Wolfgang Tanke: Bund der Schatten
Bücher - phantastisch Weltenwanderer Arcanum Wolfgang Tanke
„Bund der Schatten“, der 6. Band der Reihe „Weltenwanderer“, entführt die Leser in die Welt Vanthala. Der Autor, Wolfgang Tanke, erzählt in seinem Debütroman von einem grausamen Nekromanten, der mit einer Armee aus Untoten das Land mit Krieg überzieht, und von einem Bündnis aus Menschen, Elfen und Zwergen, das sich dem Bösen entgegenstellt.
3000 Jahre gebannt - und dann vergessen
Albanazar, der gefürchtete Totenbeschwörer, war dreitausend Jahre lang gebannt, doch niemand dachte daran, nach Ablauf der Frist den Bann zu erneuern. Er erwacht in der Totenstadt Rabenfels zu neuem Leben und erweckt sofort ein mächtiges Heer von toten Kriegern zu seinen Diensten. Nichts scheint ihn aufhalten zu können, einzig der „Bund der Schatten“ leistet noch Widerstand. Nur das Schwert eines Gottes, so lautet eine Prophezeiung, könnte Albanazar stoppen. Die Schatten werden nach und nach aufgerieben. Schließlich befiehlt Wolgaron, der Burgherr der Verborgenen Zitadelle und neuer Anführer des Bundes, einen verzweifelten letzten Angriff.
Wolfgang Tanke erzählt von Orks und Elfen
Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um einen klassischen High-Fantasy-Roman in der Nachfolge Tolkiens. Wolfgang Tanke erzählt detailliert und facettenreich. Die Sprache ist angenehm schlicht, die Sätze kurz und wenig gestelzt.
Der Geschichte liegt eine sehr komplexe und mit viel Liebe zum Detail ausgedachte Welt zugrunde. Der Leser erfährt einiges über die Gottheiten Vanthalas, über verschiedene Elfenvölker und ihre Lebensweise oder von den Orks, die als unfreiwillige Gefolgsleute des Nekromanten auftreten. Das ist eine Stärke, aber zugleich auch eine Schwäche des Romans. Denn das dünne Heftchen wurde mit Einzelheiten und Hintergrundinformationen so voll gestopft, dass die Welt den Rahmen des Kurzromans zu sprengen droht.
"Bund der Schatten" stellt 26 Personen auf knapp 70 Seiten vor
Der Roman umfasst nur knapp 70 Seiten, weist aber ein Glossar von 26 Personen auf, von denen die meisten dem Leser bei ihrem ersten Auftreten auch mit Vorgeschichte oder Verwandtschaftsbeziehungen vorgestellt werden, sodass die Story etwas „info-dump“-lastig wird. Es kommen Menschen, zwei Elfenvölker, Zwerge, Orks, Riesenkatzen, Hexen, Schwarzmagier, untote Assassinen, Götter, eine Banshee, eine Hydra, Raben und kleine geflügelte Kobolde namens Aemyls vor. Der Leser lernt den Mitternachtswald, die verborgene Zitadelle, die Dörfer Rhynd und Rebenhain, den Ort Elbenfurt, die Stadt Sturmwacht, den Götterhain in Quenthalis, Burg Schwarzenstein und die Nekropole Rabenfels kennen.
Weltenwanderer-Heft bietet Stoff für Trilogie
Eigentlich ist diese Geschichte der Stoff zu einem mindestens 300-seitigen Roman, wenn nicht sogar zu einer Fantasy-Trilogie. Das dünne Heft ist kaum ausreichend, diese Fülle zu fassen. Vielleicht legt der Autor ja bald eine umfangreichere Veröffentlichung über die Welt Vanthala vor?
Fazit: Ein flüssig geschriebenes Roman-Debüt mit Potential zum Weltenroman. Man darf gespannt sein, wie es mit dem Autor weitergeht.
Wolfgang Tanke: Bund der Schatten. Weltenwanderer VI. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010. 75 S., Euro 4,95.
Infos zum Autor:
Wolfgang Tanke, geboren 1965 in Mönchengladbach-Rheydt, ist staatlich geprüfter Betriebswirt und Leiter der Finanzbuchhaltung eines mittelständischen Unternehmens in Mönchengladbach. Er schreibt seit 2006 phantastische Erzählungen.
Seine literarischen Vorbilder sind Raymond Feist, Terry Brooks, George R.R. Martin und Brian Lumley. Er wurde 2008 Mitglied der „Wortweber - Autorengruppe Niederrhein“. In jenem Jahr veröffentlichte er auch seine erste Kurzgeschichte.
Anfang 2009 übernahm er die Leitung und Organisation der Autorengruppe „Wortweber“.
Er nahm an einer Seminarreihe zum Thema „Romane erfolgreich schreiben“ im Literaturhotel Franzosenhohl in Iserlohn teil.
Der Debütroman von Wolfgang Tanke, „Bund der Schatten“, erschien im Mai 2010 im Arcanum Fantasy Verlag.
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© Petra Hartmann