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PetraHartmann



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Kerstin Groeper: Träume von Salbei und Süßgras

Geschrieben von Petra , in Indianer 14 Dezember 2024 · 313 Aufrufe
Indianer, Lakota, Kerstin Groeper und 1 weitere...

In ihrem neuen Roman „Träume von Salbei und Süßgras“ schildert Kerstin Groeper die Spurensuche einer jungen weißen Frau, die als Waise bei einem indianischen Großvater aufwuchs, dann aber von den US-amerikanischen Behörden entdeckt und in ein Pensionat für Waisen gesteckt wurde. Als Kathleen volljährig wird und ihre Pensionatszeit beendet ist, macht sich die junge Frau auf die Suche nach ihrer indianischen Familie …
Der Roman spielt in der Zeit um 1920 herum. Die Zeit der Indianerkriege ist vorbei, allerdings stößt man verschiedentlich auf Spuren des Ersten Weltkriegs. Die amerikanischen Ureinwohner sind in Reservationen untergebracht, Weiße in den Städten haben gewöhnlich keinen Kontakt zu ihnen.
Für Kathleen ist die Zeit in ihrer Schule geprägt von Strenge und Kontrolle. Dennoch sind die Mädchen in dem Pensionat durchaus privilegiert im Vergleich zu den Boarding-Schools, in denen indianische Kinder zwangsassimiliert werden sollen. Diese Kinder wurden teilweise mit Gewalt aus ihren Familien herausgerissen, dürfen sich nicht in ihrer Muttersprache unterhalten und werden einem harten militärischen Drill unterworfen. Kathleen wird diese Art Schule auf ihrer Suche noch kennen lernen.

 

Erinnere dich!

 

„Kiksuya yo! - Erinnere dich!“ Die Worte, die ihr Großvater Matho Sapa, Black Bear, ihr mit auf den Weg gab, als die achtjährige Kathleen ihm entrissen wurde, ziehen sich leitmotivisch durch das gesamte Buch. Kathleen hat nichts vergessen. Sie spricht die Sprache ihres Volkes, der Lakota, noch immer fließend, auch wenn man ihr im Pensionat als Kind die „Heidensprache“ gründlich auszutreiben versucht hat und sie Englisch lehrte. Kathleen gilt als „letztes Opfer der Indianerkriege“, ihr indianischer Großvater soll damals ihren weißen Vater ermordet und sich das Kind angeeignet haben. Daher fühlt sich der Staat für sie zuständig und finanziert ihre Ausbildung. Ein Privileg, wie gesagt.
Doch Kathleen will zurück zu ihrer Familie. Sie verschafft sich Zugriff auf ihre Unterlagen im Büro der Heimleiterin und erfährt, in welcher Gegend sie damals aufgefunden wurde. Ihre Heimat liegt in einem Lakota-Reservat, stellt sie fest. So bewirbt sie sich auf eine Stelle als Lehrerin in Rapid City, in einem Indianer-Internat. Wenig später findet sie ihren Großvater im städtischen Gefängnis, wo er seit dem Tod ihres Vaters als vermeintlicher Mörder einsitzt.

 

Bemerkenswert unaufgeregt

 

Der Roman kommt auf eine angenehm leichtfüßige und bemerkenswert unaufgeregte Art daher. Der Tonfall ist ruhig und gelassen, und vor allem fehlt den Charakteren, die zwischen Kathleen und dem Happy End stehen, größtenteils die Verbohrtheit und der Hass auf alles, was mit den Ureinwohnern zusammenhängt. Es ist eine Zeit, in der die Indianerkriege längst vorbei sind, und Kathleen begegnet niemand mehr, der es ausdrücklich schlecht mit den Natives meint, allenfalls eine gewisse koloniale Überheblichkeit kann man den Akteuren bescheinigen.
Kathleen hat im gesamten Buch keinen ernsthaften „Gegner“. Schon ihre erste Aktion, der Einbruch ins Büro der Mutter Oberin, erweist sich als völlig überflüssig: Die Frau händigt ihr die Unterlagen und die spärlichen ihr bekannten Informationen über Kathleens Herkunft kurz vor dem Ende der Pensionatszeit aus und unterstützt sie sogar, als Kathleen den Wunsch äußert, nach Rapid City zu gehen. Auch der Leiter der Indianerschule ist längst kein von Hass zerfressener Tyrann oder vom Glaubenseifer zerfressener Heidenhasser mehr, der seine Schüler schikaniert. Ja, der Drill ist hart, das Funktionieren-Müssen im Takt der Trillerpfeifen ist für die Kinder eine Qual. Aber der Schulleiter lässt immer mal wieder mit sich reden und hört zu, wenn Kathleen Verbesserungsvorschläge macht, und er erlaubt ihr sogar, auf Lakota mit den Schülern zu sprechen, was bisher streng bestraft wurde.

 

Sheriff unterstützt Ermittlungen

 

Selbst der Sheriff, der Black Bear seit Jahren in seinem Gefängnis bewacht, ist alles andere als ein Hardliner und unterstützt nach anfänglichem Misstrauen Kathleens Versuche, die Unschuld ihres Großvaters zu beweisen. Nur einmal treten Weiße als brutale, zerstörerische Gewalttäter auf. Das allerdings bezeichnenderweise in einer Situation, die Kathleen nicht selbst erlebt, sondern nur aus einem Bericht erfährt.

 

Begegnung mit historischen Persönlichkeiten

 

Sehr interessant ist das Zusammentreffen mit historischen Persönlichkeiten wie Black Elk und Father Eugene Buechel. Und die zahlreich verwandten Sätze auf Lakota machen das Buch fast zu einem kleinen Sprachkurs. Auch auf die Frage, ob die nordamerikanischen Ureinwohner schon vor der Ankunft der Spanier Pferde kannten, geht Kerstin Groeper ein und lässt Kathleens Vater Felszeichnungen erforschen, die durch die Erschaffung gigantischer Präsidentenporträts in den Bergen allerdings von der Vernichtung bedroht sind …
Insgesamt ein flüssig geschriebener, leicht zu lesender, aber alles andere als simpler Roman. Spannend und sachkundig und an keiner Stelle langweilig, dabei aber ein Buch, das völlig ohne „Bösewichte“, Gewaltdarstellungen und Actionszenen auskommt. Allenfalls könnte man an einigen Stellen fragen, ob die Autorin es ihrer Heldin nicht manchmal Stellen etwas zu leicht macht. Ein wenig Widerstand und ein paar Gegner hätten Kathleens Geschiche gut getan.

 

Fazit: Spannender und sachkundiger Roman über eine Spurensuche und eine Familienzusammenführung der eigenen Art. Eine unaufgeregte Erzählung, aus der man sehr viel über Sprache und Kultur der Lakota lernen kann. Lesenswert.

 

Kerstin Groeper: Träume von Salbei und Süßgras. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2024. 287 S., Euro 12,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Adlerkralle - Der Indianer-Junge und sein Wolf
Grauer Wolf - Ein Indianerjunge will nach Hause
Indigene Märchen
Mohawk Love
Im Eissturm der Amsel
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

© Petra Hartmann




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Kerstin Groeper: Adlerkralle. Der Indianer-Junge und sein Wolf

Geschrieben von Petra , in Indianer 27 August 2024 · 578 Aufrufe
Indianer, Kerstin Groeper und 2 weitere...

Die Geschichte eines jungen Menominee-Indianer namens Adlerkralle erzählt Kerstin Groeper in ihrem gleichnamigen Roman. Das Kinderbuch für neunjährige Leser handelt von den Abenteuern des Jungen und seiner Freunde, von Leben und Kultur des Stammes der Menominee und von einer ungewöhnlichen Freundschaft des Protagonisten zu einem jungen Wolf.
Adlerkralle, in der Sprache seines Volke Keniu-neskas gerufen, ist noch ein Kind, aber er und seine Freunde können schon mit selbst gefangenen Fischen oder selbst geschossenen Kaninchen oder Truthähnen zum Unterhalt ihrer Familien beitragen. Doch noch machen Spiel und Schwimmspaß im Fluss den größten Teil ihres Tages aus. Wenn nur die "Großen" nicht wären. Vor allem Wilder Puma, ein älterer Junge macht Adlerkralle und seinen beiden Freunden das Leben schwer. Er ist einer der stärksten und wildesten Jungen im Lager, und die Erwachsenen gehen davon aus, dass er einmal ein tüchtiger Krieger wird, der für sein Volk kämpfen und Frauen und Kinder erfolgreich beschützen kann. Vorerst haben die Kinder aber nur unter seinen rauen Späßen zu leiden und können seiner Kraft bei Balgereien nichts entgegen setzen. Da hat Adlerkralle eine Idee: Eine Gespensterpuppe, ein Wendigo, an den die benachbarten Anishinabe (Ojibwe / Chippewa) glauben, soll dem Halbstarken einen gehörigen Schrecken einjagen. Was für ein Spaß!

 

Ein Wolf als bester Freund

 

Adlerkralle und seine Freunde bestehen zahlreiche Abenteuer. Sie gehen auf die Jagd, spielen Ballspiele, sind im Sommerlage bei der Ahornsaft-Ernte mit dabei und können ihren Stamm sogar vor einem Überfall durch die feindlichen Anishinabe retten. Sie üben für das große Medizin-Spiel, hören die traditionellen Legenden ihres Volkes. Vor allem aber ist es ein besonderer Freund, der bald das Leben des jungen Menominee prägen wird: Als die Kinder eine verendete Wölfin finden und kurz danach ihr verwaistes Junges, ist es Adlerkralle, der den Welpen an sich nimmt und aufzieht. Das Tier, das erst nur ein nerviger Zeltgenosse ist und alles annagt, wird bald zum Spielgefährten, schließlich zum Partner und Beschützer. Doch wer hätte geahnt, dass die tote Wolfsmutter auch bei Adlerkralles Visionssuche und dem Werben um einen Schutzgeist ihre Pfoten im Spiel haben wird?
Das Buch ist spannend und kindgerecht geschrieben und vermittelt obendrein eine Menge Wissen über die Kultur und Lebensweise der nordamerikanischen Waldindianer. Sehr schön sind auch die Zeichnungen von Marion Großer, die das Buch auch zu einem optischen Vergnügen machen. Die Sprache ist altersangemessen und auf junge Leser zugeschnitten, doch auch Eltern werden beim Vor- oder Mitlesen auf ihre Kosten kommen. Ebenfalls kindgerecht ist die Schilderung der Begegnung zweier feindlicher Stämme: Hier fällt kein einziger Schuss, und die Kinder lernen zum einen, dass man den Gegner nicht nur durch Waffengewalt, sondern auch durch Köpfchen an bösen Taten hindern kann, zum anderen, dass man sich den Feind zum Freund machen kann und sollte.

 

Fazit: Ein spannendes und lehrreiches Kinderbuch, das auf unaufdringliche Art viel über die Kultur der Menominee vermittelt. Außerdem ein Lehrbuch in Sachen Freundschaft. Und welches Kind träumt nicht davon, einen eigenen Hund zu besitzen? Hier ist es eben ein noch nicht domestizierter Hund.

 

Kerstin Groeper: Adlerkralle. Der Indianerjunge und sein Wolf. Kinderroman. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2017. 169 S., Euro 9,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Träume von Salbei und Süßgras
Grauer Wolf - Ein Indianerjunge will nach Hause
Indigene Märchen
Mohawk Love
Im Eissturm der Amsel
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

© Petra Hartmann




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Angeline Boulley: Warrior Girl Unearthed

Geschrieben von Petra , in Indianer 25 August 2024 · 612 Aufrufe
Indianer, Ojibwe und 3 weitere...

Wer den Roman "Warrior Girl Unearthed" von Angeline Boulley zur Hand nimmt, tut gut daran, die Widmung auf der ersten Seite ganz langsam zu lesen und darüber nachzudenken. Und am besten nach der Lektüre des Romans noch einmal:
"Für unsere 108.328 Vorfahren, die immer noch in Institutionen aufbewahrt werden; und für alle, die daran arbeiten, sie nach Hause zu holen."
Perry, die Heldin des Romans ist eine junge Ojibwe-Indianerin, die, wie auch ihre Zwillingsschwester Pauline und zahlreiche Gleichaltrige in der Zeit zwischen Schule und College ein Praktikum in den Institutionen ihres Stammes machen. Perry, die eigentlich lieber fischen als aufs College gehen will, wird von ihrer Tante genötigt teilzunehmen. Sie erhält eine Stelle im Stammesmuseum, obwohl dessen Leiter Cooper sonst nie Praktikanten annimmt. Der bärbeißige Cooper nimmt sie mit auf eine Sitzung, in der es um die Rückführung indianischer Kulturgüter und - noch wichtiger - um die Rückerstattung menschlicher Körper und Körperteile an ihre Angehörigen geht.

 

Wenn die eigenen Vorfahren im Museum liegen

 

Für Perry handelt es sich zunächst einfach nur um "Zeug", wie sie despektierlich bemerkt. Doch dann sieht sie selbst dieses "Zeug" im Keller einer staatlichen Institution: Schädel, Knochen, Zähne - Überreste ihrer Ahnen. Für die junge Indianerin, für die die Verbundenheit mit ihren Vorfahren wesentlich mehr bedeutet als für einen Weißen, der vielleicht noch etwas über seine Großeltern weiß, nicht aber über seine Urgroßeltern, ist es ein Schock.
Da ist dieses eine Skelett, von den weißen Wissenschaftlern als "Warrior Girl Unearthed" bezeichnet, das ausgegrabene Krieger-Mädchen. Angefallen von einem Raubtier. Als Grabbeigabe hatte man der jungen Frau ein Messer mitgegeben. Und nun liegt sie skelettiert im Kellerarchiv des Mackinac State College, und der bleiche Doktor "Leer-wah" betrachtet sie als seinen persönlichen Schatz, nennt sie "mein Mädchen" und erklärt Perry stolz, man habe den Leichnam ausnahmsweise nicht "exartikuliert", also in seine Einzelteile zerlegt und mit anderen Leichenteilen gemeinsam eingelagert, Knochen zu Knochen, Zahn zu Zahn.

 

Das Gesetz gebietet die Rückerstattung an den Stamm, aber ...

 

Perry lernt, was "NAGPRA" bedeutet. Der "Native American Graves Protection and Repatriation Act" ist ein Gesetz, demzufolge jede Institution, die Native-American-Sammlungen besitzt und staatliche Förderungen erhält, verpflichtet ist, Grabbeigaben und menschliche Überreste an die betreffenden Stämme herauszugeben. Das ist die Theorie. In der Praxis ist da die oft fehlende Dokumentation der Gegenstände. Museen können sich oft jahrelang um die Herausgabe drücken mit der Auskunft, die Bestände seien noch nicht dokumentiert, und man habe zu wenig Personal, die Stücke abschließend zu erfassen. Außerdem ist da die Beweislast. Denn die Stämme müssen zweifelsfrei belegen können, dass bestimmte Knochen eindeutig von einem ihrer Angehörigen stammt. Und: Das Gesetz gilt nicht für private Sammlungen ...

 

"Und jetzt frage mich, wie viele unserer Vorfahren das Museum bereit war unserem Tribe zurückzugeben", fragt Cooper nach dem Besuch beim Warrior Girl seine Praktikantin. Und gibt sofort die Antwort: "Die Antwort lautet keinen, Perry. Kein einziger Vorfahr wurde zurückgegeben."

 

Kampf um das Warrior Girl

 

Perry schwört Cooper, mit ihm zusammen um die Herausgabe des Warrior Girls zu kämpfen. Aber sie macht einen Fehler: Sie steckt im College, das das Warrior Girl in Besitz hat, ein paar uralte Samen ein, die aus einen traditionellen Ojibwe-Grab stammen, und sät sie zu Hause ein. Als der Diebstahl herauskommt, ist sie für Cooper als Praktikantin untragbar geworden und muss sich einen neuen Praktikumsplatz suchen. Doch Perry kämpft auf eigene Faust weiter. Sie kommt einem Raubgräber auf die Spur, der noch heute indigene Grabstätten sucht und plündert und deren Inhalt illegal im Internet verkauft. Brandgefährlich wird es, als im Reservat junge Frauen entführt werden, und schließlich auch Perrys Freundin verschwindet.

 

Ein Roman, der unter die Haut geht

 

"Warrior Girl unearthed" ist ein Roman, der unter die Haut geht. Dem Leser wird klar, was es bedeutet, in Museen präparierte Leichen und Knochenreste fremder Völksgruppen zu betrachten. Und er versteht, was das für ein Gefühl sein muss, Teile seiner Vorfahren in Magazinen staatlicher Institutionen zu wissen.
Die Autorin Angeline Boulley, die selbst Mitglied des Ste. Marie Tribes der Chippewa / Ojibwe ist, weiß sehr genau, worüber sie schreibt, und hat einen packenden Roman verfasst, der die Leser in die Welt der Ojibwe mitnimmt. Jenseits von Indianer- und Reservations-Klischees schildert sie lebendige Helden und ihre alltäglichen Probleme. Manche davon sind dem europäischen Leser gar nicht so fremd: Autounfälle, eine resolute Tante, Schulprobleme, Zwist mit der Schwester ... Boulley macht deutlich, dass die Ojibwe als recht wohlhabender Stamm durchaus eine moderne Lebensweise haben und sich vor den Europäern nicht verstecken müssen. Aber die Tradition ist nicht tot. Kunsthandwerk, Spiritualität und die Verbindung mit den Ahnen prägen noch immer die Welt der heutigen Ojibwe.
Perry spürt der Geschichte gestohlener Artefakte und Kultgegenstände nach. Zusammen mit ihr lernt man, welche Bedeutung etwa traditionelles Flechtwerk und von den Großmüttern hergestellte Körbe haben, von denen jeder seine eigene Handschrift aufweist und seine eigene Geschichte hat.
Und auch der europäische Leser kann deutlich nachfühlen, wie sich Perry fühlt, als sie bei einem Einbruch in die privaten Räume der Institutsleiterin plötzlich im Bad eine Cornflakes-Schachtel entdeckt, die mit dem Wort "Zähne" beschriftet ist. Nein, besonders achtsam und respektvoll oder auch nur sachgemäß gehen diese "Wissenschaftler" mit den Überresten der indianischen Ahnen nicht um. Ein Grund mehr, sie zurück zu holen.

 

Fazit: Ein Buch, das den Leser auch nach dem letzten Kapitel nicht wieder loslässt. Ein Buch, bei dessen Lektüre einem 108.328 Vorfahren über die Schulter blicken. Lest. Dieses! Buch!

 

Angeline Boulley: Warrior Girl Unearthed. Aus dem amerikanischen Englisch von Petra Bös. München: cbj, 2023. 442 S., Euro 20.

 

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Wolfgang Berger: Weißer Vater

Geschrieben von Petra , in Indianer 07 Juli 2024 · 981 Aufrufe
Indianer, Wolfgang Berger und 2 weitere...

Klekih-petra - Weißer Vater, der weiße und weise Lehrer Winnetous, ist der Held dieses Romans. Wolfgang Berger erzählt die Vorgeschichte des Mannes, der sich im ersten Winnetou-Band schützend vor den jungen Apachen-Häuptling warf und die tödliche Kugel auffing. Der Leser erfährt, warum der deutsche Lehrer einst aus seiner Heimat flüchten musste und wie er Winnetous Vater Intschu tschuna kennen lernte.
Die Informationen, die Karl May im ersten Winnetou-Band über Klekih-petras Vergangenheit gab, sind dürftig: Er war während der 1848er Revolution einer derjenigen, die gegen die "Obrigkeit" revoltierten, und verantwortlich für den Tod mehrerer Menschen, die, durch ihn aufgewiegelt, aufbegehrten. Getrieben von schlechtem Gewissen ob dieser Schuld ging er zu den Apachen, um ihr Lehrer zu werden und Buße zu tun.

 

Erfolgloser Revolutionär auf der Flucht

 

Wolfgang Berger lässt ihn ebenfalls zu Beginn seines Romans als Revolutionär auftreten. Er nennt ihn Peter Berg und macht ihn zu einem Lehrer im sächsischen Waldenburg, der sein Studium noch nicht abgeschlossen hat, aber schon unterrichten darf. Nicht erwähnt wird, dass Klekih-petra bucklig ist, was bei May ja eine gewisse Rolle spielte.
Als der beliebte Lehrer Hoffmann gefangen wird, hält Peter Berg aufrührerische Reden in einer Kneipe, und mehrere Anwesende verlangen schließlich, dass er sie anführen soll. Vom Revolutionsrausch getrieben führt er seine Leute gegen den Sitz der Herrschaft, doch die unausgebildete Schar wird sofort von Schüssen niedergemäht. Nur Berg selbst und ein Freund können flüchten, und was liegt da näher, als sich nach Amerika abzusetzen? Auf dem Schiff wird Peter Berg, der sich praktischerweise besonders intensiv mit der englischen Sprache befasst hat, von einem nicht ganz armen Mann als Lehrer für seine Kinder angestellt. Außerdem plant dieser, Indianer zu missionieren und würde Berg gern mitnehmen. Weiterhin befindet sich an Bord ein Major mit seinen Soldaten, der Berg zwar erkennt, aber nicht verrät, und später sein Freund wird.

 

Viel Handlung, wenig Charakterentwicklung

 

In dem Buch passiert sehr viel. Sprich: Es ist reich an äußerer Handlung und weniger an innerer Entwicklung des Helden. Der Leser erlebt auf der Überfahrt eine Intrige des Schiffskochs mit, die dem Deutschen schaden soll, aber schließlich zur Auspeitschung des überführten Kochs führt. Es gibt eine Meuterei, schließlich an Land diverse Überfälle und Morde, und der Koch entpuppt sich schließlich sogar als rachelüsterner Hauptmann einer Räuberbande, der Berg und dem Major nach dem Leben trachtet. Berg verliebt sich, seine Frau wird schwanger, doch muss er sie begraben. Es sterben nach und nach fast alle, zu denen Berg freundschaftliche oder familiäre Beziehungen aufgebaut hat.
Ein weiterer Handlungsstrang ist die Geschichte des jungen Häuptlings Intschu tschuna. Er wird vorgestellt als junger Mann, der loszieht, um den heiligen roten Pfeifenton für sein erstes Kalumet zu holen. Außerdem zeichnet er sich als Krieger während eines Kampfes mit den Kiowas aus. Hier trifft er auch auf Tangua, und es wird gezeigt, wie der unversöhnliche Hass des Kiowa-Häuptlings auf die Apachen entstand. Als Intschu tschunas Geliebte entführt und zusammen mit mehreren Apachenkindern in die Sklaverei verkauft wird, macht sich der junge Häuptling allein auf, um die Entführten zu befreien. Erst gegen Ende des Buches trifft er Peter Berg, und das ist der Beginn einer großen Freundschaft.

 

Wenig Personen- und Landschaftsschilderungen

 

Der Roman ist durchaus spannend geschrieben und lässt sich schnell und flüssig lesen. Berger vermeidet die bei May viel gescholtenen ausführlichen Personen- und Landschaftsschilderungen und legt seinen Schwerpunkt eindeutig auf die Handlung, die er gekonnt und zielstrebig vorantreibt. Ein bisschen mehr Einblicke in die seelische Entwicklung seines Helden hätte man sich gleichwohl gewünscht. Abgesehen von der nach Todesfällen mehrfach geäußerten Überzeugung, dass es keinen Gott geben kann, erfährt man wenig über das Innenleben des Mannes, der einst zum weisen Klekih-petra werden soll. Auch die verpatzte Revolution und die Toten, die er auf dem Gewissen hat, immerhin bei May eine Schuld, die noch immer schwer auf dem Mann lastete, wird bei Berger auf fünf Seiten abgehandelt. Bei Berger geht es nicht um das schlechte Gewissen des Mannes und um eine Schuld, für die er Buße leisten will, sondern schlicht und ergreifend um eine Flucht vor den Soldaten, die ihn wegen seiner Tat fassen wollen.

 

Ich-Perspektive nicht durchgehalten

 

Schade auch, dass Berger die gewählte Ich-Perspektive nicht durchhalten konnte. Ein Phänomen, das auch bei Axel Hallbach in "Blutige Schluchten" auftrat. Autoren wählen in treuer Karl-May-Gefolgschaft einen Ich-Erzähler und stellen dann plötzlich fest: So geht es nicht. Berger lässt über weite Teile des Buchs seinen Peter Berg / Klekih-petra in der Ich-Form erzählen. Doch dann wechselt er zum personalen Erzähler hinüber und schildert die Abenteuer Intschu tschunas. Und als sei das noch nicht genug, schildert er auch Handlungen des Kochs oder der entführten Häuptlingsfrau Soos-nda.
Sehr irritierend ist der Umstand, dass Berger mehrfach Wörter aus der Lakota-Sprache verwendet, die in einem Apachen-Roman sehr deplatziert wirken. So trägt Intschu tschunas Vater den Namen Tatanka-zas (Tatanka= Büffel auf Lakota, zas = Schnee auf Apache). Ein Mexikaner, dem Intschu tschuna das Leben rettet, bedankt sich mit "Pila maye". Und als Intschu tschuna seinen Endgegner trifft, beschimpft er ihn als "sica Waglula" - abscheulicher Wurm.

 

Tangua, der Kiowa-Apache

 

Interessant ist der Einfall, Tangua zu einem Kiowa-Apachen zu machen. Dieser Apachen-Stamm zeichnete sich zu seine Nähe und Freundschaft zu den Kiowas aus und durch ähnliche Lebensgewohnheiten. Als es darum geht, Intschu tschuna zum Häuptling aller Apachen zu wählen, ist Tangua eifersüchtig und versucht, es zu verhindern. Er scheitert, und aufgrund seines unauslöschlichen Hasses wird er nun vollständig zum Kiowa und sagt sich von den Apachen los. Allerdings, dass Intschu tschuna, der außer einer ganz netten Heldentat im Kampf gegen die Kiowas noch gar nichts geleistet hat, gleich zum Häuptling aller Apachenstämme gemacht werden soll, scheint dann doch etwas übertrieben.

 

Fazit: Spannend und flüssig zu lesen. Eine solide gemachte Vorgeschichte eines Karl-May-Helden, über den man bislan wenig wusste. Handlungsreich und unterhaltsam, geht allerdings oft nicht in die Tiefe.

 

Wolfgang Berger: Weißer Vater. Die Geschichte von Klekih-petra. Bamberg: Karl-May-Verlag, 2021. 319 S., Euro 19.

 

Weitere Karl-May-Fortsetzungen:
Thomas Ostwald: Aufbruch ins Ungewisse

Thomas Ostwald: Auf der Spur
Thomas Ostwald: Der schwarze Josh
Axel Halbach: Blutige Schluchten
Klaus-Peter Walter: Sherlock Holmes und Old Shatterhand

Lennardt M. Arndt: An den Ufern des Nebraska. Die Surehand-Story Band I

 

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Kerstin Groeper: Grauer Wolf - Ein Indianerjunge will nach Hause

Geschrieben von Petra , in Indianer 23 Juni 2024 · 1.811 Aufrufe
Indianer, Kerstin Groeper und 2 weitere...

Mit einem besonders traurigen Kapitel in der Geschichte der nordamerikanischen Indianerstämme befasst sich Kerstin Groeper in ihrem Jugendbuch "Grauer Wolf. Ein Indianerjunge will nach Hause". Es geht um die Einrichtung der Boarding Schools, Internatsschulen, in denen jungen Indianern mit harten Strafen und militärischem Drill die weiße "Kultur" anerzogen werden soll - bei der Vernichtung alles dessen, was sie an eigener Kultur und Sprache besitzen.
Grauer Wolf ist der Held dieses Romans, ein Junge vom Stamm der Lakota. Wobei das Adjektiv "Grau" in seinem Namen nicht auf das hohe Alter des Kindes hindeuten soll, sondern darauf, dass es sehr klug ist, eben einen Verstand hat wie ein alter, erfahrener Wolf.
Es ist eine harte Zeit für die Lakota. Die Kriege gegen die Weißen sind verloren, Hunger zwang die Stämme zum Aufgeben, doch das Leben in den Reservationen ist hart, und die versprochenen Lebensmittel-Rationen bleiben aus oder sind viel kleiner als vereinbart und notwendig. Doch es kommt noch schlimmer: Eines Tages kommt ein Mann ins Lager, der verlangt, dass alle Kinder zwischen sechs und 16 Jahren mit ihm gehen und auf einer weit entfernten Schule Lesen, Schreiben und das Leben des weißen Mannes lernen sollen. Für die Jungen und Mädchen beginnt eine harte, demütigende Zeit. Grauer Wolf erhält einen Kurzhaarschnitt. Obwohl doch die langen Haare der ganze Stolz eines Lakota sind und obendrein als "Sitz der Seele" gelten. Körperliche Züchtigungen und Einsperren stehen auf der Tagesordnung. Wer die Sprache seines Stammes spricht, dem wird der Mund mit Seife ausgewaschen. Die Sprache und die Kultur der indianischen Stämme sollen gezielt vernichtet werden. Doch Grauer Wolf widersetzt sich. Zusammen mit einem weiteren Jungen und dessen Schwester wagt er die Flucht aus dem Schulgefängnis nach Hause.

 

Zerstörung der indianischen Kultur

 

Kerstin Groeper macht in ihrem Buch auf ein weiteres schreckliches Kapitel in der Geschichte der Unterdrückung der indigenen Völker aufmerksam. Unter dem Motto "Kill the Indian, save the Man" - "Rette den Menschen, indem du den Indianer in ihm tötest" wurden ganze Generationen von ihren Wurzeln abgeschnitten, wurde gezielt indianische Kultur zerstört, die Basis ganzer Völker vernichtet, wurden Sprachen ausgerottet, Familien auseinandergerissen. Ein Trauma, unter dem nicht nur die Betroffenen litten, sondern auch die Generationen nach ihnen. Und eine Strategie, die so oder ähnlich nicht nur gegen amerikanische Ureinwohner angewandt wurde, sondern auch beispielsweise gegen australische Aborigines.
Wie grausam und unmenschlich tatsächlich in diesen "Residential Schools" mit den Kindern umgegangen wurde, kann ein Buch wahrscheinlich gar nicht fassen. Man denke nur an die in den vergangenen Jahren auf dem Grund solcher Schulen in Kanada entdeckten Kinderleichen, die dort massenweise verscharrt worden waren.

 

Kindgerechte Schilderungen

 

Kerstin Groeper schreibt ein Kinderbuch. Sie wendet sich gezielt an ein junges Publikum. Daher bleiben die größten Grausamkeiten unerwähnt. Grauer Wolf erleidet genau die Menge an Unrecht und Schmerz, die ein junger Leser verkraften kann. Und es gibt durchaus auch kleine Aspekte an Menschlichkeit und Gesprächsbereitschaft der weißen Lehrer, die dem jungen Lakota entgegenkommen. So kann er, als er sich hartnäckig weigert, den ihm aufgedrückten Namen Georg zu akzeptieren, einen Kompromiss herausschlagen: Fortan nennt ihn die Lehrerin Georg-Grauer-Wolf. Es gibt Lichtblicke wie den Ofen, den die Regierung zur Verfügung stellt, als es im Winter eiskalt wird. Die Schüler sollen umerzogen werden, nicht umgebracht, heißt es. Trotzdem: Grauer Wolf und seine beiden Gefährten beschließen zu fliehen.
Wie gewohnt schreibt die Autorin spannend und mit großer Sachkenntnis. Sie schildert eine abenteuerliche Odyssee durch das von Weißen besetzte Land. Die jungen Indianer finden Verbündete, lernen etwas über Farmarbeit und über das Schwarzfahren in der Eisenbahn. Und, ohne spoilern zu wollen, darf wohl verraten werden, dass es ein Happy End gibt. Schließlich ist es ein Kinderbuch. Für viele Schicksalsgenossen der drei Kinder in der realen Welt gab es das nicht.

 

Fazit: Abenteuerliches Kinderbuch über die Geschichte der Boarding Schools und die brutalen Umerziehungsmaßnahmen gegen indianische Kinder. Kindgerecht wird hier über ein besonders grausames Kapitel des Kampfes gegen die indianischen Ureinwohner erzählt - aus einer Zeit als die "Indianerkriege" längst vorbei waren. Spannend und mit viel Sachkenntnis geschrieben. Lesenswert.

 

Kerstin Groeper: Grauer Wolf. Ein Indianerjunge will nach Hause. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2018. 303 S., Euro 9,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Träume von Salbei und Süßgras
Adlerkralle - Der Indianer-Junge und sein Wolf
Indigene Märchen
Mohawk Love
Im Eissturm der Amsel
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

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Nancy M. Armstrong: Kee. Der lange Marsch der Navajo

Geschrieben von Petra , in Indianer 09 Januar 2024 · 721 Aufrufe
Indianer, Nancy M. Armstrong und 2 weitere...

In ihrem Kinderbuch "Kee. Der lange Marsch der Navajo" erzählt Nancy M. Armstrong die Geschichte der Navajo-Indianer, die im Jahr 1864 aus ihrer Heimat vertrieben und in ein 300 Meilen entferntes Reservat gebracht wurden. Ihre Hauptfigur ist ein Junge namens Kee, der die Vertreibung zusammen mit seiner Großmutter, seiner Mutter und seiner kleinen Schwester am eigenen Leib miterlebt.
Kee und seine Familie leben vorwiegend von der Schafzucht und etwas Ackerbau. Zusammen mit Großmutter, Vater und Schwester wohnt er in einem Hogan, dem traditionellen Haus der Navajos, und ist im Prinzip glücklich. Nur das Verschwinden seiner Mutter Gentle Woman, die vermutlich von einem feindlichen Stamm geraubt wurde, liegt wie ein Schatten über der Familie. Der Vater Strong Man zieht immer wieder aus, um seine Frau aufzuspüren. Doch nun stellt sich heraus, dass noch ein viel größeres Unglück bevorsteht: Die Navajo sollen vertrieben werden.

 

Soldaten bringen alle Schafe um

 

Kampf scheint gegen die überwältigende Anzahl der Soldaten unmöglich. Also beschließt die Familie, wie viele andere auch, sich in einem Canyon zu verstecken, bis die Weißen verschwunden sind. Ein Plan, der allerdings nicht aufgeht. Schlimmer noch: Die Weißen töten alle Schafe, die sie entdecken, und zerstören die Felder der Navajos. Damit ist den Indianern die Lebensgrundlage entzogen. Familie nach Familie gibt auf. Schließlich müssen sich auch Kee, seine Großmutter und die kleine Schwester den Weißen stellen. Einzig der Vater Strong Man bleibt verschwunden. So ist es Großmutter Wise Woman, die die kleine Familie in die Verbannung führt.
Für Kee und seine Familie beginnt eine harte Zeit. Und Hunger und Leid sind nicht beendet, als die Navajo in der ihnen zugewiesenen Reservation ankommen. Tatsächlich beginnt das Elend erst jetzt.

 

Kindgerechte Schilderungen

 

Nancy M. Armstrong hat einen spannenden, kindgerechten Roman geschrieben. Das Buch wird für Kinder ab neun Jahren empfohlen und ist für diese Zielgruppe auch angemessen geschrieben. Viele der Härten auf dem Zug sind gemildert, der junge Leser erfährt zwar etwas über den Hunger der Vertriebenen und die Wut über die sinnlos hingemetzelten Schafe, doch bleibt Mord an Menschen und das Verhungern der Navajo ausgespart. Stattdessen wird der Zusammenhalt der Familie geschildert und die Beziehung Kees zu seinem Hund und dem Pferd eines Captains. Endlich schließt Kee sogar mit einem weißen Jungen Freundschaft. Die schlimmste Szene ist das Ertrinken des Esels, an dem Großmutter Wise Woman so hing. Das ist für junge Leser verkraftbar dargestellt. Und die historischen Ereignisse haben ja etwas zu bieten, was viele andere Stämme nicht erlebten: Für die Navajo gab es eine Art "Happy End". Sie durften aus der Verbannung zurückkehren. Und so kehrt auch Kee am Ende heim.
Sehr schön ist die Gestaltung des Buchs. Die jedem Kapitel vorangestellten Illustrationen von Paulette Livers Lambert erfreuen nicht nur die jungen Leser. Das Buch hat außerdem kleine Informationskästen zu bieten, in denen der Leser etwas mehr zu schwierigen Wörtern und unbekannten Gegenständen erfährt. Das Abenteuer von Kee bringt außerdem einem Empfehlung des "Bildungsrates für Indianische Angelegenheiten" mit sich und bietet einige Hintergrundinformationen für Erwachsene. Eine Karte ist ebenfalls beigefügt, sodass man den Weg der Navajo nachvollziehen kann.

 

Fazit: Kindgerechte Erzählung für Grundschüler, aber durchaus auch für Ältere geeignet. Sehr informativ und mit einem jungen Helden, der gut als Identifikationsfigur taugt. Sehr schön gestaltet, sodass nicht nur das Lesen, sondern auch das Anschaun Spaß macht.

 

Nancy M. Armstrong: Kee. Der lange Marsch der Navajo. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2021. 160 S., Euro 14,50.

 

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Katja Etzkorn: Pine Ridge statt Pinacolada

Geschrieben von Petra , in Indianer 25 Dezember 2023 · 498 Aufrufe
Indianer, Katja Etzkorn und 3 weitere...

Über die ungewöhnliche Liebe der deutschen Chirurgin Sannah zu dem Lakota Josh, der Pferde züchtet und sich in einem Jugendprojekt für Kinder in der Reservation engagiert, erzählt Katja Etzkorn in ihrem Buch "Pine Ridge statt Pinacolada". Die Autorin schildert den Betrieb einer Ranch, zeigt Reservationsalltag und Lakota-Kultur, schreibt aber auch darüber, wie Indianer außerhalb der Reservatsgrenzen von Weißen behandelt werden.
Die Heldin des Buches ist Sannah, eine Unfallchirurgin aus Deutschland. Stress im OP, Überlastung und kaum Möglichkeiten zum Durchatmen prägen ihren Arbeitsalltag. Als sie und ihr Team einen Patienten verlieren, ist für Sannah der Punkt gekommen, an dem sie merkt, dass sie ein wenig Abstand und Zeit zum Nachdenken braucht. Da fällt ihr ein Schreiben eines Projekts in die Hände: Das Lakota-Horsemanship-Projekt bietet einem seiner deutschen Förderer die Möglichkeit, sich zum Selbstkostenpreis für drei Monate auf einer Ranch aufzuhalten und dort die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen für den Förderverein fotografisch zu dokumentieren. Ein wohlwollender Vorgesetzter unterstützt Sannahs Antrag auf die lange Auszeit. Sannah bricht auf in eine vollkommen andere Welt.

 

Das Erbe des Inuit-Großvaters

 

Ein bisschen "indianisch" sieht sie schon aus, die junge Ärztin, die da in der Reservation auftaucht. Das Erbe ihres Inuit-Großvaters, der als Seemann von Grönland über Dänemark nach Hamburg gelangte, sorgt dafür, dass die weißen Amerikaner sie eher scheel ansehen, als es die indigenen tun. Nur der Gastgeber, Josh White Cloud, begegnet ihr misstrauisch und ablehnend. Verständlich, hat er sich doch schon einmal an einer Frau von Sannahs "Typ" die Finger verbrannt. "Klapperschlange" nennt er selbstbewusste Frauen, die ihm gefährlich werden können. Und diese Sannah ist für ihn noch "gefährlicher", als er zu Beginn ahnt.

 

Alles andere als eine zickige Tussi

 

Dass die Ärztin nicht irgendeine blöde zickige weiße Tussi ist, die man notgedrungen auf der Ranch dulden und mit Höflichkeit behandeln muss, weil hinter ihr der geldgebende Verein steht, merkt der launische Josh jedoch recht schnell. Sie übernimmt mit einer gewissen Selbstverständlichkeit die Küche, kocht und backt gesundes Zeug und kein ungesundes Fastfood, das in der Reservation die Gesundheit der Bewohner ruiniert. Auch im Umgang mit den Pferden erweist sich Sannah als überraschend tüchtig, immerhin war sie in Deutschland begeisterte Reiterin. Nicht nur Pferdepflege und Ausmisten erledigt sie mit Bravour, sie übernimmt auch die Verantwortung, als Josh verhindert ist, und treibt die Herde am Abend allein nach Hause.

 

Aufbrausender Dickschädel

 

Alles in Allem ein traumhaftes Angebot, das ihm das Schicksal da auf den Hof gebracht hat. Doch Joshs Verletzungen liegen tief, und sein aufbrausendes Temperament sorgt immer wieder für zwischenmenschliche Katastrophen. Als er drauf und dran ist, ihr einen Heiratsantrag zu machen, missversteht er einen Halbsatz Sannahs derart vollständig, dass er ausrastet und sie rauswirft. Und in Flipflops durch ein Klapperschlangengebiet zu laufen, ist keine gute Idee, auch nicht für eine tüchtige deutsche Unfallchirurgin mit Inuit-Wurzeln ...

 

Lesenacht bis zum Morgengrauen

 

Dieses Buch ist ein echter "Page-Turner". Es nimmt den Leser derart gefangen, dass er es nicht aus der Hand legen kann, bis die letzte Seite gelesen ist - auch wenn die Uhr dann bereits 8 Uhr morgens zeigt. Katja Etzkorn gelingt es, eine spannende Handlung mit authentischen Charakteren und viel Sachkunde zu verbinden. Die Autorin zeigt, was das Reservationsleben vieler Indigener prägt: schlechte Ernährung, schlechte medizinische Versorgung, wenig Aussicht auf eine berufliche Zukunft, Menschen, die durch konsequente "Umerziehungspolitik" von ihren spirituellen und sprachlichen Wurzeln abgeschnitten wurden. Aber sie zeigt auch das Gegenteil: die Wiederentdeckung der eigenen Sprache, die Kraft der Traditionen und den Stolz der Menschen auf ihre Kultur, sie zeigt gemeinsame Feiern, traditionelle Tänze auf den Powwows und den Zusammenhalt der Familien. Und gerade das Reit-Projekt, das Kindern und Jugendlichen mehr als ein paar sportliche Fertigkeiten vermittelt, hat hier eine besondere Bedeutung. Ein sehr lebendiges, packendes Buch, das den Leser hineinreißt in eine andere Welt und ihn nicht wieder loslässt.

 

Fazit: Spannend, authentisch und mit jenem Zauber, der den Leser unbedingt gefangen nimmt. Eine Liebesgeschichte vor dramatischem Hintergrund mit zwei starken Charakteren, die manchmal granatenmäßig an ihrer eigenen Dickköpfigkeit scheitern. Unbedingt empfehlenswert.

 

Katja Etzkorn: Pine Ridge statt Pinacolada. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2018. 555 S., Euro 14,90.

 

Weiteres Buch von Katja Etzkorn:
Tlingit Moon

 

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Kerstin Groeper: Indigene Märchen

Geschrieben von Petra , in Indianer 25 Dezember 2023 · 955 Aufrufe
Indianer, Märchen und 2 weitere...

An diesem neuen Buch von Kerstin Groeper ist alles wunderschön und bezaubernd. Nur der Titel ist leider an Dämlichkeit nicht zu überbieten. Die Autorin war gezwungen, ihre Nacherzählungen indianischer Märchen unter dem Titel "Indigene Märchen" herauszubringen. Ursache ist das inzwischen immer weiter um sich greifende Ressentiment gegen das Wort "Indianer", das als diskriminierend und rassistisch gebrandmarkt wird - meist von weißen woken Weltbelehrern, deren Kompetenz in reziproker Relation zu ihrer Lautstärke steht.
"Wir mussten auf das Wort 'Indianermärchen' verzichten, weil der Buchhandel inzwischen rigide darauf reagiert und Bücher nicht mehr bestellt", schrieb der Traumfänger-Verlag dazu in seinem Herbstrundbrief. "Die Diskussion ist völlig abgedreht. Wir merken allerdings, dass das ganze Thema tabuisiert wird - Schulen machen keine Projekte mehr und Indianer werden auch nicht mehr zu Vorträgen eingeladen oder sind schwieriger zu vermitteln. Leider wird es sich durchsetzen, dass 'Indianer' nun als diskriminierend angesehen wird - zumindest alle Kinder lernen das nun so in den Schulen. Da helfen auch die Statements von Betroffenen nichts."

 

Indianische Märchen nacherzählt

 

Wie dem auch sei: "Indigene Märchen" ist ein wunderbares, zauberhaftes Buch, in dem die Autorin indianische Märchen nacherzählt. Die Leser erfahren, wie es war, als Großmutter Weide die Sonne einfing, sie hören, wie der Spinnenmann Iktomi die Enten übertölpelte und ein paar saftige Braten erbeutete, oder wie die Tiere beim Rennen um die schwarzen Berge entscheiden, ob man nun Menschen fressen darf oder nicht.
Viele Geschichten erzählen vom Ursprung der Dinge, von der Herkunft verschiedener Lebewesen oder von Bräuchen und Gewohnheiten. Groeper berichtet von der Entdeckung der Erdbeeren, von den "drei Geschwistern" Kürbis, Mais und Bohnen, die stets gemeinsam gepflanzt wurden, und davon, wieso ein Mann seiner Frau nicht widersprechen sollte, wenn sie sich für einen Weg entschieden hat.

 

Geschichten von Freundschaft und Dummheit

 

Sehr liebenswerte Tiergeschichten sind in dem Buch zu finden, zum Beispiel geht es um die große Freundschaft zwischen einem Entchen und einer Schildkröte. die sich im Winter nicht trennen wollen und einen tollkühnen Plan schmieden, wie die Schildkröte mitfliegen kann in das Winterquartier. Die Leser begleiten einen Waschbären auf der Jagd nach Krebsen und einen einfältigen Bären, dem beim Fischfang der Schwanz im Eisloch festfriert.

 

Tapferer Bär fürchtet keine Geister

 

Wohl die schönste Geschichte des Buchs ist die des Lakota-Kriegers tapferer Bär, der als absolut furchtlos gilt. Vier Geister schließen eine Wette ab und versuchen, wer von ihnen es schafft, den jungen Helden in Angst und Schrecken zu versetzen. Zwar versagen sie kläglich, doch am Ende erweist sich ein kleines Mädchen als noch viel mutiger als der große Krieger und schafft es, ihn in einer Situation zu retten, in der er wirklich in Panik verfällt ...

 

Vor allem Lakota-Märchen gesammelt

 

Das Buch vereinigt 22 Märchen in sich. Ein deutliches Übergewicht haben die Geschichten aus dem Volk de Lakota - sie sind mit acht Märchen vertreten. Zwei Delawaren-Märchen und zwei Ojibwe-Märchen sind in der Sammlung vertreten, dazu jeweils eine Geschichte von den Stämmen der Menominee, Haida, Oneida, Cherokee, Cheyenne, Navajo, Anishinabe, Mohawk und Algonkin. Eines gibt als Herkunft schlicht an: "Kerstin", und zwar das Märchen von der Klapperschlange, das in mehreren Stämmen bekannt zu sein scheint.

 

Bezaubernde Illustrationen von Tagita

 

Außer durch die sehr schön geschriebenen Texte zeichnet sich das Buch auch durch die ansprechende Gestaltung aus: Jedes der Märchen ist durch eine Zeichnung von Tagita illustriert, einfach zauberhafte Bilder, in denen man auch nach der Lektüre noch lange versinken kann.
Ein wenig störend ist lediglich, dass die Autorin mehrfach das Wort "nachdem" falsch benutzt, nämlich nicht als temporale Konjunktion, sondern kausal. Ein Fehler, der leider seit einigen Jahren immer weiter um sich greift.

 

Fazit: Ein wunderschönes Buch mit zauberhaften Texten und nicht minder bezaubernden Illustrationen. Einfach toll. Vergesst den Titel, haltet euch an den Inhalt.

 

Kerstin Groeper: Indigene Märchen. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2023. 128 S., Euro 11,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Träume von Salbei und Süßgras
Adlerkralle
Grauer Wolf
Mohawk Love
Im Eissturm der Amsel
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

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Kerstin Groeper: Mohawk Love

Geschrieben von Petra , in Indianer 17 Dezember 2023 · 846 Aufrufe
Indianer, Kerstin Groeper und 2 weitere...

In ihrem Roman „Mohawk Love“ erzählt Kerstin Groeper von einem deutschen Au-pair-Mädchen, das in Toronto die Liebe seines Lebens trifft. Aber Jordan ist Indianer, er gehört zum Stamm der Mohawk. Und die weiße Gesellschaft in Kanada ist alles andere als tolerant den Ureinwohnern gegenüber.
Im Prinzip ist „Mohawk Love“ bereits so etwas wie ein historischer Roman. Die Geschichte um die junge Krissy, die nach ihrem Fachabitur als „Nanny“ nach Kanada geht, spielt im Jahr 1981. Dinge, die uns heutzutage selbstverständlich geworden sind, sind in Krissys Welt noch nicht erfunden: Handy und SMS, Internet, E-Mail, Skype, das alles gibt es noch nicht. Wer in den 80er Jahren nach Kanada aufbrach, konnte vielleicht alle paar Wochen ein extrem teures Telefonat nach Hause führen, das ihm der Arbeitgeber meist vom Lohn abzog …

 

Handtaschenraub und Verkehrsunfall

 

Krissy hat massive Probleme mit ihrem despotischen Vater, der keine Gelegenheit auslässt, der Tochter klarzumachen, wie wenig sie in seinen Augen wert ist. Aber auch die Gastfamilie, in die sie hineingerät, bietet ihr wenig Anerkennung und Nestwärme. Und dann versucht auch noch ein Kleinkrimineller, ihr die Handtasche zu klauen. Krissy wehrt sich, stürzt während des Handgemenges vor ein Auto, wird verletzt. Doch der Zusammenstoß erweist sich als glückliche Fügung: Der Fahrer ist Jordan, und zwischen dem Mohawk und der Deutschen entwickelt sich bald eine innige Liebesbeziehung.
“Mohawk Love“ ist nicht eigentlich ein „Indianerroman“, obwohl Groeper durchaus auch einige Probleme der indigenen Bevölkerung anspricht und in einigen Szenen auch etwas von der Kultur der First Nations schildert. So ist Krissy zu Gast auf einem Powwow, darf an einigen Tänzen teilnehmen, lernt Jordans Familie kennen, erfährt davon, dass es den Ureinwohnern lange verboten war, ihre eigenen Sprachen zu sprechen - und wie sie sie nun langsam und mühevoll wieder entdecken.

 

Rassistische Polizisten

 

Sehr deutlich zeigt die Autorin auch, wie negativ die weißen Kanadier den Indigenen gegenüber eingestellt sind. Zweimal wird Jordan beinahe verhaftet - wegen Taten, mit denen er nichts zu tun hat. So hätte die Polizei ihn beinahe abgeführt als vermeintlichen Handtaschendieb, als Krissy vor sein Auto gestürzt war. Das andere Mal wollen die Beamten ihn mitnehmen wegen eines angeblichen Raubüberfalls, den allerdings ein Asiate begangen hat - Hauptsache, man kann einen nichtweißen Straftäter präsentieren … Als hingegen Jordans Schwester entführt wird und Gefahr läuft, wie viele indianische Frauen, in ein Bordell verschleppt zu werden, zeichnen sich die Polizisten hingegen durch beamtenhafte Untätigkeit und Desinteresse aus.

 

Alltag einer "Nanny" in Kanada

 

Und doch liegt der Schwerpunkt dieses Romans weniger auf der indianischen Kultur als auf der Liebesgeschichte an sich. Vor allem aber ist es eine sehr detaillierte Schilderung des Daseins als „Nanny“ in Kanada, ihrer Arbeit, der gemeinsamen Aktivitäten deutscher Au-pair-Mädchen und der Licht- und Schattenseiten des Auslandsjahres. Mit Krissy erlebt der Leser, was passiert, wenn man an eine üble, arrogante Familie gerät, die die Ausländerin als günstige Arbeitskraft und ansonsten minderwertigen Menschen betrachtet. Aber man lernt auch, dass es üblich und gar nicht so schwer ist, über die Vermittlungsagentur eine neue Gastfamilie zu bekommen. Wie die Autorin im Nachwort verrät, war sie selbst einst als Nanny in Kanada und kann demnach über eigene Erfahrungen berichten.

 

Liebeserklärung an die 80er

 

Und noch etwas ist der Roman: eine ganz große Liebeserklärung an die frühen 80er, ihre Musik, ihre Kinofilme. Für ältere Leser gibt es ein Wiedersehen mit Stars der eigenen Jugend, Krissy sieht Fernsehserien über US-Ölmultis, erlebt mit Jordan Leinwandlegenden wie E.T., Cap und Capper, Das letzte Einhorn, Blade Runner, The Wall, Poltergeist oder First Blood, und sie besuchen Konzerte von John Denver, U2, Saga, Lionel Richie … Eine schöne Reise zurück in eine schöne Zeit.

 

Fazit: Liebesgeschichte mit indianischem Helden und ganz viel 80er-Jahre-Flair. Ein bezaubernd leichter, flüssig geschriebener Roman zum Träumen und Genießen.

 

Kerstin Groeper: Mohawk Love. Eine Liebe in Toronto. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2020. 394 S. Euro 12,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Träume von Salbei und Süßgras
Adlerkralle
Grauer Wolf
Indigene Märchen
Im Eissturm der Amsel
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

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Kerstin Groeper: Im Eissturm der Amsel

Geschrieben von Petra , in Indianer 27 Februar 2023 · 1.275 Aufrufe
Indianer, Kerstin Groeper, Mandan und 2 weitere...

Kerstin Groeper erzählt in ihrem historischen Roman "Im Eissturm der Amsel" von einer jungen Mandan-Indianerin, einem französischen Trapper und einem Krieger vom Stamm der Lakota, deren Schicksale und Wege sich kreuzen. Der Roman spielt in den Jahren 1808 bis 1814.
Pierre DuMont ist Fallensteller und gehört einer größeren Pelzhandelsgesellschaft an, für die er und seine Kollegen jagen. Die Firma gründet mehrere Handelsstationen, treibt mit verschiedenen Indianerstämmen Handel und hat großes Interesse, in Frieden mit den Indianern zu leben. Das Verhältnis zu den meisten Stämmen ist freundschaftlich oder zumindest von gegenseitigem Respekt und gemeinsamem Nutzen geprägt, nur mit den Blackfeet haben die Jäger Probleme. Immer wieder werden sie von Schwarzfüßen angegriffen, die Indianer töten viele der weißen Trapper und Händler, brennen Handelsstationen nieder und rauben den Weißen die mühsam erbeuteten und erhandelten Felle. Gleich zu Beginn des Buchs wird Pierre gezeigt, wie er Späher der Blackfeet entdeckt und tötet und einen Angriff auf die Handelsstation erlebt.

 

Zupackende Mandan-Indianerin als Trapper-Braut

 

Mato-wea, eine junge Mandan-Indianerin, ist die weibliche Hauptfigur des Romans. Sie ist Waise, lebt bei ihrem Onkel und wird vorgestellt als tüchtige Jugendliche, die sich um ihre jüngere Cousine kümmert, sich auf weibliche Arbeiten bereits ausgezeichnet versteht und einem klassischen Leben als Ehefrau eines Kriegers und Mutter seiner Kinder entgegensieht. Aber bereits von Anfang an wird gezeigt, dass Mato-wea auch zupacken kann und sich und ihre Stammesgenossinnen entschlossen verteidigt. Bei einem Überfall der Lakota auf das Mandan-Dorf stellt sie sich einem Angreifer mutig entgegen und reißt ihn vom Pferd, um ihrem Freundinnen Zeit zur Flucht zu verschaffen. Eine Begegnung, die den Lakota-Krieger Wambli-Luta schwer beeindruckt. Die junge Frau, die ihm den unrühmlichen Sturz beschert hat, geht ihm fortan nicht mehr aus dem Kopf.
Als Pierre, einer Gewohnheit der Trapper folgend, bei den Mandan eine "Ehefrau" beziehungsweise eine Frau auf befristete Zeit für Haushalt und Geschlechtsverkehr kaufen will, erhält er Mato-wea, die ihm in die Welt der weißen Jäger folgt und das Leben in der Handelsstation kennen lernt. Und sie kann vieles von dem einbringen, was sie bei den Mandan gelernt hat. Beim Gerben der Pelze macht ihr keiner der Männer etwas vor. Und mit ihren Kochkünsten kann sie in dem Männerlager sogar ein wenig Kultur einführen ...

 

Heldenhafter, aber auch nachdenklicher Krieger

 

Wambli-luta, der Rote Adler schließlich, ist die dritte Person, aus deren Perspektive der Leser die Ereignisse miterlebt. Ein junger, heldenhafter Krieger, zwar erst am Beginn seiner Laufbahn, aber bereits von allen anerkannt. Er wird als neues Mitglied in eine der angesehensten Kriegergesellschaften aufgenommen. Dabei wird dieser Wambli-luta aber dennoch als ein stiller, nachdenklicher Mann gezeichnet, der immer wieder fragt, ob seine Medizin noch stark genug ist, der auf Visionssuche geht, sich den Qualen des Sonnentanzes aussetzt, um das Große Geheimnis und die Geister sich und seinem Volk gewogen zu stimmen.
Als Krieger wetteifert er immer wieder mit einem gegnerischen Crow-Krieger, sie stehlen sich gegenseitig die Pferde, überfallen die Dörfer des jeweils anderen, kämpfen gegeneinander. Alles hart, aber fair und mit gegenseitigem Respekt. Sogar die Namen der beiden korrespondieren auffallend miteinander: Dachbitche-hisshi, Roter Bär, hat nicht nur das gleiche Farbadjektiv im Namen wie sein Lakota-Widerpart, die beiden treffen auch erstmals aufeinander, als Wambli-luta nach einem Kampf mit einem Grizzly-Bären schwer verletzt und kampfunfähig am Boden liegt, wobei der Crow ihn verschont.
Nur eines unterscheidet Wambli-luta von seinem ständigen Gegenspieler: Aufgrund einer Vision kämpft er niemals gegen Frauen oder Kinder oder tötet sie gar. Während der Crow, um dem ständigen Rivalen eins auszuwischen, dessen Schwester entführt.

 

Glaubhafte Charaktere vor gut recherchierter Kulisse

 

Kerstin Groeper gelingt es, drei außerordentlich glaubhafte Helden mit eigenen, unverwechselbaren Charakteren und Stimmen zu schaffen. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Amerikanern und Engländern, den französischen Trappern und den unterschiedlichen indianischen Stämmen, schildert sie authentische Einzelschicksale und zugleich historische Ereignisse, aber auch Naturgewalten wie die furchtbaren "Amselstürme", die Jagdlager unter Schnee- und Eismassen begraben und zahlreiche Menschenleben fordern.
Gerade Mato-wea als Wanderin zwischen den Welten und Kulturen kommt in dem Buch eine besondere Rolle zu. Durch ihre Augen sieht der Leser nicht nur in die Welt der Mandan hinein, sondern erfährt auch vom Leben in einem Trapperlager und schließlich davon, wie sich eine Mandanin und Trapperfrau bei den Lakota einleben muss.
Gegen Ende des Buches blinkt auch die Hoffnung auf, die in die große Vereinigung aller indianischen Völker, die Tecumseh stiften wollte, gesetzt wird.
Wieder einmal zeigt die Autorin, dass sie intensiv recherchiert hat und sich in der Zeit und Welt, die sie schildert, gut auskennt.

 

Einige sprachliche Macken

 

Kerstin Groeper hat eine große Stärke: die Recherche. Sie hat leider auch eine große Schwäche: die deutsche Sprache. Deklinations-Sünden wie "des Bärens" und "dem Bär" können einem Leser schon manchmal die Freude am Lesen verderben. Unangenehm sind auch einige Bezugsfehler beziehungsweise ungelenk gebaute Sätze wie: "Anpao-win hatte Neuigkeiten von ihren Freundinnen, die sie mit ihrer Mutter austauschte." Natürlich tauschte Anpao-win nicht die Freundinnen mit ihrer Mutter aus, sondern die Neuigkeiten. Man wünscht dieser Autorin einfach mal eine grimmige Korrekturleserin mit scharf gespitztem Rotstift.
Abgesehen davon aber: Ein spannender, gut geschriebener Roman, randvoll mit Leben und Wissen, der sehr viel Spaß macht und an keiner Stelle langweilig ist. Sehr schön.

 

Fazit: Spannender und sachkundig geschriebener Roman über Begegnungen zwischen Indianern und Weißen im frühen 19. Jahrhundert und das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen. Gut recherchiert und unbedingt empfehlenswert.

 

 

Kerstin Groeper: Im Eissturm der Amsel. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2020. 562 S., Euro 16,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Träume von Salbei und Süßgras
Adlerkralle
Grauer Wolf
Indigene Märchen
Mohawk Love
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

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Gilbert L. Wilson: Goodbird. Die Welt der Hidatsa

Geschrieben von Petra , in Indianer 30 Januar 2023 · 1.209 Aufrufe
Indianer, Hidatsa und 1 weitere...

Die Autobiografie des Edward Goodbird, eines amerikanischen Ureinwohners vom Stamm der Hidatsa, wurde aufgezeichnet durch den Anthropologen Gilbert L. Wilson. Das Buch erschien erstmals im Jahr 1914 unter dem Titel "Goodbird the Indian. His Story" und sollte christlichen Kindern die Kultur indianischer Völker nahebringen. Nun legte der Traumfänger-Verlag das Buch in neuer Übersetzung und als ansprechende Hardcover-Ausgabe erneut auf.
"Goodbird" ist eine von insgesamt drei Biografien, die der Anthropologe aufzeichnete - und zwar, das ist das Besondere, als Zuhörer, der seine Gesprächspartner ihre Geschichte selbst erzählen ließ, und nicht als darüberstehender Wissenschaftler, der die einzelnen Aussagen neu ordnete und seinem wissenschaftlichen System einverleibte. So wurde "Goodbird" eine der ersten Autobiografien eines indigenen Amerikaners. Eine weitere Biografie, die Wilson aufzeichnete, war die Lebensgeschichte von Goodbirds Mutter Waheenee, das Buch erschien vor einigen Jahren ebenfalls neu im Traumfänger-Verlag.

 

Zwischen Hidatsa-Tradition und dem Weg des Weißen Mannes

 

Edward Goodbird hat die traditionelle Welt der Hidatsa als Kind noch selbst erlebt, doch ist er gleichzeitig bereits Vertreter einer neuen Generation, die sich in der Welt des "weißen Mannes" zurechtfinden musste. Bezeichnend ist das Foto, das zu Beginn dieses Lebensberichtes abgedruckt ist: Goodbird steht zwischen seinen Eltern und trägt einen klassischen schwarzen Anzug, während Vater und Mutter in traditionelle Gewänder der Hidatsa gekleidet sind.
Goodbird erzählt von seiner frühen Kindheit und kann mit einem dramatischen Auftakt aufwarten. Als Säugling wäre er beinahe ertrunken, als der Stamm mit runden Bullboats einen Fluss überquerte. Er schildert die Bräuche seines Volkes, etwa die Zeremonie der Namensgebung für ein Kind, aber auch die Landwirtschaft bei den Hidatsa, den Bau ihrer Häuser und die Spiele der Kinder. Man erfährt etwas über die Religion seines Stammes und die Bedeutung von Visionen und die Suche nach einem eigenen Schutzgeist.

 

Stammesgötter, Geister und der Christengott

 

Goodbird erzählt aber auch von den Missionaren, die den Hidatsa das Christentum näher bringen wollten. Für ihn und seine Stammesgenossen war es durchaus in Ordnung, den Christengott zu verehren und trotzdem den Göttern und Geistern der Hidatsa die Ehre zu erweisen. Warum die Missionare darauf so wütend reagierten, erschloss sich vielen nicht: "'Warum?', fragten wir. 'Hassen die Missionare unsere Götter? Wir lehnen auch nicht den Großen Geist der Weißen ab? Warum also lehnt ihr unsere ab?'", sagt Goodbird. Und er meint vermittelnd: "Wenn den Weißen unser Glaube fremd erscheint, müssen sie bedenken, dass der ihrige uns auch fremd ist."

 

Goodbird übersetzt Predigten und wird Missionarshelfer

 

Goodbird selbst besuchte bereits die Schule der Missionare. Von Zwangsbeschulung und davon, dass indianische Kinder ihren Familien oft gewaltsam entrissen und in Internaten gequält wurden, ist bei ihm nichts zu lesen. Er hatte das Glück, von dem Missionar Hall eine Menge zu lernen, ohne von seiner eigenen Familie getrennt und seiner traditionellen Kultur entfremdet zu werden. So kann er gleichzeitig von Büffeljagd und traditioneller Landwirtschaft und dem Weg des Weißen Mannes erzählen und beide Welten ohne Hass und Trauma erfahren. Er ist als Übersetzer für den Missionar tätig, übersetzt dessen Predigten ins Hidatsa und lernt interessiert, was in der Bibel steht. Die Taufe erscheint ihm als logischer Schritt auf dem Weg des Weißen Mannes, schließlich wird er Missionshelfer. Seine Bilanz seines Lebensweges schließlich fällt positiv aus. "Ich habe keine Angst", schreibt Goodbird.

 

Schlichte, unpathetische Erzählung

 

Goodbird erzählt einfach und schnörkellos. Es ist eine sehr schlichte, liebevolle, aber unpathetische Schilderung einer untergehenden beziehungsweise untergegangenen Welt und eines recht reibungsarmen Übergangs in eine neue Welt. Zorn und Wut sucht man in diesem Buch vergebens, auch keine Anklage gegen weiße Mörder und Landräuber. Die Hidatsa waren, trotz der verheerenden Pockenepidemie, von vielen schlechten Erfahrungen mit den Weißen verschont geblieben, eher hatten sie als kleineres Volk Probleme mit den Sioux, vor denen sie bei den Weißen Schutz suchten. So kann Goodbird recht entspannt von seinem "neuen Weg" sprechen.
Insgesamt ist es ein sehr interessantes und trotz seines geringen Umfangs auch sehr gehaltvolles, informationsreiches Buch. Goodbirds Autobiografie ist, zusammen mit dem kurz danach entstandenen Buch mit den Lebenserinnerungen seiner Mutter Waheenee, ein außerordentlich wertvolles Zeugnis und eine wichtige Quelle für alle, die sich mit den Hidatsa beschäftigen. Die Illustrationen, die Wilsons Bruder Frederick für den Bericht schuf, tragen dazu bei, das Buch anschaulich und zu einer kleinen Kostbarkeit zu machen.

 

Fazit: Unsentimentaler, schlichter Lebensbericht eines indigenen Amerikaners, der über die traditionelle Lebensweise seines Volkes und den neuen "Weg des Weißen Mannes" erzählt. Reich an Einzelheiten und eine unverzichtbare Quelle über das Leben der Hidatsa im frühen 20. Jahrhundert. Lesenswert.

 

Gilbert L. Wilson, nach Überlieferungen von Edward Goodbird: Goodbird. Die Welt der Hidatsa. Übersetzt von Tobias Enge. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2021. 105 S., Euro 12,50.

 

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Tanja Mikschi: Als der Mond zu sprechen begann

Geschrieben von Petra , in Indianer 27 Dezember 2022 · 592 Aufrufe
Indianer, Tanja Mikschi und 1 weitere...

"Als der Mond zu sprechen begann" ist der zweite Indianer-Roman von Tanja Mikschi. Er spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, hauptsächlich in einer Reservation der Ojibwe, und ist eine Fortsetzung des Romans "Auf den Pfaden des Luchses", den die Autorin im Jahr 2015 veröffentlicht hat.

 

Zur Vorgeschichte: Der Held des Romans ist der junge Ma'tscheschke, dessen Geburt und wundersame Rettung im Vorgänger-Band erzählt wurde. Er ist der Sohn von Bizhiu, dessen Eltern ein weißer Trapper und eine Ojibwe-Indianerin waren. Bizhiu war als "Halbblut" unter Weißen aufgewachsen, hatte sich in eine weiße Altersgenossin verliebt und war, da eine solche Beziehung im Dorf seines weißen Vaters undenkbar und lebensgefährlich gewesen wäre, mit seiner Geliebten durchgebrannt. Nach vielen Irrungen und Wirrungen waren sie bei den Cheyenne heimisch geworden. Doch am Ende überlebten nur Bizhiu und Ma'tscheschke, der sich mit seinem Vater auf der Jagd befand, als das furchtbare Sand-Creek-Massaker über die Cheyenne hereinbrach, eines der schlimmsten Verbrechen der US-Armee gegen die Indianer. Bizhiu vertraut schließlich seinen Sohn seinem Jugendfreund David an, der bis dahin Soldat war, nun aber wegen des Massakers desertierte. Bizhiu selbst schließt sich einer Gruppe von Kriegern an, um die Armee zu bekämpfen.

 

Rückkehr mit dem "Sohn einer wunderschönen Mexikanerin"

 

"Als der Mond zu sprechen begann" ist die Geschichte Ma'tscheschkes und zum Teil Davids. Beide kehren zunächst zurück in das Dorf, in dem Bizhiu und David aufgewachsen waren. David gibt den Jungen für seinen eigenen Sohn aus und erzählt, seine Mutter sei eine wunderschöne Mexikanerin gewesen. So erklärt er den etwas dunkleren Teint des Kindes. Aber David war nie ein großer Geschichtenerzähler, und so hat er nach seiner Heimkehr nicht viel über die fiktive Mexikanerin ausgedacht, seine Erzählungen bleiben dünn. Er selbst war ziemlich lange fort und erkennt das inzwischen zur Stadt angewachsene Dorf kaum noch. Mehr noch: Der ehemalige Kramladen seiner Eltern ist inzwischen ein Riesenbetrieb geworden, den seine Geschwister und sein Schwager führen. Und dank des Testaments seiner Mutter gehört David ein Drittel des Unternehmens, sehr zum Missfallen des Schwagers, der den zerlumpten Kerl aus dem Westen am liebsten abservieren will. Die beiden Neuankömmlinge werden erstmal gewaschen und in Anzüge gesteckt, und für den angeblichen Sohn Davids wird ein Hauslehrer eingestellt. Allerdings währt diese Episode nicht lange, bald wird der Deserteur David von seiner Vergangenheit eingeholt, er wird durch einen Hinweis seines Schwagers enttarnt und muss untertauchen.

 

Die Ojibwe-Reservation im nutzlosen Sumpfland

 

Zusammen mit Ma'tscheschke bricht er ins Land der Ojibwe auf, um Bizhius Sohn zu seinen indianischen Großeltern zu bringen. Doch es sind nicht mehr die starken, frei lebenden Ojibwe, die David an der Seite seines Freundes Bizhiu kennen gelernt hatte. Der Stamm ist aufgerieben, die Clans und Familien wurden in eine Reservation im für die Weißen nutzlosen Sumpfland verbracht, Hunger und Elend herrschen vor, und die den Ojibwe vertraglich zustehenden Lieferungen von Nahrungsmitteln sind meist von minderer Qualität, oft werden große Teile davon unterschlagen, und was ankommt, reicht kaum zum Leben. Und doch wird Ma'tscheschke glücklich in den Reihen seiner Familie, glücklicher als in Davids Dorf. Er lernt schnell die Lebensweise des Stammes kennen, wird zum erfolgreichen Jäger, hilft mit dabei, Traditionen aufrecht zu erhalten, erfährt viel über alte Sagen, Mythen und die Heilkraft der Natur, hat Visionen.

 

Aufgerieben von Hunger und Krankheiten - aber besser dran als die Cheyenne

 

An der Seite Ma'tscheschkes, der als Ojibwe zunächst Odayi - er hat ein Pferd - genannt wird und später den Namen Amik - Biber - erhält, erlebt der Leser den Niedergang eines einst mächtigen Volks. Hunger und Elend, der Niedergang des sozialen Lebens und der Verlust alten Wissens sind überall schmerzlich zu spüren. Zu Hunger und Krankheiten gesellt sich der Alkohol. Und der Druck, den die Weißen ausüben, wird immer schlimmer. Da ist es wenig tröstlich, wenn David, der sich frei bewegen kann und aus der Außenwelt berichtet, immer wieder schlimme Nachrichten über andere Indianerstämme, etwa die Cheyenne, mitbringt und erzählt, den Ojibwe gehe es noch verhältnismäßig gut.

 

Christentum und Zwangsbeschulung

 

Manchmal unfreiwillig komisch kommt ein Missionar daher, den die Ojibwe auf den Namen "Stöckchen" getauft haben, weil er ihnen immer zwei gekreuzte Stöckchen vorhält. Stöckchen setzt alles daran, die "Wilden" zu zivilisieren. Wer sich ihm anschließt und seine Kinder in die Schule und später in die Lehre schickt, hat den einen oder anderen kleinen Vorteil, etwa ein bisschen mehr zu esen. Ein weiterer Keil in der Gemeinschaft der Ojibwe. Dann werden Leute für eine indianische Polizeitruppe gesucht, und der Organisator weiß schon aus anderen Reservationen, dass man dazu am besten rangniedere Männchen auswählt und sie mit Macht ausstattet, die seien am loyalsten. Als auch noch Amiks Tochter entführt und in eine Internatsschule gesteckt wird, ist Amik dem Zusammenbruch nahe.

 

Vom Sand-Creek-Massaker zur neuen Familie

 

Der Roman hat nicht einen einzelnen durchgehenden Handlungsbogen, sondern setzt sich zusammen aus mehreren Etappen des Niedergangs der Ojibwe. Es ist eben die Lebensgeschichte eines Jungen, der das Sand-Creek-Massaker überlebte und nun bei den Ojibwe erwachsen wird, zum Mann reift und eine Familie gründet. Insofern könnte das Buch noch endlos so weiter gehen, findet aber dann doch in der Entführung und Zwangsbeschulung von Amiks Tochter einen dramatischen Höhepunkt und zeigt sehr eindringlich, wie grausam das damalige Schulsystem zur Umerziehung der Indianer war. Auch wenn David auch hier recht behält mit seiner Feststellung, dass es den Ojibwe noch relativ gut erging, viel besser jedenfalls als den Kindern der Cheyenne.

 

Gut recherchiert - authentisch erzählt

 

Wie bereits im ersten Teil zeigt Tanja Mikschi, dass sie sich sehr gut in der Welt ihrer Helden auskennt. Sie hat die Lebensweise der Ojibwe nicht nur gut recherchiert, sondern schafft es auch, dieses Wissen authentisch und unaufdringlich zu einer spannenden Geschichte werden zu lassen. So ist "Als der Mond zu sprechen begann" ein fesselndes Buch geworden, das den Leser in die Welt und Zeit der alten Ojibwe entführt und ihn nicht wieder loslässt, bis die letzte Seite erreicht ist. Und es bleibt zu hoffen, dass dies nicht der letzte Roman über Bizhius und Amiks Familie ist. Ein neues Zuckerlager im Sommer steht bevor, und vielleicht erfährt man etwas Neues über einen neuen Typ Indianerschule ...?

 

Fazit: Gut recherchierter und spannend erzählter historischer Roman aus der Welt der Ojibwe. Lesenswert und mit Potenzial für einen dritten Band.

 

Tanja Mikschi: Als der Mond zu sprechen begann. Rückkehr zu den Ojibwe. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2020. 511 S., Euro 16,90.

 

Weiteres Buch von Tanja Mikschi
Auf den Pfaden des Luchses

 

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Katja Etzkorn: Tlingit Moon

Geschrieben von Petra , in Indianer 26 Dezember 2022 · 1.018 Aufrufe
Indianer, Katja Etzkorn, Tlingit und 1 weitere...

"Tlingit Moon" von Katja Etzkorn ist ein moderner Indianer-Roman, ein Öko-Krimi und zugleich eine Liebesgeschichte über zwei Menschen, die aus unterschiedlichen Welten stammen. Sachkundig und packend erzählt die Autorin von einer jungen Naturwissenschaftlerin und einem Angehörigen des Tlingit-Volks in Alaska, das vor allem durch seine eindrucksvollen Totempfähle berühmt wurde.
Josephine - genannt Joe - und Gooch sind zwei Helden, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Sie: Tochter eines stinkreichen Anwalts und einer extrem statusbewussten Mutter, Absolventin eines Elite-Colleges und in ständigem Widerspruch zum High-Society-Gehabe ihrer Eltern, die nun zum Entsetzen ihrer Mutter bei einem "No-Name-Institut" in Alaska für ihre Doktorarbeit die Gletscher und ihre Veränderungen erforschen will. Er: Ein Pilot und durchtrainierter Sportler, der sich für unwiderstehlich hält und alles poppt, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Allerdings verläuft das erste Zusammentreffen der beiden nicht gerade typisch für einen Baggerversuch Goochs. Als er einen neuen Doktoranden namens Joe abholen und zum Institut fliegen soll, erwartet er aufgrund des Vornamens einen Mann und erscheint extrem leger, um nicht zu sagen: unvorteilhaft, gekleidet. Und an Joe, die als Tochter aus stinkreichem Hause schon ganz andere Bewerber abblitzen ließ, scheitern alle seine Anmachsprüche. Schlimmer noch: Die neue Doktorandin kontert alle seine Aufreiß-Versuche mit trockenem Humor und spitzer Zunge, sodass er vor dem Team ziemlich lächerlich dasteht.

 

Ungenießbar vor dem ersten Kaffee

 

Erst nach und nach stellen beide fest, dass sie sich in ihrem Gegenüber geirrt haben. Die zierliche Joe mit den stets zu großen Pullovern und der chronisch miesen Laune vor dem ersten Liter Kaffee am Morgen, ist keine zickige Schickimicki-Tusse, die das Handtuch wirft, sobald die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken. Sie arbeitet hart und unaufhaltbar auf dem Gletscher und geht bis an ihre körperlichen Grenzen und darüber hinaus, wenn es um die Probenentnahme geht. Und Gooch offenbart nach und nach seine andere Seite, die des traditionellen Tlingit, der Mitglied einer Bootsbesatzung bei den traditionellen Festen seines Stammes ist und an einem eigenen Totempfahl schnitzt, der die Geschichte seiner Familie und seines Clans, aber auch seinen eigenen Weg und seine große Liebe darstellen wird.

 

Unternehmen verklappt Gift in Alaska

 

Spätestens als Joe durch ihre Proben einem großen Umweltskandal auf die Spur kommt und die beiden sich aus "ermittlungstaktischen Gründen" als Liebespaar ausgeben, beginnt es zwischen dem Tlingit und der Anwaltstochter heftig zu funken. Aber die Firma, die in Joes Forschungsrevier ihre hochgiftigen Stoffe verklappt, ist nicht der richtige Mitspieler in einer rosaroten Liebesgeschichte. Was Joe und Gooch herausfinden, wird für die beiden lebensgefährlich.
Katja Etzkorn hat zwei sehr starke, facettenreiche Charaktere geschaffen, deren Auseinandersetzungen und Zusammenwachsen zu verfolgen ein besonderes Leseerlebnis bietet. Vor allem Joes Frotzeleien, ihre Morgenmuffeligkeit und ihre fast an Drogensucht herankommende Abhängigkeit von C8H10N4O2 machen einfach Spaß - und der Leser hat nebenbei auch noch die chemische Formel für Coffein gelernt.

 

Mit traditionellem Boot zum Stammesfest

 

Ebenfalls lehrreich und dabei zugleich lebendig und authentisch herübergebracht lässt die Autorin die Welt der alten Tlingit neben die Welt der Forscher treten. Traditionen und alte Mythen sind für Gooch wesentlich mehr als Folklore und Touristen-Bespaßung. Wenn er sich als Holzschnitzer betätigt, wenn er von den Mythen seines Volkes erzählt und im traditionellen Boot seines Clans zum Stammesfest paddelt, ist alles hohle Machogehabe verschwunden, und Gooch wird zu einem nachdenklichen, ernsthaften Mann und stolzen Erbe seiner Vorfahren.
Darüber hinaus versteht es Katja Etzkorn, spannend und mitreißend zu schreiben und schafft es, die innere Spannung der Charakterentwicklung und die äußere Spannung der Krimi-Handlung und des sich anbahnenden Umweltskandals geschickt ineinander zu verweben. So wurde "Tlingit Moon" zu einem echten Page-Turner, den man beim Lesen nicht so leicht wieder aus der Hand legen kann.

 

Fazit: Faszinierende und liebenswerte Charaktere, freche Sprüche und eine Liebesbeziehung zwischen zwei Welten. Spannend und flüssig geschriebener Roman über ein nordamerikanisches Indianervolk, seine Kunst und seine Mythen - und den Kampf um die Erhaltung seiner Umwelt. Empfehlenswert.

 

Katja Etzkorn: Tlingit Moon. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2020. 512 S., Euro 16,90.

 

Weiterer Roman von Katja Etzkorn:
Pine Ridge statt Pinacolada

 

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Ida Spix: Die zerbrochenen Flöten

Geschrieben von Petra , in Indianer 25 Dezember 2022 · 638 Aufrufe
Indianer, Azteken, Ida Spix und 1 weitere...

Am Hof des Aztekenherrschers Montezuma spielt der Roman "Die zerbrochenen Flöten" von Ida Spix. Die Autorin schildert die Begegnung von Azteken und Spaniern und den Untergang des Aztekenreichs. Dabei ist ihr Leitfaden das Schicksal des jungen Kriegers Jadefisch, der als Gefangener den Göttern geopfert werden soll - und sich zu seiner Überraschung plötzlich selbst in der Rolle eines Gottes wiederfindet.
Jadefisch ist der Sohn des Herrschers Nachtjaguar aus Cholollan, einem Nachbarreich der Azteken. Als Krieger der "Blumenkriege", die die Völker in der Gegend untereinander führten, um Opfer für ihre Götter zu gewinnen, war er gefangen worden. Nun ist er einer der jungen Männer, die im Musikunterricht von Eins-Affe das Flötenspiel erlernen. Der beste Flötenspieler wird traditionell auserkoren als lebendes Abbild des Gottes Tezcatlipoca, "Rauchender Spiegel". Ein Jahr lang soll er als Ixiptla, "Abbild", den Gott verkörpern, bevor er feierlich geopfert wird und ein neues Abbild des Gottes gewählt wird.

 

Der beste und zugleich der schlechteste Flötenspieler

 

Jadefisch ist ein ganz besonderer Flötenspieler. Seine Lieder haben ebenjenen Zauber, der selbst den alten Musiklehrer fliegen und in höhere Sphären davongleiten lässt. Aber Jadefisch ist zugleich auch der schlechteste aller Flötenspieler, denn auf dem Höhepunkt seiner Lieder verirrt er sich immer wieder, falsche Töne zerreißen die Melodie, der Zauber zerbricht, der Hörer stürzt ab. Schlimmer noch: Er verspielt sich ausgerechnet an dem Tag auf besonders grausame Weise, als der Herrscher Montezuma - beziehungsweise Motecuzoma, denn die Autorin Ida Spix benutzt die aztekische Namensform - die Musikklasse besucht. Ja, es passiert sogar das denkbar Allerschlimmste: Während alle anderen den Blick demütig senken, schaut Jadefisch, selbst ja Spross eines Herrschergeschlechts, dem Herrn über Leben und Tod dreist ins Angesicht. Todsünde! Doch der schlimmste denkbare Frevel hat eine völlig unerwartete Folge. So dreist kann niemand dem Azteken-Herrscher begegnen, kommt es Motecuzoma in den Sinn, es sei denn, er ist selbst ein Gott. Allem Anschein nach hat der gewaltige "Rauchende Spiegel" sein Abbild für dieses Jahr bereits selbst gewählt und gezeichnet.
So wird Jadefisch zum neuen Ixiptla erklärt, wird in die Palasträume des Gottes geführt, gepflegt, gewaschen, gesalbt und mit den Kleidern und Insignien seiner Gotteswürde ausgestattet. Fortan kann er sich in der Stadt relativ frei bewegen, spielt Flöte, spricht mit Angehörigen aller Schichten, spendet Trost, gibt Weisheiten von sich und führt ein relativ angenehmes Leben. Wenn nicht das Damoklesschwert des bevorstehenden Opfertodes über ihm schweben würde.

 

Gottesabbild mit Narrenfreiheit

 

Ida Spix hat mit Jadefisch eine sehr interessante Figur geschaffen, durch dessen Augen der Leser das Aztekenreich und den Hof Motecuzomas sehr gut kennen lernen kann. Als Außenseiter und Fremder einerseits, als Jokerfigur und mit einer gewissen Narrenfreiheit ausgestattet andererseits, drittens schließlich als Vertrauter und Gesprächspartner des Herrschers hat der Ixiptla Zugang zu allen Bewohnern der Stadt und erhält die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken und die politischen Entscheidungen zu erfahren und mitzugestalten.

 

Intrigen am Aztekenhof

 

Zugleich steht Jadefisch im Zentrum mehrerer Intrigen am Aztekenhof und zwischen den Staaten. Denn Motecuzoma würde gern Jadefischs Vater Nachtjaguar als Verbündeten gewinnen und bietet ihm dafür das Leben seines Sohnes an. Ein Deal, den die Priesterschaft natürlich nicht zugeben kann, denn wie könnte man den Gott Rauchender Spiegel um das ihm zustehende Opfer betrügen wollen? Und so soll Jadefisch der Fallstrick werden, der den Aztekenherrscher stürzen lässt. Dass nun auch noch seltsame Fremde, vielleicht Götter, auftauchen und schier unbesiegbare Waffen mitgebracht haben, beschleunigt den Weg in die Katastrophe noch. Und dass sich Jadefisch auch noch in Motecuzomas Tochter verliebt, die längst einem anderen Bündnispartner als Frau versprochen ist, macht die Position des Ixiptla vollends lebensgefährlich.
Ida Spix kennt sich nicht nur mit Kultur und Geschichte des Aztekenreichs aus, sie versteht es auch, spannend zu erzählen, und nimmt den Leser mit in eine untergegangene Welt. So wurde "Die zerbrochenen Flöten" zu einem lehrreichen und fesselnden Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann, bis die letzte Seite erreicht ist.
Dass am Ende Cortes über Motecuzoma triumphiert, weiß man aus der Geschichte. Doch wie das Schicksal des lebenden Abbildes von "Rauchender Spiegel" und seiner Geliebten Maisblüte ausging - - - bitte selber lesen.

 

Fazit: Spannender und lehrreicher Roman über das Ende des Aztekenreichs, geschrieben von einer Autorin, die sich auskennt. Empfehlenswert. Und bitte mehr davon.

 

Ida Spix: Die zerbrochenen Flöten. Jadefisch und Motecuzoma. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2021. 393 S., Euro 16,90.

 

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Sabrina Železný: Tod einer Andentaube

Geschrieben von Petra , in Indianer 23 Dezember 2022 · 704 Aufrufe
Indianer, Anden, Peru, Inka und 1 weitere...

Mord im alten Peru: In ihrem Roman "Tod einer Andentaube" erzählt Sabrina Železný von einem Kriminalfall aus dem 13. Jahrhundert. Eine junge, schöne Frau ist auserwählt als Gemahlin des Inka. Und nur wenig später ist sie tot.
Sumaq Urpi, die Taube mit den schwarzen Augen, ist Tochter des Dorfoberhauptes von Cabanaconde. Als der Gesandte des Inka Mayta Qhapac sie für seinen Herrscher auswählt, scheint es für den Ort in den Anden ein außerordentlicher Glücksfall zu sein. Denn das Inkareich ist stark, man kann sich über einen solchen Verbündeten nur freuen, zumal die benachbarten Collagua dem Dorf feindlich gesonnen sind. Da wäre der Inka als Schutzpatron eine gute Sicherheitsgarantie.

 

Geliebter und Gesandter unter Verdacht

 

Doch nun ist die Andentaube tot. Und es stellt sich heraus, dass einige Personen durchaus ein Motiv gehabt hätten, die Hochzeit zu hintertreiben. Da ist Amaru, der Priester des Dorfes, der die Andentaube eigentlich als Opfer für die Berggottheit Walqa Walqa ausersehen hat. Da ist der Geliebte der Toten, der sie eigentlich heiraten wollte und sie zuerst an den heimischen Gott und nun an den Inka verloren hat. Hat er sie aus Eifersucht getötet? Oder war es gar ein Anschlag der Collagua, die ihren Rivalen das Bündnis mit dem Inka verderben wollten? Auch der arrogante Gesandte des Inka zieht den Verdacht des Dorfhäuptlings auf sich und kann nun seines Lebens nicht mehr sicher sein. Schließlich legt eine Person ein Geständnis ab ...

 

Priester und Alpaka als Ermittler-Duo

 

Sabrina Železný lässt Amaru, den Priester des Dorfes, als Ermittler agieren. Begleitet von seinem dickköpfigen Alpaka befragt er die Bewohner, spürt Verdächtige auf, untersucht Motive und Alibis. An seiner Seite lernt der Leser die nur wenig bekannte Welt des Colca-Tals und seiner Bewohner kennen. Eine Welt, die Železný sachkundig und mit der nötigen Portion Erfindergeist schildert. Man erfährt viel über die altamerikanischen Kulturen des späten 13. Jahrhunderts, über Religion, Handelswege, aber auch über Süßkartoffeln, Malzbier und Coca. Wobei die Autorin flüssig und spannend ihre Kriminalgeschichte erzählt und sich nicht zu langatmigen ethnologischen Referaten und Info-Dumps verleiten lässt. So entstand ein kurzer (60 Seiten starker) und kurzweiliger Krimi über eine faszinierende, zum Großteil im Dunkel der Geschichte versunkenen Welt.

 

Fazit: Mordermittlungen im Inkareich mit einem ungewöhnlichen Detektiv und einem bezaubernden Lama. Sachkundig und flüssig geschrieben. Für Freunde besonderer Krininalfälle jenseits des klassischen Tatorts.

 

Sabrina Železný: Tod einer Andentaube. Bremen: Burgenwelt-Verlag, 2014. 40 S., Euro 4,95.

 

Weitere Bücher von Sabrina Železný
Kondorkinder - Der Fluch des Spiegelbuchs
Kondorkinder - Die Suche nach den verlorenen Geschichten
Straka

 

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Martin Krueger, Robert Götzenberger: Indigene Sprachen Nordamerikas

Geschrieben von Petra , in Indianer 21 September 2022 · 1.480 Aufrufe
Indianer

Das Buch "Indigene Sprachen Nordamerikas" hat vor allem eine Botschaft: Die Sprache "Indianisch" gibt es nicht. Martin Krueger und Robert Götzenberger stellen auf einem kleinen Streifzug durch Nordamerika, respektive durch die USA und Kanada, die unterschiedlichen Sprachfamilien der amerikanischen Ureinwohner vor und gehen auf einige Einzelsprachen mal mehr, mal weniger ausführlich ein.
Der Leser erfährt etwas zur Geschichte beziehungsweise zur konsequenten Vernichtung der Indianersprachen durch die weißen Eroberer und über die zwangsweise Beschulung der Kinder in Internaten, fernab von ihren Familien, wobei ihnen die Muttersprache konsequent ausgetrieben wurde. Die Bestandsaufnahme der Zahlen heute noch lebender Muttersprachler ist traurig. Die meisten Sprachen müssen bereits als ausgestorben gelten. Bei denen, die heute noch gesprochen werden, ist das Alter der noch lebenden Muttersprachler meist sehr hoch, auch hier ist das Aussterben der Sprachen oft nur noch eine Frage der Zeit. Nur für einige wenige indigene Sprachen kann eine günstige Prognose gestellt werden.
Auch der Gebärdensprache der Prärie-Indianer und den Code-Talkers im Ersten und Zweiten Weltkrieg wird jeweils ein Kapitel gewidmet, und die Autoren berichten auch über Linguisten, die sich mit indianischen Sprachen befasst haben. Im Anhang ist zu lesen, wie der Satz "Ich liebe dich" in verschiedenen indigenen Sprachen lautet. Anwendung Glückssache.
Jeweils mit eigenen Kapiteln dargestellt werden die Sprachfamilien der Algonkin-Sprachen, der Athabasken, der Irokesen, der Muskogee, der siouanischen Sprachen und der uto-aztekischen Sprachen. Einzeln abgehandelt werden die Sprachen der Blackfoot, Cheyenne, Cree, Delawaren, Menominee, Ojibwa, Apachen, Navaho, Mohawk, Cherokee, Muskogee, Seminolen, Lakota, Crow, Comanche, Shoshone und Kiowa. Jede Vorstellung einer bestimmten Sprache beginnt mit einem kurzen Dialog, in der zwei Sprecher sich einander vorstellen und meist etwas zu ihrer Herkunft sagen.
Die Botschaft "Indianisch gibt es nicht" kommt auf jeden Fall an. Die Verfasser können sehr deutlich zeigen, wie unterschiedlich die einzelnen Sprachen Nordamerikas sind und wie stark sie sich auch innerhalb der Sprachfamilien unterscheiden.
Negativ ist anzumerken, dass das Buch sehr unstrukturiert daherkommt, beziehungsweise dass die einzelnen Kapitel in ihrem Gehalt und ihrer Schwerpunktsetzung sehr stark voneinander abweichen. So wird bei einigen Sprachen eher der Schwerpunkt auf ihre grammatischen Besonderheiten gelegt, bei anderen mehr auf die Verbreitung und die Zahl der Native Speakers oder auf Versuche zur Wiederbelebung. Bei einigen Sprachen wird eher die Geschichte des betreffenden Volks erzählt, als dass die Verfasser konkret etwas zur Sprache sagen. Wie die jeweils drei bis fünf Seiten der einzelnen Kapitel gefüllt werden, scheint mehr oder weniger dem Zufall geschuldet zu sein, je nachdem, woher sich eher etwas Material zusammenklauben ließ. Der "Streifzug durch kleinere Indianersprachen", auch dies ein Hinweis auf die Unsortiertheit dieses Buches, befasst sich ausschließlich mit der Sprache der Kiowas.
Auch die Dialoge am Kapitelbeginn sind sehr unterschiedlich. Manche beginnen mit einer Begrüßung wie "Hallo", manche mit der Frage "Wie heißt du?", in manchen kann man lernen, wie man fragt: "Wie geht es dir?" Manchen Gesprächspartnern kann man nach diesem Kurz-Kursus erklären, dass man aus Deutschland kommt, manchen aber auch nicht. Sehr unschön ist auch, dass die Dialoge optisch nicht einheitlich gestaltet wurden. Mal steht der deutsche Satz oben und der "indianische" darunter, mal ist es anders herum. Mal sind die Sprecherwechsel wie im Drama durch einen vorangestellten Namen und Doppelpunkt gekennzeichnet, mal nicht. Mal findet sich in kursiver Schrift eine lautsprachliche Wiederholung des indigenen Satzes, mal fehlt sie. Und beim Crow-Dialog wurden bei den letzten beiden Sätzen - "Ich komme aus Deutschland" und "Woher kommst du?" - die Crow-Übersetzungen einfach vergessen. Ein penibles Lektorat und ein zweiter oder dritter Korrekturdurchgang wären diesem Buch zu wünschen gewesen.

 

Fazit: Eine interessante Überblicksdarstellung, die allerdings nicht mehr als den ersten Zipfel jeder einzelnen Sprache bieten kann. Nach der Lektüre wird sich kein Leser mit einem indigenen Amerikaner in dessen Sprache unterhalten können. Aber das können auch andere Bücher nicht leisten. Wer über eine gewisse Unsortiertheit hinwegsehen kann, findet hier eine ansprechende Einstiegslektüre in das Gebiet der "Indianersprachen".

 

Martin Krueger, Robert Götzenberger: Indigene Sprachen Nordamerikas. Ein kleiner Sprachführer durch die wichtigsten Indianersprachen in den USA und Kanada. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2022. 145 S., Euro 16,90.

 

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Antje Babendererde: Wie die Sonne in der Nacht

Geschrieben von Petra , in Indianer 15 Januar 2022 · 793 Aufrufe
Indianer, Antje Babendererde und 2 weitere...

In ihrem Roman "Wie die Sonne in der Nacht" beschäftigt sich Antje Babendererde mit der Kultur der Pueblo-Indianer und der Anasazi in Neu-Mexiko. Das Jugendbuch bietet eine spannende Handlung, eine große Liebe und viel Informationen über Geschichte und Religion dieser amerikanischen Ureinwohner - wobei Quemado Pueblo, einer der Hauptschauplätze, fiktiv ist.
"Wie die Sonner in der Nacht" ist erneut die Geschichter zweier jungen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Die Leser lernen die Pueblo-Kultur durch die Augen der Ich-Erzählerin Mara kennen, die aus Deutschland stammt und kurz vor dem Ende ihres Auslandsschuljahrs in den USA steht. Mara hat, dank eines Frankreich-Trips ihrer Gasteltern das Haus für sich allein, sie ist gerade von ihrem deutschen Freund versetzt worden, der sie eigentlich besuchen wollte, als sie plötzlich Zeuge eines Verkehrsunfalls wird. Ein Indianerjunge steht am Straßenrand, ein Riesentruck fährt viel zu schnell an ihm vorbei, der Junge kippt um, und Mara kümmert sich um den ohnmächtigen Verletzten. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass der Junge überhaupt keine Wunden von dem Lastwagen davongetragen hat: Er ist ausgezehrt, dehydriert und hat eine Schussverletzung.

 

Junger Pueblo-Indianer ohne Gedächtnis

 

Kayemo - der Name bedeutet in der Tiwa-Sprache soviel wie "Fallende Blätter" - ist stumm und hat offenbar sein Gedächtnis verloren. Langsam kommen sich Mara und der junge Mann näher, und langsam kommen seine Erinnerungen samt Sprechvermögen wieder. Aber was genau in den Bergen vorgefallen ist, wer auf ihn geschossen hat und was aus seiner Mutter in der einsamen Hütte wurde, müssen die beiden vor Ort klären. An Kayemos Seite gelangt Mara in die raue, mystische Welt der Berge, lernt eine zahme Silberlöwin kennen und begegnet in einem verborgenen Pueblo dem urzeitlichen "Raining Man", einer mythologischen Gestalt, die für Kayemos Volk eine zentrale Bedeutung hat. Die Katchina des "Raining Man" - in diesem Fall aufgefasst als eine Tanzmaske für die Zeremonien der Pueblo-Kultur - war vor langer Zeit dort verborgen worden, und Kayemo war neun Jahre lang in den Bergen fernab seines Volkes allein erzogen worden, um "rein" zu bleiben und dazu fähig zu sein, die Maske zu finden und sie einst als Tänzer und Heiliger Mann zu tragen. Seltsam nur, dass in Kayemos Heimat-Pueblo niemand etwas von dem Jungen und seiner Mission weiß ...

 

Wechsel zwischen den Erzählperspektiven

 

Der Roman ist spannend erzählt und flüssig geschrieben. Etwas verwirrend ist, dass die Autorin nach dem Auftauchen von Kayemo zwischen zwei Erzählperspektiven hin und her wechselt: Maras Part ist weiterhin aus der Ich-Perspektive geschrieben, während Kayemos Gedanken durch einen personalen Erzähler geschildert werden. Doch daran gewöhnt sich der Leser schnell.

 

Kult und Zeremonien bleiben ein Geheimnis

 

Babendererde schafft es, die Bedeutung des Geheimnisses und des Verschweigens für die Zeremonien der Pueblo-Indianer deutlich zu machen: Was heilig war, wurde und wird weiterhin vor Weißen geheim gehalten, und wer interne Informationen, etwa an einen Ethnologen oder Touristen oder in Form einer Kurzgeschichte weitergibt, bricht mehr als ein Tabu und zerstört die Wurzeln dieser Kultur. Insofern ist auch diese Geschichte ganz bewusst in einem fiktiven Pueblo angesiedelt, und die Autorin betont, dass hier nur allgemein verfügbares öffentliches Wissen aus einschlägiger Fachliteratur verwandt wurde, auch wenn sie vor Ort recherchiert hat.

 

Die Anasazi als "Erste Alte"

 

Auch zur Bezeichnung und Selbstbezeichnung der amerikanischen Völker erfährt man einiges. Etwa, dass der Name "Anasazi" inzwischen bei den Pueblo-Völkern verpönt ist. Das Wort stammt aus der Sprache der Navajo und bedeutet soviel wie "Vorfahren der Feinde". Kayemo nennt sie daher lieber die "Ersten Alten". Und auch zur Verwendung des Wortes "Indianer" hat sich die Autorin Gedanken gemacht und sich bei unterschiedlchen Völkern umgehört. Demnach "wurde der Autorin von Seiten der Zugehörigen versichert, dass sie selbst sich so bezeichnen und es bei der Bedeutung des Wortes auf den Kontext und die Art ankommt, wie es benutzt wird."

 

Fazit: Ein spannendes und sachkundig geschriebenes Jugendbuch, das Abenteuer, Kultur, Liebe und eine faszinierende Landschaft zu einer abenteuerlichen und lesenswerten Geschichte verbindet. Macht Lust auf mehr Erzählungen über die Pueblo-Völker.

 

Antje Babendererde: Wie die Sonne in der Nacht. Würzburg: Arena, 2021. 475 S., Euro 12.

 

Weitere Bücher von Antje Babendererde
Findet mich die Liebe?
Rain Song
Isegrim
Julischatten
Schneetänzer

 

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Antje Babendererde: Schneetänzer

Geschrieben von Petra , in Indianer 30 April 2021 · 1.065 Aufrufe
Indianer, Antje Babendererde und 1 weitere...
"Schneetänzer" von Antje Babendererde ist ein Jugend-Indianerroman, der bei den Cree in Kanada spielt. Erzählt wird die Geschichte eines deutschen Jungen, der auf der Suche nach seinem unbekannten indianischen Vater ist.
Kurz nach seinem 18. Geburtstag erfährt Jacob, dass sein Vater nicht ein unbekannter Mann aus Südostasien und er selbst nicht das Ergebnis eines One-Night-Stands im Marihuana-Rausch war. Nein, sein Vater sei ein Cree-Indianer, verrät ihm der Stiefvater. Die ersten vier Lebensjahre hatte der Junge tatsächlich mit Mutter und Vater gemeinsam in Kanada verbracht, aber ein schwerer Verkehrsunfall hat seine Erinnerungen an diese Zeit komplett ausgelöscht. Nach einer heftigen Auseinandersetzung mit seinem Stiefvater, einem tierquälerischen Schweinebaron, den Jacob bei der Organisation PETA mit einem Video aus dessen Schweineställen ziemlich tief in die Scheiße reitet, fliegt das Familiengeheimnis auf. Emotional aufgewühlt verlässt Jacob kurz vor den Abiturprüfungen seine Familie und fliegt nach Kanada, um seinen Vater zu suchen.
Doch der Ausflug mit dem straffen Zeitplan verläuft vollkommen anders als geplant. Nicht nur, weil ein Mann mit Motorschlitten Jacob nicht wie versprochen zu seinem Vater bringt, sondern ihn mitten im tief verschneiten Wald sitzen lässt. Hunger, Orientierungslosigkeit, Schneesturm und eine Begegnung mit einem Bären sind nur der Auftakt. In der abgelegenen Hütte eines alten Cree-Indianers und seiner "Adoptiv-Enkelin" Kimi findet Jacob nicht nur die Liebe seines Lebens und erfährt mehr über Leben und Tradition der Cree, sondern er kommt auch seinem Familiengeheimnis auf die Spur.
Der Roman ist ausgesprochen spannend und flüssig geschrieben. Zum größten Teil ist die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, und der Leser erlebt die Handlung aus Sicht Jacobs. Weitere Passagen, für die die Autorin die dritte Person wählte, schildern Gedanken und Gefühlsleben Kimis, die als einzige Überlebende einer Brandkatastrophe nicht nur am Körper Narben davon getragen hat.
Abenteuerliche und eher sensible zwischenmenschliche Situationen wechseln einander ab, Informationen über Kultur und Sagenwelt der Cree treffen auf das klassische Gefühlschaos eines jungen Menschen zwischen Abiturstress und erster großer Liebe.
Mit Jacob und Kimi schuf Antje Babendererde zwei starke, eigenwillige Charaktere, die trotz der sehr ungewöhnlichen, sehr konstruiert wirkenden Ausgangslage - deutschindianischer Pubertierender, Massentierhalterskandal, Survivalsetting, Familientragödie, Brandkatastrophe, Gedächtnisverlust, Träume und Sagenwelt - sehr authentisch und berührend herüberkommen. Dass Jacobs Mutter mehr als einmal gelogen hat, ist am Ende nur konsequent. Man hatte es ja geahnt, als sich die Anzeichen häuften, und es sich als Leser auch gewünscht.

Fazit: Spannendes und atmosphärisches Jugendbuch mit Ethno- und Survival-Hintergrund und Liebesgeschichte. Abenteuerlich, informationsreich und mit einem Schuss Romantik. Lesenswert.

Antje Babendererde: Schneetänzer. Würzburg: Arena, 2019. 389 S., Euro 17.


Weitere Bücher von Antje Babendererde
Findet mich die Liebe?
Rain Song
Isegrim
Julischatten
Wie die Sonne in der Nacht

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Brita Rose-Billert: Sheloquins Vermächtnis

Geschrieben von Petra , in Indianer 09 Januar 2021 · 948 Aufrufe
Brita Rose-Billert, Skwahla und 2 weitere...
"Sheloquins Vermächtnis" von Brita Rose-Billert ist ein moderner Indianer-Roman, der an der Nordwestküste Kanadas im Gebiet der Skwahla und Squamish spielt. Geschildert wird ein Kriminalfall, der, wie die Autorin im Vorwort betont, frei erfunden ist, aber gleichzeitig Geschehnisse verarbeitet, die so und ähnlich mehrfach geschehen sind und weiterhin geschehen: "Der Landraub ist den Ureinwohnern immer gegenwärtig, auch heute noch", schreibt sie. Auch eine wirkliche Vorlage für den titelgebenden Sheloquin habe es gegeben.
Sheloquin ist ein alter Indianer, der einen unglaublich schönen Flecken Land besitzt. Ein weißer Unternehmer namens Barn will das Land haben, macht zunächst finanzielle Angebote, dann folgen Drohungen, schließlich wird der alte Mann, der nicht verraten will, wo er die Besitzurkunde versteckt hat, zu Tode gefoltert.
Die Besitzverhältnisse sind zunächst unklar, der Stammesrat tagt. Wäre der alte Mann ohne Erben gestorben, wäre das Land an den Stamm zurückgefallen. Doch es gibt einen Erben: Cody White Crow, dem Sheloquin vorausschauend längst die nötigen Papiere übergeben hatte. Und Cody ist wild entschlossen, das Land nicht an den weißen Immobilienhai zu verkaufen, sondern es für sein Volk unberührt zu bewahren. Allerdings bekommt Cody sehr starken Gegenwind aus den eigenen Reihen: Sein Stiefbruder David, ein Totempfahlschnitzer, würde das Land gern verkaufen, vor allem, da er damit rechnet, dass es sonst noch weitere Tote geben wird. Eine Befürchtung, die nicht von der Hand zu weisen ist. Inzwischen ist längst ein Auftragskiller engagiert und versucht herauszufinden, wer Sheloquins Erbe ist.
Der Roman vereinigt eine spannende Abenteuer-Handlung mit Informationen über die Lebensweise der Skwahla. Cody ist ein Mensch, der die alten Traditionen achtet und sehr eng mit der Natur und den Bergen verbunden ist. Er glaubt auch fest an die "kleinen Leute", die am Stolo-Fluss leben, und ist überzeugt, dass sie es sind, die ihn beschützen, als er vor dem Auftragskiller Share und seinen Kumpanen flüchten muss. Unterstützung erhält er außerdem von der jungen Montaya Sun Road, einer Sqamish-Indianerin und Anthropologie-Studentin, die im Museum in Vancouver arbeitet und Besucher über die Geschichte und Kultur der Küstenstämme aufklärt.
"Sheloquins Vermächtnis" ist gut geschrieben, die Handlung ist spannend, die Geschichte liest sich zügig und entwickelt beim Lesen einen gewissen Sog, sodass man das Buch erst wieder aus der Hand legen kann, wenn die letzte Seite erreicht ist.
Der Krimi-Teil allerdings weist einige Macken auf. So erscheint vollkommen unverständlich, warum Share so hartnäckig und gewalttätig gegen Montaya vorgeht. Der Mann will eigentlich nur von ihr wissen, wer der Erbe Sheloquins ist. Als die junge Studentin ihm wahrheitsgemäß erklärt, sie wisse es nicht, versucht er zunächst, sie zum Mitfahren in seinem Auto zu überreden. Dann folgt er dem Bus, mit dem sie fährt. Später überfällt er sie an einem Imbissstand und will sie in sein Auto zerren. Am Ende greift er sie an, als sie mit ihrem Freund Pat in dessen Auto unterwegs ist. Dieses Verhalten ist weder professionell noch logisch. Wieso sollte eine Sqamish-Indianerin, die in Vancouver arbeitet, etwas über Interna des Skwahla-Stammes, über die gerade erst die Ratsmitglieder informiert, aber eben nicht ganz informiert, worden sind, wissen? Von einem Profikiller sollte man erwarten, dass er unauffällig vorgeht und nur sein Opfer ausschaltet ...
Von einem Profikiller sollte man ebenfalls erwarten, dass er halbwegs zielsicher ist, Aber er schafft es das ganze Buch über nicht, auch nur einen einzigen Menschen zu erschießen. nicht einmal einen alten Angler, der bei unbewegtem Wasser wie auf dem Präsentierteller vor ihm liegt, während der Profikiller in aller Seelenruhe seine Waffe ausrichten und den Mann mit dem Zielfernrohr einmessen kann.
Auch die Art, wie der letzte Beweis gegen den Immobilienhai Barn auftaucht, erscheint absolut an den Haaren herbeigezogen.
Spoiler
Hier wäre ein bisschen mehr kriminologisches Geschick wünschenswert gewesen. Abgesehen davon aber ein sehr spannender und lesenswerter Roman, der vor allem in den Kämpfen Codys gegen die Verbrecher in den Bergen ausgesprochen mitreißend ist.

Fazit: Krimi aus der Welt der amerikanischen Ureinwohner. Ein Plädoyer für die Rechte der Indianer und den Erhalt der Natur. Leichte Macken in der Krimi-Handlung, aber sehr spannend und lesenswert.

Brita Rose-Billert: Sheloquins Vermächtnis. Kanada-Roman. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2019. 196 S., Euro 9,90.



Weiterer Roman von Brita Rose-Billert
Maggie Yellow Cloud


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Kathi Wallace: Assiniboin Girl

Geschrieben von Petra , in Indianer 28 Januar 2017 · 1.770 Aufrufe
Indianer, Assiniboin und 2 weitere...

"Assiniboin Girl" ist ein moderner Indianer-Roman für Jugendliche. Erzählt wird die Geschichte der jungen Mary Two Dog, einer Assiniboin-Indianerin, die fern von Stammesriten und Traditionen in New York aufwuchs. Doch nun muss sie zu ihrer Großmutter in ein Indianerreservat ziehen, in einen einsamen Wohnwagen am Ende der Welt.
Mary ist vollkommen amerikanisch erzogen worden, einzig die Welt der Großstadt ist ihr vertraut. Als ihre Eltern in einem Verkehrsunfall sterben, kommt sie zunächst bei einer Tante unter, auch diese hat die traditionellen und spirituellen Pfade der Assiniboin verlassen und arbeitet als FBI-Agentin. Mary zieht mit ihr in eine fremde Kleinstadt, wo die Tante undercover einen rassistischen Polizeichef beobachten soll. In der Schule hat sie einen schweren Stand, Mitschülerinnen hänseln sie. Gerade hat sie den Nachbarsjungen Steve als Freund gewonnen, als die Ermittlungen ihrer Tante eine brandgefährliche Wendung nehmen. Die Entscheidung der Tante ist knallhart: Mary muss sofort weg, in Sicherheit. Und Sicherheit bedeutet: die Assinoboin-Reservation, in der ihre unbekannte Großmutter lebt ...

 

Krimi-Plot und Geschichte der Assiniboin

 

Der Roman verbindet einen Krimi-Plot mit einer Reise in die Spiritualität und Geschichte eines indianischen Volks. Der Leser erfährt etwas über traditionelle und noch heute durchgeführte Zeremonien wie Schwitzhütten und die Suche nach einer Vision. Mary, deren Großmutter nicht nur eine weise, sondern in ihrem Volk auch eine Heilige Frau ist, lernt die Traditionen der Assiniboin kennen und hat immer wieder Visionen von einem etwa gleichaltrigen Mädchen namens Mahpiya, das in der alten Zeit gelebt hat, als die Assiniboin noch frei waren und mit den Weißen Handel trieben.

 

Zu viele Themen auf zu engem Raum

 

Der Roman ist flüssig geschrieben und lässt sich zügig lesen. Für jugendliche Leser ist er gut geeignet und bietet einen Einstieg in die Welt der Assiniboin. Etwas unschön ist allerdings, dass der Roman einfach zu "voll" ist. Es sind zu viele Themen und Handlungsfäden auf zu engem Raum angerissen und nicht vollkommen ausgesponnen. Auf nur 200 Seiten erzählt Kathi Wallace vom Unfalltod der Eltern, von den Ermittlungen der Tante, von gewalttätigen, indianerhassenden Mitschülerinnen und der aufkeimenden Freundschaft zwischen Mary und Steve, aus der vielleicht eine Liebe werden könnte, sie schildert das aktuelle Leben im Reservat, Marys "Selbstfindung" in den alten Riten, breitet eine weitere Handlungsebene mit dem Blick in Machpiyas Welt der alten Assiniboin des 19. Jahrhunderts aus, schildert deren Begegnung mit Weißen und die Pockenepidemie, die viele Stammesmitglieder ihr Leben kostete, lässt dann Marys Tante, nachdem sie zusammengeschlagen wurde, im Krankenhaus zwischen Leben und Tod schweben und nur durch eine Heilzeremonie der Großmutter wieder gesund werden, schließlich Achtung, Spoiler, folgen die Ermordung Steves und die Gerichtsverhandlung gegen den rassistischen Polizeichef - all das hätte locker zwei oder drei umfangreichere Romane füllen können.
So bleibt vieles notgedrungen an der Oberfläche, vieles wird einfach zu kurz abgehandelt, die vielen Themen neutralisieren sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Schon dass die Erzählerin ihre Heldin mitten aus den Ermittlungen in einem spannenden und gefährlichen Kriminalfall einfach aus der Handlung herausreißt und in die Abgeschiedenheit und Zeitlosigkeit eines Reservats versetzt, während die Tante, die sich in Lebensgefahr begibt, vollkommen von der Bildfläche verschwindet, ist für den Leser ziemlich unbefriedigend.

 

Vielversprechendes Debüt von Kathi Wallace

 

"Assiniboin Girl" ist der Debütroman der Autorin. Kathi Wallace hat mit diesem Buch bewiesen, dass sie schreiben und gut und spannend erzählen kann. Für die nächsten Werke wünsche ich mir ein wenig mehr Ausführlichkeit und dickere Bücher.

 

Fazit: Spannendes und informatives Jugendbuch, gut erzählt, etwas zu viele Themen auf zu wenig Raum. Vielversprechend.

 

Kathi Wallace: Assiniboin Girl. Übersetzung: Elena Müller. Machandel Verlag, 2014. 206 S., Euro 8,90.

 

© Petra Hartmann








Das Herz des Donnervogels, 2023

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Der Klappentext:
Ein Indianer taucht in dem verschlafenen Küstenstädtchen Kitty Hawk auf. Die Witwe Murdoch ist überzeugt, dass der Fremde ein Kundschafter ist und bald seine roten Spießgesellen zum Morden und Plündern mitbringen wird. Doch Junger Adler hat andere Pläne. Er träumt vom Fliegen und wartet auf das Eintreffen zweier verrückter Fahrradhändler.
Karl-May-Fans kennen Junger Adler bereits aus dem Roman Winnetous Erben. Die Vorgeschichte zu diesem Buch wird nun von Petra Hartmann erzählt.

 

Buch-Infos:
Petra Hartmann DAS HERZ DES DONNERVOGELS
Band 18, Abenteuer-Roman
Exklusive Sammler-Ausgabe
Seiten: 282

Taschenbuch
VÖ: April 2023
Künstler: MtP-Art (Mario Heyer)
Künstler (Innenteil): MtP-Art (Mario Heyer)
Preis: 12,95 Euro

 

Bestellen beim Blitz-Verlag

 

Das E-Book ist zum Preis von Euro 3,99 erhältlich.

Unter anderem bei Amazon

oder direkt beim Blitz-Verlag.

 

 

 

Falkenblut, 2020

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Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Widar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus ...

Es ist eine schaurige Welt, in der sich die junge Walküre behaupten muss. Doch Valkrys wäre keine echte Falkin, wenn sie einem Kampf aus dem Weg gehen würde. Todesmutig und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor stürzt sie sich in die Begegnungen mit Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfen, Berserkern, Hexen, Meerungeheuern und dem furchtbaren Totenschiff Naglfari.

 

 

Petra Hartmann: Falkenblut.

Sibbesse: Hottenstein, 2020.

Broschiert, 247 S., Euro 11.

ISBN 978-3935928991

 

Bestellen im Hottenstein-Verlags-Shop

 

Bestellbar unter anderem bei Amazon

Hörbuch: Drachen! Drachen! 2020

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Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren. Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren: Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.

 

Herausgeber: Petra Hartmann, Frank G. Gerigk

Sprecher: Tim Schmidt

Blitz-Verlag

Ungekürzte Lesung

mp3-Download

611 Minuten, 495.91 MB

9783991093435

 

Zu bestellen unter anderem bei Thalia oder bei Amazon.

Nestis und die verbotene Welle, 2017

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Meerprinzessin Nestis und ihre Freunde sind sauer: Lehrer Seestern meint, dass laute Haifischmusik nichts für Kinder ist. Und der Kronrat stimmt ihm zu. Deshalb bekommt die Band »Ølpæst« Auftrittsverbot in der gesamten Nordsee. Doch plötzlich ist deren Musik überall zu hören: Ein Piratensender strahlt die Hits der Knorpelfischgang lautstark aus.

Als eine hochexplosive Kugelmine über dem blauen Glaspalast im Meer dümpelt und ein führungsloser Öltanker in die Nordsee einfährt, droht eine wirkliche Ölpest. Gelingt es den Meerkindern, ein Unglück zu verhindern?

 

Petra Hartmann: Nestis und die verbotene Welle. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Voraussichtlich ab Juni 2017 erhältlich.

Buch-Infos: ca. 152 Seiten, 14,2 x 20,6 cm, Hardcover, zahlreiche s/w-Illustrationen, mit Fadenheftung, Euro 14,90, ISBN 978-3-977066-00-1

 

Leseprobe

 

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Demantin, 2016

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Demantin, der junge König von Antrium, liebt die griechische Königstochter Sirgamot. Doch ihr Vater ist strikt gegen die Hochzeit. Immerhin ist Sirgamot erst zwölf Jahre alt. So zieht Demantin in die Welt, um Ruhm zu erwerben, den Namen seiner Geliebten durch seine Taten zu verherrlichen und sich dem griechischen König als Schwiegersohn zu empfehlen. Er besteht heldenhafte Kämpfe, erwirbt sich die Freundschaft der Königin und des Königs von England und besiegt ein schauriges Meerweib. Letzteres allerdings erweist sich als verhängnisvoll. Denn die sterbende Unholdin verflucht Demantin und prophezeit, dass seine Geliebte mit dem üblen König Contriok verlobt werden soll. Kann Demantin noch rechtzeitig zurückkehren, um die Hochzeit zu verhindern?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Demantin. Ein Ritter-Epos
128 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 9-78-3-940078-34-6
8,95 EUR

 

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Leseprobe

 

Crane, 2016

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Gayol, der Sohn des ungarischen Königs, hat in jugendlichem Übermut den alten Hofmarschall seines Vaters zum Wettkampf herausgefordert und eine peinliche Niederlage erlitten. Aus Scham flüchtet er und gerät ins Reich des deutschen Kaisers, wo er unerkannt unter dem Namen Crane (Kranich) eine Stellung als Kämmerer annimmt und bald sehr beliebt ist. Doch als der Fremde und die Kaiserstochter einander näher kommen und Hofbeamten Unzucht und eine unstandesgemäße Liebschaft wittern, beginnt eine schwere Zeit für Königssohn und Kaiserstochter. Kann Gayol sich auf die Treue Acheloydes verlassen? Und kann die lebensbedrohliche Krankheit der Prinzessin noch geheilt werden?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Crane. Ein Ritter-Epos
84 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 978-3-940078-48-3
6,95 EUR

 

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Leseprobe

Hut ab, Hödeken! 2015

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Ein rasender Bischof auf dem Rennstieg.
Wegweiser, die sich wie von Geisterhand drehen.
Jäger in Todesangst.
Bierkutscher mit unheimlicher Fracht.
Ein stammelnder Mönch,
der plötzlich zum brillanten Redner wird.
Sollte da Hödeken seine Hand im Spiel haben?
Sagen um einen eigenwilligen Geist
aus dem Hildesheimer Land,
frisch und frech nacherzählt
von Petra Hartmann.

 

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken!

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

101 S., Euro 7,95.

ISBN 978-3-940078-37-7

 

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Leseprobe

Freiheitsschwingen, 2015

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Deutschland in den 1830er-Jahren: Für Handarbeit, arrangierte Ehe und Kinderkriegen hat die junge Bürgermeistertochter wenig übrig. Stattdessen interessiert sie sich für Politik und Literatur und greift sehr zum Leidwesen ihres Vaters selbst zur Feder, um flammende Texte für die Gleichberechtigung der Frau und die Abschaffung der Monarchie zu verfassen. Angestachelt von der revolutionären Stimmung des Hambacher Festes versucht sie, aus ihrem kleinbürgerlichen Dasein auszubrechen und sich als Journalistin zu behaupten. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe verschreibt sie sich dem Kampf für ein freies, geeintes Deutschland und schlägt den Zensurbehörden ein Schnippchen. Die Geheimpolizei ist ihnen jedoch dicht auf den Fersen, und die junge Journalistin begeht den verhängnisvollen Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen

 

Petra Hartmann: Freiheitsschwingen

Personalisierter Roman

München: Verlag Personalnovel, 2015

ca. 198 Seiten. Ab Euro 24,95.

(Einband, Schriftart und -größe, Covergestaltung etc. nach Wahl.)

 

Bestellen unter:

www.tinyurl.com/Freiheitsschwingen

 

Timur, 2015

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Wer ist der bleiche Jüngling im Verlies unter der Klippenfestung? Prinzessin Thia will ihn retten. Doch wer Timurs Ketten bricht, ruft Tod und Verderben aus der Tiefe hervor. Als der Blutmond sich über den Horizont erhebt, fällt die Entscheidung ...

 

Beigaben:

Nachwort zur Entstehung

Original-Erzählung von Karoline von Günderrode

Autorinnenbiografien

Bibliografie

 

Petra Hartmann: Timur

Coverillustration: Miguel Worms

Bickenbach: Saphir im Stahl, 2015.

ISBN: 978-3-943948-54-7

Taschenbuch, 136 S.

Euro 9,95

 

 

Ulf, 2015

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Ein Roman-Experiment mit ungewissem Ausgang: Ulf (Magisterstudent unbekannter Fachrichtung), stammt aus einem Dorf, das mehrmals jährlich überschwemmt wird. Zusammen mit Pastor Dörmann (Geistlicher unbekannter Konfession) und Petra (Biografin ohne Auftrag) überlegt er, was man dagegen tun kann. Als ein vegetarisches Klavier die Tulpen des Gemeindedirektors frisst und das Jugendamt ein dunkeläugiges Flusskind abholen will, spitzt sich die Situation zu. Nein, Blutrache an Gartenzwergen und wütende Mistgabelattacken sind vermutlich nicht die richtigen Mittel im Kampf für einen Deich ...
Mal tiefgründig, mal sinnlos, etwas absurd, manchmal komisch, teilweise autobiografisch und oft völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein Bildungs- und Schelmenroman aus einer Zeit, als der Euro noch DM und die Bahn noch Bundesbahn hieß und hannöversche Magister-Studenten mit dem Wort "Bologna" nur eine Spaghettisauce verbanden.

 

Petra Hartmann:

Ulf. Ein Roman-Experiment in zwölf Kapiteln.

eBook

Neobooks 2015

Euro 2,99

Erhältlich unter anderem bei Amazon

Vom Feuervogel, 2015

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Ein Tempel in der Wüste. Heilige Männer, die sich dem Dienst des Feuervogels geweiht haben. Ein Hirtenjunge, der seinem Traum folgt. Aber wird der alte und kranke Phönix wirklich zu neuem Leben wiederauferstehen, wenn der Holzstoß niedergebrannt ist? Eine Novelle von Idealen und einer Enttäuschung, die so tief ist, dass kein Sonnenstrahl je wieder Hoffnung bringen kann.

 

Petra Hartmann:

Vom Feuervogel. Novelle.

Erfurt: TES, 2015.

BunTES Abenteuer, Heft 30.

40 Seiten, Euro 2,50 (plus Porto).

Bestellen unter:

www.tes-erfurt.jimdo.com

 

eBook:

Neobooks, 2015.

Euro 1,99.

Unter anderem bei Amazon

Nestis und die Hafenpiraten, 2014

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Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten" müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014
ISBN 978-3-940078-84-1
14,90 EUR

 

 

Leseprobe unter

 

www.tinyurl.com/nestis2

Blitzeis und Gänsebraten, 2014

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Weihnachten im Potte †¦

†¦ ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der Huckup und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Was es aber mit dem Weihnachtswunder an der B6 auf sich hat, erfahren Sie auf Seite 117. - Greifen Sie zu!

 

 

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hrsg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

144 Seiten | 12 x 17 cm | Paperback |

ISBN 978-3-9400787-57-5
8,90 EUR

 

Leseprobe

Beim Vorderhuf meines Pferdes, 2014

Eingefügtes Bild

Das Messer zuckte vor. Fauchend wich die riesige Katze zurück. Doch nur, um sofort wieder anzugreifen. Das Mädchen, das auf dem Leichnam seiner Stute kauerte, schien verloren.
Acht Jahre ist Steppenprinzessin Ziris alt, als sie bei einem Sandkatzenangriff ihr Lieblingspferd verliert. Ist es wirklich wahr, was ihr Vater sagt? "Alle Pferde kommen in den Himmel ..."
Drei Erzählungen aus der Welt der Nearith über edle Steppenrenner, struppige Waldponys und die alte graue Stute aus Kindertagen.

Petra Hartmann: Beim Vorderhuf meines Pferdes. Neue Geschichten aus Movenna. eBook, ca. 30 Seiten. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014. Euro 0,99.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Darthula, 2014

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Darthula ist die Tochter eines irischen Kleinkönigs, der über das nebelreiche Land Selama herrscht. Als schönste Prinzessin Irlands lebt sie allerdings nicht ungefährlich. Als sie den mächtigen König Cairbar abweist und ihm nicht als seine Braut folgen will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Cairbar überzieht das kleine Selama mit Krieg und Vernichtung und rottet Darthulas Familie aus. Mit ihrem Geliebten Nathos wagt die junge Frau die Flucht über die stürmische See. Aber Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...

Beigaben zur Neuausgabe:
Vorwort der Autorin mit Infos zur Entstehungsgeschichte
Übersetzung des "ossianischen Originals"
Autorinnenbiographie und Veröffentlichungsliste

Buch-Informationen:
Petra Hartmann: Darthula, Tochter der Nebel.
Bickenbach: Verlag Saphir im Stahl, 2014.
Taschenbuch. 126 S., Euro 9,95.
ISBN 978-3-943948-25-7

Bestellen bei Saphir im Stahl

Pressearbeit für Autoren, 2014

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Petra Hartmann, Autorin und langjährige Lokalredakteurin, gibt Tipps für die Pressearbeit vor Ort. Sie erklärt die Wichtigkeit der „Ortsmarke“ für eine Zeitung, gibt Tipps zum Schreiben von Artikeln, zum guten Pressefoto und zum Umgang mit Journalisten. Anschaulich, verständlich, praxisorientiert und für Autoren jedes Genres anwendbar.

Petra Hartmann: Pressearbeit für Autoren. So kommt euer Buch in die Lokalzeitung.
eBook. Neobooks, 2014. Ca. 30 Seiten.
Euro 1,99
Diverse Formate, für alle gängigen eBook-Reader.
Erhältlich z.B. bei Amazon, eBook.de, Thalia, Hugendubel, Weltbild u.a.

Nestis und der Weihnachtssand, 2013

Eingefügtes Bild

Als kleine Weihnachtsüberraschung gibt es für Fans des "großen" Nestis-Buchs "Nestis und die verschwundene Seepocke" jetzt ein kleines bisschen Weihnachtssand: Der Verlag Monika Fuchs hat aus der "Ur-Nestis", einem Helgoland-Märchen aus dem Jahr 2007, jetzt ein eBook gemacht. Mit einem wunderschönen Cover von Olena Otto-Fradina und mit ein paar exklusiven Einblicken in Nestis' Nordseewelt.

Klappentext:
"November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ..."

Bonus-Material:
Die Autorin im Interview mit Wella Wellhorn von der Meereszeitung "Die Gezeiten"
XXL-Leseprobe aus "Nestis und de verschwundene Seepocke"

Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. 99 Cent.

Erhältlich für den Amazon-Kindle

Nestis und die verschwundene Seepocke, 2013

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Eine ausführliche Leseprobe findet ihr hier:
www.tinyurl.com/nestis


Wütend stampft Meerjungfrau Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre Schwester Undine ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind.
Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.
Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
| Hardcover | 14,8 x 21 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013
151 S., Euro 14,90
ISBN 978-3-940078-64-3


eBook:
Amazon-Kindle, 2154 KB
Euro 6,99
http://amzn.to/JJqB0b

Autorenträume, 2013

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Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.
Wovon aber träumen Autoren? Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?
Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!
Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

Petra Hartmann und Monika Fuchs (Hrsg.):
Autorenträume. Ein Lesebuch.
ISBN 978-3-940078-53-7
333 S., Euro 16,90

Bestellen beim Verlag Monika Fuchs

Mit Klinge und Feder, 2013

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Phantasie statt Völkerschlachten - das war das Motto, unter dem die Phantastik Girls zur Schreibfeder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genau so zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens.

Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.
Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.
Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. 978-3943378078
247 S., Euro 9.
Bestellen bei Amazon

eBook:
396 KB, Euro 5,49.
Format: Kindle
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Das Serum des Doctor Nikola, 2013

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Berlin, 1927. Arbeitslos, pleite und mit der Miete im Rückstand: Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem "Schwarzen Freitag" der Berliner Börse ganz unten angekommen. Da erscheint das Angebot, in die Dienste eines fremden Geschäftsmannes zu treten, eigentlich als Geschenk des Himmels. Doch dieser Doctor Nikola ist ihm mehr als unheimlich. Vor allem, als Felix den Auftrag erhält, Nikola zu bestehlen ...

Petra Hartmann: Das Serum des Doctor Nikola
Historischer Abenteuerroman.
ISBN 978-3-938065-92-1
190 S., 12,95 Euro.
Bestellen beim Wurdack-Verlag

Leseprobe

Hörbuch: Der Fels der schwarzen Götter, 2012

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Bei einer Mutprobe begeht der junge Ask einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat.
Bald wissen die Völker des Berglandes nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...

Der Fels der schwarzen Götter.
Hörbuch. 8 Stunden, 57 Minuten.
Sprecherin: Resi Heitwerth.
Musik: Florian Schober.
Action-Verlag, 2012.
CD/DVD: 16,95 Euro
mp3-Download: 11,95 Euro

Hörbuchfassung des 2010 im Wurdackverlag erschienenen Buchs "Der Fels der schwarzen Götter".

Links

Meine Heimseite:

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Biografie

Petra Hartmann, Jahrgang 1970, wurde in Hildesheim geboren und wohnt in Sillium. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Hannover. Auf den Magisterabschluss folgten die Promotion mit einer Doktorarbeit über den jungdeutschen Schriftsteller Theodor Mundt und ein zweijähriges Volontariat bei der Neuen Deister-Zeitung in Springe. Anschließend war sie dort fünf Jahre Lokalredakteurin. Ferner arbeitete sie für die Leine-Zeitung in Neustadt am Rübenberge, die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven, die Neue Presse in Hannover und die Volksstimme in Gardelegen. Derzeit ist sie bei der Goslarschen Zeitung beschäftigt.
Als Schriftstellerin liebt sie vor allem das fantastische Genre. Sie verfasst hauptsächlich Fantasy und Märchen. Bekannt wurde sie mit ihren Fantasy-Romanen aus der Welt Movenna. Mit den Abenteuern der Nordsee-Nixe Nestis legte sie ihre erste Kinderserie vor. Sie errang mit ihren Geschichten dreimal den dritten Platz bei der Storyolympiade und wurde 2008 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

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Leserunden zum Nachlesen

Leserunde zu "Darthula, Tochter der Nebel" auf Lovelybooks. Mit Autorin Petra Hartmann und Cover-Künstler Miguel Worms: http://www.lovelyboo...nde/1201913120/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Nestis und die verschwundene Seepocke": Mit Autorin Petra Hartmann und Verlegerin Monika Fuchs:

http://www.lovelyboo...nde/1166725813/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Mit Klinge und Feder": Mit den Autorinnen Linda Budinger, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl: http://www.lovelyboo...nde/1156671163/

 

Leserunde zu "Falkenblut" auf Lovelybooks: https://www.lovelybo...263/2687604262/

Geschichten über Nestis

Bücher
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

"Nestis und die verbotene Welle. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

 

Mini-Buch

"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

eBooks
"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.

"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

Hörbuch
"Eine Hand voll Weihnachtssand." In: Petra Hartmann: "Weihnachten im Schneeland". Gelesen von Karin Sünder. Mit Musik von Simon Daum. Essen: Action-Verlag, 2010. (mp3-Download und CD-ROM)

Beiträge zu Anthologien
"Weihnachtssand für Helgoland." In: "Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein." Hrsg. v. Bartholomäus Figatowski. Plön: Verlag 71, 2009. S. 163-174.

Hödeken-Lesestoff

Buch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. 101 S., Euro 7,95. ISBN 978-3-940078-37-7. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

 

Hörbuch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. 2 CD. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Euro 14,95. ISBN: 978-3940078414. Unter anderen erhältlich bei Amazon.

 

eBook

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

 

Geschichten

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg. In: Hildesheimliche Autoren e.V.: Hildesheimer Geschichte(n). Ein Beitrag zum 1200-jährigen Stadtjubiläum. Norderstedt: Book on Demand. 196 S., Euro 9,99. ISBN 978-3734752698. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

Die glücklose Hasenjagd. In: MVP-M. Magazin des Marburger Vereins für Phantastik. Marburg-Con-Ausgabe. Nr. 19b. S. 36-40.

 

Lesung

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg, Radio Tonkuhle, Sendung vom April 2015.

 

Movenna-Kompass

Übersicht über die Romane und Erzählungen aus Movenna


Bücher

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2004. 164 S.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2007. 188 S.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2010. 240 S.

 

eBooks

 

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Beim Vorderhuf meines Pferdes. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Hörbuch

Der Fels der schwarzen Götter. Action-Verlag, 2012.


Movennische Geschichten in Anthologien und Zeitschriften

Die Krone Eirikirs. In: Traumpfade (Anthologie zur Story-Olympiade 2000). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2001. S. 18-25.
Flarics Hexen. In: Geschöpfe der Dunkelheit (Anthologie zur Story-Olympiade 2001). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2002. S. 22-28.
Raubwürger. In: Kurzgeschichten, September 2004, S. 20f.
Furunkula Warzenkraish. Elfenschrift, dritter Jahrgang, Heft 2, Juni 2006. S. 10-14.
Der Leuchtturm am Rande der Welt. In: Elfenschrift, vierter Jahrgang, Heft März 2007, S. 18-21.
Gewitternacht. In: Im Bann des Nachtwaldes. Hrsg. v. Felix Woitkowski. Lerato-Verlag, 2007. S. 57-60.
Pfefferkuchen. In: Das ist unser Ernst! Hrsg. v. Martin Witzgall. München: WortKuss Verlag, 2010. S. 77-79.
Winter-Sonnenwende. In: Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns. Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. S. 51-59.
Der Reiter auf dem schwarzen Pferd. Ebd. S. 60-68.

Die Blaubeerbrücke. In: Met-Magie. Hrsg. v. Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel. Hamburg: Acabus Verlag, 2022. S. 163-174.

 

 

Movennische Geschichten in Fanzines

Föj lächelt. In: Alraunenwurz. Legendensänger-Edition Band 118. November 2004. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 23.
Raubwürger. In: Drachenelfen. Legendensänger-Edition Band 130. Januar 2006. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 3-5.
Goldauge. In Phantastische Geschichten mit den Phantastik Girls. (Broschüre der Phantastik Girls zum MarburgCon 2007)


Aufsätze

Wie kann man nur Varelian heißen? Über das Unbehagen an der Namensgebung in der Fantasy. In: Elfenschrift, 5. Jahrgang, März 2008. S. 16f.


Movennische Texte online

Aus "Geschichten aus Movenna":
König Surbolds Grab
Das letzte Glied der Kette
Brief des Dichters Gulltong
Der Kranich
Die Rückkehr des Kranichs

Aus "Ein Prinz für Movenna":
Der Leuchtturm am Rand der Welt
Furunkula Warzenkraish
Gewitternacht

Aus "Der Fels der schwarzen Götter":
Der Waldalte
Hölzerne Pranken
Im Bann der Eisdämonen

Die Bibliothek der Falkin

Übersicht über die Romane und Novellen über die Walküre Valkrys, genannt "die Falkin"

Bücher

Die letzte Falkin. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010.
Falkenblut. Sibbesse: Hottenstein-Verlag, Sommer 2020.

eBooks

Falkenblut. Vier Fantasy-Romane. eBook-Ausgabe. Chichili und Satzweiss.com, 2012. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. eBook. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2011. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. In: Best of electronic publishing. Anthologie zum 1. Deutschen eBook-Preis 2011. eBook. Chichili und Satzweiss.com, 2011. (unter anderem erhältlich bei Thalia und Amazon)


Aufsatz

Aegirs Flotte - ein Nachruf. In: Fandom Observer, Dezember 2011. S. 16-18. Online-Magazin und Blogversion

Drachen! Drachen! 2012

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Frank G. Gerigk & Petra Hartmann (Hrsg.)
DRACHEN! DRACHEN!
Band 01, Drachen-Anthologie
ISBN: 978-3-89840-339-9
Seiten: 384 Taschenbuch
Grafiker: Mark Freier
Innengrafiker: Mark Freier
Preis: 14,95 €
Bestellen beim Blitz-Verlag

Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren.
Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren:
Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.
Originalveröffentlichung!

Die Schlagzeile, 2011/2012

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Petra Hartmann: Die Schlagzeile.
Personalisierbarer Roman.
PersonalNovel Verlag, 2011.
eBook: PersonalNovel, 2012.
Personalisieren und bestellen

Verschlafen und idyllisch liegen sie da, die Orte Barkhenburg, Kleinweltwinkel und Reubenhausen. Doch dann stört der Diebstahl einer Heiligenfigur die Ruhe: Ein jahrhundertealter Hass bricht wieder aus und ein hitziger Streit entflammt, der aus Freunden Feinde und aus friedlichen Nachbarn sich prügelnde Gegner macht. Mittendrin: Eine Journalistin, die bereit ist, für eine Schlagzeile im Sommerloch alles zu geben. Mit viel Einsatz und einer Prise Humor versucht sie, das Geheimnis um die verschwundene Hubertus-Statue aufzuklären, und muss sich dabei mit erregten Politikern, aufgebrachten Dorfbewohnern und einem nervösen Chefredakteur herumschlagen. Aber die Journalistin lässt sich nicht unterkriegen - bis ihr ein Anruf fünf Minuten vor Redaktionsschluss die Schlagzeile zunichtemacht...

Falkenblut, 2012

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Petra Hartmann: Falkenblut.
Vier Romane in einem Band.
E-Book
Satzweiss.com - chichili agency, 2012.
3,99 Euro

 

Nicht mehr lieferbar!

Neuausgabe in Vorbereitung.


Die Abenteuer der jungen Walküre Valkrys beginnen an ihrem ersten Arbeitstag und ausgerechnet dort, wo die germanischen Götter- und Heldensagen enden: Ragnarök, die Endzeitschlacht, ist geschlagen, Götter und Riesen haben sich gegenseitig aufgerieben, die wenigen Überlebenden irren ziellos durch die Trümmer des zerbrochenen Midgard. An der Seite des neuen Götterkönigs Widar muss sich Valkrys nun behaupten. Dabei trifft sie auf Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfe, Berserker, Hexen, riesenhafte Meerungeheuer und das furchtbare Totenschiff Naglfari. Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Meine Bücher 1998 - 2011

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Petra Hartmann
Falkenfrühling
eBook
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN: 978-3-939139-59-1

Wegen Verkauf des Arcanum-Verlags ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, aber die Zweitveröffentlichung in der eBook-Anthologie "Best of electronic publishing" gibt es noch als epub oder Kindle-Ausgabe.

Valkrys träumt davon, eine echte Walküre zu sein. Sie springt, noch Kind, vom Dach des Langhauses.
Alle Ermahnungen ihrer Eltern sind vergeblich, sie macht sich an den Aufstieg zum Gipfel der nahen Klippe, besessen vom "Traum vom Fliegen" ...

Fünfter Platz beim Deutschen eBook-Preis 2011.

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Petra Hartmann
Die letzte Falkin
Roman.
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-62-1
Bestellen beim Arcanum-Verlag

Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Vidar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus †¦


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Petra Hartmann
Der Fels der schwarzen Götter
Roman
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-64-8
Bestellen beim Wurdack-Verlag


Hochaufragende Felswände, darin eingemeißelt weit über tausend furchteinflößende Fratzen, die drohend nach Norden blicken: Einer Legende zufolge sind die schwarzen Klippen das letzte Bollwerk Movennas gegen die Eisdämonen aus dem Gletscherreich.
Doch dann begeht der junge Ask bei einer Mutprobe einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat. Und die Völker des Berglandes wissen bald nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...


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Petra Hartmann
Darthula
Heftroman
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-32-4
Bestellen beim Arcanum-Verlag


Darthula, die schönste Prinzessin der Nebellande, beschwört Krieg, Tod und Vernichtung über ihr heimatliches Selama herauf, als sie den Heiratsantrag des mächtigen Königs Cairbar ausschlägt. Zusammen mit ihrem Geliebten flüchtet sie in einem kleinen Segelboot übers Meer. Doch Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...


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Petra Hartmann
Weihnachten im Schneeland
Hörbuch
Action-Verlag
Download bei Audible
CD bestellen beim Action-Verlag

WEIHNACHTEN IM SCHNEELAND von Petra Hartmann vereint vier wundervolle Kurzgeschichten für Kinder ab 6 Jahren. Schon die Titel regen die Phantasie der Kleinen an und verleiten zum Schmunzeln und Staunen:
- "Der Reserve-Weihnachtsmann"
- "Die Weihnachts-Eisenbahn"
- "Eine Handvoll Weihnachtssand"
- "Paulchen mit den blauen Augen"



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Petra Hartmann
Ein Prinz für Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-24-9
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Mit dem Schild oder auf dem Schild
- als Sieger sollst du heimkehren oder tot.
So verlangt es der Ehrenkodex des heldenhaften Orh Jonoth. Doch der letzte Befehl seines sterbenden Königs bricht mit aller Kriegerehre und Tradition: "Flieh vor den Fremden, rette den Prinzen und bring ihn auf die Kiesinsel." Während das Land Movenna hinter Orh Jonoth in Schlachtenlärm und Chaos versinkt, muss er den Gefahren des Westmeers ins Auge blicken: Seestürmen, Riesenkraken, Piraten, stinkenden Babywindeln und der mörderischen Seekrankheit ....


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Petra Hartmann
Geschichten aus Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-00-1
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Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muß König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich ...


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Wovon träumt der Mond?
Hrsg. v. Petra Hartmann & Judith Ott
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-37-2
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Der Mond - König der Nacht und gleichsam Verbündeter von Gut und Böse ... Seit jeher ranken sich Legenden voller Glauben und Aberglauben um sein Licht, das von den einen als romantisch verehrt und von den anderen als unheimlich gefürchtet wird. Seine Phasen stehen für das Werden und Vergehen allen Lebens, er wacht über die Liebenden, empfängt die Botschaften der Suchenden, Einsamen und Verzweifelten und erhellt so einiges, was lieber im Dunkeln geblieben wäre. 39 Autorinnen und Autoren im Alter von 12 bis 87 Jahren sind unserem nächtlichen Begleiter auf der Spur gewesen. In 42 erfrischend komischen, zutiefst nachdenklichen und manchmal zu Tränen rührenden Geschichten erzählen sie die Abenteuer von Göttin Luna und Onkel Mond, von erfüllten und verlorenen Träumen, lassen Perlmuttschmetterlinge fliegen und Mondkälber aufmarschieren. Und wer denkt, dass nur der Mann im Mond zuweilen die Erde besucht, irrt sich! Auch umgekehrt erhält er gelegentlich unverhofften Besuch dort oben.


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Drachenstarker Feenzauber
Herausgegeben von Petra Hartmann
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-28-0
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Öko-Feen, Büro-Feen, Todes-Feen und Bahn-Feen, geschäftstüchtige Drachen, goldzahnige Trolle, Sockenmonster, verzauberte Kühlschränke, Bierhexen, Zwirrrrrle, Familienschutzengel, Lügenschmiede, ehrliche Anwälte, verarmte Zahnärzte und andere Märchenwesen geben sich in diesem Buch ein Stelldichein.
51 Märchenerzähler im Alter von zwölf bis 76 Jahren haben die Federn gespitzt und schufen klassische und moderne Märchen, lustige, melancholische, weise und bitterböse Erzählungen, so bunt wie das Leben und so unvergesslich wie das Passwort eines verhexten Buchhalters.


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Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension.
Die jungdeutschen Autoren nach 1835.
ibidem-Verlag
ISBN 978-3-89821-958-7
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Das Junge Deutschland“ - dieser Begriff ist untrennbar verbunden mit dem Bundestagsbeschluss vom 10. Dezember 1835, durch den die Werke der fünf Schriftsteller Heinrich Heine, Theodor Mundt, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg und Heinrich Laube verboten wurden. Das Verbot markierte Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt einer literarischen Bewegung, die erst wenige Jahre davor begonnen hatte. Die Wege der Autoren trennten sich. Und doch gab es auch danach immer wieder Begegnungen und Berührungspunkte.
Petra Hartmann zeichnet die Wege der Verbotenen und ihrer Verbündeten nach und arbeitet Schnittstellen in den Werken der alt gewordenen Jungdeutschen heraus. Sie schildert insbesondere die Erfahrungen der Autoren auf der Insel Helgoland, ihre Rolle in der Revolution von 1848, aber auch die Versuche der ehemaligen Prosa-Schriftsteller, sich als Dramatiker zu etablieren. Irgendwo zwischen Anpassung und fortwährender Rebellion mussten die Autoren ihr neues Auskommen suchen, endeten als gescheiterte Existenzen im Irrenhaus oder als etablierte Literaten, die doch körperlich und seelisch den Schock von 1835 nie ganz verwunden hatten, sie leiteten angesehene Theater oder passten sich an und gerieten nach Jahren unter strenger Sonderzensur beim Publikum in Vergessenheit. Die vorliegende Untersuchung zeigt, was aus den Idealen von 1835 wurde, wie vollkommen neue Ideen - etwa die Debatte um Armut und Bildung - in den Werken der Jungdeutschen auftauchten und wie die Autoren bis zum Ende versuchten, ihr „Markenzeichen“ - ihren Stil - zu bewahren.


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Von Zukunft trunken und keiner Gegenwart voll
Theodor Mundts literarische Entwicklung vom Buch der Bewegung zum historischen Roman
Aisthesis-Verlag
ISBN: 3-89528-390-8
Bestellen beim Aisthesis-Verlag

Theodor Mundt - Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Literaturwissenschaftler und Historiker - verdankt seinen Platz in der Literaturgeschichte vor allem dem Umstand, daß seine Veröffentlichungen am 10. Dezember 1835 verboten wurden. Das vom deutschen Bundestag ausgesprochene Verbot, das sich gegen die vermeintlichen Wortführer des "Jungen Deutschland", Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und eben Theodor Mundt richtete, war vermutlich die entscheidende Zäsur in den literarischen Karrieren aller Betroffenen. Daß sie mit dem schon berühmten Heinrich Heine in einem Atemzug genannt und verboten wurden, machte die noch jungen Autoren Gutzkow, Laube, Mundt und Wienbarg für ein größeres Publikum interessant. Doch während Gutzkow und auch Laube im literarischen Bewußtsein präsent blieben, brach das Interesse an Mundt und seinen Werken schon bald nach dem Verbot fast gänzlich ab. Seine weitere Entwicklung bis zu seinem Tod im Jahr 1861 wurde von der Literaturwissenschaft bislang so gut wie vollständig ignoriert. Diese Lücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen. Nachgezeichnet wird der Weg von den frühen Zeitromanen des jungen Mundt bis hin zu den historischen Romanen seines Spätwerks.


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Faust und Don Juan. Ein Verschmelzungsprozeß,
dargestellt anhand der Autoren Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt
ibidem-Verlag
ISBN 3-932602-29-3
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie", schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den unterschiedlichsten Werken der Literaturgeschichte auf.

Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen.

Anhand der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist."

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