Daniel Huster gewinnt Bronzemedaille der Storyolympiade
Storyolympiade Daniel Huster
Husters Geschichte und 23 weitere Beiträge der besten Teilnehmer sind nun in dem Buch zum Wettbewerb im Verlag Torsten Low erschienen, das der Bronzemedaillengewinner bei der Ehrung auf dem Buchmesse-Convent feierlich überreicht bekam. Auf Platz eins landete Günter Wirtz aus Wilnsdorf mit 160 Punkten, Zweitplatzierter war Joachim Tabaczek aus Bardenberg mit 146 Punkten, den dritten Treppchenplatz teilen sich Daniel Huster und Michael Edelbrock aus Recklinghausen.
Huster ist gebürtiger Sauerläder und lebt nun am Borsigplatz, also nahe der Innenstadt von Dortmund und dem Geburtsort des BVB. "Wenn ein Fußballspiel ansteht, brauche ich daher nie den Fernseher einschalten, da ich den Spielstand am Gebrüll der Nachbarschaft erkennen kann", sagt der 27-Jährige, der in Bochum Germanistik und Literaturwissenschaft studiert und nebenher als Zeitungsbote in der City jobbt. Eine Zeit lang hat er auch schon als Koch und Friedhofsgärtner gearbeitet. "Letzteres könnte vielleicht auch mein Interesse an Horrorgeschichten verstärkt haben, die mich seit meiner Jugend begleiten", meint er.
Für die prämierte Geschichte "Der Flur in der 13. Etage", in der ein knurriger, an den Höllenhund Cerberus erinnernder Portier eine wichtige Rolle spielt, stand übrigens eine reale Begegnung in Dortmund Pate: "Auf meiner Zeitungstour durch Dortmund komme ich immer wieder an einem Haus vorbei, in dem ein älterer Mann als Pförtner beschäftigt ist", erzählt Huster. "Er nickt mir zu, trinkt Kaffee und blättert in alten John Sinclair Heftromanen. Es fällt mir unheimlich schwer, diesen Mann einzuschätzen. Freut er sich, mich zu sehen? Will er nur seine Ruhe? Was tut er eigentlich, wenn gerade niemand an seinem Schalter steht? Ist er wirklich so harmlos, wie er aussieht? Am nächsten Abend war die Story fertig, und ich hoffe, dass sie den Lesern gefällt."
Husters Labyrinth-Geschichte und 23 weitere Beiträge der besten Teilnehmer sind nun in dem Buch zum Wettbewerb im Verlag Torsten Low erschienen, das der Bronzemedaillengewinner bei der Ehrung auf dem Buchmesse-Convents feierlich überreicht bekam.
Was ihm beim Schreiben wichtig ist? Der 27-Jährige betont hier vor allem seine Vielseitigkeit: "Schreiben ist für mich eine Kunstform wie jede andere auch. Als Schriftsteller, Maler oder Musiker funktioniert man wie ein Sieb. Alle Eindrücke, die von außen auf einen einwirken, werden durch persönliche Erfahrungen gefiltert, sortiert und aus einer ganz bestimmten Perspektive betrachtet, um anschließend niedergeschrieben, auf die Leinwand gebracht oder in ein Musikstück verwandelt zu werden. Daher ist für mich auch jede Kunstform gleich wichtig. Ich schreibe gerne, zeichne gerne und spiele jeden Tag Gitarre. Daher versuche ich auch häufig meine Geschichten mit eigenen Illustrationen zu versehen."
Huster schreibt seit etwa fünf Jahren literarisch, vor zwei Jahren hat er seine erste Kurzgeschichte, „Proterius†˜ Konservendose“ im Art Skript Phantastik Verlag veröffentlicht. Inzwischen wurden ein gutes Dutzend seiner Geschichten gedruckt. Allerdings würde er sich nun auch gern einmal an etwas Längeres wagen. "Ideen sind genug vorhanden, und ein ganzer Roman liegt auch schon fertig in der Schublade", verrät der Dortmunder.
Mehr über Daniel Huster erfährt man in seinem Blog:
unvermischtunheimlich.blogspot.de
Buch-Infos:
Labyrinthe. Die besten Geschichten der Storyolympiade 2015/2016
Verlag Torsten Low, 2016.
Preis 13,90 Euro.
© Petra Hartmann