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Veronika Bicker: Flucht durch den Weltenriss

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF, Bücher - phantastisch 15 September 2024 · 294 Aufrufe
Veronika Bicker, Wurdack und 1 weitere...

Veronika Bicker erzählt in ihrem Roman "Flucht durch den Weltenriss" von einer Verfolgungsjagd durch mehrere Welten und von Portalen, die diese verbinden. Weltenschiffe, die einen magischen "Weltenstein" an Bord haben und einen speziell ausgebildeten "Wanderer", der für den Übergang notwendig ist, sind die einzige Möglichkeit, die Portale zu durchqueren. Jedenfalls ist es das, was der Gardist Niano glaubt ...
Die Geschichte hat zwei Haupptfiguren. Gardist Niano - für ihn wählte die Autorin die Perspektive des personalen Erzählers - ist im Auftrag des Rates auf der Jagd nach der jungen Wanderer-Schülerin Madrey. Madrey wird beschuldigt, ihren Mentor, den Wanderer Leone, umgebracht zu haben. Doch in den aus der Ich-Perspektive geschriebenen Madrey-Kapiteln wird schnell deutlich, dass Leone nicht nur ein übergriffiges geiles Arschloch ist, sondern auch, dass er geheime, verbotene Studien betreibt und dabei selbst vor Menschenopfern nicht zurückschreckt. Tatsächlich stinkt einiges ganz gewaltig in den Welten, die durch die Weltenrisse verbunden sind. Und auch der Rat entpuppt sich im Verlauf der Geschichte als eine Institution, die alles andere als integer ist.

 

Schiffsunglücke und Drachenkampf

 

Die Niano-Handlung legt den Schwerpunkt eindeutig auf den Bereich des Abenteuers und der Action. Spektakuläre Schiffsunglücke bei den Passagen, Überlebens-Versuche im Sumpf, Detektivarbeit und versiffte Stationen am Arm der Welt gehören zum Hard-Boiled-Setting, in dem sich der Gardist herumschlagen muss. Am Ende muss er sich auch noch mit waschechten und keineswegs zahmen Drachen auseinandersetzen.
Madrey dagegen lässt den Leser teilhaben an ihrer Entdeckung der Magie, der Übergänge in andere Welten, an ihrer Beziehung zu ihrem Mentor. Dabei legt die junge Novizin eine ungeheure Naivität an den Tag. "Lauf weg, Madrey!", möchte man ihr zurufen, wann immer Leone sie schlägt oder missbraucht oder verlangt, dass sie besonders aufreizende Kleider trägt. Doch wie ein sexuell missbrauchtes Kind oder ein Opfer des Stockholm-Syndroms redet sie sich immer wieder ein, dass sie Leone liebt, dass es ihre Schuld ist, wenn er sie schlägt, und dass sie alles tun will, damit er keinen Grund hat, zornig auf sie zu sein.
Aber der ungewöhnliche Querriss, der sich in Leones Forschungszimmer aufgetan hat, ist ganz anders als die "normalen" Weltenrisse und erst recht kein hartmloses Forschungsobjekt. Dahinter lauert "Das Andere": Magie, Macht, aber auch eine tödliche Bedrohung.
Der Roman bezieht seine Spannung vor allem daraus, dass der Leser "mehr weiß" als die beiden Helden. Man weiß, dass der getötete Leone, nach dessen Mörderin der Gardist fahndet, kein Unschuldslamm ist, dass Madrey, wenn sie überhaupt schuldig ist, sehr gute Gründe gehabt hat, ihn zu erledigen, man weiß, dass ihr Mentor bösartig ist, während sich Madrey noch in Harmonieträumen wiegt und ihm alles recht machen will. Sehr interessant ist das Konzept der "Wanderer", einer Gruppe von Begabten, die offenbar größer ist, als zu Beginn angenommen.
Veronika Bicker erfindet in ihrem Roman das Rad vielleicht nicht unbedingt neu. Klassische Typen wie der raubeinige Ermittler, der sich in heruntergekommenen Stationen mit schlechtem Kaffee aufputscht, und die naive Schülerin mit der besonderen Begabung, die vollbringt, woran erfahrene und gut ausgebildete Experten scheitern, gehören zum Standard-Personal nicht nur fantastischer Literatur. Doch schafft die Autorin es, ihre Geschichte gut, flüssig und spannend zu erzählen, und hat einen überzeugenden Abenteuer-Roman vorgelegt.

 

Fazit: Spannendes, flüssig geschriebenes und leicht zu lesendes Abenteuer, Geschichte einer Reise durch mehrere Welten und Aufklärung eines Mordes. Gut geschrieben und lesenswert.

 

Veronika Bicker: Flucht durch den Weltenriss. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2021. 259 S., Euro 13,95.

 


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Michael Böhnhardt: Im dunklen Buch des Anbeginns

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 15 September 2024 · 634 Aufrufe
Bücher - SF, Michael Böhnhardt

Eine eigenwillige Interpretation der biblischen Geschichte um Gott, Adam und Eva, das Paradies und die Engel liefert Michael Böhnhardt in seinem Roman "Im dunklen Buch des Anbeginns". Sein Held ist der aufständische Seraph Luzifer. Dessen Gegner: eine beinahe allmächtige KI namens Gott.
Die Seraphen bzw. Seraphim, in unserem Kulturkreis als eine Form der Engel bekannt, sind bei Böhnhardt Kunstwesen mit Hörnern und einem robusten, den Menschen weit an Kraft überlegenen Körper. Sie sind beinahe unsterblich, jedenfalls hat ihr Bewusstsein die Option auf ewiges Leben: Beim regelmäßigen Bericht an Gott fertigt letzterer so genannte "Beichtkopien" der Seraphen an, Backups ihres Bewusstseins, die bei Bedarf auch in neue Körper hochgeladen werden können. Verfehlt sich der Seraph oder läuft sonst irgend etwas schief, lädt Gott einfach eine frühere Version hoch. Aber zumeist erfahren die Seraphen durch die selbstgefällige KI für (vermeintliche) Vergehen harte Strafen, die ihrer Besserung dienen sollen.
Eigentlich wollte der Seraph Luzifer nur im Dienste der KI eine Gesteinsmühle bei den Minen von Pischon inspizieren. Als er in die Fänge einer Zerkleinerungsmaschine gerät und in einen Trichter abzustürzen droht, blickt er dem Tod ins Augen. Nun ja, er ist schon unzählige Male gestorben. Luzifer entkommt. Doch der schräge Pilot Belizal, der ihn danach abholen soll, macht die Sache nicht leichter. Und als sie gar entdecken, dass auf dem angeblich verstrahlten Planeten Eden paradiesische Zustände herrschen, wird die Sache erst recht gefährlich. In der verbotenen Zone läuft offenbar ein Geheimprojekt Gottes. Zurückgekehrt in die Welt der Engel, wird Luzifer von einem sadistischen Kollegen sofort festgesetzt und gequält. Endlose schmerzvolle Kondidionierungsstrafen drohen, zuletzt der Neustart auf einer früheren Entwicklungsstufe.

 

Engel Luzifer probt den Aufstand

 

Da zettelt Luzifer seine bekannte Revolte gegen Gott an. Allerdings anders, als die christliche Tradition berichtet. Der Seraph flüchtet und entführt zahlreiche Engel nach Eden, um ihnen dieses Paradies zu zeigen. Die sind allerdings wenig begeistert und danach nicht gut auf ihn zu sprechen.
Für Verwirrung und schließlich für schwer zügelbare Begierde in den Reihen der Seraphim sorgt schließlich die Entdeckung eines weiblichen Seraphs: Lilitu. Und dann ist da auch noch Eva, die Gott einmal dem Menschen Adam zur Seite gestellt und sie ihm sofort wieder entzogen hat. Seitdem versucht Adam in jeder seiner Konditionierungsschleifen und Erziehungsrunden, Gott davon zu überzeugen, dass er seine Aufgaben wesentlich besser erfüllen könnte, wenn er Eva zurückbekäme. Doch die Rückkehr Evas gestaltet sich ganz anders, als Adam sich das vorgestellt hatte.
Michael Böhnhardt wirbelt die biblische Welt gehörig durcheinander und verquickt die Sage um den gefallenen Engel Luzifer, Adams erste Frau Lilith und den Garten Eden mit Technik, Raumfahrt und der Frage danach, was eine KI eigentlich kann und darf. Die Geschichte ist spannend erzählt, ist mit ihren Jakobsleitern und Konditionierungsebenen vielleicht etwas verwirrend, enthält eine Menge Action und Sex und wirft ein völlig neues Licht auf die im Buch Genesis erzählten Ereignisse.

 

Fazit: Biblische Geschichte einmal anders. Spannend, düster und mit gotteslästerlichem Zungenschlag erzählt. Lesenswert.

 

Michael Böhnhardt: Im dunklen Buch des Anbeginns. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2019. 308 S., Euro 13,95.

 

Weiterer Roman von Michael Böhnhardt
Das Luftschiff des Doctor Nikola

 

Übersetzungen
Die Rache des Doctor Nikola
Die Expedition des Doctor Nikola
Das Experiment des Doctor Nikola
Guy N. Boothby: Der Palazzo des Doctor Nikola

 

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Axel Kruse: Migiersdottir

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 06 Juli 2024 · 796 Aufrufe
Bücher - SF, Axel Kruse und 1 weitere...

"Migiersdottir" von Axel Kruse ist ein Science-Fiction-Roman, der auf einem von Terra kolonisierten Planeten spielt und vom Ende der terranischen Herrschaft durch einen Putsch erzählt. Eine Besonderheit auf dem Planeten Migiersdottir: Die männlichen Bewohner sind fast alle unfruchtbar, weshalb ihre Frauen so ziemlich alles tun würden, um sich von den neuen terranischen Soldaten schwängern zu lassen ...
Wer Axel Kruses "Migiersdottir" kauft, der erhält dreierlei: eine recht ordentlich erzählte SF-Geschichte, ein handwerklich solide hergestelltes Hardcover-Schmuckstück mit von Ernst Wurdack gestaltetem Titelbild und schließlich eine ganze Menge Informationen über das Stilmittel der "Tuckerisierung", wobei das letztere wohl dasjenige Element ist, das dem Leser am nachhaltigsten im Gedächtnis bleiben wird.

 

Wenn ein Autor seine Freunde "tuckerisiert"

 

Tuckerisierung, das ist, wenn einer seine Freunde (oder auch Gegner) in seine Romane einbaut. Benannt nach dem SF-Autor Wilson Tucker, der dies exzessiv betrieben hat. Und auch Axel Kruse hat einige in der Szene bekannte Autorenkollegen auf diese Weise mit "verwurstet". Drei Betroffene, nämlich Dirk van den Boom, Holger M. Pohl und Michael Gierse, schrieben jeweils ein Vorwort darüber zu diesem Buch, und der Autor selbst, der auch schon einmal tuckerisiert worden war, geht in seinem Nachwort ebenfalls noch einmal darauf ein. Das ist ein netter Spaß unter Freunden. Für Außenstehende, die insgesamt viermal lesen müssen, dass in diesem Buch - höhö - tuckerisiert wurde - du verstehst schon - zwinkergrins - tuckerisiert? - ist es allerdings deutlich to much. Ich habe es schon beim ersten Vorwort kapiert. Das erinnert ein wenig an einen Comedian, der im Vorfeld seine Pointe dreimal erklärt, dann den Witz erzählt und schließlich sicherheitshalber noch einmal darauf hinweist, dass er etwas Lustiges gesagt hat. Nun gut, gönnen wir dem Autor und seinen Kollegen ihren Spaß.

 

Migiersdottir wird kolonisiert, vergessen, erneut besetzt und wieder abgeschnitten

 

Der Planet Migiersdottir kreist um die Sonne Migier und wurde vor langer Zeit von Terra aus besiedelt, dann aber vergessen. Der Planet blieb Jahrhunderte sich selbst überlassen, wurde nun aber von den Terranern neu entdeckt, die erneut die Herrschaft antreten. Die Nachkommen der Erstbesiedler leben auf dem technischen Stand des Mittelalters. Und sie haben ein großes Problem, das als Migiers Fluch bezeichnet wird: Männer sind gewöhnlich unfruchtbar, bei Frauen tickt die innere Uhr, sie können nur bis zu ihrem 30 Lebensjahr Kinder bekommen. Klar, dass die terranischen Soldaten mit ihren funktionierenden Hoden heißbegehrt sind. Sehr direkt wird bei jedem Neuankömmling sofort abgeklärt, ob er fruchtbar ist, und falls ja, soll er gefälligst seine Pflicht tun.
Elak Surex, der Held dieses Romans (in dessen Namen sich die tuckerisierte Version des Verfassernamens wiedererkennen lässt), kommt mit den terranischen Soldaten auf den Planeten, um als Flieger ausgebildet zu werden. Doch der technische Zustand der terranischen Basis und ihrer Maschinen ist alles andere als kriegstauglich. Als Elak auf einem kurzfristig angesetzten Patrouillenflug abstürzt und sich wieder zurück zu seinen Leuten durchschlagen will, stellt er fest, dass die Versorgung von der Erde aus inzwischen zusammengebrochen ist und dass die Chefin der Basis geputscht hat. Ihre Leute sind alles andere als zimperlich, die Zahl der Erschossenen ist hoch. Elak selbst wird, da er verschwunden war, als Verräter gesucht.

 

Windiger Geschäftsmann nimmt die terranische Armee aus

 

Zusammen mit seiner Geliebten Jocelynn bzw. mit der Frau, die er seit einiger Zeit zu schwängern sucht, und deren Mann Luca gerät er in die Machenschaften des windigen Geschäftsmanns Kird di Boo hinein. Di Boo hatte schon früher die terranischen Streitkräfte nach Strich und Faden betrogen und ausgeplündert, nun organisiert er einen Zugüberfall und will eine gut gefüllte Soldkasse erbeuten ...
Das Abenteuer ist reich an Action, es lässt sich leicht und zügig lesen, der Autor versteht sein Handwerk. Insgesamt hat die Geschichte einen extrem hohen Headcount. Kaum eine der Figuren, zu denen der Protagonist in irgend einer Beziehung steht, überlebt diesen Roman. Sehr interessant ist, dass trotz der Frage nach fruchtbar oder unfruchtbar und trotz des kompromisslosen Einforderns von Geschlechtsverkehr, falls sich ein Mann als "ungofer" herausstellt, die Geschichte an keiner Stelle in die Bereiche des Porno-Romans und der Sexorgien abgleitet. Elak bleibt seiner Jocelynn treu, Szenen mit Geschlechtsverkehr werden allenfalls kurz angedeutet, und das war es dann auch schon. So betrachtet könnte man den Roman trotz seines zentralen Themas beinahe als asexuell bezeichnen.

 

Fazit: Spannend geschriebener, actionreicher Roman, in dem sehr viele Leute umkommen. Leser können einige bekannte Namen aus der SF-Szene darin wiederentdecken. Und wer sie nicht kennt, für den bleibt es immer noch eine lesenswerte Geschichte.

 

Axel Kruse: Migiersdottir. Nittendorf: Wurdack Verlag, 2021. 185 S., Euro 13,95.

 

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Heimkehr. Thüringen - morgen und übermorgen

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 05 Dezember 2018 · 1.584 Aufrufe
Bücher - SF, Thüringen, TES
In einer globalisierten Welt gewinnt das Lokale mehr und mehr an Bedeutung. Auch in der Phantastik lässt sich dieser Trend ablesen. Und wer unendliche Weiten vor sich liegen sieht, hat manchmal das dringende Bedürfnis, sich zu erden.
"Heimkehr" ist eine solche literarische Begegnung. Die Anthologie präsentiert Science-Fiction-Geschichten aus Thüringen und ist beides: Eine Liebeserklärung an das Bundesland und an das Erzählen. Achtmal entführen die Autoren ihre Leser in Zukunftswelten und wissenschaftliche Rätselhaftigkeiten, und bleiben doch mit den Füßen fest auf dem Boden der thüringischen Heimat.
Das Auffallende an dem Buch ist nicht nur seine Vielfalt an Themen, sondern auch die sehr großen Unterschiede in den Längen der Beiträge. Und allem Lob für kurze, pointierte Geschichten zum Trotz: In diesem Buch sind es gerade die beiden längsten Geschichten, die mir am besten gefallen haben. Die erste, "Chrull" von Jürgen Walter, beschreibt die Begegnung eines Menschen und eines Außerirdischen, die von ihren Völkern dazu bestimmt sind, einander kennen zu lernen und die Aufnahme interplanetarischer Beziehungen vorzubereiten. Allerdings ist Erdenmensch und Militärangehöriger George Tawler bei seinem ersten Zusammentreffen mit "seinem" Alien etwas schockiert. Die Wesen sind Formwandler, und der angebliche Flottenkollege, dem Tawler gerade noch geraten hat: "Nehmen Sie die Dunstkiepe ab und lassen Sie ein wenig Luft an Ihre Stenkerdirne", entpuppt sich als sein außerirdischer Gesprächspartner Chrrl von 51 Pegasi. Eine Reise durch Thüringen, diplomatische Verwirrungen und eine langsame Annäherung zweier sehr unterschiedlicher Wesen folgen, eine sonderbare Freundschaft beginnt, aus der mehr werden kann.
Am beeindruckendsten allerdings ist die Geschichte "Finklbergs Plan" von Gerd Bedszent. Wobei man den 110 Seiten umfassenden Beitrag schon eher als kleinen Roman bezeichnen kann. Der Held und Ich-Erzähler der Geschichte ist der Journalist Manfred Bauer, einigen Lesern bereits bekannt durch Bedszents Roman "Im Auge des Chaac". Diesmal wird Bauer von seinem tyrannischen Zeitungsredakteur auf eine Geschichte angesetzt, die er eigentlich als kompletten Blödsinn abtun würde. Aber wenn ein Journalist knapp bei Kasse ist, dann recherchiert er eben auch über angebliche Zeichnungen der "Reichsflugscheibe", Nazi-Wundermaschinen und rechte Esoterik. Dokumente, die aus dem Konzentrationslager Mittelbau Dora stammen, deuten auf eine sensationelle Erfindung hin. Hat das jüdische Physik-Genie Professor Otto Finklberg in dem Lager tatsächlich seine Faltenwelttheorie weiter entwickelt, in die Praxis umgesetzt und im Dienste des SS-Obergruppenführers Kammler eine Zeitmaschine gebaut, damit der kurz vor Kriegsende fliehen kann? Eine faszinierende Geschichte mit überraschendem, stimmigem Ende. Top.
Die Bandbreite reicht von der außerordentlich "gegenwärtig" anmutenden Titelgeschichte "Heimkehr" von Hannah Rose, in der der SF-Aspekt erst in den letzten Absätzen zutage tritt, bis hin zur dystopischen, postapokalyptischen Story "Such' den Atomschatz" von Axel Wolf. Detlef Köhler erzählt in "Jarons Schmicat" von einem Astronomie-Professor, der am Teleskop eine sonderbare Entdeckung macht, die sich drei Generationen später auf eine von seiner Urenkelin geleitete Raumschiffexpedition auswirken wird. Gerd-Michael Rose beschwört mit "Die Ungebetene" den arachnophoben Horror klassischer Monsterfilme herauf - mit einer Reminiszenz an die Novellenkunst Jeremias Gotthelfs. Mit "Donnerstein" von Rolf Krohn und "Miles de Tanhusen" von Nils Wiesner schließlich gibt es zwei sehr unterschiedliche Begegnungen mit dem Mittelalter und der thüringischen Geschichte.

Fazit: Insgesamt eine sehr reiche, vielseitige und gut komponierte Sammlung, die acht gute bis sehr gute Texte in sich vereinigt. Ein Buch, das auch jedem Nicht-Thüringer Spaß machen wird, der bereit ist, sich auf die Begegnung von Science Fiction und Lokalkolorit einzulassen. Lesenswert.


Heimkehr. Thüringen - morgen und übermorgen. Science-Fiction-Erzählungen. Erfurt: TES und Ringelberg-Verlag, 2015. 304 S., Euro 14,95.


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Vlad Hernandez: Krieg der Schrecken

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 30 Juni 2018 · 1.369 Aufrufe
Bücher - SF, Vlad Hernandez und 1 weitere...
"Schrecken" nennt man die furchterregende Alien-Rasse, die in der fernen Zukunft über die Menschheit herfallen wird. DIe Wesen, die in Vlad Hernandez' Erzählungen über den "Krieg der Schrecken" die Ausrottung der Menschheit herbeiführen wollen, haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Gottesanbeterinnen oder Heuschrecken und gehen absolut gnadenlos vor.
"Krieg der Schrecken" ist, wie der Klappentext verrät, "die erste cubanische Science Fiction in Deutschland". Wobei de Autor bereits kurz zuvor im selben Verlag eine Kurzgeschichte publiziert hat, und zwar in der Sammlung "Rund um die Welt in mehr als 80 Kurzgeschichten."
Das vorliegende Buch ist kein Roman. Das kleinformatige Taschenbuch vereint drei Novellen in sich, die einzelne Episoden aus dem titelgebenden Krieg darstellen. Doch sind diese drei Episoden durchaus mit einander verbunden und erhellen sich gegenseitig.

Novelle über Königin der Schrecken

Die erste Geschichte trägt den Titel "Die Emperatriz". Es geht um eine "Königin" der Aliens, die in die Hände der Menschen gefallen ist. Ein unschätzbarer Fang für die Menschen, bietet sich doch so erstmals die Gelegenheit, die Fremdwesen zu erforschen. Allerdings: Da die gefangene Herrscherin so wertvoll ist, weckt sie auch Begehrlichkeiten. Max, ein kleiner Weltraumkrimineller mit eigenem Transport-Schmuggel- oder-was-auch-immer-Unternehmen, lässt sich anwerben von einem betörend gut aussehenden, erotischen jungen Mann namens Kyle, um die Emperatriz zu stehlen und sie auf dem Schwarzmarkt zu verticken. Allerdings: Kyle ist, was Max nicht weiß, im Auftrag der Emperatriz unterwegs. Und das Untier macht sich auf dem Raumflug los und greift an ...
Die Geschichte ist als Einstieg in die Welt des Schreckenkriegs einerseits gut geeignet, da der Leser hier auf engem Raum sehr viele Informationen bekommt und sich schnell orientieren kann. Literarisch ist sie eher schwach und klingt sehr nach dem Fanzine-Beitrag eines Anfängers. Die Geschichte besteht lediglich aus einer in zwei Hälften zerfallenden Action-Szene und einer dazwischen liegenden langen Info-Dump-Rückblende. Es wird beschrieben, wie das Weltraum-Insekt durch das Raumschiff kriecht und, nachdem es alle Besatzungsmitglieder bis auf eines getötet hat, nun nach Max sucht. Der Ich-Erzähler Max hat sich verkrochen, sieht dem fast sicheren Ende entgegen und erinnert sich daran, wie es alles angefangen hat mit dem Schreckenkrieg und seinem Auftrag. Als die Vorgeschichte fertig erzählt ist, wütet die Schrecke weiter und kommt näher ...

Ökologischer Krieg auf Aldebaran V

Der zweite Beitrag, der auch die umfangreichste der drei Geschichten darstellt, spielt auf dem fünften Planeten von Aldebaran. Es handelt sich offenbar um eine ökologisch besonders wertvolle Welt, und sowohl Menschen als auch Schrecken versuchen, die Ressourcen dieser Mutterwelt zu schonen, während sie sich unter einander bekämpfen.
Auch diese Geschichte hat - teilweise - einen Ich-Erzähler, Paco, Mitglied einer Spezialeinheit, afrikanischer Herkunft und durch technische Implantate und einen besonderen Kampfanzug extrem hochgerüstet. Paco und seine Kollegen bekämpfen nicht nur die Schrecken, sie haben es auf mit einer Gruppe von Soldaten zu tun, die desertiert sind und nun im Urwald von Aldebaran V hausen. In einem Schreckenbau, in dem Paco und seine Mitkämpfer Deserteure vermuten, kommt es zu einer folgenschweren Begegnung mit den Schrecken. Paco wird mit etwas infiziert, das den Untergang der Menschheit bedeuten kann.
In dieser Geschichte erfährt man auch einiges zur Motivation der Schrecken, die zwar immer noch eiskalt und gefühllos daherkommen, aber einen nicht von der Hand zu weisenden Grund für die notwendige Auslöschung der Zweibeiner geltend machen: Die Menschheit ist einfach zu aggressiv und zerstörerisch, man kann sie nicht am Leben lassen, ohne die Exisdtenz und den Frieden des Universums und der in ihm lebenden anderen Wesen zu gefährden. Kingt überzeugend, leider.

Geschichte eines Klons

Die dritte Geschichte ist erzählt aus der Perspektive einer "weißen Schrecke", eines menschlichen oder menschneähnlichen Klons, den die Schrecken gezüchtet haben. Die Aliens haben zahlreiche dieser Wesen geschaffen, darunter den Protagonisten Carles, der einem der Imperatoren sexuelle Dienste leistet.
Die Geschichte ist insofern interessant, als Carles, offenbar als einziger der Klone, so etwas wie eigenes Bewusstsein oder Individualität erlangt. Als die Schrecken besiegt und die Klone befreit werden, darf Carles als freier, selbstbestimmter Mensch weiterleben. In dieser Geschichte wird auch erklärt, wo der betörende Kyle aus Teil I herkam: Die Schrecken in Carles' Heimat haben offenbar ein paar Tausend dieser Kyles herangezüchtet.
Eine sehr interessante Erzählung und, anders als die beiden anderen, auch eine sehr leise Geschichte, da es hier nicht um Krieg und Herumgeballere, sondern um die Psyche und Selbstwahrnehmung eines Lebewesens geht, das zwischen Menschen und Schrecken steht. Sehr angenehm zu lesen.

Fazit: Drei sehr unterschiedliche SF-Storys, die einen gnadenlosen Krieg aus mehreren Blickwinkeln beleuchten. Interessant und vielschichtig. Keine Sternstunde, aber eine gute Lektüre für zwischendurch.


Vlad Hernandez: Krieg der Schrecken. Übersetzung: Pia Oberacker-Pilick. Bickenbach, Saphir im Stahl, 2017. 173 S., Euro 12,95.


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Esther S. Schmidt: Die zweite Finsternis

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 23 Dezember 2017 · 1.363 Aufrufe
Bücher - SF, Dystopie und 1 weitere...
Eine erschreckende Zukunft zeichnet Esther S. Schmidt in ihrer Dystopie "Die zweite Finsternis". Der Roman spielt in einem Amerika, das sich in den vergangenen 200 Jahren zu einem Ödland entwickelt hat, in dem furchtbare Bestien lauern. Einzig in einigen wenigen Städten hat sich die Menschheit erhalten können. Doch die Technik ist veraltet, Funkgeräte anfällig, Maschinen werden seit Jahrzehnten nicht mehr erneuert und geben langsam den Geist auf. Dann bricht der Kontakt zu Dallas ab, und in der Nähe von Selimsburgh werden Spuren von "Reapern" gesichtet ...

Der Protagonist dieses Romans ist der Krieger-Mönch Kaleb, ein durchtrainierter Kämpfer im Dienst der herschenden Priesterkaste, die in den Städten herrscht. Ein schweigsamer, in sich ruhender Held der guten alten Schule, der den Reapern schon oft begegnet ist und überlebt hat. Die an Raptoren erinnernden gefährlichen Raubechsen sind die größte Bedrohung, die es außerhalb der Stäfte geben kann. Vor knapp 200 Jahren aus einem abgestürzten außerirdischen Raumschiff entkommen, haben diese Tiere längst außerhalb der Städte die Herrschaft über den Planeten erlangt. Kaleb übernimmt die gefährliche Aufgabe, nach den Raubechsen zu suchen.

Mehr als einmal wird er in gefährliche Kämpfe mit den Reapern verstrickt, wird schwer verwundet und kann nur durch die harte Ausbildung der Kriegermönche sein Leben retten. Doch es sind nicht nur die Reaper, mit denen er es zu tun bekommt. Inzwischen habe auch einige Menschen sich mit den Reapern verbündet, Ketzer, für die das Reaper-Sekret "Nachtmilch" eine Art Droge darstellt. Und wer sind die unheimlichen Erzengel, die versuchen, einen Gral nach dem anderen in ihren Besitz zu bringen?

Esther S. Schmidt hat ihre Welt erschreckend detailreich und präzise ausgestaltet. Der Priesterstaat, die Ödlande und die Gesellschaft der Ketzer, das alles ist ausgesprochen realistisch dargestellt, und wenn es nicht um eine Zukunftswelt sondern um eine historische Erzählung ginge, könnte man der Autorin eine ausgezeichnete Recherche bescheinigen. Die Verfasserin schreibt flüssig und spannend und schafft es schnell, den Leser in die Handlung hinein zu ziehen. Trotz der ausgesprochen actionreichen Geschichte, die von brutalen Kämpfen und von verzweifelten Fluchten erzählt, kommt die Charaktezeichnung nicht zu kurz, und dem Leser begegnen glaubwürdige Personen mit nachvollziehbaren zwischenmenschlichen Interaktionen. Der Autorin ist ein spannungsreicher, handwerklich geschickt aufgebauter Roman gelungen, der alles hat, was eine Dystopie braucht.

Fazit: Bedrückende, actionreiche Dystopie mit Raubsauriern. Spannend geschrieben und sehr gut lesbar. Gelungen.


Esther S. Schmidt: Die zweite Finsternis. Essen: Papierverzierer-Verlag, 2016. 427 S., Euro 14,95.


Weiteres Buch von Esther S. Schmidt:
Der Trollring


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Tatjana Stöckler: Chagrans Thron, Band 1

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 03 April 2016 · 1.687 Aufrufe
Bücher - SF, Tatjana Stöckler
Der Science-Fiction-Roman "Chagrans Thron" ist ein Zweiteiler aus der Feder von Tatjana Stöckler. Ein Zweiteiler aber eher aus drucktechnischen Gründen, wie mir die Autorin verriet, eigentlich seien es nur die beiden Hälften eines dickeren Romans. Das vorweg zur Info, falls sich jemand in die Welt der Rikanier, Drakulonier und Tartanen wagen möchte.
Der erste Band von "Chagrans Thron" hat einen sehr ungewöhnlichen Auftakt: Das schier unbezwinglich wirkende Kriegsimperium der Rikanier kapituliert und unterwirft sich den Piraten von Cyrrion. Das mächtige Reich konnte schließlich die Verluste, die ihm die Piratenschiffe zugefügt haben, nicht mehr verkraften. Schockierend für die Unterlegenen: Die Siegerin ist dem Anschein nach ein kleines Mädchen. Noch schlimmer: Die mädchenhafte Sam weigert sich kategorisch, dem rikanischen Herrscher, wie es der Brauch befiehlt, mit dem uralten Zeremonieschwert den Kopf abzuschlagen und sein Blut zu trinken. Aber das Schwert gefällt ihr, sie nimmt es mit. Und eigentlich hat sie auch kein Interesse an Tributen und ähnlichen Dingen, sondern will nur ein Handelsabkommen schließen. Immerhin gelingt es den Unterworfenen, ihr den Sohn des Herrschers als Geisel aufzuschwatzen, obwohl sie mit Geiseln auf ihrem Planeten überhaupt nichts anfangen kann.
"Chagrans Thron" ist eine Geschichte, deren Schwerpunkt weniger auf Technik und Raumschlachten liegt, als vielmehr auf der Schilderung der unterschiedlichen Völker und Kulturen sowie auf der Charakterzeichnung und den zwischenmenschlichen bzw. zwischenkreatürlichen Beziehungen. Hier zieht die Autorin alle Register und macht die Leser mit außergewöhnlichen und bemerkenswerten Zivilisationen bekannt. Indessen ist diese Stärke des Romans zugleich auch seine größte Schwachstelle, denn die zahlreichen unterschiedlichen Völker, die dann doch wieder irgendwie mit einander verwandt sind, sind manchmal etwas verwirrend. Auf knapp 200 Seiten erfährt man von man Drakuloniern, Rikaniern, Lisorianern, Tartanen, Wraps. der Bevölkerung von Cyrrion, drakulonischen Degenerationen namens Parjas, Gigos. Menschen gibt es auch, am Rande. Vielleicht wäre hier weniger mehr gewesen.
Der Roman ist spannend und flüssig geschrieben und lässt sich zügig lesen. Kurze Kapitel ermöglichen das Lesen "zwischendurch". Was es nun genau mit dem titelgebenden Thron auf sich hat, wird erst gegen Ende des Buches langsam sichtbar, Näheres wird wohl der zweite Teil bringen.

Fazit: Science Fiction mit Schwerpunkt auf Völker- und Kultur-Schilderungen und einer frechen, mädchenhaften Heldin. Interessanter Anfang, der Lust auf mehr macht.

Tatjana Stöckler: Chagrans Thron. Band 1. Bremen: Eridanus Verlag, 2016. 205 S., Euro 12,90.


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Peter Hereld: Teutonia

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 22 Februar 2016 · 2.286 Aufrufe
Bücher - SF, Peter Hereld
"Teutonia" heißt der neue Roman von Peter Hereld. Der Autor, der sich vor allem durch seine historischen Romane aus dem Mittelalter einen Namen gemacht hat, überrascht diesmal mit einer Alternativ-Historie: Was wäre, wenn Adolf Hitler den Krieg gewonnen hätte?
Das Gedankenspiel ist tatsächlich ein "wahr gewordener Albtraum", wie der Untertitel schon verrät. Hitler hat im Jahr 1945, kurz vor den Amerikanern, tatsächlich die Atombombe zur Verfügung und setzt sie gnadenlos ein. Die schwer getroffenen USA müssen kapitulieren, nach und nach wird Hitler Herr der gesamten Welt. Und dann?

Adolf Hitler wird 123 Jahre alt

Peter Hereld lässt sein Buch "Teutonia" im Jahr 2012 spielen. Er zeigt ein Weltreich unter Herrschaft des "Führers", der durch modernste Computertechnik noch immer am Leben ist. Als digitales Bewusstsein führt er in seiner unterirdischen Zentrale mitten in Berlin ein körperloses Leben, hält noch immer dier Fäden der Macht in der Hand, während das Volk glaubt, Hitler hätte durch das Genie der teuersten und besten Medinziner der Welt ein derart biblisches Alter erreicht. Schauspieler vertreten ihn bei öffentlichen Auftritten, das Volk jubelt und schreit: "Heil Hitler!" Nun gilt es, das größte Ereignis des Jahres vorzubereiten: Die Feier zu Hitlers Geburtstag - es ist der 123. - steht unmittelbar bevor ...

Trutz Marburg - der hochbegabte Psychologe des Führers

Für seinen Roman hat Peter Hereld einen sehr ungewöhnlichen, originellen Protagonisten gewählt. Trutz Marburg, ein hochgewachsener, blonder und blauäugiger Major, Einser-Abiturient, Hochbegabter, Überflieger und Uni-Absolvent mit Bestnote, ist der Psychologe des Führers. In schwierigen, für ihn teilweise lebensgefährlichen Gesprächen mit dem Computer-Ich Hitlers muss er den Weltenherrscher immer wieder erden, therapieren und ihm aus schweren Depressionen heraus helfen. Gerade jetzt vor den Feierlichkeiten ist der Führer besonders anfällig. Kein Wunder: Er lebt seit Jahrzehnten ohne Körper, hat inzwischen alle Freunde und Weggefährten verloren und war ja schon in den 1930er und 1940er Jahren in unserer realen Welt stellenweise dem Irrsinn nahe, wie wir aus den Geschichtsbüchern wissen. Als nun auch noch kurz vor den Feierlichkeiten sein bestes Double stirbt, sieht es schlimm aus um die geistige Stabilität des Führers, und Trutz Marburg muss sein ganzes Können aufbieten. Die Therapiegespräche sind nicht leicht, immerhin könnte der Patient, wenn er gereizt wird, den Arzt jederzeit zum Tode verurteilen.
Die Konstellation ist außerordentlich interessant. Ein böses, aber faszinierendes Thema, das Peter Hereld mit gewohnt guter Erzählkunst bewältigt. Der Roman ist spannend geschrieben, und man kann das Buch nicht zur Seite legen, bis man das letzte Kapitel gelesen hat.

Therapiegespräche könnten tiefer gehen

Was etwas schade ist, das ist der Umstand, dass Hereld aus dem großen Ansatz nicht "mehr" macht. Die Gespräche zwischen Führer und Psychologen hätten gern etwas mehr in die Tiefe gehen können. Man hätte gern mehr Einzelheiten, mehr philosophische Betrachtungen über Seele und Bits gehört. So bleibt vieles an der Oberfläche, und man merkt diesen Therapiegesprächen nicht an, dass die Gesprächspartner der unsterbliche Herr der Welt und der beste und klügste Psychologe seiner Zeit sind. Die Handlung verlagert sich schnell auf "Body-Action" und Allewelts-Romantik, als Trutz sich in eine junge Frau aus dem Widerstand verliebt. Und auch die Gespräche zwischen Trutz und seiner Geliebten - immerhin haben beide einander große Geheimnisse zu offenbaren - verlaufen doch recht schnell und zielgerichtet. In diesem Zusammenhang erscheint das "Quid pro quo"-Zitat, das Hereld anbringt, außerordentlich mutig. Nein, dieser Trutz Marburg mag zwar ein ganz anständiger Mensch sein, aber das Kratzen an Seelenabgründen sollte er doch noch einmal ernsthaft beim Kollegen Lecter studieren.

Warum ausgerechnet 2012?

Auch die Schilderung des Jahres 2012 unter Nazi-Herrschaft bleibt seltsam farblos. Was hätte man aus einer Weltgeschichte, die seit fast 70 Jahren anders verläuft, alles machen können! Hier verschenkt Hereld viel an Potential. Und wieso eigentlich 2012? Für ein Buch, das im Jahr 2015 erschienen ist, hätte man doch leicht mit nur einem Federstrich oder Mausklick zwei oder drei Jahre draufgeben können. Dann wäre es um Hitlers 125. Geburtstag gegangen oder um "70 Jahre Kriegsende". Verschenkt oder bewusst vermieden? Man weiß es nicht.
Trotzdem: Es ist ein spannender Roman, ein sehr spannender. Peter Hereld kann erzählen. Und ob es sich nun um mittelalterliche Helden handelt oder einen Wahnsinnigen aus dem "Dritten Reich", der unverdientermaßen die Unsterblichkeit erlangte, der Autor schafft es, eine temporeiche, mitreißende Geschichte zu schreiben, die den Leser bis zur letzten Seite fesselt. Was will man mehr?

Fazit: Spannende Alternativ-Historie mit ungewöhnlichem Helden und albtraumhaftem Thema. Könnte mehr in die Tiefe gehen, bietet aber in jedem Fall sehr gute Unterhaltung.


Peter Hereld: Teutonia. Wenn ein Albtraum wahr wird. Eclipse Books, 2015. 272 S., Euro 12,99.


Weiteres Buch von Peter Hereld:
Der Belarus-Deal

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Niklas Peinecke: Das Haus der blauen Aschen - D9E 2

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 04 Februar 2014 · 1.362 Aufrufe
D9E, Nicklas Peinecke und 2 weitere...

"Das Haus der blauen Aschen" ist der zweite Teil der Science-Fiction Reihe "Die neunte Expansion". Der Autor Niklas Peinecke erzählt darin von einer Forschungsexpedition, die sich auf den Spuren des "Wow!-Signals" begibt.
Anders als Dirk van den Boom, der im ersten Teil der Serie, "Eine Reise alter Helden", die Besatzung eines irdischen Kriegsschiffs die direkte Konfrontation mit den geheimnisvollen "Hondh" suchen und finden lässt, geht es hier um eine Gruppe Wissenschaftler. Wissenschaftler von einem Planeten zudem, der bisher noch nicht von den Hondh erobert wurde. Auf Athena scheint dieses außerirdische Volk zumeist als eine Art Aberglaube oder Ammenmärchen zu gelten. Die Hauptheldin jedenfalls, Expeditonsleiterin und Wissenschaftlerin Farne, glaubt überhaupt nicht daran und reagiert sogar etwas ungehalten, wenn jemand vermutet, hinter irgendetwas könnten die Hondh stecken.
Farne ist Astrophysikerin. Zusammen mit ihrem Kollegen, der halbmenschlichen KI (künstliche Intelligenz) Karman, ist sie damit beschäftigt, altes astronomisches Kartenmaterial zu ordnen und zu synchronisieren. Dabei fällt ihnen eine alte Messung der Athena-Urbevölkerung auf, eine Energieentladung, die auf der Erde 1977 als "Wow!"-Signal bekannt wurde. Nun also gibt es eine zweite Peilung, und damit wird eine Positionsbestimmung möglich. Farne und Karman schaffen es, ihren Institutsleiter für eine Forschungsmission zu begeistern. Einigen Widrigkeiten zum Trotz gelingt es tatsächlich, ein Raumschiff zu bekommen. Nur der Bordarzt, ein Vertrauter Farnes, fällt kurz vor dem Start aus. Als Ersatz stellt die Versicherung der Gruppe die Ärztin Parka zur Verfügung. Begeistert ist Farne nicht, doch sie muss akzeptieren. Was Farne nicht weiß: Parka ist eine Agentin der Hondh und hat die Aufgabe, die Expedition zu sabotieren ...
Der Roman ist sehr spannend geschrieben und punktet durch seine glaubwürdige Charakterzeichnung, besonders in der Darstellung der beiden Kontrahentinnen Farne und Parka. Sehr interessant und ungewöhnlich sind auch die Einblicke in die Psyche der ehemals menschlichen KI Karman, der als Zwischenwesen eine ganz eigentümliche Existenz darstellt. Umfangreiches Wissen und große mathematische Fähigkeiten sind die positiven Begleiterscheinungen des KI-Daseins. Aber das gibt es auch die Angst, seine Menschlichkeit ganz zu verlieren. Und die Sehnsucht nach dem Geschmack von Kaffee. Ein Held der ganz besonderen Art.
Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen, muss ich wie bei Band eins auch hier eine kritische Anmerkung zur Namensgebung machen: Es bedarf einiger Konzentration, die Mitglieder dieser ausgesprochen a-lastigen Zweisilber-Crew auseinanderzuhalten: Farne, Parka, Hanner, Karman, Radhmar (zum Glück gibt es wenigstens noch Lothar). Ein paar andere Vokale und ein Einsilber, Dreisilber oder Bindestrich wären leserfreundlicher gewesen.
Ansonsten ein sehr gut geschriebener, spannender Roman, der Lust auf mehr macht. Gemein, dass man jetzt so lange auf die Fortsetzung der Abenteuer auf dem Aschen-Planeten warten muss.

 

Fazit: Spannende Geschichte mit überzeugender Charakterzeichnung und interessantem Hintergrund. Macht Lust auf mehr.

 

Niklas Peinecke: Das Haus der blauen Aschen. D9E - Die neunte Expansion, Band 2. Nittendorf: Wurdackverlag, 2014. 248 S., Euro 12,95.

 

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Pia Biundo: Alle Zeit der Welt

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 23 Dezember 2013 · 1.592 Aufrufe
Pia Biundo, Bücher - SF, Navaho und 1 weitere...

Mein persönliches Lese-Highlight des Jahres ist "Alle Zeit der Welt" von Pia Biundo. Vordergründig ein Science-Fiction-Roman. Unter der Oberfläche eine Begegnung von Ratio und Spiritualität, eine Suche nach Wissen, Erkenntnis und Identität. Und hoffentlich schrecke ich Liebhaber von klassischen Raumschlachten nicht ab, wenn ich sage: Es ist die schönste Liebesgeschichte des Universums.
"Alle Zeit der Welt" ist zunächst einmal die Geschichte einer Gruppe, die sich von A nach B bewegt. Konkret geht es dabei um die Besatzung eines Raumschiffs, der "Bellatrix", die einem geheimnisvollen Signal folgt: Seit rund 400 Jahren wird von einem Sender irgendwo im All eine Primzahlenfolge in Richtung Erde gesendet. Das Signal scheint näher zu kommen. Die Aufgabe der Bellatrix-Crew: Dem Sender entgegenzufliegen, das Signal zu erforschen und, nach Möglichkeit, Kontakt zu den Urhebern aufzunehmen. Steht hier möglicherweise die erste Begegnung mit einer außerirdischen Intelligenz bevor?
Die wirkliche Spannung bezieht dieser Roman jedoch aus der Figurenkonstellation und aus der Begegnung von Charakteren, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein könnten - und sich gerade dadurch berühren.
Lieutenant Tsosie, die neue Kommunikatorin, hat schon einiges gehört über "Optimaten", die sagenhaften Zöglinge der "Kolonia Optima Ratio". Eiskalte Verstandesmenschen ohne Gefühl sollen sie sein, die alles nüchtern und rational betrachten, alles besser wissen und immer Recht haben. Dr. Jan Mikkelsen ist ein solcher Hochbegabter. Ein kühler Beobachter, der niemals Fehler macht. "Fehler" im Umgang mit Mitmenschen einmal ausgenommen. Denn auf emotionale Befindlichkeiten normalsterblicher Besatzungsmitglieder nimmt er keine Rücksicht, wenn er ihre Fehler analysiert. Was zur Folge hat, dass die Mannschaft nicht allzu gern mit ihm umgeht: "Eine Wache mit Mikkelsen", fasst es eine Kollegin Tsosies zusammen, "heißt eisiges Schweigen, weil man mit ihm absolut nicht normal reden kann; jedes Wort legt er auf die Goldwaage. Und was immer man tut, er schaut einem dabei aus zehn Metern Entfernung noch so genau auf die Finger, dass er jeden Fehler bemerkt und natürlich zu jedem seine Bemerkungen macht. Und: Er hat keinen Funken Humor!"
Doch auch Tsosie hat ihre Eigenheiten. Die Indianerin vom Stamme der Navajo ist nicht nur als Kommunikationsoffizierin eine Fachfrau für Verständigung, sie ist sprachbegabt, wortgewandt und ausgesprochen empathisch im Umgang mit ihren Gesprächspartnern, ohne dabei gleich zum profillosen "Allesverstehenkönner" ohne Ecken und Kanten zu mutieren. Als Navajo steht sie in der Tradition der "Code-Talkers", die die amerikanische Armee seit dem 20. Jahrhundert zur Übermittlung von Geheimbotschaften verwendet - und diese Tradition wurde bis ins Raumfahrtzeitalter und in die Zeit der "Bellatrix-Expedition" fortgesetzt. Als Tochter eines Medizinmanns schließlich ist sie mit spirituellem Denken vertraut und bringt in die technische Raumschiffatmosphäre damit ein sehr ungewöhnliches Element ein.
Interessanterweise ist es gerade diese spirituelle Ebene, auf der zwischen ihr und dem angeblich emotionslosen Verstandesmenschen Mikkelsen sofort der Funke überspringt. Denn auch die Optimaten der "Kolonia Optima Ratio" nutzen spirituelle Praktiken, um ihren Verstand zu bündeln und ihre Gefühle zu lenken. Eine eigenwillige Beziehung entsteht, in der Telepathie, philosophische Fragen und komplizierte 3D-Schachpartien den Ton angeben.
Auch die Nebenfiguren sind überzeugend und wirken ausgesprochen authentisch. Ob das die raubeinige Kapitänin ist oder der gehässige Informatiker, der seltsame Dreifach-Klon im Maschinenaum oder die draufgängerische japanische Pilotin. Eine besonders komplexe Wesenheit ist das außerirdische Sammelbewusstsein "Diff", mit dem es die Mannschaft bald zu tun bekommt.
Bordleben, zwischenmenschliche Konflikte und ein guter Teil Raumfahrerhumor prägen den Roman, vor allem aber die philosophischen und psychologischen Betrachtungen der beiden Protagonisten. So wird der Roman, der äußerlich relativ handlungsarm ist - wie bereits gesagt: die Geschichte einiger Leute, die sich von A nach B bewegen - zu einem von großer innerer Spannung getragenen Abenteuer, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, bis die letzte Seite verschlungen wurde.
Vielleicht ist es unangemessen, bei der Betrachtung eines Science-Fiction-Buches von Magie zu sprechen. Ich tue es trotzdem: Dieses Buch hat sie. Und zwar reichlich davon.

 

Fazit: Ein magischer Augenblick im Universum, für den man sich alle Zeit der Welt nehmen sollte. Unvergesslich.

 

Pia Biundo: Alle Zeit der Welt. Bickenbach: Saphir im Stahl, 2012. 277 S., Euro 15,95.

 

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Dirk van den Boom: Eine Reise alter Helden

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 28 Oktober 2013 · 1.522 Aufrufe
Wurdackverlag, Dirk van den Boom und 2 weitere...

Jetzt liegt er also auf dem Tisch, der erste Band der neuen SF-Reihe "D9E" des Wurdackverlags. Dirk van den Boom schrieb das Auftakt-Abenteuer und führt mit "Eine Reise alter Helden" in das neue Serienuniversum ein. Und das "alt" im Titel ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn es handelt sich um Helden, die zur Rettung der Erde mit rund 500 Jahren Verspätung eintreffen.
Das Raumschiff "Interceptor" gehört zur irdischen Flotte und liefert sich irgendwo im Universum eine Schlacht mit einer Gruppe außerirdischer Schiffe, die zum gewaltigen Imperium der "Hondh" gehören. Wie diese Hondh aussehen oder wie sie denken, ist vollkommen unbekannt, die Menschheit weiß nur, dass sie die Erde und die dazugehörigen anderen von Menschen besiedelten und regierten Welten erobern wollen. Anfangs können die irdischen Schiffe die Eroberer noch zurückschlagen, doch die Hondh scheinen grenzenlos ausdauernd zu sein und arbeiten sich Schritt für Schritt voran. Als es zwischen der "Interceptor" und den Hondh zum Schusswechsel kommt, wird das Schiff schwer beschädigt, es kann zwar fliehen, doch ist der Überlichtantrieb irreparabel zerstört. Die Mannschaft sieht nur noch einen Ausweg - heimwärts zur Erde mit Unterlichtgeschwindigkeit. Und da dies rund 500 Jahre in Anspruch nehmen wird, begeben sich die Havarierten in die Stasiskammern, fahren ihre Lebensfunktionen zurück und begeben sich in einen 500-jährigen Dornröschenschlaf.

 

"Alte Helden" erreichen eroberte Erde

 

Das Erwachen ist böse. Sie erreichen eine Erde, die inzwischen längst zum Hondh-Imperium gehört. Für die Beherrschten ist dies offensichtlich gar nicht so unbequem. Die Hondh lassen der Menschheit weitgehend ihre Autonomie, verbieten lediglich Waffen und holen sich regelmäßig ihre Tributzahlungen ab. Ansonsten scheint sich die Erde geradezu in ein Paradies verwandelt zu haben. Wäre da nicht der Verdacht, dass die Menschheit manipuliert wird und dass die Hondh jeden kritischen Gedanken schon im Keim ersticken.

 

Routinertes SF-Abenteuer von Dirk van den Boom

 

Dirk van den Boom hat die Aufgabe, das neue Serienuniversum einzuführen und den Grundstein für die Reihe zu legen, souverän und routiniert gemeistert. Klassische Motive und Topoi der großen Weltraumepen wie Raumschlachten, Eroberungskriege, geheimnisvolle Alienrassen, totale Herrschaft, Gedankenkontrolle und psychische Manipulation machen die "Reise alter Helden" zu einem Roman mit dem Charme der "guten alten SF-Zeit", als Marsianer noch Xutl hießen ... (Van den Boom ist übrigens bei der Namensgebung nicht gerade zungenfreundlich. Thrax. Skepz. Um Himmelswillen - hat der Mann denn überhaupt nicht daran gedacht, dass er eventuell einmal Lesungen aus seinem Roman halten muss?) Ein wenig Melancholie scheint durchaus über das uralte Raumschiff ausgegossen, mit dem die Oldtimer-Crew sich erneut zur Rettung der Erde aufmacht.

 

"Eine Reise alter Helden" bietet gute Unterhaltung für ein paar Stunden

 

Es ist ein einfaches Buch. Ein Roman, der für ein paar Stunden gute Unterhaltung bietet, nicht mehr und nicht weniger. Die Geschichte ist spannend und geradlinig erzählt, verzichtet auf komplizierte Verschlingungen und hält eine gute Balance zwischen Spannungselementen und Schilderung der politischen Verhältnisse auf der Erde. Probleme werden sehr direkt angegangen, Lösungen schnell gefunden, es gibt keine großartigen, detaillierten Pläne der Helden oder komplizierte und verwickelte Intrigen, keine ausufernden Charakterstudien und Personenentwicklungen, hier geht alles geradeaus, und das ist bei diesem Weltraumabenteuer auch gut so.

 

Störender Info-Block statt Aufklärungsarbeit

 

Einzig beim Wieder-Erwachen nach 500 Jahren hätte ich mir dann doch eine etwas elegantere Art und Weise des Erkenntnisgewinns gewünscht. Die Mannschafft erwacht in relativer Erdnähe und hat auf der verbleibenden Flugzeit genügend Spielraum, den Funkverkehr und diverse Datennetze zu scannen, woraufhin die künstliche Intelligenz des Schiffes der Mannschaft bereits alles Wissenswerte über den neuen Zustand des Planeten verraten kann: Die Hondh regieren, der Menschheit geht es sonst gut, Waffen sind verboten ... Es wäre wesentlich interessanter gewesen, wenn die Mannschaft, und mit ihr der Leser, dies nach und nach erfahren hätte, so erhält man nur einen etwa eine Seite umfassenden Infoblock, und das war's dann.

 

Fazit: Flüssig geschriebener SF-Roman mit leichtem Retro-Charme, spannend und nicht allzu kompliziert. Gelungener Auftakt für die Reihe, der Lust auf mehr macht.

 

Dirk van den Boom: Eine Reise alter Helden. Nittendorf: Wurdackverlag, 2013. 250 S., Euro 12,95.

 

 

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Geheimnisvolle Geschichten: Steampunk

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 06 September 2013 · 1.775 Aufrufe
Erik Schreiber, Bücher - SF und 2 weitere...

Dem noch relativ jungen Genre des Steampunk widmet sich die zweite Anthologie der "Geheimnisvollen Geschichten" im Verlag Saphir im Stahl. Herausgeber Erik Schreiber hat 14 Storys in dem Buch versammelt, die sich auf unterschiedliche Weise mit Dampfkraft-Fiktionen im historischen Gewand auseinandersetzen.
Ähnlich der vielbeachteten ersten deutschsprachigen Steampunk-Anthologie "Von Feuer und Dampf" der Autorengruppe Geschichtenweber liegt auch dieser Anthologie ein mehr oder weniger geschlossener Alternativ-Weltentwurf zugrunde. Wir befinden uns im Europa der Bismarckzeit, die Geschichten spielen zumeist in Deutschland, einige in Prag. Der "Eiserne Kanzler" rüstet für einen neuen Krieg, Prag liegt unter einem magischen Schutzschirm und widersteht dem deutschen Reich, Italien ist ein vom Papst regierter katholischer Staat, wobei der Papst selbst offenbar nur eine Marionette in der Hand seiner bereits zu Lebzeiten heilig gesprochenen Geliebten ist.

 

Das Deutsche Steampunk-Reich rüstet auf

 

Einen großen Raum nehmen Gedanken um die Aufrüstung des Deutschen Reichs ein. So erzählt Jörg Olbrich die Geschichte eines Erfinders, der Bismarck eine neuartige und noch durchschlagendere Dampfkanone anbietet und dabei vom Kanzler skrupellos betrogen wird. Etwas schwergängig ist die Story "Im Schatten des Pulverturms" ausgefallen, in der ein als Schundroman getarnter Geheimdienstbericht in einem Prager Café übergeben wird. Die Lesung des Schundromankapitels, das eine geheime Zusammenkunft verschiedener deutscher Interessenvertreter schildert, wird immer wieder vom Lesenden und Überbringer durch kleine Kommentare unterbrochen, ansonsten ist es einfach nur eine Gesprächsrunde, in der Soldaten, Wirtschaftsbosse und Kirchenleute sagen, dass sie bereit sind für den Krieg und was sie dazu beitragen können. An sich keine schlechte Idee, aber der Steampunk-Bezug ist so gering, dass ich ihn nicht zu entdecken vermochte.

 

Eiserner Bismarck befielt: "Volldampf!"

 

Sehr von Dampfkraft durchdrungen dagegen ist die Geschichte "Volldampf" von Andreas Zwengel: Bismarck versucht, mit einem Zug nach Prag zu fahren, um dort Verhandlungen über den magischen Schutzschirrm der Stadt zu führen. Die streng geheime Fahrt bleibt jedoch senen Gegnern nicht verborgen. Ein zweiter Zug nimmt die Verfolgung auf, zwei starke Dampfmaschinen liefern sich ein tödliches Wettrennen. In dieser Situation bleibt dem eisernen Kanzler - dessen Beinamen Zwengel in dieser Geschichte wörtlich nimmt - nur ein einziger Befehl: "Volldampf".

 

Pflicht für Steampunker: ein Zeppelin

 

Ein Pflicht-Element jeder Steampunk-Welt ist der Zeppelin. Und tatsächlich gibt es ein spannendes Luftschiffabenteuer von Ju Honisch. "Innovationen" ist die Geschichte einer flüchtigen Elfenprinzessin, die wesentlich lieber Mechanikerin geworden wäre als einen spitzohrigen Trottel zu heiraten. Im Maschinenraum eines Luftschiffs findet sie Unterschlupf - bei einem riesigen Zwerg.
Gelungen ist auch die zweite Zeppelin-Geschichte, obwohl diesmal das Luftschiff am Boden bleibt. Max Pechmann schildert ein fliegendes Bordell, in dem wundersame Aufziehpuppen Freier aus den höchsten Gesellschaftskreisen verwöhnen. Doch Puppe Mimi hat ein lebensgefährliches Zusatzprogramm. "Tullas Traum" von Maximilian Weigl schließlich berichtet von einem Dorf und einer Luftschifffahrt der explosiveren Sorte ...

 

Durchschlagender Dampfboxer "Steampunch"

 

Wahrscheinlich wird jeder Leser in dem Buch seinen eigenen Favoriten finden. Für mich ist die schönste und gelungenste Erzählung "Steampunch" von James Lovegrove. Sie spielt im englischen Boxermilieu, in der neuen Zunft der Dampfboxer. Ein Mechanikerteam erschafft den großartigsten aller Dampf-Kampfroboter der Welt. Steampunch eilt von Sieg zu Sieg und streckt einen dampfbetriebenen Gegner nach dem anderen in den öligen Sand der Arena. Die Massen jubeln ihm zu. Doch das konservative Lager wartet nur auf seine Chance, dem verhassten, neumodischen Sport den Garaus zu machen. Eine Geschichte, in der sich Liebe zur Maschine und Erzählkunst vereinen.

 

Bezaubernd, klassisch, dampflos

 

Ebenfalls wunderschön, an klassische Novellen erinnernd, ist die Geschichte "Vazlav Míhalik korrumpiert und bestochen" von Georg Pletteberg. Großartig erzählt, aber leider - abgesehen von einer am Rande erwähnten Dampfdroschke, die problemlos auch eine gewöhnliche Droschke hätte sein können, und eines ebenfalls am Rande erwähnten und ersatzlos streichbaren über der Stadt schwebenden Polizeizeppelins - absolut keine Steampunk-Geschichte. In jeder anderen Anthologie wäre dieser Beitrag ein absolutes Glanzlicht gewesen. Schade.

 

Fazit: Großartige Geschichten, jede einzige ein kleines Kunstwerk. Bei einigen wenigen, nicht den schlechtesten, ist allerdings der Steampunk-Bezug etwas dünn. Ansonsten unbedingt empfehlenswert.

 

Geheimnisvolle Geschichten: Steampunk. Hrsg. v. Erik Schreiber. Bickenbach: Saphir im Stahl, 2011. 205 S., Euro 15,95.

 

 

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D.W. Schmitt: Perlamith - Lichtstrand

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 14 August 2013 · 1.679 Aufrufe
D.W. Schmitt, Bücher - SF und 1 weitere...

"Lichtstrand" heißt der dritte Teil des "Perlamith"-Vierteilers von D.W. Schmitt. Der Roman schildert das Erstarken einer Sekte im Perlamith-Universum und den Machtzuwachs eines geheimnisvollen, nicht eben vertrauenswürdig wirkenden Gottes.

 

Das Erwachen des Gottes Ellman war bereits gegen Ende des zweiten Bandes, "Das Geflecht", geschildert worden. Was dort noch als kleiner Nebenfaden im Kampf gegen das Perlamith bedrohende Geflecht der Mhorg begann, wird nun zum zentralen Thema. Die Ellman-Jünger erhalten immer mehr Zulauf. Und da sie ihre Mitglieder einer Gehirnwäsche oder psychologischen Manipulationen unterziehen, sind diese Sektenangehörigen ein perfektes Heer im Kampf um ... ja, um was eigentlich?

 

In den Fängen einer Psycho-Sekte

 

Grid, die Tochter einer neuen Ellman-Jüngerin, gerät nun selbst in die Fänge der Sekte. Retten kann sie nur der Ziem Komliron, mit dem sie im zweiten Band Freundschaft geschlossen hat. Warum die Gehirnwäsche bei Grid - anders als bei den anderen freiwilligen oder unfreiwilligen Sektenmitgliedern - nicht zu hundert Prozent funktioniert, wird nicht näher erklärt.Jedenfalls kann sie ihren neu gewonnenen Freund Komliron zur Hilfe rufen, der sie dank seiner besonderen Fähigkeiten rettet. Bald sind beide auf der Flucht und kommen dem Rätsel Ellmanns zumindest teilweise auf die Spur. Anscheinend war es ausgerechnet ein Ziem, wie Komliron in der Maske eines Lateralmönchs, der vor einiger Zeit Ellman Zutritt zu Perlamith verschaffte. Und offenbar ist alles, was bisher geschah, Teil eines großen Plans des Gottes. Auch das bedrohliche Geflecht, dessen Bekämpfung in den ersten beiden Teilen geschildert wurde, ist auf Ellman zurückzuführen, und der auf einem Mond eines unbewohnten Perlamith-Planeten gelagerte Raumschiff-Treibstoff scheint eine wichtige Rolle zu spielen.

 

Ellman übernimmt Macht im Perlamith-Universum

 

"Lichtstrand" ist der bisher geschlossenste und einheitlichste Band der Perlamith-Saga. Zwar gibt es auch hier mehrere Handlungsstränge, zahlreiche Rassen und Völker und Interessengruppen, doch dreht sich inzwischen alles um den Ellman-Kult, seine Auswirkungen und seine Bekämpfung. Ob in der Einsatzzentrale des Präsidenten Rudiger, wo die Ellman-Sekte inzwischen einen politischen Skandal inszeniert hat, oder im geheimnisvollen kosmischen Dom (sehr gelungene Darstellung eines einsamen Priesters), der plötzlich von Androiden in Pandagestalt (nette, skurrile Idee) gekapert wird, immer zieht der bedrohliche Gott seine Fäden. Die für den Leser sehr anstrengende Zersplitterung in zahlreiche Handlungsfäden, deren Zusammenhang erst spät zu durchschauen war, ist also in diesem Band deutlich zurückgetreten. Herausgekommen ist eine sehr kompakte Darstellung einer "Machtübernahme", der Perlamith nicht viel entgegenzusetzen hat. Facettenreicht und dennoch konzentriert auf ein zentrales Thema.

 

Fazit: Dicht, spannend und einfallsreich - der bisher beste Perlamith-Band.

 

D.W. Schmitt: Perlamith 3: Lichtstrand. Nittendorf: Wurdackverlag, 2013. 224 S., Euro 12,95.

 

 

Weitere Perlamith-Bände:
Der graue Berg
Das Geflecht

 

 

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D. W. Schmitt: Perlamith - Das Geflecht

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 07 April 2013 · 1.237 Aufrufe
D.W. Schmitt, Bücher - SF

"Das Geflecht" heißt der zweite Band der SF-Reihe um das Perlamith-Universum. Der Autor, D. W. Schmitt, hat eine sehr vielschichtige Welt geschaffen und erzählt vom Kampf diverser menschlicher und nicht-menschlicher Kulturen um ein Sonnensystem. Dabei liegt der Schwerpunkt allerdings weniger auf Raumschlachten und militärischen Auseinandersetzungen, sondern auf der Entwicklung der Charaktere und der Beschreibung der Völker und ihrer Interessen.
"Das Geflecht" setzt dort ein, wo der Auftaktband der Reihe, "Der graue Berg", endete. Ein netzartiges Gebilde, besetzt mit Schaaren der arachnoiden Mhorg, nähert sich dem Perlamith-System. Der Gegner scheint schier unbesiegbar. Alle Hoffnungen ruhen auf dem Raumschiff Kolomba, ein Produkt einer alten Alienrasse, das schon einmal - allerdings vor urdenklichen Zeiten - einen Sieg über die Mhorg ermöglichte.
Schmitt schafft es in diesem Band, mehrere Alienrassen mit durchaus glaubwürdigen Motivationen in einem gewaltigen Interessenkonflit aufeinandertreffen zu lassen. Der Kampf um den geheimnisvollen Treibstoff Hyperyatma, der Raumfahrt überhaupt erst ermöglicht, die Geschichte uralter Völker und zufälliger Entdeckungen, das Erwachen und Erstarken der Sekte, die dem geheimnisvollen Gott Ellman dient, politische und zwischenmenschliche Beziehungen der Helden und der Versuch, ein telepathisch gesteuertes Raumschiff in den Griff zu bekommen, all dies ist auf gerade mal 200 Seiten sehr komprimiert dargestellt.
Der Roman ist flüssig geschrieben, spannend zu lesen und überzeugt durch seine Figurenzeichnung. Ein Manko der Serie ist allerdings, dass die Welt sehr komplex ist und dass der Leser auf engstem Raum mit sehr vielen Völkern und Personen konfrontiert wird. Da gibt es Yasemi, Ziem, Richtavail, Mhorg und ein geheimnisvolles weltumspannendes Plasmawesen namens Bocivaja, nicht zu vergessen die Menschen, die außer der Erde inzwischen das Perlamith-System mit den Planeten Menz, Rogamar und Karhenan bevölkert haben und demzufolge auch als Menzer, Rogamarer etc. bezeichnet werden. Einige Ansprüche an des Vokabelgedächtnis werden also durchaus gemacht, und wer ein Jahr nach Erscheinen des ersten Bandes den zweiten Teil zur Hand nimmt, wird einige Zeit benötigen, um sich neu zu orientieren. Zwischenzeitlich war es nicht gerade einfach, die Akteure der unterschiedlichen Handlungsfäden auseinander zu halten. Vielleicht wäre hier weniger mehr gewesen.

 

Fazit: Ein spannender, gut durchdachter SF-Roman, der leider stellenweise zu voll und unübersichtlich ausfiel. Nicht für den schnellen Konsum zwischendurch, sondern eher für das konzentrierte Lesen geeignet.

 

D. W. Schmitt: Perlamith - Das Geflecht. Nittendorf: Wurdackverlag, 2012. 208 S., Euro 12,95.

 

 

Weitere Besprechung zur Perlamith-Reihe
Der graue Berg
Lichtstrand

 

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Mark Brandis: Planetaktion Z

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 07 Juli 2012 · 1.298 Aufrufe
Mark Brandis, Wurdackverlag und 1 weitere...

"Planetaktion Z" heißt der 25. Band der Science-Fiction-Serie Mark Brandis. Das "Z" steht für "Zigeuner", und die "Planetaktion" besteht im Zusammentreiben und Abtransportieren dieser Bevölkerungsgruppe. Im Jahr 2086 ist der Vielvölkerstaat EAAU noch immer zu Pogromen bereit, die an die Verbrechen des Nazireichs erinnern. Nur, dass diesmal modernste Computertechnik mit im Spiel ist.
In der Europäisch-Amerikanisch-Afrikanischen Union wird ein Anschlag auf den Präsidenten verübt. Als Attentäter wird von einem neuartigen Fahndungscomputer ein Angehöriger der Volksgruppe der "Zigeuner" ermittelt. Ähnlich wie im Roman "Salomon 76", als ein Supercomputer des Gerichtswesen übernehmen sollte, löst der neue Fahndungscomuter eine gewaltige Serie von Verhaftungen aus. Allerdings ist es diesmal eindeutig menschliches Versagen des Herstellers, der die drei Buchstaben "ZIG", die der Computer ausspuckt, voreilig interpretiert und dann den Fehler nicht zugeben will. Eine Katatstrophenmeldung jagt die nächste. "Zigeuner" seien Schuld an der Vergiftung der Brunnen, heißt es. Progromstimmung breitet sich aus, Rassenhass und Gewaltbereitschaft wachsen. Menschen werden wie Vieh zusammengetrieben und in ein Lager abtransportiert - ein Lager auf demm Mars.

 

Grischa Romen im Fadenkreuz der Rassisten

 

Auch Grischa Romen, Pilot der Unabhängigen Gesellschaft zur Rettung Raumschiffbrüchiger und Freund von Mark Brandis, soll verhaftet werden. Anfangs kann Brandis dank der Sonderstellung seiner Gesellschaft, seinen Piloten noch schützen. Doch das Netz zieht sich enger zusammen, und auch innerhalb der Gesellschaft gibt es Rassisten und Karrieristen, die Romen ans Messer liefern wollen.

 

Mark Brandis zwischen Blauäugigkeit und Gewissen

 

Der Roman ist spannend und in bewährter Brandis-Qualität beschrieben. Allerdings ist die nahezu grenzenlose Blauäugigkeit, mit der Brandis auf Anordnungen der Regierung reagiert, oder seine resignative "Ich kann ja doch nichts tun"-Haltung für den Leser manchmal auch etwas nervend. Wer im Geschichtsunterricht auch nur halbwegs bei Bewusstsein war, erkennt schon auf den ersten Seiten, was sich hier anbahnt. Immerhin hat Brandis' Frau Ruth schon sehr viel früher und klarer durchgeblickt und Position bezogen. Positiv ist zu vermerken, dass so eine sehr ausgearbeitete Charakterstudie eines Mannes entstand, der eben kein Superheld ist, sondern ein normaler Mensch mit Ängsten und Schwächen - und trotzdem mit Gewissen und Idealen.

 

Fazit: Spannender Roman über Computergläubigkeit, Rassenhass und Bürokratie. Nicht brillant, aber ganz ordentlich und lesenswert.

 

Mark Brandis: Planetaktion Z. Nittendorf: Wurdackverlag, 2012. 192 S., Euro 12.

 

Weitere Besprechungen zu Mark-Brandis-Romanen:
Band 5: Vorstoß zum Uranus
Band 6: Die Vollstrecker
Band 11: Operation Sonnenfracht
Band 12: Alarm für die Erde
Band 13: Countdown für die Erde
Band 14: Kurier zum Mars
Band 15: Die lautlose Bombe
Band 16: Pilgrim 2000
Band 18: Sirius-Patrouille
Band 19: Astropolis
Band 20: Triton-Passage
Band 23: Vargo-Faktor
Band 24: Astronautensonne
Band 25: Planetaktion Z

 

 

 

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Heidrun Jänchen: Willkommen auf Aurora

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 29 Februar 2012 · 1.126 Aufrufe
Bücher - SF, Heidrun Jänchen und 2 weitere...

"Willkommen auf Aurora" vereinigt 17 Science-Fiction-Kurzgeschichten aus der Feder von Heidrun Jänchen. Der Sammelband lädt ein zu Reisen in fremde Welten, die auf beunruhigende Weise ausgesprochen vertraut wirken.
Ist das eigentlich Science-Fiction? Bei manchen Ereignissen, die Heidrun Jänchen schildert, könnte es sich glatt um Fälle aus der Tagezeitung oder dem Betroffenheits-TV handeln. Da sind streikende Bergarbeiter, die ihre Mienen besetzen und die Maschinen nicht herausrücken wollen, als die Bergbaugesellschaft wegen angeblicher Unrentabilität den Standort aufgeben will. Da sind Soldaten, die Aufständische bekämpfen sollen, und harmlos scheinende Kinder, die sich an den Gegner "heranspielen" und dort Bomben hinterlassen. Da sind "Zivilisierte", die weniger entwickelte Völker ausbeuten und gleichzeitig in ihren Mythen und Kunstwerken Dinge finden, die in der eigenen Kultur längst vergessen wurden.

 

Heidrun Jähnchen schreibt über Leihkörper, Organspender und Gebärmaschinen

 

Jänchen schreibt von Menschen, die einfach nur ihre Ruhe haben wollen und von der ewigen Werbeberieselung oder von der unausweichlichen Nähe der anderen Menschen beinahe verrückt werden. Sie erzählt von Menschen, die aus wirtschaftlicher Not ihren Körper verleihen müssen, von Unfallopfern, deren Gehirne wiederverwendet werden, von Frauen, die immer neue Männer zugewiesen kriegen, um endlich schwanger zu werden und ihren Beitrag zum Fortbestand der Gesellschaft zu leisten (beinahe hätte ich geschrieben: "...dem Führer ein Kind zu schenken").
Wäre nicht ab und zu der Name eines Planeten oder ein kleines Zukunfts-Accessoir eingefügt, die meisten Storys gingen als glänzend beobachtete Skizzen aus der Gegenwart durch.

 

Scharfer, mitleidsloser Blick und naturwissenschaftliche Präzision

 

Heidrun Jänchen hat einen scharfen Blick für die kleinen Absurditäten des Alttags genauso wie für weltpolitische und wirtschaftliche "Alternativlosigkeiten". Dabei denkt sie mit mitleidsloser Logik Entwicklungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert weiter. Was passiert etwa, wenn patentierte Maisgene plötzlich in Kindern nachgewiesen werden? Ist der Gerichtsprozess um das Eigentum an dem Jungen Ramon, der mit einer - für Menschen vollkommen überflüssigen - Immunität gegen den Maiszünsler geboren wird, wirklich so abwegig? Das reale Vorbild der "Monaven Corporation" reagiert jedenfalls ziemlich ungehalten, wenn irgendwo Pflanzen mit "ihren" Genen auftauchen, und vielleicht ... Man traut Konzernen ja einiges zu.
Der herbe, sachliche, oft naturwissenschaftlich-präzise Tonfall der Autorin trägt viel zur ganz eigenen Atmosphäre des Buches bei und verstärkt den Eindruck der Unausweichlichkeit mancher absurden Entwicklungen. Dennoch schafft sie es oft, die Geschichte zu einem augenzwinkernden Schluss zu führen und die Gerechtigkeit siegen zu lassen. Ein kleines Stück Utopia inmitten des beängstigenden Realismus.

 

Fazit: 17 kleine Meisterwerke aus der Welt von heute und morgen, hervorragend erzählt und mit vielen fiesen kleinen Widerhaken, die im Gehirn noch lange pieksen werden. Eine Sammlung, die man nach dem Lesen nicht so einfach im Regal verschwinden lassen kann. Unbedingt empfehlenswert. Bitte mehr davon.

 

Heidrun Jänchen: Willkommen auf Aurora. Nittendorf: Wurdackverlag, 2012. 320 S., Euro 14,95.

 

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Mark Brandis: Astronautensonne

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 21 Februar 2012 · 1.476 Aufrufe
Wurdackverlag, Mark Brandis und 1 weitere...

"Astronautensonne" - so lautet der Name für ein kühnes Projekt: Ein Unternehmen will einen Mond in eine künstliches Sonne verwandeln. Der 24. Band der Science-Fiction-Serie Mark Brandis hat ein wahraft explosives Thema ...

 

Die Besiedelung anderer Planeten ist ein kühner Traum der Menschheit. Im Mark-Brandis-Universum gelang es immerhin, die Venus zu besiedeln, eine Station auf dem Mars zu gründen und den Mond in ein Spielkasino zu verwandeln. Jetzt plant die Firmengruppe Kosmos-Trust ein gigantisches Projekt: eine Besiedelung des Planeten Saturn. Doch um dem Ringplaneten die nötige Wärme zu verleihen, soll durch eine gezielte Nuklearreaktion der Saturnmond Titan in eine Sonne verwandelt werden. Drei angesehene Wissenschafter bescheinigen die Unbedenklichkeit des Unternehmens. Militante Umweltschützer sehen das anders.

 

Umweltschützer protestieren gegen "Astronautensonne"

 

Der Roman setzt ein mit einer sehr eindrucksvollen Szene: Auf der Venus kommt es zu gewalttätigen Protesten gegen das Projekt "Astronautensonne", wütende Umweltschützer besetzten den "Ozongürtel" und werfen mit Steinen und Flaschen auf Sicherheitsbeamten. Auch Mark Brandis, der mit dem Rettungskreuzer "Henri Dunant" zur Bergung Schiffbrüchiger starten will, bekommt den Zorn der aufgebrachten Meute zu spüren und wird bei den Ausschreitungen verletzt. Kein Wunder, dass Brandis spätestens ab jetzt nicht gut auf die Umweltschützer zu sprechen ist. Als loyaler und etwas naiver Staatsbürger glaubt er an die Erklärungen der Wissenschaftler und das Verantwortungsbewusstsein des Unternehmens und ärgert sich furchtbar über eine Gruppe junger Idealisten, die mit einem schrottreifen Raumschiff zur "Besetzung" des Titan aufbrechen. Nur langsam beginnen seine Zweifel zu wachsen.

 

Menscheit will Gott spielen

 

"Astronautensonne" ist die Geschichte einer Menschheit, die - mal wieder - Gott spielen will und das Universum nach ihrem Bilde formen möchte. Dass dies im Laufe der Jahrtausende immer wieder schief ging, scheint, wie in der Menschheitsgeschichte gewohnt, zumindest die Machthabenden nicht zu interessieren. Mit keinem Wort wird zum Beispiel an die noch nicht allzu lange zurückliegende atomare Katastrophe in Afrika erinnert.

 

Mark Brandis macht glaubwürdige Entwicklung durch

 

Eine Stärke des Romans ist die sehr glaubwürdige Entwicklung und Veränderung von Brandis' Haltung zum Titan-Projekt. Vom anfänglich naiven Befürworter - oder zumindest Nicht-Gegner - der "Astronautensonne", der eigentlich nur in Ruhe seine Arbeit machen und weiter nicht behelligt werden will, wird er zunächst zufällig zum Störfaktor für das Unternehmen und hält schließlich Beweise für eine Verschwörung und für eine massive Gefährdung der Erde in der Hand.

 

Schwache Motivation des Geheimdienstes

 

Etwas schwächer erscheint dagegen die Zeichnung seiner Gegner. Es sind die "üblichen Verdächtigen": Großkapital und Manager in Verbindung mit bestechlichen Wissenschaftlern. Unterstützt werden sie diesmal allerdings vom Geheimdienst, der ähnlich wie Brandis' Lieblingsgegner, die Militärs, offenbar nur ein Ziel hat: die VOR (Vereinigte Orientalische Republiken) zu schädigen. Wieso eine atomare Sonnengeburt am Saturn allerdings die Erde nicht gleichmäßig treffen, sondern die Republiken wesentlich härter schädigen würde als den "Westen", diese Begründung bleibt der Autor schuldig. Somit ist die Motivation der Geheimdienstler ziemlich dünn. Andererseits, wer würde für die politische Integrität des Verfassungsschutzes heutzutage noch die Hand ins Feuer legen?
Das tut jedoch der Spannung des Romans keine Abbruch. Das Buch ist flüssig und in bewährter Brandis-Qualität geschrieben und bietet Action und Stoff zum Nachdenken gleichermaßen.

 

Fazit: Spannendes Weltraumabenteuer mit explosivem Showdown. Klassische Science-Fiction, die in den vergangenen 30 Jahren nichts an ihrem Zauber eingebüßt hat. Lesenswert.

 

Mark Brandis: Astronautensonne. Nittendorf: Wurdackverlag, 2012. 169 S., Euro 12.

 

Weitere Besprechungen zu Mark-Brandis-Romanen:
Band 5: Vorstoß zum Uranus
Band 6: Die Vollstrecker
Band 11: Operation Sonnenfracht
Band 12: Alarm für die Erde
Band 13: Countdown für die Erde
Band 14: Kurier zum Mars
Band 15: Die lautlose Bombe
Band 16: Pilgrim 2000
Band 18: Sirius-Patrouille
Band 19: Astropolis
Band 20: Triton-Passage
Band 23: Vargo-Faktor
Band 24: Astronautensonne
Band 25: Planetaktion Z

 

 

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Mark Brandis: Vargo-Faktor

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 20 Februar 2012 · 2.106 Aufrufe
Wurdackverlag, Mark Brandis und 1 weitere...

Schwarze Löcher und Riesenspinnen - in "Vargo-Faktor", dem 23. Band der Science-Fiction-Serie "Mark Brandis" bekommt es die "Henri Dunant" gleich mit zwei furchtbaren Bedrohungen zu tun. Und die Sache wird nicht leichter dadurch, dass die Crew auf Zwergengröße geschrumpft ist ...

 

Mark Brandis ist als Vormann der UGzRR (Unabhängige Gesellschaft zur Rettung Raumschiffbrüchiger) zu einer gefährlichen Mission ausgerückt. Er und seine Crew wollen ein Hospital-Schiff retten, das in die Anziehungskraft eines Schwarzen Loches geraten ist. Ein fast aussichtsloses Unterfangen, doch gelingt es, die Schiffbrüchigen an Bord zu nehmen. Aber dann hat das Triebwerk einen kurzen Ausfall, und die "Henri Dunant" gerät in den unwiderstehlichen Sog.
Am Ende des Studels landen die Schiffbrüchigen in einer Welt, in der durch die physikalischen Verhältnisse in einem Schwarzen Loch alles schrumpft. Seltsamerweise schrumpft organisches Material wesentlich schneller als Metall, sodass die Menschen auf Zwergengröße reduziert sind, während das Schiff seine normalen Maße zunächst behält und nur sehr langsam kleiner wird. Allerdings gibt es am Grund des Schwarzen Lochs eine Lebensform, die wahrhaft gigantische Ausmaße erreicht hat: Der Planet wimmelt von Riesenspinnen, für die die Minimenschen eine willkommene Mahlzeit sind.

 

Martin Seebeck erlebt den "Vargo-Faktor" hautnah

 

Das Abenteuer wird geschildert aus der Perspektive des Journalisten Martin Seebeck, der im Abenteuer "Sirius-Patrouille" seinen Einstand im Brandis-Universum gab. Doch wirkt Seebeck in dieser Geschichte ein wenig blasser als im Sirius-Band. Er beklagt zu Anfang die endlose Leere um sich herum und jammert nach dem Sturz ins Schwarze Loch über seine Zwergengröße und über seine Unfähigkeit, die Kamera zu bedienen und Beweisfotos zu schießen. Ansonsten besteht seine Funktion in dem Abenteuer hauptsächlich darin, im entscheidenden Augenblick versehentlich zu stolpern und dabei den Hebel zu bewegen, der für den bereits erwähnten Aussetzer der Maschine verantwortlich ist.

 

Logikmängel und Widersprüche: Riesenspinnen im Schwarzen Loch

 

Die Geschichte ist nicht unbedingt die beste Folge der Serie. Warum Lebewesen schneller schrumpfen sollen als tote Gegenstände, bleibt unklar. Warum haben die Schiffbrüchigen keine Probleme mit ihrer Kleidung? Tragen sie etwa ausnahmslos 100-prozentige Naturprodukte? Aber warum schrumpfen dann die Mullbinden aus der Krankenstation nicht, sondern müssen in einzelne Streifen zerlegt werden und können dann als Kletterseile herhalten? Warum schrumpfen Gummiteile am Raumschiff genauso schnell oder langsam wie die Metallteile? Warum gilt der Zwergenwuchs-Faktor nicht für Spinnen? Und wovon haben diese Tiere bis zur Landung der Henri Dunant gelebt? Die Schiffbrüchigen finden jedenfals kein autochthones tierisches Leben auf dem Planeten, lediglich Leichen anderer Schiffbrüchiger. Auch die schließliche Rettung durch simples Volltanken gehört nicht unbedingt zu den glaubwürdigsten Problemlösungen.
Aber genug gemeckert. Geschrieben ist das Abenteuer sehr flüssig und spannend. Langeweile kommt an keiner Stelle auf, und das Buch lässt sich sehr gut lesen. Es am Stück durchzulesen ist auf jeden Fall einfacher, als es vor der letzten Seite aus der Hand zu legen.

 

Fazit: Spannendes Weltraumabenteuer mit einigen Logikmängeln. Wer den Roman genießen möchte, sollte nicht allzu viel über Wahrscheinlichkeiten nachgrübeln.

 

Mark Brandis: Vargo-Faktor. Nittendorf: Wurdackverlag, 2012. 176 S., Euro 12.

 

Weitere Besprechungen zu Mark-Brandis-Romanen:
Band 5: Vorstoß zum Uranus
Band 6: Die Vollstrecker
Band 11: Operation Sonnenfracht
Band 12: Alarm für die Erde
Band 13: Countdown für die Erde
Band 14: Kurier zum Mars
Band 15: Die lautlose Bombe
Band 16: Pilgrim 2000
Band 18: Sirius-Patrouille
Band 19: Astropolis
Band 20: Triton-Passage
Band 23: Vargo-Faktor
Band 24: Astronautensonne
Band 25: Planetaktion Z

 

 

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D. W. Schmitt: Perlamith - Der graue Berg

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 04 November 2011 · 1.854 Aufrufe
D. W. Schmitt, Bücher - SF und 2 weitere...

Perlamith heißt die neue Welt im SF-Kosmos des Wurdackverlags. Dieter W. Schmitt legt mit "Der graue Berg" den ersten Band einer Serie vor, die laut Ankündigung mit einem Titel pro Jahr fortgesetzt werden soll. Zu Band 2, "Das Geflecht", ist auf der Verlagsseite bereits das Cover zu sehen.
Perlamith ist ein Sonnensystem, weit entfernt von der Erde, das vor einiger Zeit von Menschen besiedelt wurde. Interessant ist der Hintergrund dieser Besiedelung: Die Menschheit ist aufgrund ihrer extrem hohen Vermehrungsrate immer wieder gezwungen, sich neue Lebensräume zu erschließen. Hierzu bot ihr eine außerirdische Rasse, deren Angehörige Yasemi genant werden, die nötigen Schiffe an. Bedingung: Die Menschheit dürfe niemals eine eigene Raumfahrt entwickeln. Die friedliebenden und äußerst sensiblen Yasemi hoffen so, die kriegerischen Menschen halbwegs ruhig zu halten (Sehr schön der Zug, dass Yasemi, die sich für ihr Volk opferten und ein Raumgefecht führten, anschließend alle traumatisiert sind und nie wieder so leben können wie vorher.)
Aber das sind noch die Ziem, eine genau so alte außerirdische Rasse, die mit den Yasemi einen Pakt hat. Im Perlamith-System treffen die Interessen aufeinander. Nach und nach wird klar, dass der furchtbare Krieg zwischen dem vierten Planeten - dem von Militärs beherrschten Rogamar - und dem von einem gewählten Präsidenten regierten fünften Planeten Menz ganz andere Hintergründe hat, als die Menschen ahnen. Mittendrin: Der Agent Jev, der einen geheimen Auftrag ausführen soll, aber noch nichts Konkretes darüber weiß. Auf dem Planeten Karhenan schließlich, am Grauen Berg, soll die Rettung liegen - die Rettung vor einer Bedrohung, die Menschen, Yasemi und Ziem gleichermaßen auslöschen kann.

 

Perlamith - komplexe Welt mit viel Potential

 

Dieter Schmitt schafft es, mit seinem Perlamith-System eine interessante und komplexe neue Welt zu schaffen. Zunächst ist es noch verwirrend, sich auf den verschiedenen Planeten zurechtzufinden und die Namen zuzuordnen (Hilfreich: das Glossar auf der Umschlag-Klappe). Doch bald gewinnen die handelnden Personen an Kontur. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Schilderung der politischen Strukturen und verhörtechnischen bzw. ermittlungstechnischen Arbeit auf Menz sowie auf den Profilen des Präsidenten und seiner Spezialisten.
Jev selbst, der Träger des Haupt-Erzählstrangs, bleibt dagegen über weite Strecken schattenhaft, zumeist sind es mehr seine Gesprächspartner und Weggefährten, die die Faszination auf sich ziehen. Da ist der geheimnisvolle "Lateral-Mönch" Mericon, der "zufällig" im Flieger neben ihm sitzt und sein ganz eigenes Interesse an Jev und Perlamith hat. Da ist die verstümmelte Ana-Sirina, eine faszinierende Persönlichkeit, deren Gedanken-Gespräche mit Jev fast als lyrisch zu bezeichnen sind und einen Höhepunkt des Buches ausmachen. Da ist die Boutique-Besitzerin Ellanka, mit der Jev sehr intensive Gespräche über Ana-Sirina führt. Und schließlich ist noch die Agentin Alina, die ihre Reize einsetzt, um Jev zu verführen, und sich dabei unversehens in ihre Zielperson verliebt.
Das Buch ist spannend geschrieben und lässt sich leicht und zügig lesen. Trotz des kriegerischen Themas liegt der Focus weniger auf Schießereien unf Kämpfen als auf der Charakterzeichnung und Aufklärungsarbeit. Insgesamt ein schönes Stück SF-Literatur, das man gern liest. Einziges Manko: Der böse Cliffhanger am Ende und der Umstand, dass es noch Monate dauert, bis es weiter geht. Aber man merkt dem ersten Buch an, dass der Autor viel Zeit darauf verwandt hat, und so sollte es auch bleiben ...

 

Fazit: EIn vielversprechender Auftakt zu einer neuen Serie. Lesenswert.

 

D. W. Schmitt: Perlamith. Der Graue Berg. Nittendorf: Wurdackverlag, 2011. 208 S., Euro 12,95.

 

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Mark Brandis: Triton-Passage

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 25 Mai 2011 · 2.709 Aufrufe
Bücher - SF, Wurdackverlag und 1 weitere...

Ein verunglücktes Raumschiff, ein unberechenbares Schwarzes Loch und eine undisziplinierte Mannschaft: Mark Brandis muss im Abenteuer "Triton-Passage" zu einer umstrittenen Rettungsmission aufbrechen und erlebt eine Meuterei an Bord seines eigenen Schiffs.

 

Ein Raumschiff der VOR (Vereinigte Orientalische Republiken) ist jenseits der Neptun-Bahn verunglückt. Die Asiaten, die nicht gern das Gesicht verlieren, haben sich aufgrund der verzweifelten Situation dazu durchgerungen, bei der VEGA um Hilfe zu bitten. Viel zu spät, wie Fachleute sagen. Es wird schwer für VEGA-Chef John Harris, die kostspielige Rettungsmission zu rechtfertigen. Zumal die VEGA zwar noch regierungsunabhängig ist, doch in der EAAU (Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union) stehen die Zeichen auf Machtwechsel, und die Unabhängigkeit der Raumfahrt-Organisation ist in Gefahr.
Dennoch erhält Mark Brandis den Auftrag, die verschollenen Chinesen zu retten. Die Mannschaft, mit der er sich auf dieses Himmelfahrtskommando einlassen muss, ist, wie im zeitgleich erschienenen Band "Astropolis", eine fremde und darüber hinaus alles andere als vertrauenerweckend. Alkohol, Disziplinlosigkeit und ein gerütteltes Maß an Skepsis gegenüber dem neuen Commander gipfeln schließlich in einer Meuterei gegen Brandis. Und niemand an Bord will ihm glauben, dass dem Schiff Gefahr durch ein schwarzes Loch droht ...

 

Überzeugende Analyse einer Meuterei im Weltraum

 

Der Roman ist reich an Handlung und bietet ein spannendes Raumschiffabenteuer voller Gefahren und Action. Dennoch liegt der Schwerpunkt des Erzählers vor allem auf den Vorgängen an Bord und den Spannungen zwischen Mannschaft und Commander. Psychologisch sehr genau beobachtet der Autor, wie der Widerstand gegen Brandis wächst, wie aus anfänglichem Neid auf den erfolgreichen Harris-Zögling und Ärger darüber, plötzlich einen fremden Kommandanten vor die Nase gesetzt zu bekommen, langsam der Widerstand an Bord wächst. Nachlässigkeiten und Schlendrian an Bord kehren immer wieder zurück, sowie Brandis den Blick abwendet, eigenmächtige Übertretungen von Kommandos bringen Schiff und Crew in Gefahr, am Ende sieht sich Brandis mit einem Saufgelage konfrontiert, in dessen Verlauf er entmachtet und unter Arrest gestellt wird. Hinzu kommen die politischen Querelen auf der Erde, durch die John Harris die Absetzung als Direktor der VEGA droht. All dies ist sehr scharf beobachtet und realitätsnah geschildert und macht diese "Triton-Passage" zu einem echten Leckerbissen, der sich nach dem ersten "Anlesen" gar nicht wieder aus der Hand legen lässt.

 

Fazit: Ein faszinierendes Weltraumabenteuer mit überzeugenden Charakteren und sehr glaubwürdiger Konstruktion der Spannungen an Bord. Unbedingt empfehlenswert.

 

Mark Brandis: Triton-Passage. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2011. 166 S., Euro 12.

 

Weitere Besprechungen zu Mark-Brandis-Romanen:
Band 5: Vorstoß zum Uranus
Band 6: Die Vollstrecker
Band 11: Operation Sonnenfracht
Band 12: Alarm für die Erde
Band 13: Countdown für die Erde
Band 14: Kurier zum Mars
Band 15: Die lautlose Bombe
Band 16: Pilgrim 2000
Band 18: Sirius-Patrouille
Band 19: Astropolis
Band 20: Triton-Passage
Band 23: Vargo-Faktor
Band 24: Astronautensonne
Band 25: Planetaktion Z

 

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Das Herz des Donnervogels, 2023

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Der Klappentext:
Ein Indianer taucht in dem verschlafenen Küstenstädtchen Kitty Hawk auf. Die Witwe Murdoch ist überzeugt, dass der Fremde ein Kundschafter ist und bald seine roten Spießgesellen zum Morden und Plündern mitbringen wird. Doch Junger Adler hat andere Pläne. Er träumt vom Fliegen und wartet auf das Eintreffen zweier verrückter Fahrradhändler.
Karl-May-Fans kennen Junger Adler bereits aus dem Roman Winnetous Erben. Die Vorgeschichte zu diesem Buch wird nun von Petra Hartmann erzählt.

 

Buch-Infos:
Petra Hartmann DAS HERZ DES DONNERVOGELS
Band 18, Abenteuer-Roman
Exklusive Sammler-Ausgabe
Seiten: 282

Taschenbuch
VÖ: April 2023
Künstler: MtP-Art (Mario Heyer)
Künstler (Innenteil): MtP-Art (Mario Heyer)
Preis: 12,95 Euro

 

Bestellen beim Blitz-Verlag

 

Das E-Book ist zum Preis von Euro 3,99 erhältlich.

Unter anderem bei Amazon

oder direkt beim Blitz-Verlag.

 

 

 

Falkenblut, 2020

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Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Widar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus ...

Es ist eine schaurige Welt, in der sich die junge Walküre behaupten muss. Doch Valkrys wäre keine echte Falkin, wenn sie einem Kampf aus dem Weg gehen würde. Todesmutig und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor stürzt sie sich in die Begegnungen mit Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfen, Berserkern, Hexen, Meerungeheuern und dem furchtbaren Totenschiff Naglfari.

 

 

Petra Hartmann: Falkenblut.

Sibbesse: Hottenstein, 2020.

Broschiert, 247 S., Euro 11.

ISBN 978-3935928991

 

Bestellen im Hottenstein-Verlags-Shop

 

Bestellbar unter anderem bei Amazon

Hörbuch: Drachen! Drachen! 2020

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Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren. Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren: Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.

 

Herausgeber: Petra Hartmann, Frank G. Gerigk

Sprecher: Tim Schmidt

Blitz-Verlag

Ungekürzte Lesung

mp3-Download

611 Minuten, 495.91 MB

9783991093435

 

Zu bestellen unter anderem bei Thalia oder bei Amazon.

Nestis und die verbotene Welle, 2017

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Meerprinzessin Nestis und ihre Freunde sind sauer: Lehrer Seestern meint, dass laute Haifischmusik nichts für Kinder ist. Und der Kronrat stimmt ihm zu. Deshalb bekommt die Band »Ølpæst« Auftrittsverbot in der gesamten Nordsee. Doch plötzlich ist deren Musik überall zu hören: Ein Piratensender strahlt die Hits der Knorpelfischgang lautstark aus.

Als eine hochexplosive Kugelmine über dem blauen Glaspalast im Meer dümpelt und ein führungsloser Öltanker in die Nordsee einfährt, droht eine wirkliche Ölpest. Gelingt es den Meerkindern, ein Unglück zu verhindern?

 

Petra Hartmann: Nestis und die verbotene Welle. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Voraussichtlich ab Juni 2017 erhältlich.

Buch-Infos: ca. 152 Seiten, 14,2 x 20,6 cm, Hardcover, zahlreiche s/w-Illustrationen, mit Fadenheftung, Euro 14,90, ISBN 978-3-977066-00-1

 

Leseprobe

 

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Demantin, 2016

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Demantin, der junge König von Antrium, liebt die griechische Königstochter Sirgamot. Doch ihr Vater ist strikt gegen die Hochzeit. Immerhin ist Sirgamot erst zwölf Jahre alt. So zieht Demantin in die Welt, um Ruhm zu erwerben, den Namen seiner Geliebten durch seine Taten zu verherrlichen und sich dem griechischen König als Schwiegersohn zu empfehlen. Er besteht heldenhafte Kämpfe, erwirbt sich die Freundschaft der Königin und des Königs von England und besiegt ein schauriges Meerweib. Letzteres allerdings erweist sich als verhängnisvoll. Denn die sterbende Unholdin verflucht Demantin und prophezeit, dass seine Geliebte mit dem üblen König Contriok verlobt werden soll. Kann Demantin noch rechtzeitig zurückkehren, um die Hochzeit zu verhindern?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Demantin. Ein Ritter-Epos
128 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 9-78-3-940078-34-6
8,95 EUR

 

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Leseprobe

 

Crane, 2016

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Gayol, der Sohn des ungarischen Königs, hat in jugendlichem Übermut den alten Hofmarschall seines Vaters zum Wettkampf herausgefordert und eine peinliche Niederlage erlitten. Aus Scham flüchtet er und gerät ins Reich des deutschen Kaisers, wo er unerkannt unter dem Namen Crane (Kranich) eine Stellung als Kämmerer annimmt und bald sehr beliebt ist. Doch als der Fremde und die Kaiserstochter einander näher kommen und Hofbeamten Unzucht und eine unstandesgemäße Liebschaft wittern, beginnt eine schwere Zeit für Königssohn und Kaiserstochter. Kann Gayol sich auf die Treue Acheloydes verlassen? Und kann die lebensbedrohliche Krankheit der Prinzessin noch geheilt werden?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Crane. Ein Ritter-Epos
84 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 978-3-940078-48-3
6,95 EUR

 

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Leseprobe

Hut ab, Hödeken! 2015

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Ein rasender Bischof auf dem Rennstieg.
Wegweiser, die sich wie von Geisterhand drehen.
Jäger in Todesangst.
Bierkutscher mit unheimlicher Fracht.
Ein stammelnder Mönch,
der plötzlich zum brillanten Redner wird.
Sollte da Hödeken seine Hand im Spiel haben?
Sagen um einen eigenwilligen Geist
aus dem Hildesheimer Land,
frisch und frech nacherzählt
von Petra Hartmann.

 

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken!

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

101 S., Euro 7,95.

ISBN 978-3-940078-37-7

 

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Leseprobe

Freiheitsschwingen, 2015

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Deutschland in den 1830er-Jahren: Für Handarbeit, arrangierte Ehe und Kinderkriegen hat die junge Bürgermeistertochter wenig übrig. Stattdessen interessiert sie sich für Politik und Literatur und greift sehr zum Leidwesen ihres Vaters selbst zur Feder, um flammende Texte für die Gleichberechtigung der Frau und die Abschaffung der Monarchie zu verfassen. Angestachelt von der revolutionären Stimmung des Hambacher Festes versucht sie, aus ihrem kleinbürgerlichen Dasein auszubrechen und sich als Journalistin zu behaupten. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe verschreibt sie sich dem Kampf für ein freies, geeintes Deutschland und schlägt den Zensurbehörden ein Schnippchen. Die Geheimpolizei ist ihnen jedoch dicht auf den Fersen, und die junge Journalistin begeht den verhängnisvollen Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen

 

Petra Hartmann: Freiheitsschwingen

Personalisierter Roman

München: Verlag Personalnovel, 2015

ca. 198 Seiten. Ab Euro 24,95.

(Einband, Schriftart und -größe, Covergestaltung etc. nach Wahl.)

 

Bestellen unter:

www.tinyurl.com/Freiheitsschwingen

 

Timur, 2015

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Wer ist der bleiche Jüngling im Verlies unter der Klippenfestung? Prinzessin Thia will ihn retten. Doch wer Timurs Ketten bricht, ruft Tod und Verderben aus der Tiefe hervor. Als der Blutmond sich über den Horizont erhebt, fällt die Entscheidung ...

 

Beigaben:

Nachwort zur Entstehung

Original-Erzählung von Karoline von Günderrode

Autorinnenbiografien

Bibliografie

 

Petra Hartmann: Timur

Coverillustration: Miguel Worms

Bickenbach: Saphir im Stahl, 2015.

ISBN: 978-3-943948-54-7

Taschenbuch, 136 S.

Euro 9,95

 

 

Ulf, 2015

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Ein Roman-Experiment mit ungewissem Ausgang: Ulf (Magisterstudent unbekannter Fachrichtung), stammt aus einem Dorf, das mehrmals jährlich überschwemmt wird. Zusammen mit Pastor Dörmann (Geistlicher unbekannter Konfession) und Petra (Biografin ohne Auftrag) überlegt er, was man dagegen tun kann. Als ein vegetarisches Klavier die Tulpen des Gemeindedirektors frisst und das Jugendamt ein dunkeläugiges Flusskind abholen will, spitzt sich die Situation zu. Nein, Blutrache an Gartenzwergen und wütende Mistgabelattacken sind vermutlich nicht die richtigen Mittel im Kampf für einen Deich ...
Mal tiefgründig, mal sinnlos, etwas absurd, manchmal komisch, teilweise autobiografisch und oft völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein Bildungs- und Schelmenroman aus einer Zeit, als der Euro noch DM und die Bahn noch Bundesbahn hieß und hannöversche Magister-Studenten mit dem Wort "Bologna" nur eine Spaghettisauce verbanden.

 

Petra Hartmann:

Ulf. Ein Roman-Experiment in zwölf Kapiteln.

eBook

Neobooks 2015

Euro 2,99

Erhältlich unter anderem bei Amazon

Vom Feuervogel, 2015

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Ein Tempel in der Wüste. Heilige Männer, die sich dem Dienst des Feuervogels geweiht haben. Ein Hirtenjunge, der seinem Traum folgt. Aber wird der alte und kranke Phönix wirklich zu neuem Leben wiederauferstehen, wenn der Holzstoß niedergebrannt ist? Eine Novelle von Idealen und einer Enttäuschung, die so tief ist, dass kein Sonnenstrahl je wieder Hoffnung bringen kann.

 

Petra Hartmann:

Vom Feuervogel. Novelle.

Erfurt: TES, 2015.

BunTES Abenteuer, Heft 30.

40 Seiten, Euro 2,50 (plus Porto).

Bestellen unter:

www.tes-erfurt.jimdo.com

 

eBook:

Neobooks, 2015.

Euro 1,99.

Unter anderem bei Amazon

Nestis und die Hafenpiraten, 2014

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Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten" müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014
ISBN 978-3-940078-84-1
14,90 EUR

 

 

Leseprobe unter

 

www.tinyurl.com/nestis2

Blitzeis und Gänsebraten, 2014

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Weihnachten im Potte †¦

†¦ ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der Huckup und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Was es aber mit dem Weihnachtswunder an der B6 auf sich hat, erfahren Sie auf Seite 117. - Greifen Sie zu!

 

 

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hrsg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

144 Seiten | 12 x 17 cm | Paperback |

ISBN 978-3-9400787-57-5
8,90 EUR

 

Leseprobe

Beim Vorderhuf meines Pferdes, 2014

Eingefügtes Bild

Das Messer zuckte vor. Fauchend wich die riesige Katze zurück. Doch nur, um sofort wieder anzugreifen. Das Mädchen, das auf dem Leichnam seiner Stute kauerte, schien verloren.
Acht Jahre ist Steppenprinzessin Ziris alt, als sie bei einem Sandkatzenangriff ihr Lieblingspferd verliert. Ist es wirklich wahr, was ihr Vater sagt? "Alle Pferde kommen in den Himmel ..."
Drei Erzählungen aus der Welt der Nearith über edle Steppenrenner, struppige Waldponys und die alte graue Stute aus Kindertagen.

Petra Hartmann: Beim Vorderhuf meines Pferdes. Neue Geschichten aus Movenna. eBook, ca. 30 Seiten. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014. Euro 0,99.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Darthula, 2014

Eingefügtes Bild

Darthula ist die Tochter eines irischen Kleinkönigs, der über das nebelreiche Land Selama herrscht. Als schönste Prinzessin Irlands lebt sie allerdings nicht ungefährlich. Als sie den mächtigen König Cairbar abweist und ihm nicht als seine Braut folgen will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Cairbar überzieht das kleine Selama mit Krieg und Vernichtung und rottet Darthulas Familie aus. Mit ihrem Geliebten Nathos wagt die junge Frau die Flucht über die stürmische See. Aber Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...

Beigaben zur Neuausgabe:
Vorwort der Autorin mit Infos zur Entstehungsgeschichte
Übersetzung des "ossianischen Originals"
Autorinnenbiographie und Veröffentlichungsliste

Buch-Informationen:
Petra Hartmann: Darthula, Tochter der Nebel.
Bickenbach: Verlag Saphir im Stahl, 2014.
Taschenbuch. 126 S., Euro 9,95.
ISBN 978-3-943948-25-7

Bestellen bei Saphir im Stahl

Pressearbeit für Autoren, 2014

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Petra Hartmann, Autorin und langjährige Lokalredakteurin, gibt Tipps für die Pressearbeit vor Ort. Sie erklärt die Wichtigkeit der „Ortsmarke“ für eine Zeitung, gibt Tipps zum Schreiben von Artikeln, zum guten Pressefoto und zum Umgang mit Journalisten. Anschaulich, verständlich, praxisorientiert und für Autoren jedes Genres anwendbar.

Petra Hartmann: Pressearbeit für Autoren. So kommt euer Buch in die Lokalzeitung.
eBook. Neobooks, 2014. Ca. 30 Seiten.
Euro 1,99
Diverse Formate, für alle gängigen eBook-Reader.
Erhältlich z.B. bei Amazon, eBook.de, Thalia, Hugendubel, Weltbild u.a.

Nestis und der Weihnachtssand, 2013

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Als kleine Weihnachtsüberraschung gibt es für Fans des "großen" Nestis-Buchs "Nestis und die verschwundene Seepocke" jetzt ein kleines bisschen Weihnachtssand: Der Verlag Monika Fuchs hat aus der "Ur-Nestis", einem Helgoland-Märchen aus dem Jahr 2007, jetzt ein eBook gemacht. Mit einem wunderschönen Cover von Olena Otto-Fradina und mit ein paar exklusiven Einblicken in Nestis' Nordseewelt.

Klappentext:
"November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ..."

Bonus-Material:
Die Autorin im Interview mit Wella Wellhorn von der Meereszeitung "Die Gezeiten"
XXL-Leseprobe aus "Nestis und de verschwundene Seepocke"

Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. 99 Cent.

Erhältlich für den Amazon-Kindle

Nestis und die verschwundene Seepocke, 2013

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Eine ausführliche Leseprobe findet ihr hier:
www.tinyurl.com/nestis


Wütend stampft Meerjungfrau Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre Schwester Undine ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind.
Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.
Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
| Hardcover | 14,8 x 21 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013
151 S., Euro 14,90
ISBN 978-3-940078-64-3


eBook:
Amazon-Kindle, 2154 KB
Euro 6,99
http://amzn.to/JJqB0b

Autorenträume, 2013

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Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.
Wovon aber träumen Autoren? Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?
Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!
Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

Petra Hartmann und Monika Fuchs (Hrsg.):
Autorenträume. Ein Lesebuch.
ISBN 978-3-940078-53-7
333 S., Euro 16,90

Bestellen beim Verlag Monika Fuchs

Mit Klinge und Feder, 2013

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Phantasie statt Völkerschlachten - das war das Motto, unter dem die Phantastik Girls zur Schreibfeder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genau so zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens.

Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.
Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.
Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. 978-3943378078
247 S., Euro 9.
Bestellen bei Amazon

eBook:
396 KB, Euro 5,49.
Format: Kindle
Bestellen bei Amazon

Das Serum des Doctor Nikola, 2013

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Berlin, 1927. Arbeitslos, pleite und mit der Miete im Rückstand: Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem "Schwarzen Freitag" der Berliner Börse ganz unten angekommen. Da erscheint das Angebot, in die Dienste eines fremden Geschäftsmannes zu treten, eigentlich als Geschenk des Himmels. Doch dieser Doctor Nikola ist ihm mehr als unheimlich. Vor allem, als Felix den Auftrag erhält, Nikola zu bestehlen ...

Petra Hartmann: Das Serum des Doctor Nikola
Historischer Abenteuerroman.
ISBN 978-3-938065-92-1
190 S., 12,95 Euro.
Bestellen beim Wurdack-Verlag

Leseprobe

Hörbuch: Der Fels der schwarzen Götter, 2012

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Bei einer Mutprobe begeht der junge Ask einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat.
Bald wissen die Völker des Berglandes nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...

Der Fels der schwarzen Götter.
Hörbuch. 8 Stunden, 57 Minuten.
Sprecherin: Resi Heitwerth.
Musik: Florian Schober.
Action-Verlag, 2012.
CD/DVD: 16,95 Euro
mp3-Download: 11,95 Euro

Hörbuchfassung des 2010 im Wurdackverlag erschienenen Buchs "Der Fels der schwarzen Götter".

Termine

Lesungen

 

Donnerstag, 10. Oktober: Märchenlesung bei den Hahnenkleer Märchentagen. Kurhaus Hahnenklee. Beginn: 15 Uhr. 

 

Freitag, 25. Oktober: Gruseliges im Goslarer Zinnfiguren-Museum: Meine Kollegin Sabine Kempfer von der Goslarschen Zeitung liest meine Bergmanns-Geschichte "Der schwarze Frosch" vor. Beginn: 18 Uhr.

 

 

 

Messen, Cons, Büchertische

 

Samstag, 19. Oktober: BuchmesseCon. Bürgerhaus Sprendlingen, Dreieich. 10 bis 20 Uhr. Ich bin mit einem Büchertisch dabei. Eine Lesung mache ich dieses Jahr nicht, etwas Neues von mir gibt es voraussichtlich erst nächstes Jahr wieder.

 

 

 

Links

Meine Heimseite:

www.petrahartmann.de

 

Facebook-Autorenseite:

www.facebook.com/AutorinPetraHartmann/

 

Nestis auf Facebook:

www.facebook.com/nestis.net/

 

Die Falkin auf Facebook:

https://www.facebook.com/FalkinValkrys

 

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Biografie

Petra Hartmann, Jahrgang 1970, wurde in Hildesheim geboren und wohnt in Sillium. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Hannover. Auf den Magisterabschluss folgten die Promotion mit einer Doktorarbeit über den jungdeutschen Schriftsteller Theodor Mundt und ein zweijähriges Volontariat bei der Neuen Deister-Zeitung in Springe. Anschließend war sie dort fünf Jahre Lokalredakteurin. Ferner arbeitete sie für die Leine-Zeitung in Neustadt am Rübenberge, die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven, die Neue Presse in Hannover und die Volksstimme in Gardelegen. Derzeit ist sie bei der Goslarschen Zeitung beschäftigt.
Als Schriftstellerin liebt sie vor allem das fantastische Genre. Sie verfasst hauptsächlich Fantasy und Märchen. Bekannt wurde sie mit ihren Fantasy-Romanen aus der Welt Movenna. Mit den Abenteuern der Nordsee-Nixe Nestis legte sie ihre erste Kinderserie vor. Sie errang mit ihren Geschichten dreimal den dritten Platz bei der Storyolympiade und wurde 2008 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

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Leserunden zum Nachlesen

Leserunde zu "Darthula, Tochter der Nebel" auf Lovelybooks. Mit Autorin Petra Hartmann und Cover-Künstler Miguel Worms: http://www.lovelyboo...nde/1201913120/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Nestis und die verschwundene Seepocke": Mit Autorin Petra Hartmann und Verlegerin Monika Fuchs:

http://www.lovelyboo...nde/1166725813/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Mit Klinge und Feder": Mit den Autorinnen Linda Budinger, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl: http://www.lovelyboo...nde/1156671163/

 

Leserunde zu "Falkenblut" auf Lovelybooks: https://www.lovelybo...263/2687604262/

Geschichten über Nestis

Bücher
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

"Nestis und die verbotene Welle. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

 

Mini-Buch

"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

eBooks
"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.

"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

Hörbuch
"Eine Hand voll Weihnachtssand." In: Petra Hartmann: "Weihnachten im Schneeland". Gelesen von Karin Sünder. Mit Musik von Simon Daum. Essen: Action-Verlag, 2010. (mp3-Download und CD-ROM)

Beiträge zu Anthologien
"Weihnachtssand für Helgoland." In: "Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein." Hrsg. v. Bartholomäus Figatowski. Plön: Verlag 71, 2009. S. 163-174.

Hödeken-Lesestoff

Buch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. 101 S., Euro 7,95. ISBN 978-3-940078-37-7. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

 

Hörbuch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. 2 CD. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Euro 14,95. ISBN: 978-3940078414. Unter anderen erhältlich bei Amazon.

 

eBook

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

 

Geschichten

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg. In: Hildesheimliche Autoren e.V.: Hildesheimer Geschichte(n). Ein Beitrag zum 1200-jährigen Stadtjubiläum. Norderstedt: Book on Demand. 196 S., Euro 9,99. ISBN 978-3734752698. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

Die glücklose Hasenjagd. In: MVP-M. Magazin des Marburger Vereins für Phantastik. Marburg-Con-Ausgabe. Nr. 19b. S. 36-40.

 

Lesung

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg, Radio Tonkuhle, Sendung vom April 2015.

 

Movenna-Kompass

Übersicht über die Romane und Erzählungen aus Movenna


Bücher

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2004. 164 S.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2007. 188 S.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2010. 240 S.

 

eBooks

 

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Beim Vorderhuf meines Pferdes. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Hörbuch

Der Fels der schwarzen Götter. Action-Verlag, 2012.


Movennische Geschichten in Anthologien und Zeitschriften

Die Krone Eirikirs. In: Traumpfade (Anthologie zur Story-Olympiade 2000). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2001. S. 18-25.
Flarics Hexen. In: Geschöpfe der Dunkelheit (Anthologie zur Story-Olympiade 2001). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2002. S. 22-28.
Raubwürger. In: Kurzgeschichten, September 2004, S. 20f.
Furunkula Warzenkraish. Elfenschrift, dritter Jahrgang, Heft 2, Juni 2006. S. 10-14.
Der Leuchtturm am Rande der Welt. In: Elfenschrift, vierter Jahrgang, Heft März 2007, S. 18-21.
Gewitternacht. In: Im Bann des Nachtwaldes. Hrsg. v. Felix Woitkowski. Lerato-Verlag, 2007. S. 57-60.
Pfefferkuchen. In: Das ist unser Ernst! Hrsg. v. Martin Witzgall. München: WortKuss Verlag, 2010. S. 77-79.
Winter-Sonnenwende. In: Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns. Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. S. 51-59.
Der Reiter auf dem schwarzen Pferd. Ebd. S. 60-68.

Die Blaubeerbrücke. In: Met-Magie. Hrsg. v. Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel. Hamburg: Acabus Verlag, 2022. S. 163-174.

 

 

Movennische Geschichten in Fanzines

Föj lächelt. In: Alraunenwurz. Legendensänger-Edition Band 118. November 2004. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 23.
Raubwürger. In: Drachenelfen. Legendensänger-Edition Band 130. Januar 2006. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 3-5.
Goldauge. In Phantastische Geschichten mit den Phantastik Girls. (Broschüre der Phantastik Girls zum MarburgCon 2007)


Aufsätze

Wie kann man nur Varelian heißen? Über das Unbehagen an der Namensgebung in der Fantasy. In: Elfenschrift, 5. Jahrgang, März 2008. S. 16f.


Movennische Texte online

Aus "Geschichten aus Movenna":
König Surbolds Grab
Das letzte Glied der Kette
Brief des Dichters Gulltong
Der Kranich
Die Rückkehr des Kranichs

Aus "Ein Prinz für Movenna":
Der Leuchtturm am Rand der Welt
Furunkula Warzenkraish
Gewitternacht

Aus "Der Fels der schwarzen Götter":
Der Waldalte
Hölzerne Pranken
Im Bann der Eisdämonen

Die Bibliothek der Falkin

Übersicht über die Romane und Novellen über die Walküre Valkrys, genannt "die Falkin"

Bücher

Die letzte Falkin. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010.
Falkenblut. Sibbesse: Hottenstein-Verlag, Sommer 2020.

eBooks

Falkenblut. Vier Fantasy-Romane. eBook-Ausgabe. Chichili und Satzweiss.com, 2012. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. eBook. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2011. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. In: Best of electronic publishing. Anthologie zum 1. Deutschen eBook-Preis 2011. eBook. Chichili und Satzweiss.com, 2011. (unter anderem erhältlich bei Thalia und Amazon)


Aufsatz

Aegirs Flotte - ein Nachruf. In: Fandom Observer, Dezember 2011. S. 16-18. Online-Magazin und Blogversion

Drachen! Drachen! 2012

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Frank G. Gerigk & Petra Hartmann (Hrsg.)
DRACHEN! DRACHEN!
Band 01, Drachen-Anthologie
ISBN: 978-3-89840-339-9
Seiten: 384 Taschenbuch
Grafiker: Mark Freier
Innengrafiker: Mark Freier
Preis: 14,95 €
Bestellen beim Blitz-Verlag

Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren.
Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren:
Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.
Originalveröffentlichung!

Die Schlagzeile, 2011/2012

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Petra Hartmann: Die Schlagzeile.
Personalisierbarer Roman.
PersonalNovel Verlag, 2011.
eBook: PersonalNovel, 2012.
Personalisieren und bestellen

Verschlafen und idyllisch liegen sie da, die Orte Barkhenburg, Kleinweltwinkel und Reubenhausen. Doch dann stört der Diebstahl einer Heiligenfigur die Ruhe: Ein jahrhundertealter Hass bricht wieder aus und ein hitziger Streit entflammt, der aus Freunden Feinde und aus friedlichen Nachbarn sich prügelnde Gegner macht. Mittendrin: Eine Journalistin, die bereit ist, für eine Schlagzeile im Sommerloch alles zu geben. Mit viel Einsatz und einer Prise Humor versucht sie, das Geheimnis um die verschwundene Hubertus-Statue aufzuklären, und muss sich dabei mit erregten Politikern, aufgebrachten Dorfbewohnern und einem nervösen Chefredakteur herumschlagen. Aber die Journalistin lässt sich nicht unterkriegen - bis ihr ein Anruf fünf Minuten vor Redaktionsschluss die Schlagzeile zunichtemacht...

Falkenblut, 2012

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Petra Hartmann: Falkenblut.
Vier Romane in einem Band.
E-Book
Satzweiss.com - chichili agency, 2012.
3,99 Euro

 

Nicht mehr lieferbar!

Neuausgabe in Vorbereitung.


Die Abenteuer der jungen Walküre Valkrys beginnen an ihrem ersten Arbeitstag und ausgerechnet dort, wo die germanischen Götter- und Heldensagen enden: Ragnarök, die Endzeitschlacht, ist geschlagen, Götter und Riesen haben sich gegenseitig aufgerieben, die wenigen Überlebenden irren ziellos durch die Trümmer des zerbrochenen Midgard. An der Seite des neuen Götterkönigs Widar muss sich Valkrys nun behaupten. Dabei trifft sie auf Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfe, Berserker, Hexen, riesenhafte Meerungeheuer und das furchtbare Totenschiff Naglfari. Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Meine Bücher 1998 - 2011

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Petra Hartmann
Falkenfrühling
eBook
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN: 978-3-939139-59-1

Wegen Verkauf des Arcanum-Verlags ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, aber die Zweitveröffentlichung in der eBook-Anthologie "Best of electronic publishing" gibt es noch als epub oder Kindle-Ausgabe.

Valkrys träumt davon, eine echte Walküre zu sein. Sie springt, noch Kind, vom Dach des Langhauses.
Alle Ermahnungen ihrer Eltern sind vergeblich, sie macht sich an den Aufstieg zum Gipfel der nahen Klippe, besessen vom "Traum vom Fliegen" ...

Fünfter Platz beim Deutschen eBook-Preis 2011.

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Petra Hartmann
Die letzte Falkin
Roman.
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-62-1
Bestellen beim Arcanum-Verlag

Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Vidar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus †¦


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Petra Hartmann
Der Fels der schwarzen Götter
Roman
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-64-8
Bestellen beim Wurdack-Verlag


Hochaufragende Felswände, darin eingemeißelt weit über tausend furchteinflößende Fratzen, die drohend nach Norden blicken: Einer Legende zufolge sind die schwarzen Klippen das letzte Bollwerk Movennas gegen die Eisdämonen aus dem Gletscherreich.
Doch dann begeht der junge Ask bei einer Mutprobe einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat. Und die Völker des Berglandes wissen bald nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...


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Petra Hartmann
Darthula
Heftroman
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-32-4
Bestellen beim Arcanum-Verlag


Darthula, die schönste Prinzessin der Nebellande, beschwört Krieg, Tod und Vernichtung über ihr heimatliches Selama herauf, als sie den Heiratsantrag des mächtigen Königs Cairbar ausschlägt. Zusammen mit ihrem Geliebten flüchtet sie in einem kleinen Segelboot übers Meer. Doch Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...


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Petra Hartmann
Weihnachten im Schneeland
Hörbuch
Action-Verlag
Download bei Audible
CD bestellen beim Action-Verlag

WEIHNACHTEN IM SCHNEELAND von Petra Hartmann vereint vier wundervolle Kurzgeschichten für Kinder ab 6 Jahren. Schon die Titel regen die Phantasie der Kleinen an und verleiten zum Schmunzeln und Staunen:
- "Der Reserve-Weihnachtsmann"
- "Die Weihnachts-Eisenbahn"
- "Eine Handvoll Weihnachtssand"
- "Paulchen mit den blauen Augen"



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Petra Hartmann
Ein Prinz für Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-24-9
Bestellen

Mit dem Schild oder auf dem Schild
- als Sieger sollst du heimkehren oder tot.
So verlangt es der Ehrenkodex des heldenhaften Orh Jonoth. Doch der letzte Befehl seines sterbenden Königs bricht mit aller Kriegerehre und Tradition: "Flieh vor den Fremden, rette den Prinzen und bring ihn auf die Kiesinsel." Während das Land Movenna hinter Orh Jonoth in Schlachtenlärm und Chaos versinkt, muss er den Gefahren des Westmeers ins Auge blicken: Seestürmen, Riesenkraken, Piraten, stinkenden Babywindeln und der mörderischen Seekrankheit ....


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Petra Hartmann
Geschichten aus Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-00-1
Bestellen


Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muß König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich ...


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Wovon träumt der Mond?
Hrsg. v. Petra Hartmann & Judith Ott
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-37-2
Bestellen

Der Mond - König der Nacht und gleichsam Verbündeter von Gut und Böse ... Seit jeher ranken sich Legenden voller Glauben und Aberglauben um sein Licht, das von den einen als romantisch verehrt und von den anderen als unheimlich gefürchtet wird. Seine Phasen stehen für das Werden und Vergehen allen Lebens, er wacht über die Liebenden, empfängt die Botschaften der Suchenden, Einsamen und Verzweifelten und erhellt so einiges, was lieber im Dunkeln geblieben wäre. 39 Autorinnen und Autoren im Alter von 12 bis 87 Jahren sind unserem nächtlichen Begleiter auf der Spur gewesen. In 42 erfrischend komischen, zutiefst nachdenklichen und manchmal zu Tränen rührenden Geschichten erzählen sie die Abenteuer von Göttin Luna und Onkel Mond, von erfüllten und verlorenen Träumen, lassen Perlmuttschmetterlinge fliegen und Mondkälber aufmarschieren. Und wer denkt, dass nur der Mann im Mond zuweilen die Erde besucht, irrt sich! Auch umgekehrt erhält er gelegentlich unverhofften Besuch dort oben.


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Drachenstarker Feenzauber
Herausgegeben von Petra Hartmann
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-28-0
Bestellen

Öko-Feen, Büro-Feen, Todes-Feen und Bahn-Feen, geschäftstüchtige Drachen, goldzahnige Trolle, Sockenmonster, verzauberte Kühlschränke, Bierhexen, Zwirrrrrle, Familienschutzengel, Lügenschmiede, ehrliche Anwälte, verarmte Zahnärzte und andere Märchenwesen geben sich in diesem Buch ein Stelldichein.
51 Märchenerzähler im Alter von zwölf bis 76 Jahren haben die Federn gespitzt und schufen klassische und moderne Märchen, lustige, melancholische, weise und bitterböse Erzählungen, so bunt wie das Leben und so unvergesslich wie das Passwort eines verhexten Buchhalters.


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Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension.
Die jungdeutschen Autoren nach 1835.
ibidem-Verlag
ISBN 978-3-89821-958-7
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Das Junge Deutschland“ - dieser Begriff ist untrennbar verbunden mit dem Bundestagsbeschluss vom 10. Dezember 1835, durch den die Werke der fünf Schriftsteller Heinrich Heine, Theodor Mundt, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg und Heinrich Laube verboten wurden. Das Verbot markierte Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt einer literarischen Bewegung, die erst wenige Jahre davor begonnen hatte. Die Wege der Autoren trennten sich. Und doch gab es auch danach immer wieder Begegnungen und Berührungspunkte.
Petra Hartmann zeichnet die Wege der Verbotenen und ihrer Verbündeten nach und arbeitet Schnittstellen in den Werken der alt gewordenen Jungdeutschen heraus. Sie schildert insbesondere die Erfahrungen der Autoren auf der Insel Helgoland, ihre Rolle in der Revolution von 1848, aber auch die Versuche der ehemaligen Prosa-Schriftsteller, sich als Dramatiker zu etablieren. Irgendwo zwischen Anpassung und fortwährender Rebellion mussten die Autoren ihr neues Auskommen suchen, endeten als gescheiterte Existenzen im Irrenhaus oder als etablierte Literaten, die doch körperlich und seelisch den Schock von 1835 nie ganz verwunden hatten, sie leiteten angesehene Theater oder passten sich an und gerieten nach Jahren unter strenger Sonderzensur beim Publikum in Vergessenheit. Die vorliegende Untersuchung zeigt, was aus den Idealen von 1835 wurde, wie vollkommen neue Ideen - etwa die Debatte um Armut und Bildung - in den Werken der Jungdeutschen auftauchten und wie die Autoren bis zum Ende versuchten, ihr „Markenzeichen“ - ihren Stil - zu bewahren.


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Von Zukunft trunken und keiner Gegenwart voll
Theodor Mundts literarische Entwicklung vom Buch der Bewegung zum historischen Roman
Aisthesis-Verlag
ISBN: 3-89528-390-8
Bestellen beim Aisthesis-Verlag

Theodor Mundt - Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Literaturwissenschaftler und Historiker - verdankt seinen Platz in der Literaturgeschichte vor allem dem Umstand, daß seine Veröffentlichungen am 10. Dezember 1835 verboten wurden. Das vom deutschen Bundestag ausgesprochene Verbot, das sich gegen die vermeintlichen Wortführer des "Jungen Deutschland", Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und eben Theodor Mundt richtete, war vermutlich die entscheidende Zäsur in den literarischen Karrieren aller Betroffenen. Daß sie mit dem schon berühmten Heinrich Heine in einem Atemzug genannt und verboten wurden, machte die noch jungen Autoren Gutzkow, Laube, Mundt und Wienbarg für ein größeres Publikum interessant. Doch während Gutzkow und auch Laube im literarischen Bewußtsein präsent blieben, brach das Interesse an Mundt und seinen Werken schon bald nach dem Verbot fast gänzlich ab. Seine weitere Entwicklung bis zu seinem Tod im Jahr 1861 wurde von der Literaturwissenschaft bislang so gut wie vollständig ignoriert. Diese Lücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen. Nachgezeichnet wird der Weg von den frühen Zeitromanen des jungen Mundt bis hin zu den historischen Romanen seines Spätwerks.


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Faust und Don Juan. Ein Verschmelzungsprozeß,
dargestellt anhand der Autoren Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt
ibidem-Verlag
ISBN 3-932602-29-3
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"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie", schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den unterschiedlichsten Werken der Literaturgeschichte auf.

Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen.

Anhand der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist."

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