Buchmesse-Convent 2022 - Endlich wieder!
Unterwegs BuCon Dreieich
Endlich wieder BuCon! Mein Gott, ich hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass es das jemals wieder geben würde. Zwei Jahre Pause für das fantastische Familientreffen am Buchmessesamstag, aber diesmal hatten die Götter der Pandemieregeln ein Einsehen und ließen es geschehen.
Corona hatte deutlich zugeschlagen. Einige Büchertische blieben leer, die dazugehörigen Autoren und Verlage hatten zum Teil noch am Con-Morgen absagen müssen, weil es sie doch noch erwischt hatte. Gute Besserung von hier aus an alle Daheimgebliebenen. Das Con-Team musste gegen Mittag erstmal von Tisch zu Tisch gehen und eine Bestandsaufnahme machen, wer denn überhaupt da war.
Der Raum war auch nicht ganz so voll. 650 Teilnehmer und Akteure sollen insgesamt im Sprendlinger Bürgerhaus gewesen sein, habe ich inzwischen gehört. Es war jedenfalls kein Gedränge. Manche fehlten, aber das Widersehen mit den heil angekommenen war schön. Und Ich hoffe mal, dass meine ViertImpfung mich schützt.
Die Anfahrt: gewohnt grausam. Baustellen, Geschwindigkeitsberschränkungen und eine ziemlich müde Fahrerin am Steuer. Nächstes Jahr nehme ich mir ein Hotelzimmer, ich schwöre. Ich fuhr gegen 5 Uhr in Sillium los und schaffte es, eine Viertelstunde vor Einlass meine Tischdecke und den Lesestoff über den Tisch zu drapieren. Und dann ging es auch schon los, und die Zeit verflog nur so. Viele bekannte Gesichter. Und, ja, ich habe auch einige liebe Menschen umarmt. Das musste einfach sein. Wie geht's, alles gesund? Was schreibst du gerade? Gibt es neue Veröffentlichungen? Liest du heute?
Nadine Muriel und Amandara M. Schulzke von der Met-Magie-Anthologie waren da, jetzt habe ich Amandara endlich auch mal live getroffen. Vielleicht mache ich mit Nadine nächstes Jahr mal eine Wanderlesung. Erstmals beim BuCon habe ich Kim Rylee getroffen, sie hatte ich in Neumünster beim RSH-Kindertag bei einem Büchestand kennen gelernt. Dieses Jahr hat unser Treffen in Neumünster nicht geklappt, aber dafür gibt es ja Dreieich.
Erik Schreiber schaute kurz auf meinen Tisch und murmelte bei jedem Buch: "Kenne ich schon, kenne ich schon, kenne ich schon ..." Dafür habe ich später bei Susanne zwei Mitbringsel aus dem Verlag Saphir im Stahl gefunden, die ich noch nicht kannte. Ich nahm "Buchstabenblut" von Eva von Kaim und "Das Anubis-Projekt" aus der Reihe "Mystische Schriften" mit.
Ein kleines Büchlein, das ich kaufte, weil es so gut in der Hand lag, ist "Farbentanz der Magie" von Vico Siebensiegel. Den Autor kenne ich noch nicht, das Buch ist selbst verlegt, ein bisschen eine Wundertüte. Ich bin gespannt darauf. Keine Wundertüte, sondern eine Autorin von der ich aus Erfahrung Gutes erwarte, ist Ju Honisch, deren "Schwingen aus Stein" ich nun mein eigen nenne. Und am Tisch des MarburgCons erwarb ich "Monster wider Willen!", die Anthologie mit den Geschichten zum Marburg-Award 2021. Den 22er Band habe ich schon, aber der 21er ist mir durchgerutscht, weil der Con ja coronabedingt ein virtueller war ...Ich freue mich auf die Lektüre.
Kulinarische Bestandsaufnahme: Die Currywurst war nicht so toll. Und die Idee, statt belegter Brötchen belegte Laugenstangen anzubieten, war nicht unbedingt die intelligenteste. Die schmalen Dinger waren kaum geeignet, Belag und Dekomaterial zu halten, man beißt auf der einen Seite rein, und unten, rechts und links fliegt schon alles raus. Egal, die Cola war gut.
Meine Lesung um 18 Uhr, mit fünf zeitgleichen weiteren Angeboten, war nicht unbedingt überfüllt, aber ich habe mich gefreut. Ich las den Anfang von "Falkenblut", dann eine Szene aus dem zweiten Viertel, als Valkrys über dem letzten Schlachtfeld schwebt und nach tapferen Heldenseelen sucht, und schließlich noch etwas aus dem dritten Viertel, in dem sich meine Heldin an Bord des furchtbaren Totenschiffs Naglfari begibt.
Anschließend gab es noch eine Diskussion über die Edda und wie ich mit den alten Texten und der Mythologie umgegangen bin. Klar, ich bin vollkommen eddakonform. Oder ich kann zumindest gut begründen, warum ich von der Vorlage abgewichen bin. Valkrys' Falkenhemd etwa ist dem bekannten Falkenhemd der Göttin Freya nachempfunden, die ja auch oberste der Walküren war. Gewöhnlich tragen Walküren ja Schwanenhemden, aber dann wäre mir Valkrys ein bisschen wie eine dumme Gans vorgekommen. ;-) Und Riesen hatten gewöhnlich Adlerhemden, das wird jedenfalls in der Edda über zwei Riesen berichtet. Die sind ja auch größer und brauchen demnach auch größere Vögel als dier schmalen Falken.
Der Con klang danach langsam aus. Gegen 19 Uhr waren schon ein paar Stände abgebaut, ich selbst bin wohl gegen 20.30 Uhr aufgebrochen. Die Autobahn - A 5 und A 7 - war relativ wenig befahren, ein paar Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen gab es, aber ich kam gut durch. Ich kam gegen 00.30 Uhr in Sillium an, likte schon mal die ersten Facebook-Posts der Conbesucher und plumpste dann ins Bett.
Machts gut für diesmal. War schön euch wiederzusehen. Und denen, die zu Hause bleiben mussten, wünsche ich gute Besserung. Hoffentlicht kriegt ihr diese Mistseuche gut in den Griff.