreich kommt das Gedicht "Schneckenliebe" daher und berichtet wissenswerte Details aus dem Liebesleben der Weichtiere: "Samuraischnecke Euhadra subnimbosa / sticht 3.300 mal eine Stunde lang / Viele Tiere kommen bei diesem Vorspiel um / Da sagt keiner was", erfährt der geneigte Leser, und: "Bei der Weinbergschnecke Helix pomatia / Dauert das Ganze mindestens 24 Stunden". Na dann.
Doch auch das Tierreich hat sein tragisches Liebespaar, wie das Titelgedicht "Wenn Liebe schwant ..." von Roland Fritsch beweist, der die unmögliche Liebe eines schwarzen Schwans zu einem weißen Tretboot beschreibt. Wobei "unmöglich" eigentlich das falsche Wort ist, denn dem Gedicht liegt eine reale, wenn auch einseitige Liebesbeziehung einer Trauerschwänin zugrunde.
Sehr nett ist die "Entführung", die Matthias Kröner schildert. Ein Mann beobachtet, wie seine Frau von Aliens mitgenommen wird. Nach zwei Tagen ist sie wieder da. Was sie mit ihr gemacht haben, weiß man nicht: "Doch seither / hat sie weniger an mir auszusetzen und, / unter uns gesagt, / auch der Sex ist besser."
Eigentlich gar nicht komisch, eher mit einem liebevollen, herben Realismus im Ton, kommt Karin Jacobs Gedicht "Großstadtromantik" daher, ein Liebespaar im Hochhauswald der Großstadt, rauschende Autos statt Wind in den Bäumen, und statt des Mondes leuchtet ein Firmenschild. Dem Paar ist seine Liebe zu gönnen.
Desillusionierend liebevoll treten manchmal die Geliebten älterer Männer auf und treffen sie offenbar an ihrer empfindlichsten Stelle. Da muss sich das lyrische Ich Jan-Eike Hornauers schon mal nach einem heißen One-Night-Stand sagen lassen, "die alten Männer / die fände sie halt voll den Renner ..." Und in "Liebe ohne Unterschied" von Michael Schönen heißt es brutal ehrlich:

"Liebst du mich denn", frag ich leichthin,
"auch wenn ich alt und hässlich bin?"
Da spricht sie leise lächelnd: "Och,
mein dummer Schatz, das tu ich doch."

Fazit: Eine kleine, leichtfüßige Sammlung, die die Liebe nicht ganz so ernst nimmt und dem Leser ab und zu ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Wer Abgründe und Liebestragödien sucht, ist hier falsch, der Rest kann sich über ein liebenswürdiges Büchlein für den kleinen Lyrikhunger zwischendurch freuen und vielleicht an dem einen oder anderen Gedicht auch ein wenig länger verweilen.

Jan-Eike Hornauer (Hrsg.): Wenn Liebe schwant. München: muc Verlag, 2017. 136 S., Euro 9,90.



Weiterer Lyrikband von Jan-Eike Hornauer:
Das Objekt ist beschädigt


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Björn Kuhligk: Die Sprache von Gibraltar

Geschrieben von Petra , in Lyrik 23 September 2017 · 1.231 Aufrufe
Lyrik, Björn Kuhligk
Ein Mittelmeer voller Leichen, ein Europa, das sich abschottet, ein Flüchtlingslager an der afrikanischen Küste - nicht gerade die übliche Kulisse, die man bei einem Lyrikband erwartet. Björn Kuhligk hat für sein Langgedicht "Die Sprache von Gibraltar" die Reise nach Melilla angetreten, "an einem Montag der Unruhe" flog er bis an die Grenze Europas, über das Mittelmeer - "mare nostrum, nicht eures" - und sah ...
Es sind herbe, nüchterne, sehr sachliche Verse, in die er die Bilder aus dem Auffanglager gegossen hat. Trocken wie ein Dornbusch in der Wüste kommen die Zeilen daher, nüchtern wie das Mittelmeer, manchmal im harten, ungelenken Lapidarstil eines Schulaufsatzes über Geografie:

"Im Mittelmeerraum ist Mittelmeerboden
im Mittelmeerraum treiben Ertrunkene
die Ertrunkenen werden zu Mittelmeerboden
die Ertrunkenen werden zu Mittelmeerraum
die Ertrunkenen verändern die Geografie
die Ertrunkenen machen das"

Eine Woche lang folgt der Erzähler dem Leben im Lager. Betrachtet den Zaun. Vergleicht das Leben davor und dahinter. Er selbst: Ausgerüstet mit allem, was den Touristen vom Flüchtling unterscheidet, Sonnenbrille, Reisepass, die Möglichkeit, sich das Essen auszusuchen. Zwei Währungen, eine Visa-Karte, die ihn zum König macht. Blick auf Sportboothafen, Wüstenjeeps, Rennradfahrer, Jogger. "Papa, was hast du gemacht, als die Leute / von den Zäunen geschossen wurden / ich habe etwas für meinen Körper getan", heißt es lapidar. Und hinter dem Zaun Leute, die "ein Stück vom Kuchen" haben wollen, "nicht die Bäckerei", die musikalische Früherziehung wollen, Stundenhotels, Wunschkonzerte, "sie wollen von Glück verzerrte Gesichter / sie wollen sich in der Sonnenbrille der Tagesmutter spiegeln".
Wie kehrt man nach einer solche Reise wieder zurück? "Es gibt eine Grenze, den Grenzzaun, die Grenzzaunlichter", notiert Kuhligk "an einem Samstag der Unruhe" und stellt fest: "es gibt eine Möglichkeit, in einem 4-Sterne-Hotel / alles miteinander zu verknüpfen". Es bleibt die Rückreise über das Mittelmeer:

"die See ist ruhig, ruhig die See
oder ist es das Meer, ich sitze hier
und denk mir was, das Wort 'Heimar'
vermeidend, und schreib es auf
es ist 2015, Oktober, es ist Bewegung
auf den Kontinenten, die See, die große Trösterin
ist ruhig oder ist es das Meer, das Grab"

Darf man sagen, dass ein solcher Gedichtband schön ist? Ja, das Buch ist auch schön. In seiner klaren, manchmal scheinbar naiven und immer treffenden Sprache, mit seinen Assoziationen, Alltagsbeobachtungen und eigenwilligen Gegenüberstellungen, schließlich mit seinem lange Bögen schlagenden und den Leser in seinen Sog ziehenden Rhythmus ist dieses Buch ein ganz besonderes Stück Literatur, eines, das unter die Haut geht und das man nicht so schnell wieder vergisst.
Auf jeden Fall hat es kaum einen Gedichtband gegeben, der mir so notwendig erschienen ist wie dieser hier. Eine Reise, die daran erinnert, wozu Literatur da ist und was einen Dichter ausmacht: da sein, sehen, die Augen aufmachen. Ein besonderes Buch. Gut, dass es geschrieben wurde.


Björn Kuhligk: Die Sprache von Gibraltar. Gedichte. Hanser Berlin, 2016. 80 S., Euro 16.


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Jonas Gawinski: Die Nacht wächst schnell nach

Geschrieben von Petra , in Lyrik 18 März 2017 · 4.781 Aufrufe
Lyrik, Jonas Gawinski

"Die Nacht wächst schnell nach" ist der Debüt-Band des jungen Lyrikers Jonas Gawinski. Ein schmales, nur 56 Seiten umfassendes Bändchen, das es jedoch in sich hat. Der Dichter, Jahrgang 1995, hat bereits in Zeitschriften und Anthologien publiziert, gewann 2015 den Nahbellpreis und gehörte zu den Finalisten des Münchner Lyrikpreises.
Jonas Gawinskis Gedichte fallen vor allem durch ungewöhnliche, aber treffende Wortwahl und aufmerksame Beobachtungen auf. Ob es das "gemörserte Licht" ist, das auf schwere Platten und den Waldboden fällt, oder die "blattlosen Tage", die weich dahintreiben. Manches ist absurd, manches schwarz und skurril, da liegen tote Schafe auf den Wiesen, jemand schneidet dem lyrischen Ich mit der Nagelschere das Moos von den Lippen, und erster Schnee legt sich wie Gebetshauch auf die Fensterscheiben.
Die Liebe, die geliebte Frau, das Dichten, manchmal auch bekannte französische Maler sind Gawinskis Themen und Inspirationsquellen. Das ist recht traditionell, und Gawinski weiß sich durchaus in einer langen Tradition, aber traditionell heißt in diesem Fall nicht epigonales Nachahmertum ohne Eigenleistung. Vor allem Naturschilderungen jenseits kitschiger Heile-Welt-Malerei gelingen dem Autor, da ist von Wanderungen, barfüßigen Spaziergängen im Wald die Rede, oft gehen Natur- und Kulturlandschaften in einander über, beide oft von Vergänglichkeit, Fäulnis und Tod geprägt, und Flora und Fauna dringen in den häuslichen Bereich ein, wie etwa im kurzen Gedicht "Im Herbst schließe ich die Fenster", in dem es heißt:

 

Im Herbst schließe ich die Fenster und die Möbel
blühen dunkel und feucht.
Moos, Silben, Beine bleiben
Gebet, das Heuschreckensummen in deinen Zehenspitzen bleibt.

 

Da wird mit verrotteten Lilien gedealt, es riecht nach nassen Sonnenblumen oder Schwarzbrot, und manchmal dauert es "die Entstehung sieben toter Wälder", einen Menschen zu vergessen.
Meeresufer und alte Fischerboote gemahnen an Storms graue Stadt am Meer, doch eigen und durchaus selbstständig. Da fliegt "eine Möwe, die verlernt hat / zu schreien", die "leere Ewigkeit / der Strandkörbe" umfängt ein Liebespaar, und "Taschentücher liegen wie schmutzige Sonntage / auf dem Steg". Schwermütig, etwas melodramatisch, aber von guter Seeluft durchflutet, kommt die "Ballade eines Ostseefischers" daher, die Geschichte eines Mannes, der seine Frau verloren hat, dessen Gebete "rostiger sind als dein Kahn" und der nun ein letztes Mal hinausfährt:

 

"keiner winkt dir altem Kahnführer, wenn
du ein letztes Mal hinausfährst und ausglühst, alles
mit Benzin übergießt und dein letztes Gedicht,
das erste Streichholz hineinwirfst, doch vorher noch
Ihre blonde Strähne in deiner See beerdigst,
ein Gebet für sie sprichst, bald bist du
bei ihr, guter Alter, doch eine Weile glühst du
noch aus, bis nur noch dein Gedicht bleibt,
das übers entweihte Wasser treibt,
dein Kahn, der dich überlebt -"

 

Jonas Gawinski ist längst kein "junger Wilder" mehr. Die hier vorliegenden Gedichte zeugen von großer Kunst, Reife und Stilsicherheit, von einem Bewusstsein, das sich längst selbst gefunden hat. Mark Twain hat einmal gesagt, der Unterschied zwischen einem beinahe treffenden und einem treffenden Wort sei ungefähr so groß wie der Unterschied zwischen einem Glühwürmchen und einem Blitz. Gawinskis Worte treffen. Er ist kein verspielter, experimentierender Jung-Autor, der sich am Wortklang berauscht und einfach schöne Vokabeln aufeinandertürmt. Dieser Dichter findet mit erstaunlicher Sicherheit Bilder und Worte, die so noch nicht dagewesen sind, aber nach jedem Stutzen und Aufhorchen ist man als Leser bereit zu sagen: Ja, genau so, so ist es.

 

Fazit: Ein Debüt, das längst über den Debütanten-Status erhaben ist. Er wird schwer sein, diesen Erstling zu toppen.

 

Jonas Gawinski: Die Nacht wächst schnell nach. Gedichte. München: Allitera Verlag, 2016. 56 S., Euro 9,50.

 

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Jan-Eike Hornauer: Das Objekt ist beschädigt

Geschrieben von Petra , in Lyrik 14 August 2016 · 3.204 Aufrufe
Lyrik, Jan-Eike Hornauer
"Zumeist komische Gedichte" verspricht der Lyriker Jan-Eike Hornauer seinen Lesern im Gedichtband "Das Objekt ist beschädigt", der jetzt im Münchner Muc-Verlag erschien. Das will nicht unbedingt heißen, dass nun jedes Gedicht in dem gut 200 Seiten starken Band ein Schenkelklopfer ist, aber wer nicht wenigstens alle paar Seiten einmal zum Grinsen oder zumindest zum Schmunzeln bereit ist, sollte das Buch lieber nicht zur Hand nehmen.
Hornauers Themenspektrum ist breit: Von Liebe und Geschlechtsverkehr geht die Reise über Kunst, Philosophie und Politik bis hin zum Fußball. Wobei letzteres zweifellos eine Paradedisziplin des Autors ist. Mit Lust und Wortwitz entstanden Betrachtungen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, humorvolle Verse, die im "DasGedichtBlog" zu lesen besonders damals, direkt nach den jeweiligen Spielen, sehr viel Spaß gemacht hat. Ein wenig geht nun mit dem zeitlichen Abstand verloren, denn diese spontanen, schnell und unter dem Eindruck der Begegnungen hervorgesprudelten Gedichte bezogen einen Großteil ihrer Kraft eben daraus, dass Zuschauer wie Autor gerade das gleiche Fernsehprogramm sahen und das gemeinsame Erlebnis noch frisch war. Ob manche Spiele und die dazugehörigen Gedichte nun dem "Ewigkeitsanspruch" eines gedruckten Gedichtbandes genügen, scheint zweifelhaft, etwa angesichts des spanischen Auftaktspiels, das mit einem einfachen "Macht nichts. / Spanien / war eben / eine Turniermannschaft" abgehandelt wird. Zeitlos und in seiner erhabenen Knappheit unvergesslich aber der Kommentar zum deutschen 1:0-Sieg gegen die USA:

"Ein Mal kräftig reingemüllert,
und schon ist die Pflicht erfüllert."

Überhaupt sind es gerade die kürzeren Gedichte, die am Ende im Gedächtnis hängen bleiben. Rekordverdächtig: das Gedicht "Kurze Anbahnungsphase", dessen Titel sogar um drei Silben länger ist als der darunterstehende Zweizeiler:

"Ficken?"
Nicken.

Ansonsten vor allem längere, balladenhafte Schilderungen des Geschlechtsverkehrs in artig geformten Kreuzreimen, Betrachtungen über die Wetterlage, die Tätigkeit eines Klosteins, die Wohnsituation in einem Schneckenhaus. Aber auch Gedanken über Bayern, Deutschland und Europa (in dieser Reihenfolge) oder über das Erwachsensein. Mal ein Buchstabensalat, zumeist jedoch ganz traditionelle Formen. Ein "Kleines Tier-ABC", in dem man ungewöhnliche Lebewesen wie den Albino-Lurch und den Zerberus findet. Schade, dass es beim Y dann doch wieder beim Yak bleibt ...
Dazwischen Verneigungen vor großen Vorbildern, mit der entsprechenden humorvollen Aktualisierung, versteht sich. Schwitters' "Anna Blume" und Hebbels "Herbstbild" finden sich, verfremdet und erneuert, wieder, es gibt Grüße an Mörike, Gernhardt, Rilke. Gleich zweimal gilt es der Lorelei, einmal in umarmenden Reimen und klassischer Balladenform, ganz im Sinne Heines und Brentanos, einmal als "Kurze Plauderei zweier junger Männer, aufgeschnappt bei Bacherach":

"Auf nem Fels wohnt Loreley."
"Sag warum!"
"Nirgendwo ein Zimmer frei!"
"Nein, wie dumm."

"Und beim Waschen hat's ihr Hemd ..."
"Sprich nur zu!"
"... gestern auch noch fortgeschwemmt!"
"So? Nanu."

"Nackt und einsam sitzt sie da."
"Ach herrje!"
"Schau's Dir an, ist wunderbar!"
"Ja, ich geh!"

Vieles ist Gelegenheitslyrik, und die meisten Texte kann man sich sehr gut laut vorgetragen vorstellen, ob auf Poetry-Slams, in Kneipen, in geselliger Runde mit Freunden, vielleicht gar beim "Public Viewing" nach einem Fußball-Ereignis. Dazu passt auch, dass die gewählten Formen meist recht traditionell sind, Knittelverse, in denen man mit einiger Übung ganz gut improvisieren kann, klassische Paar- und Kreuzreime, auch das Sonett und das ABC-Darium finden sich.
Ein seltsames und widersprüchliches Werk ist das jedenfalls. Hornauer will laut Untertitel von einer "brüchigen Welt" erzählen. Dazu passt recht gut die Covergestaltung des Buches, ein tiefer Riss geht durch die rote Umschlagfront und offenbart bereits Zeilen aus dem ersten Gedicht, "Duschbad". Der Klappentext verspricht eine "wilde Lyrikreise" und "ordentlich Chuzpe", der Dichter schreibt über Ficken, Philosophie und Fußball. Aber, um Himmelswillen, wie solide ist dieses Buch! Unter dem aufgedruckten Riss-Bild lauert ein stabiles Hardcover ordentlichster Handwerkskunst. Im Inneren sind die Gedichte fein säuberlich sortiert in die Kapitel "Liebe & Frauen", "Menschliches & Zwischenmenschliches", "Kunst & Dichtung", "Philosophisches & Politisches", "Tierisches & Alltägliches" sowie "Fuß & Ball", kein städtischer Haushaltsplan kann ordentlicher daherkommen. Es gibt sogar ein zweites detaillierteres Inhaltsverzeichnis am Ende des Buches, damit sich wirklich jeder darin zurecht findet. Und nun gar die Gedichte selbst! Ich habe lange keinen Lyrikband mehr gelesen, in dem die Verse so akkurat dem Metrum folgten und in dem Geschlechtsakte in so sauberen Reimen und ordentlichen Metren beschrieben sind. Ein bisschen "wilder" wäre nun auch nicht schlimm gewesen.

Fazit: Humorvolle, handwerklich tadellose Gedichte, vereinigt zu einem gediegenen Lyrikband, der Spaß macht. Frech im Inhalt, solide in der Form. Zerrissenheit und Brüche im Weltgefüge sollte man anderswo suchen, hier wird gedichtet.



Jan-Eike Hornauer: Das Objekt ist beschädigt. Zumeist komische Gedichte aus einer brüchigen Welt. München: Muc-Verlag, 2016. 207 S. Euro 17,95.


Weiterer Lyrikaband von Jan-Eike Hornauer:
Wenn Liebe schwant


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Julia Engelmann: Eines Tages, Baby

Geschrieben von Petra , in Lyrik 12 Januar 2016 · 1.770 Aufrufe
Lyrik, Julia Engelmann
"Eines Tages, Baby, werden wir alt sein ..." Die junge Frau, die da zögernd, fast schüchtern das Mikrophon ergreift, dann immer mehr Kraft gewinnt, immer mehr Energie freisetzt und von den Geschichten spricht, "die wir hätten erzählen können", wer hat es nicht auf Youtube gesehen, wer nicht auf Facebook "geliked"? Ein Gedicht, das berührt, bewegt, mitnimmt, rockt. Als ich im Alter der Autorin war, da war Poetry Slam für mich völlig uninteressant, das waren Typen, die Bierflaschen mit den Zähnen aufmachten und danach das Alphabet rülpsten oder so. Inzwischen ist das längst anders. Gut so. Obwohl, ist das noch Slam?
"Eines Tages, Baby", der Gedichtband von Julia Engelmann mit dem "Poetry-Slam-Smash-Hit" als Titelgeber, ist ein Buch, das aufhorchen lässt. Modern ist der Tonfall, die Themen jedoch sind alt und ewig neu: Was wird sein, wenn wir alt sind? Wer bin ich eigentlich? Was kann ich, was will ich, und was muss ich mir absolut nicht antun? Und was denken eigentlich eckige Kugelfische? Julia Engelmann sinniert darüber, was sie alles hat und nicht hat, dass sie allein sein kann, was stille Poeten aushalten müssen und was auf einen Weihnachtswunschzettel gehört.
Entstanden sind daraus junge, frische und lebendige Texte, die man sich am besten auch im stillen Kämmerlein selbst laut vorliest. Gesprochene Songs, irgendwo zwischen Pop und Rap, irgendwo auch zwischen frech und liebenswert. Zu "meiner Zeit" traf es der Song "? (Fragezeichen)" von Nena ganz gut, heute also ist Julia Engelmann die "Stimme einer ganzen Generation", wie es der Klappentext aus einer Besprechung von Radio Bremen zitiert.
Das ist nicht immer ganz große Lyrik, manches gehört durchaus in den Bereich "Selbstfindungsgedichte" und ist so oder so ähnlich schon von Generationen von Jungdichtern in Verse gebracht und Jahrzehnte später wieder verworfen worden. Wahrscheinlich macht genau das den Reiz und den Erfolg Julia Engelmanns und ihrer Gedichte aus. Dass sie eigentlich ganz einfach sind, simple Reime bieten, banale Daseinskritik und den Alleweltsfrust und die Alleweltsliebe von jungen Menschen zu Gehör bringen. Softeis für zwischendurch eben. Es gefällt. Doch eines kann man diesen Gedichten durchaus zusprechen: Sie kommen sehr echt und authentisch daher, machen Spaß und reißen mit. Mehr kann man von einem Buch gar nicht fordern.

Julia Engelmann: Eines Tages, Baby. Poetry-Slam-Texte. Mit Illustrationen der Autorin. München: Goldmann, 2014. 91 S. Euro 7.


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Maraba: Gedichte vom höchsten Ast des Kirschbaums

Geschrieben von Petra , in Lyrik 04 Februar 2015 · 2.131 Aufrufe
Lyrik, Haiku, Maraba

"Gedichte vom höchsten Ast des Kirschbaums" nennt der Dichter Maraba seinen ersten Lyrikband. Es handelt sich um Kurzpoesie nach japanischem Vorbild, vor allem die Formen des Haiku und Senryu haben es dem Verfasser angetan. Das Werk ist in Eigenregie als Kindle-eBook veröffentlicht worden, weitere Lyrikbände werden angekündigt.
Maraba, der mit bürgerlichem Namen Marcel Raul Balcu heißt, ist unter Freunden des Haiku und Senryu kein Unbekannter. Unter anderem war er Mitbegründer der Lesereihe "Das literarische Sofa" in München, veröffentlichte Gedichte bei diversen Wettbewerben und zeigt seine Werke seit der Jahrtausendwende auf seiner Homepage www.maraba.de.
Die im Buch enthaltenen 77 "Gedichte vom höchsten Ast des Kirschbaums" sind allesamt von japanischen Formen inspiriert. Wobei es dem Dichter nicht unbedingt darum geht, das klassische Haiku-Schema (drei Zeilen; 5-7-5 Silben) sklavisch zu erfüllen. Auch werden Liebhaber des Haiku sich manchmal fragen, ob die stark mit philosophischen Fragestellungen oder eigenen Empfindungen aufgeladenen Gedichte tatsächlich "echte" Haikus sind. Sie sind es nicht, macht der Verfasser bereits im Vorwort klar. Viele der Dreizeiler seien als Senryu aufzufassen. Eine Gedichtform, die mit dem Haiku zwar den Aufbau, nicht aber den eher "objektiven" Inhalt und den Blick auf die Natur gemeinsam hat.

 

Sehr klassisch etwa kommt das Eingangsgedicht daher, in dem es heißt:

 

Des Baumes Schatten
über dem Wasser des Teichs.
Die alte Brücke.

 

Doch schon das folgende Kurzgedicht spielt eher ins Senryuhafte:

 

Heute gehe ich,
getragen durch das Leben
wie ein Blatt im Wind.

 

Manches freilich wirkt etwas zu stark moralisierend und pädagogisierend. Etwa wenn das lyrische Ich auf das Blumenpflücken verzichtet:

 

Nur diese Blume
hier zu schaffen ist ein
Werk von Äonen.
Ich pflücke sie nicht für dich
und schenke dir ihr Leben.

 

Hier hätte der Autor den Zeigefinger besser unten gelassen. Zu viel Ermahnung schadet der Lyrik.

 

Auch mit der Frage, ob man als Nicht-Japaner überhaupt Haiku schreiben kann, hat sich Maraba auseinander gesetzt. Vieles, etwa den sehr umfangreichen Symbolgehalt, die ein einziges Wort haben kann, den kulturellen Kontext und die immer mitschwingende Jahrhunderte alte Tradition, die mit jeder Silbe transportiert wird, ist im Deutschen schwer nachzuahmen. Auch die kurzen Wörter der japanischen Sprache, die für diese Kurzgedichte geradezu prädestiniert scheinen, haben im Deutschen oft keine Entsprechung, weshalb der Autor durchaus dafür plädiert, auch mal auf das strenge Silbenschema zugunsten des Inhalts zu verzichten.

 

Ein großer Pluspunkt des eBooks ist überhaupt die intensive theoretische Auseinandersetzung mit den Formen und der Versuch, den Leser mitzunehmen in die Geschichte der einzelnen Gedichtarten. So sind im Anhang Erläuterungen zu Waka, Tanka, Haiku und Senryu enthalten, ihre Herkunft und Entwicklung wird geschildert, und der Leser erhält auch einen kurzen Einblick in die Zusammenhänge von Haiku und Zen.

 

Fazit: 77 Gedichte, darunter Haiku, Senryu und Tanka, sehr verdichtete Aussagen, oft mit philosophischem Hintergrund oder persönlichem Empfinden, von einem Autor, der sich viel Gedanken über Geschichte und Tradition der von ihm verwandten Formen gemacht hat. Ergänzt durch Informationen zum Hintergrund der japanischen Lyrik. Lesenswert.

 

Maraba: Gedichte vom höchsten Ast des Kirschbaums. Haiku, Senryu, Tanka. Kindle Edition, 2014. Etwa 98 Seiten, Euro 3,34.

 

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Günter Abramowski: vor den toren von tag & nacht

Geschrieben von Petra , in Lyrik 28 Januar 2015 · 2.766 Aufrufe
Lyrik, Günter Abramowski

Der Lyriker Günter Abramowski hat bereits einige Gedichtbände veröffentlich, zuletzt "vom turm", erschienen 2012. Jetzt hat der Autor ein neues Buch herausgebracht: "vor den toren von tag & nacht", erneut ein Taschenbuch im elbaol-Verlag, doch im Tonfall recht anders als als der Vorgänger.
Insgesamt wirkt der neue Gedichtband ein wenig rauer, auch wohl zorniger. Abramowski scheut vor Formulierungen wie "auf die fresse kloppen" oder Worten wie "scheiße" nicht zurück, da ist ein "junge / mit dicken titten", manches "ist zum kotzen", mancher könnte "seinen arsch hochkriegen", einiges geht das lyrische Du "einen Scheißdreck an". Gelegentlich gibt es auch Anflüge an die Jugendsprache von vor urdenklichen Zeiten, wenn etwas als "voll krass" bezeichnet wird.

 

Oft spricht Wut aus den Versen, eine Wut, deren Entstehen dem Leser nur zu verständlich wird. So heißt es im Gedicht "geburt der ahnung":

 

über die funken eines glaubens
wächst lügende kälte
meinem feuer ein wütendes schwarz
geliebtes blau meiner arglosigkeit
rinnt dogmatischer macht
auf die fette leber
status quo
ist zum kotzen

 

Es geht um Nierenspenden, kleine Eichmänner, Gleichgültigkeit, Vergänglichkeit und Hilflosigkeit, Wut über alltägliche oder besondere Verlogenheiten, Lebenslügen. Dazwischen finden sich aber auch immer wieder sanftere Klänge, Erinnerungen an die Farben des Sommers, Naturbetrachtungen, Liebesgedichte. Manches ist durchaus humorvoll, im Gedicht "mitgenommen", das den Band eröffnet, gibt sich der Autor sogar hemmungloser, verspielter Albernheit hin. Oder es ist auch einfach nur ein besonderer Augenblick, der beschrieben wird:

 

es ist schön
leben ohne zu atmen
kühle stille
im punkt
unendlich
allem wachsen

 

Sehr schön formuliert und durchaus auch für Nicht-Christen lesenswert ist ein Gedicht mit dem Titel "rebellion des lichtes gegen die finsternis", in dem es heißt:

 

im wertfreien raum
wo das sein summt
sagt mir einer
so tief wie du fühlst
können die nicht mal pissen

 

ich weiß
das ist kein trost
aber ein kreuz

 

ich sag dem gekreuzigten
pass auf
wir lassen den glauben
all den paulussen
aber das licht bleibt hier

 

: ja klar meint er:
nicht unter den scheffel ...

 

Abramowski bevorzugt freie Rhythmen und offene Verse ohne strenges Versmaß und feste Silbenzahl, dennoch greift er in einigen wenigen Gedichten auf klassische Versmaße zurück und bietet gelegentlich sogar Reime. Satzzeichen werden kaum verwendet, die Konjunktion "und" ist gewöhnlich durch das tironische & ersetzt. Durchgängige Kleinschreibung gehört zum Standard, man möchte sagen: leider. Konsequente Kleinschreibung und das kaufmännische & waren zu Papa Wielands Zeiten mal modern, als Goethe noch in die Windeln gemacht hat. Manche Lyriker meinen heute noch, ihre Gedichte damit aufwerten und modern klingen lassen zu können ... Abgesehen davon ist "vor den toren von tag & nacht" ein durchaus lesenwertes, ansprechendes Werk, in dem es einiges zu entdecken gibt. Lesenswert.

 

Günter Abramowski: vor den toren von tag & nacht. Hamburg: Elbaol Verlag, 2014. 115 S., Euro 8,95.

 

Weitere Werke von Günter Abramowski:
das leichte ist im schweren
darüberhinaus
vom turm

 

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Robert Åžerban: Heimkino bei mir

Geschrieben von Petra , in Lyrik 15 Juli 2014 · 1.147 Aufrufe

Ein dünnes Büchlein, aber pralles Leben. Auf knapp 60 Seiten präsentiert der rumänische Lyriker Robert Şerban im Band "Heimkino bei mir" seine Gedichte. Gegliedert ist das Buch in fünf Abschnitte - "Die Poesie", "Der Kampf", "Die Liebe", "Das Leben" und "Die Freundschaft" - und führt den Leser durch einen kleinen Kosmos, beginnend mit dem Ansatz zum Schreiben eines Gedichts bis hin zur Suche nach etwas, "was anderen nicht wehtut".
Robert Şerban bewegt sich durchaus in literarischen Traditionen. Traditionen, an denen er sich abarbeitet und gegen die es sich zu behaupten gilt. Geradezu programmatisch das Auftaktgedicht "Um schreiben zu können":

 

um besser schreiben zu können
lege ich einen Bogen Papier
auf ein Buch

 

der Name des Autors kommt dann und wann
zum Vorschein
wie ein Ertrinkender
und versucht mich an der Hand zu nehmen

 

ich schreibe schnell-schnell und mit Nachdruck
und die Wörter füllen
den dünnen Bogen
wie Erdschollen
ein frisches Grab

 

Es geht um Krieg und Tod, über den der Autor schreibt "mit der Leichtigkeit mit der ich ein Messer hineinramme / auf zwei Schritt", um fallende Sterne und gefallenes Laub. Ein "Klagelied" zeigt eine alte Frau, die mit dem Reisigbesen Blätter auf dem Hof kehrt, Totenklage zum rhythmischen Schurren des Besens. Aus dem Krieg Zurückgekehrte sieht man, "mit Erde und Blut befleckt / mit zerschmetterten Knien und aus dem Schädel hervorgetretenen Augen". Der Schild eines Kriegers, "weit wie ein Feld aus dem sich das Wasser zurückgezogen / und Tier- Menschen- und Fischkadaver zurückgelassen hat / wirft Schatten". Der Schattenwurf gemahnt an den biblischen Goliath, doch das Heroische geht diesem Bild vollkommen ab. Dieser Schild hier evoziert den Faulgestank verwesender Kadaver, und von welchem Schild der alten Helden hat man so etwas schon gesagt?
"Es gab keinen Krieg", heißt ein anderes Gedicht. Und doch hamstern die Frauen, der Dichter kauft Papier und Tinte auf Vorrat, Kinder sammeln Nägel, die zu Pfeilspitzen werden sollen, und der Himmel erinnert an das hoffnungslose Sterntalermärchen aus Büchners "Woyzeck": "es gab keinen Krieg / aber der Himmel ist eine Insektensammlung / in der die Köpfe der Nadeln leuchten".
Doch Robert Åžerban kann auch ganz anders. Vor allem, wenn er von der Liebe singt. Modernes großstädtisches Leben, oft kommentiert mit lakonischem Humor. "du kannst mir mit Leichtigkeit / das Herz aus der Brust reißen", anerkennt der Dichter - aber: "vorher jedoch musst du / die Knöpfe meines Hemdes / lösen". Da wird beklagt, dass man immer weniger Frauen begegne, in die man sich auf den ersten Blick verlieben könne. Um dann knapp zu resümieren: "in diesem Speisewagen / sind es nur zwei".
Lippen und Zunge, Fleisch, die Haut der Geliebten werden beschrieben, Frauen in kurzen Röcken, daneben Beobachtungen an Magazin-lesenden Damen, ein Flirt mit der schönen Zigeunerin im Straßencafé, Begegnungen in Restaurants, Verärgerungen über strenge Mütter. Immer wieder knappe Miniaturen, die wie Kurzgeschichten oder Glossen daherkommen. Etwa die beiden Frauen, die aus dem Sportwagen aussteigen und einfach viel zu schön sind. Nur der Gedanke, dass sie vielleicht Huren seien, kann da beruhigen.
Mit scharfem Auge werden zwei Schülerinnen beobachtet, die am Nebentisch Modezeitschriften studieren. Als sie aufstehen und gehen, folgt die zynische Erkenntnis, dass "ihnen aus den XXL-Jeans / die großen Chancen hervorquellen / schöpferisch tätig zu sein" - böse.
"Heimkino bei mir" ist ein sehr kraftvoller, lebendiger Lyrikband, der mit morbiden Kriegsbildern und humorvollen Zwischenmenschlichkeiten gleichermaßen den Ton trifft und den Leser immer wieder zum Aufhorchen bringt. Ein Buch, voller Bitterkeit und Augenzwinkern, das wach hält und Lust auf mehr macht. Gut gemacht.

 

Robert Şerban: Heimkino bei mir. Gedichte. Aus dem Rumänischen von Hellmut Seiler. Ludwigsburg: Pop, 2008. 77 S., Euro 14,50.

 

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Kalosh Çeliku: Das boheme Mädchen gibt meinen Büchern die Brust

Geschrieben von Petra , in Lyrik 25 Juni 2014 · 1.164 Aufrufe

Kalosh Çeliku, albanischer Lyriker, in Mazedonien beheimatet, hat mit "Das boheme Mädchen gibt meinen Büchern die Brust" einen sehr lebensvollen, mediterran anmutenden Gedichtband veröffentlicht. Als Übersetzer fungierte sein Sohn Arbër Çeliku.
Es ist ein Gedichtband, der sehr harmonisch und in sich geschlossen wirkt. Çeliku hat nur wenige Themen, eigentlich nur eines: Ein Dichter unter der Platane, zwei Krüge Wein, ein Mädchen, man hat Sex miteinander, wieder ein Dichter-Ich unter der Platane, ein Mädchen, Brüste, Wein, die Platane, wieder die Frau, die zugleich Sexualität und die Poesie verkörpert. "Durst unter den Weinbergen" etwa, ein Gedicht, das in Skopje spielt, lautet:

 

"Das boheme Mädchen kam an die Platane
Mit zwei Krügen Wein. Reicher Ertrag
Ich hatte auf sie längst unter dem Schatten gewartet,
Krüge voller Wein entleerend. Kannen
Und den Schimmel durch Bit-Bazar sattelnd
Verrückt und durstig unter den Büchern.

 

Das boheme Mädchen kam zur Platane
Und hat mich mit Krügen Wein heiß gemacht
Feuer, das auch der Wein der Weinberge des Vaterlands
nicht löschen kann. Der Vadar ..."

 

[Bit-Bazar = Markt in Skopje; Vardar= Fluss, der durch Skopje fließt]

 

Ein sehr knapp bemessenes Personal also, ein sparsam gehaltenes Vokabular, mit dem der Dichter seinen Kosmos ausspannt. Dennoch oder gerade deshalb haben diese Gedichte eine sehr lebensvolle, lebensfrohe Ausstrahlung und erinnern ein wenig an die anakreontischen Lieder der späten griechischen Antike. Wein, Weib und Gesang, dazu die unvermeidliche sokratische Platane, unter die sich philosophische Geister seit jeher zurückzogen vor dem kleinlichen Gezänk und Besitz der Welt, das hat durchaus eine gewisse Weisheit und mutet an wie kostbare, uralte Gedichtfragmente, irgendwo auf Papyrusfetzen im Wüstensand gefunden und liebevoll restauriert, ein kurzes Aufblitzen der Lebensfreude einer vergangenen Epoche, die Restauratoren und Übersetzer doch niemals völlig zu einem Ganzen zusammenfügen und wiederbeleben können. Die Kürze der Gedichte und die häufige Verwendung von drei Punkten am Gedichtende oder auch manchmal mittendrin verstärken diesen Eindruck noch.
Kritisch anmerken muss man allerdings, dass die Gedichte und das Thema für einen vollständigen Gedichtband ein wenig zu "dünn" daherkommen. Çeliku kennt nur diesen einen Ton, dieses eine Lied. Selbst wenn sich dazwischen manchmal ein allgemeines Gegrummel gegen die Regierung erhebt oder gegen Leute, die sich über den "nutzlos" herumliegenden Dichter echauffieren, am Ende bleibt es doch bei einer Platane, zwei Krügen Wein und einem Mädchen. Das trägt keinen ganzen Gedichtband. Lieber wäre es mir gewesen, fünf bis zehn dieser Gedichte in einer Auswahl albanischer Dichtung des 21. Jahrhunderts zu lesen. So ist das Buch trotz seiner nur knapp 70 Lyrikseiten einfach etwas zu dick für den Inhalt. Eine gewissene Monotonie macht sich breit. Çeliku mag sich mit seiner Platane und zwei Krügen Wein darüber hinwegtrösten und die Mädchen weitergenießen ...
Außerordentlich sind auf jeden Fall das Titelbild und die Gestaltung des gesamten Bandes gelungen. Wie man überhaupt anmerken muss, dass der Pop-Verlag sehr schöne Bücher macht.

 

Fazit: Lebensfrohe, anakreontische Lieder von einem, der nicht dazugehören muss und es sich mit etwas Wein und bohemen Mädchen genug sein lässt. Sehr warm, anarchisch, manchmal etwas zur Monotonie neigend. Aber durchaus lesenswert.

 

Kalosh Çeliku: Das boheme Mädchen gibt meinen Büchern die Brust. Gesammelte Gedichte. Aus dem Albanischen übersetzt von Arbër Çeliku. Hrsg. v. Uli Rothfuss. Ludwigsburg: Pop, 2012. 85 S., Euro 14,80.

 

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Anthony Sonnabend: Vogonische Gedichte!

Geschrieben von Petra , in Lyrik 21 Januar 2014 · 1.479 Aufrufe
Anthony Sonnabend, Vogonen und 3 weitere...

Vogonische Lyrik auf dem deutschen Markt - ja, welche Sicherheitsbehörde hat denn da geschlampt? Zum Erwerb des soeben erschienenen eBooks "Vogonische Gedichte!" von Anthony Sonnabend benötigt man offenbar tatsächlich keinen Waffenschein, ein eBookreader reicht vollkommen aus.
Douglas Adams' Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis" zufolge, ist die vogonische Dichtkunst die drittschlechteste des Universums, und wer weiß, wo sein Handtuch hängt, wird sich angesichts der Ankündigung, erstmals eine Anthologie mit Werken der fünf bedeutendsten Lyriker von Vogsphäre für Erdlinge herauszubringen, eines leichten Grauens nicht erwehren können.
Über den Einsatz derartiger Verse in der Folterpraxis und über die Reaktionen von in "Poesiewürdigungsstühlen" festgeschnallten Zuhörern informiert denn auch das Vorwort der Herausgeber ausgiebig.
Als Verantwortliche für diese Sammlung zeichnen Folmarnnik B. Tranddury, Professor für vogonische Literatur an der kürzlich zur schlechtesten Hochschule des Universums gekürten Nebeluniversität von Vogsphäre, sowie der irdische Privatgelehrte und Spezialist für außerirdische Literatur Anthony Sonnabend, der auch als Übersetzer tätig wurde.
In diesem Buch versammelt sind Gedichte von fünf vogonischen Lyrikern. Neben dem aus der Anhalter-Trilogie bereits hinlänglich bekannten Bauflottenkommandeur Prostetnik Vogon Jeltz sind das der durch seine "Planetenbeschimpfungen" bekannt gewordene Prolimos der Zornige, ferner der hauptberuflich als Hausmeister eines Bauflottenschiffs tätige Troy Moschtaffka, der wichtigste Vertreter der Körperlandschaftslyrik Tanddi al Wasch sowie Travihron Betel Wollenkrrantz, ein bedeutender Autor der So-long-Periode, der kürzlich als Amöbe reinkarnierte.
Die Gedichte selbst sind gar nicht so schlecht uninteressant ... Wer einmal selbst versucht hat, absichtlich schlechte Gedichte zu verfassen, wird die Gratwanderung des Autors zu würdigen wissen. Manches grenzt an lorioteskes "Krawehl-Krawehl", etwa wenn Prostetnik Vogon Jeltz dichtet: "Ich grimpfe durch Gält / Gält grimpft mich / Gält, Gält / Das Ichmich // Es grimpft / in Melanehsien quer - ach Sterne!" Dann gibt es Badewannengedanken mit Blick aus dem Bordfenster wie "Ich sollte endlich einen Antrag stellen, / dass jemand losgeschickt wird, / um diese Sterne da draußen aufzuräumen." Manches hat tatsächlich beinahe Haiku-Charakter: "Ich saß eine Stunde lang neben einem Huluvu / und fühlte mich blau und leer. // Das ist alles."
Dabei hat jeder der fünf Dichter durchaus seine eigene Stimme. Prolimos der Zornige etwa, der in seinen Planetenbeschimpfungen unter anderem die Erde aufs Korn nimmt ("Blauer Planet, dass ich nicht lache!") und auch darüber berichtet, wie er von Bewohnern des von ihm beschimpften Planeten Broxitrahl eine Tracht Prügel bezog. Oder Travihron Betel Wollenkrrantz, der mit seinen "Unsichtbaren Gedichten" geradezu dadaistische Qualitäten erreicht.
Sehr viel Spaß machen die Dichterbiographien, auch hier hat man sich bemüht, jedem der fünf Dichter ein eigenständiges Profil zu verleihen. Weniger gelungen erscheinen dagegen die Geleitworte einiger vogonischer Großkopferter, die dieser Sammlung beigegeben sind. Die meisten klingen einfach zu freundlich und verbindlich. Schon die Anrede "Liebe Erdlinge" ist eigentlich ein Stilbruch. Einzig die Präsidentin des vogonischen Parlaments weist eine gewisse Vogonität auf. Sie schreibt: "Irgendein Idiot hat mir gesagt, dass ich ein Grußwort an euch schreiben soll (...). Soll ich euch was sagen? Das interessiert mich nicht die Bohne! Macht doch, was ihr wollt! Muss ich denn zu jedem Scheiß meinen Senf dazugeben?"

 

Fazit: Insgesamt eine sehr schöne Sammlung voller Literatur- und Editionsparodie, die beim Lesen viel Spaß macht. Auf jeden Fall der Beweis, dass man auch aus der drittschlechtetesten Lyrik des Universums noch einen ganz akzeptablen Gedichtband machen kann. Der Preis von 4,99 Euro ist allerdings für den geringen Umfang zu hoch (zugegeben: Ich habe zugegriffen als er bei Null Euro lag). Hier scheint den Autor der gefräßige Plapperkäfer von Traal gebissen zu haben ...

 

Anthony Sonnabend: Vogonische Gedichte! Kindle-Edition, 2014. ca. 54 S., Euro 4,99.

 

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Ruth Klüger: Zerreißproben

Geschrieben von Petra , in Lyrik 15 Januar 2014 · 1.445 Aufrufe
Lyrik, Ruth Klüger

Soll ein Dichter seine Gedichte erklären? Ja, meint Ruth Klüger. In ihrem Gedichtband "Zerreißproben" versammelt sie Lyrik aus frühester Jugend - entstandem in den Konzentrationslagern Auschwitz, Theresienstadt und Christianstadt -, Gedanken über Sprache und Fremdheit, entstanden in den USA, Beobachtungen aus Wien, Germanistische Fragen, deutsche und englischsprachige Verse und immer wieder eine Auseinandersetzung mit der jüdischen Tradition.
Es ist eine sehr vielschichtige Sammlung, und doch, wenn man bedenkt, dass es hier um gut sieben Jahrzehnte lyrisches Schaffen geht, ist es dennoch ein recht schmales Bändchen. Und braucht es nun die Erläuterungen? Sollte Literatur nicht selbsterklärend sein und ohne langes Herumdeuten beim Leser ankommen?
Bei manchen Gedichten sind für den unbedarften Leser tatsächlich die Kommentare interessanter und wichtiger als die tatsächliche literarische Qualität. Ein Umstand, auf den die Autorin mehrfach selbst hinweist. "Das Gedicht ist so banal wie möglich", schreibt sie anlässlich ihres Gedichts "Auschwitz", das sie als 13-Jährige im Jahr 1944 verfasste. "Und außerdem ist es viel zu lang. Es ist ein gutes Beispiel von Versen, die nicht um ihrer selbst willen interessant snd, sondern wegen der Umstände, unter denen sie verfasst wurden." Dennoch ist zum Beispiel das direkt folgende Gedicht "Der Kamin" mehr als nur biographisch interessant. Es geht um den Rauch über Auschwitz und darum, was und wer dort alles verbrannt wurde. Noch immer erschütternd.
Sehr wichtig scheint mir auch das ausdrückliche Bekenntnis der Autorin zur Assonanz, dem "unreinen Reim", den sie außerordentlich liebt und der, wie sie schreibt, im angelsächsischen Bereich wesentlich verbreiteter und wertgeschätzter ist als in Deutschland. Was unter Umständen dem Puristen ungelenk erscheinen mag, war also hier gerade Absicht.
Fast ihr Leben lang hat sich die Dichterin an der deutschen Sprache abgearbeitet. Muttersprache, und doch Feindin geworden, eine Sprache, die an die Vergangenheit erinnerte, eine Sprache, die Klüger ihre Kinder in den USA nicht lehrte, sie selbst lernte Englisch erst mit 16 Jahren. Früh genug, um es noch geläufig sprechen zu lernen. Zu spät, um die Muttersprache zu ersetzen. "Ich habe, bis ich mit sechzehn Jahren in die USA auswanderte, keine andere Sprache gehabt als die deutsche, und so innig mein Verhältnis zur deutschen Literatur war, so innig wollte ich sie wieder loswerden und mir eine neue erobern", schreibt sie im Kommentar zu ihrem Gedicht "Deutsche Sprache". In den Versen erzählt sie von "diesen Lauten, die ich zu verlernen / versuchte, weil die spitzen Konsonanten / das wunde Fleisch der Kinderjahre kannten". Und doch dichtete sie fast ausschließlich auf Deutsch weiter. Lediglich im letzten Abschnitt stellt sie vier ihrer Gedichte vor, die auf Englisch geschrieben wurden und denen sie eine deutsche Fassung zur Seite stellt.
Ein Großteil der Gedichte widmet sich der Geschichte des Judentums, die immer wieder als aktuelle Erfahrung neu hervortritt, also nicht historisiert und zu den Akten gelegt werden kann. Ob das die Erfahrung der "Diaspora" im gleichnamigen Gedicht ist oder der "Jom Kippur": "Und dieses Jahr wie jedes Jahr / zehrt und zehrt der Hunger der Toten / an dem Fleisch der Lebendigen."
Immer wieder tauchen die Toten auf, auch zu Halloween in den USA, wenn das lyrische Ich von den Geistern längst verstorbener Verwandter bedrängt wird. Solche Geister haben die Eigenschaft, dass sie einen nicht überraschen, hält sie fest, man weiß genau Tag und Stunde, wann sie sich einstellen.
Dazwischen beinahe heitere Impressionen aus Wien über zwei ältere Professorinnen, die im Volksgarten die Statuen verwechseln und sich in Damenschuhen übers Kopfsteinpflaster quälen. Weiterhin gibt es ein Kranzgedicht über eine verstorbene Wissenschaftskollegin, mit der sie nun nie wieder Streitgespräche führen wird. Man findet aber auch ein Aufbegehren in "Jessica lässt sich scheiden", in dem mit Shakespeares Shylock, aber auch mit dem eigenen Vater und dem Ehemann abgerechnet wird.
Ob Gedichte nun für sich selbst sprechen sollen, ober ob ein Autor sie erklären sollte, darüber kann man geteilter Meinung sein. Gerade bei den autobiographischen Details, die der Leser nicht wissen kann, hat sich der Selbstkommentar als ausgesprochen hilfreich und vor allem sehr lesenswert erwiesen. Auf jeden Fall haben Klügers Erläuterungen nichts zu tun mit unangenehmem Pointenreklären gegenüber Leuten, die den Witz nicht verstanden haben. In diesem Buch bilden Gedichte und kommentierende Selbstreflexion, und man möchte keinen der beiden Bestandteile wissen.

 

Fazit: Ein ungewöhnliches Buch, das durch die Kommentierung sehr gewinnt. Gedichte und Gedanken, die bewegen und nicht verstummen, wenn man den Buchdeckel zugeschlagen hat. Ausgesprochen lesenswert.

 

 

Ruth Klüger: Zerreißproben. Kommentierte Gedichte. Wien: Paul Zsolnay Verlag, 2013. 117 S. Euro 14,90.

 

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Günter Abramowski: vom turm

Geschrieben von Petra , in Lyrik 31 März 2013 · 2.059 Aufrufe
Günter Abramowski, Lyrik

"vom turm" nennt Günter Abramowski seinen neuen Lyrikband. Das Buch ist schmal, es enthält 50 Gedichte, die meisten sind recht kurz und sehr kompakt.
Oft verzichtet der Autor auf Reim und Versmaß. Konsequente Kleinschreibung, der weitgehende Verzicht auf Interpunktion und die Verwendung des "&" anstelle des "und", dazu meist recht kurze Zeilen prägen die Optik der Texte und zwingen zum langsamen Lesen und immer wieder zum Innehalten. Manchmal finden sich nur Satzfragmente und kurze Assoziationen, manchmal werden Lebensweisheiten und Sinnsprücke laut wie "kälte ist bitter solange man friert", "wer nichts will / der hat schon" oder Zitate aus Lao-tses "Tao Te King".
Gern lässt Abramowski religiöse Themen anklingen. Er schreibt über die Leiter aus Jakobs Traum, den gekreuzigten Jesus, über Engel, doch oft alles andere als christlich-fromm und still. Man trift auf einen Christus, der "dem demütigen / im schutz der Dunkelheit / das kreuz bricht", man hört die Schlange zischen oder findet Verse wie: "der engel hat meinen kopf / mit einem stein zerschmettert".
Sehr intensiv schildert der Autor Natur und Meeresstimmung wie im Gedicht "engel in möwen":

 

wenn die see den himmel trinkt
das unsichtbare verdorrt
am salz des wassers
verwandeln sich engel in möwen

 

ewige meister der stürme
wollen dich als sicheren fels
verwehte geheimnisse schreien
sie dir als zuflucht ins mark

 

Insgesamt ist "vom turm" ein sehr vielschichtiger Gedichtband, für den man sich trotz seines geringen Umfangs ein wenig Zeit nehmen sollte. Es lohnt sich, die Texte ein zweites Mal zu lesen.

 

Günter Abramowski: vom turm. Gedichte. Hamburg: Elbaol-Verlag, 2012. 64 S., Euro 5,95.

 

Weitere Werke von Günter Abramowski:
das leichte ist im schweren
darüberhinaus
vor den toren von tag & nacht

 

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Michael Zoch: Kometen vom Fass

Geschrieben von Petra , in Lyrik 23 Juli 2012 · 1.504 Aufrufe
Lyrik, Michael Zoch
Manchmal, ganz selten, trifft man Bücher, die sind einfach etwas Besonderes. Die springen dich an, trümmern dir mal eben wie mit einem Vorschlaghammer allen Gedankenmüll und Kalk aus dem Schädel, und wenn dir dann eine Woche später noch immer das Herz vom Adrenalin überschäumt und jemand fragt dich: "Wie war es denn?", dann kannst du dich nur zurücklehnen und sagen, ... dass es sehr gut war.
Die "Kometen vom Fass" von Michael Zoch sind so ein Büchlein. Schmal, gerade mal 88 Seiten. Gedichte. Aber was für welche. Da schleudert jemand seine Verse mit der Gewalt eines Vulkanausbruchs aufs Papier, ohne Reim, ohne Maß, pralles Leben, satte Farben, Sex ohne Herumgeslamme, dazwischen Straßenszenen, Kippen und Katerstimmung, melancholische Bissigkeit und das alles in einer Sprache und in Bildern, berauscht vom Augenblick und trotzdem verdichtet und geschliffen; man spürt, dass da jemand lange und tief nachgedacht hat und weiß, was er da herausbrechen lässt.
Sprachlich sind diese "Kometen vom Fass" beinahe in jedem Vers eine neue Überraschung. Ungewöhnliche Bilder stürzen auf den Leser ein, Kombinationen von Worten, die sich vorher noch niemals begegnet sind, manchmal verspielt, humorig, manchmal herb, und überall hat sich auf diesen Seiten ein Stück intensives Leben abgefärbt.
Da begegnet man einem schwelenden Wesen, "das sich sachdienlich nachbarin nennt und unter den achseln nach stern tv riecht", da trifft man auf Wolken "mit überschlagenen beinen und knallroten heels an den wattefüßen" und "quastenflosser on the rocks und eingesprungene genitive", oder man begegnet "Linda Von Der Luftmatratze", die "in der belle etage des verwaltungsgerichts [...] in stinkstiefelpose die bürohengste züchtigt mit ihrem gnadenlosen frieden."
Sehr warm und von mediterraner Luft durchweht kommt ein Intermezzo mit acht Gedichten aus der Türkei daher. Sonne, Aprikosen und Meerschaumkronen, da möchte man glatt sofort aufbrechen. Oder doch lieber barfuß nach Bordeaux - und dann auf die Frage, wie du es bis hier hin geschafft hast, mit klobigem Grinsen antworten: "80 kippen am tag und nur engel geleckt von vorn bis hinten". Das hat was.
Und ist das Ganze nun neu, modern? Du liebe Zeit, wie blass wirkt das, was man heutzutage als moderne Gedichte im Lyrikregal findet, gegen dieses Geschoss. Als ob Re-volutionen, Re-formationen, Re-naissancen unbedingt auf etwas vollkommen Neues, nie Dagewesenes aus sein müssten. Jenseits von akademischen Schwerverdaulichkeiten oder pseudotiefsinnigen Gutmenschenversen aus dem VHS-Selbstfindungskurs hat hier jemand den uralten, ewig jungen Born der Dichtkunst angebohrt und schleudert einen elemantargewaltigen Dithyrambus hervor wie zu Archilochos' Zeiten. Und genau so ist das ja wohl auch gemeint gewesen, als die Lyrik auf diesen Planeten kam, schäumend wie Kometen vom Fass.
Ob freilich die konsequente Kleinschreibung erforderlich gewesen wäre, sei dahingestellt. Das machen Dichter seit 300 Jahren um zu zeigen, wie modern und antiphiliströs sie sind. Hätte Michael Zoch nicht nötig gehabt, der Mann kann schließlich dichten. Und versehentlich in den lyrischen Mainstream einordnen wird das Buch ohnehin keiner.


Fazit: Lest dieses Buch. Es sei denn, ihr schreibt selbst Gedichte. Könnte durchaus passieren, dass ihr eure Verse danach in die Tonne kloppt.

Michael Zoch: Kometen vom Fass. Gedichte. Mit einem Vorwort von Johannes Witek. Ludwigsburg: POP Verlag, 2011. 88 S., Euro 9.


© Petra Hartmann






Das Herz des Donnervogels, 2023

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Der Klappentext:
Ein Indianer taucht in dem verschlafenen Küstenstädtchen Kitty Hawk auf. Die Witwe Murdoch ist überzeugt, dass der Fremde ein Kundschafter ist und bald seine roten Spießgesellen zum Morden und Plündern mitbringen wird. Doch Junger Adler hat andere Pläne. Er träumt vom Fliegen und wartet auf das Eintreffen zweier verrückter Fahrradhändler.
Karl-May-Fans kennen Junger Adler bereits aus dem Roman Winnetous Erben. Die Vorgeschichte zu diesem Buch wird nun von Petra Hartmann erzählt.

 

Buch-Infos:
Petra Hartmann DAS HERZ DES DONNERVOGELS
Band 18, Abenteuer-Roman
Exklusive Sammler-Ausgabe
Seiten: 282

Taschenbuch
VÖ: April 2023
Künstler: MtP-Art (Mario Heyer)
Künstler (Innenteil): MtP-Art (Mario Heyer)
Preis: 12,95 Euro

 

Bestellen beim Blitz-Verlag

 

Das E-Book ist zum Preis von Euro 3,99 erhältlich.

Unter anderem bei Amazon

oder direkt beim Blitz-Verlag.

 

 

 

Falkenblut, 2020

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Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Widar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus ...

Es ist eine schaurige Welt, in der sich die junge Walküre behaupten muss. Doch Valkrys wäre keine echte Falkin, wenn sie einem Kampf aus dem Weg gehen würde. Todesmutig und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor stürzt sie sich in die Begegnungen mit Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfen, Berserkern, Hexen, Meerungeheuern und dem furchtbaren Totenschiff Naglfari.

 

 

Petra Hartmann: Falkenblut.

Sibbesse: Hottenstein, 2020.

Broschiert, 247 S., Euro 11.

ISBN 978-3935928991

 

Bestellen im Hottenstein-Verlags-Shop

 

Bestellbar unter anderem bei Amazon

Hörbuch: Drachen! Drachen! 2020

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Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren. Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren: Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.

 

Herausgeber: Petra Hartmann, Frank G. Gerigk

Sprecher: Tim Schmidt

Blitz-Verlag

Ungekürzte Lesung

mp3-Download

611 Minuten, 495.91 MB

9783991093435

 

Zu bestellen unter anderem bei Thalia oder bei Amazon.

Nestis und die verbotene Welle, 2017

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Meerprinzessin Nestis und ihre Freunde sind sauer: Lehrer Seestern meint, dass laute Haifischmusik nichts für Kinder ist. Und der Kronrat stimmt ihm zu. Deshalb bekommt die Band »Ølpæst« Auftrittsverbot in der gesamten Nordsee. Doch plötzlich ist deren Musik überall zu hören: Ein Piratensender strahlt die Hits der Knorpelfischgang lautstark aus.

Als eine hochexplosive Kugelmine über dem blauen Glaspalast im Meer dümpelt und ein führungsloser Öltanker in die Nordsee einfährt, droht eine wirkliche Ölpest. Gelingt es den Meerkindern, ein Unglück zu verhindern?

 

Petra Hartmann: Nestis und die verbotene Welle. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Voraussichtlich ab Juni 2017 erhältlich.

Buch-Infos: ca. 152 Seiten, 14,2 x 20,6 cm, Hardcover, zahlreiche s/w-Illustrationen, mit Fadenheftung, Euro 14,90, ISBN 978-3-977066-00-1

 

Leseprobe

 

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Demantin, 2016

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Demantin, der junge König von Antrium, liebt die griechische Königstochter Sirgamot. Doch ihr Vater ist strikt gegen die Hochzeit. Immerhin ist Sirgamot erst zwölf Jahre alt. So zieht Demantin in die Welt, um Ruhm zu erwerben, den Namen seiner Geliebten durch seine Taten zu verherrlichen und sich dem griechischen König als Schwiegersohn zu empfehlen. Er besteht heldenhafte Kämpfe, erwirbt sich die Freundschaft der Königin und des Königs von England und besiegt ein schauriges Meerweib. Letzteres allerdings erweist sich als verhängnisvoll. Denn die sterbende Unholdin verflucht Demantin und prophezeit, dass seine Geliebte mit dem üblen König Contriok verlobt werden soll. Kann Demantin noch rechtzeitig zurückkehren, um die Hochzeit zu verhindern?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Demantin. Ein Ritter-Epos
128 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 9-78-3-940078-34-6
8,95 EUR

 

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Leseprobe

 

Crane, 2016

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Gayol, der Sohn des ungarischen Königs, hat in jugendlichem Übermut den alten Hofmarschall seines Vaters zum Wettkampf herausgefordert und eine peinliche Niederlage erlitten. Aus Scham flüchtet er und gerät ins Reich des deutschen Kaisers, wo er unerkannt unter dem Namen Crane (Kranich) eine Stellung als Kämmerer annimmt und bald sehr beliebt ist. Doch als der Fremde und die Kaiserstochter einander näher kommen und Hofbeamten Unzucht und eine unstandesgemäße Liebschaft wittern, beginnt eine schwere Zeit für Königssohn und Kaiserstochter. Kann Gayol sich auf die Treue Acheloydes verlassen? Und kann die lebensbedrohliche Krankheit der Prinzessin noch geheilt werden?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Crane. Ein Ritter-Epos
84 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 978-3-940078-48-3
6,95 EUR

 

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Leseprobe

Hut ab, Hödeken! 2015

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Ein rasender Bischof auf dem Rennstieg.
Wegweiser, die sich wie von Geisterhand drehen.
Jäger in Todesangst.
Bierkutscher mit unheimlicher Fracht.
Ein stammelnder Mönch,
der plötzlich zum brillanten Redner wird.
Sollte da Hödeken seine Hand im Spiel haben?
Sagen um einen eigenwilligen Geist
aus dem Hildesheimer Land,
frisch und frech nacherzählt
von Petra Hartmann.

 

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken!

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

101 S., Euro 7,95.

ISBN 978-3-940078-37-7

 

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Leseprobe

Freiheitsschwingen, 2015

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Deutschland in den 1830er-Jahren: Für Handarbeit, arrangierte Ehe und Kinderkriegen hat die junge Bürgermeistertochter wenig übrig. Stattdessen interessiert sie sich für Politik und Literatur und greift sehr zum Leidwesen ihres Vaters selbst zur Feder, um flammende Texte für die Gleichberechtigung der Frau und die Abschaffung der Monarchie zu verfassen. Angestachelt von der revolutionären Stimmung des Hambacher Festes versucht sie, aus ihrem kleinbürgerlichen Dasein auszubrechen und sich als Journalistin zu behaupten. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe verschreibt sie sich dem Kampf für ein freies, geeintes Deutschland und schlägt den Zensurbehörden ein Schnippchen. Die Geheimpolizei ist ihnen jedoch dicht auf den Fersen, und die junge Journalistin begeht den verhängnisvollen Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen

 

Petra Hartmann: Freiheitsschwingen

Personalisierter Roman

München: Verlag Personalnovel, 2015

ca. 198 Seiten. Ab Euro 24,95.

(Einband, Schriftart und -größe, Covergestaltung etc. nach Wahl.)

 

Bestellen unter:

www.tinyurl.com/Freiheitsschwingen

 

Timur, 2015

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Wer ist der bleiche Jüngling im Verlies unter der Klippenfestung? Prinzessin Thia will ihn retten. Doch wer Timurs Ketten bricht, ruft Tod und Verderben aus der Tiefe hervor. Als der Blutmond sich über den Horizont erhebt, fällt die Entscheidung ...

 

Beigaben:

Nachwort zur Entstehung

Original-Erzählung von Karoline von Günderrode

Autorinnenbiografien

Bibliografie

 

Petra Hartmann: Timur

Coverillustration: Miguel Worms

Bickenbach: Saphir im Stahl, 2015.

ISBN: 978-3-943948-54-7

Taschenbuch, 136 S.

Euro 9,95

 

 

Ulf, 2015

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Ein Roman-Experiment mit ungewissem Ausgang: Ulf (Magisterstudent unbekannter Fachrichtung), stammt aus einem Dorf, das mehrmals jährlich überschwemmt wird. Zusammen mit Pastor Dörmann (Geistlicher unbekannter Konfession) und Petra (Biografin ohne Auftrag) überlegt er, was man dagegen tun kann. Als ein vegetarisches Klavier die Tulpen des Gemeindedirektors frisst und das Jugendamt ein dunkeläugiges Flusskind abholen will, spitzt sich die Situation zu. Nein, Blutrache an Gartenzwergen und wütende Mistgabelattacken sind vermutlich nicht die richtigen Mittel im Kampf für einen Deich ...
Mal tiefgründig, mal sinnlos, etwas absurd, manchmal komisch, teilweise autobiografisch und oft völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein Bildungs- und Schelmenroman aus einer Zeit, als der Euro noch DM und die Bahn noch Bundesbahn hieß und hannöversche Magister-Studenten mit dem Wort "Bologna" nur eine Spaghettisauce verbanden.

 

Petra Hartmann:

Ulf. Ein Roman-Experiment in zwölf Kapiteln.

eBook

Neobooks 2015

Euro 2,99

Erhältlich unter anderem bei Amazon

Vom Feuervogel, 2015

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Ein Tempel in der Wüste. Heilige Männer, die sich dem Dienst des Feuervogels geweiht haben. Ein Hirtenjunge, der seinem Traum folgt. Aber wird der alte und kranke Phönix wirklich zu neuem Leben wiederauferstehen, wenn der Holzstoß niedergebrannt ist? Eine Novelle von Idealen und einer Enttäuschung, die so tief ist, dass kein Sonnenstrahl je wieder Hoffnung bringen kann.

 

Petra Hartmann:

Vom Feuervogel. Novelle.

Erfurt: TES, 2015.

BunTES Abenteuer, Heft 30.

40 Seiten, Euro 2,50 (plus Porto).

Bestellen unter:

www.tes-erfurt.jimdo.com

 

eBook:

Neobooks, 2015.

Euro 1,99.

Unter anderem bei Amazon

Nestis und die Hafenpiraten, 2014

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Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten" müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014
ISBN 978-3-940078-84-1
14,90 EUR

 

 

Leseprobe unter

 

www.tinyurl.com/nestis2

Blitzeis und Gänsebraten, 2014

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Weihnachten im Potte †¦

†¦ ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der Huckup und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Was es aber mit dem Weihnachtswunder an der B6 auf sich hat, erfahren Sie auf Seite 117. - Greifen Sie zu!

 

 

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hrsg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

144 Seiten | 12 x 17 cm | Paperback |

ISBN 978-3-9400787-57-5
8,90 EUR

 

Leseprobe

Beim Vorderhuf meines Pferdes, 2014

Eingefügtes Bild

Das Messer zuckte vor. Fauchend wich die riesige Katze zurück. Doch nur, um sofort wieder anzugreifen. Das Mädchen, das auf dem Leichnam seiner Stute kauerte, schien verloren.
Acht Jahre ist Steppenprinzessin Ziris alt, als sie bei einem Sandkatzenangriff ihr Lieblingspferd verliert. Ist es wirklich wahr, was ihr Vater sagt? "Alle Pferde kommen in den Himmel ..."
Drei Erzählungen aus der Welt der Nearith über edle Steppenrenner, struppige Waldponys und die alte graue Stute aus Kindertagen.

Petra Hartmann: Beim Vorderhuf meines Pferdes. Neue Geschichten aus Movenna. eBook, ca. 30 Seiten. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014. Euro 0,99.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Darthula, 2014

Eingefügtes Bild

Darthula ist die Tochter eines irischen Kleinkönigs, der über das nebelreiche Land Selama herrscht. Als schönste Prinzessin Irlands lebt sie allerdings nicht ungefährlich. Als sie den mächtigen König Cairbar abweist und ihm nicht als seine Braut folgen will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Cairbar überzieht das kleine Selama mit Krieg und Vernichtung und rottet Darthulas Familie aus. Mit ihrem Geliebten Nathos wagt die junge Frau die Flucht über die stürmische See. Aber Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...

Beigaben zur Neuausgabe:
Vorwort der Autorin mit Infos zur Entstehungsgeschichte
Übersetzung des "ossianischen Originals"
Autorinnenbiographie und Veröffentlichungsliste

Buch-Informationen:
Petra Hartmann: Darthula, Tochter der Nebel.
Bickenbach: Verlag Saphir im Stahl, 2014.
Taschenbuch. 126 S., Euro 9,95.
ISBN 978-3-943948-25-7

Bestellen bei Saphir im Stahl

Pressearbeit für Autoren, 2014

Eingefügtes Bild

Petra Hartmann, Autorin und langjährige Lokalredakteurin, gibt Tipps für die Pressearbeit vor Ort. Sie erklärt die Wichtigkeit der „Ortsmarke“ für eine Zeitung, gibt Tipps zum Schreiben von Artikeln, zum guten Pressefoto und zum Umgang mit Journalisten. Anschaulich, verständlich, praxisorientiert und für Autoren jedes Genres anwendbar.

Petra Hartmann: Pressearbeit für Autoren. So kommt euer Buch in die Lokalzeitung.
eBook. Neobooks, 2014. Ca. 30 Seiten.
Euro 1,99
Diverse Formate, für alle gängigen eBook-Reader.
Erhältlich z.B. bei Amazon, eBook.de, Thalia, Hugendubel, Weltbild u.a.

Nestis und der Weihnachtssand, 2013

Eingefügtes Bild

Als kleine Weihnachtsüberraschung gibt es für Fans des "großen" Nestis-Buchs "Nestis und die verschwundene Seepocke" jetzt ein kleines bisschen Weihnachtssand: Der Verlag Monika Fuchs hat aus der "Ur-Nestis", einem Helgoland-Märchen aus dem Jahr 2007, jetzt ein eBook gemacht. Mit einem wunderschönen Cover von Olena Otto-Fradina und mit ein paar exklusiven Einblicken in Nestis' Nordseewelt.

Klappentext:
"November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ..."

Bonus-Material:
Die Autorin im Interview mit Wella Wellhorn von der Meereszeitung "Die Gezeiten"
XXL-Leseprobe aus "Nestis und de verschwundene Seepocke"

Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. 99 Cent.

Erhältlich für den Amazon-Kindle

Nestis und die verschwundene Seepocke, 2013

Eingefügtes Bild


Eine ausführliche Leseprobe findet ihr hier:
www.tinyurl.com/nestis


Wütend stampft Meerjungfrau Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre Schwester Undine ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind.
Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.
Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
| Hardcover | 14,8 x 21 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013
151 S., Euro 14,90
ISBN 978-3-940078-64-3


eBook:
Amazon-Kindle, 2154 KB
Euro 6,99
http://amzn.to/JJqB0b

Autorenträume, 2013

Eingefügtes Bild


Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.
Wovon aber träumen Autoren? Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?
Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!
Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

Petra Hartmann und Monika Fuchs (Hrsg.):
Autorenträume. Ein Lesebuch.
ISBN 978-3-940078-53-7
333 S., Euro 16,90

Bestellen beim Verlag Monika Fuchs

Mit Klinge und Feder, 2013

Eingefügtes Bild


Phantasie statt Völkerschlachten - das war das Motto, unter dem die Phantastik Girls zur Schreibfeder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genau so zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens.

Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.
Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.
Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. 978-3943378078
247 S., Euro 9.
Bestellen bei Amazon

eBook:
396 KB, Euro 5,49.
Format: Kindle
Bestellen bei Amazon

Das Serum des Doctor Nikola, 2013

Eingefügtes Bild

Berlin, 1927. Arbeitslos, pleite und mit der Miete im Rückstand: Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem "Schwarzen Freitag" der Berliner Börse ganz unten angekommen. Da erscheint das Angebot, in die Dienste eines fremden Geschäftsmannes zu treten, eigentlich als Geschenk des Himmels. Doch dieser Doctor Nikola ist ihm mehr als unheimlich. Vor allem, als Felix den Auftrag erhält, Nikola zu bestehlen ...

Petra Hartmann: Das Serum des Doctor Nikola
Historischer Abenteuerroman.
ISBN 978-3-938065-92-1
190 S., 12,95 Euro.
Bestellen beim Wurdack-Verlag

Leseprobe

Hörbuch: Der Fels der schwarzen Götter, 2012

Eingefügtes Bild

Bei einer Mutprobe begeht der junge Ask einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat.
Bald wissen die Völker des Berglandes nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...

Der Fels der schwarzen Götter.
Hörbuch. 8 Stunden, 57 Minuten.
Sprecherin: Resi Heitwerth.
Musik: Florian Schober.
Action-Verlag, 2012.
CD/DVD: 16,95 Euro
mp3-Download: 11,95 Euro

Hörbuchfassung des 2010 im Wurdackverlag erschienenen Buchs "Der Fels der schwarzen Götter".

Termine

Lesungen

 

Donnerstag, 10. Oktober: Märchenlesung bei den Hahnenkleer Märchentagen. Kurhaus Hahnenklee. Beginn: 15 Uhr. 

 

Freitag, 25. Oktober: Gruseliges im Goslarer Zinnfiguren-Museum: Meine Kollegin Sabine Kempfer von der Goslarschen Zeitung liest meine Bergmanns-Geschichte "Der schwarze Frosch" vor. Beginn: 18 Uhr.

 

 

 

Messen, Cons, Büchertische

 

Samstag, 19. Oktober: BuchmesseCon. Bürgerhaus Sprendlingen, Dreieich. 10 bis 20 Uhr. Ich bin mit einem Büchertisch dabei. Eine Lesung mache ich dieses Jahr nicht, etwas Neues von mir gibt es voraussichtlich erst nächstes Jahr wieder.

 

 

 

Links

Meine Heimseite:

www.petrahartmann.de

 

Facebook-Autorenseite:

www.facebook.com/AutorinPetraHartmann/

 

Nestis auf Facebook:

www.facebook.com/nestis.net/

 

Die Falkin auf Facebook:

https://www.facebook.com/FalkinValkrys

 

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Biografie

Petra Hartmann, Jahrgang 1970, wurde in Hildesheim geboren und wohnt in Sillium. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Hannover. Auf den Magisterabschluss folgten die Promotion mit einer Doktorarbeit über den jungdeutschen Schriftsteller Theodor Mundt und ein zweijähriges Volontariat bei der Neuen Deister-Zeitung in Springe. Anschließend war sie dort fünf Jahre Lokalredakteurin. Ferner arbeitete sie für die Leine-Zeitung in Neustadt am Rübenberge, die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven, die Neue Presse in Hannover und die Volksstimme in Gardelegen. Derzeit ist sie bei der Goslarschen Zeitung beschäftigt.
Als Schriftstellerin liebt sie vor allem das fantastische Genre. Sie verfasst hauptsächlich Fantasy und Märchen. Bekannt wurde sie mit ihren Fantasy-Romanen aus der Welt Movenna. Mit den Abenteuern der Nordsee-Nixe Nestis legte sie ihre erste Kinderserie vor. Sie errang mit ihren Geschichten dreimal den dritten Platz bei der Storyolympiade und wurde 2008 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

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Leserunden zum Nachlesen

Leserunde zu "Darthula, Tochter der Nebel" auf Lovelybooks. Mit Autorin Petra Hartmann und Cover-Künstler Miguel Worms: http://www.lovelyboo...nde/1201913120/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Nestis und die verschwundene Seepocke": Mit Autorin Petra Hartmann und Verlegerin Monika Fuchs:

http://www.lovelyboo...nde/1166725813/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Mit Klinge und Feder": Mit den Autorinnen Linda Budinger, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl: http://www.lovelyboo...nde/1156671163/

 

Leserunde zu "Falkenblut" auf Lovelybooks: https://www.lovelybo...263/2687604262/

Geschichten über Nestis

Bücher
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

"Nestis und die verbotene Welle. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

 

Mini-Buch

"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

eBooks
"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.

"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

Hörbuch
"Eine Hand voll Weihnachtssand." In: Petra Hartmann: "Weihnachten im Schneeland". Gelesen von Karin Sünder. Mit Musik von Simon Daum. Essen: Action-Verlag, 2010. (mp3-Download und CD-ROM)

Beiträge zu Anthologien
"Weihnachtssand für Helgoland." In: "Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein." Hrsg. v. Bartholomäus Figatowski. Plön: Verlag 71, 2009. S. 163-174.

Hödeken-Lesestoff

Buch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. 101 S., Euro 7,95. ISBN 978-3-940078-37-7. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

 

Hörbuch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. 2 CD. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Euro 14,95. ISBN: 978-3940078414. Unter anderen erhältlich bei Amazon.

 

eBook

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

 

Geschichten

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg. In: Hildesheimliche Autoren e.V.: Hildesheimer Geschichte(n). Ein Beitrag zum 1200-jährigen Stadtjubiläum. Norderstedt: Book on Demand. 196 S., Euro 9,99. ISBN 978-3734752698. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

Die glücklose Hasenjagd. In: MVP-M. Magazin des Marburger Vereins für Phantastik. Marburg-Con-Ausgabe. Nr. 19b. S. 36-40.

 

Lesung

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg, Radio Tonkuhle, Sendung vom April 2015.

 

Movenna-Kompass

Übersicht über die Romane und Erzählungen aus Movenna


Bücher

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2004. 164 S.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2007. 188 S.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2010. 240 S.

 

eBooks

 

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Beim Vorderhuf meines Pferdes. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Hörbuch

Der Fels der schwarzen Götter. Action-Verlag, 2012.


Movennische Geschichten in Anthologien und Zeitschriften

Die Krone Eirikirs. In: Traumpfade (Anthologie zur Story-Olympiade 2000). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2001. S. 18-25.
Flarics Hexen. In: Geschöpfe der Dunkelheit (Anthologie zur Story-Olympiade 2001). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2002. S. 22-28.
Raubwürger. In: Kurzgeschichten, September 2004, S. 20f.
Furunkula Warzenkraish. Elfenschrift, dritter Jahrgang, Heft 2, Juni 2006. S. 10-14.
Der Leuchtturm am Rande der Welt. In: Elfenschrift, vierter Jahrgang, Heft März 2007, S. 18-21.
Gewitternacht. In: Im Bann des Nachtwaldes. Hrsg. v. Felix Woitkowski. Lerato-Verlag, 2007. S. 57-60.
Pfefferkuchen. In: Das ist unser Ernst! Hrsg. v. Martin Witzgall. München: WortKuss Verlag, 2010. S. 77-79.
Winter-Sonnenwende. In: Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns. Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. S. 51-59.
Der Reiter auf dem schwarzen Pferd. Ebd. S. 60-68.

Die Blaubeerbrücke. In: Met-Magie. Hrsg. v. Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel. Hamburg: Acabus Verlag, 2022. S. 163-174.

 

 

Movennische Geschichten in Fanzines

Föj lächelt. In: Alraunenwurz. Legendensänger-Edition Band 118. November 2004. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 23.
Raubwürger. In: Drachenelfen. Legendensänger-Edition Band 130. Januar 2006. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 3-5.
Goldauge. In Phantastische Geschichten mit den Phantastik Girls. (Broschüre der Phantastik Girls zum MarburgCon 2007)


Aufsätze

Wie kann man nur Varelian heißen? Über das Unbehagen an der Namensgebung in der Fantasy. In: Elfenschrift, 5. Jahrgang, März 2008. S. 16f.


Movennische Texte online

Aus "Geschichten aus Movenna":
König Surbolds Grab
Das letzte Glied der Kette
Brief des Dichters Gulltong
Der Kranich
Die Rückkehr des Kranichs

Aus "Ein Prinz für Movenna":
Der Leuchtturm am Rand der Welt
Furunkula Warzenkraish
Gewitternacht

Aus "Der Fels der schwarzen Götter":
Der Waldalte
Hölzerne Pranken
Im Bann der Eisdämonen

Die Bibliothek der Falkin

Übersicht über die Romane und Novellen über die Walküre Valkrys, genannt "die Falkin"

Bücher

Die letzte Falkin. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010.
Falkenblut. Sibbesse: Hottenstein-Verlag, Sommer 2020.

eBooks

Falkenblut. Vier Fantasy-Romane. eBook-Ausgabe. Chichili und Satzweiss.com, 2012. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. eBook. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2011. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. In: Best of electronic publishing. Anthologie zum 1. Deutschen eBook-Preis 2011. eBook. Chichili und Satzweiss.com, 2011. (unter anderem erhältlich bei Thalia und Amazon)


Aufsatz

Aegirs Flotte - ein Nachruf. In: Fandom Observer, Dezember 2011. S. 16-18. Online-Magazin und Blogversion

Drachen! Drachen! 2012

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Frank G. Gerigk & Petra Hartmann (Hrsg.)
DRACHEN! DRACHEN!
Band 01, Drachen-Anthologie
ISBN: 978-3-89840-339-9
Seiten: 384 Taschenbuch
Grafiker: Mark Freier
Innengrafiker: Mark Freier
Preis: 14,95 €
Bestellen beim Blitz-Verlag

Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren.
Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren:
Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.
Originalveröffentlichung!

Die Schlagzeile, 2011/2012

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Petra Hartmann: Die Schlagzeile.
Personalisierbarer Roman.
PersonalNovel Verlag, 2011.
eBook: PersonalNovel, 2012.
Personalisieren und bestellen

Verschlafen und idyllisch liegen sie da, die Orte Barkhenburg, Kleinweltwinkel und Reubenhausen. Doch dann stört der Diebstahl einer Heiligenfigur die Ruhe: Ein jahrhundertealter Hass bricht wieder aus und ein hitziger Streit entflammt, der aus Freunden Feinde und aus friedlichen Nachbarn sich prügelnde Gegner macht. Mittendrin: Eine Journalistin, die bereit ist, für eine Schlagzeile im Sommerloch alles zu geben. Mit viel Einsatz und einer Prise Humor versucht sie, das Geheimnis um die verschwundene Hubertus-Statue aufzuklären, und muss sich dabei mit erregten Politikern, aufgebrachten Dorfbewohnern und einem nervösen Chefredakteur herumschlagen. Aber die Journalistin lässt sich nicht unterkriegen - bis ihr ein Anruf fünf Minuten vor Redaktionsschluss die Schlagzeile zunichtemacht...

Falkenblut, 2012

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Petra Hartmann: Falkenblut.
Vier Romane in einem Band.
E-Book
Satzweiss.com - chichili agency, 2012.
3,99 Euro

 

Nicht mehr lieferbar!

Neuausgabe in Vorbereitung.


Die Abenteuer der jungen Walküre Valkrys beginnen an ihrem ersten Arbeitstag und ausgerechnet dort, wo die germanischen Götter- und Heldensagen enden: Ragnarök, die Endzeitschlacht, ist geschlagen, Götter und Riesen haben sich gegenseitig aufgerieben, die wenigen Überlebenden irren ziellos durch die Trümmer des zerbrochenen Midgard. An der Seite des neuen Götterkönigs Widar muss sich Valkrys nun behaupten. Dabei trifft sie auf Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfe, Berserker, Hexen, riesenhafte Meerungeheuer und das furchtbare Totenschiff Naglfari. Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Meine Bücher 1998 - 2011

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Petra Hartmann
Falkenfrühling
eBook
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN: 978-3-939139-59-1

Wegen Verkauf des Arcanum-Verlags ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, aber die Zweitveröffentlichung in der eBook-Anthologie "Best of electronic publishing" gibt es noch als epub oder Kindle-Ausgabe.

Valkrys träumt davon, eine echte Walküre zu sein. Sie springt, noch Kind, vom Dach des Langhauses.
Alle Ermahnungen ihrer Eltern sind vergeblich, sie macht sich an den Aufstieg zum Gipfel der nahen Klippe, besessen vom "Traum vom Fliegen" ...

Fünfter Platz beim Deutschen eBook-Preis 2011.

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Petra Hartmann
Die letzte Falkin
Roman.
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-62-1
Bestellen beim Arcanum-Verlag

Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Vidar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus †¦


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Petra Hartmann
Der Fels der schwarzen Götter
Roman
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-64-8
Bestellen beim Wurdack-Verlag


Hochaufragende Felswände, darin eingemeißelt weit über tausend furchteinflößende Fratzen, die drohend nach Norden blicken: Einer Legende zufolge sind die schwarzen Klippen das letzte Bollwerk Movennas gegen die Eisdämonen aus dem Gletscherreich.
Doch dann begeht der junge Ask bei einer Mutprobe einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat. Und die Völker des Berglandes wissen bald nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...


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Petra Hartmann
Darthula
Heftroman
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-32-4
Bestellen beim Arcanum-Verlag


Darthula, die schönste Prinzessin der Nebellande, beschwört Krieg, Tod und Vernichtung über ihr heimatliches Selama herauf, als sie den Heiratsantrag des mächtigen Königs Cairbar ausschlägt. Zusammen mit ihrem Geliebten flüchtet sie in einem kleinen Segelboot übers Meer. Doch Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...


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Petra Hartmann
Weihnachten im Schneeland
Hörbuch
Action-Verlag
Download bei Audible
CD bestellen beim Action-Verlag

WEIHNACHTEN IM SCHNEELAND von Petra Hartmann vereint vier wundervolle Kurzgeschichten für Kinder ab 6 Jahren. Schon die Titel regen die Phantasie der Kleinen an und verleiten zum Schmunzeln und Staunen:
- "Der Reserve-Weihnachtsmann"
- "Die Weihnachts-Eisenbahn"
- "Eine Handvoll Weihnachtssand"
- "Paulchen mit den blauen Augen"



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Petra Hartmann
Ein Prinz für Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-24-9
Bestellen

Mit dem Schild oder auf dem Schild
- als Sieger sollst du heimkehren oder tot.
So verlangt es der Ehrenkodex des heldenhaften Orh Jonoth. Doch der letzte Befehl seines sterbenden Königs bricht mit aller Kriegerehre und Tradition: "Flieh vor den Fremden, rette den Prinzen und bring ihn auf die Kiesinsel." Während das Land Movenna hinter Orh Jonoth in Schlachtenlärm und Chaos versinkt, muss er den Gefahren des Westmeers ins Auge blicken: Seestürmen, Riesenkraken, Piraten, stinkenden Babywindeln und der mörderischen Seekrankheit ....


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Petra Hartmann
Geschichten aus Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-00-1
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Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muß König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich ...


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Wovon träumt der Mond?
Hrsg. v. Petra Hartmann & Judith Ott
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-37-2
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Der Mond - König der Nacht und gleichsam Verbündeter von Gut und Böse ... Seit jeher ranken sich Legenden voller Glauben und Aberglauben um sein Licht, das von den einen als romantisch verehrt und von den anderen als unheimlich gefürchtet wird. Seine Phasen stehen für das Werden und Vergehen allen Lebens, er wacht über die Liebenden, empfängt die Botschaften der Suchenden, Einsamen und Verzweifelten und erhellt so einiges, was lieber im Dunkeln geblieben wäre. 39 Autorinnen und Autoren im Alter von 12 bis 87 Jahren sind unserem nächtlichen Begleiter auf der Spur gewesen. In 42 erfrischend komischen, zutiefst nachdenklichen und manchmal zu Tränen rührenden Geschichten erzählen sie die Abenteuer von Göttin Luna und Onkel Mond, von erfüllten und verlorenen Träumen, lassen Perlmuttschmetterlinge fliegen und Mondkälber aufmarschieren. Und wer denkt, dass nur der Mann im Mond zuweilen die Erde besucht, irrt sich! Auch umgekehrt erhält er gelegentlich unverhofften Besuch dort oben.


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Drachenstarker Feenzauber
Herausgegeben von Petra Hartmann
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-28-0
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Öko-Feen, Büro-Feen, Todes-Feen und Bahn-Feen, geschäftstüchtige Drachen, goldzahnige Trolle, Sockenmonster, verzauberte Kühlschränke, Bierhexen, Zwirrrrrle, Familienschutzengel, Lügenschmiede, ehrliche Anwälte, verarmte Zahnärzte und andere Märchenwesen geben sich in diesem Buch ein Stelldichein.
51 Märchenerzähler im Alter von zwölf bis 76 Jahren haben die Federn gespitzt und schufen klassische und moderne Märchen, lustige, melancholische, weise und bitterböse Erzählungen, so bunt wie das Leben und so unvergesslich wie das Passwort eines verhexten Buchhalters.


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Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension.
Die jungdeutschen Autoren nach 1835.
ibidem-Verlag
ISBN 978-3-89821-958-7
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"Das Junge Deutschland“ - dieser Begriff ist untrennbar verbunden mit dem Bundestagsbeschluss vom 10. Dezember 1835, durch den die Werke der fünf Schriftsteller Heinrich Heine, Theodor Mundt, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg und Heinrich Laube verboten wurden. Das Verbot markierte Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt einer literarischen Bewegung, die erst wenige Jahre davor begonnen hatte. Die Wege der Autoren trennten sich. Und doch gab es auch danach immer wieder Begegnungen und Berührungspunkte.
Petra Hartmann zeichnet die Wege der Verbotenen und ihrer Verbündeten nach und arbeitet Schnittstellen in den Werken der alt gewordenen Jungdeutschen heraus. Sie schildert insbesondere die Erfahrungen der Autoren auf der Insel Helgoland, ihre Rolle in der Revolution von 1848, aber auch die Versuche der ehemaligen Prosa-Schriftsteller, sich als Dramatiker zu etablieren. Irgendwo zwischen Anpassung und fortwährender Rebellion mussten die Autoren ihr neues Auskommen suchen, endeten als gescheiterte Existenzen im Irrenhaus oder als etablierte Literaten, die doch körperlich und seelisch den Schock von 1835 nie ganz verwunden hatten, sie leiteten angesehene Theater oder passten sich an und gerieten nach Jahren unter strenger Sonderzensur beim Publikum in Vergessenheit. Die vorliegende Untersuchung zeigt, was aus den Idealen von 1835 wurde, wie vollkommen neue Ideen - etwa die Debatte um Armut und Bildung - in den Werken der Jungdeutschen auftauchten und wie die Autoren bis zum Ende versuchten, ihr „Markenzeichen“ - ihren Stil - zu bewahren.


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Von Zukunft trunken und keiner Gegenwart voll
Theodor Mundts literarische Entwicklung vom Buch der Bewegung zum historischen Roman
Aisthesis-Verlag
ISBN: 3-89528-390-8
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Theodor Mundt - Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Literaturwissenschaftler und Historiker - verdankt seinen Platz in der Literaturgeschichte vor allem dem Umstand, daß seine Veröffentlichungen am 10. Dezember 1835 verboten wurden. Das vom deutschen Bundestag ausgesprochene Verbot, das sich gegen die vermeintlichen Wortführer des "Jungen Deutschland", Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und eben Theodor Mundt richtete, war vermutlich die entscheidende Zäsur in den literarischen Karrieren aller Betroffenen. Daß sie mit dem schon berühmten Heinrich Heine in einem Atemzug genannt und verboten wurden, machte die noch jungen Autoren Gutzkow, Laube, Mundt und Wienbarg für ein größeres Publikum interessant. Doch während Gutzkow und auch Laube im literarischen Bewußtsein präsent blieben, brach das Interesse an Mundt und seinen Werken schon bald nach dem Verbot fast gänzlich ab. Seine weitere Entwicklung bis zu seinem Tod im Jahr 1861 wurde von der Literaturwissenschaft bislang so gut wie vollständig ignoriert. Diese Lücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen. Nachgezeichnet wird der Weg von den frühen Zeitromanen des jungen Mundt bis hin zu den historischen Romanen seines Spätwerks.


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Faust und Don Juan. Ein Verschmelzungsprozeß,
dargestellt anhand der Autoren Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt
ibidem-Verlag
ISBN 3-932602-29-3
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"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie", schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den unterschiedlichsten Werken der Literaturgeschichte auf.

Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen.

Anhand der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist."

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